Filmtagebuch: Fäb
Moderator: SFI
Entgleist
Nachdem der Film langsam seine Personen einführt, was nicht per se schlecht ist, schafft er es, nach jeder halbwegs gelungenen Wendung noch eine absolut nervig-unnötige hinterherzuschieben. Da wollte jemand zuviel des Guten und konnte sich zudem nicht so recht zwischen Thriller und Drama entscheiden. Letztendlich ist mal wieder ein Familienvatereinzelkämpferstreifen in Variation draus geworden, die ja leider recht häufiges Gähnen hervorrufen. Siehe zuletzt die unausgegorene one-man-show "Firewall" mit Harrison Ford. Verschiedene Filme, aber irgendwie absolut austauschbar und von den Zutaten her nahezu identisch, Harrison Ford ist halt hier Clive Owen. Diese Filme von der Stange ernten, auch wenn sie für die breite Masse sicherlich noch "okay" sind, nur noch Gähnen bei jedem der schonmal zweieinhalb derartige Thriller in seinem Leben gesehen hat.
La Mala educación
Almodóvar scheint ja stets eigene Komplexe und Obsessionen zum Stoff seiner Werke zu machen, so auch in "La Mala Educación". Bei dieser Melange aus Schwulendrama und Selbstfindungstrip lässt er neben der aufdringlichen Vergangenheitsbewältigung (die wohl stellvertretend für die seine steht) noch eine Spur von Krimi miteinfließen. Das Ganze wird wieder einmal vertrackt mit verschiedenen Zeit- und Erzählebenen aufgetischt, sodass sich dem Zuschauer nach und nach das puzzle ergibt. Wobei jedoch stets die Figuren mit ihren Ängsten und Nöten im Mittelpunkt stehen und Almodóvar eher weniger auf den großen Paukenschlag oder Clou aus ist. Mit einer gewissen Schwermütigkeit sicher nicht unbedingt jedermanns Fall, doch Almodóvar gehört wohl trotzdem mit zum Besten was aus Spanien anzutreffen ist.
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Nachdem der Film langsam seine Personen einführt, was nicht per se schlecht ist, schafft er es, nach jeder halbwegs gelungenen Wendung noch eine absolut nervig-unnötige hinterherzuschieben. Da wollte jemand zuviel des Guten und konnte sich zudem nicht so recht zwischen Thriller und Drama entscheiden. Letztendlich ist mal wieder ein Familienvatereinzelkämpferstreifen in Variation draus geworden, die ja leider recht häufiges Gähnen hervorrufen. Siehe zuletzt die unausgegorene one-man-show "Firewall" mit Harrison Ford. Verschiedene Filme, aber irgendwie absolut austauschbar und von den Zutaten her nahezu identisch, Harrison Ford ist halt hier Clive Owen. Diese Filme von der Stange ernten, auch wenn sie für die breite Masse sicherlich noch "okay" sind, nur noch Gähnen bei jedem der schonmal zweieinhalb derartige Thriller in seinem Leben gesehen hat.
La Mala educación
Almodóvar scheint ja stets eigene Komplexe und Obsessionen zum Stoff seiner Werke zu machen, so auch in "La Mala Educación". Bei dieser Melange aus Schwulendrama und Selbstfindungstrip lässt er neben der aufdringlichen Vergangenheitsbewältigung (die wohl stellvertretend für die seine steht) noch eine Spur von Krimi miteinfließen. Das Ganze wird wieder einmal vertrackt mit verschiedenen Zeit- und Erzählebenen aufgetischt, sodass sich dem Zuschauer nach und nach das puzzle ergibt. Wobei jedoch stets die Figuren mit ihren Ängsten und Nöten im Mittelpunkt stehen und Almodóvar eher weniger auf den großen Paukenschlag oder Clou aus ist. Mit einer gewissen Schwermütigkeit sicher nicht unbedingt jedermanns Fall, doch Almodóvar gehört wohl trotzdem mit zum Besten was aus Spanien anzutreffen ist.
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Mein erster Mord
Irgendwo zwischen "Wild Things" meets "Eiskalte Engel" meets "perfekter Mord"-Schema angesiedelter möchtegern-schwarzhumoriger Film, der trotz kurzer Laufzeit über große Strecken leider etwas zu sehr langweilt, auch wenn er mit guten Darstellern gesegnet ist (Carrie-Anne Moss, Alec Baldwin, Jeff Goldblum... ). Unverhohlen vorhersehbar, aber wegen seiner selbstironischen Art und halbwegs nett zurecht gebasteltem Szenario meinetwegen noch knaaapper Durchschnitt. Der Originaltitel "Mini's First Time" ist übrigens mal wieder wesentlich passender, referiert die Hauptperson und Ich-Erzählerin doch die ganze Zeit von stets neuen Erfahrungen und der Suche nach immer neuen "Ersten Malen" und verrät der Titel doch nicht schon vor Beginn worauf es hinausläuft (auch wenn dies im Film selbst recht schnell klar wird).
Irgendwo zwischen "Wild Things" meets "Eiskalte Engel" meets "perfekter Mord"-Schema angesiedelter möchtegern-schwarzhumoriger Film, der trotz kurzer Laufzeit über große Strecken leider etwas zu sehr langweilt, auch wenn er mit guten Darstellern gesegnet ist (Carrie-Anne Moss, Alec Baldwin, Jeff Goldblum... ). Unverhohlen vorhersehbar, aber wegen seiner selbstironischen Art und halbwegs nett zurecht gebasteltem Szenario meinetwegen noch knaaapper Durchschnitt. Der Originaltitel "Mini's First Time" ist übrigens mal wieder wesentlich passender, referiert die Hauptperson und Ich-Erzählerin doch die ganze Zeit von stets neuen Erfahrungen und der Suche nach immer neuen "Ersten Malen" und verrät der Titel doch nicht schon vor Beginn worauf es hinausläuft (auch wenn dies im Film selbst recht schnell klar wird).
