Eure Top 25 Videospiele
Verfasst: 15.07.2017, 14:36
So und jetzt führen wir doch mal unsere Lieblingslisten-Reihe fort und übertragens sie konsequenterweise auch auf das Medium Videospiel.
Auch hier gilt es sich auf ein Spiel pro Franchise zu beschränken.
Ohne weitere Umschweife lege ich hier mal mit meiner sorgfältig zusammengestellten Liste los
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1. Illusion of Time (1994 - SNES)
Obwohl dieses Spiel insgesamt einen guten Ruf genießt, wird es dennoch stark unterschätzt, da ich es für gewöhnlich in keiner Bestenliste wieder finde. Im Gegensatz zu anderen Genrekollegen setzt das Spiel weniger auf eine frei erkundbare Welt und begehrenswerte LootItems, sondern viel mehr auf eine sehr lineare, aber dafür fesselnd erzählte Storyline, mit teils hartem Tobak (Sklavenhandel, Kannibalismus) und bietet sogar ganz nebenbei eine gute Portion Allgemeinbildung.
In welchem anderem Fantasy Action-Adventure kann man bitteschön Ankor Wat, die Chinesische Mauer und die Inka Ruinen besuchen?
Das Faszinosum rundum die Nazca Linien oder gar der Mythos um den versunkenen Kontinenten Mu, sind alles schmackhafte Wissensbrocken die ich nicht missen möchte und genau diesem Spiel hier zu verdanken habe!
2. The Legend of Zelda - Ocarina of Time (1998 - N64)
Natürlich ist „A link to the Past“ ein brilliantes, zeitloses Stück Spielesoftware. Aber das ist „Ocarina of time“ eben auch. Ok, die Spät-90er 3D-Grafik ist natürlich etwas betagt, doch dafür gibt es auch das NDS-Remake. Natürlich ist das Spiel ein „Easy Pick“ und mindestens eine genauso abgedroschene Nennung wie „Pulp Fiction“ bei Filmen Doch ich verbinde nunmal solch unersetzbare Gefühle und Erlebnisse mit dem Spiel, dass mir das schlicht und einfach egal ist. Trotz der nach heutigen Maßstäben fast schon lächerlich kleinen „Oberwelt“ kann ich mich an kein anderes Spiel erinnern, bei dem Erkunden auf eigene Faust so viel Spaß gemacht und in den Bann gezogen hat wie hier. Story, Subquests, Dungeondesign – alles erste Sahne und ganz nebenbei hat das Spiel auch noch Gameplay und Steuerungsmechaniken revolutioniert und den Standard für folgende Actionadventures gesetzt. Ein Meisterwerk! Auch nach dem 10ten Durchspielen!
3. Mega Man 3 (1990 - NES)
Vielleicht das mit Abstand „persönlichste“ Spiel von mir. Mit keinem Spiel kann ich mich mehr identifizieren, als hiermit. Es war eines meiner ersten NES-Spiele und lange Zeit auch das einzige Mega Man, das ich kannte. Die anderen Teile, insbesondere der generell bevorzugte zweite Teil stinken für mich gegen den hervorragenden dritten Teil auch deswegen in der Retrospektive ab, da dieser hier als einziger eine melancholische Komponente, rundum den mysteriösen Roboter Bruder Proto man mitbringt. Stimmige Musik, unvergessliche Robotmasters sowie der Begleithund Rush und die Möglichkeit zu dashen machen das Spiel für mich ganz klar zum Glanzstück der Reihe, und wird wenn überhaupt nur vom ersten Ableger der Spin-off reihe „Mega Man x“ geschlagen. Ich entschied mich doch für dieses mir näher stehende Spiel.
Guckt euch nur das Cover an. Genau daran hingen meine damaligen Kinderaugen stunden lang
4. F-Zero X (1998 - N64)
Eine absolut unverzichtbare und essentielle Nennung! Dabei bin ich gar kein Rennspielfan.
Rennspiele gehen mir ziemlich am Arsch vorbei und selbst so Fun Racer wie Mario Kart kann mich da wenig begeistern. Was also macht F-Zero X anders? Ganz einfach: SPEEEEEEED.
So stelle ich mir die Einnahme der gleichnamigen Droge vor
Erstmals im Affenzahn mit über 1000km/h bei geschmeidigen 60fps durch „Silence“ zu düsen versetzte mich in einen Rausch, dass mir gleich der Sabber auf den Teppich fiel.
Das ungeheure Geschwindigkeitsgefühl, das hier vermittet wird gepaart mit dem wirklich WAHNSINNIGEN Streckendesign, einem fetten unvergesslichen Heavy Metal Soundtrack und den 30 (!!!) Mitstreiern auf der Piste serviert Mayhem pur und machte Rennsport für mich auf eine bisher undenkbare Art schmackhaft. Der Nachfolger F-Zero GX setzt dem ganzen in jeder Hinsicht nochmal die Krone auf, doch es ist dieser Vorgänger (ungeachtet des SNES Erstlingswerk) der meine leidenschaft geweckt hat und in mir eine spielerische Verbissenheit geweckt hat, die mich endgültig zum Nerd werden ließ.
5. Duke Nukem - Zero Hour (1999 – N64)
Die vielleicht populärste Einzelnennung von mir. Gerne bezeichne ich dieses Spiel als DAS Lieblingsspiel von mir überhaupt. Einfach weil es eben nicht die typische Jedermanns-Nennung ist.
Trotz des bekannten Franchisenamens läuft gerade dieses Spiel hier stark unter ferner liefen und steht im Schatten des übermächtigen „Duke Nukem 3D“. Es hat auch so seine spielerischen und technischen Schwächen, doch die sind vernachlässigbar, denn die Action ist FUCKING AWESOME!! Nie hat es mehr Spaß gemacht mit zwei Revolvern im Wilden Westen Schweine-Scherriffs zu bearbeiten, Jack The Ripper mit Hosenträgern kalt zu machen und die Titanic eigenhändig tief zu legen. Duke Nukem funktioniert in der Dritten Person einfach hervorragend und das hat dieses Spiel noch besser als das ein Jahr vorher erschienene „Time to Kill“ gezeigt.
So wie hier das unerbittliche Niederballern funktioniert sieht für mich Action in einem Videospiel aus und genau das macht Duke Nukem zero Hour für mich zum besten Third Person Shooter aller Zeiten.
6. The Guardian Legend (1988 - NES)
Noch ein Geheimtipp! Zwar war ich genauso wie andere Jungs in meinem Alter stark chauvinistisch geprägt, doch dieses Cover ließ mich dennoch über den offenkundigen weiblichen Spielcharakter hinwegsehen und schrie ganz laut „kauf mich!“. So geschehen, hätte ich nicht erwartet, dass mich auch heute noch in der Retrospektive eines der besten NES Titel erwartet. Hier trifft das knackige Vertical-shooter Genre der marke „Axelay“ auf Action Adventure Kost ala „Zelda“. Während letzteres in leicht abgespeckter Ausführung hier präsentiert wird, entpuppt sich der Flugshooter-Anteil in meinen Augen sogar als absoluter Genre-König. Die Mischung macht das ganze zu einem einzigartigen Spielerlebnis.
