Musiktagebuch: Vince
Moderator: gelini71
The Pineapple Thief - Someone Here Is Missing
Einerseits kann Bruce Soord nicht aus seiner Haut heraus und serviert immer wieder die gleichen warmen Klänge - was bisher ganz gut so war. In Pineapple-Thief-Alben konnte man schließlich bisher ziemlich gut baden und in sich selbst versinken.
Soord kann immer noch nicht aus seiner Haut - aber neuerdings versucht er es. Leider. "Someone Here Is Missing" ist der Versuch eines eingeschlagenen Richtungswechsels, in die von Porcupine Tree längst entdeckte Härte hinein. Soord schafft es aber nicht, die dominanteren und vor allem effektlastigeren Keyboards und die wütenderen E-Gitarren für sich arbeiten zu lassen. Erst ab dem siebten Song wacht das bis dato eher motivationslose Alternative-Geschredder auf und schüttelt kurz vor Ladenschluss doch noch ein paar Stücke aus dem Ärmel, die sich sehen lassen können. Reicht aber nicht.
Anathema - We're Here Because We're Here
So lange weg vom Fenster, ohne Plattenvertrag und ohne Aussichten... und dann brechen Anathema mit so einem Album wieder in die Gegenwart ein! In der Gebundenheit an nichts lässt es sich anscheinend am meisterhaftesten musizieren. "We're Here Because We're Here" deutet mit seiner Teutologie die Inspiration aus sich selbst heraus an. Diese Musik kommt direkt aus der Intuition dieser Band auf den Rohling. Anathema waren schon immer und sind mehr denn je ein Koloss der Eigentümlichkeit, und seine exzentrische, unangepasste Schönheit ist überwältigender als jemals zuvor.
Einerseits kann Bruce Soord nicht aus seiner Haut heraus und serviert immer wieder die gleichen warmen Klänge - was bisher ganz gut so war. In Pineapple-Thief-Alben konnte man schließlich bisher ziemlich gut baden und in sich selbst versinken.
Soord kann immer noch nicht aus seiner Haut - aber neuerdings versucht er es. Leider. "Someone Here Is Missing" ist der Versuch eines eingeschlagenen Richtungswechsels, in die von Porcupine Tree längst entdeckte Härte hinein. Soord schafft es aber nicht, die dominanteren und vor allem effektlastigeren Keyboards und die wütenderen E-Gitarren für sich arbeiten zu lassen. Erst ab dem siebten Song wacht das bis dato eher motivationslose Alternative-Geschredder auf und schüttelt kurz vor Ladenschluss doch noch ein paar Stücke aus dem Ärmel, die sich sehen lassen können. Reicht aber nicht.
Anathema - We're Here Because We're Here
So lange weg vom Fenster, ohne Plattenvertrag und ohne Aussichten... und dann brechen Anathema mit so einem Album wieder in die Gegenwart ein! In der Gebundenheit an nichts lässt es sich anscheinend am meisterhaftesten musizieren. "We're Here Because We're Here" deutet mit seiner Teutologie die Inspiration aus sich selbst heraus an. Diese Musik kommt direkt aus der Intuition dieser Band auf den Rohling. Anathema waren schon immer und sind mehr denn je ein Koloss der Eigentümlichkeit, und seine exzentrische, unangepasste Schönheit ist überwältigender als jemals zuvor.
Muse - Hullabaloo
Ich beziehe mich jetzt nur auf die erste CD mit den B-Sides (die Live-CD seh ich dann eher als Zugabe) und auch die hab ich noch nicht wirklich umfassend ausgetestet, aber da es grad bei Hannibal ein Thema war, hier schon meine Eindrücke: fantastisch, mit das beste, was ich von Bellamy & Co. gehört habe. Muse mal viel experimenteller und spontaner, und welche Auswirkungen das auf den Sound ausüben kann, davon singt "Hullabaloo" ein Lied. Sehr noisig insgesamt, auch gerade die Elektronik wirkt stark gezerrt, aber zwischendurch dann immer wieder diese feinen Muse-Blüten in dem ansonsten eher untypischen Geröll. Es ist schön, von dieser Band mal was zu hören, das nicht auf einen gigantischen Plan hinausläuft. Herrlich.