Dark Horse
Hab mit diesem schrulligen Kleinod aus dem Norden mal wieder meine Liebe zum Dänischen Film aufleben lassen. Ein wirklich sehenswertes komisches Drama um zwei Außenseiter der Gesellschaft, ihre Suche nach Liebe oder Anerkennung oder schlicht nach dem Ast nach dem sie greifen können um ihr Leben zu meistern. Weitere ausgebrannte Figuren säumen ihren Weg und das ganze ist verpackt in einer herrlich lakonischen Art die gleichzeitig bizarr und zum schwärmen komisch ist. Nicolas Bro, einer der üblichen Verdächtigen aus Dänemark und natürlich auch einer meiner Lieblingsmimen aus diesem kleinen aber feinen Filmland (u.a. bekannt aus "Adams Äpfel" oder "Dänische Delikatessen", sowie absolut grandios in "Stealing Rembrandt"), ist auch wieder mit von der Partie und so ergeben sich wirklich überaus amüsante Szenen...
Hab mit diesem schrulligen Kleinod aus dem Norden mal wieder meine Liebe zum Dänischen Film aufleben lassen. Ein wirklich sehenswertes komisches Drama um zwei Außenseiter der Gesellschaft, ihre Suche nach Liebe oder Anerkennung oder schlicht nach dem Ast nach dem sie greifen können um ihr Leben zu meistern. Weitere ausgebrannte Figuren säumen ihren Weg und das ganze ist verpackt in einer herrlich lakonischen Art die gleichzeitig bizarr und zum schwärmen komisch ist. Nicolas Bro, einer der üblichen Verdächtigen aus Dänemark und natürlich auch einer meiner Lieblingsmimen aus diesem kleinen aber feinen Filmland (u.a. bekannt aus "Adams Äpfel" oder "Dänische Delikatessen", sowie absolut grandios in "Stealing Rembrandt"), ist auch wieder mit von der Partie und so ergeben sich wirklich überaus amüsante Szenen...
Die Halbstarken (Remake)
Ohje, also das war in meinen Sugen ziemlicher Humbug. Muss mir da wohl mal das Original geben. Til Schweiger und ich werden in diesem Leben auch keine Freunde mehr. Der Film bewegt sich leider wirklich eher auf TV-Niveau und ist über weite Strecken grotesk hölzern - inszenatorisch wie darstellerisch.
Leg ihn um, Django
Würde nicht der in Genrekreisen große Name "Enzo G. Castellari" hinter diesem Werk stehen und mit George Hilton ein alter Genre-Haudegen und bekannt und beliebt für seine "Halleluja"-Rollen in vorderster Front mitmischen wäre dieser Film nur ein weiterer "The Good, the bad and the ugly"-Klon unter vielen. Ist er eigentlich auch so, hat aber immerhin die ein oder andere nette Eigenart an Bord und man merkt, dass kein Dilettant auf dem Regiestuhl saß. Trotzdem für meinen Geschmack noch bei weitem kein "guter" Italo-Western, sondern lediglich leidlich annehmbar. Wie so oft allerdings leider nicht ungeschnitten gesehen, scheint auch kaum möglich bei diesem Streifen.
Poseidon
Und nochmal Humbug! Und zwar ganz gewaltiger. Sicher, ich wusste was auf mich zukommt, aber hier ist ja wirklich alles langweilig und nach festem Grundschema abgehandelt. Urks. Da guck ich doch sogar eher noch diesen dingsda mit den monstern an Bord, da ist wenigstens was los und es suppt ordentlich rum... ;)
demnächst mal wieder besser 'n guten Film gucken...
Ohje, also das war in meinen Sugen ziemlicher Humbug. Muss mir da wohl mal das Original geben. Til Schweiger und ich werden in diesem Leben auch keine Freunde mehr. Der Film bewegt sich leider wirklich eher auf TV-Niveau und ist über weite Strecken grotesk hölzern - inszenatorisch wie darstellerisch.
Leg ihn um, Django
Würde nicht der in Genrekreisen große Name "Enzo G. Castellari" hinter diesem Werk stehen und mit George Hilton ein alter Genre-Haudegen und bekannt und beliebt für seine "Halleluja"-Rollen in vorderster Front mitmischen wäre dieser Film nur ein weiterer "The Good, the bad and the ugly"-Klon unter vielen. Ist er eigentlich auch so, hat aber immerhin die ein oder andere nette Eigenart an Bord und man merkt, dass kein Dilettant auf dem Regiestuhl saß. Trotzdem für meinen Geschmack noch bei weitem kein "guter" Italo-Western, sondern lediglich leidlich annehmbar. Wie so oft allerdings leider nicht ungeschnitten gesehen, scheint auch kaum möglich bei diesem Streifen.
Poseidon
Und nochmal Humbug! Und zwar ganz gewaltiger. Sicher, ich wusste was auf mich zukommt, aber hier ist ja wirklich alles langweilig und nach festem Grundschema abgehandelt. Urks. Da guck ich doch sogar eher noch diesen dingsda mit den monstern an Bord, da ist wenigstens was los und es suppt ordentlich rum... ;)
demnächst mal wieder besser 'n guten Film gucken...