7. Tales of Symphonia (2003 - NGC)
Japano RPGs sind ein für mich sehr unverzichtbares Genre und ganz klarer Eckpfeiler meines Nerdtums. Mein persönlich Alltime Favourit ist ganz klar der 2003er Ableger dieser langlebigen Traditionsreihe von Namco. Dass ich das Spiel einer populäreren Nennung wie „Chrono Trigger“ oder „Final Fantasy X“ vorziehe liegt einfach an den Charakteren, die mich mehr in die Story eingesaugt haben, als in jedem anderen vergleichbaren Spiel. Nie habe ich mehr nach dem Verlust/Verrat einer Spielfigur so gelitten wie hier und mir meine Fingernägel Nächte durch geknabbert wie hier.
So stark wie hier wurde ich nie wieder emotionalisiert. Eine motivierende Kampf- und Auflevelmechanik runden den Gesamtspielspaß perfekt ab. Ein Mustplay für jeden Japanp-RPG Liebhaber!
8. Super Metroid (1994 - SNES)
Ich tue mich sehr schwer hier nicht stattdessen den Game Cube Ableger „Metroid Prime“ zu nennen, doch es ist dieses dritte Spiel der Space-Horror-Shooter Reihe, der einfach das mit dem ersten Teil erfundene Subgenre in einer Art und Weise perfektioniert hat, das sich selbst andere Spielefranchises (Castlevania – siehe weiter unten) deswegen umorientiert haben.
Wer mal Leveldesign in absoluter Perfektion bestaunen und in eine regelrechte Erkundungssucht fallen möchte, kommt einfach nicht an diesem Nintendo Klassiker vorbei.
9. Resident Evil 4 (2005 - NGC)
Ich war nie großer Resident Evil Fan. Zwar mochte ich auch die Vorgänger, insbesondere den etwas sträflich vernachlässigten Teil „Zero“, doch Teil 4 hat mich so sehr in seinen Bann gezogen, dass man bei mir fast schon von einer Lebensphase sprechen kann, als ich dieses Spiel das erste mal spielte. Die Nächte, die ich mir um die Ohren geschlagen habe, um hier in wirklich lächerlichem Angsthasen Tempo voranzuschreiten, haben mich fürs Leben geprägt – genauso die Tode, die ich hier gestorben bin. Ich weiß gar nicht mal, ob ich jemals wieder Lust auf so ein Spiel hätte, da es doch schon ziemlicher Stress sein kann, doch die morbide Stimmung, die durch das erste Kapitel des Spiels mit dem unwirklichen Dom im Herbstwald transportiert wurde, sucht auch heute noch ihres Gleichen.
10. Donkey Kong Country 2 (1995 - SNES)
Wo wäre ich nur heute, wenn es Rare nicht gegeben hätte? Die Software Edelschmiede aus Großbritannien war in den 90ern ein Garant für Qualität – das große, goldene R, welches das Firmenlogo ziert war quasi ein Gütesiegel. Es ist wohl Rare zu verdanken, dass ich so lange Zeit Nintendo treu geblieben bin. So viele unterschiedliche Genres hat das Studio bedient, und jedesmal kam nichts geringeres, als ein Referenzwerk dabei heraus. Und die erste Fortsetzung ihrer Donkey Kong Country Trilogie stellt für mich den Höhepunkt ihres Schaffens im Bereich der 2D-Jump'n runs dar.
Die Grafik und Ideen des ersten Teils wurden fortgetragen, mehr Geheimnisse eingebaut und damit auch der Wiederspielwert erhöht. Was das Spiel aber wirklich auszeichnet, ist der umwerfend schöne Soundtrack, den ich heute noch zu meinem absoluten Lieblings Videospiel Soundtrack aller Zeiten zähle (dicht gefolgt von Turok 2). Wer mal verstehen möchte, was mich an Videospielmusik so antreibt, und warum ich gerade dieses Spiel als Superlative nenne, der soll sich mal „Stickerbrush Symphony“ anhören. David Wise ist der Steven Wilson unter den Videospielkomponisten!
11. Starfox 64 (1997 - N64)
Für mich der selbe Fall wie bei F-Zero. Auf dem SNES nahm das ganze mit einem guten Prototypen seinen Lauf, aber erst auf dem N64 konnte die spielerische Immersion voll realisiert werden. Dieser Vorzeige Railshooter zeichnet sich aus mit hervorragender, intuitiver Steuerung, spannend gescripteten Actionpassagen und liebevollen anthropomorphen Tier-Charakteren, deren regelmäßige Erscheinung über die Nachrichtenfenster aus einem technisch hochwertigen Actionspektakel ein emotional aufwühlendes interstellares Abenteuer zaubert. Der hohe Wiederspielwert dank der verschiedenen Level-Routen macht das Spiel schließlich endgültig zum ewigen Klassiker!
12. Super Mario Bros. 3 (1988 - NES)
Hier habe ich mir am meisten schwer getan einen Franchise-Primus herauszupicken. Es tut sehr weh nicht das großartige Mario 64 mit aufgenommen zu haben, das ebenfalls ein stark prägendes Spieleerlebnis gewesen ist, doch Super Mario ist die definierende Referenz im 2D Jump'n Run Sektor und Teil 3 der NES Trilogie, stellt für mich noch knapp vor Super Mario World den Genreprimus dar.
13. Starcraft 2 - Wings of Liberty (2010 - PC)
Echtzeitstrategiespiele haben ebenfalls einen großen Stellenwert bei mir. Ich habe mehrfach in verschiedensten Command & Conquer Inkarnationen die GDI gegen die NOD (und umgekehrt) in den Kampf geschickt und die bedeutensten Feldzüge historisch Großfeldherren in der Age of Empires Reihe nachgespielt – vor Allem Age of Empires 2 habe ich bis zum Erbrechen im Multiplayer (allein gegen den Computer) ausgereizt. Doch es ist die lange von mir ignorierte Starcraft reihe, die sich als Genre-König gegen die Vorprägungen aus der Pubertät behaupten konnte. Hat mich schon der erste Teil in der Terraner-Kampagne richtig begeistert – so hat dieser zweite Teil dem ganzen nochmal eins drauf gesetzt und bietet dem Spieler neben einer erwartungsgemäß hervorragenden Spielbarkeit zusätzlich RPGeske Upgrademechanismen und ungeahnt erstklassiges Storytelling mit stark in Szene gesetzten Cutscenes und Ingame Events.
Das Ding ist so gut, dass man es selbst Scifi Fans empfehlen kann, die sonst nichts mit Echtzeitstrategie oder gar Computerspielen im Allgemeinen anfangen können.
14. Castlevania - Symphony of the Night (1997 - PSONE)
Wenn es jemals ein Beispiel für „gut geklaut“ gegeben hat, dann dieses Spiel.
