Waxwork I + II

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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Waxwork I + II

Beitrag von freeman » 24.11.2005, 21:41

Waxwork I

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Originaltitel: Waxwork
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Anthony Hickox
Darsteller: Zach Galligan, Deborah Foreman, Michelle Johnson, Dana Ashbrook, Miles O'Keeffe, John Rhys-Davies, Patrick Macnee und David Warner

In einer kleinen Stadt taucht wie aus dem Nichts ein Wachsfigurenmuseum auf. Der Inhaber lädt eine Gruppe von 6 Studenten auf eine Privatführung ein. Diese schlagen freilich auch zu und befinden sich mitten drin in Anthony Hickox Perforceritt durch alles, was dem Horrorfan lieb und heilig ist.

Die Wachsfiguren des Museums bebildern nämlich verschiedenste Situationen, die man als Fan des Gänsehautfilmes nur zu gut kennt. So eine Situation mit einer Mumie, eine mit einem Werwolf, eine mit Vampiren, eine mit Zombies, eine mit mittelalterlichen Folterszenen und und und. Doch komischerweise fehlen in den Figurenanordnungen häufiger die Opfer! Und hier wird es für die Besucher perfide, denn sobald sie – fasziniert von den lebensechten Puppen – die Warnungen missachten und die Wachsfiguren“reiche“ betreten, werden sie zum Teil des jeweils dargestellten Horrorszenarios, was sie in den seltensten Fällen überleben. Einmal von dem jeweiligen Horrorcharakter gemeuchelt, werden sie zum festen Bestandteil des Wachsfigurenmuseums!

Die Frage nach dem Warum wird auch schnell geklärt: Der Betreiber des Wachsfigurenkabinetts will mittels der Horrorfiguren die Welt ins Chaos stürzen. Das kann er nur, wenn die Figuren lebendig werden und dies geschieht nur, wenn alle Horrorszenen des Kabinetts mit „Leben“ gefüllt sind, also jede Figur ihr Opfer gefunden hat. Einer der Teilnehmer der eingehenden Privatführung namens Mark stemmt sich allerdings mit aller Macht gegen dieses Vorhaben, zumal schon seine Ahnen gegen den Betreiber des Wachsfigurenkabinetts gekämpft haben!

Die Story fetzt schon irgendwie, die Idee die Teenies in immer neue Episoden zu stürzen, lässt keine Langeweile aufkommen, zumal die Episoden IMMER schnell auf den Punkt kommen müssen, da ja viele Subgenres des Horrorfilmes beackert werden. Die einzelnen Parts sind den Vorlagen entsprechend teils wundervoll atmosphärisch umgesetzt. Highlights setzen dabei die Werwolfepisode und die am meisten splatternde Episode um Vampire (diese endet lustigerweise in einem klinisch sauberen weißen Zimmer, das nach dem Showdown dunkelrot eingefärbt ist). Die Rahmenhandlung selber ist in Soapopera Optik gehalten, was den oberflächlich angelegten Charakteren geschuldet sein dürfte. Dies ist aber kein Nachteil, mitnichten, denn alle Figuren, so klischeehaft sie auch sein mögen, bekommen ausreichend Gelegenheit eben jene Klischees zu persiflieren indem sie sie ins Extrem überhöhen.

Auch der Humor kommt wahrlich nicht zu kurz, immerhin ist das hier irgendwo auch ein reinrassiger Funsplatter. So bekommt zum Beispiel der Werwolf einen Stuhl drübergezogen, nur um sich kurz darauf ziemlich lässig mehrmals mit einer Pfote über die Stelle zu streichen, um den Schmutz wegzuwischen und seinem Gegner zu signalisieren: War das alles? Jau, und da Funsplatter aus zwei Begriffen besteht, nämlich Fun UND Splatter hat man auch an die Gorehounds gedacht: Menschen werden auseinandergerissen, enthauptet, gebissen, zertreten, an fleischfressende Pflanzen (The Little Horrorshop lässt grüßen) verfüttert, erschossen, erstochen, gepfählt und Begriffe wie Sektdusche bekommen ganz neue Dimensionen. Was ihr euch vorstellen könnt, bekommt ihr hier geboten und noch viel mehr! Dieses wirkt großteils – auch aus heutiger Sicht – unglaublich professionell und scheint dem geringen Budget geradezu eine lange Nase zu drehen. Hier zeigt Alien Special Effects Master Bob Keen wahrlich, was er drauf hat und empfahl sich für weitere Produktionen wie Hellraiser oder Event Horizon.

