Musiktagebuch: gelini71

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Sir Jay
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Beitrag von Sir Jay » 07.04.2013, 16:35

Hannibal hat geschrieben:
Das is einfach überhaupt nicht zu vergleichen. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich definitiv zu besser tendieren, ja! Ein perfektes Konzert ist ein Gänsehaut-Orkan, den man sein ganzes Leben nicht mehr vergisst, wenn Band & Publikum verschmelzen und eine undefinierbare Energie, vielleicht sogar Magie zu spüren ist, die eigentlich mit nichts auf der Welt vergleichbar ist.
!
Ich könnte dir jetzt ähnlich euphorisch und poetisch Hobbies von mir näher bringen und du würdest mich abwinken ;)

Aber mal ehrlich, schönes Gesamterlebnis hin, Magie mit Gänsehauteffekt her...es bleibt dabei, dass Live-Interpretationen von Studiosongs für mich IMMER und GRUNDSÄTZLICH schlechter klingen. Ich konnte mich nie damit anfreunden wie die Songs durch Live-Sound, andere Arrangements und "schlechteren" Gesang einfach verfremdet werden und nicht mehr das sind, was ich eigentlich immer genossen habe...
Hannibal hat geschrieben: Und zu guter letzt @Festivals: Rock am Ring is die größte Assi-Veranstaltung der Welt...das heißt nicht, dass alle Festivals so sind! Nicht immer alles über einen Kamm scheren!
Ja was weiß ich denn, was davon assihaft ist und was nicht? :lol:
Ist denn "Rock im Park", "Southside" oder "Summer Breeze" denn besser/schlechter?
Oder habe ich jetzt nur lauter assi veranstaltungen aufgezählt und die wirklich guten kenne ich vllt noch gar nicht mal? :shock:

Viele spotten ja auch gerne über Wacken her mit dem Spruch: "Wacken - Ein Fest voll Spacken..." :?

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Beitrag von gelini71 » 12.04.2013, 16:42

Porcupine Tree - Stars die

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VÖ Jahr: 1997
Label: Delerium
Genre: Prog Rock / Rock / Best-of

Über den Sinn solcher Zusammenstellungen läßt sich streiten - Fakt ist: Es gibt für sowas einen ziemlich großen Markt, einige Künstler verkaufen von ihrer Best-of CD mehr Exemplare als von ihren regulären Studioalben (Stichwort: Bob Marley "Legend"). Nun sind PT nicht gerade unter Verdacht eine Band mit unglaublich vielen Singlehits gewesen zu sein, zumal nicht in deren Frühphase. Denn "Stars die" beinhaltet nur die Zeit bei Delerium Records, die 1997 endete und die Band zu Snapper Music wechselte.

Auf zwei CDs wird sehr ausführlich und mit imo gut ausgewählten Stücken die Frühphase beleuchtet. Am Anfang, klar und logisch, "Radioactive Toy" und "Nine Cats" und zwei weitere persönliche Lieblingstracks von Steven Wilson aus der ganz frühen Frühphase. Der erste Teil der "Voyage 34" und das wichtigste aus "Up the Downstairs". Auf CD 2 dann alles zum Thema "The Sky moves Sideways" und "Signify". Damit das ganze für den Fan nicht total Sinnlos ist gibt es einiges an unveröffentlichten Material. So ist hier "Synesthasia" in einer acht Minütigen Extended Version zu hören (warum war die nicht auf dem regulären Album ? - diese Fassung ist nämlich besser) und mit "Phantoms" gibt es einen Song der nur eine Zeitlang als Download erhältlich war. Auf CD 2 jede Menge B-Seiten Tracks der ersten Single Veröffentlichungen, eine alternative Version von "Signify", mit "Fuse the Sky" wird nochmal das Intro von "the Sky moves Sideway" nochmal neu aufgekocht (war eine Auftragsarbeit) und mit "Men in Woods" gibt es ein Duett (oder sowas ähnliches) mit einer Sängerin - wer die Dame ist darüber schweigt sich das Booklet aus...

