Musiktagebuch: Sir Jay

Lest die Musiktagebücher unserer User und findet so vielleicht noch den ein oder anderen Geheimtipp.

Moderator: gelini71

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Sir Jay
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Beitrag von Sir Jay » 08.02.2012, 10:53

hast ja vielleicht Recht, aber Ich muss generell vorstellen, dass mir Pioniere generell nicht so gut gefallen, wie spätere Folgebands, die da weniger neu machen, dafür aber so gekonnt und stilsicher vorgehen, dass Ich es eben wage historisch weniger einflussreiche Alben vorzuziehen^^

Außerdem habe Ich doch glaube Ich schon erwähnt, dass Ich mit den Genrekollegen viel anfangen kann :)

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Beitrag von Vince » 08.02.2012, 11:21

Erwähnte ich schon, dass ich dein Musiktagebuch immer wieder genial finde? ;)
Spätestens wenn man dieses Werk in Händen hält und auspackt, merkt man, dass da kein Label dahinter gestanden haben kann. Ich meine die Hülle ist reine Pappe und die mitgelieferten Sticker wurden ja mal ganz schmalos und unvorsichtig per Hand zurecht gerissen und hineingestopft :lol:
Heißt das, du hast dir auch direkt bei der Band dieses Digipak im DVD-Format geholt? Ich würd ja mal gerne in eine Neuauflage des Albums reinsehen, ob da wirklich die Namen von allen Bestellern dieser Version drinstehen, so wie angekündigt wurde. Wobei ich Angst habe, dass nicht ich drin stehe, sondern meine Freundin, weil ich über deren Kreditkarte bestellt habe...
Ich find dieses Flair des "Selbstgemachten" jedenfalls cool. Auch die Idee mit den Stickern hat was. Ok, der Pappschuber ist wirklich labbrig, aber so was muss man einfach unterstützen, einfach geiles Album.

Und die "Insider" kennst du noch gar nicht? Damit hast du es eigentlich genau richtig gemacht - das ist nämlich ne relative langweilige Platte, der man richtig nahört, dass das Label viel reingepfuscht hat.
Und dass am Ende mr.Burns sein kultiges "Excellent" in den Raum wirft ist dabei die größte Überraschung des Albums :D
Dank Leuten wie uns, die das überall rausposaunen, nur natürlich keine Überraschung mehr. ;)
aber auch vielen eher uninsprierten Titeln und einem Gesang, der stellenweise (hauptsächlich Interglacial spell) schwächelt.

Find ich jetzt gar nicht unbedingt, kann ich aber nachvollziehen.
Aufgrund der großen Stärken, die Octopus hat, bin Ich nicht geneigt eines der Alben vorzuziehen, aber dieses Album hat eben den Debut Bonus, ist straighter und in seiner Gesamtheit besser in einem Durchgang zu konsumieren!
Das wiederum würd ich so unterschreiben. So gut "Octopus" ist, das Debüt bleibt unerreicht.





Devin Townsend – Ghost
Schön, dass es dir auch gefällt, den meisten schlafen dabei ja die Füße ein. Mir aber auch nicht, ich find's wunderbar entspannend.




A Grace for Drowning
Doch so gut? Hatte in Erinnerung, dass du davon nicht so begeistert warst. Mit dem Longtrack hast du sicherlich Recht, der ist halt sehr RIO/Avantgarde-lastig und man muss schon ein Faible für die Richtung Henry Cow / Univers Zero etc. zu haben, um sich dafür richtig zu begeistern.

Green Day - Dookie
Das wiederum seh ich ganz anders. Ich hab eh inzwischen wieder den Reiz der vier Akkorde entdeckt (auch Die Ärzte bspw. reizen mich erstmals seit 15 Jahren wieder), aber "Dookie" ist ein mit Knallern vollgepackter Klassiker und schon immer ein großartiges Album für mich gewesen. Als du mir die mitgebracht hattest und ich erstmals seit Ewigkeiten wieder reinhören konnte, konnte ich feststellen, dass die Platte nichts von ihrem Reiz verloren hat. Green Day gehören für mich auch eher in diese Sparte, die Konzeptspielereien der jüngeren Platten haben mich nicht so überzeugt. Da bleib ich bei "Dookie", "nimrod." und meinem persönlichen Geheimfavoriten "Insomniac".

Also bitte nicht alle Proggies über einen Kamm scheren, lieber Hannibal. ;)

Ich hatte mich ja mal blind auf "Bohren und der Club of Gore" gestürzt, nur weil auf deren Debüt Cover Bruce Lee aufgedruckt war.
Du tust Bohren damit jetzt soooo Unrecht! Genauso wie "Young Team" nicht repräsentativ für Mogwai ist, darf man Bohren nicht auf "Gore Motel" festnageln. Gib ihnen (ohne das Album zu kaufen, einfach mal bei Youtube oder so nachsehen) nochmal ne Chance, indem du in "Sunset Mission" oder noch besser "Black Earth" reinhörst. Die Stimmung, die die aufbauen, ist einzigartig.




Als Schmankerl gibt es sogar ein Gewinnspiel:
Tool? :D :lol:

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Beitrag von Hannibal » 08.02.2012, 11:26

Sir Jay hat geschrieben:hast ja vielleicht Recht, aber Ich muss generell vorstellen, dass mir Pioniere generell nicht so gut gefallen, wie spätere Folgebands, die da weniger neu machen, dafür aber so gekonnt und stilsicher vorgehen, dass Ich es eben wage historisch weniger einflussreiche Alben vorzuziehen^^
Jo, das geht mir eigentlich genauso. Um in meinem Metier zu bleiben, kann ich mit der "Kill 'em All" von Metallica auch weit weniger anfangen, als mit der "Master of Puppets", auch wenn erstere mehr oder weniger der Urknall des Thrash Metals war. Aber in einer solchen Liste hätte sie dennoch mindestens genauso viel zu suchen wie die "Master of Puppets", weil von ihr alles ausging...also die Vorgehensweise des Rolling Stone kann ich durchaus nachvollziehen ;)

Leider ist meine Argumentation löchrig, da der Rolling Stone "Master of Puppets" für wichtiger hält.. :D ARGH

@Vince: Ich bin halt ein Anhänger des Schubladen-Denkens ;)

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Beitrag von Sir Jay » 08.02.2012, 11:33

Vince hat geschrieben:
Als Schmankerl gibt es sogar ein Gewinnspiel:
Tool? :D :lol:
darn, ja ;)
eigentlich hätte Ich ja PNs erwartet, aber sonst hätte wohl keiner das alles durchgelesen :lol:

willste die steelers wheel?