Super Metroid hat bei Konami solchen Eindruck hinterlassen, dass die langjährige Traditionsreihe erstmals eine gravierende Gamedesignänderung erfuhr und plötzlich eine Linie an großartigen, komplexen Sidescroll Actionadventures hervorgebracht hat.
Und dieses Erstlingswerk der Neuorientierung bleibt bis heute das Prachtstück der gesamten Reihe.
Das komplexe Metroidsche Leveldesign von einem fernen Alienplaneten auf eine transilvanische Dracula-Burg zu übertragen war schlicht genial und trug große Früchte, als hätte die Reihe schon immer genauso aussehen müssen. Das ganze funktioniert so gut, dass ich es gelegentlich sogar dem Vorbild vorziehe, denn die Art und Weise wie hier Geheimnisse versteckt sind und zum Selbsterkunden einlädt sucht seines Gleichen – der epische Soundtrack von Michiru Yama setzt dem Spiel schließlich die Krone auf.
15. Conker's Bad Fur Day (1998 - N64)
Als Rarefan muss ich hier natürlich mehrere Schmuckstücke dieser Edelschmiede erwähnen und wenn man ein möglichst breites Spektrum aller Facetten von Rare abdecken möchte, kommt man nicht an diesem einzigarten Unikat eines absoluten Ausnahmespiels vorbei. Ursprünglich gedacht als zuckersüßes Schema F 3D-Jump'n Run, das höchstwahrscheinlich genau deswegen in der Belanglosigkeit versunken wäre, lenkten in letzter Minute die Köpfe von Rare radikal um und bescherten uns einen absoluten Satansbraten von einem Spiel, das bei Humor und Gewaltdarstellung weit jenseits des guten Geschmacks operiert und dabei auch noch Tabus bricht, die zur damaligen Zeit gar nicht erst bekannt waren. Der Wahnsin und die geradezu groteske Absurdität die hier herrschen, lassen selbst die pikantesten Southpark Folgen die Augen aufreisen. Das schier unersättliche Repertoire an unfassbaren Ideen fährt auch eine ganze Reihe brillanter Filmparodien auf – allein die Introsequenz, ist eine hervorragende Hommage an „Clockwork Orange“. Bei all dem grandiosen Inhalt, seien die spielerischen Schwächen locker verziehen, denn dieser Bad Hair Day den der Spieler durch das verfickte Eichhörnchen Conker erlebt, wird ewig im Gedächtnis bleiben!
16. Caesar 3 (1999 - PC)
Dass Computerspiele auch Allgemeinbildung fördern können, zeigen historisch basierte Städtebauspiele wie dieses hier. Zu Zeiten von Julius Caesar errichtet man kleine Siedlungen rundum das gesamte römische Imperium und baut diese zu großen Wirtschaftsmächten aus.
Es macht einfach Spaß eine Stadt in diesem historischen Kontext zu errichten, mit anderen Städten zu handeln, mit den begrenzen Ressourcen effektiv zu wirtschaften und dazu noch auf die Attraktivität zu achten und Statuen, Gärten, Villen und Streßennetze so auszubauen, wie es den eigenen Sinn für Ästhetik befriedigt. Ein Spielkonzept, das Stunden, Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre lang begeistert und immer einen besonderen Stellenwert in meinem Spielerherzen tragen wird.
17. Dead of Alvie 4 (2005 - XOBX360)
Wahrscheinlich eine eher ungewöhnliche Wahl für das einzige Beat'em Up in so einer genreübergreifenden Alltime-Classic Liste. Der für mich stärkste Konkurrent wäre „Street Fighter Alpha 2“. Warum ich mich letztlich für Dead or Alive entschieden habe, liegt daran, dass mich die Serie zu einer Zeit wieder für Beat'em Ups begeistern konnte, als ich das Genre als für mich eigentlich abgehakt hatte. Als ich das erste mal die höchst authentischen Bruce Lee- Imitationen durch den Charakter „Jann Lee“ sah, riss ich achtungsvoll die Augen auf. Und als ich dann noch die liebevoll und detailgetreu nachempfundenen Moves aus Drunken Master 2 hier durch den Charakter „Brad Wong“ präsentiert bekam, war es um mich geschehen. Ich hatte wieder richtig Spaß an Beat'em Ups. Dabei genoss ich vor allem das Motion Capturing. Ich konnte nicht genug davon kriegen mit Jann Lee zu kämpfen. Manchmal habe ich ihn einfach im Trainingsmodus Luftlöcher schlagen und treten lassen, weil ich einfach sein Moveset mit regelrechter Obsession visuell aufgesogen habe. Als martial Arts Fan, der der entsprechende Filme liebt und auch selbst seit über 10 Jahren sich mit verschiedensten Kampfkünsten beschäftigt, fühle ich mich mit Dead or Alive 4 am meisten wohl. Konkurrenz wie die Tekken Reihe hat mich im nachhinein richtig abgeturnt, denn in keinem anderen Beat'em up sieht das Kämpfen einfach so schön, flüssig und schnell aus wie hier. Ich liebe es!
18. Portal 2 (2011 - PS3)
Wenn es ein Spiel gibt, das man als „perfekt“ bezeichnen könnte, dann kommt die Fortsetzung des lediglich als Feierabendprojekt gedachten Überraschungshits „Portal“ doch am nächsten.
Kein anderes Spiel ist in seiner eigenen Gameplaymechanik so unfehlbar und bietet solch brillant designte Puzzles, die es erfordern über undenkbare Ecken zu denken, die im nachhinein sich aber als völlig schlüssig entpuppen. Doch Technische Eleganz hin, Spielerischen Brillanz her. Das Spiel amtet erst durch das unglaublich gute Storytelling wirkliche Genialität. Sind Stories normalerweise nie die große Stärke von Videospielen, so wird hier eine absolute Ausnahmearbeit abgeliefert, die auch hervorragenden Stoff für eine richtig gute Disney/Pixar-Produktion geliefert hätte. Doch die Narrative über eine interaktive Ego-Perspektive verleiht der Geschichte nochmal ein zusätzliches Gefühl von Isolation und Beklommenheit. Wenn unter dieser Prämisse auch noch etwas Humor und emotionale Spitzen serviert werden, dann hat man es hier mit einem wahrhaft unvergesslichen Stück Software für die Ewigkeiten zu tun.
19. Dark Souls (2011 - PS3)
Ein Rollenspiel aus Japan. Und es ist bei aller Liebe kein Japano-RPG im klassischen Sinne.
