Musiktagebuch: gelini71

Lest die Musiktagebücher unserer User und findet so vielleicht noch den ein oder anderen Geheimtipp.

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Beitrag von gelini71 » 11.06.2014, 06:11

Ich denke mal Du meinst Gazpacho und nicht Marillion :wink: :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Vince
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Beitrag von Vince » 11.06.2014, 19:30

Oh. Äh. Ich muss weg. :lol:

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Beitrag von gelini71 » 12.11.2014, 16:29

Pink Floyd - the Endless River

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Label: EMI
Jahr: 2014
Genre: Ambient

1993 - Pink Floyd arbeiten an einem neuen Album. Bei dieser Arbeit entstehen teilweise improvisierte Stücke, über deren Verwendung man nicht ganz eins war. Es wurde sogar zeitweise darüber nachgedacht diese Fragmente weiter auszubauen und ein Doppelalbum rauszubringen, schließlich entscheidet man sich doch dafür ein einfaches zu machen. Die Stücke wandern unter dem Titel "the big Spliff" (genialer Name :lol:) ins Archiv.....

2013 - Pink Floyd arbeiten an der 20-jährigen Jubiläumsausgabe von "the Divison Bell", da fällen ihnen die besagten "Spliff Tapes" wieder in die Hände. Mittlerweile hatte Phil Manzanera das Material gesichtet und eine rund einstündige Best-of Zusammenstellung getätigt. Man entschließt sich auf Basis dieses Materials ein neues Pink Floyd Album zu produzieren und dieses Material nicht in den Box Set zu "the Division Bell" zu vermarkten....

2014 - Da isses nun, ein neues Pink Floyd Album. Und es ist genau das was immer im Vorfeld kommuniziert wurde: ein reines Ambient Album. Fast Instrumental, (fast) ohne richtge Songs, dafür aber mit ordentlicher "Kiffer Atmosphäre".
Zum Glück haben David Gilmour, Nick Mason und Produzent Youth es vermieden, das Material irgendwie zu Songs zu verarbeiten - denn das hätte imo alles zerstört. Zu hören gibt es ruhige, fliesende Klänge die typisch Pink Floyd sind: lange, flächige Keyboards, schöne Stereo Effekte und ein brillianter Klang. Gilmour hält sich mit seiner Gitarre merklich zurück bzw fügt sich in die Flächigen Sounds ein. Soundmäßig geht es in die Blütezeit des Pink Floyd Sounds zurück - zu Mitte der 70iger mit Alben wie "Wish you were here". Wer die Sounds von diesem Album mag der wird sich hier direkt wie zu Hause fühlen.

18 Stücke gibt es, aufgeteilt in vier Pakete. Die meisten Stücke sind so rund zwei Minuten lang und ergeben erst durch ihr Zusammenspiel ein großes Ganzes. Diese Album ist ein herrliches "Fuck you" an die Typen , die in den Blöd-Märkten der Republik immer mit einem Stapel CDs am Player stehen und im 5-Sekunden Takt durch die CDs skippen, nur um dann Stundenlang darüber zu reden wie schlecht das Album doch sei... :wink:

Nein, für "hier-rein-und-da-raus" Hörer ist the endless River nix. Es ist eher für den Hörer, der es mag sich von der Atmosphäre eines Album gefangen zu nehmen, es ist für Hörer die sich gerne mal Zeit nehmen und die gerne mal wegträumen bei den Klängen die sie da hören. Nein - dieses Album ist weder Radiotäuglich noch für den I-Pod geeignet - es gehört in eine große Anlage mit guten Boxen (und toleranten Nachbarn), eine Sportzigarette kann auch nicht schaden....*Räusper*

Ja - das Cover ist kitschig. Ja - der VÖ Zeitpunkt riecht etwas zu sehr nach Geldmacherei (jede Wette: diese Album liegt dieses Jahr sehr oft unterm Tannenbaum). Ja - Pink Floyd wollen Geld verdienen, aber welcher Musiker will das nicht ?
Natürlich kommen die Motzer und Besserwisser aus ihren Löchern, die wieder überall verbreiten das Pink Floyd nur zu Zeiten zu "Ummagumma" gut waren. Denen sage ich: "Dann ignoriert es halt !"
Mir gefällt es sogar besser als "the Division Bell", was aber auch recht einfach ist :lol: . Und der Gesangstrack ganz am Ende ist Kitsch pur, aber das davor ist imo richtig gut.
Oder anders gesagt: SFI und Freeman werden es nicht verstehen bzw es langweilig finden während Vince, Jay und Hannibal es wohl gefallen dürfte. :wink:
:liquid8:
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Beitrag von gelini71 » 08.03.2015, 15:47

Steven Wilson - Hand. Cannot. Erase.

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Label: K-Scope
Jahr: 2015
Genre: irgendwo zwischen Progrock und Artpop

Tja – da konnte SW rund 25 Jahre machen was er wollte und dann landet er doch noch in der Falle der Erwartungshaltung. Über Jahre hinweg kam der „Erfolg“ langsam zuerst über Mundpropaganda und schließlich – Internet sei Dank – nach der Jahrtausendwende etwas stärker und breiter. Vor fast genau zwei Jahren dann der Wendepunkt mit seinem Raben Album: Von Null auf Platz drei der offiziellen Verkaufscharts und lobende Kritiken von etablierten Medien wie Spiegel, Musikexpress oder Rolling Stone Magazin. Ob man wollte oder nicht: SW war im Mainstream angekommen und das obwohl er im Formatradio immer noch nicht stattfindet. Doch die Hardcorefans der ersten Stunden wetzten schon mal im Hintergrund die Messer, denn jetzt ist der Mann angreifbar und die Erwartungshaltung für das neue Album Gigantisch, alles andere als ein neues, weiteres Meisterwerk wäre ein Misserfolg bzw eine Enttäuschung.
Und was macht SW selber ? Das was er schon immer macht: Es interessiert ihn nicht die Bohne und macht das was er will. Also wieder ein Konzeptalbum, diesmal basierend auf einen wahren Fall. Und dann im Vorfeld eine Bemerkung die den Hardcorefans neuen Zündstoff gab: „less Jazz and more Pop!“. Ja – SW benutzt das böse P-Wort, ist der Mann denn jetzt total verrückt geworden ?

Nein – ist er nicht und Ja – das Album ist Pop, allerdings in der Definition von SW was bedeutet: Mehr kurze Songs und schöne Melodien dafür weniger trippiges Geschrammel und weniger „Krach“. Der Titeltrack ist wirklich das geradlinigste was Wilson in den letzten 10 Jahren gemacht hat, einen Hit wird er aber damit trotzdem nicht landen weil er (wieder einmal) den griffigen Refrain vergessen hat. Wilson bastelt sich aus diversen Versatzstücken der Musikwelt seinen eigenen etwas melancholische Kosmos zusammen: 70iger Jahre Rock aller Arten (inklusive mehrere David Gilmour Gedächnissolos), dazu Trip Hop Elemente der Marke Massive Attack / Portishead, eine Brise Hardrock, viel Balladenmaterial, elektronische Experimente, Alternativerock und etwas Jazz und Klassik – alles kräftig durchschütteln und perfekt garniert und arrangiert ist „Hand cannot erase“ ein gar nicht so Geradliniges Album geworden wie man eventuell im Vorfeld befürchtet hat. Wie immer braucht es einige Durchläufe bis man sich eine Meinung zu diesem Opus gebildet hat, die Skipper die in 30 Sekunden die CD im Schnellverfahren durchhauen können gar nicht erkennen was für ein schöner kleiner Diamant diese Album ist, ebenso die Leute die sich bereits nach einmal durchhören eine Meinung bilden.

Denn: „Hand cannot erase“ ist ein Grower, es wächst mit der Zeit. Obwohl der Geschichtliche Überbau des Albums ziemlich dick ist kann man das Album auch prima anhören ohne sich auf die Geschichte zu konzentrieren...wer sich aber dann doch mit dem ganzen beschäftigt (am besten in der knapp 100 Seiten dicken Buchedition mit diversen Zusatzmaterial – der Brüller ist der Mixtape Einleger) der sieht die ganze große Dimension die SW sich für dieses Werk vorgenommen hat. Auch schafft er es das das ganze trotz Kinderchor und Gastsängerin niemals zu dick aufgetragen wirkt. OK – ein paar kleine kitschige Momente gibt es („Perfect Life“ - trotz leichten Kitschfaktor singt man irgendwann den Refrain mit), doch die sind im Gesamtkontext verschmerzbar.