Denn dass das Geld knapp war merkt man teils überdeutlich. ALLE Wachsfiguren sind stillstehende Menschen, manche Kulisse wirkt arg billig und auch das Interieur des Wachsfigurenmuseums wirkt nicht sehr gruselig, was ja sonst eine Art Grundvoraussetzung für derartige Einrichtungen ist, zumindest in Horrorfilmen. Auch beim Showdown scheint dann das Geld ausgegangen zu sein, denn das finale Gemetzel ist zwar vom personellen Aufwand her recht aufwendig, ansonsten bleibt es aber arg blutleer und das Ende des Hauses ist auch sehr arm.

Und wo wir gerade bei den negativen Punkten sind: Die Episode um den Marquis de Sade ist urst dämlich und die Figur selber so arg tuntig angelegt, dass es fast schon nervt. So wird hier auch ordentlich das Tempo rausgenommen.

Die Darsteller machen ihre Sache allesamt sehr gut. David Warner gibt einen herrlich versnobten und manierierten Wachsfigurenmuseumsinhaber, der auch mit lakonischen Kommentaren nicht spart. Zach Galligan als Hauptfigur Matt ist grundsympathisch und ein typischer Fall von: Warum ist aus dem nie mehr geworden? 2 Hits mit Waxworks, 2 Hits mit Gremlins und dennoch hat es nie für den ultimativen Starstatus gereicht, obwohl er über brillantes humoristisches Timing verfügt und vor allem dem jungen Tom Hanks nicht unähnlich war. Miles O’Keefe und John Rhys Davies (uns Gimlie) geben einen Gastauftritt und bereichern den ansonsten relativ unbekannten aber ordentlichen Cast.

Anthony Hickox selber gab mit diesem Film sein Regiedebüt und blieb zunächst dem Horrorgenre verbunden, bevor er in letzter Zeit zur Hoffnung für den Actionfan im B-Bereich mutierte. Hier protzt er mit ungemein stylisher Kameraarbeit und allen möglichen technischen Spielereien, von denen in Waxwork noch nicht viel zu merken ist. Dennoch ist ein Gespür für Optik nicht zu leugnen. Es gibt tolle subjektive Kamerafahrten und in der Zombieepisode genial schräge Perspektiven. Diese hätte er durchaus auch in andere Episoden einbringen können, verzichtet aber darauf. Für ein Regiedebüt ist dieser Film aber wahrlich ungemein gelungen!

Dieser Film macht einfach Laune. Ein grandioser Ritt durch die Subgenres wird gekrönt mit tollem Humor, guten Darstellern, sauberen Effekten und hohem Tempo! Wenn man diesen Film gesehen hat, lechzt man nach mehr und ... man bekommt es, denn das Böse konnte trotz scheinbaren Sieges des Guten dennoch entkommen und so ist der Weg frei für Spaceshift oder Waxwork 2!
:liquid9:

Die liebevoll aufgemachte deutsche DVD von Dragon ist ein kleines Schmuckstück und präsentiert den Film ungeschnitten, sehr gelungen synchronisiert und mit erstaunlich gutem Bild! Da hängt der Ton leider deutlich hinterher. Dennoch kann ich diese Edition jedem nur ans Herz legen. Es lohnt sich!

In diesem Sinne:
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Beitrag von freeman » 24.11.2005, 21:41

Waxwork II

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Originaltitel: Waxwork II: Lost in Time
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Anthony Hickox
Darsteller: Zach Galligan, Monika Schnarre, Martin Kemp, Bruce Campbell,
Sophie Ward, Marina Sirtis, Patrick Macnee, David Carradine, Alexander Godunov u.a.

Das letzte überlebende Exponat des Wachsfigurenkabinetts aus Waxwork I, eine Zombiehand, kann dem feurigen Inferno entkommen und meuchelt erst einmal den Vater von Marks Freundin. Freilich glaubt jener nur Mark, dass eine Hand ihren Vater getötet hat und so gerät sie unter Mordanklage. Mark hofft einen Ausweg bei seinem toten Freund Sir Wilfried zu finden und tatsächlich entdeckt er hier einen Zeittürschlüssel, mit dem bald Mark und seine Freundin Sarah durch die Zeit reisen, um in das Wachsfigurenkabinett von Teil 1 zu gelangen, bevor es abbrennt, und die Hand zu finden.