Im Booklet selber geben alle (!!!) Mitglieder von PT einige Gedanken zu den jeweiligen Tracks, man erfährt das Wilson zarte 14 Jahre alt war als er "Nine cats" aufnahm, er es als großen Fehler ansieht "Stars die" von der ersten Auflage des Album entfernt zu haben und das die Band "Colourflow in Mind" hasst - außer Wilson selber der den Song großartig findet.

Die Zusammenstellung ist gelungen und erstaunlich kurzweilig, als günstiger Einstieg in die Frühphase auf jeden Fall geeignet. Ob man das jetzt unbedingt braucht steht auf einem anderen Blatt - fürs Auto aber auf jeden Fall keine schlechte Wahl (ich habe beide CDs als eine MP3 CD im Auto - Steven Wilson wird mich dafür hassen :lol:). Aber alleine für die lange Fassung von "Synesthasia" lohnt sich der Kauf.
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Beitrag von Sir Jay » 12.04.2013, 18:54

ich denke wegen dem einen song 10 euro für die cd zu zahlen lohnt sich eher weniger, aber ein glück, dass amazon die songs auch einzeln als mp3 anbietet :lol:

dafür wird dann auch mich der Herr Wilson hassen, aber die 8min variante von synesthesia will ich mal hören!

was taugen denn die remixes? da ist unter anderem ein 1998er remix vom ersten track der voyage 34 dabei...

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Beitrag von gelini71 » 12.04.2013, 19:11

Sir Jay hat geschrieben:was taugen denn die remixes? da ist unter anderem ein 1998er remix vom ersten track der voyage 34 dabei...
Das sind keine neuen Remixe, "Voyage 34 - Part 1" ist hier das gleiche wie auf der gleichnamigen CD wo die Stücke gegenüber der Vinylfassung neu abgemischt wurden. Auch die Stücke von "Up the downstairs" sind die neuen Versionen mit echten Schlagzeug, deshalb auch "Remix 2001".
ch denke wegen dem einen song 10 euro für die cd zu zahlen lohnt sich eher weniger
Ich habe die CD über den amazon marketplace für 8 Euro geschossen, mehr wollte ich dafür nicht ausgeben. Einfach mal etwas die Augen aufhalten, die B-Seiten Stücke von der "Waiting" Single sind auch ganz gut.
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Beitrag von MarS » 12.04.2013, 19:28

Sir Jay hat geschrieben:...es bleibt dabei, dass Live-Interpretationen von Studiosongs für mich IMMER und GRUNDSÄTZLICH schlechter klingen. Ich konnte mich nie damit anfreunden wie die Songs durch Live-Sound, andere Arrangements und "schlechteren" Gesang einfach verfremdet werden und nicht mehr das sind, was ich eigentlich immer genossen habe...
Ist ja auch logisch. Schließlich ist die Aufnahme-Situation eine ganz andere. Die Studioaufnahme lässt viel mehr Bearbeitung zu. Den Ton nicht ganz getroffen?! Noch mal das Ganze! Oder in der Band sind z.B. 2 Gitarristen, also habe ich live auch nur 2 Gitarrenspuren, welche ich dann nur noch mal doppeln und mit dem Equalizer vielleicht noch etwas bearbeiten kann. Im Studio kann ich dagegen z.B. 8 oder noch mehr verschiedene Gitarrenspuren einspielen mit unterschiedlichen Klangeinstellungen und (noch wichtiger) unterschiedlichen Melodien einspielen. Dazu kann ich noch verschiedene Effekte drauf legen. Oder Beispiel Gesang: Mono, Stereo? In welchem Winkel soll der Gesang aus den Boxen kommen? Dazu kann ich auch beim Gesang mehrere Spuren einsingen (ähnlich wie bei den Gitarren). Außerdem kommt dazu, dass die Spuren in ihren Aufnahmen sauberer sind. Die Aufnahme-Mikrofone sind extrem sensibel. Daher hast du natürlich im Studio (schallgeschützt und hallbrechend) viel weniger Störgeräusche als live. Das alles führt dazu, dass eine Studioaufnahme (wenn ordentlich produziert und gemastert) immer voller und fetter klingt. Sicher kann ich auch Liveaufnahmen noch ordentlich bearbeiten, aber natürlich nicht in dem Maße wie im Studio. Es gibt leider auch Live-Alben, wo Teile nachträglich noch mal eingespielt und ausgetauscht werden. Das finde ich aber absolut Katastrophe.

