Die unheimlich verrückte Geisterstunde
Originaltitel: Creepshow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: George Romero
Darsteller: Stephen King, Leslie Nielsen, Ted Danson, Fritz Weaver, Hal Holbrook, Ed Harris, Adrienne Barbeau, Carrie Nye, E.G. Marshall, Tom Savini u.a.
Wer die „Treehouse of Horror“-Episoden der Simpsons schätzt, für den ist „Creepshow“ Pflichtprogramm, da sich deren visuelle Gestaltung sehr an den Episodengrusler von 1982 anlehnt.
Eingebettet ist das Ganze in eine Rahmenhandlung, in der ein gestrenger Vater seinem jungen Filius das Lesen von EC-Horrorcomics verbietet und das gefundene Heft direkt in die Mülltonne knallt. Danach kommt der Vorspann mit jener Schriftart, die auch beim „Treehouse of Horror“ später eingesetzt wurde, alles unterlegt mit Comicbildern, welche die einzelnen Geschichten einrahmen und damit noch mal ganz klar auf das Vorgängermedium, nämlich besagte EC-Comichefte verweisen.
Es folgen fünf Einzelepisoden: Ein gemeuchelter Patriarch kehrt zurück und rächt sich an der dekadenten Sippschaft. Ein Meteoriteneinschlag verändert einen Farmer. Ein betrogener Gatte spielt ein grausames Spiel mit seiner Ehefrau und deren Liebhaber. In einer Kiste an der Uni wird Grausames gefunden. Ein Phobiker kämpft in seiner sterilen Wohnung gegen Kakerlaken...
Die fünf Episoden schwanken in Länge und Qualität, wobei die längsten auch die besten sind. Gerade die vierte Story um den Fund in der Kiste bietet reichlich schwarzen Humor, sehr spannende Passagen und so einiges an einfallsreichen Effekten – diese stammen übrigens in allen Episoden von FX-Guru Tom Savini. Als Autor für die Chose ist niemand anderes als Stephen King verantwortlich, der hier genüsslich diverse Pulp-Mythen des US-Horror zitiert, ohne dabei groß auf Tiefgang oder Subtexte wert zu legen.
Während die bereits erwähnte Episode „The Crate“ sicherlich die rundeste ist, sind die anderen von unterschiedlicher Qualität. Die erste Episode ist geradlinig, überraschungsarm, aber (wie der gesamte Film) einfallsreich bebildert und kann mit einigen schrägen Effekten wie einem abgedrehten Kopf aufwarten. Auch Episode zwei ist ebenso vorhersehbar wie bekannt und setzt auf etwas Holzhammer-mäßigen Humor, der immerhin halbwegs amüsant ist. Wesentlich stärker hingegen die Geschichte mit der Rache des Ehemannes, die mit recht wenig FX, dafür aber einer perfide erdachten, teilweise herrlich hinterhältigen Geschichte daherkommt. Die letzte Episode hat ein interessantes Setting, teilt ein paar Seitenhiebe gen fortschreitender Technisierung und damit einhergehender Vereinsamung aus, ist aber wieder recht vorhersehbar und wiederholt sich bis zum absehbaren Schlusspunkt leider etwas.
Was „Creepshow“ dann allerdings wirklich stark macht, das ist die optische Umsetzung. Immer wieder werden Comicbilder in den Film eingestreut, zwischendrin aus visuelle Elemente des Comics übernommen: Das Bild wird in Panels aufgeteilt, Szenen mit gezeichneten Hintergründen unterlegt oder Comic-Rahmungen um einige Szenen gesetzt. Zudem wird immer mal wieder grelle Comicbeleuchtung eingesetzt, vor allem in den Schreckszenen von „The Crate“ auf relativ exzessive Weise.
Bei der Schauspielerriege hakt es dahingegen ein wenig, trotz durchaus talentierter Leute wie Hal Holbrook, Adrienne Barbeau oder Ed Harris in tragenden Rollen (unerwartet fies: Leslie Nielsen in seiner Prä-„Nackte Kanone“-Phase). Jedoch schien die Regieanweisung zu lauten, passend zur Inspiration durch die EC-Comics dann gleich auch auf comichafte Weise zu overacten, was leider nicht immer passt: Gerade in der Meteoritenepisode wirkt es einfach zu übertrieben und nimmt den sonst schön stimmigen Film etwas von seinem Flair. Tom Savini und Stephen King haben auch kurze Gastauftritte in dem Film.
