Filmtagebuch: Vince
Moderator: SFI
Arlington Road
Psychothriller, der mit seiner gnadenlosen Intensität immer wieder aufs Neue total auf die Substanz geht.
Alarm im Weltall
Klassiker des SF-Films, der mit seiner überragenden Ausstattung das Genre maßgeblich beeinflusst hat. Höchst atmosphärisch, gut gespielt, zum Niederknien bebildert. Nur der Erzählfluss bewegt sich etwas zu langsam fort und die Liebeleien mit der naiven Tochter sind in dem Ausmaß auch nur schwer logisch nachzuvollziehen.
Glengarry Glen Ross
Charakterstudie aus der Vertreterbranche, das weniger durch inhaltliche Substanz als vielmehr durch die überragende Darstellergarde auftrumpft. Jack Lemmon ist hier nicht weniger als genial, Al Pacino steht dem kaum in etwas nach und Daniel Baldwin hat einen denkwürdigen Kurzauftritt. In weiteren Rollen Kevin Spacey, Ed Harris und Alan Arkin.
Am Ende geht mir der Film aber nicht tief genug in die schwierige Branche hinein und versäumt es, deren Tücken besser herauszustellen.
Die Blinde Bestie
Puh, schwierig einzuschätzen. Ein Film, der viele Sinne bewusst ausspart, komplett minimalistisch arbeitet, um sich auf den Tastsinn zu fokussieren. Ein schwieriges Unterfangen, das Yasuzo Masumura aber ziemlich geschickt umsetzt. Spärliche Beleuchtung, dreidimensionale Kulissen aus Nasen, Mündern, Brüsten und Händen und eine riesige Skulptur eines Frauenkörpers in der Mitte des Raumes, der den zentralen Handlungsrahmen bildet - darin ein blinder Künstler, der eine Frau entführt hat, um mit ihrer Hilfe sein Meisterwerk zu errichten. Ein psychologisch nicht immer ausgereifter Film, der aber am Ende seine Karten voll ausspielt und zu einem ziemlich krassen Finale ausholt.
JFK - Tatort Dallas
Oliver Stone, wie man ihn eben kennt - die vorgegebene Wahrheit und den US-amerikanischen Regierungsapparat hinterfragend, Theorien strickend und seine eigene Interpretation ohne Rücksicht auf Verluste in den Raum werfend. In stolzen 198 Minuten rollt der Film den als abgeschlossen geltenden Fall JFK nochmals auf und zweifelt mit Beharrlichkeit am Ablauf der Tat. Die wird aus jeder erdenklichen Perspektive nochmals rekapituliert, zwischen Dialoge werden Originalaufnahmen eingeblendet, das von Stone gedrehte Material dient als Zugang hinter die Kulissen und entwirft eine ganz neue Perspektive auf den Fall. Insgesamt wirkt das auf Dauer ein wenig zu linear, bis Kevin Costners Figur plötzlich vor dem Gericht steht und ein Plädoyer hält, aber trotz der immensen Laufzeit wird es nicht langweilig. Was nicht zuletzt auch der Garde an hochwertigen Schauspielern zu verdanken ist - Kevin Costner, Kevin Bacon, Tommy Lee Jones, Jack Lemmon, Walther Matthau, Joe Pesci, John Candy, Donald Sutherland und und und.
Psychothriller, der mit seiner gnadenlosen Intensität immer wieder aufs Neue total auf die Substanz geht.
Alarm im Weltall
Klassiker des SF-Films, der mit seiner überragenden Ausstattung das Genre maßgeblich beeinflusst hat. Höchst atmosphärisch, gut gespielt, zum Niederknien bebildert. Nur der Erzählfluss bewegt sich etwas zu langsam fort und die Liebeleien mit der naiven Tochter sind in dem Ausmaß auch nur schwer logisch nachzuvollziehen.
Glengarry Glen Ross
Charakterstudie aus der Vertreterbranche, das weniger durch inhaltliche Substanz als vielmehr durch die überragende Darstellergarde auftrumpft. Jack Lemmon ist hier nicht weniger als genial, Al Pacino steht dem kaum in etwas nach und Daniel Baldwin hat einen denkwürdigen Kurzauftritt. In weiteren Rollen Kevin Spacey, Ed Harris und Alan Arkin.
Am Ende geht mir der Film aber nicht tief genug in die schwierige Branche hinein und versäumt es, deren Tücken besser herauszustellen.
Die Blinde Bestie
Puh, schwierig einzuschätzen. Ein Film, der viele Sinne bewusst ausspart, komplett minimalistisch arbeitet, um sich auf den Tastsinn zu fokussieren. Ein schwieriges Unterfangen, das Yasuzo Masumura aber ziemlich geschickt umsetzt. Spärliche Beleuchtung, dreidimensionale Kulissen aus Nasen, Mündern, Brüsten und Händen und eine riesige Skulptur eines Frauenkörpers in der Mitte des Raumes, der den zentralen Handlungsrahmen bildet - darin ein blinder Künstler, der eine Frau entführt hat, um mit ihrer Hilfe sein Meisterwerk zu errichten. Ein psychologisch nicht immer ausgereifter Film, der aber am Ende seine Karten voll ausspielt und zu einem ziemlich krassen Finale ausholt.