Dark Souls ist DAS große Videospiel Ungetüm der letzten Jahre. So groß, so anspruchsvoll, so geehrt und gefürchtet zugleich, dass man hier ganz klar von einem Meilenstein sprechen kann, der die Videospielära aufteilt. Sperrig, undurchschaubar, widerspenstig, gnadenlos, furchteinflößend, überfordernd – all das sind typische Adjektive, die die ersten Erfahrungen mit dem Spiel treffend beschreiben. Und trotz (oder gerade deswegen) alledem, lädt es ein tiefer einzutauchen und die Gameplaymechaniken zu erlernen. Die Steuerung ist komplex aber nicht kompliziert, die KI-Gegenwehr sehr fordernd, aber nie unfair und die Welt sehr weitläufig, aber letztlich doch gut überschaubar und ist fasziniert durch die Metroidvania-artige Verzahnungung einzelner Gebietsabschnitte.
Wer sich drauf einlässt, und dem Spiel die Geduld schenkt, die es verdient, erfährt eines der intensivsten Spieleabenteuer überhaupt. Der unerbittliche Schwierigkeitsgrad und das abscheulich gute Gegner/Monsterdesign schaffen zusätzlich eine morbide Stimmung und eine greifbare Gefahr, die auch dem eines guten Survival Horror gleicht. Ich jedenfalls bin nach diesem vergleichsweise jungen Spiel für alle Ewigkeiten gebranntmarkt und werde nie die Tortour vergessen, die ich hier in unzähligen Stunden durchlebt habe.
20. GoldenEye 007 (1997 - N64)
Eine der anderen ganz großen Vorzeigestärken Rare's waren die Shooter. Und das bewiesen die Briten gleich mit dem aller ersten Versuch und lieferten dann auch noch ausgerechnet mit einem Lizenzspiel einen ewigen Referenzklassiker der Spielegeschichte ab. Vieles, das heute Standard in Ego-Shootern ist, wurde erstmals hier ausprobiert und schier perfekt umgesetzt.
Selbst eingefleischte, arrogante PC-Shooter Fans können nicht die Qualitäten dieses Glanzstücks abstreiten. Die Klasse des Spiels ist rückwirkend auch widerum dem zugrude liegenden Film zuträglich und verleiht ihm eine gewisse Ehrenstellung. Das Spiel zeichnet einfach eine großartige Spielbarkeit, fordernde Missionsparameter und vor allem – rare typisch – unvergessliche Levelmusik, die das Spiel zu einem Klassiker machten, über den man auch heute noch 20 Jahre später spricht... Der spirituelle Nachfolger Perfect Dark ist zwar aus spielerischer Sicht mindestens genauso gut, technisch sogar um einiges besser – aber eben „nur“ ein sehr sehr gutes Update, das aber nicht mehr ganz die Wellen schlagen konnte, wie es dieses Spiel einst tat...
21. God of War (2005 - PS2)
Ich habe eine Schwäche für griechische Mythologie, das hat mich schon zu NES-Zeiten mit Spielen wie „The Battle of Olympus“ fasziniert. Das war auch der Hauptgrund, dass ich mich überhaupt an God of War herangetraut habe, da das Hack'n Slay Genre von mir für gewöhnlich unbeachtet umgangen wird. Doch dann wäre mir einer der abgefahrensten Wahnsinnstripps der jüngeren Spielgeschichte entgangen. Im Gegensatz zu vergleichbaren Spielen zeichnet God of War ein unglaublich cleveres Leveldesign aus, das anstelle von „Stage Clear“-Screens lieber nahtlose Gebietsübergänge anbietet und ein unglaubliches Gefühl der Progression vermittelt, vor allem, da der lineare Spielverlauf mehrfach bereits erreichte Spielabschnitte von neuen Perspektiven aus aufgreift. Das Erklimmen des Schlosses auf dem Rücken des wandelnden Titanen ist gespickt von unglaublichen Aha-Erlebnissen und einem unerbittlichen Gegneraufkommen, bei dem die Epicness-, Rage- und Insanity-O-Meter so dermaßen laut ausschlagen, dass einem beim Spielen die Ohren nach hinten geblasen werden.
22. XCOM2 (2016 - PC)
Rundenbasierte Strategie-RPGS sind ein Subgenre, für das ich besonders anfällig bin und mindestens, wenn nicht sogar noch mehr schätze, als die deutlich hektischeren Echtzeitstrategie-Konterparts. Anstelle eines „Vandal Hearts“ oder „Fire Emblem“ wähle ich die deutlich militärischere Xcom Reboot Reihe. Die Mischung aus Wirtschaftssimulation und taktischer Strategie entfaltet ein Suchtpotential, das schnell die Zeit vergessen lässt. War schon der erste Teil gut darin mit kniffligen Maps und Gegneraufkommen den inneren Strategen in mir herauszufordern, gestaltet der zweite Teil das alles noch etwas knackiger und geschliffener, so dass man hier legitim von einem Referenzwerk in diesem großartig Genre sprechen kann.
23. Secret of Mana (1993 - SNES)
Der Japano-RPG Klassiker schlechthin – zumindest wenn man nach deutschen, importscheuen Spielerfahrung geht. Für gewöhnlich geht Titel des besten SNES RPGs an Werke wie Final Fantasy 6 oder Chrono Trigger, aber ich gehe in diesem Falle nach Nostalgie und Secret of Mana hat auf jeden Fall seine liebenswerten Eigenheiten und Momente, die mit dem tollen Soundtrack mir auf jeden Fall für schöne Erinnerungen beschert haben. Allein wenn beim legendären Intro die ersten Klaviertasten angestimmt werden, bekomme ich eine Gänsehaut...
24. Worms Armageddon (1997- PC)
Eines der fesselndsten und aberwitzigsten Spielkonzepte, die ich jemals genießen durfte. Selten hatte ich mehr Spaß, als beim Fallen stellen, während der Gegner tatenlos mit zusehen muss, wie ihm gerade geschieht. Das rundenbasierte Bekriegen mit einer ganzen Anzahl unterschiedlichster Waffen und Fortbewegungsoptionen eröffnet eine riesige Palette an kreativen Angriffsmöglichkeiten, die entweder mit großen Jubel oder tiefstem Frust enden können. Für mich DAS Partyspiel schlechthin.
25. Snatcher (1988/1994 - Sega MegaCD)
Zwar war ich nie der ganz große Point'n Click Adventure Spieler, da ich stets viel zu schnell vor den Rätseln kapituliere, aber dennoch will ich dieses Kultgenre hier in irgend einer Form vertreten wissen. Typischerweise müsste jetzt hier ein Vertreter der Riege an großartigen Spielen aus dem Hause Lucas Arts oder Sierra stehen, doch da ich die Spiele nie zu ausgiebig gespielt habe, entscheide ich mich lieber für einen Geheimtipp, der sich weniger durch knackige Rätsel, als mehr durch eine spannende Geschichte auszeichnet. Bevor Hideo Kojima mit der Metal Gear Solid Reihe berühmt wurde, kreierte der Filmfan hier einen einzigartigen Mix aus Terminator und Blade Runner und bescherte damit der Spielewelt eine der besten und spannendsten Visual Novels. Wäre da nicht die Hürde der etwas unkomfortablen Steuerung und gegen Ende wirklich knackigen Reflextests, würde ich vor einer bedenkenlosen Empfehlung an videospielunerfahrene Film- und Scifi Fans sprechen. Die Geschichte ist es auf jeden Fall wert.
