Plattenspieler einstellen leicht gemacht

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Plattenspieler einstellen leicht gemacht

Beitrag von gelini71 » 05.10.2015, 14:49

Das wichtigste: Der Plattenspieler muß gerade stehen, dabei hilft eine Wasserwaage aus dem Baumarkt. Ausgleichen kann man es ganz einfach indem man die Füße entsprechend raus- oder reindreht. Das er auch fest und wackelfrei stehen muß versteht sich von selbst :wink:

Das Tonabnehmersystem
Beim Befestigen des Tonarmsystems kann man idR kaum einen Fehler machen - einfach das System in den Tonarm stecken und die Mutter fest (!!!) anziehen. Bitte beachten die vier Kupferkontakte nicht mit dem Finger zu berühren oder das Schmutz / Staub dazwischenkommt.

Bild

Sollte Schmutz / Fingerabdrücker / whatever auf den Kontakten sein diese mit etwas Alkohol reinigen, auf keinen Fall draufspucken und trockenreiben ! (solche Typen gibt es tatsächlich).
Am Ende sollte das ganze ungefähr so aussehen

Bild

Sollte beim Einschalten des Phonokanals am Verstärker ein Brummen zu hören sein kann es sein das die Mutter nicht fest genug angezogen ist und das System mit dem Tonarm keinen bzw schlechten Kontakt hat, deshalb in diesem Fall einfach nochmal nachziehen.

Einstellen des Tonarms

Auch hier werden öfters Fehler gemacht, einfach weil in vielen Bedienungsanleitungen das ganze viel zu kompliziert beschrieben ist.
Dabei ist es ganz einfach.

1. Anti Skating Regler auf "Null" stellen

Bild

Das ist der Regler rechts neben dem Tonarm, m den kümmern wir uns später

2. Gegengewicht aufstecken

Bild

falls nocht schon vorher gemacht :wink:
Das Gegengewicht besteht aus zwei Teilen - zum einen aus dem äußeren Ring (der sich drehen läßt) auf den Zahlen gedruckt sind sowie dem Gewicht selber das sich ebenfalls drehen läßt

3. Gegengewicht einstellen
Jetzt wird das Gewicht eingestellt mit dem die Nadel die Plattenrille belastet. Dazu nimmt man den Tonarm aus der Ruheposition und bringt in genau zwischen Plattenteller und der Ruheposition (da ist idR eine kleine Lücke). Wichtig: Der Nadelschutz muß abgezogen sein !!!

So - normalerweise hat der Arm nach einer Seite Übergewicht - entweder zeigt der Tonarm wie eine Rakete nach oben oder aber er fällt ganz tief nach vorne, meist ist ersteres der Fall.
Nun dreht man das Gegengewicht (nicht den Ring, der spielt noch keine Rolle) so das der Tonarm von selber und ohne Hilfestellung horizontal schwebt. Das ganze sieht dann so aus:

Bild

Das ganze ist etwas Fummelarbeit und braucht auch etwas. Bitte auch darauf achten das man die Nadel nicht beschädigt :wink: (hat schon seinen Grund weshalb man immer eine Ersatznadel haben sollte).

Schwebt der Tonarm nun frei und gerade inm der Luft dreht man den schwarzen Ring am Gegengewicht (nicht das Gewicht selber !!!) auf die Position "Null" oder "0" - der Tonarm ist nun in einer "Nullstellung", er schwebt also im Gleichgewicht.

Nun dreht man das Gegengewicht (nicht den Ring !!!) so das der Tonarm nach vorne Richtung Nadel fällt - man gibt also Gewicht auf die Nadel. Man dreht soweit bis der Ring den Wert aufzeigt den der Hersteller als Auflagegewicht empfiehlt (meist 2 oder 3 Gramm).
In meinem Fall sind es 2,5 Gramm

Bild

So - fertig. Wenn man alles richtig gemacht hat dann ist das Gegengewicht richtig eibgestellt.