JFK - Tatort Dallas
Oliver Stone, wie man ihn eben kennt - die vorgegebene Wahrheit und den US-amerikanischen Regierungsapparat hinterfragend, Theorien strickend und seine eigene Interpretation ohne Rücksicht auf Verluste in den Raum werfend. In stolzen 198 Minuten rollt der Film den als abgeschlossen geltenden Fall JFK nochmals auf und zweifelt mit Beharrlichkeit am Ablauf der Tat. Die wird aus jeder erdenklichen Perspektive nochmals rekapituliert, zwischen Dialoge werden Originalaufnahmen eingeblendet, das von Stone gedrehte Material dient als Zugang hinter die Kulissen und entwirft eine ganz neue Perspektive auf den Fall. Insgesamt wirkt das auf Dauer ein wenig zu linear, bis Kevin Costners Figur plötzlich vor dem Gericht steht und ein Plädoyer hält, aber trotz der immensen Laufzeit wird es nicht langweilig. Was nicht zuletzt auch der Garde an hochwertigen Schauspielern zu verdanken ist - Kevin Costner, Kevin Bacon, Tommy Lee Jones, Jack Lemmon, Walther Matthau, Joe Pesci, John Candy, Donald Sutherland und und und.
Joa Arlington Road ist wirklich stark und meine aller erste DVD immernoch ein besonderen Platz in meiner Sammlung. Aber JFK ist bei mir aufjedenfall ein all time favorit der film ist einfach nur geil intensiv gedreht mit ner tollen besetzung und hammer dia- und monologen. Der ganze Monolog von Donald Sutherland gehört zu meinen Lieblingssachen aus einem Film. Bei dem Film stimmt für mich eigentlich so ziemlich alles und für mich klar Stones bester
Ahja, schön, dass der auch bei dir gut wegkommt. Hab den nämlich aufgenommen, wird die tage bei zeiten verschnabuliert.Vince hat geschrieben:Die Blinde Bestie
Puh, schwierig einzuschätzen. Ein Film, der viele Sinne bewusst ausspart, komplett minimalistisch arbeitet, um sich auf den Tastsinn zu fokussieren. Ein schwieriges Unterfangen, das Yasuzo Masumura aber ziemlich geschickt umsetzt. Spärliche Beleuchtung, dreidimensionale Kulissen aus Nasen, Mündern, Brüsten und Händen und eine riesige Skulptur eines Frauenkörpers in der Mitte des Raumes, der den zentralen Handlungsrahmen bildet - darin ein blinder Künstler, der eine Frau entführt hat, um mit ihrer Hilfe sein Meisterwerk zu errichten. Ein psychologisch nicht immer ausgereifter Film, der aber am Ende seine Karten voll ausspielt und zu einem ziemlich krassen Finale ausholt.
The Life and Death of Peter Sellers
Gewitzte und amüsante biografische Tragikomödie um den legendären Schauspieler ("Dr. Seltsam"), die mit Aufwand zwischen verschiedenen Ebenen der Fiktion und Realität switcht.
Mit beeindruckender Wandlungsfähigkeit verkörpert Geoffrey Rush den Komödianten mit der charakteristischen Hornbrille und begleitet ihn über eine Epoche, die von seinem schauspielerischen Durchbruch bis zum Ende seiner Schaffenszeit reicht - der titelgebende "Tod" Sellers wird so gar nicht gezeigt.
Gegenstand ist sein Schaffen auf der Leinwand ebenso wie freudige Ereignisse und Schicksalsschläge im aufwühlenden Privatleben. Bezeichnenderweise spielt Regisseur Stephen Hopkins damit, dass seine Titelfigur sein Leben zurechtbiegt wie ein Kind - harte Zeiten wie die Scheidung von der ersten Frau oder der Tod der Mutter werden ironisch aufgebrochen, indem die ernste Szene plötzlich als gestellt entlarvt wird - Filmkulissen kommen zum Vorschein, die Frau oder Mutter dreht sich zur Kamera um und entpuppt sich plötzlich als Sellers, der mit Perücke die Menschen nachäfft, die ihm am nächsten stehen. Das Spiel mit den doppelten Böden und das Vortäuschen von Tatsachen erinnert mitunter stark an den ähnlich gestrickten "Mondmann", in dem Jim Carrey dem Entertainer Andy Kaufman sein gesicht leiht.
Leider bleibt die Aussage hinter dem Metaebenen-Spiel - Sellers versteckt sich vor der Realität, indem er sich hinter seinen komischen Rollen versteckt - zu unpsychologisch und die Chronologie der gezeigten Ereignisse ist viel zu unreflektiert, um gänzlich zu überzeugen. Dennoch eine unterhaltsame Biografie voller verrückter Einfälle.
Attentat auf Richard Nixon
Einfühlsame, intelligente Psychostudie mit einem - mal wieder - überragenden Sean Penn und einem nicht minder formidablen Supportcast. Ganz stark, wie die Beweggründe des Sam Bicke analysiert und in einen größeren Zusammenhang gesetzt werden. Als Statement nicht ganz so ausdrucksstark wie der vergleichbare "Taxi Driver", aber auf psychologischer Ebene mindestens gleichwertig.
Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders
Guiseppe Baldini (Dustin Hoffman) erzählt seinem Schüler Jean-Baptiste Grenouille (Ben Wishaw) eine Legende und muß ihm anschließend noch erklären, was eine Legende überhaupt ist - vielleicht ist das der Schlüssel, um "Das Parfüm" richtig einzuordnen.
Ich genieße die Freiheit, Quervergleiche zum Roman in Unkenntnis desselben nicht ziehen zu müssen. Glücklicherweise hat Tom Tykwers Arbeit genug Persönlichkeit, um für sich selbst stehen zu können. "Das Parfüm" ist als Legende zu verstehen - Übertreibungen, Ausschmückungen, Zurechtbiegungen, wohin man sieht. Vieles, was ins Lächerliche abdriften könnte (Die Szene am Marktplatz), tut es nicht unbedingt, denn immerhin handelt es sich nur um eine alte Sage - eine Geschichte, die die Menschen in oraler Kommunikation weitergeben. Hier muss nicht alles den Tatsachen entsprechen, es sollte nur eine gute Geschichte abgeben.
Die Qualität eines Parfums lässt sich laut Guiseppe Baldini nach drei Akkorden einordnen: Kopf-Akkord (der erste Eindruck, er verfliegt schnell), Herz-Akkord (das "Thema" des Parfums, das mehrere Stunden anhält), Basis-Akkord ("Nachklang" des Parfums, der einige Tage anhält).
Der Kopf-Akkord des Films: Seine Optik. Ein brillanter Eindruck erschließt sich selbst dem Zuschauer, der über Kostümfilme ansonsten die Nase rümpft. Die Geburt Grenouilles auf dem Fischmarkt ist an Intensität nur schwer zu überbieten, das Produktionsdesign verfügt über eine einzigartige Note - ein visuell wahnsinnig starkes cineastisches Epos.
Der Herz-Akkord des Films: Seine Handlung. Obwohl stets interessant und manchmal geradezu herausfordernd (man möchte mit ganzem Herzen, dass Grenouille seinem hochnäsigen Meister eine Lektion in Sachen Parfummischung erteilt), bleibt es insgesamt doch zu linear, wie ein akzidentielles Road Movie, dem Grenouille folgt. Die Psychologie der Hauptfigur wird ruckartig und unsensibel in den Film gebracht.
Der Basis-Akkord des Films: Seine nachhaltige Wirkung. Es galt das Unmögliche zu vollbringen, innerhalb eines visuellen Mediums den Geruchssinn zu stimulieren - eine fast unmögliche Aufgabe. Daher auch das "unverfilmbar"-Prädikat des Romans, wobei: Schließlich ist ja auch ein Buch ein visuelles und kein kein olfaktorisches Medium. Die Aufgabe wurde mehr oder weniger zufriedenstellend gelöst, doch was bleibt? Die Geschichte eines Mannes, der die Welt über den Geruchssinn erfährt. Ist das faszinierend genug, um über die filmischen Grenzen hinaus zu beschäftigen? Nicht unbedingt. "Das Parfum" dient letztlich eher dem Amusement einer unterhaltsamen Geschichte, eben Legende, denn weiterführendem Gedankengut mit selbstreflexivem Potenzial. Letztendlich Kabarett über den Menschen und die Abhängigkeit von seinen Sinnen, nichts weiter - auch wenn es gerne mehr gewesen wäre.
(noch)
Breaking News
80 Minuten Volldampf. Eine abrupte Schießerei eröffnet Johnnie Tos Reigen aus Rundum-Action und hektischer Medienkritik. Eine Geiselnahme in einem Wohnblock ist Zentrum eines stylish in grüngrau-blau gehaltenen modernen HK-Actioners voller Affekte. Aktion und Reaktion, schnelles Handeln und zweckmäßige, reduzierte Kommunikation sind die Eckpfeiler des Films, der sich alle Mühe gibt, die in Zelluloid gegossene Kritik an der hochmodernisierten Gesellschaft zu sein.
Dabei bleiben die Strukturen viel zu simpel und weit unter den Möglichkeiten, die To zur Verfügung gehabt hätte. Ein Pulk von Reportern mit blitzenden Fotoapparaten an der Polizeiabsperrung und eine hochemanzipierte Ermittlerin im Hi-Tech-Lieferwagen reichen nicht aus, um den Anforderungen zu gereichen. Die Persönlichkeit der Charaktere zollt dem hohen Tempo Tribut, identifizieren kann man sich weder mit Täter noch mit Opfer. Zudem sind die Dialoge nicht immer glücklich, verlieren sich hier und da mal an die unfreiwillige Komik.
Die technisch gute Umsetzung und die interessante Idee können nicht verhindern, dass "Breaking News" schließlich doch in die Mittelmäßigkeit abrutscht. Johnnie To hat schon bessere Filme gedreht.
Gewitzte und amüsante biografische Tragikomödie um den legendären Schauspieler ("Dr. Seltsam"), die mit Aufwand zwischen verschiedenen Ebenen der Fiktion und Realität switcht.
