Conan I + II + Reboot

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Ed Hunter
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Conan I + II + Reboot

Beitrag von Ed Hunter » 26.11.2007, 21:41

Conan - Der Barbar

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Originaltitel: Conan the Barbarian
Produktionsjahr: 1982
Herstellungsland: USA
Regie: John Milius
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, James Earl Jones, Sandahl Bergman, Ben Davidson, Max von Sydow, Cassandra Gava, Gerry Lopez, Mako, William Smith, Franco Columbu

Zwei Jahre bevor er mit James Camerons genialem Sci-Fi-Meilenstein „The Terminator“ dank der titelgebenden Kultrolle in den Olymp der 80er-Jahre-Actionstars aufstieg, empfahl sich Bodybuilder Arnold Schwarzenegger bereits 1982 mit dem Fantasyspektaktel „Conan the Barbarian“ für einschlägige Haudraufrollen. Die ersten Gehversuche im Filmgeschäft, die der mehrmalige „Mr. Universum“ in den 70ern absolviert hatte, waren doch eher kläglicher Natur und unterhielten wie sein Trash-Debüt „Herkules in New York“ wenn überhaupt durch unfreiwillige Komik, als Barbar durfte der spätere Gouverneur von Kalifornien allerdings in eine Rolle schlüpfen, die für ihn geradezu prädestiniert war: Wenig Dialog, wenngleich nicht in den minimalen Ausmaßen wie als T-800 in „Terminator“, und viel Körpereinsatz kamen den beschränkten schauspielerischen Fähigkeiten Schwarzeneggers entgegen und so legte er mit „Conan“ den Grundstein einer legendären Actionkarriere, der neben dem zwei Jahre später unmittelbar folgenden Sequel „The Destroyer“ bis in die Neunziger zweifelhafte Weiterführungen als Zeichentrick, TV-Adaption oder Serie erfuhr. Der geplante „Conan 3: King Conan - Crown of Iron“ fiel schlussendlich leider Arnies Politikerkarriere zum Opfer – wobei man über die Glaubwürdigkeit eines knapp 60-jährigen Barbaren sicherlich streiten könnte.

Gut 20 Jahre in der Vergangenheit passte Arnold jedoch perfekt in die Rolle des schweigsamen Rächers, leider hat der Klassiker von John Milius, der zuvor das Drehbuch zu Francis Ford Coppolas Antikriegs-Meisterwerk „Apocalypse Now“ verfasst hatte, heute aber etwas Staub angesetzt und wirkt teils so billig und unfreiwillig komisch, dass selbst der Trashbonus ihn nicht mehr komplett retten kann – Pflichtprogramm für Arnie-Fans ist das kultige Spektakel aber dennoch.
In grauer Vorzeit: Der brutale Thulsa Doom (James Earl Jones), Priester eines Schlangenordens, überfällt das Dorf des jungen Conan und schlachtet die Bewohner samt dessen Eltern ab. 15 Jahre später ist der einstige Junge zum Mann (Arnold Schwarzenegger) gewachsen, hat sich als Gladiator einen Namen gemacht und sinnt auf Rache – zusammen mit den Dieben Valeria (Sandahl Bergman) und Subotai (Gerry Lopez) bricht er in Thulsa Dooms Tempelanlagen ein. Ihr gemeinsames Ziel ist der Raub eines Edelsteins – Conans persönliches Motiv gnadenlose Vergeltung…

Optimal gecastet ist Arnold Schwarzenegger zwar einfach immer, wenn er mit dicken Wummen Badguy-Armadas über den Haufen ballern darf, doch auch im Zeitalter vor der Erfindung des Schießpulvers gibt der Österreicher als Actionheld eine gute Figur ab – zumal der Charakter des Conan neben dem des Terminators wohl seine bekannteste Kultrolle überhaupt darstellt. Conan muss mehr Gegner töten als Sätze sprechen, seine Muskeln spielen lassen und grimmig schauen – im Rahmen seiner damaligen Möglichkeiten und der limitierten Anforderungen füllt Arnie seinen Part dadurch perfekt aus, während James Earl Jones Performance als Gegenspieler Thulsa Doom ein wenig zwischen souverän dämonisch und unbeholfen-blass schwankt.

Das hauptsächliche Problem, mit dem „Conan the Barbarian“ zu kämpfen hat, ist allerdings der Zahn der Zeit: Manche Arnieklassiker wie „Terminator I“ oder „Running Man“ macht der über die Jahre durch den nostalgischen Trashappeal nur immer besser, hier ist aber selbst der etwas zuviel des Guten und verweigert dem Film zusammen mit einigen Hängern, die vor allem in der lahmen ersten Hälfte auftreten, eine allzu hohe Wertung – wenn Conan allerdings losmetzeln darf, fängt sich das Spektakel stets: Und gegen Ende bekommt er dazu reichlich Gelegenheit.
Milius inszeniert die Fights seines Protagonisten gegen Dooms Schergen als blutige, rasant choreografierte Schwertkämpfe, die kaum Wünsche offen lassen, einen gehörigen Bodycount einfordern und überdies mit charmant unbeholfenen Splattereinlagen amüsieren. Auch das Aufpeppen der Antagonisten durch Monster und Dämonen trägt zum trashigen Vergnügen bei – Arnies blutiger Kampf gegen eine schwerfällige Riesenschlange ist allein ein echter Brüller (in „Conan“ schlängelt sich generell eine ganze Menge und wird von Thulsa Doom auch schon mal per Bogen verschossen) und auch daneben mangelt es dem Streifen nie an unfreiwilliger Komik. Diaolge wie ein Gespräch zwischen Conan und einem Begleiter, in dem sie sich darüber auslassen, ihr jeweiliger Gott sei mächtiger als der des anderen sind genauso amüsant wie martialische Machosprüche unseres Helden.
Daneben weiß „Der Barbar“ durchaus mit einigen netten Sets zu punkten, entwickelt teils Atmosphäre, hat einen hervorragenden, epischen Score zu bieten und profitiert schlussendlich vom Klassikerbonus – dennoch ist der Streifen heute eher filmhistorisch als Arnie-Frühwerk interessant.

Fazit: Mit „Conan – Der Barbar“ legte Arnie Schwarzenegger den Grundstein für seine legendäre Actionstar-Karriere und kämpfte sich durch ein mit Fantasyelementen aufgemotztes Abenteuerspektakel, das vor allem mit der kultigen Darstellung seines Hauptdarstellers und blutiger, gut choreografierter Action zu gefallen weiß. Einige Längen sowie der Zahn der Zeit, dessen Einwirkung nur teils durch charmanten Trashappeal relativiert wird, sorgen allerdings dafür, dass sich „Conan“ nicht zu den Topfilmen der Genrelegende Schwarzenegger rechnen lässt, wohl aber ein sehenswerter Klassiker ist. Und wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Mann, der sich da durch den wüsten Trash metztelt, der amtierende Gouverneur von Kalifornien ist, macht die Sache gleich doppelt so viel Spaß.

:liquid7:

Die DVD von Concorde Home Entertainment ist mit FSK-16 ungekürzt und liegt auch als Special Edition vor.

Dialoghighlights:

Subotai: Hey, old man, where did you get this stuff?
The Wizard: The dead... the gods are pleased with you, they will watch the battle.
Conan: Are they going to help?
The Wizard: No.
Conan: Well, then tell them to stay out of the way.

Subotai: He is Conan, Cimmerian, he won't cry, so I cry for him.
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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 26.11.2007, 21:42

Conan - Der Zerstörer

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Originaltitel: Conan, the Destroyer
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 1984
Regie: Richard Fleischer
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Grace Jones, Wilt Chamberlain, Mako, Tracey Walter, Sarah Douglas, Olivia d'Abo, Pat Roach

Mit dem kultigen Fantasyabenteuer „Conan – Der Barbar“ hatte Bodybuilder-Legende Arnold Schwarzenegger 1982 nach einigen eher kläglichen ersten filmischen Gehversuchen in den 70er-Jahren, die sich neben seinem Sport („Pumping Iron“) auf Komödienstoffe beschränkten, erstmals überzeugend im Actiongenre auf sich aufmerksam gemacht und den Grundstein für die beeindruckende Karriere gelegt, die ihm bis Mitte der 90er-Jahre Hit an Hit garantien sollte. 1984 schaffte er nicht nur mit dem Sci-Fi-Meisterwerk „The Terminator“ eines gewissen James Cameron den endgültigen Durchbruch und avancierte als erbarmungsloser Killer-Cyborg über Nacht zum Star, auch für ein „Conan“-Sequel schlüpfte er im selben Jahr noch einmal ins Barbarenkostüm und metzelte sich unter der Regie Richard Fleischers, der 1985 auch für den ähnlich gelagerten „Red Sonja“ mit Arnie in der zweiten Hauptrolle verantwortlich zeichnen sollte, ein zweites Mal erfolgreich durch die graue Vorzeit – nur, dass die diesmal eher knallbunt denn grau daher kommt. Denn wo „Conan – Der Barbar“ als teils zu ernstes und oft zu langatmiges Werk nur knapp und dank Klassikerbonus den Einzug ins obere Drittel der Wertungsskala verdient, begreift sich „The Destroyer“ von der ersten Minute an als actionorientierter Trash, der gar nichts anderes sein will als dümmliche, temporeiche Unterhaltung. Und im Gegensatz zum vom Zahn der Zeit angenagten Erstling hat der Film aus heutiger Sicht nur noch einen gewaltigen Nostalgiebonus dazugewonnen.

