Musiktagebuch: Vince

Lest die Musiktagebücher unserer User und findet so vielleicht noch den ein oder anderen Geheimtipp.

Moderator: gelini71

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Beitrag von Vince » 11.11.2009, 08:24

While Heaven Wept - Vast Oceans Lachrymose
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Die Meister der Veröffentlichungs-Langsamkeit haben ein neues Brett hingelegt! Kein Wunder, dass die Songs auf "Vast Oceans Lachrymose" teilweise selbst auch wieder einige Jährchen auf dem Buckel haben (manche Ursprünge reichen bis 1993). Und was für ein bunt schillerndes Stilpotpourri es geworden ist... Fates Warning in alt, dann mal kurz ein Funken Dream Theater (und das bei der ultralangsamen Unterspielart Doom!), ein Blitz Axel Rudi Pell, bevor die totale Erhabenheit majestätischen Dooms wieder alles in Besitz nimmt. Universal Metal mit jeder Pore. Dieses Album ist Universalität in letzter Formvollendung!
:liquid9: ,5

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Beitrag von Vince » 10.06.2010, 18:36

The Pineapple Thief - Someone Here Is Missing
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Einerseits kann Bruce Soord nicht aus seiner Haut heraus und serviert immer wieder die gleichen warmen Klänge - was bisher ganz gut so war. In Pineapple-Thief-Alben konnte man schließlich bisher ziemlich gut baden und in sich selbst versinken.
Soord kann immer noch nicht aus seiner Haut - aber neuerdings versucht er es. Leider. "Someone Here Is Missing" ist der Versuch eines eingeschlagenen Richtungswechsels, in die von Porcupine Tree längst entdeckte Härte hinein. Soord schafft es aber nicht, die dominanteren und vor allem effektlastigeren Keyboards und die wütenderen E-Gitarren für sich arbeiten zu lassen. Erst ab dem siebten Song wacht das bis dato eher motivationslose Alternative-Geschredder auf und schüttelt kurz vor Ladenschluss doch noch ein paar Stücke aus dem Ärmel, die sich sehen lassen können. Reicht aber nicht.
:liquid5:

Anathema - We're Here Because We're Here
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So lange weg vom Fenster, ohne Plattenvertrag und ohne Aussichten... und dann brechen Anathema mit so einem Album wieder in die Gegenwart ein! In der Gebundenheit an nichts lässt es sich anscheinend am meisterhaftesten musizieren. "We're Here Because We're Here" deutet mit seiner Teutologie die Inspiration aus sich selbst heraus an. Diese Musik kommt direkt aus der Intuition dieser Band auf den Rohling. Anathema waren schon immer und sind mehr denn je ein Koloss der Eigentümlichkeit, und seine exzentrische, unangepasste Schönheit ist überwältigender als jemals zuvor.
:liquid9:

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Beitrag von Sir Jay » 11.06.2010, 20:26

das klingt immer alles so wunderschön und vielversprechend, wenn du schwärmst und die Samples auch amazon hören sich auch überraschend unmetallisch an ôô

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Beitrag von Vince » 11.06.2010, 20:36

Anathema haben mal mit Doom Death Metal angefangen, inzwischen aber gar nix mehr mit Metal am Hut. Ich hör ja auch nicht nur Metal. ;)

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Beitrag von Vince » 12.07.2010, 18:50

