Patriot, The

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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John_Clark
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Patriot, The

Beitrag von John_Clark » 09.09.2008, 00:50

The Patriot

Originaltitel: The Patriot
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Dean Semler
Darsteller: Steven Seagal, Camilla Belle, Gailard Sartain, L.Q. Jones, u.a

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Wir schreiben das Jahr 1998 - und Steven Seagal war an der Arbeit zu seinem bisher grössten Film - so berichtete das Internet jedenfalls damals. Nun, als dann einige Geldgeber absprangen (darunter wenn ich mich recht entsinne auch Warner Bros. unter deren Flagge der Film produziert worden wäre), musste Seagal wohl auf Plan B umsteigen. Herausgekommen ist "The Patriot" - oder "Outbreak für Arme" wie er genannt wird - oder auch "Ökofilm - Part Three".

Inhalt:
Der amerikanischen Bevölkerung droht die ultimative Katastrophe. Um militärische und technologische Einrichtungen der USA unter ihre Kontrolle stellen zu können, haben fanatische Terroristen einen tödlichen Virus eingesetzt, der sich rasend schnell unter den Menschen einer Kleinstadt in Nebraska verbreitet. Ein Killervirus, der die gesamte Bevölkerung Nordamerikas in kürzester Zeit vernichten könnte. Gegen den Virus scheint Dr. Wesley McClaren immun, aber nicht gegen den russischen Elitekiller Govol, der verhindern soll, daß Überlebende wie McClaren die Stadt verlassen und, als möglicher Träger des Virus, selbst zur tödlichen Waffe werden. Zur Zielscheibe des Killers geworden bleibt dem einst zivilisierten Stadtmenschen keine andere Wahl. Zu allem bereit, beginnt er seinen gnadenlosen Rachefeldzug gegen einen übermächtigen Gegner...

Und ich frag mich immer noch, wer denn der russische Elitekiller Govol sein soll, der da oben im VHS-Hüllentext erwähnt wird... (DVD-Hüllentext wurde Jahre später abgehändert).

Jedenfalls, "The Patriot", dessen Release war für mich damals ein Event, wie es heute noch selten ein DVD-Release fertig bringt. Sogar die Verleihversion habe ich mir für damals teures Geld vorbestellt und konnte so weit vor dem Kaufrelease "The Patriot" mein Eigen nennen. War's das wert....?

Der Film beginnt mit schönen Landschaften, unterlegt von nach Freiheit schreiender Musik. Cowboy Seagal (heute muss ihn kein Pferd mehr auf dem Rücken tragen...) reitet durch die Gegend auf der Suche nach Getier, dem er eine Spritze reindonnern kann. Nebenbei wird noch des Töchterchens Fohlen gerettet. Tochter Holly wird übrigens gespielt von der damals noch sehr jungen Camilla Belle - bestens bekannt aus der Nespresso-Werbung mit George Clooney ("huh...? i just want a nespresso..." - "nespresso... what else..?"). Seagals Synchronsprecher für diesen Film ist übrigens Manfred Lehmann, besser bekannt als "Die Stimme von Bruce Willis".

Bald lernen wir Zuschauer auch die bösen Buben kennen. Ein bisschen hart-rechts-politik geschwafel, eine abgesägte shotgun... na gut.. Action kommt noch... Wir sehen Familie Seagal beim Frühstück, lernen wie man Mississippi buchstabiert und erfahren, dass Seagal "schön scharf" gekocht hat.... okay... dann sehen wir Seagal auch noch bei der Arbeit (*händereib* "jetzt geeehts loooos"...) - nein, nicht dieser üblichen Arbeit. Dr. McClaren ist nämlich Doktor - also heilen wir mal ein paar Patienten, welche natürlich nicht mit Geld bezahlen müssen, sondern mit Kuchen und Schreinerdiensten - McClaren ist ein netter Kerl - wir glaubens ja. Wo bleiben die gebrochenen Knochen????