Conan (Arnold Schwarzenegger), König der Diebe, wird von der bösen Königin Taramis engagiert, die Prinzessin Jehnna auf der gefährlichen Suche nach einem magischen Horn zu eskortieren. Im Gegenzug wird ihm die Reanimation seiner Geliebten aus dem Totenreich versprochen. Doch nicht nur das entpuppt sich als Lüge, schnell muss Conan erkennen, dass die ganze Aktion eine Falle ist: Er selbst soll getötet und Jehnna, die rechtmäßige Thronfolgerin, zur Erweckung eines dämonischen Gottes geopfert werden. Das kann Conan nicht zulassen…
Etwas straighter, deutlich temporeicher und darüber hinaus bunter, selbstironischer und weitaus kurzweiliger als der Erstling kommt „Conan – Der Zerstörer“ daher, nutzt seine akzeptable Storyline lediglich als Verknüpfung abwechslungsreicher Auseinandersetzungen mit Kriegern, Monstern, Geistern und sonstigem sinistren Volke und wird dabei zu keiner Sekunde langweilig. Wie schon der Vorgänger hat auch „Conan II“ hervorragend choreografierte und mit einem ordentlichen Härtegrad, der Blutfontänen genauso wie abgeschlagene Köpfe inkludiert, versehene Schwertkämpfe an Bord, die das Actionherz höher schlagen lassen und darüber hinaus deutlich hochfrequentierter über das Geschehen verteilt wurden, während übermenschliche Gegner erneut vor allem für nostalgischen Trashappeal sorgen. Galt es im Erstling unter anderem eine Riesenschlange auseinanderzunehmen, muss Conan diesmal gegen einen Geisterdrachen, einen sich x-fach selbst duplizierenden Magier in einem Spiegelsaal und zuguterletzt ein aus dem Totenreich erwecktes Gottmonster höchstselbst antreten, was nicht nur dank der charmant billigen Tricktechnik und des Gummilooks der Ungeheuer großen Spaß bereitet.

Conan selbst stilisiert man dabei noch eine Stufe höher zum unbesiegbaren Larger-Than-Life-Helden, der mit mehr Muskeln herumläuft als alle seine Mitstreiter zusammen aufzubieten haben, Kamele mit bloßer Faust ausknockt (in einem späteren Leben auch auf ein Rentier übertragen für „Jingle All The Way“ von Nutzen) und sich ohne große Worte, dafür aber mit teils sensationell dümmlichen Gesichtsausdrücken durch die Reihen der Gegner schlägt. Neben dem „Terminator“ ist Arnie für die Conan-Rolle eindeutig prädestiniert und dem amtierenden Gouverneur von Kalifornien beim Ringen mit Gummimonstern zuzusehen, bereitet aus heutiger Sicht mehr Spaß denn je. Eher blass bleibt abgesehen von der späteren 007-Lady Grace Jones als animalischer Stockkampf-Amazone der Supportcast, was angesichts von Arnies kultiger One-Man-Show aber keineswegs stört. Der mal freiwillige, mal unfreiwillige Humor kontribuiert darüber hinaus daran, dass man „Conan II“ zu keinem Zeitpunkt ernstnehmen kann und auch die Macher schienen sich dessen zu jeder Zeit bewusst gewesen zu sein. Ein wahrlich grandioser, epischer Score rundet den Streifen als i-Tüpfelchen ab.

Fazit: Auf den teils etwas langatmigen Abenteuerklassiker „Conan – Der Barbar“ ließ Arnie 1984 mit dem markig „The Destroyer“ titulierten Sequel ein grenzenlos nostalgisches Trashvergnügen folgen, das alle Temposchwierigkeiten des Originals über Bord wirft und von Anfang bis Ende als kultige Action-Tour-de-Force die Bude rockt. Exotische Gegner, billige Tricks und Fightchoreografien vom feinsten machen das sich zu keiner Zeit ernst nehmende, ironische Treiben zum Pflichtprogramm für alle Arnie-Fans und 80s-Nostalgiker!

:liquid8:

Die deutsche DVD von MGM ist mit FSK-16 uncut.
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MysteryBobisCREEPY
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Conan

Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 26.11.2007, 21:51

Freeman der Barbar meint:

Conan

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Originaltitel: Conan the Barbarian
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Marcus Nispel
Darsteller: Jason Momoa, Rachel Nichols, Stephen Lang, Rose McGowan, Saïd Taghmaoui, Ron Perlman, Leo Howard, Steven O'Donnell, Raad Rawi, Nonso Anozie, Bob Sapp u.a.

