Inglorios Basterds
Ich würde Tarantino gerne mehrere Medaillen für diesen Film verleihen:
Er hat eindrucksvoll vor Augen geführt, dass zwischen Opfer & Täter nur die Gelegenheit steht, denn Brad Pitts Aldo Raine ist genau so ein Monster wie Christoph Waltzs Landa (der davon abgesehen jede Trophäe verdient hat, die ihm jetzt zugesprochen wird). Tarantino zeigt ziemlich eindeutig, wohin so ein (fiktives) Ende des 2. Weltkriegs geführt hätte, nämlich zu dem nächsten Sack fauler Kompromisse, ohne jede Möglichkeit, aus der Geschichte etwas zu lernen.
Egal, wie es sich für einen selber anfühlt, das ganze konnte einfach kein gutes Ende nehmen...
Nur leider führt der liebe Quentin das Märchen rund um den bösen Landa etwas zu beliebig aus, es ist eher eine Ansammlung einzelner Sequenzen denn ein kohärentes Ganzes, ein Versuch, allen verbitterten, rachsüchtigen Ewiggestrigen aller Seiten klar zu machen, dass man Geschichte akzeptieren & verarbeiten sollte anstatt sich absurder Rachephantasien zu ergeben...
Ehrenvoll & auf hohem Niveau gescheitert, aber m.E. gescheitert...