Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Denkt selbst darüber nach, man muss Euch ja schließlich nicht alles vorkauen.

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von SFI » 10.03.2023, 06:33

Die Serie zelebriert ihre karikaturhaften und überzeichneten Charaktere, die ja alle Störungen haben. Dazu gehört natürlich auch die Waffe als Lösung für alles, erst recht vom Republikaner Crane, der als Gegenpol zum Pazifisten und Demokraten Shaw agiert. Versuche mal die Charaktere nur als das zu sehen, ein überzeichnetes Spiegelbild von US-Werten/Politik/Moral... so ist es gedacht, anders funktioniert es nicht und klar wäre Crane ansonsten ein Arschloch.
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von Cinefreak » 12.03.2023, 19:11

MacGyver - Neue Wege

Immer noch eine meiner Lieblingsfolgen der Serie, obwohl sie gar nicht so actiongeladen und spannend ist. Dafür aber sehr menschlich und emotional. Das fängt an mit den beiden kleinen Kindern, die MacGyver finden, die eine Freundschaft haben, die sie eigentlich nicht haben dürfen, wenn es um ihre Familie geht. Der junge Mann, der wegen einer Nichtigkeit zum Schweigen verurteilt wurde und gipfelt in einer finalen Rettungsaktion. Wer emotionale Geschichten mag, sollte die mal anschauen. Sicher bei rtl+ möglich ;)
:liquid9:,5
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von Cinefreak » 14.03.2023, 13:53

Nachdem ich jetzt dabei bin, MacGyver für mich - folgenweise allerdings nur - wiederzuentdecken, nochmal ein Sahnstückchen der Serie:

Totgesagte leben länger
Ich erinnere mich noch, dass ich diese Episode (Folge 40) erst deutlich nach einigen anderen Murdock-Folgen zu sehen bekam. Pete und MacGyver werden auf einen Schrottplatz gelockt. Während sie sich noch überlegen, wer ihnen da einen Streich spielt, werden sie von einem Gabelstapler auf die Hörner genommen. Sie erinnern sich an ihr Kennenlernen, das durch die erste Begegnung mit dem Top-Terroristen Murdock zustande kam. Schon damals gerieten sie ins Visier des irren Mörders.
Die Murdock-Folgen haben doch deutlich mehr Bumms als viele andere MacGyver-Episoden, da wird schon mal mit Raketenwerfern hantiert. DER Running Gag ist aber für mich jedes Mal, wenn Murdock ruft: "JEtzt ist es aus, MacGyver....!" - Kurz darauf fliegt er irgendwo runter und man hört nur noch: "MacGyverrrrrrr!" (Murdock wird übrigens - wie auch Murray Bozinski in "Riptide" vom großartigen Wolfgang Ziffer gesprochen, hier mal richtig diabolisch!

Geile Folge
:liquid9:,5
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von Cinefreak » 14.03.2023, 23:07

The rookie - Staffel 4

So der ganz große Kick wars dann diesmal irgendwie nicht. Viele Folgen waren doch eher uninteressant, auch wenn es durchaus noch Highlights gab. Aber der berühmte Funke, das sich mega auf die neue Folge freuen war nicht mehr da...kann vielleicht ja wieder besser werden...
:liquid6: etwa
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von Cinefreak » 25.03.2023, 15:36

Trio mit vier Fäusten - Staffel 2

Die zweite Staffel bietet schon ein wenig mehr Tiefe in einigen Folgen, die insgesamt auf 22 angestiegen sind. Zudem hat die Serie auch immer einen Hang zum Wahnsinn und zur leichten Übertreibung und ist insbesondere auch in der dt. Synchro ein Genuss. Wolfgang Ziffer, eine Ikone der 80er Synchronlandschaft als Murray, Ulrich Gressieker als Frauenheld Nick und Thomas Petruo als Cody. Alle drei werden als Sprecher unvergessen bleiben, leider sind sie alle schon tot, zuletzt Wolfgang Ziffer im Dezember 2022.
Interessant fand ich, dass die zweite STaffel auch hin und wieder eine Annäherung zu ihrem dauerstänkernden Lt. Quinlain zeigt. Ansonsten, was die Episodenqualität angeht, schwankend, wobei ich so einige Highlights ausmachen konnte. Einige Episoden hatten auch eine gewisse Härte in der Story, so z. B. "Ein nützliches Spielzeug" oder "Kriegstrauma" - einzig bei der Action gab es oft Luft nach oben ;)

Tolle Dialoge:

Murray: "Es ist ungeheuerlich, Nick, dass du eine Schlägerei anfängst unter Harmoniesuchenden!" (um nur mal ein Bsp. zu nennen, das ich sofort parat habe)

Auch Murrays leichte Ungeschicklichkeit und Verständnislosigkeit weiß zu gefallen, und ich bleibe dabei, dass er durch seine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit eigentlich den stärksten und liebenswertesten Charakter der drei hat.