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Engineers - Three Fact Fader
Hm, der Opener macht mit seinen markanten Elektronika ja noch sehr viel Freude - es groovt gut, es klingt ambitioniert und kraftvoll. Dann aber wirds leidlich schön und behäbig und bald siecht es dahin in einem wolkenhaft oszillierten Nebel aus Hochklängen und Reinheit, seicht und ohne Tiefen, dafür mit zu vielen Höhen.
No-Man - Wild Opera
Deutlich dem Trip-Hop zugewandtes, sehr viel rhythmischeres Album als diejenigen aus der späteren Phase der Band. Freunde von "Portishead" könnten sicher auch mal einen Blick riskieren. Mir gefiel's musikalisch (zwei, drei Hänger waren aber schon dabei), in erster Linie aber noch wegen des Konzeptes. Ich liebe es, wenn das Happy-Family-Modell der 60er Jahre aus gesellschaftskritischen Gründen herangezogen wird.
Die Neuauflage ist btw. sehr schön geworden - super Abmischung und eine zweite Disc mit der bis dato vergriffenen B-Side-Compilation,d ie dem Album zugehörig ist.
Ich beziehe mich jetzt nur auf die erste CD mit den B-Sides (die Live-CD seh ich dann eher als Zugabe) und auch die hab ich noch nicht wirklich umfassend ausgetestet, aber da es grad bei Hannibal ein Thema war, hier schon meine Eindrücke: fantastisch, mit das beste, was ich von Bellamy & Co. gehört habe. Muse mal viel experimenteller und spontaner, und welche Auswirkungen das auf den Sound ausüben kann, davon singt "Hullabaloo" ein Lied. Sehr noisig insgesamt, auch gerade die Elektronik wirkt stark gezerrt, aber zwischendurch dann immer wieder diese feinen Muse-Blüten in dem ansonsten eher untypischen Geröll. Es ist schön, von dieser Band mal was zu hören, das nicht auf einen gigantischen Plan hinausläuft. Herrlich.
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Engineers - Three Fact Fader
Hm, der Opener macht mit seinen markanten Elektronika ja noch sehr viel Freude - es groovt gut, es klingt ambitioniert und kraftvoll. Dann aber wirds leidlich schön und behäbig und bald siecht es dahin in einem wolkenhaft oszillierten Nebel aus Hochklängen und Reinheit, seicht und ohne Tiefen, dafür mit zu vielen Höhen.
No-Man - Wild Opera
Deutlich dem Trip-Hop zugewandtes, sehr viel rhythmischeres Album als diejenigen aus der späteren Phase der Band. Freunde von "Portishead" könnten sicher auch mal einen Blick riskieren. Mir gefiel's musikalisch (zwei, drei Hänger waren aber schon dabei), in erster Linie aber noch wegen des Konzeptes. Ich liebe es, wenn das Happy-Family-Modell der 60er Jahre aus gesellschaftskritischen Gründen herangezogen wird.
Die Neuauflage ist btw. sehr schön geworden - super Abmischung und eine zweite Disc mit der bis dato vergriffenen B-Side-Compilation,d ie dem Album zugehörig ist.
Fettes Dito. Am Anfang hatte ich zwar echte probleme wegen zwei echt miesen Stücken (Yes Please, Ashamed, gehen mir immernoch voll gegen den Strich). Aber wenn man diese Stücke überspringt, hat man praktisch nur noch Highlights. Man sieht auch wirklich mal eine etwas andere Seite von Muse. Absolutes Highlight für mich ist Hyper Chondriac Music. Ganz grosses KinoVince hat geschrieben:Muse - Hullabaloo
Ich beziehe mich jetzt nur auf die erste CD mit den B-Sides (die Live-CD seh ich dann eher als Zugabe) und auch die hab ich noch nicht wirklich umfassend ausgetestet, aber da es grad bei Hannibal ein Thema war, hier schon meine Eindrücke: fantastisch, mit das beste, was ich von Bellamy & Co. gehört habe. Muse mal viel experimenteller und spontaner, und welche Auswirkungen das auf den Sound ausüben kann, davon singt "Hullabaloo" ein Lied. Sehr noisig insgesamt, auch gerade die Elektronik wirkt stark gezerrt, aber zwischendurch dann immer wieder diese feinen Muse-Blüten in dem ansonsten eher untypischen Geröll. Es ist schön, von dieser Band mal was zu hören, das nicht auf einen gigantischen Plan hinausläuft. Herrlich.