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Beitrag von Sir Jay » 08.02.2012, 11:35

ich würde ja mal ganz gerne sehen, wie ihr versucht ein prägendes und einflussreiches album aus einer euch fernen musiklandschaft zu besprechen :lol: mal sehen ob ihr da auch noch so verständnisvoll seid 8-)

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Beitrag von Vince » 08.02.2012, 11:59

Sir Jay hat geschrieben:
darn, ja ;)
eigentlich hätte Ich ja PNs erwartet, aber sonst hätte wohl keiner das alles durchgelesen :lol:
Ach so, hab gedacht das wär son wer zuerst kommt, mahlt zuerst Ding. ;)
willste die steelers wheel?
Wir können auch noch abwarten, obs noch einer rausfindet. :lol:

P.S. ich weiß, dass das nicht einfach ist und man muss den Klassikerstatus eines Albums ja auch nicht immer nachvollziehen können. Nur weil etwas als Klassiker gilt, muss man es ja noch lange nicht gut finden.

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Beitrag von Sir Jay » 08.02.2012, 12:05

genau, ich würde gerne mal als kuriosum ein kurz review von dir über ne Bushido Platte lesen...einfach mal um zu sehen, welche worte du wählst um das gehörte zu beschreiben :lol:

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Beitrag von gelini71 » 08.02.2012, 13:07

Kasper Bjorke - Standing on top of utopia
...Bisher hatte Ich Elektro als undefinierbare, vor sich hin dudelnde, introvertierte Backgroundmusik abgewinkt...
AUTSCH ! Electro ist was ganz ganz anderes als das was Kasper Bjorke macht.
kann Neulinge definitiv auch eher hooken, als der große dänische Genre-König "Trentemöller"
a) Woher kennst Du Trentemöller ?
b) Trentemöller halte ich persönlich für einen der interesantesten Produzenten im Technobereich , der von Ambient bis hin zu monotonen Techno so ziemlich alles drauf hat.
doch Ich wollte hier mal um den gelini zu provozieren loswerden, dass mir "Urban Hymns" doch irgendwie besser gefällt als Radioheads Vorzeigewerk
:lol: Oh je - so schnell provozierst Du mich nicht. Wenn das Deine Meinung ist dann lasse ich diese gelten. Ich persönlich kann mit "Nevermind" von Nirvana nicht alzuviel anfangen , das macht mich als Mensch ja auch nicht schlechter :lol:
Teste dann mal auf jeden Fall das Solowerk von Richard Ashcroft aus , das soll sogar noch besser sein als das von the Verve.
Beastie Boys - Licenced to Ill
Ist imo das schlechteste Beastie Boys Album , die Alben die danach kamen sind wesentlich besser & rocken auch mehr. Das Teil ist halt so ein typisches Debütalbum.
Mein Bestreben das Hip Hop Genre auf ihre Wurzeln zu untersuchen kennt keine Grenzen
Dann teste mal De La Soul , deren Debütalbum "3 Feet High and Rising" ist eines meiner Lieblingsalben aus dem Bereich weil es Hip Hop ganz anders definiert.

Ach so - die CD kannste behalten :lol:
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Beitrag von Sir Jay » 08.02.2012, 13:50

gelini71 hat geschrieben:
Kasper Bjorke - Standing on top of utopia
...Bisher hatte Ich Elektro als undefinierbare, vor sich hin dudelnde, introvertierte Backgroundmusik abgewinkt...
AUTSCH ! Electro ist was ganz ganz anderes als das was Kasper Bjorke macht.
ja was isses denn dann? Beim Recherchieren im Netz stoße Ich ständig auf diese Genre Bezeichnung, und Bjorke wurde bei laut.de in einem Atemzug mit Trentemöller genannt; dieser scheint kasper bjorke quasi "entdeckt" zu haben.
Von Trentemöller selbst habe Ich mal "The last resort" durchlaufen lassen, das mich eben weniger hooken konnte als "Utopia".

kannst ja mal selber über den kurzen bericht urteilen:
http://www.laut.de/Kasper-Bjrke

Aber naja ich tue mir sowieso noch sehr schwer, elektro, techno, house und DJ Musik auseinander zu halten, aber bitte kläre mich mit beispieltracks aus dem jeweiligen Bereich auf :D
gelini71 hat geschrieben:
Ach so - die CD kannste behalten :lol:
hättest du eh nicht bekommen, weil du nicht mal ne antwortmöglichkeit genannt hast :lol:

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Beitrag von urgh » 08.02.2012, 13:54

Beastie Boys - Hab mir damals die Lp zugelegt (mit dem genialen Klappcover). Ist wahrlich nicht das Beste was die Jungs veröffentlicht haben. Wer aber die erste Ep von ihnen schon mal gehört hat ("Polly Wog Stew") oder die 2. Ep, "Cooky Puss", wird dann weniger von 14 jährigen Schuljungs sprechen :lol: :wink: .
Kleiner Tipp: Mal bei youtube reinhören.

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Beitrag von gelini71 » 08.02.2012, 14:43

Aber naja ich tue mir sowieso noch sehr schwer, elektro, techno, house und DJ Musik auseinander zu halten, aber bitte kläre mich mit beispieltracks aus dem jeweiligen Bereich auf
Also das ist eine Wissenschaft für sich , da streiten sich öfters auch die Fachleute.