Liveaufnahmen machen am meisten Spaß, wenn man bei genau dem Konzert oder wenigstens der Tour dabei war und den Moment Revue passieren lassen will. Dazu sind Liveaufnahmen natürlich viel authentischer. Zu sauber und glatt ist auch nicht immer das Wahre. Manchmal tut es auch gut wenn die Aufnahme etwas roher und ungeschliffener ist. Zudem haben die Studioaufnahmen das Risiko zu austauschbar zu klingen. So hört man auch öfter mal raus, wer ein Album aufgenommen hat (auch bei verschiedenen Bands). Oder wenn die Bass-Drum inzwischen bei allen gleich klingt.

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Beitrag von gelini71 » 13.04.2013, 05:59

Es gibt leider auch Live-Alben, wo Teile nachträglich noch mal eingespielt und ausgetauscht werden
Das ist bei fast allen Live Alben normal, ebenso das sie aus diversen Konzerten zusammengesetzt werden. Richtig authentische Aufnahmen sind eher selten und meist eher im Bootlegsektor zu finden.
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Beitrag von MarS » 13.04.2013, 10:39

gelini71 hat geschrieben:
Es gibt leider auch Live-Alben, wo Teile nachträglich noch mal eingespielt und ausgetauscht werden
Das ist bei fast allen Live Alben normal, ebenso das sie aus diversen Konzerten zusammengesetzt werden. Richtig authentische Aufnahmen sind eher selten und meist eher im Bootlegsektor zu finden.
Bootlegs ... Die dann zur "Freude" von Sir Jay eine noch bessere Qualität haben. :lol:

Von den Hosen gibt es glaube jedes Konzert zum Download (ob es wirklich jedes ist, weiß ich aber nicht wirklich). Jedenfalls habe ich mir das Konzert damals in Dresden von der Machmallauter-Tour gezogen. Ist schon cool, sich das ganze Konzert noch mal geben zu können.

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Beitrag von Sir Jay » 13.04.2013, 11:14

bei den hosen ist es glaub ich eh egal, ob du studio album oder live album kaufst...auch im studio spielen die ja alle instrumente gleichzeitig live ein und nehmen das so auf :lol:

(das hat zumindest irgend einer hier mal wo geschrieben)

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Beitrag von gelini71 » 13.04.2013, 11:51

Sir Jay hat geschrieben:bei den hosen ist es glaub ich eh egal, ob du studio album oder live album kaufst...auch im studio spielen die ja alle instrumente gleichzeitig live ein und nehmen das so auf :lol:

(das hat zumindest irgend einer hier mal wo geschrieben)
Das war ich :wink: Stimmt aber auch.

Metallica, Marillion und Depeche Mode bieten auch jede Menge Konzerte zum Download an.
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Beitrag von Sir Jay » 13.04.2013, 13:25

In der Rockhard wurde in den top 15 der besten prog rock alben sogar ein live album eingetragen...ELP's "Pictures of an Exhibition" :/

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Beitrag von gelini71 » 13.04.2013, 13:27

Ist ja auch ein Klassiker :wink:
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Beitrag von Sir Jay » 13.04.2013, 15:13

ich mag "Tarkus" lieber 8-)

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Beitrag von gelini71 » 14.04.2013, 13:26

Porcupine Tree - Stupid Dream

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VÖ Jahr: 1999
Label: K-Scope / Snapper Music
Genre: Rock / Prog-Rock (irgendwie dazwischen)

Hoppla - was hat man denn da Steven Wilson in den Kaffee getan ? So eingängig kenne ich ihn ja gar nicht. OK, schöne Melodien konnte er ja schon immer aber bis dato hatte er in seinem Werk (soweit ich es kenne) immer wirksam verhindert irgendwie einen Hit haben zu wollen. "Stupid Dream" ist da anders - gut die Hälfte der Songs haben imo Radiopotential, Sachen wie "Even less", "Piano Lessons" oder "Pure Nacotic" sind auch nicht schlechter als das was sonst Bands wie Coldplay oder Travis raushauen. Fast scheint es als hätte der Plattenfirmenwechsel den guten Mann beflügelt, zu "Piano Lessons" produzierte man sogar einen guten Videoclip der unverblümt zeigt das man Erfolg haben wollte ("Buy more Porcupine Tree - we accept all Major credit cards" :lol:). Ein Hit wurde es dann doch nicht, das lag aber weder am Song noch am Clip.

Doch Steven Wilson wäre nicht Steven Wilson wenn er nicht auch hier immer wieder kleine Fallstricke in den Arrangements einbauen würde - Flöte und Saxophone halten Einzug und so manch Jazziger Ausflug nimmt hier schon das Vorweg was man einige Jahre später in Wislons Solowerk noch zu Genüge hören wird (was man natürlich zum damaligen Zeitpunkt nicht wußte). Auch vom Spannungsbogen her ist das Album höchst ungewöhnlich aufgebaut - am Anfang sehr eingängig wird es zum Ende hier dann immer ruhiger und auch etwas sperriger. Aber auch gegen Ende tolle Songs wie das instrumental "Tinto Brass" oder die Ballade "Stop Swimming".

Der Weg der mit "Signify" eingegangen wurde wird weiter verfolgt und verfeinert. Songorrientierter, bei den Solos aber immer wieder etwas ins epische abgleiten ohne dabei ins "Sologewichse" abzudriften. Ein Album was als ganzes einfach rund läuft, zu mekern gibt es hier nix - lediglich die Abmischung vom Schlagzeug klingt etwas "blechern" und die Hi-Hats sind mir etwas zu hell, ob das jetzt Absicht ist entzieht sich meiner Kenntnis.
Aber das ist das einzige Haar in der Suppe - neben der "Deadwing" für mich das Musikalisch rundeste und in allen belangen Überzeugenste Album ohne einen schwachen Song.
Scheiß drauf - Höchstnote !
:liquid10:

Wie soll das nur weitergehen......? :shock:
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Beitrag von Sir Jay » 14.04.2013, 16:51

Schon krass wie du hier die Höchstnoten aushaust, da sind der Vince und ich definitiv kritischer :lol:

Probier mal die "Recordings" da ist nämlich eine 17 minütige Version von Even Less drauf.

Ich mochte den Poppigen und wohlklingenden Sound der Scheibe auch immer sehr, doch ich habe festgestellt für einige Ohren ist die Scheibe auch fast schon wieder zu glatt und seicht... (wobei diejenigen, haben das Fazit bei "pure narcotic gezogen und wollten nicht weiterhören).

