
(hier mit Mahagoni Furnier)
Die ASW Cantius 1 ist das kleinste Modell der aktuellen Cantius Reihe [von der 0.5, welche man als Rearspeaker einsetzt, abgesehen] und kostet 420 EUR das Paar, ein doch recht hohes Sümmchen, was nicht jeder investieren möchte.
Technische Details:
Vertrieb: www.asw-lautsprecher.de / Vreden
Akustisches Prinzip: 2 Wege Baßreflex
Nennbelastbarkeit: 60 Watt
Impulsbelastbarkeit: 100 Watt
Frequenzbereich: 45 - 30 000 Hz.
Anschlußwert: 4-8 Ohm
Impedanz: 4 Ohm
Impedanzminimum: 3,2 Ohm
Maximaler Schalldruck: >65 Hz: 103 db
Maße H. x B. x T. mm. 340x190x300 mm
Bestückung:
- 14 cm Tiefmitteltontreiber aus beschichtetem Aluminium mit Phase Plug
- Gewebekalotte mit frequenzgangglättendem Trichterflansch
Verarbeitung:
Die komplette Cantius Reihe ist in 16 verschiedenen Furnieren, Schleiflack- und Hochglanzoberflächen lieferbar, was sicher eine der wenigen Ausnahmen am Lautsprechermarkt darstellt. Einsteigermodelle und auch viel teuere Lautsprecher anderer Hersteller glänzen meistens mit Folienoberfläche oder neuerdings auch Lack, anders bei ASW. Hier gleichen die Lautsprecher edlen Möbelstücken und lassen sich problemlos ins Wohnambiente integrieren.

(da musste ich noch einmal in Buche zuschlagen)
Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben, die Kanten sind sauber verarbeitet und gerundet, das Furnier wertig.
Dazu gesellt sich ein massives MDF Gehäuse mit etlichen Verstrebungen im Inneren und ein Bassreflextunnel auf der Vorderseite, wie ihn optisch von einer Transmissionslinie kennt. Entsprechend bringt es ein Lautsprecher auch auf solide 7,5 kg Kampfgewicht. Die beiden Chassis sind sehr sauber eingelassen und auch die Abdeckung macht einen stabilen und wertigen Eindruck. Doch auch die ASW ist nicht frei von haptischen „Mängeln“, auch wenn diese für die Meisten vernachlässigbar sein dürften. So ist das Anschlussterminal zwar für Bananas ausgelegt und vergoldet, aber die etwas biederen Plastikschraubklemmen passen nicht wirklich zum restlichen Finish. Hier wären freilich vergoldete Metallschraubklemmen wünschenswert gewesen. Das Herstellerschild auf der Rückseite hätte zudem vielleicht besser als Kunststoffschild angebracht, da sich der Aufkleber schnell von der Rückwand löst. Dennoch ein optisch und haptisch toller Schallwandler, gerade für den aktuellen Kurs.
Klang:
Hier nun ein kurzer Bericht – ich gebe zu Bedenken, dass das Klangempfinden sehr subjektiv ist und sich natürlich auch nur auf meinen Raum bezieht.
Nun wird das Rad ja nicht jeden Tag neu erfunden, hat man in seiner Laufbahn also schon einige hochwertige und gut klingende Lautsprecher gehört, bleibt hier der Wow Effekt zu Beginn freilich erst einmal aus. Denoch empfand ich den ersten Eindruck als sehr angenehm, zumal die offensichtliche helle und frische Abstimmung im Hochton genau meinem Geschmack entspricht. Dies Adjektive sollte man jetzt aber nicht gleich mit harsch oder scharf assoziieren. Nachdem sich die ASW einige Tage eingespielt oder aber auch sich mein Ohr daran gewöhnt hatte, schaffte sie es mich tatsächlich zu fesseln. Der Bassbereich klingt voll und satt, ich tippe auf eine kleine Oberbassbetonung, was aber bei der Größe durchaus ein akteptabler Kompromiss darstellt. Bei meinen aktuellen Magnat Vintage 760 wurde dies hingegen deutlich übertrieben, Neutralität sucht man hier wohl vergebens. Angetrieben von einer Atoll Endstufe, spielte die ASW auch bei hohen Pegeln kompromisslos weiter, ohne im Bassbereich zu komprimieren oder einzubrechen. Garniert wird das Ganze durch eine wunderschöne Stimmen- und Detailwiedergabe, kurzum einem sehr griffigen Mittenbereich.
Fazit:
Für den aktuellen Kurs (als Auslaufmodell für rund 250€) fast ein Ausnahmelautsprecher, der nicht nur optisch zu überzeugen weiß. Mit Hilfe eines Subwoofers auch für Zimmer größer als 20m² geeignet. Sehr frischer, lebendiger und offener Klang.
Wertung:
