Porcupine Tree - Yellow Hedgegrow Dreamscape
VÖ Jahr: 1994 (Erstveröffentlichung) / 2013 (Neuauflage)
Label: Headphone Dust
Genre: Home Recording / Demo
Porcupine Tree ist in unbestimmter Pause, Steven Wilson spricht in einem Interview vom Peter Gabriel / Kate Bush Effekt (Jahrelang von der Bildfläche verschwinden und dann plötzlich wieder auftauchen) - da muß man sich was einfallen lassen die Fans bei Laune zu halten. Nach einem Live Album ("Octane Twisted") nun der Griff ins Archiv in die Musikalische Steinzeit der Band, die zum Zeitpunkt dieser Aufnahmen hier noch ein Projekt eines Musikalisch begabten Teenagers war. Bei dieser CD handelt es sich um den zweiten Teil jener klassischen Tapes, die Wilson Ende der 80iger / Anfang der 90iger im Alleingang eingespielt und vervielfältigt hat und die die Grundlage von PT sind. Im Booklet warnt Wilson dann auch schon mal vorsorglich vor dem, was man hier zu hören bekommt - denn es ist etwas anders als das was man sonst so kennt.
Wie auch schon "On a Sunday of Life" ist dieses Album ein wildes Sammelsurium diverser Stile, Stimmungen und Einflüssen. Mal Spaciger Rock der Marke Pink Floyd, dann wieder schräge Ambient Experiemente die so durchaus aus dem Hause Richard D. James / Warp Records stammen können und auch irgendwelche komischen Versuche sowas ähnliches wie Pop zu machen gibt es hier. Puristen könnten jetzt motzen das dies hier alles überhaupt keinen roten Faden hat - kann es auch nicht, da die Stücke zu verschiedenen Zeitpunkten (teilweise spontan) in Wilsons frühen Leben entstanden und auch die technischen Möglichkeiten zum jeweiligen Zeitpunkt ziemlich bescheiden waren.
Gute Songs gibt es trotzdem: "Mute" hat einen wirklich geilen Gitarrenriff, ebenso "Execution of the Will of the Marquis de Sade" (was für ein Titel !!!) mit seinem etwas komischen Sample in der Mitte, bei dem ich beim ersten hören laut lachen mußte. Auch der Titeltrack gefällt mir mit seiner Pseudo Liveatmo. Dazwischen halt diverse Experimente, die Micky Maus Stimme wird auch nochmal ausgepackt und als Sahnehaube gibt es die Urfassung von "Radioactive Toy".
Sicher - das ist nur was für den Bainharten Fan, der Rest der Menschheit wird (verständlicherweise) eher den Kopf darüber schütteln als jetzt vor Freude aufheulen. Das Steven Wilson schon als Teenager ein verdammt großes Musikalische Talent hatte ist auf jeden Fall hier Eindrucksvoll zu belegen. Der Sound ist Naturgemäß eher Lo-Fi (vor allen im Bassbereich - der Drumcomputer war wohl etwas schwach auf der Brust
). Vom Spaßfaktor her finde ich aber "On a Sunday of Life" etwas stärker.
mit viel Fanrabatt
Bei der Neuauflage fehlt übrigens die Coverversion von "the Cross" - im Original von Prince. Schade - hätte ich gerne mal gehört wie Wilson einen Song von Prince spielt....
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note