Electro ist ein eigenes Musikgenre , erfunden wurde es (jetzt wird es etwas kompliziert) von Kraftwerk die dies allerdings nicht so nannten. So um 1982 rum kam der New Yorker DJ & Rapper Afrika Bambaataa auf die Idee den Beat von Kraftwerks "Nummern" mit der Melodie von Kraftwerks "Trans Europa Express" zu verbinden & es dann Electro zu nennen.
Hörbeispiel "Planet Rock"
Electro war in den 80igern ein Genre im Bereich Hip Hop / Dancefloor & geriet Anfang der 90iger komplett in Vergessenheit. Um die Jahrtausentwende wurde Electro im Zuge der Retrobewegung wieder ausgegraben & es gab da einige große Clubhits
Anthony Rother "Red Light District"
I-F - "Space infaders are smocking Grass"
Wenn Du Dir alle drei Tracks mal anhörtst wirst Du beim Beat eine Übereinstimmung finden. Dieser Electrobeat ist praktisch das Erkennungszeichen von Electro - ist der vorhanden spricht man von Electro.

Zum Thema Genreeinteilung - bei Discogs findest Du zu jedem Album eine bessere , genaure Genreeinteilung (sofern das Album da verzeichnet ist). Der Kasper Bjork wird da als "House" & "Synth Pop" gefürt , was dem schon wesentlich näher kommt.
*KLICK*

Am besten immer von "Elektronischer Musik" reden , da macht man nix verkehrt :wink:
dieser scheint kasper bjorke quasi "entdeckt" zu haben.
Laut Bjorks Webseite ist er der Manager von Trentemöller
*KLICK*
Von Trentemöller selbst habe Ich mal "The last resort" durchlaufen lassen, das mich eben weniger hooken konnte als "Utopia".
Hör Dir mal "Into the great wide Yonder" an - ein supergeiles Album , schön depremierend mit wunderschönen Flächen & kleinen Melodien.
hättest du eh nicht bekommen, weil du nicht mal ne antwortmöglichkeit genannt hast
Egal - es ging einfach ums Prinzip :lol:
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Beitrag von Sir Jay » 08.02.2012, 15:54

also von dem, was ich da an beispieltracks gehört habe, ist kasper bjorke wirklich nicht so weit weg, und als genre gezeichnung steht sogar dennoch "electronica" drauf, also passt das 8-)

du hast ja vorhin so getan, als hätte Ich behauptet Metallica würde deutsch hip hop machen....kasper bjorke vom electro abzugrenzen dagegen ist finde ich eher haarspalterei unter kennern ;)

ja vom trentmöller werde ich mir mal nochn paar weitere sachen anhören

und "elektronische Musik" ist sowas von abstrakt, da kann ich genauso gut Nine Inch Nails dazu zählen ;)

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Beitrag von gelini71 » 08.02.2012, 16:59

Haarspalterei ? Pffft - alle die eine Gitarre umhängen sind ja auch Rocker :wink: Somit ist dann auch Dieter Bohlen ein Rocker :shock: :lol: :lol:
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Beitrag von urgh » 08.02.2012, 17:04

gelini71 hat geschrieben:Haarspalterei ? Pffft - alle die eine Gitarre umhängen sind ja auch Rocker :wink: Somit ist dann auch Dieter Bohlen ein Rocker :shock: :lol: :lol:
:lol: :lol: :lol:
Dieter B. Ich krieg mich nimmer :lol: :lol: :lol:

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Beitrag von Sir Jay » 08.02.2012, 19:35

gelini71 hat geschrieben:Haarspalterei ? Pffft - alle die eine Gitarre umhängen sind ja auch Rocker :wink: Somit ist dann auch Dieter Bohlen ein Rocker :shock: :lol: :lol:
Gibt halt solche und solche Rocker ;)

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Beitrag von Sir Jay » 29.05.2013, 01:26

Eieieieiei, schon wieder fast 1,5 Jahre seit dem letzten Post her.
Ich habe in der zwischenzeit wieder viel Neues gehört, aber nicht oft genug, als dass es sich lohnen würde hier darüber zu schreiben. Ständig sage ich mir: sobald du alle bisher neu angehörten Alben mindestens jeweils 10 mal durchgehört hast, kannste hier darüber schreiben...aber das ist mittlerweile so viel, ich weiß schon gar nicht mehr was das alles war...hab mal eine Liste geführt, aber die finde ich nicht mehr :lol:
Unter anderem habe ich mich etwas weiter durch die Metallica Discographie arbeiten wollen, Soundgarden, Pearl Jam, Depeche Mode, Red Hot chilli Peppers, Joy Divison, Kraftwerk, Mastodon und viele mehr...

Naja jetzt schreibe ich mal ganz spontan über die Alben, zu denen ich mehr oder weniger sicher etwas schreiben kann, um diese meine Eindrücke euch zu schenken :lol: Ich fürchte nur dieses mal wird es nicht ganz so bunt wie beim letzten mal und einige eindrücke habe ich ja auch an anderer stelle geschildert, aber was solls 8-)


Fangen wir mal mit den bleibendsten Eindrücken an und meinem persönlichen Award für die Entdeckung des Jahres an. Ich vergebe diesen Award ja gerne, da ich in den letzten Jahren prägende Entdeckungen machte, die meinen Musikgeschmack nachhaltig beeinflussen soltlen, wenn auch extrem verspätet. Die Sieger der letzten Jahre kann ich recht klar ausmachen, dank herausragender Alben, die ich in den jeweiligne Jahren mehr gheört habe als jedes andere (und seitdem immer wieder).
2008 Waren es Nine Inch Nails mit The Downward Spiral (und hat Bilder für die Ewigkeit in mein Hirn gemeiselt),
2009 Porcupine Tree mit Deadwing (wurde zur ultimativen "Nachts alleine Autofahr musik"),
2010 Devin Townsend mit Ocean Machine (Meine Fresse hat mich das aus den Socken gehauen),
2011 Tool mit Aenima (ein Jahrhundertwerk von einem "Fuck you all"-Album)
...und 2012?
Da tat ich mir ein wenig schwer, doch es ist wohl

