the French Connection
Verfasst: 14.11.2008, 15:59
Originaltitel: the French Connection
USA 1971
Deutscher Kinotitel : Brennpunkt Brooklyn
Regie: William Friedkin
Drehbuch: Ernest Tidyman (Romanvorlage von Robin Moore)
Darsteller: Gene Hackman („Jimmy Doyle“ – Spitzname „Popeye“) , Roy Scheider („Buddy Russo“ – Spitzname „Cloud“) , Fernando Ray („Alain Charnier“)
Laufzeit: 110 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Handlung
Eher durch Zufall kommen die beiden Polizisten Doyle & Russo auf die Spur eines großen Drogendeals. Ein bekannter Filmstar aus Frankreich schmuggelt mehrere Kilo Drogen in die USA ein , die in New York (wo Drogen im Moment gerade knapp sind) verkauft werden sollen. Doyle & Russo versuchen , den Dealerring zu sprengen , was jedoch schwerer ist als gedacht , da sie auch mit dem verhassten FBI zusammenarbeiten müßen...
Kritik
Ende der 60iger / Anfang der 70iger vollzog sich in Hollywood Filmtechnisch ein Wandel. Das alte Studiosystem war am Ende , mit dem immer besser werdenden TV Programm gab es einen günstigen Konkurrenten & eine neue Generation von Schauspielern & Filmemachern kamen mit neuen harten Stoffen in die Öffentlichkeit. Vor allen das Bild des Polizisten veränderte sich stark. Vorbei waren die Zeiten wo der Gesetzeshüter ein sauberer & integer Mensch war – in den neuen Krimis & Thrillern war der Polizist eine kaputte Type mit Fehlern & Macken (was der Realität wohl wesentlich näher kam).
Einer der bekanntesten Thriller des neuen Hollywoods sollte „the French Connection“ vom jungen Filmemacher William Friedkin werden , der 1971 nicht nur ein großer Kassenerfolg wurde , er war auch bei den Kritikern sehr beliebt & wurde sogar für 8 Oscars nominiert (wovon er 5 gewann). Durch diesen Film wurden die bis dato als Nebendarsteller tätigen Schauspieler Gene Hackmann & Roy Scheider zu Stars , der Film als solches hat heute den Ruf eines Klassikers.
Doch was ist so anders & neu bei „the French Connection“ ?
Es ist die Machart: Dieser Film wirkt größtenteils wie eine Dokumentation (heute würde man böse dazu Docu-Soap sagen). Die Handkamera folgt den Darstellern auf Schritt & Tritt , statt vieler Schnitte gibt es längere Szenen. Alles wurde an Originalschauplätzen gedreht , es gab keine Setaufbauten was die Autenzität erhöht. Auch viele Dialoge wurden improvisiert , was auch den ein oder anderen Flapsigen Spruch in der ersten Hälfte erklärt. Der Film beruht zudem auf einen wahren Fall , der ungefähr 10 Jahre vorher sich zugetragen hat.
Realismus & Autenzität steht hier an oberster Stelle. Ermittlungsarbeit ist eher langweilig als spannend (auch wenn uns „CSI“ jede Woche im TV was anderes erzählen will) & so kommt es das die erste Hälfte des Films auch ziemlich langatmig , ja teilweise sogar langweilig daherkommt. Erklärt wird gar nix , viele Szenen ergeben am Anfang kaum einen Sinn & man ist als Zuschauer auf aktives mitdenken angewiesen , um dem Treiben da eine Form zu geben. Die oftmals einsilbigen Dialoge helfen da auch nicht gerade weiter dem ganzen eine Form zu geben.
Doch was in der ersten Hälfte an Tempo ausgelassen wird macht der Film in der zweiten wieder mehr als gut – denn da gibt es zwei extrem coole Szenen zu bestaunen , die selbst nach heutigen Maßstäben Top sind.