„Routine“ ist der beste Marillion Song den Marillion bis jetzt noch nicht aufgenommen haben. Bei „Home Invasion“ feiern die heavy Gitarren aus der „In Absentia“ Zeit ihr Comeback (der Song hat ein saugeniales Intro – die ersten 3 Minuten unbedingt laut hören). Bei „3 years older“ feiert der 70iger Jahre Prog sein x-tes Comeback (und ist der einzige Song der an das Vorgängeralbum erinnert). Höhepunkt ist aber „Ancestral“ - in den ersten Minuten ein elektronisches Musikgefrickel der Marke Boards of Canada (eine der Inspirationsquellen im Vorfeld) um dann auf einmal in mehrere unterschiedlichen Gitarrensolos hineinzugleiten – schräg aber perfekt. Das Kate Bush Album „the Dreaming“ soll ja für „Hand cannot erase“ Pate gestanden haben – aber ganz ehrlich: ich kann irgendwie keine Verbindung erkennen.....

Es gibt jedoch einen Punkt den ich kritisieren muß – SW hat sich in den letzten Jahren bei seinem Solowerk eine Art „Treatmark Sound“ angewöhnt der mich hier etwas stört. Es ist unüberhörbar SW der hier Musik macht, manche Breaks und Passagen sind perfekte Selbstplagiate die man so ähnlich schon zB auf „Insurgentes“ gehört hat. Gab es bei PT immer wieder Soundmäßige Überraschungen so schleicht sich hier eine kleine Routine ein. Nicht falsch verstehen: Das was es hier in rund 65 Minuten zu hören gibt ist Qualitativ hochwertiger als rund 90% von dem was es sonst so zu kaufen gibt. Nur gibt es eben weniger Überraschungen oder gar was Innovatives. Dafür – und das ist auch typisch SW – hat dieses Album (wie schon am Rande erwähnt) unglaubliche Longplayeigenschaften. Es läuft und läuft und es wird nicht langweilig...und nach einiger Zeit merkt man das „Hand cannot erase“ einfach nur ein richtig gutes, ein schönes, in sich geschlossenes Album ist. Kein weiteres Meisterwerk oder ein Konsenswerk auf das sich alle einigen können, aber es ist eben richtig gut und schön. Punkt.
:liquid8: (mit Tendenz nach oben)

PS: Bin mal gespannt wie viele am Ende des Jahres nur aus Protest dieses Album bei den Jahrescharts verschweigen werden – ähnlich wie im letzten Jahr bei Pink Floyd.....
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Beitrag von gelini71 » 09.12.2015, 18:14

Coldplay - A Head full of Dreams

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Label: Parlaphone
VÖ Jahr: 2015
Genre: Music for the Masses :lol:

Eine geniale Karriere haben Coldplay hingelegt: Von Everybodys Darling zu Everybodys Arschloch :lol:. Irgendwie hat man das Gefühl es ist i.M. "In" Coldplay nicht gut zu finden und die Musik runterzumachen. Bloß warum ? Coldplay haben doch genau das gemacht was man immer von Musikern fordert: sich weiterentwickelt. Nur blöde das es in eine Richtung ging die viele nicht so mögen.....

Klartext: Das neue, angeblich letzte Album ist sicherlich kein Geniestreich, aber so schlimm schlecht wie es vielerorts gemacht wird ist es nun auch nicht. Das Problem liegt imo bei der Produzentenwahl - die Schweden von Stargate sind nicht gerade das was ich mit Coldplay in Verbindung bringe. Das man hier komplett auf den US Markt schielt ist unüberhörbar - da jodelt Beyonce einmal bei einem Song mit, die EDM Beats rollen durchs Spektrum und ganz am Ende darf Noel Gallager in die Saiten hauen - nur blöde das Noel mittlerweile auch nicht mehr so cool ist wie er mal war :wink:.

Die Amerikaner werden das Album lieben, einige nette Radiotaugliche Songs gibt es auch und irgendwie wird man beim hören das Gefühl nicht los das die Songs zwar gut sind, das Musikalische Umfeld aber total unpassend ist. Chris Martin und seine Kollegen haben den gleichen Fehler gemacht wie vor einigen Monaten Duran Duran - nur den US Markt zu bedienen und Europa mit komplett anderen Hörgewohnheiten ignoriert. Schade, ich hätte mir ein besseres Abschiedsalbum gewünscht...
:liquid5:
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Beitrag von gelini71 » 20.01.2016, 14:03

Talk Talk
Kaum eine Band hat innerhalb ihrer kurzen Existenz (10 Jahre) eine so Gigantische Musikalische Richtungsänderung vorgenommen wie Talk Talk, selbst Radiohead sind da reinste Waisenknaben. Das Gesamtwerk dieser Band zu bewerten fällt daher schwer, ich versuche es trotzdem mal...