Ayreon - Into The Electric Castle
Bild
Entdeckt durch meine oft hier im forum zitierte Rock-Hard Ausgabe, die das Album hier gerade mal an den Boden der Prog-Rock Top 15 setzte, aber immerhin. Ohne zu wissen, was auf mich zukommen sollte, wurde ich überwältigt, von einem überaus ambitionierten Konzept Album, das mit der Besetzung zahlreicher talentierter und grundverschiedener Sänger und epischen Arrangements zurecht den Titel einer "Space Opera" trägt. Das Album versprüht eine leidenschaftliche und frische Verspieltheit und atmet dabei den tot geglaubten Spirit des 70er Prog.
Als Paradebeispiel sei das Ende von Amazing Flight genannt, das so lebensfroh und überwältigend den Hörer mit Oden an Musizierkunst beschenkt, dass man schnell alles böse dieser Welt vergisst.

Viele Gesangspassagen bescheren nicht nur durch Stimme, sondern auch Text und Inhalt eine Gänsehaut und wissen dadurch wie kaum ein anderes Konzeptalbum in die Story hineinzuziehen. Die Geschichte um Krieger Figuren aus verschiedenen Zeitepochen, die sich in einer unwirklichen Fantasie Dimension wiederfinden und die titelgebende Elektrische Burg überleben müssen, um in ihre Zeit zurück zu gelangen ist sehr gelungen.
Und dann sind noch solch fantastische Songs, wie "Time beyond Time", die so eingängig gut sind, dass sie eigentlich problemlos im Radio laufen könnten und zu einem zeitlosen Klassiker werden müssten.

Ich kann eigentlich nichts wirklich schlechtes an dem Album ausmachen. Mein Ich vor 3 Jahren hätte vielleicht die kleine Growl-Attacke in "Cosmic Confusion" kritisiert, doch im Gesamtkontext des Albums macht es eigentlich alles Sinn und es bleibt ein Album, dass ich jedem, der sich ernsthafter Progger nennt nur empfehlen kann. Gleichzeitig sehe ich darin sogar einen guten Einstieg für Genre fremde Neulinge. Auf jeden Fall ein echtes Brett!
:liquid10:

Ayreon - The Human Equation
Bild
Zwar storytechnisch wesentlich bodenständiger, als Electric Castle, doch nicht weniger episch. Ein Mann, durch einen Unfall im Koma liegt und Emotionen und Erinnerungen in personifizierter Form im Kopfe Revue passieren lässt. Einfach nur genial. Und die Besetzung hätte nicht besser sein können. Devin Townsend als Rage und Mikael Akerfeldt als Fear passt wie der Arsch auf den Eimer. Einzig James LaBrie's Gesang neigt wie schon bei Dream Theater immer wieder ins homoerotische und klingt in ausufernden Passagen einfach zu schwülstig.

Außerdem sind hier nun die Kontraste zwischen melodischen Ruhepassagen und metallischem Krawall sehr extrem und wirken nicht immer harmonisch, vllt sogar manchmal etwas zu schrill. Hier wurden auf jeden Fall sehr viele Ideen reingeworfen, die auf biegen und brechen irgendwo verbaut werden mussten. Meiner Meinung nach nicht zu 100% gelungen, aber dennoch kann ich ein solch ambitioniertes Werk mit so vielen herrlichen Passagen nicht zu hart rannehmen. Allein die Pink Floydsche Ausschweifungen in "Voices" wiegen mich jedesmal in wohlwollige Chilligkeit, da stört es mich auch nicht, dass in dem Song gefühlte 10 Instrumente zu viel verbaut wurden. Und ein Song wie "Love" ist so unglaublich fesselnd und berührend, dass ich glaube als mental schwächere Person nun weinen müsste...die passage mit "remember your father" hat irgendwie einen sehr ergreifenden Effekt auf mich. Wahrscheinlich werde ich mir dieses Lied anhören, wenn mein Vater eines Tages stirbt ô_Ô

Definitiv nicht so eingängig und harmonisch wie Electric Castle aber nicht weniger ambitioniert und einfach von erhabener Qualität.
:liquid9:

Opeth - Blackwater Park
Bild
Dazu hatte ich mich ja eigentlich schon ausgelassen, aber ich wollte nur mal aktualisieren, dass ich nun wohl tatsächlich an den von allen propagierten Punkt gekommen bin, wo die Growls nicht mehr als wirklich störend wahr genommen werden. Den Plötzlichen Growl-Einsatz am Ende von Bleak finde ich sogar überaus gelungen und einen Höhepunkt des gesamten Albums markierend. Mein persönlicher Favorit bleiben aber wohl die treibenden Kräfte der Drapery Falls, die am Anfang und Ende dieses Spektakels eine selten fesselnde musikalische Weite über den Hörer fegen entfesseln, dass ich mich von dieser Strömung gerne nehmen lasse um in diesem Schwarzwasser Park zu landen. Ein Ort den ich gerne mal in einem Videospiel besuchen würde...Naja der Finsterwurz Garten aus Dark Souls kommt sogar einigermaßen hin repliziert das Cover recht gut wieder :D
Leider hört das Album für dann aber auch schon irgendwie auf. Ich weiß nicht warum, aber das was danach kommt wurde nicht so oft separat angehört wie die ersten 4 Tracks. Ich möchte nicht sagen, dass da die Luft raus wäre und nichts neues hinzukommen würde, da gibt es auch noch gute Passagen, vor allem der Titeltrack hat noch einiges zu bieten, aber naja...ich kanns nicht genauer beschreiben warum, bzw warum nicht ;)
:liquid8:

Opeth - Ghost Reveries
Bild
Ghost Reveries gilt ja als die Perfektion des Opeth Stils, doch was heißt das schon? Ich jedenfalls empfand das Album als verhältnismäßig eingängig und habe mich recht schnell gewisse Passagen und auch ganze Tracks lieb gewonnen (ja "lieb haben" ist doch recht unwürdig für so ein hartes düsteres album :lol:). Mit Abstand am meisten gehört habe ich wohl Harlequin Forest, der wirklich extrem stark anfängt und in einen wunderbar herrlichen Mittelpart führt, jedoch am Ende etwas abbaut und gefühlt 1-2 min zu lang geht. The Grand Conjuration und dessen immer wiederkehrendes Grundthema ist wohl einer der originellsten Riffs der letzten Jahre und hat einen unvergleichnlichen Wiedererkennungswert. Nur am Ende fehlt mir etwas Dynamik und eine etwas höhere Frequenz bei der perkussion. Atonement ist ein herrlicher AusspannSong, der fast schon Santanaeske Chilligkeit versprüht. Der ganz am Ende eingeschobene Zusatzpart hat es sogar zu meiner persönlichen Weckermelodie geschafft :lol:

Ich bleibe aber dabei, dass der ausgefranzte Übergangspart aus "Baying of the HOunds" totaler Scheiss ist. Da sind wohl den Gitarristen einfach mal kurz die Hände vom Instrument weggeglitten und in einem Anflug aus Beömmelung am unbeabsichtigten Fehler wurde das dennoch fürs Endprodukt behalten. Anders kann ichs mir nicht erklären :lol:
:liquid9:

Opeth - Watershed
Bild
Wenn Ghost Reveries die Perfektion des Opeth Stils darstellt, dann ist Watershed nur noch eine weitere Variation. Die größte Entwicklung zeigt sich in dem immer mehr präsenteren Clean Gesang. Dafür sind die paar Growl Passagen von besonders ausgewogener Härte und auch irgendwie nicht mehr so harmonisch in die Songgebilde verbaut. Überhaupt wirkte das Album auf mich sehr sperrig. Im Vergleich zu BWP und GR brauchten die einzelnen Songs wesentlich mehr Anläufe um langsam haften zu bleiben. Zwar scheint am Ende auch hier die vertraute Opeth Stärke auf und wirkt vor allem im Schlusssong Hex Omega sehr erhaben und stilsicher. Burden ist eine super Ballade und der Anflug von Humor in dem am Ende von Poercelain Heart einfach mal so die Gitarre eklig verstimmt ist sehr originell, aber trotzdem greift das Album nicht so ganz, wie die anderen beiden. Vllt sind noch weitere Durchläufe nötig ;)
:liquid7:
Still Life, Deliverance und Heritage folgen noch, wobei mir der Schlusspart von Folklore wirklich sehr gut gefällt. Das sind wieder diese tragenden Kräfte, für die ich Musik so schätze :D

Riverside - Rapid Eye Movement
Bild
Der Abschluss einer sehr guten Alben Trilogie, wobei "sehr gut" durch die Qualität dieses dritten Ablegers eigentlich wieder revidiert werden müsste, denn es ist definitiv entwas ernüchternd.
Mit den ersten 3 Alben von Riverside verhält es sich ein bisschen so wie mit den Batman Filmen von Christopher Nolan. Der erste Teil war ein sehr ambitioniertes und stilsicheres Werk, das im Ansatz ankündigte, was noch kommen mag. Der Zweite Teil schöpfte dann das Potential völlig aus unbot ungeahnte Höhen und unglaubliche Momente. Tja und 3 wirkt schon dagegen wie ein Anhängsel, weil ja ursprünglich eine Trilogie geplant war, doch trotz der bewährten Strecken bleibt alles irgendwie recht unspektakulär und hinterlässt den Zuschauer/Hörer mit einem "was das wars schon?" -Gefühl zurück.

Rapid Eye Movement hat so seine Momente, aber sie sind nicht mehr so ausufernd gut, stellenweise etwas nichtssagend und lässen tatsächlich sogar nach all der Düsternis und Melancholie gegen Ende einige knallige Sonnenstrahlen durch die sonst dicken grauen Wolken dringen.
Als einiges wirkliches Highlight kann ich leider nur "Cybernetic Pillow" ausmachen, das wirklich einen arschcoolen Riff im Refrain bietet, der mich wohl ein Leben lang begleiten wird. Ansonsten leider eine kleine Enttäuschung im Vergleich zu dem umwerfenden Gottesgeschenk "Second Life Syndrome". Und im Hinblick auf die späteren Veröffentlichungen der Band würde ich sogar fast sagen, dass Riverside mit ihrem zweitne Album auch schon irgendwie alles gesagt hat (um da mal einen Rezensenten von musikreviews.de zu zitieren)

Cynic - Focus
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Oh man, na wie um HImmels willen soll ich denn jetzt nun das hier beschreiben? Ich meinte mich in etwa darauf einstellen zu können was mich erwartet, bei einer "Progressive Death Metal" Band. Ich habe Opeth kennen und schätzen gelernt...damit auch die Growls. Opeth sollte ja in der Hinsicht meine einzige Band und der extremste Ausreiser in meinem sonst so aufgeschlossenem Musikgeschmack sein, aber "die eine prog death metal band" sagte ich mir "hör ich mir auch nochmal an". Von reinrassigen Death metal bands halte ich nach wie vor Abstand.