Bin auf Staffel drei gespannt. Viele Folgen kenne ich insgesamt schon ganz gut, aber hin und wieder waren mir Dinge entfallen.

:liquid8: recht starke Staffel
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von Cinefreak » 28.03.2023, 09:43

Community - Staffel 4

Gilt bei Fans als eine der schwächsten Staffeln. Kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Zwar berühren die Geschichten teilweise schon, aber der Humor kickt oft nicht so richtig trotz einiger guter Einfälle. Bin gespannt, ob sich das mit STaffel 5 wieder steigert...bin jetzt Mitte der Staffel und kann das nur bedingt bestätigen.
Spoiler
Show
fand es megaschade, dass Troy ausgestiegen ist, mal sehen wie es jetzt nur mit Abed weitergeht
Generell aber eine Serie, die ich ganz gerne schaue, auch wenn längst nicht alle Folgen lustig sind. Und
Spoiler
Show
wenigstens ist Pierce weg, einer der nervigsten Charaktere überhaupt
so etwa :liquid6: bis :liquid6:,5
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 04.04.2023, 08:48

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Die erste Staffel (10 Episoden) der auf einer Roman-Vorlage Matthew Quirks basierenden Netflix-Serie "the Night Agent" hat mich kurzweilig-solide zu unterhalten vermocht. In den Bereichen Dynamik, Spannung und Action-Dichte jeweils brauchbar, waren mir die beiden Leads (Gabriel Basso und Luciane Buchanan) ergiebig-vorteilhaft sympathisch und wurde ich regelmäßig an "24" erinnert - u.a. dank der "White-House-Verstrickungen" und der Mitwirkung D.B. Woodsides. Wie schon bei Jack Bauer muss man aber auch hier in Sachen Logik/Glaubwürdigkeit durchaus das eine oder andere Mal "ein Auge zudrücken". Bisweilen merkt man der Serie ihr eingeschränktes Budget an, die Gestaltung eines Killer-Pärchens entspricht zumindest nicht dem typischen Schema und das Ende schlägt eine neue Richtung für die Fortführung ein, welche dankenwerterweise ja bereits beschlossene Sache ist...

Summa summarum: Als (nicht unbedingt reichhaltiger) "Genre-Happen für zwischendurch" geht "the Night Agent" in Ordnung.

gute :liquid5:

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von Cinefreak » 27.04.2023, 09:15

Gestern waren wir noch Kinder (ZDF Mediathek)

Eine Serie, die mir von meiner Podcast-Kollegin vom D.A.S. Podcast empfohlen worden ist und die wir zusammen mit einer Dame von der "Rosaroten Brille" besprechen werden. Ohne große Erwartung geschaut - Vater tötet seine Frau, die Kinder bleiben zurück - klingt erstmal nicht besonders spannend. Die Serie hat allerdings durch die parallelen Handlungsstränge (Gegenwart/ Vergangenheitserzählung) genügend Emotionalität und Überraschungen zu bieten, das sich ein spannendes Drama entspinnt.
Spoiler
Show
Zwiegespalten bin ich, was das Ende angeht - einerseits sehr mutig, andererseits hätte ich mir für die Hinterbliebenen ein schöneres Ende gewünscht, zumal ich sehr mit den Dreien mitgefiebert habe und zumindest teilweise Empathie für den Vater empfinden konnte. Durch das Ende hallte die Serie noch länger bei mir nach
Fazit: Sehenswerte Serie, dazu stark besetzt - Julia Beautx kannte ich bisher eher von skurril-witzigen Youtube-Videos, war eine Überraschung, ihr Spiel
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von Cinefreak » 27.04.2023, 09:18

Was COMMUNITY angeht, steht ja bei vielen Fans eher die fünfte Staffel in der Kritik. Ich allerdings habe jetzt deutliche Interessensrückgänge und Abnutzungerscheinungen bei der Staffel 6. Werde sie aber noch zuende sehen, zumal ich ja auf den Film - hoffentlich mit der gesamten Crew, gerne ohne Pierce - hoffe. Gerade die Konstellation Abed und Troy fehlt doch sehr im Moment
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 28.04.2023, 08:47

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Eine wirklich angenehme Überraschung: Die 2023er „Netflix“-Serie „the Diplomat“ hat meine Erwartungen ein merkliches Stück weit übertreffen können. Staffel 1 (8 Folgen) ist brandaktuell – nicht nur aufgrund von Elementen/Inhalten wie ein älterer US-Präsident, die Suche nach einem geeigneten Stellvertreter (VP), Iran, die Ukraine, Russland sowie die Machenschaften einer „Wagner“-ähnlichen Truppe – und tendiert klar in eine „gesprächigere“, an „the West Wing“ erinnernde Richtung, anstatt auf Twists, Action und Tempo (á la „24“, „Homeland“ oder „the Night Agent“) zu setzen – allerdings ist das sich um Diplomatie, Außenpolitik und einzelne Charakter-Eigenschaften/Beziehungen rankende Ganze nichtsdestotrotz durchweg echt unterhaltsam geraten…

