[Testbericht] Digital/Analog Wandler TEAC UD-H01
Moderator: gelini71
[Testbericht] Digital/Analog Wandler TEAC UD-H01
Hifi-Elektronik im Midi Format gibt es schon lange und mindestens genauso lange werden sie zwiespältig von der Hifi-Gemeinde betrachtet, denn nicht ganz zu Unrecht können sie sich dem Stempel, es handle sich um ähnliche preisgünstige Plastikgeräte wie im Discounter, nur schwer erwehren. Funktionsvielfalt in einem kleinen Gehäuse unterzubringen bedarf, sofern man den Kostenfaktor berücksichtigen muss, nun einiger Kompromisse, sei es fehlende Anschlussvarianten oder auch Einschnitte in der klanglichen Performance. Nehme ich meinen durchaus schicken CD-Receiver von Kenwood als Beispiel, wird etwas klarer was gemeint ist. Dabei sind es nicht einmal die gerade 30 Watt pro Kanal, die zwar dank Digitalendstufen einen durchaus hohen Wirkungsgrad haben dürften, aber oftmals an 6 Ohm / 1 kHz gemessen, auch nicht sonderlich aussagekräftig sind. Als Extra gibts dann bei Vollausteuerung noch 10 % Klirr, ja da kommt Freude auf. Das reicht nun einmal gerade für gehobene Zimmerlaustärke und stellt von der Klangqualität für den Hifi-Fan höchstens ein Gerät für die oftmals vorhandene Zweitanlage dar. Will man mehr, dann wird es schnell vierstellig, wie etwa beim italienischen Spezialist Audio Analogue und selbst da gibt es für den Teuro kein Gold. Auch der japanische Hersteller TEAC bietet seit Jahren solche Geräte an und das gleich in verschiedenen Preisklassen. Doch auch die durchaus gelungene Reference Serie hatte für mich persönlich bisweilen höchstens Zweitanlagen Flair. Für Musikhörer, die sich nur nebenbei berieseln lassen wollen, sind die fälligen 600 EUR für CD Player und Verstärker etwa aus der kleinen Reference 380 Serie hingegen schon wieder zu teuer, zumal dann auch noch der Kauf von Lautsprechern ansteht. Gerade Yamaha und Denon bieten dahingehend mit ihren Komplettanlagen aus meiner Sicht das rundere Programm. Doch das ist nun vorbei, TEAC schlägt zurück und lancierte Ende 2011 die neue Reference H-01 Serie, die optisch schick, haptisch hochwertig, preislich interessant und mit einem Stereo-Digitalverstärker samt integrierter D/A Wandlung, einer digitalen Docking Station [für Ipod, Iphone und Ipad], einem CD-Player und einem separaten D/A Wandler feil geboten wird. Dabei denkt TEAC nicht nur an die Hifi-Fans sondern auch an die PC Nutzer, denn der CD-Player lässt sich dank des USB Eingangs auch als externes Laufwerk benutzen und natürlich kann auch der D/A Wandler als Klangpolierer etwa der MP3 Sammlung [so etwas soll es geben] dienen. Letztendlich besitzen alle Geräte die gleichen Abmessungen in Höhe und Breite, ein Umstand der oft stiefmütterlich behandelt wird und gerade für Fans von Symmetrien und Ordnung ein Fest für die Augen ist.
Verarbeitung
In Anbetracht der UVP von 349 EUR geht die Verarbeitung mehr als in Ordnung, auch wenn lediglich die Front aus Metall ist. Der Rest ist aus Plastik, dafür aber mit schön geschwungenen Kanten. Immerhin wartet der DAC mit 4 (und nicht 3) stabilen Gerätefüßen auf, die den Namen auch verdienen samt einer Kaltgeräte Netzleiste mit wirklich opulentem Netzkabel. Da können mir die Hersteller noch so viel über den Vorteil ausgelagerter Netzteile erzählen, wenn ich so etwas will, dann lade ich mein Handy auf, sieht ähnlich mickrig aus. Alle Anschlüsse sind vergoldet und besitzen gleiche Spaltmaße. Auch die Abmessungen und das Gewicht sind optimal abgestimmt, so dass das Gerät aufgrund der Schwere von hochwertigen Cinchkabeln nicht nach hinten kippt, ein Umstand, der mich bei einigen anderen DACs doch nervte.