Die gute Nachricht vorweg: Was sicherlich niemand erwartet und hoffentlich auch nicht erhofft hat, ist glücklicherweise auch nicht eingetreten: „Conan – The Barbarian“ ist KEIN Film für das Bildungsbürgertum geworden. In der Reduktion seiner Geschichte auf schwitzige Muskelberge, nackte Titten und Blutfontänen ist der neue „Conan“ genau wie das große Original ein Film für das Couchpotatoe Publikum, das mit Bierbüchse in der einen und Chipstüte in der anderen auf Sachen wie politische Entwicklungen oder Finanzkrisen scheißt und sich in eine Parallelwelt beamen lässt, wo die Welt noch in Ordnung war und Frauen auf Ansagen wie „Komm her, Weib“ geflissentlich und pflichtbewusst reagierten oder bei Phrasen wie „Ich lebe, ich liebe und ich töte, das reicht mir“ ein feuchtes Höschen bekamen.

Ganz genau, es ist mal wieder Zeit für testosteronstinkendes Männerkino! In selbigem geht es um den Rachfeldzug des Cimmeriers Conan, dessen Vater und Heimatdorf einst von einem Bösewicht namens Khalar Zym gemeuchelt wurde. Viel mehr Story braucht es für den folgenden Metzelmarathon nicht. Der ist immer dann am besten, wenn er die in der Originalvorlage von Robert E. Howard massig vorhandenen Fantasyelemente beschwört: Elefanten, die auf ihren Rücken ein Kriegsschiff durch Wüstenlandschaften tragen, hellsehende Hexen, sehr coole Krieger aus Sand, die sich Conan entgegenstellen, ein nett getrickster Riesenkrake und unglaublich viele Motive, die die erste Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger einst erst salonfähig machte und die über die Jahre zu den wesentlichsten Ingredienzien aller nachfolgenden Fantasystreifen wurden.

Leider scheitert die Neuverfilmung ausgerechnet bei einem der wichtigsten Fantasyelemente grandios. Dabei handelt es sich um einen besseren MacGuffin in Form einer eigenartigen Maske, die ihrem Träger unvorstellbare Macht verleihen soll. Wie diese aussieht, bekommt man leider nie zu sehen, denn obwohl Khalar Zym am Ende die Maske trägt, passiert nichts, was die recht tuntige Kopfbedeckung irgendwie rechtfertigen würde. Von den angesprochenen göttlichen Kräften ganz zu schweigen. So taumelt der Barbar in einen recht uninspirierten und vor allem vollkommen unspektakulären Showdown, bei dem irgendwann einfach alles einstürzt und irgendwie schon alle Bösewichte ihre Strafe erhalten haben werden. Ob das so im Drehbuch wirklich vorgesehen war oder ob Regisseur Marcus Nispel auf halber Strecke das Geld ausging, man weiß es nicht.

Dafür sieht man wieder überdeutlich, dass Nispel wie schon bei „Pathfinder“ nicht so recht verstanden zu haben scheint, wie ein Film um archaische und ultramännliche Konflikte auszusehen hat. Und so zoomt, schneidet und wackelt der deutsche Videoclipregisseur, als sei dies eine Garantie für Tempo oder zackige Action. Was man stattdessen erhält, ist recht unübersichtlich geschnittene Action, die zwar temporeich anmutet, gleichzeitig aber auch seltsam fahrig und unentschlossen wirkt ... und ziemlich unübersichtlich.

Was gefällt, ist, dass Nispel das Kampfprocedere des Arnieklassikers übernimmt. Statt ausufernder Swordplaychoreographien reichen hier mächtige Schwerthiebe aus, um literweise das Kunstblut spritzen zu lassen. Trotz derartiger Blutwasserfälle erstaunt die recht inkonsequente Umsetzung der brutalen Action. Eine Hand geht verlustig, ein Henchmen wird halbiert und es wird mit ein paar abgeschlagenen Köpfen um sich geworfen, Enthauptungen oder ähnlich saftige Splattereffekte gibt es aber niemals zu sehen. Stattdessen lässt Nispel seine Protagonisten die Köpfe der Gegner gerne an harten Gegenständen einschlagen, doch selbst das verliert durch die Videoclipoptik komplett an Wirkung.

Keinerlei Wirkung kann man auch dem 3D Effekt von Nispels Film bescheinigen. Zwar findet man einige coole Perspektiven, die vom räumlichen Aspekt der Technik profitieren, in anderen Szenen legt aber gerade der 3D Effekt peinlich schlechte Modelltricks offen. Gleichzeitig stellt sich die meiste Zeit gleich gar kein 3D Effekt ein, denn da „Conan“ fast nur aus aneinander gereihten Actionszenen besteht, die Nispel eben sehr modern inszeniert, kommt das Hirn mit der Umsetzung der Bildinformationen in ordentliche, räumlich wirkende Bilder überhaupt nicht nach. Es wäre vielleicht von Studioseite nicht die schlechteste Idee gewesen, Nispel schon bei den Dreharbeiten über die 3D Konvertierungspläne zu informieren. So bleibt eine 3D Erfahrung, die man weiträumig umschiffen sollte.