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TesseracT - One
Got Djent?
Das Modewort "Djent", das auf ein Bandinterview mit Periphery zurückgeht, bringt einen ganzen Zweig ambitionierter Meshuggah-beeinflusster junger Bands in Verruf, denn es suggeriert einen kurzlebigen Trend, dem möglicherweise noch einige Schnellschussbandgründungen nachhinken werden. Parallel dazu wird um einige Bands besonders ein Riesenbahei gemacht. Die Spitze schießen sicherlich TesseracT mit ihrem seit Monaten herausgezögerten Debüt ab. Mitte März wird's endlich veröffentlicht - und es klingt wahrhaft großartig. Weniger versuchen sie, die von Meshuggah entliehene Polyrhythmik auf neue Pacing-Ebenen zu pushen, eher betonen TesseracT die Atmosphäre, indem sie - konsequenter noch als die ähnlich vorgehenden Vildhjarta - prägnante Ambient-Klangcollagen auffahren, während die Riffs nur brutal und schnell werden, wenn es dramaturgisch notwendig ist. Das Resultat ist reinste Ohrenschmeichelei für solche, die gerne Hartes mit melancholischen Bögen und Klargesang gepaart haben - auch wenn der Gesang von TesseracT (wie auch schon bei Periphery) Geschmackssache ist, denn er fördert ein wenig das Gefühl, dass man es mit einem Trendprodukt zu tun haben könnte.
Vorerst
Got Djent?
Das Modewort "Djent", das auf ein Bandinterview mit Periphery zurückgeht, bringt einen ganzen Zweig ambitionierter Meshuggah-beeinflusster junger Bands in Verruf, denn es suggeriert einen kurzlebigen Trend, dem möglicherweise noch einige Schnellschussbandgründungen nachhinken werden. Parallel dazu wird um einige Bands besonders ein Riesenbahei gemacht. Die Spitze schießen sicherlich TesseracT mit ihrem seit Monaten herausgezögerten Debüt ab. Mitte März wird's endlich veröffentlicht - und es klingt wahrhaft großartig. Weniger versuchen sie, die von Meshuggah entliehene Polyrhythmik auf neue Pacing-Ebenen zu pushen, eher betonen TesseracT die Atmosphäre, indem sie - konsequenter noch als die ähnlich vorgehenden Vildhjarta - prägnante Ambient-Klangcollagen auffahren, während die Riffs nur brutal und schnell werden, wenn es dramaturgisch notwendig ist. Das Resultat ist reinste Ohrenschmeichelei für solche, die gerne Hartes mit melancholischen Bögen und Klargesang gepaart haben - auch wenn der Gesang von TesseracT (wie auch schon bei Periphery) Geschmackssache ist, denn er fördert ein wenig das Gefühl, dass man es mit einem Trendprodukt zu tun haben könnte.
Vorerst
Dredg - Chuckles & Mr. Squeezy
Oh. My. Fucking. God. Ich bin zu Tode erschrocken bei den ersten Klängen und war fassungslos vor Entsetzen, als es vorbei war. "Chuckles & Mr. Squeezy" ist die absolute Entfremdung von allem, was diese früher so wundervolle Band in der Vergangenheit je gemacht hat. Es fehlt jeglicher Bezug zur alten Klasse. Sicher, die Tendenz zum Pop ist schon seit "Catch Without Arms" zu erkennen, aber zwischen dem Pop von "Catch" bzw. "Pariah" und dem von "Chuckles" liegen Welten der Qualität. Das ist vielleicht das erste Mal, dass mein verwirrter Geist sich an den Strohhalm klammert, dass das ja ein Metaalbum sein muss, ein nicht ernst gemeintes Etwas, eine Verarsche, die gleich mit der nächsten Platte wieder gutgemacht wird. Nur, wer könnte sich sowas in der schnelllebigen Musikbranche noch leisten? Den Brocken muss ich erstmal verdauen, in Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zu alten Tugenden. Nichts gegen Fortschritt, aber so? Come on!