hehe jo, mir fiel da wohl gestern der Name nicht ein seh ich gerade, lol. - und mit dem Gipsarm hat man immer keinen bock ein neues fenster aufzumachen und mal schnell in die datenbank zu linsen ;)Vince hat geschrieben:Ja, Octalus, der geht zehnmal besser ab als die auf links gedrehte Titanic hier...dingsda mit den monstern an Bord
Gestern von 12 Uhr mittags an ca. 11 Stunden Stunden mit der Politik-Lerngruppe hier verbracht. Da es heute weiterging und die Leute kurzerhand hier übernachtet haben, suchte ich gestern also zur Entspannung noch einen Film für unsere Gruppe vorm zu-Bett-gehen. Es handelte sich um KEINE ausgemachten Filmfreaks. Demnach lauteten die geäußerten Wünsche: "was cooles, lustig oder was mit action". hm ok, tja tausend filme im Haus aber wenig Komödien... aber 50 Western? dazu noch Italienische? Ok, ich war endgültig der "freak" :twisted: mein zuvor aufforderndes locker-flockiges "guckt euch mal um und sucht euch was aus und ich geb gerne Tipps" bewegte sich also mal wieder in die Richtung "such du mal was aus, wir können uns nicht entscheiden" nungut, da es etwas sein musste, das ich auch ohne wegzupennen nochmal mitgucken würde, stellte ich folgendes zur Auswahl und sagte kurz was zu den Filmen:
- Running Scared
- Very Bad Things
- Out of Time
allesamt massenkompatibel und trotzdem nicht ganz 0815, naja ok letzterer schon - und der wurde dann auch geguckt! An dieser Stelle gebührt mein Dank natürlich nocheinmal den Liquidianern, denn besagte DVD stammt ja bekanntlich aus dem Jubiläumsquiz
Out of Time
was soll ich sagen...
... ja, er ist etwas vorhersehbar.
... ja, die Figuren sind leicht schablonenhaft und...
... ja, es ist einfach ein nur auf mainstreampublikum zugeschnittenes Maß an Spannung und immer schön ausbalanciert mit dem schönen Wörtchen "Unterhaltung".
Aber verdammt ich mag den Film trotzdem :) und für gestern Abend war wirklich perfekt ;) auch nach der zweiten Sichtung immer noch:
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Bei mir ist es so: Während ich den Film gucke - was bisher zweimal geschehen ist - hab ich durchaus meinen Spaß und ja, irgendwie entspannt er wirklich. In der Zeit, in der ich ihn nicht gucke (also mein komplettes Leben seit der Filmpremiere minus die 180 Minuten des zweimaligen Guckens), ist der Film in meiner Erinnerung irgendwie dröge und bieder und unstylish und inhaltsleer. Ganz komisch irgendwie... auf bringt er's aber doch noch. Wie gesagt, während des Ansehens hab ich nie sehr viel dran auszusetzen.
Déjà Vu
* Spoilerwarnung *
Nungut, als Bruckheimer-Produktion mit Tony Scott aufm Regiestuhl wusste man vorher was da auf einen zukommt und auch beim Thema hab ich mich auf potentiellen murks eingestellt. Dabei ist aber noch nichtmal diese ganze Zeitreise/"Zeit zusammenklappen"-Thematik das, was mich am meisten stört. Dass jene teilweise hahnebüchen ist, macht mir nicht viel aus - man muss dies einfach als gegeben ansehen. Die ganze Sache fällt erst am Ende (mal wieder) in sich zusammen als sich die Zeitstränge überlappen. Apropos Ende, hier stört noch viel mehr die widerlichen Konzessionen an ein Massenpublikum. Schlimm genug, die pikanten Zitate des Terroristen postwendend umzukehren und - nachdem man sie ihm selbst um die ohren gehauen hat - auf sich selbst anzuwenden und einen Heldentod zu sterben um alle anderen (bis auf einige unwichtige statisten) und u.a selbstredend alle frauen und kinder zu retten - nein, da muss auch noch zwingend ein love-happy-end reingepresst werden, damit das geneigte Bruckheimerpublikum mit einem seligen lächeln in der fettbacke den saal verlassen kann und bereit ist über den ganzen nonsens der sich zuvor abgespielt hat, nicht weiter auszulassen. Wie gesagt, logische Zeitreiseprobleme hatte fast jeder Film der dieses Thema angegangen ist, da kann man meinetwegen gar den grandiosen "12 Monkeys" aufführen. Aber es geht immer darum, wie man das präsentiert, "Déjà Vu" schafft es leider nur halbwegs auf Linie zu bleiben, versagt aber bei der eigentlichen Geschichte auf ganzer Linie, sodass auf der Habenseite leider nicht viel mehr als gute Action und ein Denzel Washington (der selbst wenn er nur sich spielt immer noch besser als 90% seiner vergleichbaren Kollegen ist) zu verbuchen sind... auf triefenden patriotismus und dergleichen wollen wir übrigens mal gar nicht erst groß zu sprechen kommen, den blende ich fast schon reflexartig aus um nicht von anfang an in "anti"-Stimmung zu verfallen.
Freeze Frame
Ein hochinteressanter Film, der sich leider nur manchmal etwas selbst im wege steht und somit zwar weiterhin als Tipp gehandelt werden sollte aber wohl nicht ganz den sprung zur ultimativen Perle schafft.
Stilistisch gut bis toll, darstellerisch eindrucksvoll bis holprig und inszenatorisch leider am ende weit weniger einfallsreich als erhofft bleibt unterm strich dennoch immerhin ein film, den man so nicht alle tage sieht und der eine ganz besondere, wunderbar beklemmende Atmosphäre und in jedem fall skurrile Thematik vor dem Hintergrund solcher Themen wie "Überwachungsstaat vs. Individuum vs. Eigenschutz vs. Justiz vs. Korruption" bietet. Anschauen! In Punkten schwer auszudrücken, ich pendel mich mal ein bei...