Auch hier gilt es sich auf ein Spiel pro Franchise zu beschränken.
Ohne weitere Umschweife lege ich hier mal mit meiner sorgfältig zusammengestellten Liste los
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1. Illusion of Time (1994 - SNES)
Obwohl dieses Spiel insgesamt einen guten Ruf genießt, wird es dennoch stark unterschätzt, da ich es für gewöhnlich in keiner Bestenliste wieder finde. Im Gegensatz zu anderen Genrekollegen setzt das Spiel weniger auf eine frei erkundbare Welt und begehrenswerte LootItems, sondern viel mehr auf eine sehr lineare, aber dafür fesselnd erzählte Storyline, mit teils hartem Tobak (Sklavenhandel, Kannibalismus) und bietet sogar ganz nebenbei eine gute Portion Allgemeinbildung.
In welchem anderem Fantasy Action-Adventure kann man bitteschön Ankor Wat, die Chinesische Mauer und die Inka Ruinen besuchen?
Das Faszinosum rundum die Nazca Linien oder gar der Mythos um den versunkenen Kontinenten Mu, sind alles schmackhafte Wissensbrocken die ich nicht missen möchte und genau diesem Spiel hier zu verdanken habe!
2. The Legend of Zelda - Ocarina of Time (1998 - N64)
Natürlich ist „A link to the Past“ ein brilliantes, zeitloses Stück Spielesoftware. Aber das ist „Ocarina of time“ eben auch. Ok, die Spät-90er 3D-Grafik ist natürlich etwas betagt, doch dafür gibt es auch das NDS-Remake. Natürlich ist das Spiel ein „Easy Pick“ und mindestens eine genauso abgedroschene Nennung wie „Pulp Fiction“ bei Filmen Doch ich verbinde nunmal solch unersetzbare Gefühle und Erlebnisse mit dem Spiel, dass mir das schlicht und einfach egal ist. Trotz der nach heutigen Maßstäben fast schon lächerlich kleinen „Oberwelt“ kann ich mich an kein anderes Spiel erinnern, bei dem Erkunden auf eigene Faust so viel Spaß gemacht und in den Bann gezogen hat wie hier. Story, Subquests, Dungeondesign – alles erste Sahne und ganz nebenbei hat das Spiel auch noch Gameplay und Steuerungsmechaniken revolutioniert und den Standard für folgende Actionadventures gesetzt. Ein Meisterwerk! Auch nach dem 10ten Durchspielen!
3. Mega Man 3 (1990 - NES)
Vielleicht das mit Abstand „persönlichste“ Spiel von mir. Mit keinem Spiel kann ich mich mehr identifizieren, als hiermit. Es war eines meiner ersten NES-Spiele und lange Zeit auch das einzige Mega Man, das ich kannte. Die anderen Teile, insbesondere der generell bevorzugte zweite Teil stinken für mich gegen den hervorragenden dritten Teil auch deswegen in der Retrospektive ab, da dieser hier als einziger eine melancholische Komponente, rundum den mysteriösen Roboter Bruder Proto man mitbringt. Stimmige Musik, unvergessliche Robotmasters sowie der Begleithund Rush und die Möglichkeit zu dashen machen das Spiel für mich ganz klar zum Glanzstück der Reihe, und wird wenn überhaupt nur vom ersten Ableger der Spin-off reihe „Mega Man x“ geschlagen. Ich entschied mich doch für dieses mir näher stehende Spiel.
Guckt euch nur das Cover an. Genau daran hingen meine damaligen Kinderaugen stunden lang
4. F-Zero X (1998 - N64)
Eine absolut unverzichtbare und essentielle Nennung! Dabei bin ich gar kein Rennspielfan.
Rennspiele gehen mir ziemlich am Arsch vorbei und selbst so Fun Racer wie Mario Kart kann mich da wenig begeistern. Was also macht F-Zero X anders? Ganz einfach: SPEEEEEEED.
So stelle ich mir die Einnahme der gleichnamigen Droge vor
Erstmals im Affenzahn mit über 1000km/h bei geschmeidigen 60fps durch „Silence“ zu düsen versetzte mich in einen Rausch, dass mir gleich der Sabber auf den Teppich fiel.
Das ungeheure Geschwindigkeitsgefühl, das hier vermittet wird gepaart mit dem wirklich WAHNSINNIGEN Streckendesign, einem fetten unvergesslichen Heavy Metal Soundtrack und den 30 (!!!) Mitstreiern auf der Piste serviert Mayhem pur und machte Rennsport für mich auf eine bisher undenkbare Art schmackhaft. Der Nachfolger F-Zero GX setzt dem ganzen in jeder Hinsicht nochmal die Krone auf, doch es ist dieser Vorgänger (ungeachtet des SNES Erstlingswerk) der meine leidenschaft geweckt hat und in mir eine spielerische Verbissenheit geweckt hat, die mich endgültig zum Nerd werden ließ.
5. Duke Nukem - Zero Hour (1999 – N64)
Die vielleicht populärste Einzelnennung von mir. Gerne bezeichne ich dieses Spiel als DAS Lieblingsspiel von mir überhaupt. Einfach weil es eben nicht die typische Jedermanns-Nennung ist.
Trotz des bekannten Franchisenamens läuft gerade dieses Spiel hier stark unter ferner liefen und steht im Schatten des übermächtigen „Duke Nukem 3D“. Es hat auch so seine spielerischen und technischen Schwächen, doch die sind vernachlässigbar, denn die Action ist FUCKING AWESOME!! Nie hat es mehr Spaß gemacht mit zwei Revolvern im Wilden Westen Schweine-Scherriffs zu bearbeiten, Jack The Ripper mit Hosenträgern kalt zu machen und die Titanic eigenhändig tief zu legen. Duke Nukem funktioniert in der Dritten Person einfach hervorragend und das hat dieses Spiel noch besser als das ein Jahr vorher erschienene „Time to Kill“ gezeigt.
So wie hier das unerbittliche Niederballern funktioniert sieht für mich Action in einem Videospiel aus und genau das macht Duke Nukem zero Hour für mich zum besten Third Person Shooter aller Zeiten.
6. The Guardian Legend (1988 - NES)
Noch ein Geheimtipp! Zwar war ich genauso wie andere Jungs in meinem Alter stark chauvinistisch geprägt, doch dieses Cover ließ mich dennoch über den offenkundigen weiblichen Spielcharakter hinwegsehen und schrie ganz laut „kauf mich!“. So geschehen, hätte ich nicht erwartet, dass mich auch heute noch in der Retrospektive eines der besten NES Titel erwartet. Hier trifft das knackige Vertical-shooter Genre der marke „Axelay“ auf Action Adventure Kost ala „Zelda“. Während letzteres in leicht abgespeckter Ausführung hier präsentiert wird, entpuppt sich der Flugshooter-Anteil in meinen Augen sogar als absoluter Genre-König. Die Mischung macht das ganze zu einem einzigartigen Spielerlebnis.