Oh. My. Fucking. God. Ich bin zu Tode erschrocken bei den ersten Klängen und war fassungslos vor Entsetzen, als es vorbei war. "Chuckles & Mr. Squeezy" ist die absolute Entfremdung von allem, was diese früher so wundervolle Band in der Vergangenheit je gemacht hat. Es fehlt jeglicher Bezug zur alten Klasse. Sicher, die Tendenz zum Pop ist schon seit "Catch Without Arms" zu erkennen, aber zwischen dem Pop von "Catch" bzw. "Pariah" und dem von "Chuckles" liegen Welten der Qualität. Das ist vielleicht das erste Mal, dass mein verwirrter Geist sich an den Strohhalm klammert, dass das ja ein Metaalbum sein muss, ein nicht ernst gemeintes Etwas, eine Verarsche, die gleich mit der nächsten Platte wieder gutgemacht wird. Nur, wer könnte sich sowas in der schnelllebigen Musikbranche noch leisten? Den Brocken muss ich erstmal verdauen, in Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zu alten Tugenden. Nichts gegen Fortschritt, aber so? Come on!
The Ocean - Aeolian
Obwohl ich "Precambrian" als Meisterwerk betrachte, sind mir die anderen Alben des Berliner Kollektivs irgendwie nie untergekommen. Auch und gerade "Aeolian" nicht, dem man immer nachsagte, es sei im Prinzip nur stupides Gebolze - was ich nach 30-Sekunden-Ausschnitten noch bestätigt hätte. Never trust the 30-Sekunden-Ausschnitte! Klar ist "Aeolian" knüppelhart, vielleicht auch monoton, dabei aber keineswegs stumpfsinnig. Ich fühlte mich in Sachen Gitarrenarbeit massiv an "Meshuggah" erinnert. Überraschend starkes Werk, wenn auch "Precambrian" klar vorne bleibt.
Iron Maiden - The FInal Frontier
So fremd wie ich gedacht hab, ist der Erstkontakt mit einer der wohl einflussreichsten Metalbands (kenne sonst nur ein Dickinson-Soloalbum) überhaupt nicht ausgefallen. Wahrscheinlich, weil sie eben so einflussreich war. Daher kennt man Maiden wohl selbst dann, wenn man Maiden nicht kennt - durch andere Alben eben, die Maiden bewusst oder unbewusst in ihrer DNA haben.
"The Final Frontier" erweist sich selbst für Neueinsteiger als spürbar routiniertes und abgeklärtes Werk, das seiner Breitwändigkeit aber ein paar Gefallen schuldig bleibt. Überhaupt erleidet das Album einen arg holprigen Start, später wird's länger, ausschweifender, etwas komplexer und auch besser. Man möchte den Klang fast "progressiv" nennen, allerdings nehme ich "The Final Frontier" das Progressive kaum ab. Es klingt zwischen den Zeilen irgendwie nach Nummer sicher. Ob es an der traditionellen Anlage der Band liegt, an ihrem Alter (15. Studioalbum?) oder woran auch immer, kann ich nicht sagen, einen unbedingten Willen zur Weiterentwicklung spüre ich aber nicht. Der Unterhaltungswert ist aber da und das trotz der langen Laufzeit.
Obwohl ich "Precambrian" als Meisterwerk betrachte, sind mir die anderen Alben des Berliner Kollektivs irgendwie nie untergekommen. Auch und gerade "Aeolian" nicht, dem man immer nachsagte, es sei im Prinzip nur stupides Gebolze - was ich nach 30-Sekunden-Ausschnitten noch bestätigt hätte. Never trust the 30-Sekunden-Ausschnitte! Klar ist "Aeolian" knüppelhart, vielleicht auch monoton, dabei aber keineswegs stumpfsinnig. Ich fühlte mich in Sachen Gitarrenarbeit massiv an "Meshuggah" erinnert. Überraschend starkes Werk, wenn auch "Precambrian" klar vorne bleibt.