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* Spoilerwarnung *
Nungut, als Bruckheimer-Produktion mit Tony Scott aufm Regiestuhl wusste man vorher was da auf einen zukommt und auch beim Thema hab ich mich auf potentiellen murks eingestellt. Dabei ist aber noch nichtmal diese ganze Zeitreise/"Zeit zusammenklappen"-Thematik das, was mich am meisten stört. Dass jene teilweise hahnebüchen ist, macht mir nicht viel aus - man muss dies einfach als gegeben ansehen. Die ganze Sache fällt erst am Ende (mal wieder) in sich zusammen als sich die Zeitstränge überlappen. Apropos Ende, hier stört noch viel mehr die widerlichen Konzessionen an ein Massenpublikum. Schlimm genug, die pikanten Zitate des Terroristen postwendend umzukehren und - nachdem man sie ihm selbst um die ohren gehauen hat - auf sich selbst anzuwenden und einen Heldentod zu sterben um alle anderen (bis auf einige unwichtige statisten) und u.a selbstredend alle frauen und kinder zu retten - nein, da muss auch noch zwingend ein love-happy-end reingepresst werden, damit das geneigte Bruckheimerpublikum mit einem seligen lächeln in der fettbacke den saal verlassen kann und bereit ist über den ganzen nonsens der sich zuvor abgespielt hat, nicht weiter auszulassen. Wie gesagt, logische Zeitreiseprobleme hatte fast jeder Film der dieses Thema angegangen ist, da kann man meinetwegen gar den grandiosen "12 Monkeys" aufführen. Aber es geht immer darum, wie man das präsentiert, "Déjà Vu" schafft es leider nur halbwegs auf Linie zu bleiben, versagt aber bei der eigentlichen Geschichte auf ganzer Linie, sodass auf der Habenseite leider nicht viel mehr als gute Action und ein Denzel Washington (der selbst wenn er nur sich spielt immer noch besser als 90% seiner vergleichbaren Kollegen ist) zu verbuchen sind... auf triefenden patriotismus und dergleichen wollen wir übrigens mal gar nicht erst groß zu sprechen kommen, den blende ich fast schon reflexartig aus um nicht von anfang an in "anti"-Stimmung zu verfallen.
Freeze Frame
Ein hochinteressanter Film, der sich leider nur manchmal etwas selbst im wege steht und somit zwar weiterhin als Tipp gehandelt werden sollte aber wohl nicht ganz den sprung zur ultimativen Perle schafft.
Stilistisch gut bis toll, darstellerisch eindrucksvoll bis holprig und inszenatorisch leider am ende weit weniger einfallsreich als erhofft bleibt unterm strich dennoch immerhin ein film, den man so nicht alle tage sieht und der eine ganz besondere, wunderbar beklemmende Atmosphäre und in jedem fall skurrile Thematik vor dem Hintergrund solcher Themen wie "Überwachungsstaat vs. Individuum vs. Eigenschutz vs. Justiz vs. Korruption" bietet. Anschauen! In Punkten schwer auszudrücken, ich pendel mich mal ein bei...
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Hab mit erstaunen deine wertung gesehen und dein Review überflogen - imho tust du dem Film etwas Unrecht und siehst das ganze etwas zu verkopft.Vince hat geschrieben:Freeze Frame ist überschätzt.
Beim ständigen Vergleichen kommt "Freeze Frame" natürlich nicht mehr ganz so gut weg, aber nur weil geniale Leute wie Hitchcock und Nolan auf ihrem Gebiet jeweils schier zeitlose Meisterkönner waren/sind und dieser Film hier irgendwo dazwischen angesiedelt ist und bei seinem Versuch, einiges zu verbinden, nicht direkt alle genannten Meilensteine übertrumpft, ist er doch nicht bloß biedere Durchschnittskost. Imo ziemlich unfair.
Bay of Blood aka Im Blutrausch des Satans
1971 unter der prominenten Regie von Mario Bava entstanden, stellt dieses Frühwerk der Slasherwelle ein durchaus intelligentes Spiel mit damaligen Genre-Erwartungen dar und hat ein paar beinharte und nichtmal schlecht gemachte gore-Einlagen zu bieten. Trotz interessantem (und bisweilen etwas krudem) und gar nicht mal so dummen -wie es die lachhaften Darsteller vermuten lassen könnten- Auftakt und einer eigentlich kurzen Laufzeit hat der Film jedoch mit einigen Längen zu kämpfen, die es mir, müde wie ich war, gestern nicht immer leicht gemacht haben die Äuglein offen zu halten. Entschädigt wird der geneigte Genre-Freund jedoch mit einem Ende, das in dieser Form nicht nur urplötzlich sondern auch dermaßen selbstironisch daherkommt, dass es eine Freude ist...
1971 unter der prominenten Regie von Mario Bava entstanden, stellt dieses Frühwerk der Slasherwelle ein durchaus intelligentes Spiel mit damaligen Genre-Erwartungen dar und hat ein paar beinharte und nichtmal schlecht gemachte gore-Einlagen zu bieten. Trotz interessantem (und bisweilen etwas krudem) und gar nicht mal so dummen -wie es die lachhaften Darsteller vermuten lassen könnten- Auftakt und einer eigentlich kurzen Laufzeit hat der Film jedoch mit einigen Längen zu kämpfen, die es mir, müde wie ich war, gestern nicht immer leicht gemacht haben die Äuglein offen zu halten. Entschädigt wird der geneigte Genre-Freund jedoch mit einem Ende, das in dieser Form nicht nur urplötzlich sondern auch dermaßen selbstironisch daherkommt, dass es eine Freude ist...
Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
Endlich... endlich... ENDLICH habe ich diesen großartigen, wegweisenden, wichtigen, intelligenten, satirischen und trotzdem wahrhaftigen weil beängstigend nah an der damaligen grotesken Situation... nun... ENDLICH habe ich ihn konzentriert von Anfang bis Ende + Dokumentationen geschaut. Puh, meine güte war das ein Schandfleck, kannte bisher nur Szene mit dem Ritt auf der Bombe und die vage Vorstellung vom "warroom". Das ist jetzt vorbei. Ich bin erleichtert.
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Eastern Promises
Eindrucksvolles Drama vor dem Hintergrund der eingewanderten russischen Gesellschaft - und zwar vornehmlich der Mafia - in London. Insgesamt 4 brilliante Hauptdarsteller, von denen Armin Mueller-Stahl als skrupelloser aber vorgeblich so väterlich-sanftes Oberhaupt des Clans vielleich tnoch einen Tick heraussticht. Dabei dreht sich alles um das Baby und die Verwicklungen um es herum, wobei bewusst diese eine Episode erzählt wird, nachdem man recht plötzlich in die Szenerie eingewiesen wurde und am Ende wieder aussteigt, obwohl noch Fragen offen sind. Soll aber nicht den Eindruck erwecken, der Film wäre "unfertig" - im Gegenteil: Dies lag offensichtlich einfach nicht im Interesse Cronenbergs, der hier gewohnt superb und mit einer ungeueren Körperlichkeit inszeniert, dass es einen in der ein oder anderen Szene richtig packt. Der eigentlich gemäßigte pace wird hie und da durch einige wirklich brutale Momente durchbrochen, die eindrucksvoll die ambivalente Welt ins Gedächtnis ruft, in der sich die Protagonisten ja bewegen. Nicht Cronenbergs bester, aber ein in sich toller "kleinerer" Film mit Sogwirkung, mit dem Cronenberg zunächst mal auf ähnlichen Pfaden wie schon bei "A History of Violence" wandelt.