7. Tales of Symphonia (2003 - NGC)
Japano RPGs sind ein für mich sehr unverzichtbares Genre und ganz klarer Eckpfeiler meines Nerdtums. Mein persönlich Alltime Favourit ist ganz klar der 2003er Ableger dieser langlebigen Traditionsreihe von Namco. Dass ich das Spiel einer populäreren Nennung wie „Chrono Trigger“ oder „Final Fantasy X“ vorziehe liegt einfach an den Charakteren, die mich mehr in die Story eingesaugt haben, als in jedem anderen vergleichbaren Spiel. Nie habe ich mehr nach dem Verlust/Verrat einer Spielfigur so gelitten wie hier und mir meine Fingernägel Nächte durch geknabbert wie hier.
So stark wie hier wurde ich nie wieder emotionalisiert. Eine motivierende Kampf- und Auflevelmechanik runden den Gesamtspielspaß perfekt ab. Ein Mustplay für jeden Japanp-RPG Liebhaber!
8. Super Metroid (1994 - SNES)
Ich tue mich sehr schwer hier nicht stattdessen den Game Cube Ableger „Metroid Prime“ zu nennen, doch es ist dieses dritte Spiel der Space-Horror-Shooter Reihe, der einfach das mit dem ersten Teil erfundene Subgenre in einer Art und Weise perfektioniert hat, das sich selbst andere Spielefranchises (Castlevania – siehe weiter unten) deswegen umorientiert haben.
Wer mal Leveldesign in absoluter Perfektion bestaunen und in eine regelrechte Erkundungssucht fallen möchte, kommt einfach nicht an diesem Nintendo Klassiker vorbei.
9. Resident Evil 4 (2005 - NGC)
Ich war nie großer Resident Evil Fan. Zwar mochte ich auch die Vorgänger, insbesondere den etwas sträflich vernachlässigten Teil „Zero“, doch Teil 4 hat mich so sehr in seinen Bann gezogen, dass man bei mir fast schon von einer Lebensphase sprechen kann, als ich dieses Spiel das erste mal spielte. Die Nächte, die ich mir um die Ohren geschlagen habe, um hier in wirklich lächerlichem Angsthasen Tempo voranzuschreiten, haben mich fürs Leben geprägt – genauso die Tode, die ich hier gestorben bin. Ich weiß gar nicht mal, ob ich jemals wieder Lust auf so ein Spiel hätte, da es doch schon ziemlicher Stress sein kann, doch die morbide Stimmung, die durch das erste Kapitel des Spiels mit dem unwirklichen Dom im Herbstwald transportiert wurde, sucht auch heute noch ihres Gleichen.
10. Donkey Kong Country 2 (1995 - SNES)
Wo wäre ich nur heute, wenn es Rare nicht gegeben hätte? Die Software Edelschmiede aus Großbritannien war in den 90ern ein Garant für Qualität – das große, goldene R, welches das Firmenlogo ziert war quasi ein Gütesiegel. Es ist wohl Rare zu verdanken, dass ich so lange Zeit Nintendo treu geblieben bin. So viele unterschiedliche Genres hat das Studio bedient, und jedesmal kam nichts geringeres, als ein Referenzwerk dabei heraus. Und die erste Fortsetzung ihrer Donkey Kong Country Trilogie stellt für mich den Höhepunkt ihres Schaffens im Bereich der 2D-Jump'n runs dar.
Die Grafik und Ideen des ersten Teils wurden fortgetragen, mehr Geheimnisse eingebaut und damit auch der Wiederspielwert erhöht. Was das Spiel aber wirklich auszeichnet, ist der umwerfend schöne Soundtrack, den ich heute noch zu meinem absoluten Lieblings Videospiel Soundtrack aller Zeiten zähle (dicht gefolgt von Turok 2). Wer mal verstehen möchte, was mich an Videospielmusik so antreibt, und warum ich gerade dieses Spiel als Superlative nenne, der soll sich mal „Stickerbrush Symphony“ anhören. David Wise ist der Steven Wilson unter den Videospielkomponisten!
11. Starfox 64 (1997 - N64)
Für mich der selbe Fall wie bei F-Zero. Auf dem SNES nahm das ganze mit einem guten Prototypen seinen Lauf, aber erst auf dem N64 konnte die spielerische Immersion voll realisiert werden. Dieser Vorzeige Railshooter zeichnet sich aus mit hervorragender, intuitiver Steuerung, spannend gescripteten Actionpassagen und liebevollen anthropomorphen Tier-Charakteren, deren regelmäßige Erscheinung über die Nachrichtenfenster aus einem technisch hochwertigen Actionspektakel ein emotional aufwühlendes interstellares Abenteuer zaubert. Der hohe Wiederspielwert dank der verschiedenen Level-Routen macht das Spiel schließlich endgültig zum ewigen Klassiker!
12. Super Mario Bros. 3 (1988 - NES)
Hier habe ich mir am meisten schwer getan einen Franchise-Primus herauszupicken. Es tut sehr weh nicht das großartige Mario 64 mit aufgenommen zu haben, das ebenfalls ein stark prägendes Spieleerlebnis gewesen ist, doch Super Mario ist die definierende Referenz im 2D Jump'n Run Sektor und Teil 3 der NES Trilogie, stellt für mich noch knapp vor Super Mario World den Genreprimus dar.
13. Starcraft 2 - Wings of Liberty (2010 - PC)
Echtzeitstrategiespiele haben ebenfalls einen großen Stellenwert bei mir. Ich habe mehrfach in verschiedensten Command & Conquer Inkarnationen die GDI gegen die NOD (und umgekehrt) in den Kampf geschickt und die bedeutensten Feldzüge historisch Großfeldherren in der Age of Empires Reihe nachgespielt – vor Allem Age of Empires 2 habe ich bis zum Erbrechen im Multiplayer (allein gegen den Computer) ausgereizt. Doch es ist die lange von mir ignorierte Starcraft reihe, die sich als Genre-König gegen die Vorprägungen aus der Pubertät behaupten konnte. Hat mich schon der erste Teil in der Terraner-Kampagne richtig begeistert – so hat dieser zweite Teil dem ganzen nochmal eins drauf gesetzt und bietet dem Spieler neben einer erwartungsgemäß hervorragenden Spielbarkeit zusätzlich RPGeske Upgrademechanismen und ungeahnt erstklassiges Storytelling mit stark in Szene gesetzten Cutscenes und Ingame Events.
Das Ding ist so gut, dass man es selbst Scifi Fans empfehlen kann, die sonst nichts mit Echtzeitstrategie oder gar Computerspielen im Allgemeinen anfangen können.
14. Castlevania - Symphony of the Night (1997 - PSONE)
Wenn es jemals ein Beispiel für „gut geklaut“ gegeben hat, dann dieses Spiel.