In den Hauptrollen agieren Keri Russell und Rufus Sewell klasse – und es ist ein Vergnügen, sie als Paar miteinander interagieren (flirten, sich streiten, unterstützen etc.) zu sehen. Die Chemie und die Qualität der Performances passt – was ebenfalls auf die zentralen Nebenparts zutrifft. Man merkt der Serie an, dass sie sorgsam-vernünftig ausgearbeitet/recherchiert daherkommt – und was mich am meisten erfreut hat: Sie ist einfach amüsant. Nicht „hahaha-witzig“ – sondern gewitzt, vergnüglich und charmant. Perfekt sind diese ersten 8 Folgen zwar nicht – aber sie bieten ansprechend kurzweilig-gutes Entertainment. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung…

starke :liquid7:

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von SFI » 28.04.2023, 15:36

Hört sich gut an, habe es dieses Jahr immer noch nicht geschafft etwas bei Netflix gucken zu wollen. Ist auch eine der wenigen Netflix Serien, die über 8/10 rangiert. Freu mich und danke für den Hinsweis.
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von McClane » 02.05.2023, 09:52

Cinefreak hat geschrieben:
27.04.2023, 09:18
Was COMMUNITY angeht, steht ja bei vielen Fans eher die fünfte Staffel in der Kritik. Ich allerdings habe jetzt deutliche Interessensrückgänge und Abnutzungerscheinungen bei der Staffel 6. Werde sie aber noch zuende sehen, zumal ich ja auf den Film - hoffentlich mit der gesamten Crew, gerne ohne Pierce - hoffe. Gerade die Konstellation Abed und Troy fehlt doch sehr im Moment
Oft war es mehr die vierte Staffel, die kritisiert wurde, weil Harmon nicht dabei war. Um allerdings ehrlich zu sein: Ich hab es nicht gemerkt und keinen großen Qualitätsabfall gesehen. Season 6 finde ich persönlich auch klar am schwächsten. Dass die Folgen nicht mehr gut 20 Minuten, sondern knappe 30 Minuten gehen, tat der Serie nicht gut und die neuen Figuren waren auch ein schwacher Ersatz (zumindest die übereifrige Dozentin fand ich relativ mau).
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von Cinefreak » 02.05.2023, 17:08

Gut möglich, dass ich das verwechselt habe mit 4 und 5...ja, Staffel 6 lässt irgendwie alles vermissen, was ich an den ersten STaffeln mochte: Meta-Humor, gute Gags, die Konstellation zwischen der Gruppe...alles wirkt sehr unlustig
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 08.06.2023, 08:39

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Die Serie „Hunters“ erzählt von einer Gruppierung (Al Pacino, Carol Kane, Josh Radnor, Kate Mulvany, Saul Rubinek, Tiffany Boone und Louis Ozawa), die im Jahr 1977 ranghohe Nazis aus dem zweiten Weltkrieg in den Vereinigten Staaten aufspürt und „zur Strecke bringt“. Die meisten letzterer waren nach Ende des Krieges von der US-Regierung ins Land geholt worden, um ihr bedeutsames Expertenwissen zu nutzen (bspw. in der Forschung oder beim „Wettlauf zum Mond“) – und nun leben diese „menschlichen Monster“ (ohne Wissen der Öffentlichkeit) ein unbehelligtes Leben in Freiheit; ihrer abscheulichen Gräueltaten zum Trotz…

Mit Jordan Peele als ausführender Produzent mit von der Partie, entfaltet sich die erste Staffel in einem von klassischen Grindhouse-Exploitation-Werken der '70er inspirierten Stil (ähnlich wie z.B. „Inglourious Basterds“) und trifft eben jenen relativ ordentlich: Mal schwarzhumorig überspitzt – mal schwermütig dramatisch. Diese Kombination – bzw. die plötzlichen Wechsel im „Ton“ des Ganzen – sind definitiv nichts für jeden – allerdings wird das Gebotene über die 10 Folgen von Season 1 hinweg nicht langweilig, ist es mitunter kreativ und clever (etwa im Bereich der Einbindung wahrer Begebenheiten) und wird zudem mit einigen netten Überraschungen aufgewartet…