Antiskating

Kommen wir nun zur angewandten Physik für den Hausgebrauch :lol:
Ganz einfach gesagt: Durch die Drehbewegung des Plattentellers entstehen Fliehkräfte die den Tonarm entweder nach außen oder nach innen ziehen - was zur Folge hat das die Rille der Schallplatte ungleich belastet wird und die Platte Schaden nehmen kann.

Mit der Antiskating gibt man eine "Gegenkraft" auf den Tonarm um diese Fliehkräfte auszugleichen und die Rille wird gleichmäßig belastet.

Faustregel: Auflagekraft = Anti-Skating Kraft
Wenn also 2,5 Gramm Auflagegewicht dann ist die Anti-Skatingkraft auch 2,5 Gramm.

Um das ganze genau einzustellen braucht man eine Schallplatte ohne Rille, also blankes Vinyl.

Bild
(ist bei mir eine 7" Vinyl, ist eine Testschallplatte die ich habe - geht natürlich auch mit 12")

Die blanke Schallplatte auf den Teller legen, Plattenspieler starten (Geschwindigkeit ist egal) und die Nadel auf die blanke Fläche setzen. Die Nadel wird nun entweder nach innen oder nach außen hin wegdriften.
Nadel am Griff festhalten und nun am Anti-Skating Regler so lange drehen bis die Nadel ruhig ohne sich zu bewegen auf der blanken Fläche läuft wenn man sie losläßt. Ist das der Fall ist das Antiskating perfekt eingestellt.

Wer noch alles als Film braucht - :arrow: Hier findet sich ein gutes, leicht verständliches Video wo alles nochmal erklärt wird.
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Beitrag von Vince » 05.10.2015, 16:17

Saucool, danke dir! Ich werde dann berichten, wenn es soweit ist. :D

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Beitrag von SFI » 05.10.2015, 17:38

Feine Sache Gummibär, habe mir mit der BDA aber auch immer schwer getan. :lol:
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Beitrag von LivingDead » 06.10.2015, 13:01

Ich glaube ich bedanke mich auch schon mal im Vorfeld. Irgendwann werde ich mir sicherlich auch einmal einen Plattenspieler zulegen. Dann wird dein Thread mir sicherlich sehr helfen. Vielen Dank dafür! :yeah:
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von gelini71 » 06.10.2015, 15:25

Danke schön :D und auch nett das ihr über die Tippfehler hinwegseht :lol: :shock:
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Beitrag von Vince » 07.10.2015, 13:23

Muss man eigentlich Antiskating und Gegengewicht später irgendwann nochmal nachjustieren oder kann man davon ausgehen, dass es, einmal eingestellt, dauerhaft hält?

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Beitrag von gelini71 » 07.10.2015, 15:06

Ich würde es ab und an mal überprüfen, zB nach dem saubermachen / putzen wenn man eventuell den Tonarm gekommen ist. idR ist die Einstellung einmalig
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Beitrag von Vince » 10.10.2015, 06:48

Da jetzt alles geliefert wurde, wollte ich die Sache mal angehen. Ich habe das Tonabnehmersystem justiert und wollte mich an die Antiskating-Einstellungen machen. Um die glatte Seite abzuspielen, muss aber natürlich der Strom eingeschaltet werden, und hier zögere ich noch: Wie war das jetzt mit dem Anschluss an den Receiver? Wo genau stecke ich die Cinch-Kabel in den Receiver ein (Bilder siehe "Vince rüstet auf") und muss ich hier auf irgendwas achten?

Ach ja, bei den Kabeln geh ich mal davon aus, das mit der dezenten roten Schrift ist für den roten Anschluss und das mit der dezenten weißen Schrift für den weißen? Die Kabel selbst sind nämlich schwarz.

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Beitrag von SFI » 10.10.2015, 07:28

In Audio 1 oder 2 - Zum Kabel: so schauts.
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Beitrag von Vince » 10.10.2015, 09:25

Merci! Die ersten Töne sind jetzt über die Boxen gewandert. :D

Noch ein paar Fragen:

- bei der Anti-Skating-Einstellung konnte ich in einem Bereich von ca. 1,5 bis 3g Auflagekraft im Grunde alles einstellen; die Nadel ist dann zu einem gewissen Bereich der Platte gewandert und hat sich dort eingependelt. Nur unter dem Bereich ist sie grundsätzlich immer komplett in den Innenbereich gedriftet. Ich hab sie jetzt auch bei ca. 2,5 g stehen, wüsste aber nicht, ob ich sie nicht genauso gut auf 3 oder 2 stehen haben könnte.

