Musiktagebuch: Hannibal

Lest die Musiktagebücher unserer User und findet so vielleicht noch den ein oder anderen Geheimtipp.

Moderator: gelini71

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Hannibal
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Beitrag von Hannibal » 19.10.2011, 16:05

Schwanzvergleich wäre doch hier eh vollkommen überflüssig, weil ich eh den längsten habe..

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gelini71
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Beitrag von gelini71 » 19.10.2011, 16:15

Endlich mal eine coole Antwort :lol:

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Beitrag von Sir Jay » 19.10.2011, 18:27

Hannibal hat geschrieben:Schwanzvergleich wäre doch hier eh vollkommen überflüssig, weil ich eh den längsten habe..
dafür ist meiner lauter...

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Beitrag von Dr Dolph » 19.10.2011, 18:59

Na ob das wirklich etwas gutes ist?
Und ja ich bin albern :lol:

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Beitrag von Hannibal » 02.12.2011, 12:47

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Metallica & Lou Reed - Lulu
Alle hassen es! Und von einem musikalischen Standpunkt gibt es hier auch nichts, was man irgendwie schönreden könnte. Das instrumentale Grundgerüst der nach Ausflügen in Blues-, Grunge und Hardcore-Regionen sowieso schon meist gehassten Metalband des Planeten macht den Eindruck loser Jam-Sessions ohne große, durchdachte Vorbereitung, immerhin druckvoll und ohne ärgerliches Clipping produziert. Gleich mit dem ersten Einsatz von Lou Reed scheint der erste Sargnagel aber dann nicht nur eingeschlagen, sondern regelrecht einbetoniert zu werden. Leiernder Sprechgesang ohne jegliches Gefühl für Intonation und die korrekte Tonhöhe im Verhältnis zum instrumentalen Unterbau fügt besonders den Metal-affinen Hörern des Werks - geht man nach dem Feedback im WWW - nicht enden wollende Schmerzen zu. Die Ausrede der Band, dass dieses Werk nicht für die klassischen Metallica-Fans sei, dass man es von einem künstlerischen Standpunkt betrachten müsse, kann man als grenzenlose Arroganz interpretieren...oder eben auch nicht, denn scheinbar stehen alle Beteiligten voll und ganz hinter der CD, die so unglaublich seltsam ist, wie man es selbst nach dem stilistischen 180°-Turn vom schwarzen Album zu "Load" und "Reload" nicht erwarten konnte.
Dabei fällt es mir nach mehrmaligem Hören schwer in die Bashing-Chöre einzustimmen, auch wenn Einzelfragmente des Werkes fast ungenießbar erscheinen, eben aufgrund dieses völlig kruden Experiments von Thrash-Riffs und monotonen Sprechgesangs. Im Gesamtkontext entfaltet "Lulu" dennoch eine bizarre Sog-Wirkung. Diese Platte macht nie wirklich Spaß, aber wenn man sie gezielt durchlaufen lässt, entwirft sie mit zunehmender Laufzeit einen hypnotischen Strudel, der zwischen fast improvisiert-wirkenden Riff-Salven, unkoordiniert-chaotischen Drum-Fills, wabernd-minimalistischen Orchester-Arrangements, fast schon Noise-mäßigen Momenten und der nicht enden wollenden schief-monotonen Predigt eines Lou Reed ein eigenes atmosphärisches Parallel-Universum entwirft. Ein Parallel-Universum, auf dessen Existenz man gut und gerne hätte verzichten können, aber eines was - wenn man sich darauf einlässt - doch auf seine ganz eigene Weise fasziniert und gleichzeitig verstört, ein Aufeinanderprallen zweier Welten, die nicht unterschiedlicher sein könnten, die stellenweise brutal kollidieren......aber manchmal auch durch eben dieses entnervende, ungewohnte Chaos einen seltsamen Schmelztiegel entwerfen, in dem "Lulu" immer wieder mal zumindest ansatzweise als "Kunst" funktioniert.
Die seltsamste Platte, die ich seit langem gehört habe.....

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Beitrag von Vince » 02.12.2011, 14:21

Ah, jetzt hast du es dir doch angehört. ;)

Für mich ist es schlicht und ergreifend ein zwar ambitioniertes, aber misslungenes Experiment. Hassenswert ist daran für mich nichts, im Gegenteil, ich würde beide Parteien ermuntern, auch zukünftig schon mal solche Avantgarde-Experimente auszuprobieren, aber in diesem Kontext kann man höchstens sagen: Sie haben sich bemüht.

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Beitrag von Hannibal » 03.12.2011, 16:38

Vince hat geschrieben:Ah, jetzt hast du es dir doch angehört. ;)
Yo, gab's irgendwann in den letzten Wochen als MP3-Download bei Amazon für 'nen Fünfer...da musste ich als Fanboy dann doch ran ;)
Für mich ist es schlicht und ergreifend ein zwar ambitioniertes, aber misslungenes Experiment. Hassenswert ist daran für mich nichts, im Gegenteil, ich würde beide Parteien ermuntern, auch zukünftig schon mal solche Avantgarde-Experimente auszuprobieren, aber in diesem Kontext kann man höchstens sagen: Sie haben sich bemüht.
Ich kann halt irgendwie gar keine wirkliche Wertung geben, weil ich mich nicht zwischen misslungen, gelungen, bemüht, faul, arrogant... usw entscheiden kann. "Lulu" weilt in einer ganz komischen Wertungs-Grauzone in meinem Kopf..

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