Jedenfalls, spulen wir ein wenig vor - böse Buben kommen aus dem Knast - Richter stirbt - Virusgefahr - böse Buben jagen Seagal, weil er und sein Töchterchen als einzige Immun gegen Virus sind - Töchterchen und Väterchen flüchten aus Spital - auf Seagals Farm dann ein wenig Action ("jaaaaaaaa"), ein paar Gewehrschüsse fallen - ein freundlich gesinnter Charakter stirbt - aber der Actionfunken will nicht zünden.

Seagal und Töchterchen reiten durch die Wüste - Campieren bei Nacht - schöne Aufnahmen - Seagal macht sich nicht mal gross peinlich (meine Meinung) bei stilleren Szenen - jedoch.. HIMMELARSCHUNDZWIRN - ich will den Seagal bei der Arbeit sehen, gebrochene Knochen, Blut!!!! Und nicht mitanhören müssen, wie er seiner Tochter erkärt, warum Pferde am liebsten alleine sterben!!!!

Spulen wir zum Ende - Seagal findet Grossvater - geht in geheimen Militärbunker - findet nach langer langer Suche endlich das Geheimmittel gegen diesen bösen Virus - Wildblumen.... BLUMEN!!!! Die 68er-Kinder jubeln los "jaaaa, wir habens immer schon gewusst..." - und zum Abschluss sammeln US Soldaten auf den Hügeln Wildblumen, welche dann über der Kleinstadt abgeworfen werden... That's it....

1998 noch galt dieser Seagalstreifen in meiner Filmwelt als evil. Der Seagal-Familienfilm. Rückblickend ist "The Patriot" bei weitem nicht Seagals schlimmstes Werk. Und ja, gewisse Schauwerte muss man wirklich Loben. Musik, Bilder, Atmosphäre - das hat der Film gut rübergebracht. Und, wie schon gesagt, Seagal zieht seinen Kopf noch ordentlich aus der Schlinge, wirkt er bei der Sache und blamiert sich an Camilla Belle's Seite nicht. Die Vater-Tochter-Beziehung würd ich den beiden noch abkaufen.

Leider hat "The Patriot" Seagals Karriere den damals ersten richtigen Knick gegeben. für gut drei Jahre war der Meister weg vom Fenster. IMDB war schon zu dieser Zeit mein Hauptlieferant an Filminfos. So konnte im Raume dieser drei Jahre beobachten, wie's in Seagals Filmographie lange nach "Game Over" aussah. Pro7 berichtete damals sogar, Seagal ziehe sich aus dem Hollywood-Business zurück - sein Glaube will nicht, dass er weiter seine Brutalostreifen drehe, etc. 1999/2000 wurden dann "Under Siege 3" und "Blood on the moon" angekündigt - jedoch wurden diese nie gedreht. Erst Ende 2000 wurde Seagals Kinocomeback angekündigt - in Form von "Exit Wounds"....

Fazit: "The Patriot" ist als Seagal-Prügelstreifen schlicht nicht zu gebrauchen. Als normaler softer Katastrophen-Film jedoch zu gebrauchen und ich kann den Film beim besten Willen keine total schlechte Bewertung geben. Gut gemeinte

:liquid5:

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Beitrag von Ed Hunter » 09.09.2008, 01:06

Das war glaube ich der erste Seagal-Film meines Lebens, erst in der 12er-Cutfassung von RTL2, dann in der 16er-Cutfassung und schließlich in der vollständigen 18er-Nachtwiederholung :lol: und drum genießt der bei mir bis heute nen ganz besonderen Bonus.
Was wirklich stört, ist der eklatante Actionmangel, aber wenn die Camilla Belle mitspielt (war mir bislang nicht klar), müsste man sich den Film ja fast noch mal anschauen...;-)

Nicht objektive :liquid7:

L.Q. Jones hab ich btw schon mal in live gesehen, bin ihm in Amerika übern Weg gelaufen und dachte mir: Hey, das ist doch der Typ aus "The Patriot". 8-)
Er wars auch tatsächlich.
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Beitrag von John_Clark » 09.09.2008, 01:53

Ed Hunter hat geschrieben:Das war glaube ich der erste Seagal-Film meines Lebens, erst in der 12er-Cutfassung von RTL2, dann in der 16er-Cutfassung und schließlich in der vollständigen 18er-Nachtwiederholung :lol: und drum genießt der bei mir bis heute nen ganz besonderen Bonus.
Was wirklich stört, ist der eklatante Actionmangel, aber wenn die Camilla Belle mitspielt (war mir bislang nicht klar), müsste man sich den Film ja fast noch mal anschauen...;-)

Nicht objektive :liquid7:

L.Q. Jones hab ich btw schon mal in live gesehen, bin ihm in Amerika übern Weg gelaufen und dachte mir: Hey, das ist doch der Typ aus "The Patriot". 8-)
Er wars auch tatsächlich.
Die war dort aber noch arg jung.. :) 12 oder so :D

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Beitrag von freeman » 09.09.2008, 08:54

Also ich find den zumindest optisch einfach richtig schön fett ... man merkt halt, dass ein Dean Semler dann doch nen bisserl Ahnung von Optik hat ... alleine, wenn sich da der eine Jeep über die Längsachse überschlägt und die Bäddies, die draufhocken, zermalmt werden, hat das schon Klasse ... das wird dann vom Teetime Ende wieder kaputt gemacht :lol:

In diesem Sinne:
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Beitrag von kami » 09.09.2008, 11:08

Aller berechtigten Kritik zum Trotz: Ich mag den Film. Das liegt zum einen an der schönen Optik, dem wertigen Steve Edwards-Soundtrack und den sympathischen Darstellern, aber auch an der recht unsinnigen, aber interessant und flott erzählten Story. Zudem ist die Action zwar etwas rar, wenn vorhanden aber gut gemacht. Das Seagal mehr ballert als kämpft, stört mich überhaupt nicht. Das Ende ist natürlich lachhaft, aber irgendwie in seiner Naivität auch ganz putzig.
Objektiv sind mehr als knappe 5/10 Punkte nicht drin, micht unterhält er aber für gute 7/10.

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Beitrag von McClane » 09.09.2008, 14:11

Ich find ihn ihn reichlich schwach... dämlicher Öko-Blödsinn (Tee als Ultraheilung *LOL*), unspannende 08/15-Story und dazu dann noch sehr wenig Action. Immerhin Ballerszene im Krankenhaus rult und ein paar der anderen Einlagen sind OK, Seagal ist hier noch nicht fett und relativ cool, aber ansonsten ziemlich schnarchiges Filmchen.

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Beitrag von Vince » 09.09.2008, 14:14

Ist der Streifen damals nicht immer übelst verrissen worden? Oder ist man inzwischen versöhnlicher mit seinem Frühwerk geworden, nachdem man im neuen Jahrtausend gesehen hat, wie tief man noch sinken kann? ;)

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Beitrag von John_Clark » 09.09.2008, 14:37

Vince hat geschrieben:Ist der Streifen damals nicht immer übelst verrissen worden? Oder ist man inzwischen versöhnlicher mit seinem Frühwerk geworden, nachdem man im neuen Jahrtausend gesehen hat, wie tief man noch sinken kann? ;)
Sind wir doch ehrlich, das war doch bis zum Jahr 2000 etwa Seagals schwächstes Werk - welches jedoch von noch viel viel schwächeren Werken an der Bottom-Liste der Seagalfilme abgelöst wurde. Heute schalte ich zumindest nicht mehr weg, wenn "The Patriot" im TV läuft, während ein "Black Dawn" nicht mal meinen Hund hinter dem Sofa hervor lockt.