Endlich... endlich... ENDLICH habe ich diesen großartigen, wegweisenden, wichtigen, intelligenten, satirischen und trotzdem wahrhaftigen weil beängstigend nah an der damaligen grotesken Situation... nun... ENDLICH habe ich ihn konzentriert von Anfang bis Ende + Dokumentationen geschaut. Puh, meine güte war das ein Schandfleck, kannte bisher nur Szene mit dem Ritt auf der Bombe und die vage Vorstellung vom "warroom". Das ist jetzt vorbei. Ich bin erleichtert.
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Eastern Promises
Eindrucksvolles Drama vor dem Hintergrund der eingewanderten russischen Gesellschaft - und zwar vornehmlich der Mafia - in London. Insgesamt 4 brilliante Hauptdarsteller, von denen Armin Mueller-Stahl als skrupelloser aber vorgeblich so väterlich-sanftes Oberhaupt des Clans vielleich tnoch einen Tick heraussticht. Dabei dreht sich alles um das Baby und die Verwicklungen um es herum, wobei bewusst diese eine Episode erzählt wird, nachdem man recht plötzlich in die Szenerie eingewiesen wurde und am Ende wieder aussteigt, obwohl noch Fragen offen sind. Soll aber nicht den Eindruck erwecken, der Film wäre "unfertig" - im Gegenteil: Dies lag offensichtlich einfach nicht im Interesse Cronenbergs, der hier gewohnt superb und mit einer ungeueren Körperlichkeit inszeniert, dass es einen in der ein oder anderen Szene richtig packt. Der eigentlich gemäßigte pace wird hie und da durch einige wirklich brutale Momente durchbrochen, die eindrucksvoll die ambivalente Welt ins Gedächtnis ruft, in der sich die Protagonisten ja bewegen. Nicht Cronenbergs bester, aber ein in sich toller "kleinerer" Film mit Sogwirkung, mit dem Cronenberg zunächst mal auf ähnlichen Pfaden wie schon bei "A History of Violence" wandelt.
FC Venus
ohja, ein Film an dem alle Deutschfilm-Hasser ihre "Freude" hätten nein wirklich, einfach durch und durch ein harmlos-belangloses Filmchen auf TV-Niveau, der absolut KEIN Kinostoff ist und leider wieder einmal unter Beweis stellt, dass Deutschland ein absolutes TV-Land ist. Zudem Wasser auf die Mühlen der Kritiker, wenngleich diesen Film hier scheinbar fast alle "knuddelig-amüsant" finden... das wiederum dürfte einzig und allein an den beiden Hauptdarstellern liegen. Ulmen und Tschirner sind nunmal Sympathie-Bolzen. Das allein rettet den Film vor einer totalen Bauchlandung. Ansonsten wärmt der Film Klischees auf, OBWOHL er so tut, als würde er sie vermeiden wollen. Nunja, aus den Augen aus dem Sinn; ein Film für die johlende Masse.
I Am Legend
Kommentar im "I Am Legend"-Fred.
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Arizona Dream
Emir Kosturica, der regiekünstlerische Anarcho-Knallkopp vom Balkan, findet hier den Ton bzw. das Bild irgendwo zwischen 'Wim Wenders meets Terry Gilliam'. Mit an Bord sind große Einzelkönner wie Johnny Depp, Vincent Gallo (brilliant als genialer, aber unverstandener angehender Schauspieler) und Faye Dunaway und ein scheinbar teilweise auf Droge geschriebenes oder nicht vorhandenes Drehbuch. Heraus kommt jedenfalls ein Film, der surrealistische Trip durch die irre Gefühlswelt seiner morbiden Außenseiter-Typen darstellt - oder sind etwa nur sie normal und alle anderen auf dieser Welt Außenseiter? Nun, zumindest dies wage ich mich, zu verneinen... Ein Film für Filmliebhaber, was - richtig bemerkt - impliziert, dass die ein oder andere Länge verkraftet und tolldreiste seltsame Auswüchse goutiert werden müssen, um Gefallen an der Sache zu finden. Bis zu einem bestimmten Grad ist mir dies gelungen. ;)
ohja, ein Film an dem alle Deutschfilm-Hasser ihre "Freude" hätten nein wirklich, einfach durch und durch ein harmlos-belangloses Filmchen auf TV-Niveau, der absolut KEIN Kinostoff ist und leider wieder einmal unter Beweis stellt, dass Deutschland ein absolutes TV-Land ist. Zudem Wasser auf die Mühlen der Kritiker, wenngleich diesen Film hier scheinbar fast alle "knuddelig-amüsant" finden... das wiederum dürfte einzig und allein an den beiden Hauptdarstellern liegen. Ulmen und Tschirner sind nunmal Sympathie-Bolzen. Das allein rettet den Film vor einer totalen Bauchlandung. Ansonsten wärmt der Film Klischees auf, OBWOHL er so tut, als würde er sie vermeiden wollen. Nunja, aus den Augen aus dem Sinn; ein Film für die johlende Masse.
I Am Legend
Kommentar im "I Am Legend"-Fred.