Muse - Hullabaloo
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Ich beziehe mich jetzt nur auf die erste CD mit den B-Sides (die Live-CD seh ich dann eher als Zugabe) und auch die hab ich noch nicht wirklich umfassend ausgetestet, aber da es grad bei Hannibal ein Thema war, hier schon meine Eindrücke: fantastisch, mit das beste, was ich von Bellamy & Co. gehört habe. Muse mal viel experimenteller und spontaner, und welche Auswirkungen das auf den Sound ausüben kann, davon singt "Hullabaloo" ein Lied. Sehr noisig insgesamt, auch gerade die Elektronik wirkt stark gezerrt, aber zwischendurch dann immer wieder diese feinen Muse-Blüten in dem ansonsten eher untypischen Geröll. Es ist schön, von dieser Band mal was zu hören, das nicht auf einen gigantischen Plan hinausläuft. Herrlich.
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Engineers - Three Fact Fader
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Hm, der Opener macht mit seinen markanten Elektronika ja noch sehr viel Freude - es groovt gut, es klingt ambitioniert und kraftvoll. Dann aber wirds leidlich schön und behäbig und bald siecht es dahin in einem wolkenhaft oszillierten Nebel aus Hochklängen und Reinheit, seicht und ohne Tiefen, dafür mit zu vielen Höhen.
:liquid4:

No-Man - Wild Opera
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Deutlich dem Trip-Hop zugewandtes, sehr viel rhythmischeres Album als diejenigen aus der späteren Phase der Band. Freunde von "Portishead" könnten sicher auch mal einen Blick riskieren. Mir gefiel's musikalisch (zwei, drei Hänger waren aber schon dabei), in erster Linie aber noch wegen des Konzeptes. Ich liebe es, wenn das Happy-Family-Modell der 60er Jahre aus gesellschaftskritischen Gründen herangezogen wird.
Die Neuauflage ist btw. sehr schön geworden - super Abmischung und eine zweite Disc mit der bis dato vergriffenen B-Side-Compilation,d ie dem Album zugehörig ist.
:liquid7:

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Beitrag von Montana » 28.07.2010, 18:11

Vince hat geschrieben:Muse - Hullabaloo
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Ich beziehe mich jetzt nur auf die erste CD mit den B-Sides (die Live-CD seh ich dann eher als Zugabe) und auch die hab ich noch nicht wirklich umfassend ausgetestet, aber da es grad bei Hannibal ein Thema war, hier schon meine Eindrücke: fantastisch, mit das beste, was ich von Bellamy & Co. gehört habe. Muse mal viel experimenteller und spontaner, und welche Auswirkungen das auf den Sound ausüben kann, davon singt "Hullabaloo" ein Lied. Sehr noisig insgesamt, auch gerade die Elektronik wirkt stark gezerrt, aber zwischendurch dann immer wieder diese feinen Muse-Blüten in dem ansonsten eher untypischen Geröll. Es ist schön, von dieser Band mal was zu hören, das nicht auf einen gigantischen Plan hinausläuft. Herrlich.
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Fettes Dito. Am Anfang hatte ich zwar echte probleme wegen zwei echt miesen Stücken (Yes Please, Ashamed, gehen mir immernoch voll gegen den Strich). Aber wenn man diese Stücke überspringt, hat man praktisch nur noch Highlights. Man sieht auch wirklich mal eine etwas andere Seite von Muse. Absolutes Highlight für mich ist Hyper Chondriac Music. Ganz grosses Kino :D

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Beitrag von Vince » 05.03.2011, 14:03

TesseracT - One
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Got Djent?
Das Modewort "Djent", das auf ein Bandinterview mit Periphery zurückgeht, bringt einen ganzen Zweig ambitionierter Meshuggah-beeinflusster junger Bands in Verruf, denn es suggeriert einen kurzlebigen Trend, dem möglicherweise noch einige Schnellschussbandgründungen nachhinken werden. Parallel dazu wird um einige Bands besonders ein Riesenbahei gemacht. Die Spitze schießen sicherlich TesseracT mit ihrem seit Monaten herausgezögerten Debüt ab. Mitte März wird's endlich veröffentlicht - und es klingt wahrhaft großartig. Weniger versuchen sie, die von Meshuggah entliehene Polyrhythmik auf neue Pacing-Ebenen zu pushen, eher betonen TesseracT die Atmosphäre, indem sie - konsequenter noch als die ähnlich vorgehenden Vildhjarta - prägnante Ambient-Klangcollagen auffahren, während die Riffs nur brutal und schnell werden, wenn es dramaturgisch notwendig ist. Das Resultat ist reinste Ohrenschmeichelei für solche, die gerne Hartes mit melancholischen Bögen und Klargesang gepaart haben - auch wenn der Gesang von TesseracT (wie auch schon bei Periphery) Geschmackssache ist, denn er fördert ein wenig das Gefühl, dass man es mit einem Trendprodukt zu tun haben könnte.
Vorerst :liquid8:

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Beitrag von Vince » 04.05.2011, 22:08

Dredg - Chuckles & Mr. Squeezy
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Oh. My. Fucking. God. Ich bin zu Tode erschrocken bei den ersten Klängen und war fassungslos vor Entsetzen, als es vorbei war. "Chuckles & Mr. Squeezy" ist die absolute Entfremdung von allem, was diese früher so wundervolle Band in der Vergangenheit je gemacht hat. Es fehlt jeglicher Bezug zur alten Klasse. Sicher, die Tendenz zum Pop ist schon seit "Catch Without Arms" zu erkennen, aber zwischen dem Pop von "Catch" bzw. "Pariah" und dem von "Chuckles" liegen Welten der Qualität. Das ist vielleicht das erste Mal, dass mein verwirrter Geist sich an den Strohhalm klammert, dass das ja ein Metaalbum sein muss, ein nicht ernst gemeintes Etwas, eine Verarsche, die gleich mit der nächsten Platte wieder gutgemacht wird. Nur, wer könnte sich sowas in der schnelllebigen Musikbranche noch leisten? Den Brocken muss ich erstmal verdauen, in Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zu alten Tugenden. Nichts gegen Fortschritt, aber so? Come on!
:liquid3:

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Beitrag von Vince » 23.05.2011, 22:17

The Ocean - Aeolian
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Obwohl ich "Precambrian" als Meisterwerk betrachte, sind mir die anderen Alben des Berliner Kollektivs irgendwie nie untergekommen. Auch und gerade "Aeolian" nicht, dem man immer nachsagte, es sei im Prinzip nur stupides Gebolze - was ich nach 30-Sekunden-Ausschnitten noch bestätigt hätte. Never trust the 30-Sekunden-Ausschnitte! Klar ist "Aeolian" knüppelhart, vielleicht auch monoton, dabei aber keineswegs stumpfsinnig. Ich fühlte mich in Sachen Gitarrenarbeit massiv an "Meshuggah" erinnert. Überraschend starkes Werk, wenn auch "Precambrian" klar vorne bleibt.
:liquid8:

Iron Maiden - The FInal Frontier
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So fremd wie ich gedacht hab, ist der Erstkontakt mit einer der wohl einflussreichsten Metalbands (kenne sonst nur ein Dickinson-Soloalbum) überhaupt nicht ausgefallen. Wahrscheinlich, weil sie eben so einflussreich war. Daher kennt man Maiden wohl selbst dann, wenn man Maiden nicht kennt - durch andere Alben eben, die Maiden bewusst oder unbewusst in ihrer DNA haben.
"The Final Frontier" erweist sich selbst für Neueinsteiger als spürbar routiniertes und abgeklärtes Werk, das seiner Breitwändigkeit aber ein paar Gefallen schuldig bleibt. Überhaupt erleidet das Album einen arg holprigen Start, später wird's länger, ausschweifender, etwas komplexer und auch besser. Man möchte den Klang fast "progressiv" nennen, allerdings nehme ich "The Final Frontier" das Progressive kaum ab. Es klingt zwischen den Zeilen irgendwie nach Nummer sicher. Ob es an der traditionellen Anlage der Band liegt, an ihrem Alter (15. Studioalbum?) oder woran auch immer, kann ich nicht sagen, einen unbedingten Willen zur Weiterentwicklung spüre ich aber nicht. Der Unterhaltungswert ist aber da und das trotz der langen Laufzeit.
:liquid6:

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Beitrag von Sir Jay » 23.05.2011, 22:35

Zu Dredg: Ist das denn da nun allgemein weichgespülte Radio Pop Kacke, oder einfach nur zu weit weg von deinen bisherigen Hörgewohnheiten?
Also kann sich damit ein "Mainstream" Ohr anfreunden, oder inwieweit kritisierst du die Andersartigkeit dieses Albums?