- grundsätzlich haben die Lautsprecher schon minimales Rauschen preisgegeben und ganz leichtes Knacken - beides keineswegs störend oder auffällig. Ich nehme aber an, das ist normal und kann nur durch einen besseren Tonabnehmer minimiert werden bzw. liegt auf jeden Fall nicht an falschen Einstellungen?

- Wenn ich mit dem Auge parallel zum Plattenteller liege, bilde ich mir bei der Rotation ganz minimale Unebenheiten ein (also so eine Art angedeutetes "Eiern"). Ist aber vielleicht auch normal beim Abspielprozess? Auch das ist wie gesagt wirklich nur minimal.

- Unsere Wohnung ist leider recht staub- und flusenbehaftet, weil wir zwei Langhaarkatzen haben. Ich habe zwei ganz neue Platten aufgelegt und auf beiden sah man sofort das ein oder andere Katzenhaar. Wie problematisch ist das? Es wird ja auf Dauer unvermeidlich sein, dass sich mal das ein oder andere Haar unbemerkt auf der Platte ablegt.

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Beitrag von gelini71 » 10.10.2015, 10:54

1. Nochmal: Auflagekraft = Antiskatingkraft
Alles andere ist Feintuning, was aber seine Berechtigung hat. Wenn Du also 2,5 Gramm Auflagegewicht fährst ist die Einstellung richtig.

2. Ein ganz leichtes Grundrauschen kann mit der fehlenden Erdung zusammenhängen, wofür auch das Knacken sprechen würde. Zur Sicherheit würde ich alle Schraub- und Steckverbindungen überprüfen ob die richtig fest sitzen.

3. ist normal und nicht schlimm, außer das "eiern" geht in den Zentimeterbereich :shock:

4. kenne das Problem, nur statt mit Katze halt mit Vogel. Bei mir in der Wohnung ist es staubig ohne Ende plus jede Menge Federn. Das es Ablagerungen gibt ist unvermeidlich, deshalb halt auch die Bürste zum saubermachen. Man muß sich halt nur angewöhnen diese dann auch bei jedem abspielen zu benutzen :wink:

Welche Platte hatte den die Ehre als erstes zu laufen ? :D
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Beitrag von SFI » 10.10.2015, 15:03

Deutet nicht eher Brummen auf ein Erdungsproblem hin und leises Grundrauschen beispielsweise auf den niedrigen Störabstand eines verwendeten Geräts? :?: :?
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Beitrag von Vince » 10.10.2015, 16:42

gelini71 hat geschrieben: Welche Platte hatte den die Ehre als erstes zu laufen ? :D
Hm, darüber hab ich mir gar keine großen Gedanken gemacht... als erstes lief "Piano Nights" von Bohren & Der Club Of Gore, aber nur ein paar Minuten, dann kam die Freundin sofort mit ihrer einzigen Platte, dem Soundtrack von Guardians Of The Galaxy. :wink: Anschließend hab ich mir dann mal die Bass Communion angehört.

Und auch ganz kurz aus Neugier in die Schranzlutscher. Paar Sekunden laufen gelassen, schnell wieder ausgemacht. :lol:


Ich weiß nicht mal, ob es wirklich durchgehendes Grundrauschen ist oder nur ansatzweise auftritt. Die Stecker und Schraubverbindungen sitzen jedenfalls alle fest.

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Beitrag von Sir Jay » 21.10.2015, 15:49

war heute im plattenladen, um und hab da mal nach einer platte mit ner blanken seite gefragt.

Der typ war verwirrt. Seiner Meinung nach sei das unnötiger Schnick Schnack - er habe das noch nie gemacht und sei trotzdem gut zurecht gekommen...