Iron Maiden - The FInal Frontier
So fremd wie ich gedacht hab, ist der Erstkontakt mit einer der wohl einflussreichsten Metalbands (kenne sonst nur ein Dickinson-Soloalbum) überhaupt nicht ausgefallen. Wahrscheinlich, weil sie eben so einflussreich war. Daher kennt man Maiden wohl selbst dann, wenn man Maiden nicht kennt - durch andere Alben eben, die Maiden bewusst oder unbewusst in ihrer DNA haben.
"The Final Frontier" erweist sich selbst für Neueinsteiger als spürbar routiniertes und abgeklärtes Werk, das seiner Breitwändigkeit aber ein paar Gefallen schuldig bleibt. Überhaupt erleidet das Album einen arg holprigen Start, später wird's länger, ausschweifender, etwas komplexer und auch besser. Man möchte den Klang fast "progressiv" nennen, allerdings nehme ich "The Final Frontier" das Progressive kaum ab. Es klingt zwischen den Zeilen irgendwie nach Nummer sicher. Ob es an der traditionellen Anlage der Band liegt, an ihrem Alter (15. Studioalbum?) oder woran auch immer, kann ich nicht sagen, einen unbedingten Willen zur Weiterentwicklung spüre ich aber nicht. Der Unterhaltungswert ist aber da und das trotz der langen Laufzeit.
- Sir Jay
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Zu Dredg: Ist das denn da nun allgemein weichgespülte Radio Pop Kacke, oder einfach nur zu weit weg von deinen bisherigen Hörgewohnheiten?
Also kann sich damit ein "Mainstream" Ohr anfreunden, oder inwieweit kritisierst du die Andersartigkeit dieses Albums?
Zu Maiden: Hui du hast als jahrelanger Musiksammler und Liebhaber noch nicht sowas wie Number of the Beast gehört? Also ich hatte es ja vor Kurzem auch nicht, aber bei mir ist das ja auch kein Maßstab
Also kann sich damit ein "Mainstream" Ohr anfreunden, oder inwieweit kritisierst du die Andersartigkeit dieses Albums?
Zu Maiden: Hui du hast als jahrelanger Musiksammler und Liebhaber noch nicht sowas wie Number of the Beast gehört? Also ich hatte es ja vor Kurzem auch nicht, aber bei mir ist das ja auch kein Maßstab
Ganz klare Sache: Radiopopkacke. Oder noch schlimmer. Ernsthaft, da ist ein Song drauf, der könnte im ZDF Musikantenstadl gespielt werden. Nix gegen Veränderung, um Gottes Willen, aber das?Sir Jay hat geschrieben:Zu Dredg: Ist das denn da nun allgemein weichgespülte Radio Pop Kacke, oder einfach nur zu weit weg von deinen bisherigen Hörgewohnheiten?
Also kann sich damit ein "Mainstream" Ohr anfreunden, oder inwieweit kritisierst du die Andersartigkeit dieses Albums?
Ja doch klar, einzelne Songs kenn ich natürlich ("Number of the Beast" kenn ich sogar besser als so manchen Porcupine Tree-Song, da ich das bei Guitar Hero rauf- und runtergespielt hab ) aber halt kein komplettes Album.Zu Maiden: Hui du hast als jahrelanger Musiksammler und Liebhaber noch nicht sowas wie Number of the Beast gehört? Also ich hatte es ja vor Kurzem auch nicht, aber bei mir ist das ja auch kein Maßstab
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Das mit dem Metaalbum wäre ja eigentlich generell ne ganz interessante Idee fürn Konzeptalbum, wo es halt zu Beginn wirklich extrem belanglos, musikantenstadl mäßig anfängt, dann jedoch sich das erste Augenzwinkern bemerkbar macht und sich dann allmählich ganz krasse Kontraste einschleichen.Vince hat geschrieben:Dredg - Chuckles & Mr. Squeezy
Das ist vielleicht das erste Mal, dass mein verwirrter Geist sich an den Strohhalm klammert, dass das ja ein Metaalbum sein muss, ein nicht ernst gemeintes Etwas, eine Verarsche, die gleich mit der nächsten Platte wieder gutgemacht wird.