Und schon legt Hickox wieder los. Raste er in der 1 noch im Schweinsgalopp durch die Subgenres des Horrorfilmes, wird er nun deutlich spezieller und zitiert einzelne Klassiker des Horrorfilmes. Und so stranden beide in Frankenstein, The Haunted und Alien, um sich dann durch Jekyll and Hyde, Zombie, Jack the Ripper, Nosferatu (prominentes Opfer: Drew Barrymore!) und Godzilla zu kämpfen.

In der Fortsetzung stehen die Zeichen deutlicher auf Funsplatter als in der 1. Dementsprechend sind die Effekte zwar insgesamt zahlreicher und deutlich blutiger, aber auch comichaft überdrehter. Dennoch sind sie nicht von schlechten Eltern und von Bob Keen erneut eindrucksvoll in Szene gesetzt. Seien es fliegende Gehirne, durch Körper-Greif-Szenen, offene Brustkörbe, zermantschte Köpfe und wirklich cool designte Alienbodysuits, Keen leistete wieder ganze Arbeit.

Optisch hat Hickox einige Schippen zugelegt, Da wird schon mal auf Teufel komm raus gezoomt, und mit der Kamera gewackelt, wenn es hektisch wird. Besonders stylish gerieten die Übergänge zwischen der Alien und der The Haunted Episode. Ein Highlight setzt die wundervolle Schwarz Weiß Episode, die toll durchkomponierte Bilder bietet und die Möglichkeiten der perspektivischen Darstellung gnadenlos ausreizt. Ohnehin ist diese Episode grandios geworden und bietet mit Counselor Troi (Marina Sirtis) und Bruce Campbell hochkarätige Gaststars, wobei vor allem Bruce wieder einmal unglaubliches komödiantisches Talent beweist.

Wie in Teil eins gibt es auch in der 2 eine Mittelaltersequenz, die diesmal unglaublich lang ausgewalzt wurde und größtenteils nur langweilt. Zwar gibt es auch hier ein paar nette Splattereffekte zu bestaunen, allerdings zieht sich die Zeit dazwischen wie Kaugummi. Was auch negativ auffällt, ist, dass Marks Freundin diesmal von einer ganz anderen Frau gespielt wird, als im Original. Dies ist zum einen sehr bedauerlich und benötigt durchaus Eingewöhnungszeit, allerdings sieht Monica Schnarre einfach bedeutend besser aus als Paula Marshal, die die Sarah in der eins verkörperte.

Insgesamt gelungenes Sequel, welches direkt an die eins anknüpft und sich als ungemein rasante Zitatenrevue erweist, die diesmal nicht verschiedenen Subgenres huldigt, sondern ganz speziellen Klassikern des Genres Ehre erweist. Den traurigen Tiefpunkt setzt dabei wie in der 1 die Mittelalterepisode. Optisch deutlich souveräner als die eins, wurde die zwei noch deutlicher im Funsplatterbereich positioniert und macht dementsprechend auch ordentlich Spaß.
:liquid6:

Die deutsche DVD von Dragon kommt erneut im liebevoll aufgemachten Digipack daher, bietet durchschnittliche Bild- und Tonqualität und ist uncut.

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 26.11.2005, 09:41

Spaßige Kritiken zu spaßigen Filmchen! :D
Ich fand Teil 2 schon leicht zu albern - allerdings ist die Bruce Campbell Sequenz einfach großartig!!!

Und für den, der sich noch für die Streifen interessiert:
Für wenig Geld gibt es in den USA eine RC1-"Double Feature"-DVD-Edition der beiden Teile - zwar ohne Bonusmaterial, aber, wie gesagt, billig sowie in annehmbarer Quali... :wink:

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Beitrag von freeman » 26.11.2005, 12:08

Danke fürs Lob ... ja, der Preis ist der einzige Nachteil der deutschen Editionen, allerdings sind die ihr Geld wirklich wert, zumal die 1 ein Making Of und eine Wachsfigurenkabinett-Tour an Bord hat ... auch der englische Sound ist an Bord ... vielleicht wäre zumindest die I von Dragon mal was für dich ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 26.11.2005, 16:38

Ach, ich bin mit dem Double Feature eigentlich zufrieden, da es mir weniger um das Bonusmaterial geht.