Zu Maiden: Hui du hast als jahrelanger Musiksammler und Liebhaber noch nicht sowas wie Number of the Beast gehört? Also ich hatte es ja vor Kurzem auch nicht, aber bei mir ist das ja auch kein Maßstab :lol:

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Beitrag von Vince » 23.05.2011, 22:51

Sir Jay hat geschrieben:Zu Dredg: Ist das denn da nun allgemein weichgespülte Radio Pop Kacke, oder einfach nur zu weit weg von deinen bisherigen Hörgewohnheiten?
Also kann sich damit ein "Mainstream" Ohr anfreunden, oder inwieweit kritisierst du die Andersartigkeit dieses Albums?
Ganz klare Sache: Radiopopkacke. Oder noch schlimmer. Ernsthaft, da ist ein Song drauf, der könnte im ZDF Musikantenstadl gespielt werden. Nix gegen Veränderung, um Gottes Willen, aber das?
Zu Maiden: Hui du hast als jahrelanger Musiksammler und Liebhaber noch nicht sowas wie Number of the Beast gehört? Also ich hatte es ja vor Kurzem auch nicht, aber bei mir ist das ja auch kein Maßstab :lol:
Ja doch klar, einzelne Songs kenn ich natürlich ("Number of the Beast" kenn ich sogar besser als so manchen Porcupine Tree-Song, da ich das bei Guitar Hero rauf- und runtergespielt hab :lol: ) aber halt kein komplettes Album.

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Beitrag von Sir Jay » 23.05.2011, 23:08

Vince hat geschrieben:Dredg - Chuckles & Mr. Squeezy
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Das ist vielleicht das erste Mal, dass mein verwirrter Geist sich an den Strohhalm klammert, dass das ja ein Metaalbum sein muss, ein nicht ernst gemeintes Etwas, eine Verarsche, die gleich mit der nächsten Platte wieder gutgemacht wird.
Das mit dem Metaalbum wäre ja eigentlich generell ne ganz interessante Idee fürn Konzeptalbum, wo es halt zu Beginn wirklich extrem belanglos, musikantenstadl mäßig anfängt, dann jedoch sich das erste Augenzwinkern bemerkbar macht und sich dann allmählich ganz krasse Kontraste einschleichen.

Am besten ne Zusammenarbeit mit irgendeiner RnB Queen und nem Growl-Metaller...Rihanna feat.Mikael Akerfeldt :lol:

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Beitrag von Vince » 23.05.2011, 23:09

Sir Jay hat geschrieben:Rihanna feat.Mikael Akerfeldt :lol:
Das wär einfach nur traurig, auch wenn dem Hannibal bei dem Gedanken sicher ne Beule wachsen würde. ;)

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Beitrag von Sir Jay » 23.05.2011, 23:24

Wieso "traurig"? wenn Rihanna so experimentierfreudig und aufgeschlossen ist/wäre? ;)

hab btw gerade versucht bei amazon in die neue dredg reinzuhören und naja klang alles zwar nach Dredg, hier und dort aber irgendwie so ein ganz klein wenig belanglos, und das ZDF Musikantenstadl stück war nehme ich an "Down without a Fight"? :lol:

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Beitrag von Vince » 24.05.2011, 08:03

Sir Jay hat geschrieben:Wieso "traurig"? wenn Rihanna so experimentierfreudig und aufgeschlossen ist/wäre? ;)
Was Rihanna macht, ist mir wumpe... ich fürchte mich eher davor, dass Opeth so "experimentierfreudig" werden könnten!
hab btw gerade versucht bei amazon in die neue dredg reinzuhören und naja klang alles zwar nach Dredg, hier und dort aber irgendwie so ein ganz klein wenig belanglos, und das ZDF Musikantenstadl stück war nehme ich an "Down without a Fight"? :lol:
Nein. Versuch's mal mit "Where I'll End Up".