Doch zurück zum Film. Hier versucht sich Jason Momoa als legitimer Erbe Schwarzeneggers. Versucht trifft es dabei ganz gut. Momoa passt irgendwie physisch ganz gut in die Rolle, aber die ganze Physiognomie seines Gesichtes erinnert eher an einen Hawaiianer, der mit Bastrock und Stammestänzen die Touristen bespaßt. Dieses Manko versucht er mit seltsam komischen Mimikspielchen auszugleichen. Versucht ist auch hier das Codewort. Dennoch geht er durchaus in Ordnung und überzeugt vor allem in den Momenten, wenn er sich mit Schnuckel Rachel Nichols necken darf und in Action ist. Frau Nichols sieht toll aus, passt aber optisch genauso wenig in die Zeit wie Mormoa. Aber na ja, was will man machen, es gibt halt keine echten Barbaren mehr ;-).

Der souveräne Ron Perlman muss den etwas arg kitschigen Einstieg mit seiner Präsenz befeuern und ist letztlich der einzige Grund dafür, dass die Eröffnung nicht komplett zum Trashfest verkommt. Ziemlich traurig fand ich die Clownerien von Rose McGowan und Stephen Lang als Bösewichtduo, das mich den ganzen Film über mit seinem Augengerolle (McGowan) und unkontrolliertem Speichelfluss (Lang) zwar gut amüsierte, in Sachen Bösewichttum aber komplett versagte. Wenn man da nur mal ganz kurz an das Original und den großartigen Thulsa Doom denkt, wird man beinahe wehmütig. Diese Wehmut wird noch verstärkt, wenn man an die großartige Musik von Basil Poledouris im Original denkt und diese mit dem Musikchaos vergleicht, dass Tyler Bates für die Neuinterpretation zusammenkleisterte. Bates schafft es ungelogen, gut zwei Stunden Barbarenaction mit keinem einzigen brauchbaren Thema zu versehen.

Doch lassen wir die Vergleiche. Der neue „Conan“ ist ein ziemlich eigenständiges Abenteuer geworden, das im Grunde nur einige wichtige Motive des Originals hernimmt und sie etwas modernisiert. Dementsprechend ist der neue Conan genau wie der alte richtig dumpf, lässt herbste Männlichkeit hochleben, mutet politisch wunderbar unkorrekt an, rockt eigentlich ordentlich durch, erlaubt sich einige locker ironische Momente und macht auf seine Weise viel Spaß. Was schade ist, ist, dass der Film seine Fantasyelemente nicht konsequenter durchzieht, Nispel seinen thematisch vorsintflutlichen Barbarenfilm viel zu modern bebildert, das 3D einfach scheiße ist und die Action trotz hohem Blutzoll viel zu brav rüberkommt. Obendrein sind die Gegner sehr luschig, der Showdown enttäuschend ungigantisch und ein richtig schönes Barbarenthema will auch niemals ertönen. Achja, und dieser Film ist GARANTIERT für keinen Beteiligten ein ähnliches Sprungbrett wie einst „Conan der Barbar“ für Arnie ... Letztlich dann doch der einzig wahre Barbar ... der sich das barbarische Frauenbild auch ein wenig ins Realleben gerettet zu haben scheint ;-)
:liquid5:

In diesem Sinne:
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Beitrag von freeman » 26.11.2007, 22:34

MysteryBobisCREEPY hat geschrieben:Top Review, ich find Conan saustark, für mich einer von Arnies Topfilmen.. mind... :liquid9:
Jo, Conan is Gott ... der rockt einfach die Bude. Saublöde, aber saugeil ... Alleine die geile Conan wird groß Sequenz am Riesenrad ... Einfach Kult ... oder der Besuch bei der Hexe und und und ... die zwei dagegen ... naja, Red Sonja mit mehr Budget halt ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 27.11.2007, 06:14

Platzhalter für Teil 3 (2009) vergessen ... und die Serie? :wink:

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Beitrag von kami » 27.11.2007, 08:44

Hab CONAN vor ein paar Jahren das erste Mal gesehen, damit war natürlich jeglicher Nostalgiebonus flöten und übrig bleibt ein mäßig spannender, aufwändig ausgestatteter und dennoch trashiger Fantasyheuler, der neben einem phantastischen Score einige abscheuliche Frisuren bietet, dessen Actionszenen immer etwas ungelenk und hüftsteif wirken und dessen Brutaliät zwischen blutlosen Fights und einigen Splatterszenen sehr ungleichmäßig verteilt ist. Gut, dass der gemeine Barbarenfilm generell eher unterirdisch daherkommt, in diesem Umfeld wirkt CONAN natürlich wie ein Juwel und bekommt verdiente :liquid6:

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Beitrag von McClane » 27.11.2007, 10:13

Als Jugendlicher hatte "Conan" noch richtig was, als Erwachsener fallen einem die mangelnde Ironie und die Hänger in der Story schon mehr auf. Aber "Conan" hat eine tolle Bildsprache (z.B. den Überfall auf das Dorf, bei dem quasi nicht gesprochen wird), gute Mucke und handfeste Inszenierung, die ihn deutlich über diverse Fantasy-Rohrkrepierer stellen.