Mit beeindruckender Wandlungsfähigkeit verkörpert Geoffrey Rush den Komödianten mit der charakteristischen Hornbrille und begleitet ihn über eine Epoche, die von seinem schauspielerischen Durchbruch bis zum Ende seiner Schaffenszeit reicht - der titelgebende "Tod" Sellers wird so gar nicht gezeigt.
Gegenstand ist sein Schaffen auf der Leinwand ebenso wie freudige Ereignisse und Schicksalsschläge im aufwühlenden Privatleben. Bezeichnenderweise spielt Regisseur Stephen Hopkins damit, dass seine Titelfigur sein Leben zurechtbiegt wie ein Kind - harte Zeiten wie die Scheidung von der ersten Frau oder der Tod der Mutter werden ironisch aufgebrochen, indem die ernste Szene plötzlich als gestellt entlarvt wird - Filmkulissen kommen zum Vorschein, die Frau oder Mutter dreht sich zur Kamera um und entpuppt sich plötzlich als Sellers, der mit Perücke die Menschen nachäfft, die ihm am nächsten stehen. Das Spiel mit den doppelten Böden und das Vortäuschen von Tatsachen erinnert mitunter stark an den ähnlich gestrickten "Mondmann", in dem Jim Carrey dem Entertainer Andy Kaufman sein gesicht leiht.
Leider bleibt die Aussage hinter dem Metaebenen-Spiel - Sellers versteckt sich vor der Realität, indem er sich hinter seinen komischen Rollen versteckt - zu unpsychologisch und die Chronologie der gezeigten Ereignisse ist viel zu unreflektiert, um gänzlich zu überzeugen. Dennoch eine unterhaltsame Biografie voller verrückter Einfälle.
Attentat auf Richard Nixon
Einfühlsame, intelligente Psychostudie mit einem - mal wieder - überragenden Sean Penn und einem nicht minder formidablen Supportcast. Ganz stark, wie die Beweggründe des Sam Bicke analysiert und in einen größeren Zusammenhang gesetzt werden. Als Statement nicht ganz so ausdrucksstark wie der vergleichbare "Taxi Driver", aber auf psychologischer Ebene mindestens gleichwertig.
Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders
Guiseppe Baldini (Dustin Hoffman) erzählt seinem Schüler Jean-Baptiste Grenouille (Ben Wishaw) eine Legende und muß ihm anschließend noch erklären, was eine Legende überhaupt ist - vielleicht ist das der Schlüssel, um "Das Parfüm" richtig einzuordnen.
Ich genieße die Freiheit, Quervergleiche zum Roman in Unkenntnis desselben nicht ziehen zu müssen. Glücklicherweise hat Tom Tykwers Arbeit genug Persönlichkeit, um für sich selbst stehen zu können. "Das Parfüm" ist als Legende zu verstehen - Übertreibungen, Ausschmückungen, Zurechtbiegungen, wohin man sieht. Vieles, was ins Lächerliche abdriften könnte (Die Szene am Marktplatz), tut es nicht unbedingt, denn immerhin handelt es sich nur um eine alte Sage - eine Geschichte, die die Menschen in oraler Kommunikation weitergeben. Hier muss nicht alles den Tatsachen entsprechen, es sollte nur eine gute Geschichte abgeben.
Die Qualität eines Parfums lässt sich laut Guiseppe Baldini nach drei Akkorden einordnen: Kopf-Akkord (der erste Eindruck, er verfliegt schnell), Herz-Akkord (das "Thema" des Parfums, das mehrere Stunden anhält), Basis-Akkord ("Nachklang" des Parfums, der einige Tage anhält).
Der Kopf-Akkord des Films: Seine Optik. Ein brillanter Eindruck erschließt sich selbst dem Zuschauer, der über Kostümfilme ansonsten die Nase rümpft. Die Geburt Grenouilles auf dem Fischmarkt ist an Intensität nur schwer zu überbieten, das Produktionsdesign verfügt über eine einzigartige Note - ein visuell wahnsinnig starkes cineastisches Epos.
Der Herz-Akkord des Films: Seine Handlung. Obwohl stets interessant und manchmal geradezu herausfordernd (man möchte mit ganzem Herzen, dass Grenouille seinem hochnäsigen Meister eine Lektion in Sachen Parfummischung erteilt), bleibt es insgesamt doch zu linear, wie ein akzidentielles Road Movie, dem Grenouille folgt. Die Psychologie der Hauptfigur wird ruckartig und unsensibel in den Film gebracht.
Der Basis-Akkord des Films: Seine nachhaltige Wirkung. Es galt das Unmögliche zu vollbringen, innerhalb eines visuellen Mediums den Geruchssinn zu stimulieren - eine fast unmögliche Aufgabe. Daher auch das "unverfilmbar"-Prädikat des Romans, wobei: Schließlich ist ja auch ein Buch ein visuelles und kein kein olfaktorisches Medium. Die Aufgabe wurde mehr oder weniger zufriedenstellend gelöst, doch was bleibt? Die Geschichte eines Mannes, der die Welt über den Geruchssinn erfährt. Ist das faszinierend genug, um über die filmischen Grenzen hinaus zu beschäftigen? Nicht unbedingt. "Das Parfum" dient letztlich eher dem Amusement einer unterhaltsamen Geschichte, eben Legende, denn weiterführendem Gedankengut mit selbstreflexivem Potenzial. Letztendlich Kabarett über den Menschen und die Abhängigkeit von seinen Sinnen, nichts weiter - auch wenn es gerne mehr gewesen wäre.