Manche Szenen (wie die allererste) und Offenbarungen (wie eine mächtige im Laufe der finalen Folge) vermitteln die beabsichtigte Wirkung (Schock, Erstaunen) optimal – während die Methoden der „Jäger“ kräftig mit zum „pulpy B-Movie-haften Vibe“ beitragen: Eine ehemalige Nazi-Ärztin wird in ihrer Dusche eingesperrt und vergast, eine von Barbara Sukowa gemimte Leni-Riefenstahl-eske andere zwingt man während ihres Verhörs dazu, Pferdeäpfel zu essen, einem Musik-Produzenten werden die Trommelfelle mit einem lauten Little Richard Song zum Platzen gebracht (etc.). Tja – und dazwischen immer wieder Trauer, Vergangenheitsbewältigung und düstere Flashbacks nach Auschwitz…

Parallel dazu kommt heraus, dass die Nazis gerade eifrig daran arbeiten, ein „Viertes Reich“ aufzubauen – u.a. via eines perfiden Plans (Maissirup!). Als Lead der Serie fungiert ein junger Mann (im Vergleich zu den anderen etwas „blass“: Logan Lerman), der nach der Ermordung seiner Großmutter in all das hineingerät. Eine farbige, lesbische FBI-Agentin (Jerrika Hinton) mischt ebenfalls mit – ebenso wie (auf der Gegenseite) ein amerikanischer Nazi-Sympathisant (reich an Spielfreude: Greg Austin) und eine geheimnisvolle „Strippenzieherin“ (prima: Lena Olin). Die Besetzung überzeugt – aus welcher auch noch Dylan Baker (auf vergnüglich-überzogene Weise) herausragt…

Kurzum: „Hunters“ (Staffel 1) ist thematisch durchaus ein Stück weit überladen und weist so einige „Stimmungs-Schwankungen“ auf, die nicht bei jedem Anklang finden dürften – unterhaltsam, gut gemacht und ebenso gespielt ist diese Kombination aus „Inglourious Basterds“ und „the Boys From Brazil“ aber dennoch…

knappe :liquid7:

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 21.06.2023, 14:26

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Bei „the Recruit“ (2023) handelt es sich um eine ziemlich unterhaltsame, ansprechend amüsant geartete Spionage-Thriller-Serie aus dem Hause „Netflix“, deren erste Staffel acht Folgen umfasst. Im Mittelpunkt steht ein junger, unerfahrener Anwalt, der „frisch“ für die CIA tätig ist und sich im Zuge seines ersten Falles eigentlich konstant „over his head“ befindet, während er seinen Job so gut es geht zu meistern versucht und dabei allerlei (teils unschön-belastende) Erfahrungen machen muss, während er es mit Agenten, Politikern, mal mehr, mal minder vertrauenswürdigen Kollegen, Killern (und so weiter) zu tun bekommt…

Im Grunde klassische Genre-Kost von Showrunner Alexi Hawley („the Rookie) – welche aber mit einem angenehmen Sinn für Humor ergiebig aufgelockert wurde. Kompetent produziert und in Szene gesetzt – u.a. von „Bourne“-Regisseur Doug Liman – punktet das Ganze merklich durch seine überzeugende Besetzung: In der Hauptrolle ist Noah Centineo („Black Adam“) klasse, Laura Haddock – welche mich ständig an Angelina Jolie erinnert hat – ist glaubwürdig tough und clever und Fivel Stewart ebenso hübsch wie herzlich. Dazu noch „gestandene“ Leute wie Vondie Curtis-Hall und Byron Mann in Nebenparts…

Alles in allem bietet Season 1 eine prima Mischung aus Dramatik, Action, „Job/Privatleben-Balance“, Spannung, „Schauplatz-Hopping“ und Humor, punktet merklich mit seiner überzeugenden Besetzung und entfaltet sich erfreulich kurzweilig. Gern hätte ich nach dem Cliffhanger nahtlos weitergeschaut – aber zumindest wurde eine zweite Staffel bereits bestätigt. Was mir am wenigsten gefallen hat: Dass man Nathan Fillion überflüssigerweise einen Auftritt zugeschustert hat. Das ändert aber nichts an meiner klar positiven Meinung/Empfehlung. Die Serie hat mir auf jeden Fall deutlich mehr Spaß bereitet als z.B. „the Night Agent“ jüngst…

gute :liquid7:

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von SFI » 21.06.2023, 16:23

Gefiel mir auch gut und etwas besser als The Night Agent.
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von Cinefreak » 22.06.2023, 22:18

The good doctor - Staffel 1

sehr sehenswerte Serie, die mir von zwei Leuten aus der Nach-Tagesklinik-Gesprächsgruppe empfohlen wurde. Interessante Charaktere, oft sehr berührende Geschichten. Am heftigsten und zugleich berührendsten fand ich wohl die Doppelfolge mit den siamesischen Zwillingen, auch die Folge mit dem Massenunfall war sehr dramatisch und tragisch