:liquid7:,5
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Beitrag von Ed Hunter » 27.11.2007, 16:17

StS hat geschrieben:Platzhalter für Teil 3 (2009) vergessen ... und die Serie? :wink:
Shit, stimmt, den hatt ich schon ganz verdrängt :wink:

Ist eigentlich schon bekannt, wer da Arnies Nachfolge antreten soll?
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Beitrag von jack warrior » 27.11.2007, 16:30

Nur Arnie kann Arnie nachfolgen... wenn Arnie dann nicht President wird (was sehr wahrscheinlich ist auser sie ändern die verfassung) dann wird er doch die hauptrolle im 3ten spielen hoffe ich mal.

zur wertung mmh 9... vorallem wegen der starken bildsprache und dem soundtrack.
ich mein einen teil der wanderschaft würde als vorbild was bilder und einstellungen angehen für herr der ringe später genohmen. klar trash ist da aber ich finde der film macht laune.

ich hab sogar das poster zu conan in a0 im zimmer hängen hehe.

achja ed nette review wie immer.

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Beitrag von Ed Hunter » 27.11.2007, 17:49

Yeah, Arnie for President! :lol:

Ne, der macht keine Filme mehr, da hab ich die Hoffnung aufgegeben (außerdem war T3 ja auch n perfekter Ausstand).

Btw @Conan 3 grad mal das hier ausgegraben:
Movie-Infos.net hat geschrieben:Lange Zeit hatte der Regisseur des ersten Films, "Conan der Barbar", John Milius geplant einen neuen Streifen produzieren zu wollen und bevorzugte Cineast Robert Rodriguez als Regisseur für New Line Cinema zu gewinnen. Aus dem Vorhaben wurde auch nichts, nun aber darf aufgeatmet werden! Millenium Films hat sich jüngst die Rechte für eine siebenstellige Summe gesichert, nachdem WB sie verlor, bzw. der Vertrag nicht verlängert wurde und plant mit Conan einen regelmäßigen Franchise aufzubauen. Vielleicht steht uns sogar eine neue Trilogie im Haus! Die Filmreihe soll ein Reboot bekommen ohne irgendwelche Anleihen an die früheren Filme (sowie bei "Batman Begins").

Anvisierter Produktionsbeginn ist der kommende Frühling
Is ne etwas ältere News vom 14.8.2007, hab die grad in nem anderen Forum gefunden.

Klingt mir nicht nach Arnie-Comeback :wink:
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Beitrag von jack warrior » 27.11.2007, 17:51

na mal abwarten was kommt arnie hat ja noch 2 jahre glaube ich dann ist es das mit dem governeur gewesen :)

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Beitrag von Ed Hunter » 27.11.2007, 17:57

Kann der nochmal gewählt werden oder gibt's auch bei Gouverneuren bloß zwei Amtszeiten?
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Beitrag von jack warrior » 27.11.2007, 18:45

gibt da auch nur 2 amtszeiten... allerdings wie es in anderen staaten außer kalifornien ist keine ahnung... aber denke mal er kann ja 4 jahre lang dann filme drehen und sich dann erneut wählen lassen.

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Beitrag von Hannibal » 27.11.2007, 20:44

Schöne Review, Wertung passt auch so ungefähr, würde vielleicht 1 Punkt weniger geben. WEnn ich das richtig in ERinnerung hab, hab ich mich bei der 2 noch mehr amüsiert als bei der 1. :-)

MFG
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Beitrag von freeman » 27.11.2007, 22:34

Jo, das kann durchaus sein, da ja die 2 mehr auf dem Trashanteil rumreitet und einige wirklich dumme Gags an Bord hat ... alleine dieser Mann im Gummikostüm kämpft im Spiegelsaal gegen Arnie dürfte heute jeden Kindergarten rocken vom Humornivau her ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von Ed Hunter » 17.03.2008, 15:30

Review zu Teil 2 ist online.