Unterm Strich schwankt die Qualität von „Creepshow“ von Episode zu Episode, insgesamt kann die Zusammenstellung aber nicht zuletzt aufgrund ihrer originellen Bebilderung überzeugen, die für erfreulich kurzweilige zwei Stunden sorgt. Meist recht spannend, teilweise schwarzhumorig und stets effektreich, da darf sich der Horrorfan gut unterhalten fühlen.
Ich hab die deutsche DVD gesehen: Fullscreen, Bildqualität OK, aber nicht herausragend und nur deutscher Ton. Nett, um den Film uncut zu sehen, für Liebhaber des Films weniger geeignet.
Creepshow
Creepshow
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Platzhalter für Teil 2
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Platzhalter für Teil 3
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Den ersten Teil kenn ich leider noch net, aber ich poste mal meine damaligen Eindrücke vom zweiten Teil:
Ansehbarer, dreiteiliger Episodenhorrorfilm, der auf Kingschen Kurzgeschichten basiert. Der überwiegend in Zeichentrickform gehaltene Rahmen entspricht mit seinem "Creep" (in den Realsequenzen gespielt von Tom Savini) ziemlich exakt dem "Cryptkeeper" aus "Geschichten aus der Gruft" mit seiner infantilen Präsentation, die dann mit ungefilterter Gewalt konterkariert wird. Zu den einzelnen Episoden:
Old Chief Wood'nhead
Holzindianer, der seit Jahren vor einem Geschäft steht, rächt den Mord an dem Geschäftsinhaber und seiner Frau... naja, beliebiger Standard, viel zu lange Einleitung und der Rachefeldzug im Gegenzug wird ohne jede Dramaturgie in wenigen Minuten abgerissen. Auch wenn das "Holzkostüm" ganz ansprechend geworden ist, war das eher ein Rohrkrepierer.
The Raft
Die dem Volksmund nach "beste Short Story Stephen Kings" (imo eher nicht, auch wenn sie gut ist) wird da verfilmt... vier Jugendliche sitzen auf einem Holzfloß mitten auf einem See fest. während ein merkwürdiger Ölfilm auf der Wasseroberfläche alles frisst, was ihm in die Quere kommt...
Gar nicht mal so schlecht umgesetzt. Der Episode geht zwar das beste Element der Vorlage flöten, nämlich das langsame, nagende, zehrende der Attacken. Hier wird innerhalb von Sekunden ein Mensch durch die Holzluken gezogen, während die gleiche Aktion bei King quälende Minuten oder Stunden dauerte. Dafür sieht der Ölteppich schön undefinierbar aus und ein fieses Ende gibts auch.
The Hitchhiker
Frau fährt nachts einen Anhalter tot und begeht Fahrerflucht. Im folgenden kehrt der Anhalter immer wieder zur fahrenden Frau zurück und "bedankt sich fürs Mitnehmen"...
dämliche Storyline, aber nettes Make Up eines ziemlich anhänglichen Anhalters, dessen Gesicht durch die Autoattacken der panischen Frau zunehmend zermatscht. Aber er lässt nicht locker... spaßig, auf Dauer aber ein bissl eintönig.
Unter dem Strich komme ich so auf eine
Ansehbarer, dreiteiliger Episodenhorrorfilm, der auf Kingschen Kurzgeschichten basiert. Der überwiegend in Zeichentrickform gehaltene Rahmen entspricht mit seinem "Creep" (in den Realsequenzen gespielt von Tom Savini) ziemlich exakt dem "Cryptkeeper" aus "Geschichten aus der Gruft" mit seiner infantilen Präsentation, die dann mit ungefilterter Gewalt konterkariert wird. Zu den einzelnen Episoden:
Old Chief Wood'nhead
Holzindianer, der seit Jahren vor einem Geschäft steht, rächt den Mord an dem Geschäftsinhaber und seiner Frau... naja, beliebiger Standard, viel zu lange Einleitung und der Rachefeldzug im Gegenzug wird ohne jede Dramaturgie in wenigen Minuten abgerissen. Auch wenn das "Holzkostüm" ganz ansprechend geworden ist, war das eher ein Rohrkrepierer.