(noch)
Breaking News
80 Minuten Volldampf. Eine abrupte Schießerei eröffnet Johnnie Tos Reigen aus Rundum-Action und hektischer Medienkritik. Eine Geiselnahme in einem Wohnblock ist Zentrum eines stylish in grüngrau-blau gehaltenen modernen HK-Actioners voller Affekte. Aktion und Reaktion, schnelles Handeln und zweckmäßige, reduzierte Kommunikation sind die Eckpfeiler des Films, der sich alle Mühe gibt, die in Zelluloid gegossene Kritik an der hochmodernisierten Gesellschaft zu sein.
Dabei bleiben die Strukturen viel zu simpel und weit unter den Möglichkeiten, die To zur Verfügung gehabt hätte. Ein Pulk von Reportern mit blitzenden Fotoapparaten an der Polizeiabsperrung und eine hochemanzipierte Ermittlerin im Hi-Tech-Lieferwagen reichen nicht aus, um den Anforderungen zu gereichen. Die Persönlichkeit der Charaktere zollt dem hohen Tempo Tribut, identifizieren kann man sich weder mit Täter noch mit Opfer. Zudem sind die Dialoge nicht immer glücklich, verlieren sich hier und da mal an die unfreiwillige Komik.
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Das Parfüm fand ich schwach, wobei ich sagen muss, dass ich schon das Buch öde fand. Ich konnte dem ganzen nicht so viel abgewinnen, würde ne geben.
Trust Me, I'm a Doctor!!
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
Mein Last.FM Profil
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Ach, den hab ich doch schon bei der letzten TV-Ausstrahlung geschnaggelt. Hat mich aber net so vom Hocker gerissen. War allerdings auch müde und da ich mir ja die ganze Bogart-Metallbox zugelegt habe, werde ich mir den in Kürze auch noch mal geben.Samir hat geschrieben:huhu vince is auf dem vormarsch mit 'Bogart Filmen da is es ja nicht mehr weit zu Casablanca ;)
A Scanner Darkly
Ich liebte schon die Optik des PS2-Spiels "XIII" abgöttisch, da musste "A Scanner Darkly" doch reinhauen wie ne Bombe. Hat es aber leider nicht hundertprozentig. Tatsächlich würde ich sogar sagen, die Rotoskoptechnik lenkt ein bisschen zu sehr vom Stoff aus der Feder von Philip K. Dick ab - auch wenn sie durchaus ihren Sinn im Gefüge hat und nicht unbedingt selbstzweckhaft als Exot auf Zuschauergunst aus ist.
Der Stoff derweil schlägt immer mal wieder durch und zeigt anhand weniger ausgewählter Geniestreiche, was da für ein Diskurs drinsteckt - wenn Reeves' Protagonist sich etwa an seine Vergangenheit erinnert und das damalige Leben analysiert. Auch die Dialoge sind stark, regen zum Nachdenken, manchmal auch zum Schmunzeln an.
Wie schon in "Renaissance" verdeckt das Äußere des Films den Umstand, dass aktiv auf der Leinwand nur wenig geschieht, denn "A Scanner Darkly" ist in erster Linie tatsächlich Dialogfilm. Doch im Gegensatz zur Schwarzweißproduktion fehlt diesmal nicht die Substanz, sie versteckt sich hinter ebenen Linien und Flächen aus Pastellfarben und im Endeffekt wird man einiges mitnehmen aus der Verfilmung.
Dennoch drängt sich die Vermutung auf, dass das Ganze als Realfilm noch besser funktioniert hätte, unter der Bedingung, dass sich ein fähiger und passender Regisseur des Stoffes angenommen hätte - ein Cronenberg vielleicht oder ein Gilliam, der das Projekt in der Vergangenheit eigentlich auch schon mal realisieren sollte.
(knapp)
Prestige - Meister der Magie
Narren-Review (Film 9/10)
The Shield - Season 3
Narren-Review (Film 8/10)
Ich liebte schon die Optik des PS2-Spiels "XIII" abgöttisch, da musste "A Scanner Darkly" doch reinhauen wie ne Bombe. Hat es aber leider nicht hundertprozentig. Tatsächlich würde ich sogar sagen, die Rotoskoptechnik lenkt ein bisschen zu sehr vom Stoff aus der Feder von Philip K. Dick ab - auch wenn sie durchaus ihren Sinn im Gefüge hat und nicht unbedingt selbstzweckhaft als Exot auf Zuschauergunst aus ist.
Der Stoff derweil schlägt immer mal wieder durch und zeigt anhand weniger ausgewählter Geniestreiche, was da für ein Diskurs drinsteckt - wenn Reeves' Protagonist sich etwa an seine Vergangenheit erinnert und das damalige Leben analysiert. Auch die Dialoge sind stark, regen zum Nachdenken, manchmal auch zum Schmunzeln an.
