Dinocroc

Horrorfilme, die Monster, Tiere oder Mutationen thematisieren.
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freeman
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Dinocroc

Beitrag von freeman » 30.12.2007, 00:12

Dinocroc

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Originaltitel: Dinocroc
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Kevin O'Neill
Darsteller: Costas Mandylor, Charles Napier, Jane Longenecker, Matt Borlenghi, Bruce Weitz, Joanna Pacula, Jake Thomas, Price Carson, Jamie Akhavi u.a.

Naja, man kennt das ja. Irgendwer findet etwas richtig spektakuläres. Jemand anderes eignet es sich an, experimentiert damit herum, die Schöpfung entfleucht und das Gerenne und Gesterbe beginnt. Im Falle von Dinocroc handelt es sich um eine Kreuzung aus Krokodil und Dinosaurier, dessen enorm schnelles Wachstum diverse Wissenschaftler gerne für medizinische Forschungen einsetzen würden. Leider hat man die Versuchstiere nicht allzu lange unter Kontrolle, sie büxen aus und machen einen Urlaubspark unsicher. Natürlich glaubt der Parkwächterin Diane und ihrem Stecher Tom niemand und so kommt es, wie es kommen musste: Diverse Urlauber fahren mit diversen Gliedmaßen weniger heim.

Schni, Schna, Schnappie ... Schnappie schnappie schnapp ...

Das ist alles so neu und innovativ, wie es jetzt gerade klingt, macht in seinem niedrig abgesteckten Rahmen aber durchaus Laune. Dafür sorgt schon das beunruhigend seltsam aufgestellte Figureninterieur. Die Wissenschaftler sind alle voll mad und wollen alles vertuschen. Die Parkobrigen und die Polizei würden den Park nie absperren und irgendwie gibt es immer wieder Bekloppte, die sich alleine durch den dunklen Park trauen und dann sterben. Klingt gar net so neu, wie ich es gerade angedeutet habe? Wollte euch ja auch nur foppen. Denn Dinocroc hat WIRKLICH GAR NICHTS Neues zu bieten ;-). Die einzigen Momente, in denen man einmal schmunzeln muss, sind dann die, in denen auch Kinder schön splatternd den Kopf verlieren dürfen (herrlich garstige Szene) oder wenn die wirklich gnadenlos auf süß und unschuldig getrimmte Parkrangerin anscheinend defloriert wird, wobei ihr vermutlich der Verstand rausgevögelt wird, so dass sie ab sofort nur noch mit engem Top und beständig weit offener Bluse durch den weiteren Film sext. Hier ist der Film dann einfach mal nur noch galoppierend kaputt und scheint sich selber bei Weitem nicht so ernst zu nehmen, wie es den Anschein hat. Obendrein macht Regisseur Kevin O'Neill unter der Produzentenhand von Billigheimer Roger Corman verdammt viel richtig, präsentiert er das Viech (anfangs deutlich Krokodil, im weiteren Verlauf mehr und mehr zu einer Art Tyrannosaurus Rex mutierend) doch nur im Dunkeln, schemenhaft oder als Schatten. Die Folge ist, dass die im Grunde ohnehin gar nicht soooo üblen Spezialeffekte obendrein äußerst effektiv kaschiert werden und das Vieh durchaus zu funktionieren weiß! Nur gegen Ende wird der Dinocrockamerad leider ein wenig zu ausführlich gewürdigt und da hapert es dann schon ein wenig mit den Effekten (kaum Interaktion mit den Opfern, kein Staubaufgewirbel, Fußspuren gibbet erst recht net und als ein ganzer Zug in dem Vieh parkt, hat es nicht mal eine Beule!!!). Dennoch kann man dem Regisseur technisch eigentlich nur einen guten Job bescheinigen. Leider gilt das nicht unbedingt für die Story und deren Verlauf, weshalb es sich doch vor allem im Mittelteil extrem zieht. Zumal da das Monster eine Art Winterschlaf zu halten scheint, so selten wie es zuschlägt. Abgesehen von dem Kiddiemord sind die Auftritte vom Monster dann alle recht schnell und vor allem blutleer vorüber, was wohl eindeutig auch aufs Budget zurückgeführt werden kann. Und da man eh kaum Geld hatte, konnte man sich auch kaum gute Darsteller leisten. Charles Napier als Corman Regular ist zu selten zu sehen, um irgendetwas zu reißen. Joanna Pacula leistet ein besseres Cameo ab und Costas Mandylor als guten Darsteller zu beschreiben, würde dem Tatbestand des Lügens recht nahe kommen. Die beiden Hauptrollen sind dann ohnehin mit komplett nichtssagenden und vor allem blassen Darstellern besetzt, was es recht schwer macht, irgendwie Sympathie für die Figuren zu entwickeln. Ok, außer vielleicht mit der deflorierten Tussie, immerhin ist deren Top immer schön eng. ;-) Dass sie das Leben von ein paar Kötern aber über das verschiedener Menschen stellt, ist dann doch nen bisserl arg dämlich. Und wieso sie auf die männliche Hauptfigur abfährt, wird auch nie so recht klar, ist diese doch ein Waschlappen vorm Herren. Das wirklich Schlimmste am ganzen Film ist jedoch die Musik. Diese besteht aus Kolorationen, sprich ewig langgezogene A's und O's, die permanent jedwede Form von actionreichem Geschehen so extrem zukleistern, dass jegliche Spannung aus dem Film gesogen wird. So geht einem das Gejaule irgendwann nur noch tierischst auf den Sack ...

Das Ergebnis ist ein solider, wenn auch in allen Sparten höchst unspektakulärer Monsterhorrorstreifen, der mit mehr Kohle in Sachen Effekte und Splattereinlagen durchaus noch deutlich mehr hätte punkten können. So wird man zumindest ordentlich unterhalten, hat das Ganze aber schneller vergessen, als man Dinocroc sagen kann ...
:liquid3:

Eine deutsche DVD kommt von EMS und ist mit einer FSK 16 voll krokouncut ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 30.12.2007, 15:56

Geil, endlich mal wieder Tiertrash vom freeman! Der Filmtitel hört sich ja nen bissl nach ner Cornflakessorte an. Sollte man sich als Tierfreund aufgrund der schrägen Szenen dann vielleicht mal reinziehen... schlimmer als Davidson / Badish kanns ja auch net werden.

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