Filmtagebuch: Hannibal
Moderator: SFI
Adaption
Charlie Kaufman ist ein verfluchtes Genie...ein absolut geniales Skript, welches unglaublich vielschichtig ist. Es reift erst langsam und dieser Prozess geht weit über den eigentlichen Film hinaus. Auto Charlie Kaufman gelingt es hier auf fantastische Weise die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen zu lassen, ohne auf offensichtlichen Mulitple-Persönlichkeits-Hokospokus zu setzen. Feinfühlig und unglaublich witzig schießt der Film perfekt sarkastische Salven in alle Richtungen ab, die auch vor dem Streifen selbst nicht halt machen, gleichzeitig aber so subtil einschlagen, dass viele Seitenhiebe erst nach Ende des Films zünden. Absolut genial auch der Cast, Nic Cage zeigt eine seiner besten Leistungen überhaupt, auch Meryl Streep kann vollends überzeugen. Wie schon in "Being John Malkovich" gibt es jede Menge Gastauftritte und mehr als das.....ja ganze Filme treten in Gastrollen auf...der Hammer, wenn auf einmal John Cusack durch's Bild läuft und Nicolas Cage von ihm gar nicht beachtet wird. "Adaption" ist einer der besten Filme, die Hollywood in den letzten Jahren ausgespukt hat...wahrscheinlich sogar der beste...und trotzdem hält mich irgendwas von der höchstpunktzahl ab. Hm...vielleicht beim nächsten Durchgang ;-)
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- Frances TM
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Sehr gut. :) Ich seh den Film ähnlich stark wie "Vergiss mein nicht". Bin ständig am schwanken. Aber eigentlich hast du recht, "Adaption" ist besser... diese anderen Realitätsebenen, und wie sich der Film zum Ende hin entwickelt... so ein Drehbuch wird schwer zu überbieten sein, denke ich. Das ging ja wirklich soweit, dass der fiktionale Bruder von Charlie Kaufman für einen Oscar nominiert wurde.
Achja, Hannibal du hast vergessen Regisseur Spike Jonze zu erwähnen und auf seine genialen Videos für die Beastie Boys, Fatboy Slim, etc. zu verweisen. ;)
Achja, Hannibal du hast vergessen Regisseur Spike Jonze zu erwähnen und auf seine genialen Videos für die Beastie Boys, Fatboy Slim, etc. zu verweisen. ;)
Da ich selten über meinen old-schooligen heavy metallenen Tellerrand schaue, kenne ich die die Videos leider nicht und konnte daher auch nix dazu sagen ;-) Spike Jonze mag ich aber auch nicht, bzw. all das, was ich bisher von ihm gesehen hab...nämlich vor kurzem ein Interview, in dem er sein Auto (den Ort des Interviews) verlässt und direkt daneben auf die Straße kotzt....so ein Freak ;-) ...aber gute Filme macht er trotzdem :-DFrances TM hat geschrieben:Achja, Hannibal du hast vergessen Regisseur Spike Jonze zu erwähnen und auf seine genialen Videos für die Beastie Boys, Fatboy Slim, etc. zu verweisen. ;)
- Frances TM
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Jo, war mal was neues, aber gerade zu "Being John Malkovich" hätte ich mir aufschlussreiche Extras gewünscht, vom Regisseur, wie er John Malkovich für das Projekt gewinnen konnte usw. Und stattdessen kotzt der Penner auf die Straße...;-)
Thunderstruck
Ist es euch schonmal passiert, dass ihr den Eindruck hattet, jemand hätte einen Film über euch gedreht? So ging's mir zusammen mit ein paar Kumpels gestern abend bei diesem Machwerk. Hier gab's soviele erschreckende Parallelen, dass wir aus dem Feiern nicht mehr rauskamen. Hier werden beinahe exakt die gleichen Gespräche über Rock-Musik (in diesem Fall AC/DC) geführt, es werden dumme Witze gerissen, Leute beleidigt...hammerhart XD Objektiv gesehen ist das ganze maßlos überzeichnet, driftet recht oft ins Alberne ab, hat aber 2-3 wirkliche Brüller zu bieten. Das Lebensgefühl "Rock" wird zwar versucht einzufangen, aber das gelingt nur recht oberflächlich, zumal man bis auf ein Lied (>Thunderstruck) nicht auf die Original-Songs zurückgreifen konnte und so mehr oder weniger gelungene Interpretationen von "Smoke on the Water", "TNT" & Co erklingen. Äußerst trashig das ganze, aber doch unterhaltsam, zumindest wenn man im Rock-Genre zuhause ist und ein paar Kumpels mit 'ner Kiste Bier im Heimkino aufweisen kann...;-)