Das Album war auch ein essentieller Begleiter meiner Zivi-Zeit oder privaten Autofahrten, wenn es mal darum ging Leute mitzunehmen. Ich dachte Stupid Dream ist der ideale Kompromiss zwischen Mainstreammusik verseuchten Ohren und elitären Feinschmeckern, letzlich bin ich doch der einzige geblieben, der die Scheibe zu würdigen wusste :lol:

Trotzdem höre ich hier und dort schon einige kleine Schwachpunkte raus, denn so parts wie "don't hate me" können schon auch nerven ;)

Bei Piano Lessons habe ich sogar mal (hatte ich ja schon erzählt) diesen etwas mysteriösen übergangspart von strophe zu refrain rausgeschnitten und anderen schabernack mit einzelnen tracks betrieben :lol:

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Beitrag von gelini71 » 14.04.2013, 17:01

OK - das böse "k-Wort" schwingt bei dem Album mit, aber wenn kommerzielle Musik durch die Bank weg diese Qualität hätte wäre es ja schön. :wink:

Die vielen hohen Noten machen mir ja schon selber Angst :shock: - ich war ja schon froh letztens mit "Metanoia" nix anfangen zu können :lol:

Ich gehe auf jeden Fall i.M. chronologisch vor auch wenn ich fast alle Alben bereits habe - als nächstes ist "Lightbulb Sun" dran. Leider habe ich nicht mehr soviel Zeit durch die Arbeit :( PT Alben will ich nämlich immer in aller Ruhe hören und die habe ich nicht wenn ich genervt von der Arbeit komme.....
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Beitrag von Sir Jay » 14.04.2013, 22:54

und während dessen mit mp3 player? :lol:
gelini71 hat geschrieben: PT Alben will ich nämlich immer in aller Ruhe hören und die habe ich nicht wenn ich genervt von der Arbeit komme.....
wie jetzt, wenn du gestresst heim kommst hast du keine zeit?
Gerade dann entspanne ich doch mit Musik ;)

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Beitrag von gelini71 » 15.04.2013, 05:48

Zeit schon aber keine Lust und keinen Nerv - ist halt bei mir eher stressig, da steht mir dann Abends nicht der Kopf danach, da will ich eher meine Ruhe haben....
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Beitrag von gelini71 » 05.05.2013, 11:50

Marillion - Seasons End

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VÖ Jahr: 1989
Label: EMI
Genre: Neo-Prog

Das zweite Debüt Album nach einer großen Karriere - mit das schlimmste was einer Band passieren kann. Sänger Fish hatte die Band verlassen und der Rest der Band mußte mit einem neuen Sänger weitermachen. Nun hätte man es sich einfach machen können und sich einen Fishklon holen können. Doch man setzte alles auf eine neue Karte - Auftritt Steve Hogarth. Der wurde direkt mal von den alten Fans gehasst und diese wendeten sich von der Gruppe ab. Das Hogarth Debüt "Seasons End" wurde abgestraft - sowohl von der damaligen Kritik als auch von den Verkaufszahlen.

Im Nachhinein muß man sagen das man der Band Unrecht getan hat, denn "Seasons End" ist ein noch gar nicht mal so schlechtes Album. Es hat alles drin was man auch heute noch bei Marillion kennt und liebt - breite Klanglandschaften in großer Epischer Breite mit einer leichten Melancholischen Grundnote. Alleine die Songs "Berlin" (mit einer blöden Ausblende am Ende - war halt noch zu Vinylzeiten aufgenommen worden wo man Songs kürzen mußte), "the Space..." (genialer Hook) oder "King of Sunset Town" lohnen den Kauf, ebenso der Titeltrack oder der geradlinige "Uninvited Guest" sind durchaus lohnenswert. Einzige Songgurke ist der 08/15 Rocker "Hooks in you" - zu offensichtlich wollte die Gruppe hier einen leichtverdaulichen Popsong für das Radio schaffen - klingt irgendwie wie Bon Jovi :shock:

Hogarth Stimme klingt noch nicht so verraucht wie bei neueren Aufnahmen und Rotherys Gitarrensolos sind auch vom feinsten, über die etwas plüschige 80iger Produktion sagen wir mal besser nix :wink:. Ein lohenenswertes Album, so sehr Neo-Prog das es schon fast klassisch ist :lol:. Die schlechte Meinung die über "Seasons End" vorherrscht hat das Album wirklich nicht verdient.
:liquid9:
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Beitrag von gelini71 » 12.05.2013, 10:47