Am besten ne Zusammenarbeit mit irgendeiner RnB Queen und nem Growl-Metaller...Rihanna feat.Mikael Akerfeldt
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Wieso "traurig"? wenn Rihanna so experimentierfreudig und aufgeschlossen ist/wäre? ;)
hab btw gerade versucht bei amazon in die neue dredg reinzuhören und naja klang alles zwar nach Dredg, hier und dort aber irgendwie so ein ganz klein wenig belanglos, und das ZDF Musikantenstadl stück war nehme ich an "Down without a Fight"?
hab btw gerade versucht bei amazon in die neue dredg reinzuhören und naja klang alles zwar nach Dredg, hier und dort aber irgendwie so ein ganz klein wenig belanglos, und das ZDF Musikantenstadl stück war nehme ich an "Down without a Fight"?
Was Rihanna macht, ist mir wumpe... ich fürchte mich eher davor, dass Opeth so "experimentierfreudig" werden könnten!Sir Jay hat geschrieben:Wieso "traurig"? wenn Rihanna so experimentierfreudig und aufgeschlossen ist/wäre? ;)
Nein. Versuch's mal mit "Where I'll End Up".hab btw gerade versucht bei amazon in die neue dredg reinzuhören und naja klang alles zwar nach Dredg, hier und dort aber irgendwie so ein ganz klein wenig belanglos, und das ZDF Musikantenstadl stück war nehme ich an "Down without a Fight"?
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War denn "Watershed" nicht bereits ne ganz krasse Abweichung??Vince hat geschrieben:Was Rihanna macht, ist mir wumpe... ich fürchte mich eher davor, dass Opeth so "experimentierfreudig" werden könnten!Sir Jay hat geschrieben:Wieso "traurig"? wenn Rihanna so experimentierfreudig und aufgeschlossen ist/wäre? ;)
Hast nicht übertrieben; klingt ja echt danachVince hat geschrieben:Nein. Versuch's mal mit "Where I'll End Up".hab btw gerade versucht bei amazon in die neue dredg reinzuhören und naja klang alles zwar nach Dredg, hier und dort aber irgendwie so ein ganz klein wenig belanglos, und das ZDF Musikantenstadl stück war nehme ich an "Down without a Fight"?
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Vielleicht hab ich auch nur nicht ganz kapiert, was du mit dem Satz hier
BTW mein nächster Tagebuch Eintrag mit ganz krassen, gegensätzlichen Hörkandidaten folgt demnächst, muss den kram nur oft genug hören...
meintest :?ich fürchte mich eher davor, dass Opeth so "experimentierfreudig" werden könnten!
BTW mein nächster Tagebuch Eintrag mit ganz krassen, gegensätzlichen Hörkandidaten folgt demnächst, muss den kram nur oft genug hören...
Kritik ist durchaus nachvollziehbar für einen Proggie, weil Iron Maiden sich schon immer in einem sehr eng abgesteckten Rahmen bewegen und ihrem Stil seit über 30 Jahren ziemlich strikt treu bleiben. Experimente gibt's halt fast nie, daher ist der progressive Ansatz in "The Final Frontier" für Iron Maiden-Verhältnisse halt durchaus mutig, für Progressive-Experten in der Progressivität hingegen nur ein laues Lüftchen. Ich war angenehm überrascht von den ausufernden Epen, auch wenn die sich immer klar am Maiden-Sound entlang hangelten, da diese Band wie kaum eine andere stark gesungene Geschichten mit anmutigen Intros, treibenden Galopp-Rhythmen und geschicktem Einsatz von Double-Leads vertonen kann...das walzen sie nach den Startschwierigkeiten der Platte halt schön ausführlich aus, auf mich wirkte das schon wie Freude am Erzählen, am Entwickeln von Stoffen, am ausführlichen Vertonen derselbigen, was in den letzten Werken irgendwie abhanden gekommen war.Vince hat geschrieben:Iron Maiden - The FInal Frontier
So fremd wie ich gedacht hab, ist der Erstkontakt mit einer der wohl einflussreichsten Metalbands (kenne sonst nur ein Dickinson-Soloalbum) überhaupt nicht ausgefallen. Wahrscheinlich, weil sie eben so einflussreich war. Daher kennt man Maiden wohl selbst dann, wenn man Maiden nicht kennt - durch andere Alben eben, die Maiden bewusst oder unbewusst in ihrer DNA haben.