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Thunderstruck
Ist es euch schonmal passiert, dass ihr den Eindruck hattet, jemand hätte einen Film über euch gedreht? So ging's mir zusammen mit ein paar Kumpels gestern abend bei diesem Machwerk. Hier gab's soviele erschreckende Parallelen, dass wir aus dem Feiern nicht mehr rauskamen. Hier werden beinahe exakt die gleichen Gespräche über Rock-Musik (in diesem Fall AC/DC) geführt, es werden dumme Witze gerissen, Leute beleidigt...hammerhart XD Objektiv gesehen ist das ganze maßlos überzeichnet, driftet recht oft ins Alberne ab, hat aber 2-3 wirkliche Brüller zu bieten. Das Lebensgefühl "Rock" wird zwar versucht einzufangen, aber das gelingt nur recht oberflächlich, zumal man bis auf ein Lied (>Thunderstruck) nicht auf die Original-Songs zurückgreifen konnte und so mehr oder weniger gelungene Interpretationen von "Smoke on the Water", "TNT" & Co erklingen. Äußerst trashig das ganze, aber doch unterhaltsam, zumindest wenn man im Rock-Genre zuhause ist und ein paar Kumpels mit 'ner Kiste Bier im Heimkino aufweisen kann...;-)
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Darkness
Mit einem wohligen Gänsehautschauer denke ich an die Zeit zurück, in der ich als kleiner Bub abends heimlich an den Fernseher schlich, um mir nen Horrorfilm anzusehen. Und ich zitterte vor Angst, hielt mir die Augen, die Ohren oder beides zu und war beim Abspann beinahe schweißgebadet. So unangenehm das Gefühl auch manchmal war, so sehr sehne ich es mir manchmal zurück. Vielleicht liegt das Fehlen der intensiven Anspannung aber auch an der heutigen Filmindustrie, die gerade im Horrorbereich unglaublich innovationslos bleibt. Kann man nicht mal weg von den ausgelutschten Terrorszenarien? Weg von maskierten Slasherkillern und japanischen Geisterkindern? Bei "Event Horizon" hat das doch prima geklappt und da zucken auch Erwachsene noch zusammen... "Darkness" hingegen fährt zwar ein interessantes Grundthema auf, scheint sich aber in einem engen Schlauch zu bewegen, welcher dafür sorgt, dass der Streifen trotzdem nur auf den ewig gleichen ausgelutschten Faden wandelt. Klischee über Klischee, ein vorhersehbarer Schock nach dem anderen, es passiert einfach nix wirklich spannendes. Man versucht zwar langsam säuselnd Spannung aufzubauen, was aber aufgrund des altbackenen Musters vollkommen in die Hose geht. Einzig gegen Ende beginnt sich das Szenario zu entfalten und kann ein wirklich stimmiges Finale präsentieren, welches sich merklich vom Einheitsbrei abhebt. Aber weder das, noch die guten Schauspielerleistungen können den Streifen aus dem tiefsten Durchschnittssumpf ziehen. Schade...
Das kenn ich auch. Ist die Angst erwischt zu werden. Hatte ich früher auch, mittlerweile onanier ich aber nur noch bei abgeschlossener Tür ;-)Hannibal hat geschrieben:Mit einem wohligen Gänsehautschauer denke ich an die Zeit zurück, in der ich als kleiner Bub abends heimlich an den Fernseher schlich, um mir nen Horrorfilm anzusehen. Und ich zitterte vor Angst, hielt mir die Augen, die Ohren oder beides zu und war beim Abspann beinahe schweißgebadet.