Da wäre zunächst die Verfolgung des Hauptverdächtigen Charnier durch Doyle , die schließlich in einer U-Bahn Station endet. Hier kommt es nun zu einem perfekt inszenierten Katz & Maus Spiel aus falschen Fährten legen , aus der U-Bahn ein- & wieder aussteigen , antäuschen & allzu offensichtlichen Ablenkungsmanövern. Von der Dramaturgie & Schnitt her perfekt gemacht , spannend ohne Ende hätte das selbst Großmeister Hitchcock nicht besser hinbekommen.
Und natürlich die berühmte Verfolgungsjagd , die in die Filmgeschichte einging. Es ist Spannung pur wenn Doyle mit einem beschlagnahmten Wagen den entführten Zug verfolgt , den sein Attentäter als Fluchtfahrzeug benutzt. Auch hier wieder Realismus pur , keine übertriebenen Effekte , keine großen Explosionen oder extrem waghalsige Autostunts (sieht man mal von dem richtigen Unfall ab , der durch Zufall passierte) – sondern nur ein Auto was versucht hinter einem Zug zu bleiben. Man darf es sich wohl nur mit Grauen vorstellen , wie diese Szene in der heutigen Zeit gedreht worden wäre.
Der Showdown mit der Erstürmung des Dealerquartiers ist dagegen fast schon bieder aber halt auch Realistisch abgedreht worden. Einige Schusswechsel , etwas Rauch , keine übertriebenen Effekte – halt ganz normale Polizeiarbeit. Das Ende ist sogar sehr mutig – keine große Heldenverehrung wie in der heutigen Filmwelt , sondern ein harter Schnitt gefolgt von Standfotos der Beteiligten sowie kurzen Sätzen mit ihrem weiteren Schicksal.
„the French Connection“ zeigt die wahre , nüchterne Leben , die echte Polizeiarbeit , die weder cool noch voller Thrill ist. Dies ist kein Heldenepos , sondern zeigt Cops bei ihrer Arbeit , die ihren Job lieben obwohl er sie Seelisch kaputt macht (so hat z.B. keiner der beiden Hauptfiguren eine Beziehung). Der Dokumentations Charakter des Films war zur damaligen Zeit neu & wirkt auch in der heutigen Zeit noch erfrischend anders , obwohl es auf Kosten der Spannung geht. Der Film ist das genaue Gegenteil von dem was in der heutigen Zeit Leute wie Jerry Bruckheimer machen.
Fazit
Sicherlich rockt dieser Film in der heutigen Zeit nicht mehr so wie 1971 – zu sehr haben sich Zeitgeist & Sehgewohnheiten geändert. Die erste Hälfte darf man gerne als zu langatmig & streckenweise sogar langweilig bezeichnen , dafür macht die zweite Hälfte mit ihren spannenden Szenen alles wieder gut. Trotz des Spannungsmanko am Anfang gehört dieser Film in jede anständige Thrillersammlung. Ein nüchterner & realistischer Blick auf die Polizeiarbeit in New York.
Die DVD – die technischen Details
Menü , Bild und Ton
Menü sind nur Texttafeln.
Das Bild hat die typische 70iger Jahre Farbgebung mit guter Schärfe aber durchweg einem Grieseln.
Der Ton sowohl Englisch als auch Deutsch in 5.1 , ist aber trotzdem nur besseres Stereo. Der AV Reciever kann aus bleiben , die TV Lautsprecher reichen vollkommen aus. Die Deutsche Tonspur ist mit der Original 70iger Jahre Syncro.
Szenen in denen Französisch geredet wird wurden in der Deutschen Fassung syncronisiert , im Englischen Original mit Uts versehen.
Extras
Für so einen alten Film aber mal Hut ab. Zwei Audiokommentare mit festen Deutschen Uts (einer von Friedkin , der andere von Hackman / Scheider) , drei neuen Dokus , entfernten Szenen (in grauenhafter Qualität) , Trailer & Fotos. Das kann sich sehen lassen.
Die Deutsche Code 2 Doppel DVD von FOX ist FSK 16 & uncut. Es gibt mehrere Versionen des Films , u.a. eine recht schöne Steelbook Ausgabe.