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Arizona Dream
Emir Kosturica, der regiekünstlerische Anarcho-Knallkopp vom Balkan, findet hier den Ton bzw. das Bild irgendwo zwischen 'Wim Wenders meets Terry Gilliam'. Mit an Bord sind große Einzelkönner wie Johnny Depp, Vincent Gallo (brilliant als genialer, aber unverstandener angehender Schauspieler) und Faye Dunaway und ein scheinbar teilweise auf Droge geschriebenes oder nicht vorhandenes Drehbuch. Heraus kommt jedenfalls ein Film, der surrealistische Trip durch die irre Gefühlswelt seiner morbiden Außenseiter-Typen darstellt - oder sind etwa nur sie normal und alle anderen auf dieser Welt Außenseiter? Nun, zumindest dies wage ich mich, zu verneinen... Ein Film für Filmliebhaber, was - richtig bemerkt - impliziert, dass die ein oder andere Länge verkraftet und tolldreiste seltsame Auswüchse goutiert werden müssen, um Gefallen an der Sache zu finden. Bis zu einem bestimmten Grad ist mir dies gelungen. ;)
ja freimann, volles dito, aber mehr als die halbe punktzahl ging trotzdem beim besten willen nicht meinerseits. ;)
Rivalen unter roter Sonne
Diese US/Franzmann-Produktion ist wahrlich ein ganz famoses interkulturelles Gemisch aus Spaghettiwestern-Anleihen und der bisweilen beliebten Methode Samurai-Kämpfer durch den mittleren Westen stapfen zu lassen. Hier gesellt sich zu den japanischen Botschaftern, die auf ihrem Weg mit dem Zug nach Washington in einen Überfall geraten, Charles Bronson als Einzel- und Draufgänger und jagd widerwillig zusammen mit einem Samurai (verkörpert vom berühmten Mifune - von wem auch sonst?!) seinem ehemaligen Gangsterkollegen hinterher. Bronson will sich an seinem Kumpel rächen und in besitz des von jenem erbeuteten Gold kommen und Mifune muss unbedingt das goldene Samurai-Schwert wieder erlangen, das als Geschenk für den US-Präsidenten gedacht ist. So rauft man sich - natürlich nicht ohne zu versuchen sich gegenseitig auszutricksen - mehr oder weniger zusammen und steuert nach einem illustren Mittelteil, der geprägt ist vom hin und her des ungleichen Zweckbündnisses, auf das dramatische Finale zu...
Insgesamt nicht nur solide, sondern äußerst ansprechend, toll gefilmt und mit einem ausgewogenen Maß an Witz und Ernst zum jeweils richtigen zeitpunkt, wobei die Gewalt keineswegs ausgeblendet wird und auch sonst nicht mit tieferen Einblicken gegeizt wird - das ehemalige (deutsche) Bond-Girl Ursula Andress als Geliebte von Alain Delons Figur, der des Halunken, sei hier nur am Rande erwähnt. Ansonsten bleibt zu sagen, dass trotz US-Macher der Western-Stil sehr europäisch, sprich wie in den besten italowestern hart und ruppig ist, man aber auch schon die tentakel der 1971 bereits populären klamaukwestern sich ausbreiten sieht - was aber zum glück nie die oberhand gewinnt. Die Verbindung dreckiger US-Pistolero und edler Japanischer Schwertkämpfer ist klasse gelungen und lässt keine Wünsche offen. Insgesamt vielleicht eher was für Genre-Fans, aber für die so richtig interessant. Für alle anderen ist der Film aber auch durchaus leicht goutierbar und gut zugänglich - muss sich ja nicht jeder ausschweifende Gedanken über den interkulturellen Aspekt des Phänomens "US-Western-Samurai-Film-Italo-Western-und wieder zurück" machen ;)
Mir hat das ganze so gut gefallen, dass ich mir unbedingt sofort dieses schicke Plakat zulegen musste 8-) (auch wenn ich mit der Schriftanordnung des Titels nicht absolut hundertprozentig zufrieden bin, aber sei's drum)
Rivalen unter roter Sonne
Diese US/Franzmann-Produktion ist wahrlich ein ganz famoses interkulturelles Gemisch aus Spaghettiwestern-Anleihen und der bisweilen beliebten Methode Samurai-Kämpfer durch den mittleren Westen stapfen zu lassen. Hier gesellt sich zu den japanischen Botschaftern, die auf ihrem Weg mit dem Zug nach Washington in einen Überfall geraten, Charles Bronson als Einzel- und Draufgänger und jagd widerwillig zusammen mit einem Samurai (verkörpert vom berühmten Mifune - von wem auch sonst?!) seinem ehemaligen Gangsterkollegen hinterher. Bronson will sich an seinem Kumpel rächen und in besitz des von jenem erbeuteten Gold kommen und Mifune muss unbedingt das goldene Samurai-Schwert wieder erlangen, das als Geschenk für den US-Präsidenten gedacht ist. So rauft man sich - natürlich nicht ohne zu versuchen sich gegenseitig auszutricksen - mehr oder weniger zusammen und steuert nach einem illustren Mittelteil, der geprägt ist vom hin und her des ungleichen Zweckbündnisses, auf das dramatische Finale zu...
