The Salton Sea

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Dr Dolph
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The Salton Sea

Beitrag von Dr Dolph » 09.06.2010, 01:13

Wenn es einen Film gäbe, dem ich das Prädikat "Bester Film aller Zeiten" geben müsste, dann wäre es wohl dieser kleine Streifen von D.J. Caruso.
Wieso? Das gibts hier zu lesen!

The Salton Sea

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Originaltitel: The Salton Sea
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: D.J. Caruso
Darsteller: Val Kilmer, Vincent D'Onofrio, Adam Goldberg, Luis Guzmán, Doug Hutchison, Anthony LaPaglia, Glenn Plummer, Peter Sarsgaard, Deborah Kara Unger, B.D. Wong, R. Lee Ermey, Meat Loaf, ...


Kaum zu glauben ist es, dass Val Kilmer, der mal zu einem der Besten in Hollywood zählte, recht schnell in einem tiefen Loch landete und von da an oft nur kleine Nebenrollen übernahm und das vorrangig in B-Movies.
Doch ab und zu überrascht uns Val dann doch, wenn er dann nach etlichen Mini-Rollen dann eine tragende Rolle übernimmt und man auch seine Spielfreude sieht, die man sonst leider vergebens sucht.
The Salton Sea war nach 2 Jahren Abweseneheit dann nicht nur eine große Überraschung, es war die Rolle für Val neben Jim Morrison in The Doors. Hier spielt Val Kilmer nicht nur Danny Parker, nein er ist Danny Parker und man kauft ihm alles ab. Aber wollen wir erstmal am Anfang starten.

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Der Film fängt wie ein typischer Film-Noir an und zwar mit dem Ende. Danny Parker sitzt verletzt und Trompete spielend in einer brennden Wohnung. Er spricht mit dem Zuschauer selber, erzählt was er alles sein könnte oder auch nicht, möchte aber das der Zuschauer sich selsbt ein Bild von ihm machen kann und fängt an zu erzählen. Erst gibt es einen kurzen Exkurs zum Thema Drogen in der Menscheitsgeschichte. Mit witzigen Anekdoten, erzählt er wie die Drogen das geworden sind, was sie heute da stellen. Nach dieser kleinen und sehr witzig inszenierten Einführung wird sein Leben weiter beleuchtet. Danny ist ein Junkie, immer auf der Suche nach dem nächsten Trip. Er hat keinen Job, hat ein ungewöhnliches Outfit, hat Tattoos und ist ein Spitzel, für 2 Polizisten. Recht schnell erfährt man, dass sein Leben mal was anderes war. Das er mal glücklich mit seiner Frau lebte und ein begabter Jazz-Musiker gewesen ist, bis seine Frau ermordet wurde und in seinen Armen starb...

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Man könnte jetzt denken, dass es sich hier um einen reinrassigen Drogenfilm handeln könnte, wenn man die Beschreibung liest, doch D.J. Caruso, der mit diesem Film ein höchst erstaunliches Debüt vor gelegt hat, hatte da etwas ganz anderes im Sinn. So gibt es eine recht lustige, aber recht surreale Szene, in der 2 Junkies versuchen Scheiße zu klauen, um diese dann zu verkaufen. Im Gegensatz dazu gibts es dann eine zutiefste emotionale Szene, in der Danny Parkers Frau stirbt und zu Ende verwandelt sich der Film gar in einen Thriller. Es handelt sich hier um eine wilde Mixtur, die erstaunlicherweise extrem gut funtioniert. Es wirkt nie aufgesetzt oder ähnliches, nein es passt einfach perfekt zusammen.
Schade ist nur, dass D.J. Caruso danach nur noch nette bis mittelmäßige Mainstream-Streifen wie Taking Lives oder Disturbia inszenierte. Schon seltsam, wenn man bedenkt das sein Debüt der beste Streifen und zugleich der günstigste war.

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Bei den Darstellern gibts es auch überhaupt nichts zu meckern. Val Kilmer spielt die Rolle nciht nur, er lebt sie und nimmt den Zuschauer mit auf einen dramtischen spannenden Trip voller skuriller Personen. Da wäre einmal sein bester Freund Jimmy(Peter Sarsgaard), der auch ein Junkie ist und der jederzeit zu Danny hält. Peter Saarsgard legt diese Rolle recht naiv und subtil an, spielt aber eindringlich und überzeugend. Dann wäre da noch Pooh-Bear(Vincent D'Onofrio), ein psychopathischer Drogendealer, der es mal so mit dem Koksen übertrieben hat, dass man seine Nasen entfernen musste und er nur noch eine Plastiknase besitzt.
Vincent D'Onofrio verköprt diesen wansinnigen und nicht alzu intelligenten Irren perfekt und spielt stellenweise so überdreht, brutal und glaubwürdig, das recht schnell klar wird, das man diesem Kerl niemals über den Weg laufen möchte.
Als letztes wären noch die Beiden Cops für die Danny als Spitzel arbeitet zu erwähnen. Während Anthony LaPaglia eher denn stillen, aber agressiven, also den bösen Cop mimt, ist Doug Hutchinson der gute Coper und auch der der die Fäden zieht .Beide spielen ihre Rollen gut und werden zum Ende hin immer besser.
Auch die restlichen Dasteller verköpern ihre Rollen gut, haben aber dann nicht alzu viel Screetime.

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Kommen wir zu dem Thema, das grade hier bei uns am meisten gefragt ist: Action. Der Film besitzt nicht alzu viel davon, aber wenn Feuergefechte auftauchen sind sie hart und recht realistisch inszeniert. Hier gibt es keine 9mm-Pistolen mit 50 Schuss-Magazinen oder übertriebene Explosionen (mit dem Budget hätte man das wahrscheinlich auch gar nicht bewerkstelligen können), aber der Film lebt ja auch von seiner intelligenten und ungewöhnlichen Story, die mit zunehmender Laufzeit immer spannender und interessanter wird. Auch gibt einige Storytwists, die nicht nur konstruiert sind, sondern auch wirklich überraschend kommen und die man wirklich nicht hätte vohersehen können, jedenfalls ging es mir so.

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Ohne zu spoilern, sei hier verraten, das man auch noch ein sehr gutes und passendes Ende gefunden hat, was leider nicht oft in solchen Filmen zu finden ist. Es ist kein owirklich offenes ende und schreit auch nicht nach einen 2. Teil, was bei diesem Film aber auch verheerend gewesen wäre, denn eine forsetzung wäre hier undekbar (aber das dachte ich ja auch schon bei Donnie Darko und da hats man es ja auch gemacht und total vermasselt) und mehr als nur unpassend.

Abschließend möchte ich nun zusammenfassen, warum ausgerechnet dieser kleine Film, der meiner Meinung nach "Beste Film" ist, den ich bisher gesehen habe. Einmal ist Val Kilmer dafür verantwortlich, der mit seinem facettenreichem Schauspiel den ganzen Film trägt und zeigt, das er mit einer ordentlich geschriebenen Rolle so gut wie jeden an die Wand spielen könnte. Dann liegt es an der gekonnten Regieführung von D.J. Caruso, der eine absolut irre, düstere aber auch perfekte Atmosphäre auf die Flimmerkiste bringt und es wirklich geschafft hat, so viele Genres in einen Film gekonnt miteinader zu verbinden. Seine Bilder sind eindringlich, mal verstöhrend, mal amüsierend oder einfach nur emotional, es wird aber nie Langweilig. Auch schafft er es, das man dem Film sein recht niedriges Budget zu keiner Zeit ansieht, was gerade heute recht selten geworden ist, wenn ich da so an ein paar Filme mit Stevey, Dolph oder Claude denke.
Und zuletzt ist natürlich das super geschriebene Drehbuch dafür verantwortlich, das bis zur letzten Minute fesselt und den Schauspielern, sowie dem Regissuer genug Freiraum gibt, deren Vision ihrer Charaktere oder die Bilder die man umsetzen wollte, zu verwirklich und Leben einzuhauchen.
Und dafür gibt es natürlich nichts anderes als eine
:liquid10:

Die DVD von Warner bietet den Film in einer ordentlichen Qualität, aber leider mit wenigen, aber dafür interessanten Extras, die einges zur Entstehung des Films berichten.

P.S. Ich möchte noch anmerken, dass schon mal ein fertiges Review zum Film hatte, aber leider stürzte mein Rechner ab, bevor ich es speichern konnte. Jetzt hab ich ein komplett anderes geschreiben und muss sogar sagen, das ich damit mehr zufrieden bin, auch wenn ich an einigen Stellen ein bisschen den Text kürzen musste, da ich sonst zu sehr vom Thema abgekommen wäre.

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Beitrag von StS » 09.06.2010, 08:53

Finde den Film ebenfalls absolut großartig! :D

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Beitrag von executor » 23.06.2010, 14:37

Jupp, fand den Streifen auch sehr gelungen und echt schade, dass der "DJ" sich ab da eigentlich immer "unter wert" verkauft hat...

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