Technische Daten
HP: http://www.teac.eu/de/hifi-audio/refere ... 01/ud-h01/
32-Bit/192kHz Dual D/A Converter (BurrBrown PCM1795 x 2)
Aufwärts-Kovertierung bis zu 32Bit/192kHz
Ringkern-Transformator
Regelbarer Kopfhörer-Ausgang (6,3mm)
USB-Eingang: 1 (USB 2.0)
Digital Audio-Eingänge: 2 (koaxial, optisch)
Symmetrischer Audio-Ausgang: 1 (XLR, 1= Masse, 2= +, 3= -)
Audio-Ausgang: 1 (RCA)
Samplingrate Eingangssignal:44.1kHz, 48kHz, 88.2kHz, 96kHz, 176.4kHz, 192kHz
Stromversorgung: 230V, 50Hz
Abmessungen (B x H x T): 215 x 61 x 231 mm
Gewicht: 1,5 kg
Quelle: teac.eu
Erwähnung finden sollten die XLR Ausgänge, die man eigentlich nur in deutlich teuren Geräten vorfindet und natürlich der asynchrone Transfer Mode beim USB Anschluss an den PC. Einziges Manko sind die fixen Ausgänge, denn regelbar ist nur der Kopfhörer Ausgang, weswegen man das Gerät nicht als Vorstufe benutzen kann, was in Anbetracht des Preises den Eindruck aber nicht schmälert. Mit dabei ist dann auch noch eine Treiber CD für Mac/PC.
Klang
Geräte in der Testkette sind der Verstärker Rotel RA-1062, der Universal Player Denon DVD 2910 und die Lautsprecher MB-Quart Alexxa S-One.
Bei meinem letzten Test mit einem DAC in Form des Beresford TC-7520SE Caiman machte sich aufgrund des Ergebnisses doch Ernüchterung breit und eigentlich hatte ich mit dem Thema DAC auch abgeschlossen, wenn da nicht der überschwängliche Testbericht in der aktuellen „Audio“ Ausgabe wäre, wo der TEAC die 1.000 EUR Klasse aufmischte. Diesmal wollte ich es genauer wissen und zwang meine Freundin auf dem Sessel Platz zu nehmen. So konnte ich auch „blind“ schalten und etwaige Verbesserungen etwa durch eine Finte als Placebo entlarven. Dabei stellte sich schnell heraus, dass meine Freundin das bessere Gehör hat, oder aber zumindest als Tochter professioneller Musiker ein geschultes Ohr besitzt. So kristallisierten sich dann auch erste Unterschiede heraus, die für mich zwar nicht sofort erkennbar aber nach technischer Erklärung ihrerseits dann doch nachvollziehbar waren. Wer jetzt aufgehende Vorhänge erwartet, den muss ich enttäuschen. Frauenstimmen wie etwa "Delta Goodrem" und "Lene Marlin" besaßen bei Wandlung über den "Denon DVD 2910" eine leichte Schärfe. Diese wich beim Umschalten auf den TEAC zu Gunsten eines weicheren und harmonischeren Klangs, die Stimmen klangen plötzlich angenehmer. Wir sprechen hier natürlich von Nuancen und wie gesagt keinen Vorhängen. Bei Männerstimmen wie etwa bei "Bryan Adams", "Andrea Bocelli" oder dem „Graf“ war dieses Phänomen hingegen nicht mehr reproduzierbar. Dafür geriet der Bassbereich beim TEAC einen Tick schlanker, was allerdings auch einem etwaigen leichten Pegelunterschied zwischen beiden Geräten geschuldet sein kann. Letztendlich bin ich also froh endlich auch mal Unterschiede gehört zu haben, wenn das schon nicht bei CD Playern und Kabeln klappt.
Fazit
Optik, Haptik und Funktionsumfang überzeugen, der klangliche Sprung ist für mich marginal aber doch nachvollziehbar, so dass ich das Gerät ERST EINMAL behalten werde. PS: Frauen an die Anlagen!
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