Super Metroid hat bei Konami solchen Eindruck hinterlassen, dass die langjährige Traditionsreihe erstmals eine gravierende Gamedesignänderung erfuhr und plötzlich eine Linie an großartigen, komplexen Sidescroll Actionadventures hervorgebracht hat.
Und dieses Erstlingswerk der Neuorientierung bleibt bis heute das Prachtstück der gesamten Reihe.
Das komplexe Metroidsche Leveldesign von einem fernen Alienplaneten auf eine transilvanische Dracula-Burg zu übertragen war schlicht genial und trug große Früchte, als hätte die Reihe schon immer genauso aussehen müssen. Das ganze funktioniert so gut, dass ich es gelegentlich sogar dem Vorbild vorziehe, denn die Art und Weise wie hier Geheimnisse versteckt sind und zum Selbsterkunden einlädt sucht seines Gleichen – der epische Soundtrack von Michiru Yama setzt dem Spiel schließlich die Krone auf.
15. Conker's Bad Fur Day (1998 - N64)
Als Rarefan muss ich hier natürlich mehrere Schmuckstücke dieser Edelschmiede erwähnen und wenn man ein möglichst breites Spektrum aller Facetten von Rare abdecken möchte, kommt man nicht an diesem einzigarten Unikat eines absoluten Ausnahmespiels vorbei. Ursprünglich gedacht als zuckersüßes Schema F 3D-Jump'n Run, das höchstwahrscheinlich genau deswegen in der Belanglosigkeit versunken wäre, lenkten in letzter Minute die Köpfe von Rare radikal um und bescherten uns einen absoluten Satansbraten von einem Spiel, das bei Humor und Gewaltdarstellung weit jenseits des guten Geschmacks operiert und dabei auch noch Tabus bricht, die zur damaligen Zeit gar nicht erst bekannt waren. Der Wahnsin und die geradezu groteske Absurdität die hier herrschen, lassen selbst die pikantesten Southpark Folgen die Augen aufreisen. Das schier unersättliche Repertoire an unfassbaren Ideen fährt auch eine ganze Reihe brillanter Filmparodien auf – allein die Introsequenz, ist eine hervorragende Hommage an „Clockwork Orange“. Bei all dem grandiosen Inhalt, seien die spielerischen Schwächen locker verziehen, denn dieser Bad Hair Day den der Spieler durch das verfickte Eichhörnchen Conker erlebt, wird ewig im Gedächtnis bleiben!
16. Caesar 3 (1999 - PC)
Dass Computerspiele auch Allgemeinbildung fördern können, zeigen historisch basierte Städtebauspiele wie dieses hier. Zu Zeiten von Julius Caesar errichtet man kleine Siedlungen rundum das gesamte römische Imperium und baut diese zu großen Wirtschaftsmächten aus.
Es macht einfach Spaß eine Stadt in diesem historischen Kontext zu errichten, mit anderen Städten zu handeln, mit den begrenzen Ressourcen effektiv zu wirtschaften und dazu noch auf die Attraktivität zu achten und Statuen, Gärten, Villen und Streßennetze so auszubauen, wie es den eigenen Sinn für Ästhetik befriedigt. Ein Spielkonzept, das Stunden, Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre lang begeistert und immer einen besonderen Stellenwert in meinem Spielerherzen tragen wird.
17. Dead of Alvie 4 (2005 - XOBX360)
Wahrscheinlich eine eher ungewöhnliche Wahl für das einzige Beat'em Up in so einer genreübergreifenden Alltime-Classic Liste. Der für mich stärkste Konkurrent wäre „Street Fighter Alpha 2“. Warum ich mich letztlich für Dead or Alive entschieden habe, liegt daran, dass mich die Serie zu einer Zeit wieder für Beat'em Ups begeistern konnte, als ich das Genre als für mich eigentlich abgehakt hatte. Als ich das erste mal die höchst authentischen Bruce Lee- Imitationen durch den Charakter „Jann Lee“ sah, riss ich achtungsvoll die Augen auf. Und als ich dann noch die liebevoll und detailgetreu nachempfundenen Moves aus Drunken Master 2 hier durch den Charakter „Brad Wong“ präsentiert bekam, war es um mich geschehen. Ich hatte wieder richtig Spaß an Beat'em Ups. Dabei genoss ich vor allem das Motion Capturing. Ich konnte nicht genug davon kriegen mit Jann Lee zu kämpfen. Manchmal habe ich ihn einfach im Trainingsmodus Luftlöcher schlagen und treten lassen, weil ich einfach sein Moveset mit regelrechter Obsession visuell aufgesogen habe. Als martial Arts Fan, der der entsprechende Filme liebt und auch selbst seit über 10 Jahren sich mit verschiedensten Kampfkünsten beschäftigt, fühle ich mich mit Dead or Alive 4 am meisten wohl. Konkurrenz wie die Tekken Reihe hat mich im nachhinein richtig abgeturnt, denn in keinem anderen Beat'em up sieht das Kämpfen einfach so schön, flüssig und schnell aus wie hier. Ich liebe es!
18. Portal 2 (2011 - PS3)
Wenn es ein Spiel gibt, das man als „perfekt“ bezeichnen könnte, dann kommt die Fortsetzung des lediglich als Feierabendprojekt gedachten Überraschungshits „Portal“ doch am nächsten.
Kein anderes Spiel ist in seiner eigenen Gameplaymechanik so unfehlbar und bietet solch brillant designte Puzzles, die es erfordern über undenkbare Ecken zu denken, die im nachhinein sich aber als völlig schlüssig entpuppen. Doch Technische Eleganz hin, Spielerischen Brillanz her. Das Spiel amtet erst durch das unglaublich gute Storytelling wirkliche Genialität. Sind Stories normalerweise nie die große Stärke von Videospielen, so wird hier eine absolute Ausnahmearbeit abgeliefert, die auch hervorragenden Stoff für eine richtig gute Disney/Pixar-Produktion geliefert hätte. Doch die Narrative über eine interaktive Ego-Perspektive verleiht der Geschichte nochmal ein zusätzliches Gefühl von Isolation und Beklommenheit. Wenn unter dieser Prämisse auch noch etwas Humor und emotionale Spitzen serviert werden, dann hat man es hier mit einem wahrhaft unvergesslichen Stück Software für die Ewigkeiten zu tun.
19. Dark Souls (2011 - PS3)
Ein Rollenspiel aus Japan. Und es ist bei aller Liebe kein Japano-RPG im klassischen Sinne.
Dark Souls ist DAS große Videospiel Ungetüm der letzten Jahre. So groß, so anspruchsvoll, so geehrt und gefürchtet zugleich, dass man hier ganz klar von einem Meilenstein sprechen kann, der die Videospielära aufteilt. Sperrig, undurchschaubar, widerspenstig, gnadenlos, furchteinflößend, überfordernd – all das sind typische Adjektive, die die ersten Erfahrungen mit dem Spiel treffend beschreiben. Und trotz (oder gerade deswegen) alledem, lädt es ein tiefer einzutauchen und die Gameplaymechaniken zu erlernen. Die Steuerung ist komplex aber nicht kompliziert, die KI-Gegenwehr sehr fordernd, aber nie unfair und die Welt sehr weitläufig, aber letztlich doch gut überschaubar und ist fasziniert durch die Metroidvania-artige Verzahnungung einzelner Gebietsabschnitte.