Wichtige Links
Der Trailer bei YouTube
ofdb Eintrag
Wikipedia Eintrag
USA 1971
Deutscher Kinotitel : Brennpunkt Brooklyn
Regie: William Friedkin
Drehbuch: Ernest Tidyman (Romanvorlage von Robin Moore)
Darsteller: Gene Hackman („Jimmy Doyle“ – Spitzname „Popeye“) , Roy Scheider („Buddy Russo“ – Spitzname „Cloud“) , Fernando Ray („Alain Charnier“)
Laufzeit: 110 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Handlung
Eher durch Zufall kommen die beiden Polizisten Doyle & Russo auf die Spur eines großen Drogendeals. Ein bekannter Filmstar aus Frankreich schmuggelt mehrere Kilo Drogen in die USA ein , die in New York (wo Drogen im Moment gerade knapp sind) verkauft werden sollen. Doyle & Russo versuchen , den Dealerring zu sprengen , was jedoch schwerer ist als gedacht , da sie auch mit dem verhassten FBI zusammenarbeiten müßen...
Kritik
Ende der 60iger / Anfang der 70iger vollzog sich in Hollywood Filmtechnisch ein Wandel. Das alte Studiosystem war am Ende , mit dem immer besser werdenden TV Programm gab es einen günstigen Konkurrenten & eine neue Generation von Schauspielern & Filmemachern kamen mit neuen harten Stoffen in die Öffentlichkeit. Vor allen das Bild des Polizisten veränderte sich stark. Vorbei waren die Zeiten wo der Gesetzeshüter ein sauberer & integer Mensch war – in den neuen Krimis & Thrillern war der Polizist eine kaputte Type mit Fehlern & Macken (was der Realität wohl wesentlich näher kam).
Einer der bekanntesten Thriller des neuen Hollywoods sollte „the French Connection“ vom jungen Filmemacher William Friedkin werden , der 1971 nicht nur ein großer Kassenerfolg wurde , er war auch bei den Kritikern sehr beliebt & wurde sogar für 8 Oscars nominiert (wovon er 5 gewann). Durch diesen Film wurden die bis dato als Nebendarsteller tätigen Schauspieler Gene Hackmann & Roy Scheider zu Stars , der Film als solches hat heute den Ruf eines Klassikers.
Doch was ist so anders & neu bei „the French Connection“ ?
Es ist die Machart: Dieser Film wirkt größtenteils wie eine Dokumentation (heute würde man böse dazu Docu-Soap sagen). Die Handkamera folgt den Darstellern auf Schritt & Tritt , statt vieler Schnitte gibt es längere Szenen. Alles wurde an Originalschauplätzen gedreht , es gab keine Setaufbauten was die Autenzität erhöht. Auch viele Dialoge wurden improvisiert , was auch den ein oder anderen Flapsigen Spruch in der ersten Hälfte erklärt. Der Film beruht zudem auf einen wahren Fall , der ungefähr 10 Jahre vorher sich zugetragen hat.
Realismus & Autenzität steht hier an oberster Stelle. Ermittlungsarbeit ist eher langweilig als spannend (auch wenn uns „CSI“ jede Woche im TV was anderes erzählen will) & so kommt es das die erste Hälfte des Films auch ziemlich langatmig , ja teilweise sogar langweilig daherkommt. Erklärt wird gar nix , viele Szenen ergeben am Anfang kaum einen Sinn & man ist als Zuschauer auf aktives mitdenken angewiesen , um dem Treiben da eine Form zu geben. Die oftmals einsilbigen Dialoge helfen da auch nicht gerade weiter dem ganzen eine Form zu geben.
Doch was in der ersten Hälfte an Tempo ausgelassen wird macht der Film in der zweiten wieder mehr als gut – denn da gibt es zwei extrem coole Szenen zu bestaunen , die selbst nach heutigen Maßstäben Top sind.
