
Hellboy 2
Hellboy 1 gehört zu meinen absoluten Favouriten unter den Comicverfilmungen und schlägt in meiner persönlichen Rangliste sogar die Nolan'schen Batman-Streifen. Aber schon die Trailer zum Sequel ließen mich absolut kalt....wie immer bei Del Toro zwar arschgeiles Figurendesign, aber nicht mal einen vernünftigen Oneliner brachte man im Trailer (das Standart-Ding "Oh kacke!" zähl ich jetzt nicht) unter und auch Action-mäßig passierte jetzt nichts spektakuläres.
Und letztendlich zeigt der Film genau das, was der Trailer vermuten lässt. Unzählige abgedrehte Figuren, Fließband-Action ohne Höhepunkte und einen überraschend zurückhaltenden Hellboy. Am negativsten fallen vor allem Punkt 1 und 3 auf, denn die Action war es definitiv nicht, die den Vorgänger herausragend machte. Stattdessen begeisterten die eigenwilligen Figuren mit allerlei skurilen Macken und ihre Beziehungen untereinander. Gerade dieses reizvolle Zwischenspiel fährt Del Toro in der Fortsetzung auf ein Minimum herunter. Die einzige Szene, in der die Magie der 1 ansatzweise zu spüren ist, ist die, in der Hellboy & Abe das Liebeslied singen. Der Rest wirkt kalt und austauschbar, wie eine seelenlose Auftragsarbeit....klar, die Handschrift des Ausnahmeregisseurs kommt in jeder zweiten Szene durch, wenn er wieder ein paar neue freakige Maskeneffekte auffährt...aber der vorliegende Film ist dermaßen überladen mit unzähligen Fantasy-Wesen, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Der Film ist mit derartigen Schauwerten übervoll gepackt, weiß aber zu keinem Zeitpunkt so wirklich wohin mit ihnen und ist noch nicht mal im Stande etwas mit seinen bereits etablierten Hauptfiguren anzufangen. Das hat dann doch ein wenig geschockt, wirft es doch ein recht eindeutiges Bild auf Mr. Del Toro, der vielleicht doch nicht so genial ist, wie er nach dem imo ebenfalls überschätzten "Pan's Labyrinth" gehypt wird. Visuelle Innovation, vor allem wenn sie stilistisch derart penetrant wiederholt wird (die Monster aus Hellboy & PL sehen alle aus, als wären sie aus dem gleichen Ei geschlüpft), ist nicht alles...gerade mit dem arschcoolen Hellboy hätte man doch soviel anfangen können, stattdessen lässt man sein ganzes Potenzial im Sand versickern. "Oh kacke"...."Oh kacke"..."Oh kacke"...bis auf einen einzigen gelungenen "Babe/Abe"-Spruch (und selbst der wird nochmal aufgekocht) nur Oneliner-Standartkost, wie der Trailer schon vermuten ließ. Eine riesengroße Enttäuschung, die mich jetzt schon Angst und Bange werden lässt, wenn ich dran denke, dass dieser Kerl den "Hobbit" verfilmen soll...


Auch beim zweiten Mal ein absolut gigantisches Erlebnis, welches eine unglaubliche Intensität auffährt und einen mitten in den Film wirft. Eyecandy, Innovation, Nonstop-Spannung, mehrere Szenen, die sich regelrecht einbrennen und - ja, schlagt mich - für einen derartigen Genre-Film angenehm normale Figuren mit nachvollziehbaren Beweggründen für ihr Handeln. Ja, ich hätte Beth auch gerettet! ;-)