Wer sich drauf einlässt, und dem Spiel die Geduld schenkt, die es verdient, erfährt eines der intensivsten Spieleabenteuer überhaupt. Der unerbittliche Schwierigkeitsgrad und das abscheulich gute Gegner/Monsterdesign schaffen zusätzlich eine morbide Stimmung und eine greifbare Gefahr, die auch dem eines guten Survival Horror gleicht. Ich jedenfalls bin nach diesem vergleichsweise jungen Spiel für alle Ewigkeiten gebranntmarkt und werde nie die Tortour vergessen, die ich hier in unzähligen Stunden durchlebt habe.
20. GoldenEye 007 (1997 - N64)
Eine der anderen ganz großen Vorzeigestärken Rare's waren die Shooter. Und das bewiesen die Briten gleich mit dem aller ersten Versuch und lieferten dann auch noch ausgerechnet mit einem Lizenzspiel einen ewigen Referenzklassiker der Spielegeschichte ab. Vieles, das heute Standard in Ego-Shootern ist, wurde erstmals hier ausprobiert und schier perfekt umgesetzt.
Selbst eingefleischte, arrogante PC-Shooter Fans können nicht die Qualitäten dieses Glanzstücks abstreiten. Die Klasse des Spiels ist rückwirkend auch widerum dem zugrude liegenden Film zuträglich und verleiht ihm eine gewisse Ehrenstellung. Das Spiel zeichnet einfach eine großartige Spielbarkeit, fordernde Missionsparameter und vor allem – rare typisch – unvergessliche Levelmusik, die das Spiel zu einem Klassiker machten, über den man auch heute noch 20 Jahre später spricht... Der spirituelle Nachfolger Perfect Dark ist zwar aus spielerischer Sicht mindestens genauso gut, technisch sogar um einiges besser – aber eben „nur“ ein sehr sehr gutes Update, das aber nicht mehr ganz die Wellen schlagen konnte, wie es dieses Spiel einst tat...
21. God of War (2005 - PS2)
Ich habe eine Schwäche für griechische Mythologie, das hat mich schon zu NES-Zeiten mit Spielen wie „The Battle of Olympus“ fasziniert. Das war auch der Hauptgrund, dass ich mich überhaupt an God of War herangetraut habe, da das Hack'n Slay Genre von mir für gewöhnlich unbeachtet umgangen wird. Doch dann wäre mir einer der abgefahrensten Wahnsinnstripps der jüngeren Spielgeschichte entgangen. Im Gegensatz zu vergleichbaren Spielen zeichnet God of War ein unglaublich cleveres Leveldesign aus, das anstelle von „Stage Clear“-Screens lieber nahtlose Gebietsübergänge anbietet und ein unglaubliches Gefühl der Progression vermittelt, vor allem, da der lineare Spielverlauf mehrfach bereits erreichte Spielabschnitte von neuen Perspektiven aus aufgreift. Das Erklimmen des Schlosses auf dem Rücken des wandelnden Titanen ist gespickt von unglaublichen Aha-Erlebnissen und einem unerbittlichen Gegneraufkommen, bei dem die Epicness-, Rage- und Insanity-O-Meter so dermaßen laut ausschlagen, dass einem beim Spielen die Ohren nach hinten geblasen werden.
22. XCOM2 (2016 - PC)
Rundenbasierte Strategie-RPGS sind ein Subgenre, für das ich besonders anfällig bin und mindestens, wenn nicht sogar noch mehr schätze, als die deutlich hektischeren Echtzeitstrategie-Konterparts. Anstelle eines „Vandal Hearts“ oder „Fire Emblem“ wähle ich die deutlich militärischere Xcom Reboot Reihe. Die Mischung aus Wirtschaftssimulation und taktischer Strategie entfaltet ein Suchtpotential, das schnell die Zeit vergessen lässt. War schon der erste Teil gut darin mit kniffligen Maps und Gegneraufkommen den inneren Strategen in mir herauszufordern, gestaltet der zweite Teil das alles noch etwas knackiger und geschliffener, so dass man hier legitim von einem Referenzwerk in diesem großartig Genre sprechen kann.
23. Secret of Mana (1993 - SNES)
Der Japano-RPG Klassiker schlechthin – zumindest wenn man nach deutschen, importscheuen Spielerfahrung geht. Für gewöhnlich geht Titel des besten SNES RPGs an Werke wie Final Fantasy 6 oder Chrono Trigger, aber ich gehe in diesem Falle nach Nostalgie und Secret of Mana hat auf jeden Fall seine liebenswerten Eigenheiten und Momente, die mit dem tollen Soundtrack mir auf jeden Fall für schöne Erinnerungen beschert haben. Allein wenn beim legendären Intro die ersten Klaviertasten angestimmt werden, bekomme ich eine Gänsehaut...
24. Worms Armageddon (1997- PC)
Eines der fesselndsten und aberwitzigsten Spielkonzepte, die ich jemals genießen durfte. Selten hatte ich mehr Spaß, als beim Fallen stellen, während der Gegner tatenlos mit zusehen muss, wie ihm gerade geschieht. Das rundenbasierte Bekriegen mit einer ganzen Anzahl unterschiedlichster Waffen und Fortbewegungsoptionen eröffnet eine riesige Palette an kreativen Angriffsmöglichkeiten, die entweder mit großen Jubel oder tiefstem Frust enden können. Für mich DAS Partyspiel schlechthin.
25. Snatcher (1988/1994 - Sega MegaCD)
Zwar war ich nie der ganz große Point'n Click Adventure Spieler, da ich stets viel zu schnell vor den Rätseln kapituliere, aber dennoch will ich dieses Kultgenre hier in irgend einer Form vertreten wissen. Typischerweise müsste jetzt hier ein Vertreter der Riege an großartigen Spielen aus dem Hause Lucas Arts oder Sierra stehen, doch da ich die Spiele nie zu ausgiebig gespielt habe, entscheide ich mich lieber für einen Geheimtipp, der sich weniger durch knackige Rätsel, als mehr durch eine spannende Geschichte auszeichnet. Bevor Hideo Kojima mit der Metal Gear Solid Reihe berühmt wurde, kreierte der Filmfan hier einen einzigartigen Mix aus Terminator und Blade Runner und bescherte damit der Spielewelt eine der besten und spannendsten Visual Novels. Wäre da nicht die Hürde der etwas unkomfortablen Steuerung und gegen Ende wirklich knackigen Reflextests, würde ich vor einer bedenkenlosen Empfehlung an videospielunerfahrene Film- und Scifi Fans sprechen. Die Geschichte ist es auf jeden Fall wert.