In diesem Sinne:
freeman
Ton aus un gut is.....und Abschließen is ja wohl ultra auffällig, Alter ;-) Da kann sich ja jeder, der zufällig in dein Zimmer will, sofort denken, was da von statten geht. Wir sollten mal gegeneinander batteln, also wer unauffälliger und trotzdem am effektivsten is ;-)freeman hat geschrieben:Das kenn ich auch. Ist die Angst erwischt zu werden. Hatte ich früher auch, mittlerweile onanier ich aber nur noch bei abgeschlossener Tür ;-)Hannibal hat geschrieben:Mit einem wohligen Gänsehautschauer denke ich an die Zeit zurück, in der ich als kleiner Bub abends heimlich an den Fernseher schlich, um mir nen Horrorfilm anzusehen. Und ich zitterte vor Angst, hielt mir die Augen, die Ohren oder beides zu und war beim Abspann beinahe schweißgebadet.
In diesem Sinne:
freeman
@SFI: Würde die Probs jetzt nich auf den spanischen FIlm an sich, sondern viel eher auf's Horrorgenre zurückführen. Wann gab's den letzten richtig unheimlichen Horrorfilm? "Event Horizon" ist der letzte, an den ich mich erinnern kann...:-(
- MysteryBobisCREEPY
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Ja, The Darkness. ;)SFI hat geschrieben:Der Film ging mir mächtig auf den Zeiger, habe ich eigentlich schon jemals einen gescheiten spanischen Film gesehen?
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
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Dass meine Pisse keine Fanta ist
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Klar: Lucia und der Sex oder Open your Eyes ... Alles feine Filme. Von den herrlich kaputten Álex de la Iglesia Streifen ganz zu schweigen ...SFI hat geschrieben:Der Film ging mir mächtig auf den Zeiger, habe ich eigentlich schon jemals einen gescheiten spanischen Film gesehen?
In diesem Sinne:
freeman, mag am liebsten spanische Fliegen ...
Flug 93 (TV-Verfilmung)
Im Gegensatz zum beinahe perfekten Kino-Bruder von Paul Greengrass, agiert die TV-Verfilmung des dramatischen Stoffes weitaus dokumentarischer. Immer wieder werden Interviews mit den Hinterbliebenen und Zeugen zwischengeschaltet, denen dann wieder nachgestellte Filmausschnitte folgen. Größtenteils schafft dies eine äußerst wissenschaftliche und korrekte Atmosphäre. Man geht größtenteils recht akribisch auf die wenigen Beweise ein, die man von den Ereignissen von Flug 93 hat und erreicht so eine besonders hohe Authenzität. Die Schauspieler spielen daher eine eher untergeordnete Rolle und dienen nur als Verbildlichung dessen, was einem der Erzähler im Off-Text gerade erzählt. Getrübt wird der Eindruck von einigen absolut hirnrissigen und regelrecht lächerlichen Interview-Passagen, in denen die Hinterbliebenen Sprüche wie "Ich kann mir gut vorstellen, dass mein Mann einen der Terroristen ausgeschaltet hat." reißen, was dann vom nächsten Interviewpartner nochmal getoppt wird a la "Mein Sohn konnte Karate, er hat sicher versucht die Cockpit-Tür einzutreten.".....sowas in der Art halt, sind jetzt nicht die exakten Wortlaute. Das zerstört einiges von der sonst so akribisch recherchierten Geschichte. Hier und da fallen auch einige äußerst schwach animierte Flugsequenzen auf. Anstatt den Absturz mit FLight Simulator-Grafik zu bebildern, hätte man besser wie die Kino-Verfilmung auf "Weniger ist mehr" gesetzt. So bleibt eine ordentliche Herangehensweise, die aber zwischendurch einige gehörige Störfaktoren auffährt, welche einen Großteil der Pluspunkte wieder aufheben...
Some Kind of Monster
Mit jedem Jahr liebe ich die Band mehr und umso beeindruckender wird der Film. Neben der beinahe perfekten Struktur, was bei so komplexen Zusammenhängen inkl. zahlreichen Rückblenden alles andere als einfach ist, überzeugt der Film dann zumindest die Fans, die sich damit abgefunden haben, dass die abgefuckt bösen Metal-Freaks jetzt Papas sind und Frauen haben. Herrlich den Studioalltag mitzuerleben, die Entstehung eines Songs verfolgen zu können, den Jungs bei den Aufnahmen zuzuschauen.....pure Magie und mit jeder Filmsichtung wird klarer: St. Anger ist ein richtig gutes Album!