Doch was bitte schön ist das hier? Statt gegrowlt wird hier buchstäblich gekotzt. Anders sind diese furchtbar eklig verstellten Schreie nicht zu beschreiben. Death Metal gesang kann ja so vielseitig sein. Doch da ist noch viel mehr. eine fremdartige, durch den Vocoder gezerrte Stimme, die so herrlich emotionslos artifiziell klingt, dass es schon wieder lustig ist.
Tatsächlich erinnert diese Stimme mehr als eindeutig an das Intro der Spiderman Cartoon Serie aus den 90ern :lol:
https://www.youtube.com/watch?v=KZw64rBswqc
Tja und dieses Zusammenspiel aus Vocoder Stimme und beknacktem Gekotze schafft eine einzigartige Symbiose, die in der Tat jeden Vergleich zum Scheitern verurteilt. Das zeiht sich aber dann auc hrecht monoton und ereignisarm durch das gesamte Album. Einzig "Textures" bleibt mir da in Erinnerung das an einer Stelle mal wirklich gekonnt ausflippt und so krass ausufert, dass es wieder geil ist.

Auf jeden Fall ein Album mit einzigartigem Charakter, aber der "Gesang" ist echt jenseits von Gut und Böse. Ich wollte eigentlich in ein Mikro mal die von mir interpretierte Essenz dieses Albums rein gröllen, aber jetzt bin ich doch zu faul die soundspur auch noch irgendwo hochzuladen...
:liquid6:

Indukti - Idmen
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Hehe und hier mal ein Revisit. Das Album hatte ich ja bereits mal Zu Beginn meiner Prog Karriere ausprobiert, mit folgendem Ergebnis:
Sir Jay hat geschrieben: Ich will ja normalerweise die Alben komplett durchhören, bevor ich was dazu schreiben, aber hier musste ich nach der Hälfte abbrechen...warum?
Es wurde unerträglich :?
Angefangen mit einem recht chaotischem Gemisch aus E-Gitarre und hektischen Rythmen wurde es jedoch in der zweiten Hälfte des ersten Tracks auch schon wesentlich besser, als die Violine einsetzte.
Und auch der Beginn des zweiten Tracks versprach eine großartige Platte (einem etwas schwierigen Einstieg). Ich wurde richtig schön eingestimmt.
Doch dann kam es...der Gesang. Nur ein Wort: WÜRG
Mit diesem widerlichen Gekrächze, das stellenweise fast schon nach einem Brechreiz klingt kann ich absolut nichts anfangen, und bildete einen sehr unschönen Fremdkörper zur eigentlich sehr schönen Hintergrundmusik.
Als würde man in einen leckeren Pudding Dünnpfiff eingießen...
Leider hat dann auch in "who is your god now" die Qualität der Hintergrundmusik abgenommen bzw lenkte wieder in den Beginn des ersten Tracks ein, und zusammen mit dem grässlichen Gesang, stellte mich die Musik vor eine Geduldsprobe, die ich nach Ende von Track 4 nicht durchstehen konnte.
Tja und heute? Zumindest habe ich es durchgestanden, doch die Songzeilen "Hawk kills chickens, Hawk kills rabbits" haben mir ähnlich den Verstand geraubt wie Tony Jaas einzige Textzeile in Tom Yum Gong "Wo sind meine Elefanten?" :lol:
Ich kann jetzt tatsächlich auch nicht so super viel zu dem Album sagen, da ich trotz 2-3 Durchläufe, fast keinen Song so recht im Kopf habe. Einzig und allein Ninth Wave hat mich durchaus beeindruckt und zu mehrmaligem Hören motiviert. Den Mittelpart mit den melancholischen Trompeten finde ich grandios und davon hätte ich tatsächlich mehr im Album gehabt, stattdessen habe ich bis auf Ninth Wave und dem bösen Hawk so ziemlich alles vergessen; denke aber, dass weitere Durchläufe folgen werden...

Spock's Beard - The Light
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Zum Abschluss nochmal ein Album das mich durch seinen Mix aus 70er Jahre Prog, Weltmusik und einer guten Portion Epicness sehr begeistert hat. Nur 5 Songs und eine Laufzeit von über einer Stunde ist eine echte Ansage uns was mit der Zeit angestellt wird ist wirklich aller Ehren wert. Naive, fast schön feucht fröhliche Dudelpassagen ala Yes weichen plötzlich Flamenco Musik und dann gibt es plötzlich eine auf die Fresse mit den wohl fiesesten und zugleich ehrlichsten "Fuck you"s in der Musikgeschichte. Also mit dieser Hingabe und Leidenschaft in der das "Fuck You" ausgetragen wird ist so bemerkenswert, das ich glatt eine Top5 der besten "Fuck You" Zeilen in Musik aufstellen möchte, wobei mir spontan nur noch "Hooker with a Penis" von Tool einfällt :lol:

Aber egal was das album macht, es macht durchweg Laune, und die Endphase von "Water" neigt schon ein wenig an Größenwahn, aber hey es ist gekonnt gespielt, von daher meine Hochachtung!
:liquid8:

So jetzt bin ich aber erstmal fertig, sitze an dem spontan geschriebenen Text auch schon seit über 3 Stunden, dabei hatte ich maximal eine stunde eingeplant :lol:

EDIT:
Nein MOment, ein Album muss ich noch reinbringen :D

Pink Floyd - Animals
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Ich sthe zwar noch relativ am Anfang der Pink Floyd Discography, aber habe schon ein wenig ein gutes Gefühl bekommen.
Aber mal von "Wish you were here", "Dark side of the moon" und "the Wall" abgesehen, ist das hier ein doch sehr sehr cooles Album mit einem sehr eigenen Charakter und unvergesslich coolen passagen. Obwohl die 3 Haupttracks hier so lang sind konnte ich die recht schnell voneinander unterscheiden und an ihren markanten Stellen identifizieren und lieb haben. Wenn es dann mal eine zeitlang etwas monotoner und ruhiger wird macht mir das auch nichts, da das Album irgendwie sowohl als Hintergrund- als auch als Vordergrundmusik taugt. Ein sehr sympathisches Teil! :D
:liquid8:

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Sir Jay
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Beitrag von Sir Jay » 09.08.2014, 20:48

dann wollen wir mal wieder

Rush - Clockwork Angels
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Also ich weiß nicht, aber mit Rush kann ich irgendwie nicht viel anfangen.
Schon "Moving Pictures" fand ich maximal "nett" und da ist mir bis heute auch nur Tom Sawyer im Gedächtnis geblieben, weil das auch mal bei Futurama gespielt wurde. Und das ganz neue? Pfff. Für MICH irgendwie einfach nur zu belangloses Proggedudel, mit einem Gesang, der mit der Zeit echt auf den Sack geht. Zwei Durchläufe habe ich der Scheibe spendiert, und das einzige was hängen geblieben ist, ist mein Desinteresse.
Mittelmäßige Progrock-Ware einer überschätzten Band...
:liquid4:

David Bowie - Low
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Ganz ganz seltsame Scheibe, mit Popsongs, die eigentlich keine sind da rythmisch doch etwas abgehackt und textlich sehr pessimistisch. Doch bei dem wunderbaren Instrumentalstück "A new career in a new town" mit Muntharmonika als Hauptdarsteller geht mir jedesmal das Herz und die Hose auf. Und dann folgt dem ganzen ganzen bisherigen etwas schrägem Gedudel ein überraschend ruhiger, aber bedrückender, sphärischer Ausklang über mehrere Tracks, die wohl bestens geeignet wären Selbstfindungstrips in merkwürdigen Träumen zu untermalen. Mich hat es auf jeden Fall positiv eingestimmt!
:liquid7:

Marillion - Brave
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Das Album wirft ja sehr große Schatten voraus und irgendwie habe ich dadurch (und durch das ansprechende Cover) doch irgendwie falsche Erwartungen aufgebaut. Irgendwie habe ich mir das ganze etwas dramatischer und melancholischer vorgestellt. Zwar beginnt das Album sehr vielvresprechend mit einer sehr schwermütigen Aufbaupassage, doch es folgen Tracks, die sich alle wie Buildups- ohne Payoff erklingen. Ständig hatte ich das Gefühl, dass es nun doch langsam hooken sollte, bleib dann aber enttäuschend teilnahmslos zurück.
Und dann donnern obendrein solch verwirrende, ja fast schon Bon-Jovi-eske Pubrock-Nummern wie "Hard as Love" oder "Paper Lies", die irgendwie nun so gar nicht das waren, was ich mir versprochen habe.
Und dann ist das album auch irgendwann plötzlich zu Ende und ich war mir nicht so ganz klar, was ich nun eigentlich fühlen sollte. Zumindest habe ich irgendwo ganz weit in der Ferne doch so ein gewisses etwas gespürt, weshalb dem Album noch weitere Durchgänge spendiert werden um meinen im Moment völlig verwirrenden Eindruck ggfs. zu korrigieren.
:liquid6:

Marillion - Marbles
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Also wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich sagen, dass das hier das geworden ist, was ich mir eigentlich von Brave versprochen hatte.
Schöne Songs mit sehr feinen Solis und charmanten Hooks.
Dazu aber gibt es das episch gute "Ocean Cloud", das wirklich meine Lieblingsstimmungen bei Musik bedient. Schwerfällig, dramatisch und das ganze mit ausufernder Hingabe im Gesang und akkustischer Untermalung.
Noch besser aber finde ich da aber den Abschlusstrack "Neverland", der mich nun völlig vom Boden abholt und mich wie in Trance schwelgen lässt - ein unbeschreiblicher Genuss, der mich alles um mich rum vergessen lässt. "Neverland" hat sich definitiv zu einem meiner absoluten Lieblingtracks of all Time entwickelt - einfach nur herrlich!
:liquid9:

Psychotic Waltz - Bleeding
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Wow, so eine unterhaltsame Platte hätte ich echt nicht erwartet. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie "Into the Everflow" toppen könnten - und genau das habe sie auch gar nicht erst versucht und präsentieren doch sehr straighten und kompromisslosen Metal, der weder so melancholisch und episch ausufernd ist wie der Vorgänger noch solch ganz verrückten Experimental-Chaos wie im Debüt-Album zuzuschreiben ist. Und trotzdem (oder gerade deswegen) macht das ganze so Laune. Hier dominieren ganz ganz fetzige gitarrenwände in machmal leicht psychedelischen Melodien. Ein Ablum, das gleich nach dem ersten Durchgang überzeugt und quasi immer wieder eingelegt werden kann ohne langweilig zu werden...naja zumindest bisher :D
:liquid8:

Judas Priest - Defenders of the Faith
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Genau dasselbe könnte ich jetzt eigentlich auch über diese Priest Scheibe hier sagen. Viel es rockt und fetzt und macht einfach Bock, nur halt das das hier eben reiner Heavy Metal ist und deswegen noch etwas "traditioneller" klingt. Auf jedenfall ein sehr stimmungsvolles Ablum - das ist meine Art von "party Musik" ! :D
:liquid8:

Michael Jackson - Thriller
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Also bei den ganz ganz bekannten Künstlern ist es ja irgendwie immer so, dass gerade heute sie auf einzelne Tracks reduziert werden. Und auch wenn man viele der Songs kennt, ist es vllt doch mal wichtig diese im konzentriert im Albumkontext zu erleben. Bis vor einiger Zeit hatte ich das Album eben auch noch nie wirklich von vorne bis hinten gehört.
Und ich muss sagen "Thriller" weiß auf jeden Fall auch heute noch zu überzeugen. Gerade im Vergleich zu den Folgealben Bad und Dangerous, die mich nur mit einigen Songs überzeugen können, aber auf Albumlänge etwas ermüden können (auch wenn Dangerous mit Who is it und Give in to me zwei der besten MJ-Songs zu bieten hat), ist dieses Referenzalbum hier von Anfang bis Ende für mich durchgehend stark.
Hinzufügen möchte ich auch, dass ich jetzt auch keiner bin, der mit MJ aufgewachsen ist und den Mann bewusst von kleinauf verfolgt hat, daher wäre es bei mir auch keine nostalgische Verklärung wenn ich sage, dass diese "Mainstreammusik" doch was ganz anderes ist, als das grausige Zeug, was man heutzutage bei Radiosendern wie "galaxy" zu hören kriegt.
:liquid8:

So bin erstmal fertig - Teil 2 folgt die Tage :D

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Beitrag von gelini71 » 10.08.2014, 10:09

"Brave" ist ein Album wasnur als Ganzes funktioniert, da einen einzelnen Song rauszugreifen wird dem werk nicht gerecht. Vielleicht hast Du wirklich eine falsche Erwartungshaltung (allgemeiner Tenor bei den Fans: "MEISTERWERK !!!"), es braucht tatsächlich einige Durchläufe. Für mich persönlich ist "Brave" ein 8/10 Album.