Wie schon in "Renaissance" verdeckt das Äußere des Films den Umstand, dass aktiv auf der Leinwand nur wenig geschieht, denn "A Scanner Darkly" ist in erster Linie tatsächlich Dialogfilm. Doch im Gegensatz zur Schwarzweißproduktion fehlt diesmal nicht die Substanz, sie versteckt sich hinter ebenen Linien und Flächen aus Pastellfarben und im Endeffekt wird man einiges mitnehmen aus der Verfilmung.
Dennoch drängt sich die Vermutung auf, dass das Ganze als Realfilm noch besser funktioniert hätte, unter der Bedingung, dass sich ein fähiger und passender Regisseur des Stoffes angenommen hätte - ein Cronenberg vielleicht oder ein Gilliam, der das Projekt in der Vergangenheit eigentlich auch schon mal realisieren sollte.
(knapp)
Prestige - Meister der Magie
Narren-Review (Film 9/10)
The Shield - Season 3
Narren-Review (Film 8/10)
Thx Fäb!
Gestern auf Arte:
Gerry
Ich hatte mal ne Katze namens Gerry... die hat immer viel geschlafen, aber ihr dabei zuzusehen, war auf jeden Fall spannender als Gus van Sants Start der "Todes-Trilogie".
Ich bin ja eigentlich keiner, der kategorisch minutenlange Einstellungen ohne dramaturgische Höhepunkte ablehnt. Aber van Sants Bilder wirkten in ihrer Lethargie einfach nur inhaltsleer, gewollt Kunst, ohne wirklich welche zu sein. Dass man gefühlte 10 Minuten zwei Gesichter von der Seite in Nahaufnahme sieht und dabei das Schlurfen über den Weg vernimmt, verkommt ab einem gewissen Zeitpunkt zur künstlichen Streckung eines 95-Minüters, der eigentlich Kurzfilm hätte sein müssen. Im Endeffekt betet "Gerry" in meinen Augen einfach zu sehr seine Intention dem Zuschauer entgegen und verfehlt dabei die angestrebte Wirkung, die Ausweglosigkeit aus der endlosen Wüste aufzuzeigen. Einige gut eingesetzte Fragmente von musikalischer Untermalung, mal Klaviergetrippel, mal Soundscapes, verhindern nicht die fehlende Intensität.
Gestern auf Arte:
Gerry
Ich hatte mal ne Katze namens Gerry... die hat immer viel geschlafen, aber ihr dabei zuzusehen, war auf jeden Fall spannender als Gus van Sants Start der "Todes-Trilogie".
Ich bin ja eigentlich keiner, der kategorisch minutenlange Einstellungen ohne dramaturgische Höhepunkte ablehnt. Aber van Sants Bilder wirkten in ihrer Lethargie einfach nur inhaltsleer, gewollt Kunst, ohne wirklich welche zu sein. Dass man gefühlte 10 Minuten zwei Gesichter von der Seite in Nahaufnahme sieht und dabei das Schlurfen über den Weg vernimmt, verkommt ab einem gewissen Zeitpunkt zur künstlichen Streckung eines 95-Minüters, der eigentlich Kurzfilm hätte sein müssen. Im Endeffekt betet "Gerry" in meinen Augen einfach zu sehr seine Intention dem Zuschauer entgegen und verfehlt dabei die angestrebte Wirkung, die Ausweglosigkeit aus der endlosen Wüste aufzuzeigen. Einige gut eingesetzte Fragmente von musikalischer Untermalung, mal Klaviergetrippel, mal Soundscapes, verhindern nicht die fehlende Intensität.
Arte Trahsnight:
Singapore Sling
Auf Otto Premingers "Laura" basierender, überaus gewagter Genremix irgendwo zwischen Krimi, Sexploitation, Drama, Komödie und Splatter, der den Film Noir als Vorwand nimmt, um den Zuschauer vollends zu verstören.
In schwarzweiß gedreht, wird man zunächst von sicheren Genreerwartungen eingelullt, die vorgaukeln, man würde sich in einem abgesteckten Gebiet bewegen: Ein Wald, ein altes Auto mit strahlenden Scheinwerfern, prasselnder Regen, ein Mann in Trenchcoat mit Hut und ein melancholischer Off-Kommentar des (Anti-)Helden. Dann gar zwei vermeintliche Femmes Fatales, die über einem ausgehobenen Grab stehen und jemanden beerdigen. Die Bilder sind eine Illusion, ein Replika des Film Noir, das aufgebrochen wird, sobald der Mann im Trenchcoat die Schwelle des Hauses der beiden Frauen betritt.
Ab hier kehrt Nikos Nikolaidis brutal alle Genreerwartungen nach außen und schockiert mit sexuellen Perversitäten. Der (Anti-)Held wird gefesselt, die bis dahin inzestuös vorgehenden beiden Frauen, Mutter und Tochter, übergeben sich auf ihn, urinieren auf ihn. Die ekelhafte Dekadenz aus "Das Große Fressen" überträgt sich auf das Mahl zu Tische, mit Kristallgläsern und teurem Besteck, aber die Nahrung wirkt ekelhaft, unterscheidet sich in ihrem Schwarzweiß nicht von den Goreszenen, als die Innereien eines Menschen wie in einem Romero-Film ausgeweidet und in gläserne Behältnisse gestopft werden. Doch im Gegensatz zu jenen Werken stehen Sex und (bevorzugt sadomasochistische) Gewalt hier nicht im Rahmen der Genreerwartungen, sondern außerhalb; sie brechen herein wie eine Invasion von Fremdkörpern. Und das ist das wirklich Schockierende. Pornographisches, Splatter und Gore sind vorhanden, jedoch beileibe nicht so explizit wie in Filmen, die aus diesen Gründen gemacht wurden. Das Fremde an ihnen verleiht ihnen hier die unerträgliche Intensität.
