War (2007)
Das Aufeinandertreffen der Actionikonen Jet Li und Jason Statham erweist sich als wundervoller, traditioneller Actionthriller, der Oldschool-Tugenden bravourös mit stylisher, moderner Inszenierung verbindet. Sicherlich ist die Story über weite Strecken nicht neu, wenngleich sie mit einem überaus gelungenen Twist gegen Ende aufzuwarten vermag, und auch die Actionszenen weisen teils inszenatorische Schwächen auf, können dank Abwechslungsreichtum und erfrischender Härte den Genrefan aber dennoch voll und ganz überzeugen. Ein famoses Fest und der beste Oldschool-Update-Streifen seit „Shooter“.
Review
Tal der Wölfe (2006)
Von Vietnamesen über Russen bis zu Arabern ist der westliche Kinogänger eine Menge gängiger Feindbilder gewohnt, bringt das türkische Filmbusiness jedoch einen Actionfilm zutage, verhalten sich Gut und Böse logischerweise umgekehrt: Im heftig umstrittenen „Tal der Wölfe“ sind die im Irak folternden und mordenden Amis um Ober-Badass Billy Zane die bösen Jungs, während der Islam nichts weiter als Frieden und Gewaltlosigkeit anstrebt, den westlichen Invasoren aber dennoch mit Freude und Waffengewalt in den Hintern tritt. Soweit die Grundstimmung des aus erfrischend anderem Blickwinkel erzählten B-Kriegsreißers, der im Verlauf der ohne einen rechten roten Faden dahinplätschernden Handlung jedoch durchaus ein wenig differenzierter ausfällt, indem Gewalt und Gräueltaten beider Seiten in expliziten Härten präsentiert und gute und böse Seelen aus beiden Kulturkreisen in die Kampfhandlungen involviert werden. In seiner drastischen Gewaltdarstellung eindeutig unnötig und den abgesehen vom fetzigen Showdown sehr mäßigen und selten auftretenden Actionszenen aufgrund des Kriegskontexts kaum spaßig, bietet „Tal der Wölfe“ teils zähe, insgesamt halbwegs annehmbare B-Qualität, die in der Hauptsache durch einen lustvoll chargierenden Billy Zane geadelt wird, während ein verbraucht wirkender Gary Busey in einem Miniauftritt als US-Arzt vorbeischaut. Aufgrund des ungewohnten Blickwinkels recht interessant, ansonsten nicht mehr als ein eher billig produziertes, unangenehmes Kriegsdrama mit unappetitlich grausamen Actioneinlagen.
Hitman - Jeder stirbt allein (2007)
Im Zuge des ungebrochenen Videogame-Verfilmungs-Booms in Hollywood durfte 2007 auch Agent 47 aus den kultigen „Hitman“-Spielen sein Leinwanddebüt feiern. Die im Vorhinein heftig gescholtene Besetzung Timothy Olyphants als glatzköpfigem Strichode-Killer erweist sich überraschenderweise ganz im Gegenteil als Glücksgriff: Weit entfernt von seiner enttäuschend blassen Performance im vierten „Stirb langsam“-Teil „Live Free or Die Hard“, der einige Monate zuvor Premiere feierte, füllt Olyphant seine Rolle mit Bravour aus und weiß als eleganter, stilvoller und charismatischer Hitman auf ganzer Linie zu überzeugen. Dass „Mission: Impossible 2“-Badguy Dougray Scott als Chefhäscher blass bleibt, macht die sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit entblätternde Olga Kurylenko wett, die solide vom-Jäger-zum-Gejagten-Handlung setzt Regisseur Xavier Gens mit stylisher Optik und tollen Actionszenen um. Dass „Hitman“ visuell teils zu gekünstelt und auch mit einigen schwachen CGI-Explosionen versehen daherkommt, kann man ob der erfreulich kompromisslosen Härte und tollen Shootout-Choreografie mühelos verschmerzen: Weit abseits gängigen PG-13-Breis wird hier erfrischend zeigefreudig geschossen, gemetztelt und in Blutfontänen dahingesiecht, während Olyphant mit unerwarteter Coolness und Eleganz das stets stylish inszenierte Gewitter durchschreitet. So soll modernes Actionkino aussehen!
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