Viele Experten, viele Meinungen, auch hier gibt es wohl Glaubenskriege :lol:

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Beitrag von Vince » 21.10.2015, 17:14

Also wenn du mich fragst, ist es auch nicht nötig. Hab das gemacht wie von gelini beschrieben, bei mir blieb die Nadel konstant sowohl bei 2 als auch bei 2,5, und als ich das dann hier schrieb, meinte gelini "Ja Faustregel ist halt Antiskating = Auflagegewicht". Hätte ich mir also völlig sparen können. :lol:

Hab mir jetzt auch keine Ersatznadel mitbestellt gehabt, wenn man vorsichtig damit umgeht, kann nix passieren. Dann musst du ne neue Nadel erst bestellen, wenn die alte den Geist aufgibt.

Die von ihm empfohlene Plattenbürste hingegen hab ich schon mehrfach gebraucht, kann ich nur empfehlen, eine zu kaufen. Da ist schneller Staub auf den Platten als einem lieb ist.

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Beitrag von Sir Jay » 22.10.2015, 09:53

es ist ja schon schmutz auf den platten, wenn man sie ertmals aus der eingeschweisten Hülle rausholt :lol:

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Beitrag von MarS » 22.10.2015, 14:19

So eine Kohlenfaserbürste ist halt einfach ein MUSS für einen Plattensammler. Die Teile sind ja recht günstig zu bekommen.

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Beitrag von MarS » 22.10.2015, 14:28

Ich bin aber schon erstaunt, wie kompliziert das alles sein kann. Ich habe mal einen ollen Dual-Plattenspieler mit eingebauten Pre-Amp bekommen. Chinch-Kabel rein und mit der Anlage verbunden und alles war schick.

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Beitrag von gelini71 » 23.10.2015, 10:55

Also wenn du mich fragst, ist es auch nicht nötig. Hab das gemacht wie von gelini beschrieben, bei mir blieb die Nadel konstant sowohl bei 2 als auch bei 2,5, und als ich das dann hier schrieb, meinte gelini "Ja Faustregel ist halt Antiskating = Auflagegewicht". Hätte ich mir also völlig sparen können
Nur soviel: bei mir ist das Auflagegewicht 2,5 Gramm, die Antiskatingkraft 2,7 Gramm - mit der Faustformel war da bei mir nicht viel. Ich sehe das überprüfen als durchaus wichtig an einfach weil dadurch die Platten länger leben
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Beitrag von Vince » 23.10.2015, 18:37

Es war halt wie gesagt bei mir so, dass die Nadel wie schon beschrieben sowohl bei 2 Gramm als auch bei 2,5 Gramm in der Spur geblieben ist - nur eben an verschiedenen Punkten der Platte (bei einer Einstellung näher zur Mitte hin). Von daher wusste ich nicht, wie ich da Feintuning betreiben sollte. Deswegen die Frage hier, woraufhin eben deine Antwort kam, dass die Faustregel 1=1 ist. Was für mich auf die Schlussfolgerung hinauslief, dass - zumindest bei meinem Spieler - das Überprüfen mit der unbespielten Seite sich als überflüssig herausgestellt hat.

Ich glaube aber eigentlich sogar eher, dass ich beim Einstellen womöglich was falsch gemacht habe. Weiß nur eben nicht, was.

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Beitrag von gelini71 » 24.10.2015, 12:13

Viel falsch machen kann man imo da nicht, ich gehe eher davon aus das die Mechanik für das Anti-Skating nicht ganz genau ist. Ist jetzt nix schlimmes wo man Panik bekommen muß, zeigt aber wie gut es ist zu überprüfen . :wink:
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Beitrag von MarS » 29.10.2015, 15:26

Ich muss jetzt hier mal mit reinfragen. Wie ich schon geschrieben habe, habe ich einen recht einfachen Plattenspieler von Dual (Dual CS 410). Gefühlt kann ich da außer ein paar wenige Spielerreien nix einstellen. Wenn ich das hier so mit Anti-Skating und so lese, dann werde ich doch ein wenig nervös im Bezug auf meine Platten. Gelini, sollte ich mir auch mal eine Testplatte besorgen und das Teil checken?

