The Bone Eater
Originaltitel: Bone Eater
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Jim Wynorski
Darsteller: Paul Rae, Bruce Boxleitner, Walter Koenig, Gil Gerard, Adoni Maropis, Clara Bryant, Roark Critchlow, Carlos Moreno Jr., Robert Clotworthy, Michael Horse u.a.
Irgendwo in Amerika versucht ein Mogul eine Hotelanlage hochzuziehen. Blöderweise buddelt er dabei mal wieder an einer Stelle rum, wo man eigentlich nicht rumbuddeln sollte. Dementsprechend finden seine Mannen auch ein seltsames Skelett mit einer Knochenaxt in der Brust. Kaum ist die Axt aus der Brust entfernt, kommt Leben in die Knochen und ein Skelettmännel beginnt wutschnaubend die Arbeiter zu zerlegen. Und damit nicht genug, denn jetzt ist der Knochenmann richtig sauer und metzelt sich munter durch das benachbarte Indianerreservat ...
Und wem dank der kurzen Inhaltsangabe noch immer nicht die Füße oder die Aufmerksamkeitsrezeptoren eingeschlafen sind, der horche bitte jetzt genau zu: Klar, es ist ein indianischer Geist mythischen Ursprunges. Klar, der Bauleiter hat Dreck am Stecken. Klar, die Indianer sind voll missverstanden und arm dran. Klar, die Tochter vom Sheriff hat riesen Ockuleten, packt sie aber nie aus ... Klingt nach nem Lamer? Klar, is ja auch einer. Und was für einer. Gemacht von Cinetel für Sci Fi heißt es unheilschwanger zu Beginn des Streifens und eigentlich ist dies der größte Schock, den der ganze Film lancieren kann (Ok, die Regiecredits zugunsten von Nichtskönner Jim Wynorski knallen auch noch mal ordentlichst ;-) ). Denn Bone Eater ist so entsetzlich betulich und langatmig inszeniert, dass Begriffe wie old School hier fast schon zu modern wären. Bone Eater entwickelt zu keiner Sekunde Drive, Tempo, Spannung oder eine unheilschwangere Atmosphäre. Eher amüsiert er unfreiwillig mit peinlicher Idianermystik, miesesten Effekten und einem gigafantastisch schlechten Showdown, in dem der Sheriff in Indianerkluft und auf einem Pferd zum großen Showdown mit dem Bone Eater genannten Wesen prescht und dem Vieh – ungelogen – aus 10 Meter Entfernung die Knochenaxt in die Brust schmeißt, woraufhin es schlicht zerplatzt. Und dann is Sense ... Das Vieh kommt auch nicht wieder. Nichts ... einmal Hinreiten, Axt werfen, fertig. So wird Unterhaltung gemacht.
Und dieses Niveau zieht sich durch den ganzen Film. Das beginnt bei der drögen TV Optik, geht über katastrophal schlechte Schauspieler und endet nicht wirklich bei grottenschlechten Effekten. Alleine der Look des Bone Eaters ist so herzlich beschissen daneben, dass es schmerzt und seine Interaktion mit seinen Opfern grenzt an einen schlechten Witz. Auch wollte Sci Fi von Cinetel wohl einen Streifen haben, den man auch im Kinderfilmbereich verheizen kann, denn entgegen dem allgemeinen Trend bei Sci Fi herzlich herumzusplattern, zerfällt diesmal einfach jedes Opfer bei bloßem Kontakt mit dem Bone Eater zu Sand. Zwar ist der Bodycount beachtlich, aber was juckt mich noch mehr Sand in einer ohnehin sandigen Umgebung? Da hätte es schon ein Mehr an Blut gebraucht ... Irgendwie. Eine Rockeridee hatte man aber doch. Hierbei verfolgt der Bone Eater die Menschen auf seinem Pferd. Und bei diesen Einlagen, bei denen sich aus umherfliegendem Sand und aufgewirbelten Knochen eine Art Geisterpferd formiert und der Bone Eater zu cooler Westernmucke hinter den Opfern herreitet, schnalzt man doch unbewusst mit der Zunge. Denn hier ist Bone Eater das Trashfest, was der ganze Film hätte sein sollen. Leider hat es von diesen göttlichen Momenten genau zwei ... und zwei ist auch die Schlüsselzahl in Hinsicht auf die Schauspieler. Denn die Tochter des Sheriffs hat zwei echt schöne Moppen. Clara Bryant trägt sie vor sich her. Spielen muss sie dabei nicht. Macht aber auch sonst keiner im Film. Nicht einmal der sonst zumindest immer recht sympathische Bruce Boxleitner (Babylon 5) als Sheriff weiß zu gefallen. Und dank grauenerregender deutscher Synchro für ALLE Figuren im Film, geht dann komplett alles an Sympathie usw. für die Charaktere verloren. Vor allem Boxleitner wird hundertpro von einem knapp 90jährigen Opa gesprochen. Gegen diese Synchro klingt Dolph Lundgren in Barett geradezu jungenhaft! Naja, für die Trekkies unter uns dürfte ein einminütiger Auftritt von Walter König noch interessant sein ... aber sonst?
Sonst herrscht hier fantasieärmste Ebbe vor. Eine grauenerregend lahme und vielfach besser umgesetzte Geschichte wird dank piefigster TV Optik, Nichtschauspieler, nicht vorhandenem Budget (am coolsten sind die CGI Autounfälle, die an Stop Motion Matchboxautotricks erinnern) und grauenerregend schlechten Effekten in den Sand gesetzt und führt selbigen endlich wieder seiner ursprünglichsten Verwendung zu, denn bei diesem Trauerspiel reibt man sich doch recht häufig die schlafsandverklebten Äuglein. Oder man schaltet halt schnell aus ... das spart viel Zeit ;-)
Die DVD von Sunfilm ist uncut. Die FSK Freigabe der DVD ist wegen der Trailershow FSK 16, der Film selber ist bereits ab 12 freigegeben ...
In diesem Sinne:
freeman
The Bone Eater
Das Problem mit Wynorski ist wohl das er eigentlich ganz lustigen Trash drehen bzw. produzieren kann(hat er ja oft genug getan), mitlerweile aber nur wirklich gar keine Lust mehr hat und wahrscheinlich einfach nur noch die Kamera aufstellt und abfilmt was die Schauspieler da miteinander treiben. Schade irgendwie...ist mit Fred Olen Ray ja auch nicht anders.
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