"Singapore Sling" scheint es einzig und allein um cineastische Tatbestände zu gehen. Der Film ist hier nicht Medium zum Transport gesellschaftlicher oder sozialer Werte, sondern er bezieht sich voll und ganz auf seinesgleichen. Er möchte Zäune einreißen, selbstreferenziell darauf verweisen, wozu der Film als Medium fähig ist. Dass diese Fähigkeiten durch die Genrekategorisierungen - und der hier verwendete Film Noir ist sicher eines der prägnantesten Genres überhaupt - immer wieder unterschätzt werden, erkennt man daran, wie sehr "Singapore Sling" das sittliche Empfinden des Zuschauers berührt - Der Kultursender Arte scheint den Hinweis für diesen Film maßgeschneidert zu haben.
Singapore Sling
Auf Otto Premingers "Laura" basierender, überaus gewagter Genremix irgendwo zwischen Krimi, Sexploitation, Drama, Komödie und Splatter, der den Film Noir als Vorwand nimmt, um den Zuschauer vollends zu verstören.
In schwarzweiß gedreht, wird man zunächst von sicheren Genreerwartungen eingelullt, die vorgaukeln, man würde sich in einem abgesteckten Gebiet bewegen: Ein Wald, ein altes Auto mit strahlenden Scheinwerfern, prasselnder Regen, ein Mann in Trenchcoat mit Hut und ein melancholischer Off-Kommentar des (Anti-)Helden. Dann gar zwei vermeintliche Femmes Fatales, die über einem ausgehobenen Grab stehen und jemanden beerdigen. Die Bilder sind eine Illusion, ein Replika des Film Noir, das aufgebrochen wird, sobald der Mann im Trenchcoat die Schwelle des Hauses der beiden Frauen betritt.
Ab hier kehrt Nikos Nikolaidis brutal alle Genreerwartungen nach außen und schockiert mit sexuellen Perversitäten. Der (Anti-)Held wird gefesselt, die bis dahin inzestuös vorgehenden beiden Frauen, Mutter und Tochter, übergeben sich auf ihn, urinieren auf ihn. Die ekelhafte Dekadenz aus "Das Große Fressen" überträgt sich auf das Mahl zu Tische, mit Kristallgläsern und teurem Besteck, aber die Nahrung wirkt ekelhaft, unterscheidet sich in ihrem Schwarzweiß nicht von den Goreszenen, als die Innereien eines Menschen wie in einem Romero-Film ausgeweidet und in gläserne Behältnisse gestopft werden. Doch im Gegensatz zu jenen Werken stehen Sex und (bevorzugt sadomasochistische) Gewalt hier nicht im Rahmen der Genreerwartungen, sondern außerhalb; sie brechen herein wie eine Invasion von Fremdkörpern. Und das ist das wirklich Schockierende. Pornographisches, Splatter und Gore sind vorhanden, jedoch beileibe nicht so explizit wie in Filmen, die aus diesen Gründen gemacht wurden. Das Fremde an ihnen verleiht ihnen hier die unerträgliche Intensität.
"Singapore Sling" scheint es einzig und allein um cineastische Tatbestände zu gehen. Der Film ist hier nicht Medium zum Transport gesellschaftlicher oder sozialer Werte, sondern er bezieht sich voll und ganz auf seinesgleichen. Er möchte Zäune einreißen, selbstreferenziell darauf verweisen, wozu der Film als Medium fähig ist. Dass diese Fähigkeiten durch die Genrekategorisierungen - und der hier verwendete Film Noir ist sicher eines der prägnantesten Genres überhaupt - immer wieder unterschätzt werden, erkennt man daran, wie sehr "Singapore Sling" das sittliche Empfinden des Zuschauers berührt - Der Kultursender Arte scheint den Hinweis für diesen Film maßgeschneidert zu haben.
- daemonicus
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@ Vince: Toller Kommentar zu Singapore Sling.
Hätte ich nicht so formulieren können, verstehe aber deinen Text größtenteils. Hab den Film letztes Jahr auf der ausgezeichneten DVD von Synapse gesehen und war auch ganz hin und weg. Wenn mich jemand fragen würde, was das für ein Genre-Mix ist, würde ich sagen Film Noir und Exploitation. Was ich noch anzumerken habe: Die expliziten Szenen, etwa das Ausweiden, das Urinieren und Ankotzen werden in ihrer Wirkung durch das s/w stark gemildert, ähnlich, wie ich es bei Sin City erlebt habe. Somit ist der Film schon sehr ästhetisch.
Und übrigens: Der Preminger-Film ist nicht minder sehenswert.