Insgesamt nicht nur solide, sondern äußerst ansprechend, toll gefilmt und mit einem ausgewogenen Maß an Witz und Ernst zum jeweils richtigen zeitpunkt, wobei die Gewalt keineswegs ausgeblendet wird und auch sonst nicht mit tieferen Einblicken gegeizt wird - das ehemalige (deutsche) Bond-Girl Ursula Andress als Geliebte von Alain Delons Figur, der des Halunken, sei hier nur am Rande erwähnt. Ansonsten bleibt zu sagen, dass trotz US-Macher der Western-Stil sehr europäisch, sprich wie in den besten italowestern hart und ruppig ist, man aber auch schon die tentakel der 1971 bereits populären klamaukwestern sich ausbreiten sieht - was aber zum glück nie die oberhand gewinnt. Die Verbindung dreckiger US-Pistolero und edler Japanischer Schwertkämpfer ist klasse gelungen und lässt keine Wünsche offen. Insgesamt vielleicht eher was für Genre-Fans, aber für die so richtig interessant. Für alle anderen ist der Film aber auch durchaus leicht goutierbar und gut zugänglich - muss sich ja nicht jeder ausschweifende Gedanken über den interkulturellen Aspekt des Phänomens "US-Western-Samurai-Film-Italo-Western-und wieder zurück" machen ;)
Mir hat das ganze so gut gefallen, dass ich mir unbedingt sofort dieses schicke Plakat zulegen musste 8-) (auch wenn ich mit der Schriftanordnung des Titels nicht absolut hundertprozentig zufrieden bin, aber sei's drum)
Verdammt zu leben - verdammt zu sterben
Die kurze Zeit des Italowesterns war 1975 eigentlich schon wieder vorbei und der Klamauk regierte das Genre bevor es gänzlich verschwand. Lucio Fulci, legendär für seine Zombie-Schlachtplatten, kreierte hier mit "Four of the Apocalypse / Verdammt zu leben - verdammt zu sterben" noch einmal einen beinharten desillusionierenden Beitrag, der es streckenweise in sich hat, im Ganzen jedoch leider oftmals in sich ziemlich unpassend wirkt.
Vier Häftlinge büchsen aus dem Knast aus um anderswo von neu anzufangen. Dass unter den Vieren auch eine Frau ist und diese in derselben Zelle mit den drei Männern eingepfercht war, lässt man dem Film hier noch gerne durchgehen, immerhin ist sie im horizontalen Gewerbe tätig, was als Erklärung ausreichen sollte, wie man sich durchbeißen kann. Der Rest der Reisegruppe setzt sich aus einem Trunkenbold, einem Spieler und einem psychisch gestörten Schwarzen zusammen. Letzteres könnte Anlass zu Bedenken geben, sollte aber eigentlich nicht ausreichen, um den Machern hier eine wie auch immer geartete rassistische ankreiden zu können. Im Folgenden treffen die vier, die sich zwischendurch mit ihrem Karren hoffnungslos verirren, auf einen dubiosen Outlaw, wunderbar diabolisch verkörpert vom Genre-Star Tomas Milian. Und damit beginnt das zweischneidige Schwert des Films.
Einerseits werden sehr gefällig Horror-Aspekte mit dem Western-Genre verbunden wenn der psychopatische Chaco (Milian) die 4 gegeneinander auszuspielen versucht und vom Helfer zum Peiniger mutiert. Andererseits kann Fulci, so scheint es manchmal, in seinen brutalen Szenen nicht differenzieren zwischen "an dieser Stelle passend" und "selbstzweckhaft", wodurch beides vorhanden ist und sowohl sehr kompetente und auch passende (!) Schießereien und Folterszenarien als auch völlig egozentrisch-deplatzierte Ekelszenen zu sehen sind. Auch im dramatischen Aufbau des Films stimmt leider so einiges nicht. Da legen die Jungs und Mädels der Apokalypse ("L'Quattro dell'apocalisse") eine wahre Odyssee hinter sich, landen plötzlich in verschneiten Städten und ähnliches mehr - nur um dann am Ende doch wieder ins gängige Rache-Western-Muster zu verfallen. Das ist zwar völlig in ordnung so, lässt aber die Frage im Raum stehen, wozu weite Teile des Mittelteils gut sein sollen, die offensichtlich zwanghaft poetische Tiefe in ein Werk bringen sollen, dass dadurch insgesamt alles andere als homogen wirkt und seine guten Ansätze leider nicht richtig zu verknüpfen weiß. Somit lassen sie die sicher gut gemeinten Zwischenpassagen mit einigem Recht auch schlicht als unnötige Längen bezeichnen.
Auch die Musik schwankt dementsprechend von bedrohlich bis 'spaghettimäßig', aber rutscht auch immer wieder in ein ziemlich nerviges Grundthema ab, wenn 2 Minuten lang am Stück der Karren mit den Jungs und dem Mädel durch die Landschaft zockelt. Also: Insgesamt deutlich mehr Potential als hundert andere Genre-Vertreter, aber genauso viel vergebene Chancen, was gerade dann ja besonders schade ist.
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(ca. eine 7 wäre locker drin gewesen, aber die Mängelliste war dann doch zu groß, so bleibt nur knapp der Platz über dem ganzen Totalmittelmaß und Genre-Abschaum)
Die kurze Zeit des Italowesterns war 1975 eigentlich schon wieder vorbei und der Klamauk regierte das Genre bevor es gänzlich verschwand. Lucio Fulci, legendär für seine Zombie-Schlachtplatten, kreierte hier mit "Four of the Apocalypse / Verdammt zu leben - verdammt zu sterben" noch einmal einen beinharten desillusionierenden Beitrag, der es streckenweise in sich hat, im Ganzen jedoch leider oftmals in sich ziemlich unpassend wirkt.
Vier Häftlinge büchsen aus dem Knast aus um anderswo von neu anzufangen. Dass unter den Vieren auch eine Frau ist und diese in derselben Zelle mit den drei Männern eingepfercht war, lässt man dem Film hier noch gerne durchgehen, immerhin ist sie im horizontalen Gewerbe tätig, was als Erklärung ausreichen sollte, wie man sich durchbeißen kann. Der Rest der Reisegruppe setzt sich aus einem Trunkenbold, einem Spieler und einem psychisch gestörten Schwarzen zusammen. Letzteres könnte Anlass zu Bedenken geben, sollte aber eigentlich nicht ausreichen, um den Machern hier eine wie auch immer geartete rassistische ankreiden zu können. Im Folgenden treffen die vier, die sich zwischendurch mit ihrem Karren hoffnungslos verirren, auf einen dubiosen Outlaw, wunderbar diabolisch verkörpert vom Genre-Star Tomas Milian. Und damit beginnt das zweischneidige Schwert des Films.