Da wäre zunächst die Verfolgung des Hauptverdächtigen Charnier durch Doyle , die schließlich in einer U-Bahn Station endet. Hier kommt es nun zu einem perfekt inszenierten Katz & Maus Spiel aus falschen Fährten legen , aus der U-Bahn ein- & wieder aussteigen , antäuschen & allzu offensichtlichen Ablenkungsmanövern. Von der Dramaturgie & Schnitt her perfekt gemacht , spannend ohne Ende hätte das selbst Großmeister Hitchcock nicht besser hinbekommen.
Und natürlich die berühmte Verfolgungsjagd , die in die Filmgeschichte einging. Es ist Spannung pur wenn Doyle mit einem beschlagnahmten Wagen den entführten Zug verfolgt , den sein Attentäter als Fluchtfahrzeug benutzt. Auch hier wieder Realismus pur , keine übertriebenen Effekte , keine großen Explosionen oder extrem waghalsige Autostunts (sieht man mal von dem richtigen Unfall ab , der durch Zufall passierte) – sondern nur ein Auto was versucht hinter einem Zug zu bleiben. Man darf es sich wohl nur mit Grauen vorstellen , wie diese Szene in der heutigen Zeit gedreht worden wäre.
Der Showdown mit der Erstürmung des Dealerquartiers ist dagegen fast schon bieder aber halt auch Realistisch abgedreht worden. Einige Schusswechsel , etwas Rauch , keine übertriebenen Effekte – halt ganz normale Polizeiarbeit. Das Ende ist sogar sehr mutig – keine große Heldenverehrung wie in der heutigen Filmwelt , sondern ein harter Schnitt gefolgt von Standfotos der Beteiligten sowie kurzen Sätzen mit ihrem weiteren Schicksal.
„the French Connection“ zeigt die wahre , nüchterne Leben , die echte Polizeiarbeit , die weder cool noch voller Thrill ist. Dies ist kein Heldenepos , sondern zeigt Cops bei ihrer Arbeit , die ihren Job lieben obwohl er sie Seelisch kaputt macht (so hat z.B. keiner der beiden Hauptfiguren eine Beziehung). Der Dokumentations Charakter des Films war zur damaligen Zeit neu & wirkt auch in der heutigen Zeit noch erfrischend anders , obwohl es auf Kosten der Spannung geht. Der Film ist das genaue Gegenteil von dem was in der heutigen Zeit Leute wie Jerry Bruckheimer machen.
Fazit
Sicherlich rockt dieser Film in der heutigen Zeit nicht mehr so wie 1971 – zu sehr haben sich Zeitgeist & Sehgewohnheiten geändert. Die erste Hälfte darf man gerne als zu langatmig & streckenweise sogar langweilig bezeichnen , dafür macht die zweite Hälfte mit ihren spannenden Szenen alles wieder gut. Trotz des Spannungsmanko am Anfang gehört dieser Film in jede anständige Thrillersammlung. Ein nüchterner & realistischer Blick auf die Polizeiarbeit in New York.
Die DVD – die technischen Details
Menü , Bild und Ton
Menü sind nur Texttafeln.
Das Bild hat die typische 70iger Jahre Farbgebung mit guter Schärfe aber durchweg einem Grieseln.
Der Ton sowohl Englisch als auch Deutsch in 5.1 , ist aber trotzdem nur besseres Stereo. Der AV Reciever kann aus bleiben , die TV Lautsprecher reichen vollkommen aus. Die Deutsche Tonspur ist mit der Original 70iger Jahre Syncro.
Szenen in denen Französisch geredet wird wurden in der Deutschen Fassung syncronisiert , im Englischen Original mit Uts versehen.
Extras
Für so einen alten Film aber mal Hut ab. Zwei Audiokommentare mit festen Deutschen Uts (einer von Friedkin , der andere von Hackman / Scheider) , drei neuen Dokus , entfernten Szenen (in grauenhafter Qualität) , Trailer & Fotos. Das kann sich sehen lassen.
Die Deutsche Code 2 Doppel DVD von FOX ist FSK 16 & uncut. Es gibt mehrere Versionen des Films , u.a. eine recht schöne Steelbook Ausgabe.
Wichtige Links
Der Trailer bei YouTube
ofdb Eintrag
Wikipedia Eintrag