Für meine Wertung werd ich jetzt sicher wieder geschlachtet. :lol:
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Beitrag von Hannibal » 17.03.2008, 15:33

Volle Zustimmung zur Tendenz "besser als die 1", auch wenn ich die Wertung ein wenig zu hoch finde. So :liquid6:,5 sind drin, viel mehr aber imo nicht. Dennoch, schöne Review und wieder ne Lücke geschlossen :-D

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Beitrag von freeman » 17.03.2008, 15:34

Ich zitier mich mal selber:
Red Sonja mit mehr Budget
und ansonsten absolute Kinderkacke und um 15 Uhr auf Pro 7 absolut ideal aufgehoben. Gummimonster, Grace Jones, die farblose D'Abo und dieser LOLige Basketballer, der ganz doll pöse ist und so ... Dazu Zeichentrickeffekte und an allen Ecken und Enden wackelnde Pappmachekulissen mit Trockeneisnebel ... NIEMALS besser als die I ... :liquid4: mit viel Wohlwollen und nur wegen Szenen wie der, in der Arnie nen Kamel umledert ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von McClane » 18.03.2008, 09:41

Als ich den mit 13 oder 14 sah, fand ich den auch besser als die 1... bei der Zweitsichtung etwas mehr als zehn Jahre später wandelte sich da meine Meinung. Die Auftaktszene ist Hammer (die Mucke ist sogar noch besser als die des ersten Teils), aber nach einer Weile sackt das Ganze ab. Vor allem das Finale ist einfach nur Gummimonster-Bashing, während die vorherigen Kämpfe immerhin recht ordentlich choreoraphiert sind. Solides Barbaren-Entertainment, aber ohne die rohe Kraft des ersten Teils.

:liquid6:
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Beitrag von C4rter » 14.03.2010, 19:30

Conan - The Barbarian

Lange habe ich "Conan - The Barbarian" hinausgezögert. Ich bin nicht wirklich ein Freund von Fantasy-Filmen. So war "Conan" zwar schon länger in meinem Fokus, vor allem eben wegen Schwarzenegger, aber Priorität hatte er nie. Aber jede Frist ist mal zu Ende und jede Liste ist mal abgearbeitet und so stand nun endlich "Conan" auf dem Speiseplan.
Der Film ist ein, mal trashig witziger, mal spannender und mal actionbetonter Fantasy-Abenteuer-Reißer mit einem großen "Achtung 80s" Schild. Viele Szenen sind arg auf der Kippe zum Volltrash, andere aber besonders durch den starken Soundtrack von Basil Poledouris auch ziemlich spannend, ernst und mitreißend. Der Film fängt sich meist doch noch vor dem Abrutschen in trashige Gefilde.
Doch vor allem das Conan zu seiner "Freundin" im ganzen Film nur 5 Worte sagt, alle beim ersten Kennenlernen, ist schon arg strange. Auch sonst ist er nicht der große Redner, was Schwarzenegger aufgrund des Akzents in seinen ersten Rollen ja nie war. Von daher passt die Rolle des Conan einfach sehr gut zu ihm. Ein weitestgehend stummer, muskelbepackter Barbar der allerhand abenteuerliche Missionen bestreitet, u.a. einen Schlangenkult bekämpft und eine Prinzessin rettet. Der Schlangenkult wird angeführt von Darth Vaders Stimme, James Earl Jones. Und es wäre ja kein Schlangenkult, wenn dieser nicht anstatt mit Pfeilen mit Schlangen schießt...logisch. Soviel zum Trashfaktor des Films. Auch bezeichnend dafür ist die Szene, in der Conan ein Kamel K.O. schlägt.
Ansonsten ist der Unterhaltungsfaktor durchgehend sehr hoch. Die Geschichte ist seicht und gesprochen wird nicht viel, dafür ist die ganze Welt voller interessanter Figuren, schrägen Szenen und ausgeschmückt mit tollen Sets. Besonders die Tempel sind sehr gut gelungen. Immer wieder wird die Stille vom schon erwähnten tollen Soundtrack durchbrochen der gekonnt nach vorn peitscht. Ein Abenteuerfilm der alten Schule. Heute kann man auf sowas lange warten.

:liquid7:

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C4rter
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Beitrag von C4rter » 14.03.2010, 22:18

Conan - The Destroyer

Oh weia, da denkt man sich, man schaut, nachdem einem "Conan the Barbarian" gut gefiel noch schnell den Nachfolger an, erwartet ähnliche Qualitäten...und bekommt dann sowas geliefert. Der recht bekannte Regisseur Richard Fleischer("Soylent Green", "Fantastic Voyage") fährt das Franchise völlig in den Sand. Das Drehbuch hat hinten und vorne so rein gar nichts mehr von den Zutaten die den ersten Teil auszeichneten und das Setdesign sieht meist aus wie billigstes Studio.
Allein der plumpe, primitive Humor der wirklich ständig präsent ist, nervt tierisch. Das Conan zu Beginn ein Pferd K.O. schlägt und sich kurz danach bei dem Kamel aus Teil 1 entschuldigt, es aber dann doch nochmal K.O. schlägt nachdem es ihn anspuckt, ist noch richtig witzig, verglichen zu dem humoristischen Grauen was den Rest des Films bestimmt. Dümmste Sprüche, strunzdämliche Dialoge und Szenen das sich einem die Fußnägel hoch rollen. Immerhin sind die meisten Schwertkämpfe noch recht gut choreographiert und machen Laune. Doch alle Szenen abseits davon sind beinahe zum davonlaufen. Unterstrichen wird das ganze vom Endkampf, wo Conan ewig mit einem Gummimonster kämpft...ganz schlimm.
Das einzige was an die Qulitäten des ersten Films rankommt ist der Soundtrack. Auch hier war wieder mal Basil Poledouris verantwortlich. Er hat sich richtig ins Zeug gelegt und übertrumpft in manchen Szenen gar den gelungenen Sound des ersten Films. Leider wird der Score hier weit weniger geschickt eingesetzt als im ersten Film. Abgesehen von einigen ganz brauchbaren Szenen und dem sehr gelungenen Beginn, der immerhin noch ganz im Stil des Erstlings daher kommt, ist der zweite Film leider in keinster Weise ein würdiger Nachfolger. Dümmliche Dialoge und Blödelhumor sorgt dafür, dass das Franchise ein unwürdiges Ende findet.

