Originaltitel: Assault on Devil's Island
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 1997
Regie: Jon Cassar
Darsteller: Terry "Hulk Hogan", Carl Weathers, Shannon Tweed, Martin Kove, Trevor Goddard, Christopher Douglas, Mike White, Billy Blanks, Billy Drago
Schon lange bevor ein gewisser The Rock als “Scorpion King” erfolgreich ins Filmgeschäft einstieg, bemühten sich so manche Wrestling-Stars um Nebenjobs im Moviebusiness. Was Terry „Hulk“ Hogan, der 1982 im dritten „Rocky“-Film „Eye of the Tiger“ debütiert hatte, in seiner filmischen Karriere zuwege gebracht hat, ist allerdings weder von finanziellem noch qualitativem Erfolg gekrönt. Das im Folgejahr fortgesetzte Actiongedöns „Shadow Warriors“ von 1997 geht immerhin noch als unterhaltsamer Trash durch.
Eine Geheimoperation der Navy SEALs in San Dominico, die das Ziel hat, den Drogenbaron Gallindo (Billy Drago) gefangenzunehmen, endet beinahe in einem Fiasko: Ein Mitglied des Teams, Fraker (Trevor Goddard), ist übergelaufen und das Kommando gerät in einen Hinterhalt. Mithilfe der Undercoveragentin Hunter Wiley (Shannon Tweed) schaffen es die Mannen um Mike McBride (Hulk Hogan) zwar dennoch, die gegnerischen Wachen über den Haufen zu ballern und Gallindo festzunehmen. Ein SEAL kommt allerdings bei der Aktion ums Leben und kaum ist der Drogenzar in sicherer Verwahrung in Amerika angekommen, entführt Fraker das US-Gymnastikteam auf die Insel „Devil’s Island“, um Gallindo, der ihm Geld schuldet, freizupressen…
Hulk Hogans Schauspielkünste erweisen sich wahrlich als zum Schreien, denn gegen das, was die Wrestlinglegende hier abliefert, ist Steven Seagal der reinste Edelmime. Hogans einzige Regieanweisung scheint gelautet zu haben: „Böse schauen“. Das macht er nämlich ununterbrochen und so verkrampft, dass man sich nur noch kugeln kann. Neben Hogan hat „Assault on Devil’s Island“ allerdings noch so einige weitere B-Prominenz am Start: „Predator“-Star und „Action Jackson“ Carl Weathers ist als SEAL-Member mit dabei, Galabadguy Billy Drago („Delta Force 2 – The Columbian Connection“) chargiert unvergleichlich wie immer und Martial-Arts-Star Billy Blanks darf sich als Frakers rechte Hand einen furiosen Schlussfight mit Hulk Hogan liefern.
Der ist dann auch das Highlight der Action von „Shadow Warriors“ (dt. AT), die daneben mit soliden, aufgrund der Tatsache, dass der Film fürs TV produziert wurde allerdings nicht allzu harten Shootouts en masse bei Laune hält. Sie sind es genregemäß auch, die den überaus dünnen Alibiplot zusammenhalten, der in seiner actionbetonten Schlichtheit das Feeling des alten 80er-Jahrekinos wieder aufleben lässt, durch reichlich unfreiwillige Komik – sei es bedingt durch Hogans erbärmliche Schauspielversuche oder überzeichnete Klischees – jedoch gleichzeitig als Parodie desselben durchgeht (ob gewollt oder nicht) und sich damit alles in allem als kurzweiliger Trash deklarieren lässt.
Fazit: Die Versuche von Kultwrestler Hulk Hogan, sich auch als Actionheld im Film zu etablieren, scheiterten seinerzeit kläglich und „Assault on Devil’s Island“ demonstriert repräsentativ warum: Die dünne Story im 80er-Jahre-Stil strotzt nur so vor unfreiwilliger Komik und Klischeehaftigkeit und Hogans Versuche, so etwas wie Schauspielerei zu vollbringen, scheitern mit amüsanter Erbärmlichkeit. Dank reichlich solider Action und jeder Menge B-Prominenz in Nebenrollen ist „Shadow Warriors“ aber durchaus ganz unterhaltsam und sei es nur als Kuriosität für Genrefans durchaus einen Blick wert.

Das deutsche VHS-Tape vom BMG Video/UFA ist mit FSK-16 uncut, auf DVD ist der Film in den USA erhältlich.
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Cinefreak tritt aus dem Schatten:
Also, man muss sagen, wenn man nicht zuviel erwartet, geht der Film als relativ solide kleine Produktion ganz ok. Der Soundtrack ist ganz anständig (ich hab mir vorgestellt, wie die möglicherweise älteren Herrschaften eines Orchesters die Stirn gerunzelt haben müssen angesichts der ganzen Machogülle im Film*gg*), die Explosionen und Ballereien wirken nicht zu billig, und auch ansonsten inszeniert Jon Cassar zumindest solide.
Jetzt zum Negativen: Das Gepose von Hulk Hogan und seine Lebensweisheiten lassen dagegen JEDEN Arnie-Film wie ein Oscarwerk aussehen. Zudem fand ich die Szene, in der Hulk HOgan eine Kokusnuss mit einer Hand knackt, dämlich bis grenzdebil, aber es ging ja noch weiter. Weil er es für wichtig für einen Kampfeinsatz hält, dass man Kokusnüsse knacken muss, müssen auch seine beiden Gefährten das tun. Sehr lolig auch die Szene mit Carl Weathers, der das nicht tun will und der auch keinen Bock hat, nochmal zurückzugehen für nen Kameraden auf die Insel. Da erzählt ihm Shannon Tweed, dass es da richtig teure Diamanten zu holen gibt, schon ist er dabei. NAtürlich für den Kameraden, nicht für die Steine...ja, ne, ist ja mal klar...*g*
Und der Hulk hat auch noch zwei Szenen, die richtig wehtun: Die Regie wollte wohl rüberbringen, dass der typ ne coole Sau ist, die cooler und sauiger als Rambo und Co. sein tut, aber die Tatsache, dass erst Shannon Tweed ihm sagen muss, dass ein Haifischzahn in seinem Körper steckt, war jawohl nur lolig! Und auch die Erkenntnis, dass er den jetzt um seinen Körper tragen muss, weil so packt ihn kein Hai mehr an *megalol*. Getoppt wurde das ganze nur noch vom Superhelden, der nach schwerem Beschuss durch ein Pappfenster stürzt (war das so gedacht? - Sah jedenfalls total bescheuert aus.
Und auch wenn Cassar streckenweise gut inszeniert, der Versuch, den Film in eine halbwegs anständige Story zu pressen, geht irgendwie schief. Vor allem gibt es nur drei größere Actionszenen, der Rest ist Gelabere über Drogenbarone und dass sie böse sind (wow, gut, dass das mal jemand zur Sprache bringt ;), warum man Kokosnüsse knacken muss, um Geiseln zu befreien und ähnliche superwichtige Lebensweisheiten, ohne die man einfach nicht leben kann.
Shannon Tweed macht übrigens ne gute Figur, wenn man das so sagen kann, denn als sooo umwerfend attraktiv würde ich sie nicht bezeichnen, aber man kann sie sich ganz gut ansehen.
Fazit: Shannon lässt zu früh die HÜllen fallen, da gabs keine Steigerung mehr, Hulk Hogan und seine Kumpel nerven mit tierisch grenzdebilen Machosprüchen, zwischen der Action war der Film streckenweise derbst doof...und doch gibts noch...

Gaaaanz knapp, denn für ein richtiges Trashfest war die Regie dann doch wieder zu intelligent