"Neverland" und "Ocean Cloud" sind auch meine persönlichen Lieblingssongs von Marillion, besonders der Text von "Ocean Cloud" berührt mich wenn man die Geschichte dahinter kennt.

Und keine Punkte für Michael ? :wink:
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Beitrag von Sir Jay » 10.08.2014, 10:17

hups vergessen :lol:

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Beitrag von Vince » 10.08.2014, 11:44

gelini71 hat geschrieben: Vielleicht hast Du wirklich eine falsche Erwartungshaltung
Falsche Erwartungshaltungen sind des Jays größtes Rezeptionsproblem bei CDs. Mensch Jay, einfach mal ein bisschen mehr von den eigenen Erfahrungen und damit verbundenen Erwartungen lösen und dich ganz auf das Neue einlassen. Womit ich nicht sagen will, dass du nicht experimentierfreudig wärst, im Gegenteil, es gibt nicht viele, die so offen gegenüber allen möglichen Stilrichtungen sind, aber münz doch nicht immer alles um auf das, was du schon kennst. :)

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Beitrag von Sir Jay » 10.08.2014, 12:56

das musst du mir nicht sagen - immerhin schicke ich ja auch hinterher, dass ich dem ganzen noch paar durchläufe mehr spendieren müsste - ist halt alles größtenteils nur ein zwischenfazit.

an Nine Inch Nails bin ich damals auch mit der Erwartungshaltung rangegangen sowas wie Linkin Park zu bekommen. Seitdem hat sich viel getan :lol:

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Beitrag von gelini71 » 10.08.2014, 13:31

Bist in guter Gesellschaft - ich habe sowohl Porcupine Tree als auch Coldplay für Hardrockbands gehalten :shock: :lol: , bei Coldplay waren die Albentitel Schuld daran ("A Rush of Blood to the Head" klingt für mich irgendwie nach Hardrock :lol: )
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Beitrag von Vince » 10.08.2014, 14:35

Uh, also wenns danach geht, will ich gar nicht wissen, was für ne Art von Musik die Butthole Surfers machen. ;)

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Beitrag von gelini71 » 10.08.2014, 14:38

:00000694 :00000694 :00000694
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Beitrag von Sir Jay » 10.08.2014, 15:13

Also was Namen angeht reagiere ich ja auch recht empfindlich und lehne einige Bands, deren Musik ich vllt noch nie gehört habe dennoch grundsätzlich und kategorisch ab, wenn mir der Name zu blöd ist.

z.B "Böhse Onkelz"

Zumindest hat die Erfahrung gezeigt, dass wirklich GUTE Bands es nicht nötig haben Rechtschreib-Schabernack beim Entwerfen ihres Namens zu betreiben, nur um noch mehr "edgy" zu sein - siehe Lincoln Park oder Limp Bisquit.

Oder auch auf Bands mit "Christ" im Namen hab ich auch keinen Bock (z.B. Combichrist ôô)

Judas Priest hatte ich mir übrigens auch irgendwie sehr viel aggressiver und härter vorgestellt, aber zumindest die bisherigen Alben, die ich kenne, empfand ich eher als angenehm rockig :)

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Beitrag von Sir Jay » 14.08.2014, 23:11

Kate Bush -The Dreaming
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Schräg ist gar kein Ausdruck hierfür. Als wäre Bjork von einem Dämonen besessen, so klingt das. Der Einstiegstrack ist sogar so schräg, dass er mir eigenltich auch gar keinen Spaß macht und ziemlich anwidert. Doch danach kriegt das ganze noch die Kurve und kann mich mit seinen wilden Zuckungen, epilieptischen Gesangsanfällen und ganz eigenwillig disharmonischen Melodien irgendwo faszinieren - "pull out the pin" habe ich auf die ein oder andere seltsame Art sogar lieben gelernt. Man kann sich mit der Zeit - auch beim ersten Durchgang - an den speziellen Charakter des Albums gewöhnen und irgendwie macht das ganze dann auch Laune - da ist es dann auch schon völlig egal, wenn Kate Bush ganz am Ende auch das letzte bisschen Verstand zu verlieren scheint und dann einfach mal nur noch wilde Esels-geräusche von sich gibt.

Nur was das ganze mit Prog zu tun haben soll, ist mir etwas schleierhaft. "...näher war Kate Bush nie am Prog" sagt da die eclipsed. Vllt habe ich mittlerweile ein etwas zu eingefahrenes Bild vom Prog, aber schräge und absurde Töne sind keine exklusiv-Eigenschaft des Progs...
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Depeche Mode - Violator
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Echt cooles Ding. Durch und durch stimmiges Album. Viel mehr kann ich jetzt irgendwie leider nicht sagen, aber was mich halt vor allem überzeugt, ist dass die Songs alle einzeln, aber auch im Albumkontext funktionieren. Alle Songs sind bequem eingekult auf einem gemütlichen Klangteppich und strahlen eine gewisse Klasse aus, die sie eigentlich fast schon unwiderstehlich macht, ohne dass sie sich in irgendeienr weise aniedern würden, oder mit dem Arsch ins Gesicht springen. Depeche Mode weiß halt sehr stilsicher und bedacht zu spielen und das gefällt mir.
:liquid8:

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