Hätte ich nicht so formulieren können, verstehe aber deinen Text größtenteils. Hab den Film letztes Jahr auf der ausgezeichneten DVD von Synapse gesehen und war auch ganz hin und weg. Wenn mich jemand fragen würde, was das für ein Genre-Mix ist, würde ich sagen Film Noir und Exploitation. Was ich noch anzumerken habe: Die expliziten Szenen, etwa das Ausweiden, das Urinieren und Ankotzen werden in ihrer Wirkung durch das s/w stark gemildert, ähnlich, wie ich es bei Sin City erlebt habe. Somit ist der Film schon sehr ästhetisch.
Und übrigens: Der Preminger-Film ist nicht minder sehenswert.
Danke, das freut mich! Bei Interesse: ich habe inzwischen auch die Kurzkritik in der ofdb zu einer Langkritik umgeschrieben.Cyborg Cop hat geschrieben:@ Vince: Toller Kommentar zu Singapore Sling.
*klick*
Stimmt, ist wirklich ein ähnlicher Effekt wie bei Sin City. Wobei das wiederum durch den Kontrast verstärkt wird, diese relativ hochwertigen Bilder zu sehen und dann diese widerlichen Prozeduren.Was ich noch anzumerken habe: Die expliziten Szenen, etwa das Ausweiden, das Urinieren und Ankotzen werden in ihrer Wirkung durch das s/w stark gemildert, ähnlich, wie ich es bei Sin City erlebt habe. Somit ist der Film schon sehr ästhetisch.
Ja, den hab ich mal mit halber Aufmerksamkeit bei einem Freund auf einem Film Noir-Abend gesehen, der hatte die Premium Edition. Hab leider nicht mehr viel mitbekommen, war der letzte und ich war schon ziemlich hacke.Und übrigens: Der Preminger-Film ist nicht minder sehenswert.
Walk the Line
Ganz wie "Ray" und "Aviator" erneut eines dieser geradlinigen, vollkommen überschätzten Biopics, die sich in erster Linie über die schauspielerischen Qualitäten ihrer Stars definieren. Dabei schneidet Joaquin Phoenix gemessen an seinen Vorschusslorbeeren für seine Performance überraschend durchschnittlich ab - die gesanglichen Leistungen mal ausgenommen, blitzt Genialität bei ihm höchstens in zwei, drei Szenen auf, ansonsten hatte er in seiner "Gladiator"-Rolle jedoch die bessere Leistung abrufen können.
Und so schleicht sich Reese Witherspoon an die Spitze und ist letztendlich der heimliche Star eines Filmes, der unter dem Strich mal wieder pointenfrei vor sich hinplätschert und nichts weiter macht als einem berühmten Menschen ein Denkmal zu setzen. Man mag mir meine Vorbehalte gegenüber dem Genre an sich an der Nase ablesen können, aber andere haben ja schließlich auch Wege gefunden, der Filmbiographie ein starkes Werk zu entziehen - "Naked Lunch", "Capote" und wie sie alle heißen. "Walk the Line" ist nett, toll bebildert und teilweise hervorragend performt, aber das alleine ist rein gar nichts wert.
Ganz wie "Ray" und "Aviator" erneut eines dieser geradlinigen, vollkommen überschätzten Biopics, die sich in erster Linie über die schauspielerischen Qualitäten ihrer Stars definieren. Dabei schneidet Joaquin Phoenix gemessen an seinen Vorschusslorbeeren für seine Performance überraschend durchschnittlich ab - die gesanglichen Leistungen mal ausgenommen, blitzt Genialität bei ihm höchstens in zwei, drei Szenen auf, ansonsten hatte er in seiner "Gladiator"-Rolle jedoch die bessere Leistung abrufen können.
Und so schleicht sich Reese Witherspoon an die Spitze und ist letztendlich der heimliche Star eines Filmes, der unter dem Strich mal wieder pointenfrei vor sich hinplätschert und nichts weiter macht als einem berühmten Menschen ein Denkmal zu setzen. Man mag mir meine Vorbehalte gegenüber dem Genre an sich an der Nase ablesen können, aber andere haben ja schließlich auch Wege gefunden, der Filmbiographie ein starkes Werk zu entziehen - "Naked Lunch", "Capote" und wie sie alle heißen. "Walk the Line" ist nett, toll bebildert und teilweise hervorragend performt, aber das alleine ist rein gar nichts wert.
holla der waldschrat, das finde ich aber ein bissel hart ;)Vince hat geschrieben:"Walk the Line" ist nett, toll bebildert und teilweise hervorragend performt, aber das alleine ist rein gar nichts wert.
ja, stocherts halt alle noch weiter in der wunde rumVince hat geschrieben:Echt scheiße Fäb. War imo der beste Beitrag der Trashreihe bisher (wobei ich "Carnival of Souls" oder wie er hieß verpasst habe).
Naja, dann ist es eben net viel wert.Fäb hat geschrieben:holla der waldschrat, das finde ich aber ein bissel hart ;)Vince hat geschrieben:"Walk the Line" ist nett, toll bebildert und teilweise hervorragend performt, aber das alleine ist rein gar nichts wert.
Kihi...ja, stocherts halt alle noch weiter in der wunde rum
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