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Beitrag von Sir Jay » 24.05.2011, 18:40

Vince hat geschrieben:
Sir Jay hat geschrieben:Wieso "traurig"? wenn Rihanna so experimentierfreudig und aufgeschlossen ist/wäre? ;)
Was Rihanna macht, ist mir wumpe... ich fürchte mich eher davor, dass Opeth so "experimentierfreudig" werden könnten!
War denn "Watershed" nicht bereits ne ganz krasse Abweichung??
Vince hat geschrieben:
hab btw gerade versucht bei amazon in die neue dredg reinzuhören und naja klang alles zwar nach Dredg, hier und dort aber irgendwie so ein ganz klein wenig belanglos, und das ZDF Musikantenstadl stück war nehme ich an "Down without a Fight"? :lol:
Nein. Versuch's mal mit "Where I'll End Up".
Hast nicht übertrieben; klingt ja echt danach :lol:

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Beitrag von Vince » 24.05.2011, 20:01

Sir Jay hat geschrieben: War denn "Watershed" nicht bereits ne ganz krasse Abweichung??
Du vergleichst nicht grad ernsthaft die geniale Weiterentwicklung bei "Watershed" mit einer sehr sehr merkwürdigen Kollaboration zwischen Progressive Metal und R'n'B, oder? :lol:

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Beitrag von Sir Jay » 24.05.2011, 21:49

Vielleicht hab ich auch nur nicht ganz kapiert, was du mit dem Satz hier
ich fürchte mich eher davor, dass Opeth so "experimentierfreudig" werden könnten!
meintest :? :lol:

BTW mein nächster Tagebuch Eintrag mit ganz krassen, gegensätzlichen Hörkandidaten folgt demnächst, muss den kram nur oft genug hören...

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Beitrag von Hannibal » 25.05.2011, 19:06

Vince hat geschrieben:Iron Maiden - The FInal Frontier
Bild
So fremd wie ich gedacht hab, ist der Erstkontakt mit einer der wohl einflussreichsten Metalbands (kenne sonst nur ein Dickinson-Soloalbum) überhaupt nicht ausgefallen. Wahrscheinlich, weil sie eben so einflussreich war. Daher kennt man Maiden wohl selbst dann, wenn man Maiden nicht kennt - durch andere Alben eben, die Maiden bewusst oder unbewusst in ihrer DNA haben.
"The Final Frontier" erweist sich selbst für Neueinsteiger als spürbar routiniertes und abgeklärtes Werk, das seiner Breitwändigkeit aber ein paar Gefallen schuldig bleibt. Überhaupt erleidet das Album einen arg holprigen Start, später wird's länger, ausschweifender, etwas komplexer und auch besser. Man möchte den Klang fast "progressiv" nennen, allerdings nehme ich "The Final Frontier" das Progressive kaum ab. Es klingt zwischen den Zeilen irgendwie nach Nummer sicher. Ob es an der traditionellen Anlage der Band liegt, an ihrem Alter (15. Studioalbum?) oder woran auch immer, kann ich nicht sagen, einen unbedingten Willen zur Weiterentwicklung spüre ich aber nicht. Der Unterhaltungswert ist aber da und das trotz der langen Laufzeit.
:liquid6:
Kritik ist durchaus nachvollziehbar für einen Proggie, weil Iron Maiden sich schon immer in einem sehr eng abgesteckten Rahmen bewegen und ihrem Stil seit über 30 Jahren ziemlich strikt treu bleiben. Experimente gibt's halt fast nie, daher ist der progressive Ansatz in "The Final Frontier" für Iron Maiden-Verhältnisse halt durchaus mutig, für Progressive-Experten in der Progressivität hingegen nur ein laues Lüftchen. Ich war angenehm überrascht von den ausufernden Epen, auch wenn die sich immer klar am Maiden-Sound entlang hangelten, da diese Band wie kaum eine andere stark gesungene Geschichten mit anmutigen Intros, treibenden Galopp-Rhythmen und geschicktem Einsatz von Double-Leads vertonen kann...das walzen sie nach den Startschwierigkeiten der Platte halt schön ausführlich aus, auf mich wirkte das schon wie Freude am Erzählen, am Entwickeln von Stoffen, am ausführlichen Vertonen derselbigen, was in den letzten Werken irgendwie abhanden gekommen war.