Derzeit eine meiner liebsten Serien
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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 12.07.2023, 09:09

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Jack Ryan – Tom Clancy´s Protagonist der betreffenden Buchreihe – wurde über die Jahre hinweg bereits von Alec Baldwin, Harrison Ford, Ben Affleck und Chris Pine in mehreren Kino-Filmen gespielt, bevor sich Carlton Cuse und Graham Roland schließlich für „Amazon“ an eine Serien-Adaption heranwagten – glücklicherweise mit einem ausreichend hohen Budget sowie mit John Krasinski in der Hauptrolle, welcher Ryan (an einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere einsetzend) rundum überzeugend (sympathisch, verschmitzt, clever, entschlossen und tough) verkörpert…

Season 1 schafft es, eine gute Gewichtung zwischen seinem beruflichen und privaten Leben hinzubekommen und die Figur auf ansprechende Weise (erneut) einzuführen. Generell gibt es an der Besetzung (zu der u.a. noch Wendell Pierce, Abbie Cornish, Ali Suliman und Dina Shihabi gehören) sowie an den Charakterzeichnungen nichts Ernsthaftes zu beanstanden. Die Darstellung der Islamisten vermeidet „Schwarz-Weiß-Malerei“ recht erfolgreich und bietet dem Zuschauer auch auf jener Seite Einblicke in die Vergangenheit und Hintergründe der Figuren…

Die sich an verschiedenen internationalen Locations entfaltende Action kommt schön „handmade“ daher – während die erzählte Geschichte zwar nicht unbedingt die originellste sein mag und zudem so einige vorhersehbare Elemente aufweist, sich aber straff, abwechslungsreich und spannend entfaltet. Mit 8 Folgen besitzt Staffel 1 eine perfekte Länge, mit Krasinski als Ryan wird man rasch „warm“, sein erster großer Fall unterhält einen prima und am Ende hat man Lust aufs Weiterschauen. Ziel erreicht, würde ich da einfach mal sagen…

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 14.07.2023, 13:16

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„Jack Ryan“ Season 2 besteht erneut aus 8 Folgen und entfaltet sich „ohne Fett auf den Rippen“ schön straff und unterhaltsam. Ryan´s neuster Fall führt ihn vorrangig nach Venezuela: Mit dem Land u.a. von Armut sowie bestimmten politischen und wirtschaftlichen Machenschaften gebeutelt, werden dem Publikum verschiedene auf unterschiedliche Gruppierungen verteilte, miteinander verwobene bzw. sich kreuzende Plot-Stränge (auf mehreren Kontinenten angesiedelt) präsentiert…

Ja, inhaltlich setzt sich diese Staffel nicht so kritisch/differenziert mit gewissen Punkten und Bereichen auseinander wie die erste – worüber hinaus „das Engagement“ der USA (quasi Tom-Clancy-typisch) dieses Mal stärker in den Vordergrund gerückt wird – allerdings konnte ich angesichts des gebotenen Entertainment-Grads damit problemlos Leben. Die Kombination aus Dramatik, Action und Spannung überzeugt – ebenso wie die Darsteller und Weiterentwicklung der Figuren…

John Krasinski und Wendell Pierce machen ihre Sache (sowohl jeder für sich als auch als Duo) bestens – und obgleich Abbie Cornish dieses Mal nicht mit von der Partie ist, hat man grundsätzlich Besetzungs-technisch nochmal eine Schüppe draufgelegt: U.a. in Gestalt bekannter Gesichter á la Noomi Rapace, Jordi Mollà, Tom Wlashiha, Arnold Vosloo, Anthony Head und (allen voran) Michael Kelly, der von mir stets gern gesehen wird und auch hier eine Bereicherung markiert…

S2 erinnert klar an „Clear and Present Danger“ – und mit Produzenten wie Michael Bay, Carlton Cuse und Brad Fuller an Bord, weiß man, dass man sich über die Produktions-Qualität keine Sorgen machen muss: Abermals stellen einen die durchaus aufwändigen Action-Setpieces rundum zufrieden – ebenso wie das Tempo, der Suspense-Grad und die Regie. Kurzum: Inhaltlich zwar „dünner“ als S1, gefiel mir diese zweite Staffel alles in allem gar noch ein Stück weit besser als die vorherige…

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 18.07.2023, 08:59

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Die 3. Staffel von „Jack Ryan“ wurde unvorteilhaft „von der Realität überholt“ – nämlich von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Daher fällt es einem bei bestimmten Inhalten unweigerlich schwerer, sich auf eben jene im eigentlich beabsichtigten Sinne/Umfang „einzulassen“ (z.B. gibt es einen vernünftigen, rationalen russischen Präsidenten und diverse aktiv gegen eine Eskalation in Richtung Krieg agierende Russen innerhalb des betreffenden Machtapparats)…