Als derartige Editionen habe ich zum Beispiel noch "Hidden 1&2", "Arrival 1&2" und "Watchers 1&2" im Regal, für die ich an sich nicht viel Geld hätte ausgeben wollen, so aber günstig rankam und die (jeweils miesen) Fortsetzung inklusive erhielt.

Dabei fällt mir ein - mein Review zu "Watchers 2" könnte ich glatt mal im "Trash"-Sektor abliefern... :wink:

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Beitrag von freeman » 26.11.2005, 16:44

klingt nach nem Plan ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von C4rter » 18.04.2010, 21:15

Waxwork 1

"Waxwork" wird von vielen Fans als grandios unterhaltsamer Horror-Spaß gelobt. Davon musste ich mich nun endlich einmal selbst überzeugen, bin allerdings doch ein wenig enttäuscht.
Klar, der Film zitiert sich fröhlich durch mindestens 60 Jahre Filmhorror und die zugrunde liegende Story ist wirklich recht kreativ erdacht, aber die Umsetzung auf TV-Niveau, die eher durchschnittlichen Effekte und die meist überforderten Hauptdarsteller versalzen einem hier doch etwas den Spaß. Dazu ist das Ende völlig überdreht und passt so gar nicht mehr zum Rest des Films, der mit den mal mehr mal weniger liebevollen Hommagen im Grunde ja doch recht sympathisch, wenn auch des öfteren langweilig daher kommt. Die Story hätte in einer Folge "Tales from the Crypt" wohl einiges mehr her gemacht, anstatt auf 90 Minuten aufgeblasen zu werden.
Irgendwie passt es da schon ein bisschen, dass Regisseur Anthony Hickox sich später fast nur noch für schlechte Dolph Lundgren("Jill Rips") oder Steven Seagal("Submerged") Filme hergeben hat.
Abschließend also ein mal sehr unterhaltsamer, mal recht zäher Horrorspaß, den man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte, der aber nicht unbedingt zu den Genrehighlights gehört.

:liquid6:

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Beitrag von Vince » 17.07.2011, 12:49

Gestern auch mal Teil 1 im TV gesichtet (keine Ahnung, ob uncut; ein paar deftigere Szenen waren dabei, aber manchmal hatte man das Gefühl, dass geschnitten wurde). Unterhaltsamer Subgenre-Mix, der angelegt ist wie ein (für 80er-Jahre-Verhältnisse) ernster Horrorstreifen, dann aber immer wieder unerwartet mit Comedyeinlagen überrumpelt und überrascht. Fallen die sichtbaren Bewegungen der von richtigen Schauspielern "gespielten" Wachspuppen noch unter die Kategorie "unfreiwillig", werden spätestens beim Werwolfabschnitt mit Dana Ashbrook (schön, ihn neben Twin Peaks, das ich gerade vor zwei Tagen mal wieder beendet hatte, mal wieder zu sehen) absichtliche Gags eingestreut, die sich dann durch alle Episoden ziehen. Untypischerweise spielt sich nicht etwa der komplette Film an einer Nacht im Wachsfigurenkabinett ab, sondern lässt zwischendrin auch mal Tage verstreichen - angesichts der Optik der Rahmenhandlung, freeman hat sie treffenderweise mit alten Soap Operas verglichen, ist das vielleicht nicht ganz so glücklich. Sonst eine abwecslungsreiche Angelegenheit, auch wenn der Grusel einer Wachsfigur leider irgendwie nie so richtig ausgereizt wird. Dafür eignet sich dann mancher William-Castle-Klassiker besser.
:liquid6:

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Beitrag von freeman » 18.07.2011, 08:08

Yip, war cut ... Aber zum Antesten ist die TV Fassung mehr als brauchbar. Die uncut wird dann bei einigen Szenen (Vampir"weinkeller" ;-) ) zum Augenöffner ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 06.10.2017, 18:18

Hab mir jetzt mal das 1+2 Doppelpack von Black Hill / Koch als Blu-ray zugelegt und würde nach erstmaliger Uncut-Sichtung nen Punkt höher gehen... Werwolf und Vampire rocken schon ziemlich (hätte nicht gedacht, dass ich das nach Twilight noch einmal sagen würde...), ganz speziell beim Vampir-Finale bekommt man in der ungeschnittenen Fassung nochmal ein bisschen Zuckerguss oben drauf. Mal sehen, was Teil 2 so kann...