Babel
Toller Film, sehr schön erzählt, hervorragend gespielt (wie zu erwarten) und grandios bebildert. Eine derart starke Inszenierung hätte ich gar nicht erwartet, genausowenig wie die durchweg interessanten Handlungsstränge. Das ganze hat mich ein wenig an "L.A. Crash" erinnert, nur in diesem Fall war es noch einen Zacken besser. Zur Höchstnote hat mir am Ende die nötige Konsequenz gefehlt bzw. nochmal eine Klimax.
Die Mumie kehrt zurück
Is schon lustig, die Mumien-Fortsetzungen reiht sich bei mir mittlerweile in die "Lethal Weapon"-Quadrilogie-und-"Bad Boys 2"-"Alle Jahre wieder"-Schleife ein. Der Streifen macht bei jedem Durchgang einfach Spaß. Brendan Fraser haut einen Oneliner nach dem anderen raus, die Nebencharaktere sind witzig, die Action weitgehenst spektakulär und der Ägypten-Flair ist nach wie vor erfrischend anders. Die Geschichte gibt nicht viel her, lässt aufgrund des Tempos aber kaum Zeit zum Nachdenken. Einziges Manko sind die CGI-Effekte. Der Großteil ist vernünftig, auch wenn er nicht mehr vom Hocker haut, aber vom Skorpion König war ich schon damals im Kino vollkommen schockiert. Wie konnte man nur so eine grottenschlechte Scheiße für die Leinwand freigeben? Da sehen ja die meisten heutigen Computerspiele besser aus.
300
Beim zweiten mal haut der Ästhethikrausch definitiv nicht mehr so stark aus den Socken wie bei der ersten Sichtung. Aber die bis ins Detail durchgestylten Shots überzeugen immer noch. Die Storyschwächen fallen jedoch stärker auf, insbesondere die recht spannungsarme Erzählstruktur. Das einzige, was dieser Film zu bieten hat, sind wirklich die bärenstarke Optik und das markige Männergepose. Aber das macht er so gut, dass "300" auch nach mehrmaliger Sichtung nicht in den Durchschnitt abrutscht, wenn er auch mit jedem weiteren mal dem Durchschnitt ein Stückchen näher kommt...
Tenacious D in "The Pick of Destiny"
Ziemlich verschenkt das ganze. Tolle Gastauftritte, eine vielversprechende Story mit allerlei durchgeknallten Ideen und zwei kultige Hauptdarsteller. Die günstigen Grundvorraussetzungen werden allerdings so ziemlich komplett verschenkt. Der Humor ist albern, was zu erwarten war, aber viel zu selten present. Oft passiert minutenlang nichts lustiges. Nur hier und da wird ein Gag platziert, doch selbst davon wiederrum funktionieren ca 70% gar nicht als solche. Der Streifen wirkt wie ein unvorbereiteter Schnellschuss. Hier wäre angesichts der halbwegs originellen Story und der leidenschaftlich agierenden Partner Jack Black und Kyle Gass viel, viel mehr drin gewesen...
- LivingDead
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Der Anschlag
Bis auf die stellenweise recht blasse Performance vom Assleck, macht der Film beinahe alles richtig. Die Bedrohung wird langsam und präzise aufgebaut, wobei der Zuschauer interessante, aber nie langweilende Blicke in die Geheimdienstarbeit erhält und lernt, mit welchen Strategien in Regierungsapperaten gearbietet wird. Die Explosion ist äußerst kurz, schlägt aber mit einer unglaublich brutalen, drückenden Wucht im Heimkino ein, dass die wenigen Frames noch Wochen später im Gehirn herumspuken. Das was folgt ist eines der beängstigensten Gedankenexperimente der letzten Jahre mit dem Unterschied, dass es das Ende wohl so nur in Hollywood gibt und die REalität anders ausgesehen hätte. Ein wenig blass bleiben die Bad Guys, deren wirkliche Motive zu keiner Zeit klar werden. Hier wären zumindest nach dem 11. September Islamisten womöglich glaubhafter gewesen wie auch in der Buchvorlage...vor dem 11.09.2001 hielt man das Szenario aber für zu unrealistisch...
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- MysteryBobisCREEPY
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