Während darüber beraten wird, NATO-Raketen in Tschechien zu stationieren, will Russland im Gegenzug Truppen in die Ukraine verlegen und so bis an die NATO-Grenze vorrücken. Parallel dazu nimmt eine internationale Verschwörung ihren Lauf, die mit einem geheimen sowjetischen Militär-Projekt aus den 1960ern verknüpft ist und das Ziel hat, die russische Regierung zu stürzen sowie über verschiedene Schritte hinweg den dritten Weltkrieg auszulösen…

Trotz der „Aktualität“ des Ganzen (u.a. im Bereich realistisch anmutender Provokations-Szenarien sowie politischer/ideologischer Denkweisen) wirkt die Geschichte mitunter geradezu altmodisch und konventionell – wozu im Prinzip auch die hauptsächliche Ansiedlung/Entfaltung im Ostblock beiträgt. Der Action-Grad wurde gegenüber S2 zurückgeschraubt – wobei die vorhandenen Szenen (unter ihnen Verfolgungen und einzelne „Scharmützel“) aber von solider Beschaffenheit/Qualität sind…

Im Einklang damit agiert Ryan hier nicht mehr im „Action-Hero-Modus“ wie bei seinem Fall in Venezuela - sondern ist wieder mehr der „Analytiker im operativen CIA-Dienst“, der öftermals (im Zuge neuer Erkenntnisse) umdenken und sein Vorgehen anpassen muss (inklusive einer Phase, in der er sich dazu gezwungen sieht, mal wieder „rogue“ unterwegs zu sein). Leider entwickelt diese Season den Part kein Stück weiter. Ähnliches gilt für Greer (Wendell Pierce) und November (Michael Kelly)…

Aus den Reihen der „Neuzugänge“ ragen vor allem der Präsenz-starke James Cosmo und Nina Hoss als tschechische Präsidentin positiv heraus (bei letzterer fielen mir aber irgendwie ständig ihre schiefen Vorderzähne ins Auge). Nunja, u.a. dank einiger spannender Passagen konnte mich S3 alles in allem trotzdem noch recht brauchbar unterhalten – zumal die Serie weiter an der begrüßenswerten „8-Folgen-Struktur“ festgehalten hat. Im Hinblick auf S4 hoffe ich aber auf eine Steigerung…

knappe :liquid6:

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 26.07.2023, 09:36

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„Jack Ryan“ Season 4 ist nicht nur die finale, sondern auch die kürzeste Staffel der alles in allem gut produzierten und unterhaltsamen Serie auf der Grundlage des Schaffens Tom Clancys: In diesen 6 (statt zuvor jeweils 8) Folgen geht es dieses Mal u.a. um Politik und Korruption innerhalb der CIA und US-Regierung, geheime Black-Ops-Operationen sowie um eine internationale Crime-Verstrickung/Verschwörung, in deren Zentrum ein Drogen-Kartell steht, welches obendrein auch in Menschenhandel und terroristische Aktivitäten involviert ist…

Es wird direkt an die vorangegangenen Ereignisse angesetzt und die „Stamm-Crew“ rund um Jack (Wendell Pierce als James Greer, Michael Kelly als Mike November etc.) ist ebenfalls wieder mit an Bord – worüber hinaus Abby Cornish als Dr. Cathy Mueller zurückkehrt (seitens der Drehbücher allerdings nicht sonderlich originelles Material zugeschrieben bekommen hat) sowie in Gestalt von Domingo Chavez eine weitere bekannte Tom-Clancy-Figur (mit erheblicher Screen-Time) eingeführt wird, die Michael Peña ordentlich verkörpert (ein Spinoff ist da keineswegs ausgeschlossen)…

Neben John Krasinski hat mir Louis Ozawa als „Kollaborateur“ Chao Fah am besten gefallen, die Ereignisse spielen sich in Lagos, Myanmar, Mexiko, Kroatien sowie den Vereinigten Staaten ab, die Action-Szenen stellen einen vernünftig zufrieden und das Tempo ist relativ flott. Leider hat die Verringerung der Episoden-Zahl dazu geführt, dass bestimmte Figuren nicht genügend „Raum“ erhalten und es besser gewesen wäre, die durchaus Facetten-reiche Handlung sich über zwei weitere Folgen entfalten zu lassen, um alles Inhaltliche sorgfältiger auszugestalten…

Fazit: Obgleich an sich eine solide Sache, hat Season 4 bei mir letztlich eher ein Schulterzucken als den Eindruck einer „würdigen“ Abschieds-Staffel hinterlassen. Generell hätte ich gern noch weitere Einsätze von Krasinski als Ryan (samt seiner Kameraden) gesehen – denn als kurzweilig-unterhaltsamer Zeitvertreib war/ist die Serie schon recht brauchbar…

knappe :liquid6:

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Beitrag von StS » 04.08.2023, 08:48

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Waco: American Apocalypse“ ist eine dreiteilige „Netflix“-Doku-Miniserie, welche Anfang 2023 noch einmal einen Blick zurück auf die Tragödie geworfen hat, die sich genau 30 Jahre zuvor ereignete. Der Fall rund um Kult-Führer David Koresh und seine „Branch Davidians“-Glaubensgemeinschaft ist weltbekannt – primär aufgrund seines fatalen Ausgangs: Am Ende einer 51-tägigen Belagerung zwischen der Sekte und Vertretern verschiedener US-Behörden mündete das Ganze in einem Inferno, bei dem die meisten Kultisten starben – unter ihnen zahlreiche Frauen und Kinder…

Beide Seiten werden beleuchtet und kommen zu Wort – Zeitzeugen (wie FBI-/ATF-Beamte, Journalisten und Angehörige) sowie auch überlebende Sektenmitglieder, die von ihrem Alltag in der Gemeinschaft (und eben jenen Wochen) berichten sowie zum Teil noch immer nicht einsichtig sind, dass eine Menge falsch daran war, was Koresh da so getrieben sowie von seinen Jüngern verlangt hat. Bisweilen muss man angesichts mancher Aussagen einfach unweigerlich mit dem Kopf schütteln. Auf eine für mich nicht nachvollziehbare Weise ist Region nunmal generell oft mit „Brainwashing“ gleichzusetzen…

Hochwertig produziert (wie bei solchen „Netflix“-Werken üblich), werden einem eine Menge Interviews und historische, zum Teil bis dato unveröffentlichte Aufnahmen geboten: Neue Infos, Bilder und Einblicke – aber keine wirklich neuen Erkenntnisse. Gern hätte man bei den Koresh derart ergebenen Davidianern mehr „in die Tiefe gehen“ können – also im Bereich der Zeit vor dem Standoff, der im Februar 1993 begann. Interessant und tragisch ist das Gezeigte dennoch – insbesondere für Zuschauer, die sich im Vorfeld noch nicht intensiver mit der Materie beschäftigt hatten…

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 17.08.2023, 11:08

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Bei „the Blackout“ (2020) handelt es sich um eine sechsteilige russische Science-Fiction-Action-Serie – welche zuvor auch schon in Form einer „Kurzfassung“ als Spielfilm (unter demselben Titel) veröffentlicht worden war. Vom Präsentierten her entspricht das Werk im Prinzip dem „Seifenblasen“-Schema diverser russischer „Blockbuster“ der vergangenen Jahre: Schicker Look, überzeugendes Produktionsdesign und ansehnliche CGIs – ohne aber inhaltlich groß etwas zu bieten…

Diverse vertraute Genre-Versatzstücke wurden hier zu einem (auf die Story und Figuren bezogen) „oberflächlichen“ Ganzen vermengt, über das man besser nicht allzu viel nachdenkt – denn auch ohne weitere „Hinterfragungen“ sind verschiedene Logik-Schwächen unverkennbar. Einzelne Entwicklungen sind durchaus nett, während so einiges aber recht plump geraten ist – die Dialoge und Darsteller (bzw. Performances) bewegen sich auf „zweckdienlichem B-Movie-Niveau“…

Insgesamt hat mich die Serie brauchbar zu unterhalten vermocht – trotz der Tatsache, dass ich mit Russen aktuell einfach nicht ernsthaft mitleiden/mitfiebern kann (speziell nicht in einem Kontext wie dem Vorliegenden). Der hohe Action-Gehalt (bei dem viel u.a. an Paul Anderson´s „Resident Evil“-Franchise erinnert) sowie das im Zuge dessen Gebotene hat mich ordentlich bei Laune gehalten – das Tempo der knapp fünfstündigen Lauflänge passt…

Gerade in den letzten 15 Minuten hätte ich mir einiges aber besser ausgearbeitet/gestaltet gewünscht – vor allem im Bereich eines an „Superhero-Fights“ erinnernden Kampfs sowie als wie leicht sich eine bestimmte Sache in einem Raumschiff doch entpuppt hat – nichtsdestotrotz war ich mit „the Blackout“ alles in allem (fast schon überraschend positiv) zufrieden, für dessen Titel-Song mal übrigens sogar Mike Shinoda verpflichten konnte…

