Don't Look Up

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Don't Look Up

Beitrag von Vince » 30.12.2021, 13:37

Don't Look Up

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Originaltitel: Don't Look Up
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Adam McKay
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Jennifer Lawrence, Rob Morgan, Jonah Hill, Meryl Streep, Cate Blanchett, Timothée Chalamet, Himesh Patel, Melanie Lynskey, Gina Gershon, Ron Perlman, Matthew Perry, Ariana Grande, Mark Rylance, Tyler Perry, Michael Chiklis u.a.

Die Prämisse von "Don't Look Up" klingt denkbar abgedroschen: Ein Asteroid rast auf die Erde zu und droht den gesamten Planeten zu zerstören. In Adam McKays edel besetzter Gesellschaftssatire geht es allerdings weniger um Helden, die die Welt retten, sondern eher um Opportunisten, die sich ihren persönlichen Vorteil sichern. Ganz so wie in der Realität.

Zur Kritik von "Don't Look Up"

:liquid7:

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Re: Don't Look Up

Beitrag von StS » 30.12.2021, 13:46

Yeah, Vince: Nach all den (guten) Diskussionen in verschiedenen Foren. :D

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Re: Don't Look Up

Beitrag von Vince » 30.12.2021, 14:05

:lol:
genau, ich wollte erst nicht, weil das immer doof ist, wenn man seine Argumente teils schon anderweitig dargelegt hat, aber ich war schon halb dabei, von daher...

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Re: Don't Look Up

Beitrag von freeman » 13.01.2022, 20:27

Genau!

In diesem Sinne:
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Re: Don't Look Up

Beitrag von SFI » 14.01.2022, 05:46

Die Prämisse in Don´t Look Up taugt auch gut als Metapher für die Covid-19 Pandemie, denn in dieser komödiantischen Armageddon Variante geht es um Faktenleugnung, Deutungshoheiten und Gesellschaftsspaltung. Leider ist die Prämisse derart schlicht und indiskutabel, dass die Dynamiken der Leugnung und der aufgezeigten Dummheit immer mehr von ihrem intelligenten Satireanteil einbüßen und einen weniger gelungenen parodischen Stil annehmen. Die Besetzung kann sich sehen lassen, Ron Perlman als Stereotyp des alten weißen Mannes verbucht einige Lacher und DiCaprio ist in seiner ungewohnten Rolle natürlich generell sehenswert.

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Re: Don't Look Up

Beitrag von kami » 14.01.2022, 18:09

Ich sehe den noch besser und hat mich gut unterhalten und stark bewegt. Gerade durch satirischen Ansatz möglicherweise einer der glaubwürdigsten Katastrophenfilme mit passend konsequentem Ende.
:liquid9:

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McClane
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Re: Don't Look Up

Beitrag von McClane » 11.07.2023, 09:45

Eigentlich war "Don't Look Up" ja als Parodie auf den Umgang mit dem Klimwandel gedacht, wurde dann aber aufgrund des Veröffentlichungsdatums (auch) als Parodie auf den Umgang mit der Pandemie verstanden - was durchaus für die Universalität des Ansatzes spricht. Gerade wenn man sich anschaut, dass Republikaner wie Ron DeSantis Debatten über Homosexualität aktuell mit irgendwelchen "Don't Say Gay"-Gesetzen wegignorieren wollen, dann klingt einem die Phrase "Don't Look Up" in den Ohren. Von daher bin ich bei Vince: In einer Zeit, in der die Realität teilweise dermaßen schrill ist, muss eine Satire wohl alle Regler auf 11 drehen, um das Ganze überhaupt noch zu überzeichnen. "Don't Look Up" ist eine dieser lobenswerten Satiren, die zwar in viele Richtungen austeilt, aber doch ein klare Botschaft hat - im Gegensatz zu unkontrollierten Rundumschlägen wie "Team America" oder "The Hunt", die beim wilden Austeilen in alle Richtungen sich irgendwann nur noch selbst in die Fresse hauen. So wird die Parteizugehörigkeit von Meryl Streeps Präsidentin nie genannt, gemeinsame Fotos mit Steven Seagal und Bill Clinton kann man in die eine oder andere Richtung deuten, doch der Auftritt mit der roten "Don't Look Up"-Kappe zeigt letzten Endes, wer mit dieser Figur gemeint ist. Auch sonst wird hier munter draufgehauen. Die Moderatoren einer Morgenshow wollen vor allem eine unterhaltsame Sendung machen und die Nachricht vom möglichen Ende der Welt als nicht zu großen Bummer verkaufen. Ein Popsternchen (Ariane Grande quasi als sie selbst) klaut erst wichtige Sendezeit und Aufmerksamkeit mit ihrem Beziehungskram, macht aber später Betroffenheitssongs als Aufmerksamkeitskampagne. Eine Hollywood-Actionstar (Chris Evans quasi als er selbst) verkauft das neueste Crash-Boom-Bang-Multimillionen-Dollar-Knallbonbon als politisches Statement zum Weltuntergang. Nie explizit genannt, aber doch im Hintergrund präsent: Eine apathische Öffentlichkeit, die viel zu lange zusieht und erst dann aktiv wird, wenn es (fast) zu spät ist.
Dramaturgisch ist bei weitem nicht alles rund. Dass DiCaprio beim White-House-Meeting der murmelnde Idiot, Lawrence dagegen die Souveräne ist, die Situation sich beim Morgenshow-Auftritt um 180 Grad dreht, hat nie eine richtige Erklärung in der Handlung. DiCaprios Affäre mit Blanchett führt als Subplot nirgendwo hin. Die vollkommen dämlich Finalsequenz mit der Präsidentin ist nicht witzig, sondern ebenso unnötig wie doof nach dem eigentlichen, sehr konsequenten Ende. Und der Subplot um Chalamet ist eigentlich nur da, um Chalamet eine (vollkommen überflüssige) zuzuschustern. Sowieso: "Don't Look Up" ist bis zum Exzess vollgepackt mit bekannten Namen und Gesichtern, dass man teilweise Gefahr läuft wen zu verpassen, wenn man zu lange blinzelt (z.B. Michael Chiklis). Ja, "Don't Look Up" ist kein runder Film, er ist teilweise ungeschliffen, und doch ist er die wohl konsequenteste und vielleicht auch einzige mögliche Satire auf den alltäglichen Wahnsinn der Ära Trump und deren Nachwirkungen. Zudem mit teilweise famosen Darstellerleistungen, etwa Mark Rylance als Steve Jobs/Elon Musk mit quasi-autistischen Zügen.

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Re: Don't Look Up

Beitrag von McClane » 11.07.2023, 09:46

@ Vince

Ich glaube, du kannst Gina Gershon und Matthew Perry aus dem Cast streichen. Ich kann mich an keinen von den beiden erinnern und laut Imdb sind sie auch nicht dabei.
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Re: Don't Look Up

Beitrag von SFI » 11.07.2023, 16:04

Beim Perry meine ich mich zu erinnern, dass der tatsächlich beim Dreh dabei war, die Szenen aber hernach fehlten. Dazu gibts sicher Artikel im Netz.
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