Porcupine Tree - Lightbulb Sun

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VÖ Jahr: 2000
Label: Snapper Music / K-Scope
Genre: Rock / Prog-Rock (irgendwo dazwischen)

Als ich anfing mich näher mit der Discographie von PT zu beschäftigen fiel mir auf das dieses Album irgendwie nicht auffiel bzw irgendwie kaum erwähnt wurde. Nur vereinzelt las ich warme Worte wie "kleines Meisterwerk" oder "großartige Arbeit", während fast alle anderen Alben (vor allen die neueren) größer abgefeiert werden. Woran liegt es ? Wohl daran das "Lightbulb Sun" ein auf den ersten Blick unspektakuläres Album ist. Die Musikalische Linie geht unbeirrt weiter, die etwas Radiokompatiblen Songs der "Stupid Dream" Ära sind wieder verschwunden - stattdessen geht man wieder einen kleinen Schritt zurück und Musiziert wieder ausladener. Die Pink Floyd Anklänge sind wieder da (wenn auch nicht so offensichtlich) und es gibt sogar wieder ein Epischen 13-Minüter (endlich).

Das Songmaterial ist wieder auf durchweg höchsten Niveau - "How is your Life today ?" mit seiner witzigen Atmo irgendwo zwischen Kirmes und alten Filmsoundtrack, der "Hatesong" der erst konventionell anfängt um dann in der zweiten Hälfte schon abgefahren wegzudriften, das schöne "Last Chance to...(usw usw)" mit diesen coolen Spachsample usw usw - und das ich "Russia on Ice" liebe dürfte sowieso klar sein :wink:.

Wie immer braucht auch dieses Album einige Durchläufe bis es zündet - was ich aber schon gewohnt bin. "Lightbulb Sun" mag auf den ersten flüchtigen Blick unspektakulär wirken, dessen Qualitäten sich erst mit der Zeit einem eröffnen - doch wenn es Klick gemacht hat dann packt es einen. Die verdammt hohen Wertungen gehen weiter - ein richtig gutes Album ohne einen schwachen Song das nicht langweilig wird.
:liquid10: (schon wieder)
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Beitrag von Vince » 12.05.2013, 11:10

Herrlich, dass dich das alles so gepackt hat!

Dass die Lightbulb Sun untergegangen ist, kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass Wilson eben auch nachträglich immer wieder neu für großes Aufsehen gesorgt hat und nicht stehengeblieben ist. Und dadurch, dass die CD lange Zeit out of print war und daher wohl einfach unbekannter als In Absentia etc. Denn eigentlich wird die Platte ja auch oft als DAS große Meisterwerk angesehen.

Freu dich schon mal auf "Recordings" - B-Sides und doch im Grunde keinen Deut schwächer als die beiden vorangehenden Hauptalben.

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Beitrag von gelini71 » 12.05.2013, 11:17

Vince hat geschrieben:Freu dich schon mal auf "Recordings" - B-Sides und doch im Grunde keinen Deut schwächer als die beiden vorangehenden Hauptalben.
Gerade eben zum ersten Mal gehört - kann noch gar nix dazu sagen, außer das "Even Less" geiler da länger ist :lol:
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Beitrag von Sir Jay » 12.05.2013, 20:28

Lightbulb Sun habe ich neulich erst wieder durchlaufen lassen und war erstaunt, wie gut es mich unterhalten hatte, weil ich es insgesamt auch etwas weniger als andere PT alben gehört hatte.

Ich finde das Album zeigt deutlich, dass es direkt nach "Stupid Dream" herauskam. Hier gibt es auch jede Menge radiokompatibles Songmaterial.

Es dominiert ein freundlich sympathischen Klang, der mit seinem Hauch von Melancholie einen sehr angenehmen Flow erzeugt, der den Hörer fast durchgehend zu tragen vermag. Die ausufernderen Passagen, die dann in Psychedelia Sphären abdriften machen, geben dem Album seinen eigenständigen Charakter, doch diese Parts habe ich in anderen PT Alben schon besser erlebt.