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Beitrag von gelini71 » 29.10.2015, 16:03

Das wird Dir nicht viel bringen weil Du bei diesem Plattenspieler weder das Gewicht noch das Anti-Skating von Hand einstellen kannst sondern das ist vom Werk aus fest eingestellt. Auf gut Deutsch: Du kannst zwar testen aber nix nachstellen.
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Beitrag von SFI » 29.10.2015, 17:41

HIER gibts einen Fred, der dir zumindest mal die Sache mit dem Antiskating genauer beanwortet.
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Beitrag von Sir Jay » 08.11.2015, 10:43

Gestern im Blödmarkt, da habe ich mal den fachkundig aussehenden Mitarbeiter (etwas älter, lange haare zum Hopf, Tattoos - der sah wie ein Kenner aus :lol:) in der Plattenabteilung mal Spaßes halber auf Testplatten und Antiskating angesprochen.

Und sofort ist er in einer Mischung aus Augenrollen und verächtlich den Kopf fallen lassen in sich nieder gesackt und hat mich sinngemaß gemäß gefragt, was ich mir da eigentlich für einen Bären habe aufbinden lassen. Angeblich sammelt er schon seit 40 Jahren Platten, habe Tausende davon daheim und sich eben nie um AK gescheert. Ach ja und er hat auch von einem 5000-Euro Plattenspieler daheim erzählt.

Wie kommt es, dass sich da die Puristen so uneinig sein können? Seiner Aussage nach bräuchte ein wirklich guter Dreher (eben 4-5000 Euro) sowas nicht. Ist damit AK also schlussfolgernd eher ein Problem von "Mittelklasse"-Spielern? Wenn man im Netz gezielt danach sucht findet man auch dort Gegenstimmen, die die möglichen Folgen eines falsch eingestellten AK in der Praxis unerheblich seien.

In diesem Sinne, Jay, der in keinster Weise gelinis oder timos Kompetenz und Know how in Frage stellt, sondern als Laie einfach nur erstaunt und fasziniert die gegenüberstehenden Meinungsfronten feststellt.

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Beitrag von gelini71 » 08.11.2015, 16:36

:lol: :lol: :lol:

Wie drücke ich es denn möglichst neutral aus ?

Sagen wir mal so als Vergleich: Wenn bei Deinem Auto die Spur richtig eingestellt ist dann fährt das Auto auch dann geradeaus wenn Du das Lenkrad losläßt. Ist die Spur verstellt kannst Du auch Auto fahren, nur mit dem Unterschied das Dein Auto nach links oder rechts zieht - sicher ist das nicht aber es geht.

Mit anderen Worten: Du kannst Platten abspielen ohne das es richtig eingestellt ist, bloß mit dem Unterschied das Du auf die Dauer die Rille beschädigst. Das merkt man selber nicht (und dabei ist es egal ob der Player 500 oder 50000 Euro gekostet hat), das hört man erst wenn man die Platten auf einem anderen, korrekt eingestellten Player hört. Ich habe das selber schon erlebt, eine Platte die bei mir ohne Probleme lief hatte bei einem anderen Plattenspieler ein deutlich zu hörendes Kratzgeräusch.

Ich habe keine Ahnung wie Du das dem guten Mann erklärt hast, ich habe auch keine Ahnung ob der Kerl Ahnung hatte oder ein Laberbär war. Tatsache ist aber aus meiner Erfahrung das sich viele Plattenhörer um dieses Thema kaum bzw gar keine Gedanken machen, viele wissen noch nicht mal wie man das Gegengewicht korrekt einstellt (ich habe sogar mal einem DJ der u.a. im Dorian Gray gearbeitet hat erklären müßen wie man einen Plattenspieler einstellt - soviel zum Thema "Ich habe Ahnung").

Grundsätzlich als Kompromiss: Stelle das Antiskating nach der von mir erklärten Faustformel ein und wenn Du einmal das Glück hast eine One-Sided Platte günstig zu bekommen kaufe diese und prüfe dann nach. Schlimm wird das imo erst wenn Du diese so sagen wir mal in 20 Jahren kaufen tust :wink:
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