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Beitrag von freeman » 09.10.2017, 18:07

Den zweiten mag ich mir einfach net zulegen. Der hat zwar so tolle Momente, aber dieser dämliche Mittelalterteil...

In diesem Sinne:
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Beitrag von McClane » 10.10.2017, 06:14

Waxwork

Ein mit viel Liebe und Sinn fürs Detail gemachter Horrorfilm, dessen Charaktere etwas oberflächlich und dessen Geschichte stark episodenhaft ist, was Anthony Hickox mit seiner Inszenierung aber spielend auffängt: Das Horrorgenre wird von Universal über Hammer bis "Night of the Living Dead" zitiert, teilweise auch auf formal interessanter Ebene (die NotLD-Episode ist in schwarz-weiß), noch dazu gibt es tolle Masken und dosiert eingesetzten Humor. Der manchmal etwas comichafte Style passt wunderbar zu den Film, dessen Jungdarsteller ihren Figuren überraschend viel Leben zu verleihen wissen. Hickox' Regiedebüt ist sein vielleicht sogar bester Film.

:liquid8:

Waxwork II - Spaceshift

Erneut episodenhafter Horror mit den Helden aus Teil 1, hier eben mit Zeitreisen als Grund für die Setwechsel anstelle von Ausstellungsstücken im Wachsfigurenkabinett. Diesmal ist das Ganze deutlich komödiantischer und comichafter, was man auch an den FX sieht, garniert mit einer Schippe von Gastauftritten von Leuten wie Bruce Campbell und David Carradine. Dieses Mal zitiert man sich erneut durch die (dieses Mal etwas modernere) Geschichte des Horrorfilms, etwa "Bis das Blut gefriert", "Dawn of the Dead" und "Alien", inklusive toller Sets und starker Effekte. Ist halt alles nicht mehr ganz so unverbraucht wie im Vorgänger und bei der Mittelalterepisode geht es mir wie freeman und diversen anderen Zuschauern: Die ist einfach zu lang und bremst den sonst temporeichen, im Vergleich zum Vorgänger lustigeren, aber auch weniger härteren Horrorspaß unschön aus.

:liquid6:
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von Vince » 10.12.2017, 08:09

Waxwork 2
„Waxwork 2“ ist eine der Fortsetzungen, die unmittelbar am Ende des Originals anschließen, um noch direkt von dessen Atmosphäre profitieren zu können und sich einen mühsamen Neuaufbau zu sparen. Vier Jahre später ist ein solches Vorgehen natürlich mit Kompromissen verknüpft. Anthony Hickox hadert mit massiven Kontinuitätsproblemen, die sich unter anderem in dem Austausch von Deborah Foreman gegen Monika Schnarre niederlegen, welche einen völlig anderen Typ bedient.

Dennoch gelingt es, den damals entfesselten kreativen Strom aus Horrorfilmmotiven nicht versiegen zu lassen, sondern ihn in neue Formen zu bündeln. Möglicherweise bezieht man sich ein wenig zu deutlich auf spezielle Filme, was insbesondere auf die „Alien“-Episode zutrifft, die nicht anders als all seine B-Movie-Epigonen direkten Gebrauch vom Giger-Design macht, wenigstens, was die Ausstattung am Set anbelangt.

Dank der liebevollen, detailreich umgesetzten Effekte und des attraktiven Aufgebots an Gaststars macht das inzwischen eher an „Bill & Ted“ als an den ersten Teil angelehnte Konzept um Dimensionsreisen in die Welt des Phantastischen aber noch immer viel Spaß, auch wenn die einzelnen Abschnitte unterschiedliche Qualität aufweisen und ausgerechnet die wenig erbauliche Mittelalter-Episode den größten Teil ausmacht. Entschädigt wird man für zähere Passagen aber mit ein paar wirklich unterhaltsamen Momenten klassischen „Splatsticks“ nach Raimi-Rezeptur, insbesondere wenn Compagnon Bruce Campbell ins Geschehen eingreift. Ein Auf und Ab, von dem ja letztlich schon „Waxwork“ geprägt war.
:liquid6:

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