Mein persönlicher Albumhöhepunkt ist der Refrain von "Hatesong", der ist wirklich godlike, während ich dann aber die vermeintliche Hauptattraktion "Russia on Ice" als einen der schwächeren Longtracks von PT erachte.

Also ich würde sagen zusammen mit Stupid Dream ist das hier das mit Abstand zugänglichste PT Album, das jedoch trotz seiner "Massentauglichkeit" unbeirrt seine Eigenheiten durchsetzt und damit einen Charakter wahrt, den gewöhnlicher Pop-Rock einfach nie aufbringen würde.

Ich werde das Album mal wieder etwas öfter durchhören, und dann kann ich ja mal auch meine Meinung zu Russia on Ice anpassen, doch bis dahin bleiben wohlwollende
:liquid8:,5

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Beitrag von gelini71 » 26.05.2013, 10:14

Sound of Contact - Dimensionaut

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VÖ Jahr: 2013
Label: InsideOut Music
Genre: klassischer Prog Rock / Radiotauglicher Rock / Neo Prog

Simon Collins hat ein Problem: Er ist der Sohn von Phil Collins. Zwar hat er von ihm das Musikalische Talent geerbt, kann Schlagzeug spielen und Songs schreiben und hat Musikalisches Fachwissen. Nur wird halt automatisch immer mit dem großen Vater verglichen. Nachdem er vor einigen Jahren mit dem Popsong "Pride" einen Hit hatte floppten die folgenden Alben - und nun begibt sich Simon Collins auf die Flucht nach vorne und reiht sich in die zweite Reihe einer Gruppe, deren Chef er natürlich ist. Musikalisch soll es in die Region gehen die er als Kind durch seinen Vater gehört hatte - epischen Prog Rock klassischer Prägung.

Wer jetzt eine Art Geneis 2.0 erwartet wird bei den ersten Minuten dieser CD (die selbstverständlich ein Konzeptalbum ist) etwas verwundert dreinblicken: Die Reverenz ist nicht Genesis sondern Porcupine Tree. Collins kopiert Steven Wilson recht genau, man beachte die Gitarrenlinie oder die Art wie der Chorgesang gesetzt wird. Es gefällt mir aber weil ich i.M. genau auf solchen Sound stehe. Mit "Sound of Contact / Cosmic Distance Ladder", "Pale Blue Dot", "Not coming down" oder dem epischen "Möbius Slip" (mal eben fast 20 Minuten Laufzeit) hat Simon Collins auch mal richtig gute Songs auf das Album gepackt.

Leider meint es Simon auch etwas zu gut - mit fast 80 Minuten Spielzeit ist die CD gut und gerne 30 Minuten zu lang geworden. Vor allen in der zweiten Hälfte zieht es sich doch etwas und die Gruppe kann das Niveau der ersten Minuten überhaupt nicht halten. Auffällig ist auch das einige Songs mitnichten Prog Rock sind sondern eher Radiofreundlicher Pop-Rock, die sich nur dadurch unterscheiden das diese eben mal 6 Minuten dauern statt der Radioüblichen 3 Minuten.
Trotz dieser Kritik von meiner Seite ist das Album gut und ich denke mal das mit dem zweiten Album die KInderkrankheiten auskuriert sind. Denn drauf haben es die Musiker, das hört man. Das Album ist besser als meiner Wertung von
:liquid6:
vermuten läßt.
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Beitrag von Vince » 26.05.2013, 11:20

Die hab ich auch, hab aber noch nicht reingehört. Kritiken waren eigentlich recht gut bisher.

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Beitrag von gelini71 » 26.05.2013, 11:23

Schlecht ist die wirklich nicht, nur zieht die zweite Hälfte das Album runter. Ich denke mal Dir dürfte es etwas zu kommerziell sein....
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