Einerseits werden sehr gefällig Horror-Aspekte mit dem Western-Genre verbunden wenn der psychopatische Chaco (Milian) die 4 gegeneinander auszuspielen versucht und vom Helfer zum Peiniger mutiert. Andererseits kann Fulci, so scheint es manchmal, in seinen brutalen Szenen nicht differenzieren zwischen "an dieser Stelle passend" und "selbstzweckhaft", wodurch beides vorhanden ist und sowohl sehr kompetente und auch passende (!) Schießereien und Folterszenarien als auch völlig egozentrisch-deplatzierte Ekelszenen zu sehen sind. Auch im dramatischen Aufbau des Films stimmt leider so einiges nicht. Da legen die Jungs und Mädels der Apokalypse ("L'Quattro dell'apocalisse") eine wahre Odyssee hinter sich, landen plötzlich in verschneiten Städten und ähnliches mehr - nur um dann am Ende doch wieder ins gängige Rache-Western-Muster zu verfallen. Das ist zwar völlig in ordnung so, lässt aber die Frage im Raum stehen, wozu weite Teile des Mittelteils gut sein sollen, die offensichtlich zwanghaft poetische Tiefe in ein Werk bringen sollen, dass dadurch insgesamt alles andere als homogen wirkt und seine guten Ansätze leider nicht richtig zu verknüpfen weiß. Somit lassen sie die sicher gut gemeinten Zwischenpassagen mit einigem Recht auch schlicht als unnötige Längen bezeichnen.
Auch die Musik schwankt dementsprechend von bedrohlich bis 'spaghettimäßig', aber rutscht auch immer wieder in ein ziemlich nerviges Grundthema ab, wenn 2 Minuten lang am Stück der Karren mit den Jungs und dem Mädel durch die Landschaft zockelt. Also: Insgesamt deutlich mehr Potential als hundert andere Genre-Vertreter, aber genauso viel vergebene Chancen, was gerade dann ja besonders schade ist.
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(ca. eine 7 wäre locker drin gewesen, aber die Mängelliste war dann doch zu groß, so bleibt nur knapp der Platz über dem ganzen Totalmittelmaß und Genre-Abschaum)
Snakes on a Plane
Na-ja. Ganz netter Unterhaltungsfirlefanz mit ein paar lustigen Szenen und Sprüchen und so richtig schön doof und Spaß dabei.
Freaks
Tod Browning trommelte einen ganzen Haufen behinderter Menschen zusammen und schuf ein Manifest für Toleranz und Menschlichkeit sondersgleichen! Und das alles im jahre 1932, zu einer Zeit in der dies ein Tabuthema war bzw. Behinderte als Jahrmarktsattraktionen verspottet werden. Natürlich ist der Film vom Aufbau her sehr holzschnitzartig, aber angesichts des eindringlichen Themas und des furiosen Ende (das ursprünglich gar nocht drastischer angelegt war), hat sich der Film auf ewig einen Platz unter den wichtigen gesellschaftskritischen Werken gesichert. Jedoch halte ich es für etwas verfehlt, ihn unter dem Etikett "Horror" oder "Grusel" laufen oder vermarkten zu lassen, schlichtweg Drama trifft es da schon eher. Ein bemerkenswerter Film!
Na-ja. Ganz netter Unterhaltungsfirlefanz mit ein paar lustigen Szenen und Sprüchen und so richtig schön doof und Spaß dabei.
Freaks
Tod Browning trommelte einen ganzen Haufen behinderter Menschen zusammen und schuf ein Manifest für Toleranz und Menschlichkeit sondersgleichen! Und das alles im jahre 1932, zu einer Zeit in der dies ein Tabuthema war bzw. Behinderte als Jahrmarktsattraktionen verspottet werden. Natürlich ist der Film vom Aufbau her sehr holzschnitzartig, aber angesichts des eindringlichen Themas und des furiosen Ende (das ursprünglich gar nocht drastischer angelegt war), hat sich der Film auf ewig einen Platz unter den wichtigen gesellschaftskritischen Werken gesichert. Jedoch halte ich es für etwas verfehlt, ihn unter dem Etikett "Horror" oder "Grusel" laufen oder vermarkten zu lassen, schlichtweg Drama trifft es da schon eher. Ein bemerkenswerter Film!
Plan 9 from Outer Space
Endlich mal einen der sagenumwobenen Ed Wood-Filme höchstselbst gesehen, es musste natürlich direkt das "Sahnestück" des schlechtesten Kult-Regisseurs aller Zeiten sein, denn es wird wohl auch auf absehbare Zeit mein letzter Film von ihm sein. Jenen Plan 9 musste ich einfach in meiner sammlung haben, aber mich der kompletten Ed Wood-DVD-Box verweigert zu haben, sehe ich im nachhinein erleichtert als richtige Entscheidung.
So ambitioniert und ehrlich engagiert er auch sein mag, so langweilig gestaltet sich die trash-Kanone natürlich auch und wird allen Vorurteilen gerecht ;) tja, in gängigen Punkteschemata kann sowas nur schwer eingeordnet werden, aber die Tiefstnote kann und will ich hier beileibe nicht ziehen aus Respekt und Sympathie für einen offensichtlich naiven Filmverrückten mit Kultstatus ;)
Endlich mal einen der sagenumwobenen Ed Wood-Filme höchstselbst gesehen, es musste natürlich direkt das "Sahnestück" des schlechtesten Kult-Regisseurs aller Zeiten sein, denn es wird wohl auch auf absehbare Zeit mein letzter Film von ihm sein. Jenen Plan 9 musste ich einfach in meiner sammlung haben, aber mich der kompletten Ed Wood-DVD-Box verweigert zu haben, sehe ich im nachhinein erleichtert als richtige Entscheidung.
So ambitioniert und ehrlich engagiert er auch sein mag, so langweilig gestaltet sich die trash-Kanone natürlich auch und wird allen Vorurteilen gerecht ;) tja, in gängigen Punkteschemata kann sowas nur schwer eingeordnet werden, aber die Tiefstnote kann und will ich hier beileibe nicht ziehen aus Respekt und Sympathie für einen offensichtlich naiven Filmverrückten mit Kultstatus ;)
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