The Raft
Die dem Volksmund nach "beste Short Story Stephen Kings" (imo eher nicht, auch wenn sie gut ist) wird da verfilmt... vier Jugendliche sitzen auf einem Holzfloß mitten auf einem See fest. während ein merkwürdiger Ölfilm auf der Wasseroberfläche alles frisst, was ihm in die Quere kommt...
Gar nicht mal so schlecht umgesetzt. Der Episode geht zwar das beste Element der Vorlage flöten, nämlich das langsame, nagende, zehrende der Attacken. Hier wird innerhalb von Sekunden ein Mensch durch die Holzluken gezogen, während die gleiche Aktion bei King quälende Minuten oder Stunden dauerte. Dafür sieht der Ölteppich schön undefinierbar aus und ein fieses Ende gibts auch.
The Hitchhiker
Frau fährt nachts einen Anhalter tot und begeht Fahrerflucht. Im folgenden kehrt der Anhalter immer wieder zur fahrenden Frau zurück und "bedankt sich fürs Mitnehmen"...
dämliche Storyline, aber nettes Make Up eines ziemlich anhänglichen Anhalters, dessen Gesicht durch die Autoattacken der panischen Frau zunehmend zermatscht. Aber er lässt nicht locker... spaßig, auf Dauer aber ein bissl eintönig.
Unter dem Strich komme ich so auf eine
Die Sequels kenn ich wiederum nicht... für dich als Mega-Simpson-Fan könnte Teil wie gesagt ne kleine Geschichtsstunde sein. Kann natürlich sein, dass das Design bei Teil 2 auch so ist, aber von der Aufmachung her sieht Teil 1 wie die Vorlage für "Treehouse of Horror" aus.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Re: Creepshow
Deindiziert und neu mit FSK 16 versehen.
Just Desserts: The Making Of Creepshow
Eine Kritik zum Making-Of inkl. Blu-ray-Review gibt's jetzt auf der Actionfreunde-Seite:
Just Desserts: The Making Of Creepshow
Originaltitel: Just Desserts: The Making Of Creepshow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Michael Felsher
Darsteller: George A. Romero, Tom Savini, Tom Atkins, Adrienne Barbeau, Pasquale Buba, Rick Catizone, David Early, Ed Harris, John Harrison, Nicholas Mastandrea, Bingo O’Malley, Richard P. Rubinstein, Marty Schiff, Joanne Small, Nick Tallo, Bernie Wrightson u.a.
George A. Romeros Episodenfilm „Creepshow“ hat sich unter Horror-Fans zum Kultfilm gemausert. Im Jahr 2007 entstand mit „Just Desserts: The Making Of Creepshow“ ein Rückblick auf die Dreharbeiten, für den nicht nur der Regisseur, sondern auch Effektlegende Tom Savini und viele andere Beteiligte als Interviewpartner gewonnen werden konnte. Kaum verwunderlich, dass in den Gesprächen die Liebe zum Spezialeffekt-Horrorfilm der 80er ungebremst durchschlägt.
Zur Kritik von "Just Desserts: The Making Of Creepshow"
Just Desserts: The Making Of Creepshow
Originaltitel: Just Desserts: The Making Of Creepshow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Michael Felsher
Darsteller: George A. Romero, Tom Savini, Tom Atkins, Adrienne Barbeau, Pasquale Buba, Rick Catizone, David Early, Ed Harris, John Harrison, Nicholas Mastandrea, Bingo O’Malley, Richard P. Rubinstein, Marty Schiff, Joanne Small, Nick Tallo, Bernie Wrightson u.a.
George A. Romeros Episodenfilm „Creepshow“ hat sich unter Horror-Fans zum Kultfilm gemausert. Im Jahr 2007 entstand mit „Just Desserts: The Making Of Creepshow“ ein Rückblick auf die Dreharbeiten, für den nicht nur der Regisseur, sondern auch Effektlegende Tom Savini und viele andere Beteiligte als Interviewpartner gewonnen werden konnte. Kaum verwunderlich, dass in den Gesprächen die Liebe zum Spezialeffekt-Horrorfilm der 80er ungebremst durchschlägt.
Zur Kritik von "Just Desserts: The Making Of Creepshow"
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