the Party´s over (1982)
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Natürlich kann man es sich jetzt einfach machen wie wie zB die Kollegen von den Babyblauen Seiten und dieses Album runtermachen, vor allem mit dem Wissen im Hinterkopf was da noch für Großtaten kommen werden. Doch das wäre unfair und würde dem Album nicht gerecht werden. 1982 gingen die Uhren noch etwas anders und Talk Talk waren eben eine Popband - und so sollte das Album auch bewertet werden, als Popalbum.
Und das ist noch gar nicht mal so schlecht, Songs wie "Talk Talk", "Have you heard the news", "Candy" oder der Titelsong sind schon verdammt gute Songs die man nach einiger Zeit nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Klar, es ist Pop aber es ist nicht schlechter als das was ähnliche Bands wie Duran Duran oder die Simple Minds zu jener Zeit gemacht haben.
:liquid8:

It´s my Life (1984)
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Die Band mutiert zum Trio und Tim Friese-Greene wird fester Produzent und inoffizielles viertes Mitglied. Ich erinnere mich noch an ein Interview wo Mark Hollies sinngemäß sagte das es der Anspruch der Band sei, zeitlose Popmusik zu schaffen. Dieser Anspruch ist mit diesem Album gelungen. Nicht nur die Überhits wie "Such a Shame", "Dum Dum Girl" oder der Titelsong ohne die weder eine Ü40 Party auskommt noch ein 80iger Hitsampler verzichten kann sind verdammt gut - auch der Rest überzeugt. Das schöne "Tomorrow Started", das schnelle poppige "Call in the Night Boy" oder der beste Song des Albums "Renée". Das ist alles richtig gut und zeitlos.
:liquid9:

the Colour of Spring (1986)
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Die Band mutiert zum reinen Studioprojekt und wird immer verspielter. Man entdeckt die ungeraden Taktarten (der Schlagzeuger kann einem wirklich leid tun) und verzichtet zugunsten der Atmosphäre auf leicht zugängliche Popmelodien. Dafür gibt es Haufenweise richtig gute Songs deren Schönheit sich erst nach mehrmaligen hören erkennen lassen. Eines der wohl besten Alben aus den 80iger Jahren wo Kunst und Kommerz ohne Berührungsangst vereint werden. Ein grandios schönes Album.
:liquid10:

the Spirit of Eden (1989)
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Die Plattenfirma gibt der Band ein hohes Budget und läßt ihnen sogar freie Hand - in der Hoffnung das ein ähnliches Meisterwerk wie der Vorgänger raus kommt. Und was passiert ? Eben "the Spirit of Eden", ein sperriges, künstlerisch Anspruchvolles Werk mit nur vier Songs wovon sich keiner auch nur irgendwie eignet als Single verwertet zu werden. Die Band gibt sich mal rau wie auf einem Demoband, dann wieder opulent Gigantisch mit allem was man im Studio auffahren kann. Songs im herkömmlichen Sinne sind das nicht, eher akustische Stimmungsbilder. Die Kritiker feiern das Album als Meisterwerk, die Plattenfirma ist weniger begeistert und wirft die Band aus dem Vertrag.
Und das Album ? Ist ein Meisterwerk, aber nur für den der die Ruhe hat dieses auch zu erforschen.
:liquid10:

Laughing Stock (1991)
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Die Band landet bei der Polydor und hat gar kein Intresse mehr daran in irgendeiner Form zugängliche Musik abzuliefern. Hier gibt es einen Jazz-Klassik Hybrid der vor allen disharmonisch klingt. Wer denkt das Musik was mit Wohlklang zu tun hat wird hier eines besseren belehrt. War der Vorgänger bei aller Verschrobenheit noch sehr Reizvoll hat die Band es hier imo etwas übertrieben. Klar kann man jetzt prima damit angeben wie offen man für kunstvolle Musik ist aber mir ist das zu durch.
Die Polydorbosse sahen es ähnlich und verwerteten das Album auf ihrem Jazzlabel Verve, damit es überhaupt irgendwelche Vermarktungsmöglichkeiten gab. Im Grunde unbewertbar
-keine Wertung-

A-Sides BeSides (1998)
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Talk Talks alte Plattenfirma EMI läßt keine Gelegenheit aus und verwertet den gesamten Backstock der Band auf Teufel-komm-raus - schließlich hat man ja die Verwertungsrechte. Diese Kompilation macht sogar Sinn: CD 1 versammelt alle Original 12"Maxiversionen der Hitsingles die auf Vinyl auf dem 2nd Hand Markt teilweise recht hoch gehandelt werden. CD 2 versammelt dann alle Single B-Seiten und Bonustracks von diversen Maxis in Chronologischer Reihenfolge, dazu gibt es ein informatives Booklet. Somit bekommt man alles was nicht auf den regulären Alben zu finden ist. Die Band selber mag die Kompilation angeblich gar nicht - angeblich spiegelt das schräge Coverbild die Meinung der Band über diese Doppel CD aus. Ob das nun stimmt kann man nicht sagen, Statements sind von den Mitgliedern nicht mehr zu bekommen.
:liquid8:

Natural History
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Für was eine Best-of wenn man die regulären Alben hat ? Es gibt zwei Gründe
1. "My foolish Friend" eine Non-Album Single die zwischen den ersten beiden Alben rauskam und auf keinem anderen regulären Album zu finden ist. Die Germany-only Single "Another Word" fehlt allerdings, ebensowenig scheint man bei der EMI nicht über das Original Single Master der Hitsingle "Such a Shame" zu verfügen, denn hier findet sich nur die Album Version. Schade, die kürzere Single Fassung mit einem total anderen Intro wäre hier sicherlich gut aufgehoben gewesen.
2. Die Bonus DVD mit allen Videoclips der Band, ebenfalls in Chronologischer Reihenfolge und mit Alternativfassungen. Sicherlich keine Optischen Meisterwerke aber trotzdem schön anzuschauen, die Bildqualität ist aber eher "historisch" (damals wurde meist auf Magnetband gespeichert, das rächt sich heute).
:liquid7: (aber nur wegen der DVD)
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Re: Musiktagebuch: gelini71

Beitrag von gelini71 » 16.03.2019, 15:14

the Neal Morse Band - the Great Adventure

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Label: Radiant Records / Metal Blade
VÖ Jahr: 2019
Genre: Neal Morse Musik

Mir war von vorherein klar das Neal Morse und seine Kumpels "The Similitude of a Dream" fortsetzen werden, einfach weil a) die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt war und b) warum sollte man etwas Erfolgreiches umändern ? Somit sind in meinen Augen die Aussagen man habe zuerst was ganz anderes machen wollen nur dummes Promogeschwätz.
Die Parameter sind also die gleichen wie beim letzten Album, die Story ist bekannt ebenso wie die Musikalische Mischung aus rund 40 Jahren Musikgeschichte. Vorwürfe das Morse hier wieder sein übliches Rezept nochmal anwendet laufen etwas ins Leere - es ist ja schließlich ein Sequel :wink:. Somit gibt es auch immer wieder bereits bekannte Melodiefragmente vom Vorgängeralbum, die Verbindung muß ja offensichtlich sein.

Doch bevor man jetzt wieder mit dem Totschlagargument Morse-the-same kommt lohnt es sich ins Detail zu schauen - denn dann fällt auf das "the great Adventure" eben kein 08/15 Sequel ist. Auffällig ist der deutlich härtere Sound, manche Passagen gehen schon in Richtung Hardrock. Auch ist das ganze nicht mehr so bunt und fröhlich, der Nashville Country Sound ist diesmal zB gar nicht zu hören und es geht wesentlich dunkler und düsterner zu. Geblieben sind die typischen Neal Morse Mitsingrefrains - die schüttelt der Mann offensichtlich mit einer Leichtigkeit aus dem Ärmel die einen staunen läßt.

Wie auch der Vorgänger verfügt "the great Adventure" über geniale Langlaufeigenschaften - auch dieses Album wächst nach jedem hören und mit jedem male gefällt es mir besser. Alleine das Getrommel in den ersten 5 Minuten von Mike Portnoy ist hörenswert - selten sowas asymetrischen gehört wie hier, gleichzeitig mit einer unglaublichen Energie - Weltklasse.

Ohne Frage - Neal Morse ist lange genug im Geschäft um zu wissen welche Knöpfe er beim Hörer drücken muß um gewisse Emotionen auszulösen, aber er macht das mit einer Lockerheit die mich immer wieder überrascht. Klar - was neues gibt es hier nicht und wer Neal Morse bis jetzt nicht mag der wird auch hierdurch kein Fan werden. Er macht einfach das was er am besten kann und der Erfolg gibt ihm Recht. Ob das jetzt reiner wahrer Progressive Rock ist oder eben nur etwas vertrackter Hardrock / Classic Rock dürfen die Erbsenzähler von den üblichen Kritikerseiten unter sich ausmachen. Mir gefällt das Album - Punkt. In Maßen genossen ist Neal Morse immer wieder unterhaltsam.
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DomXx
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Registriert: 21.03.2019, 08:51

Re: Musiktagebuch: gelini71

Beitrag von DomXx » 21.03.2019, 11:29

coole Idee danke für das Musikbuch

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