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Beitrag von Sir Jay » 26.05.2011, 23:59

Vince hat geschrieben:
Sir Jay hat geschrieben: War denn "Watershed" nicht bereits ne ganz krasse Abweichung??
Du vergleichst nicht grad ernsthaft die geniale Weiterentwicklung bei "Watershed" mit einer sehr sehr merkwürdigen Kollaboration zwischen Progressive Metal und R'n'B, oder? :lol:
arrgh moment, jetzt erst fällts mir auf, ich meinte gar nicht "watershed", das album hab ich auch gar nicht gehört, sondern "Demnation" :lol:
Ist auch das einzige Album, dass ich bisher von Opeth kenne...

Zumindest bin ich selber von mir beeindruckt auch ohne die Band näher zu kennen, alle Album Titel aus dem Stegreif aufsagen zu können :lol:

Die Diskussion hatten wir ja schonmal vor Längerem, aber jetzt muss ich nochmal auffrischen, stimmt es, dass Deliverance gar als "Black Metal" Album bezeichnet werden kann? ôô

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Beitrag von Hannibal » 27.05.2011, 09:48

Sir Jay hat geschrieben:stimmt es, dass Deliverance gar als "Black Metal" Album bezeichnet werden kann? ôô
Nein, Opeth machen keinen Black Metal ;) Deliverance ist vermutlich der härteste Opeth-Output, aber nur weil's hart und böse ist, isses nicht automatisch Black Metal ;) Die machen eigentlich seit jeher Progressive Death Metal, mal harmloser, mal härter...nichts desto trotz ist Deliverance verdammt genial, auch von der progressiven Seite her...der Titeltrack ist göttlich!

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Beitrag von Sir Jay » 27.05.2011, 10:14

Ich hab ja nur deswegen gefragt, weil Wikipedia das ja behauptet hat :lol:
Im Jahr 2002 nahmen Opeth, wieder unter der Regie Wilsons, die beiden Alben Deliverance und Damnation auf. Ersteres ist ein hartes Death/Black Metal Album...

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Beitrag von Vince » 28.05.2011, 16:14

Hannibal hat geschrieben: Kritik ist durchaus nachvollziehbar für einen Proggie, weil Iron Maiden sich schon immer in einem sehr eng abgesteckten Rahmen bewegen und ihrem Stil seit über 30 Jahren ziemlich strikt treu bleiben.
Wobei ich da mal einwerfen muss, dass ich es gut für möglich halte, dass ich die schnörkellosen NWOBHM-Platten positiver einschätzen würde. Stilistisch passt mir zwar die progressive Richtung mehr in den Kram, "The Final Frontier" hat aber auch was von "weder Fisch noch Fleisch" an sich. Andererseits: Gut, dass wieder eine Entwicklung zu erkennen ist, die ist IMO für JEDE Band wichtig - auch wenn die Entwicklung nicht immer unbedingt ins Progressive zielen muss. Siehe Dredg, die sich von einer Progband zu einer Popband entwickelt haben - und das mit qualitativ hochwertigen Alben - naja zumindest bis dann "Chuckles & Mr. Squeezy" kam.

@Deliverance: Um Gottes Willen, Black Metal? Nee, wie (fast) alle anderen Opeth-Platten bietet auch "Deliverance" Prog Death Metal, nur dass hier eben die harte Schlagseite stärker akzentuiert wird als sonst.

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Beitrag von Sir Jay » 28.05.2011, 19:45

also hat da jemand bei wikipedia bock mist geschrieben?!

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Beitrag von Vince » 28.05.2011, 20:01

Keine Ahnung, ich hätte es nicht so formuliert...

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