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Beitrag von John Woo » 09.09.2008, 14:43

Vince hat geschrieben:Ist der Streifen damals nicht immer übelst verrissen worden? Oder ist man inzwischen versöhnlicher mit seinem Frühwerk geworden, nachdem man im neuen Jahrtausend gesehen hat, wie tief man noch sinken kann? ;)
Kann mal einer den kicken? :wink:

Ne, im Ernst, ich denke du hast Recht, könnte wirklich eine Erklärung sein. Finde Patriot eigentlich auch ganz ok, so 6/10 würde ich auch geben.
Auch ein Beleg dafür, dass bis und mit Exit Wounds kein Seagal-Film wirklich schlecht ist, auch wenn ich nie weiss ob Ticker vorher oder nachher kam. :?

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Beitrag von John_Clark » 09.09.2008, 15:44

John Woo hat geschrieben:
Vince hat geschrieben:Ist der Streifen damals nicht immer übelst verrissen worden? Oder ist man inzwischen versöhnlicher mit seinem Frühwerk geworden, nachdem man im neuen Jahrtausend gesehen hat, wie tief man noch sinken kann? ;)
Kann mal einer den kicken? :wink:

Ne, im Ernst, ich denke du hast Recht, könnte wirklich eine Erklärung sein. Finde Patriot eigentlich auch ganz ok, so 6/10 würde ich auch geben.
Auch ein Beleg dafür, dass bis und mit Exit Wounds kein Seagal-Film wirklich schlecht ist, auch wenn ich nie weiss ob Ticker vorher oder nachher kam. :?
Witzig, dasselbe hab ich mich gestern auch gefragt. Ich meine aber gehört zu haben, dass "Ticker" zuerst gedreht wurde und Joel Silver anschliessend zum Steven ging und ihm sagte "so, mal n paar Hamburger weniger reindrücken, dann gibts Exit Wounds". Jedoch keine Garantie.

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kami
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Beitrag von kami » 09.09.2008, 23:28

John_Clark hat geschrieben: Witzig, dasselbe hab ich mich gestern auch gefragt. Ich meine aber gehört zu haben, dass "Ticker" zuerst gedreht wurde und Joel Silver anschliessend zum Steven ging und ihm sagte "so, mal n paar Hamburger weniger reindrücken, dann gibts Exit Wounds". Jedoch keine Garantie.
Stimmt schon so. TICKER wurde auf der MIFED und anderen Filmmärkten schon deutlich vor EXIT WOUNDS angeboten.

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Beitrag von Cinefreak » 30.11.2014, 16:33

Endlich mal gesehen. Der Trailer hatte mich mehr erhoffen lassen...

C. Belle ist wirklich nett anzuschauen, das Vater-Tochter-Verhältnis und die schönen Landschaften...irgendwie das richtige für einen schönen Sonntagnachmittag. Aber: Dean Semler ist einfach kein Action-Regisseur, wie man auch an seiner Filmografie als Regisseur sehen kann. So sind die insgesamt meine ich gerade mal drei extrem kurzen Actioneinlagen B-Movie-mäßig sehr fade geraten. Hinzu kommt, dass der Film zum Teil echt affige Dialoge und eine extrem abgedrehte Virus-Bekämpfungs-Form zum Ende bringt.

Preisfrage: Wie killen wir ein absolut scheißtödliches Virus, an dem sich selbst Wissenschaftler und Militär die Zähne dran ausgebissen haben? - Wir kochen uns ne Riesenportion Wildblütentee... :lol: :shock: :wink:

Und der Film hat mir auch zuviel Rumgeökore...schon abenteuerlich, sowas hier unter Action laufen zu lassen. Ist doch eher was für die Rampe... ;)


sehr sehr sehr enge :liquid5:, weil der Film bis auf die Virensuchpassage relativ gut unterhielt, aber nochmal brauche ich den glaube ich nicht. ;)

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