"The Final Frontier" erweist sich selbst für Neueinsteiger als spürbar routiniertes und abgeklärtes Werk, das seiner Breitwändigkeit aber ein paar Gefallen schuldig bleibt. Überhaupt erleidet das Album einen arg holprigen Start, später wird's länger, ausschweifender, etwas komplexer und auch besser. Man möchte den Klang fast "progressiv" nennen, allerdings nehme ich "The Final Frontier" das Progressive kaum ab. Es klingt zwischen den Zeilen irgendwie nach Nummer sicher. Ob es an der traditionellen Anlage der Band liegt, an ihrem Alter (15. Studioalbum?) oder woran auch immer, kann ich nicht sagen, einen unbedingten Willen zur Weiterentwicklung spüre ich aber nicht. Der Unterhaltungswert ist aber da und das trotz der langen Laufzeit.
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arrgh moment, jetzt erst fällts mir auf, ich meinte gar nicht "watershed", das album hab ich auch gar nicht gehört, sondern "Demnation"Vince hat geschrieben:Du vergleichst nicht grad ernsthaft die geniale Weiterentwicklung bei "Watershed" mit einer sehr sehr merkwürdigen Kollaboration zwischen Progressive Metal und R'n'B, oder?Sir Jay hat geschrieben: War denn "Watershed" nicht bereits ne ganz krasse Abweichung??
Ist auch das einzige Album, dass ich bisher von Opeth kenne...
Zumindest bin ich selber von mir beeindruckt auch ohne die Band näher zu kennen, alle Album Titel aus dem Stegreif aufsagen zu können
Die Diskussion hatten wir ja schonmal vor Längerem, aber jetzt muss ich nochmal auffrischen, stimmt es, dass Deliverance gar als "Black Metal" Album bezeichnet werden kann? ôô
Nein, Opeth machen keinen Black Metal ;) Deliverance ist vermutlich der härteste Opeth-Output, aber nur weil's hart und böse ist, isses nicht automatisch Black Metal ;) Die machen eigentlich seit jeher Progressive Death Metal, mal harmloser, mal härter...nichts desto trotz ist Deliverance verdammt genial, auch von der progressiven Seite her...der Titeltrack ist göttlich!Sir Jay hat geschrieben:stimmt es, dass Deliverance gar als "Black Metal" Album bezeichnet werden kann? ôô
Wobei ich da mal einwerfen muss, dass ich es gut für möglich halte, dass ich die schnörkellosen NWOBHM-Platten positiver einschätzen würde. Stilistisch passt mir zwar die progressive Richtung mehr in den Kram, "The Final Frontier" hat aber auch was von "weder Fisch noch Fleisch" an sich. Andererseits: Gut, dass wieder eine Entwicklung zu erkennen ist, die ist IMO für JEDE Band wichtig - auch wenn die Entwicklung nicht immer unbedingt ins Progressive zielen muss. Siehe Dredg, die sich von einer Progband zu einer Popband entwickelt haben - und das mit qualitativ hochwertigen Alben - naja zumindest bis dann "Chuckles & Mr. Squeezy" kam.Hannibal hat geschrieben: Kritik ist durchaus nachvollziehbar für einen Proggie, weil Iron Maiden sich schon immer in einem sehr eng abgesteckten Rahmen bewegen und ihrem Stil seit über 30 Jahren ziemlich strikt treu bleiben.
@Deliverance: Um Gottes Willen, Black Metal? Nee, wie (fast) alle anderen Opeth-Platten bietet auch "Deliverance" Prog Death Metal, nur dass hier eben die harte Schlagseite stärker akzentuiert wird als sonst.
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