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 23.08.2023, 12:46

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Season 2 der von Jessica Biel produzierten Anthology-Serie „Cruel Summer“ hält sich eng an dem Konzept der ersten Staffel – erzählt aber eine neue Geschichte, die sich dieses Mal im Juli 1999, im Dezember 1999 sowie im Juli 2000 entfaltet. Inhaltlich möchte ich gar nicht weiter ins Detail gehen – u.a. geht es um einen toten Jugendlichen, ein Sextape sowie allerlei „Coming-of-Age-Erfahrungen“ – allerdings kann ich in der Hinsicht doch anmerken, dass die Story insgesamt nicht ganz an die der vorherigen Season herankommt, wenn man sie eher aus der „Thriller-Perspektive“ heraus betrachtet: Mit der Mystery-Komponente verknüpft, werden hier nämlich speziellen Beziehungen und Freundschaften viel Aufmerksamkeit gewidmet…

Bisweilen hat man den Eindruck, dass man die 10 Folgen entweder durchaus auf 8 hätte „komprimieren“ und/oder sich noch stärker auf bestimmte Nebenfiguren und Subplots hätte konzentrieren können. Nichtsdestotrotz wurde ich durchweg „bei Laune gehalten“ – zumal die Geschehnisse in einer Zeit angesiedelt wurden, die ich noch gut in Erinnerung habe (die damalige Musik*, Jugendsprache, Technologie, Kleidung, Sorgen und Gesprächsthemen etc.). Das vermittelte bzw. heraufbeschworene „Feeling“ passt. *Neben diversen Hits jener Tage (á la „Genie in a Bottle“) fielen mir übrigens auch zwei Coverversionen (eines Linkin Park und eines Rob Zombie Songs) positiv auf…

Gekonnt wechselt die Serie ständig zwischen den drei Zeitebenen – welche dieses Mal zwar recht nahe beieinander liegen, sich aber dennoch aufgrund von bedeutsamen Veränderungen klar voneinander unterscheiden. Man kann sie problemlos auseinanderhalten – Farbfilter, Frisuren usw. sei Dank – worüber hinaus die „häppchenweise Darreichung“ von Informationen, falschen Fährten (etc.) ebenso erneut überzeugt wie die Figurenzeichnung der zentralen Protagonisten sowie die Performances der sie verkörpernden Darsteller: Allen voran Sadie Stanley, Lexi Underwood, Griffin Gluck und Braeden De La Garza – mit kompetentem Support seitens der Erwachsenen Paul Adelstein, KaDee Strickland und Sean Blakemore…

Kurzum: Zwar war Season 1 alles in allem „reizvoller“ – doch vermochte mich auch die 2. Staffel von „Cruel Summer“ noch immer ordentlich zu unterhalten…

gute :liquid6:

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Re: Der zuletzt gesehene Serien-Thread

Beitrag von StS » 18.09.2023, 08:20

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Bei „the Lost Flowers of Alice Hart“ handelt es sich um eine sieben-teilige australische Mini-Serie aus dem Jahr 2023, welche kürzlich bei „Prime“ erschienen ist. Basierend auf einem Roman aus der Feder Holly Ringlands wird eine tragisch-düstere Geschichte rund um Missbrauch und Trauma-Bewältigung erzählt. Die erste Folge war für mich so ziemlich das Beste, was ich seit längerer Zeit zu sehen bekommen habe: Ruhig, bewegend, wütend machend (definitiv keine „leichte Kost“ in dem Bereich der Handlung), poetisch, hervorragend bebildert, überzeugend gespielt, atmosphärisch, landschaftlich schön sowie inhaltlich reizvoll – und am Ende dann auch noch mit einem absolut perfekt seitens des Songs „Teardrop“ von Massive Attack unterlegten Ausklang und Ausblick auf das kommende Geschehen aufwartend…

Das grandiose Niveau ihres Einstiegs vermag die Serie leider aber nicht über ihre volle Länge aufrecht zu erhalten: Dazu ist die Story (einer nicht zu verkennenden „Tiefe“ zum Trotz) im Ganzen einfach zu simpel gestrickt, werden einige der zahlreichen Metapher zu offenkundig präsentiert und kommen einige der Nebenfiguren seitens des Skripts etwas zu „oberflächlich“ weg. Gern hätte ich diese Menge an Drama „komprimierter“ dargeboten erhalten – ungefähr in der Größenordnung von vier bis fünf Episoden oder gar einem zweieinhalb-stündigen Kinofilm. Oder man hätte den Inhalt noch reichhaltiger und komplexer ausgestalten müssen. Definitiv lobenswert sind vor allem sowohl die Darsteller (allen voran die junge Alyla Browne sowie Alycia Debnam-Carey und Sigourney Weaver) als auch die wunderschöne Bebilderung…

Kurzum: „the Lost Flowers of Alice Hart“ ist ein ruhiges, emotionales, ebenso achtbar gespieltes wie realisiertes Drama/Melodram u.a. über Missbrauch, Lügen, Selbstfindung sowie bestimmte Versuche, aus speziellen Lebensumständen bzw. „fatalen Teufelskreisen“ auszubrechen…

starke :liquid7:

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