:liquid4:

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Beitrag von Seemi » 15.03.2010, 07:53

Beide Male völlige Übereinstimmung mit C4rter.
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Beitrag von freeman » 13.09.2011, 08:55

Die Neuumsetzung des Stoffes ist ganz unterhaltsam ... mehr aber auch net ... Review oben eingepflegt ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von SFI » 13.09.2011, 13:46

tja da haste deine schlechte Kritik. :lol: Dank 3D bleib ich ja eh weg, jetzt muss ich nicht einmal traurig sein.
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Beitrag von McClane » 13.09.2011, 18:12

Meine Meinung zu Conan 3D unterscheidet sich vom freeman. In meinen Augen ist der Film ein Fest - ein Fest der unfreiwilligen Komik. Der wohl lustigste Film des Jahres.

Ob die Dialoge im Original so grottenschlecht sind oder die lieblose deutsche Synchro ihr Übriges tut - keine Ahnung, aber das Gesagt geht auf keine Kuhhaut. Der Bösewicht hat nur Knallchargen als Handlanger, darunter einen Fettsack, dem Conan bereits als Junge die Nase abgesäbelt hat, einen Vollspacken mit Hackfresse, der Aussprache irgendwo zwischen Stottern und Lispeln liegt, und eine Emo-Gothic-Lack-und-Leder-Tochter, die scheinbar gerade direkt vom Amphi-Festival ausgebüchst ist. Weitere Highlights sind die "Ich lasse meine Arschbacken in der Morgensonne glänzen"-Szene, die als Tittenschau inszenierte Sklavenbefreiung und die Tatsache, dass Klein-Conan in einem winterlichen Barbarendorf so aussieht als käme er direkt von der Sonnenbank.
Marcus Nispel ist sowieso ein Phänomen, da seine eh von Anfang an eher bescheidenen Fähigkeiten als Regisseur mit jedem Film eher ab- als zunehmen, also ist die Action auch hier kräftig in den Sand gesetzt, egal wie derbe die Blutwurst kreist. Trotz weitestgehenden Verzichts auf Wackelkamera und ADS-Schnitt verliert man andauernd die Übersicht, Gefühl für Rauminszenierung hat der Film kaum und die herbe Gewalt wird so lasch und uninteressiert in Szene gesetzt, dass die Brutalität weder packen noch schocken noch anwidern kann. Einzig halbwegs brauchbar: Der Kampf von Klein-Conan gegen die Übelwichte im Wald und die Wemmserei mit den Sandämonen.
Ansonsten ist das Teil bärig schlecht geschrieben, alle paar Minuten ein Schauplatzwechsel ohne Sinn und Verstand, der Showdown wird gleich dreimal rausgezögert und durch die Logiklücken kann man Arnies gesamte Filmographie quer durchschieben. Ganz übel sind aber die Anschlußfehler, für einen Film dieser Kategorie ist die Continuity sauschlecht, da sind die meisten B-Actioner sorgfältiger. Ganz herbe ist die Szene, in der Conan im freiliegenden Nasenstumpf des Fettsack rumprockelt (ganz deutlich) - SCHNITT - in den folgenden Einstellungen hat der wieder einen Lederriemen über der Wunde. (Anmerkung: Laut einiger Zuschauer aus einem anderen Forum, in dem ich meine Meinung kundtat, gibt es wohl eine ultrakurze Szene, in der man das Wideraufziehen sieht, wenn man drauf achtet - weil es einem vorher gesagt wurde. Keine Ahnung, ob das stimmt, ist aber ebenfalls ein Indiz für kreuzerbärmliches Filmemachen). Ich hab echt viel gelacht, der Rest des Saals auch, als Film ist "Conan 3D" aber einfach kacke. Ähnlich beschissen wie Nispels "Friday, 13th"-Remake, wobei der dümmer und langweiliger war, der hier ist wenigstens lustig, allerdings ohne den Charme von altem Italo-Barbarentrash.

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