Filmtagebuch: Hannibal

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Beitrag von SFI » 10.01.2009, 10:26

Genial erklärt wie ein Bruckheimer Streifen IMMER abläuft, aber es gefällt! :lol:
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Beitrag von Hannibal » 11.01.2009, 23:29

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Gladiator
Nach Jahren endlich nochmal gesehen und er überrollt einen auch über 8 Jahre nach seiner Entstehung noch mit der Gewalt einer Dampflokomotive. Ridley Scott ist hier zweifellos ein Jahrhundertfilm gelungen, bei dem so gut wie alles stimmt. Brachiale Schlachten, ausgefeilte Dramaturgie, mehrdimensionale Charaktere und das alles überzogen mit einer gigantischen Zuckergussschicht aus perfekter Optik und vor allem einem der besten Film-Soundtracks, der je einen Bilderreigen aus Hollywood umgarnen durfte. Die Gladiatorenkämpfe sind umwerfend, aber gerade in den gewaltlosen Gegenüberstellungen der Hauptcharaktere spielt der Film seine spektakulären Kampfsequenzen an die Wand und erzeugt einen unschlagbaren Cocktail aus Emotionen und zerreißender Spannung. Russel Crowe spielt umwerfend, ob er dafür den Oscar verdient hatte, lasse ich aber mal offen. Dazu die Top-Performances von Lars-Ulrich-Ehefrau Connie Nielsen und Joaquin Phoenix...im gesamten Cast gibt es keinen Aussetzer, noch nicht mal Ralf Möller trübt das Bild (und das will schon was heißen ;-)...
Das Ende könnte perfekter nicht sein, kurbelt es doch auch die Tränendrüsen der härtesten Männer kräftig an, denen zuvor dank der audiovisuellen Leistung die Haare wohlig zu Berge standen. Gänsehaut, Dramatik, Mitfiebern.....Hollywood-Kino at it's best, zwar mit sehr frei erfundener Geschichte, aber mein Gott...wem das nicht korrekt genug ist, der soll halt in der Uni-Bib staubige Geschichtsbücher welzen...alle anderen können sich auf die selten druckvolle Begegnung mit der Gladiator-Dampflok einstellen und den Zusammenprall mit allen Sinnen genießen! Dafür werden Filme gemacht!
:liquid10:

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Beitrag von freeman » 12.01.2009, 08:45

Naja, also geheult wird da net ... ist doch nen ehrliches und männliches Ende ... so wie es sich gehört ;-)

Und zu der Frage mitm Oscar für Crowe: Stell dir den Film einfach mal ohne ihn vor ... ob der immer noch so wuchtig ist?

Hast du da eigentlich auch mal die Extended angetestet?

In diesem Sinne:
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Beitrag von Hannibal » 12.01.2009, 14:01

freeman hat geschrieben:Naja, also geheult wird da net ... ist doch nen ehrliches und männliches Ende ... so wie es sich gehört ;-)
Jo, aber doch trotzdem voll traurig ;-)
Und zu der Frage mitm Oscar für Crowe: Stell dir den Film einfach mal ohne ihn vor ... ob der immer noch so wuchtig ist?
Naja, "Stirb langsam" ohne Bruce Willis ist auch unvorstellbar, aber einen Oscar hat er deswegen trotzdem noch nicht verdient...
Hast du da eigentlich auch mal die Extended angetestet?
Nope, lohnt die sich?

MFG
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Beitrag von freeman » 12.01.2009, 14:15

:lol: das wollte ich von dir wissen ...

Naja, aber Gladiator ist ja nun ohne Crowe wirklich gar nicht vorstellbar ... Stirb Langsam imo schon ohne den Bruce ... ich traue einfach niemandem eine so fleischig wuchtige Performance zu, wie sie der Crowe hier abliefert UND er trägt ja den Film wirklich komplett im Alleingang, ist Motor des Streifens und selbst im direkten Duell mit dem leider übergangenen Phoenix noch eine Macht ...

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Beitrag von Hannibal » 12.01.2009, 14:20

freeman hat geschrieben::lol: das wollte ich von dir wissen ...
Achso, naja, da kann ich leider auch nicht weiterhelfen. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass der DC da noch viel besser machen kann...eher das Gegenteil, weil Story-Struktur & Tempo passen in der KF eigentlich perfekt.
Naja, aber Gladiator ist ja nun ohne Crowe wirklich gar nicht vorstellbar ... Stirb Langsam imo schon ohne den Bruce ... ich traue einfach niemandem eine so fleischig wuchtige Performance zu, wie sie der Crowe hier abliefert UND er trägt ja den Film wirklich komplett im Alleingang, ist Motor des Streifens und selbst im direkten Duell mit dem leider übergangenen Phoenix noch eine Macht ...
Jo, ok, da is schon was dran, aber imo trägt die Inszenierung zu der Wirkung ungemein viel bei, weil mimisch reißt der Crowe ja nicht allzuviel. Er guckt böse rein, steht bedrohlich da und redet kaum was...funktioniert prima im Film, aber für nen Oscar ist mir das alles zu...naja...ka...minimalistisch ;-)

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Beitrag von freeman » 12.01.2009, 14:22

Allerdings solltest du da auch den Hintergrund der Figur bedenken. Ich denke mal, ein General mit der verheulten Mimik eines Leo di Caprio oder Overacting Einlagen ala Al Pacino wäre net so wirklich tragbar ;-)

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Beitrag von SFI » 12.01.2009, 14:35

Also geheult habe ich auch net, fands eher doof auch wenn das Ende durchaus passend war. Naja und die Extended kann sich jeder doch auch mit Hilfe der normalen DVD angucken, einfach die Deleted Scenes angucken, mehr isses ja afair gar nicht. :lol:
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Beitrag von Hannibal » 12.01.2009, 14:36

SFI hat geschrieben:Also geheult habe ich auch net, fands eher doof auch wenn das Ende durchaus passend war.
Bin scheinbar voll die Heulsuse ;-)

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Beitrag von SFI » 12.01.2009, 14:38

Naja dafür heule ich bei vielen anderen Filmen! :lol:
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Beitrag von Hannibal » 24.01.2009, 00:52

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Transporter 3
Warum die anderen "Transporter"-Filme besser sind als der dritte Teil? Weil Statham da nicht soviel sprechen muss! Dabei liegt es noch nicht mal an ihm, sondern viel mehr an den grenzdebil einfallslosen Dialogen, die man ihm und seiner nervigen Filmpartnerin in den Mund legt. Sobald die hervorragend choreographierte & inszenierte Over-the-Top-Action (diesmal weitgehenst frei von zu offensichtlichem CGI-Einsatz) aufhört, muss sich der Film für mittelschweren Brechreiz verantwortlich zeichnen. Die Ische geht gar nicht, ist unglaublich nervtötend, peinlich, dumm.....und Statham versucht die anfangs eiskalte Chemie mit Frauenversteher-Blick und 08/15-Phrasen a la "Komm, du musst mir deinen Namen sagen, sonst kann ich dir nicht helfen." Das kann ja nur schief gehen! Wenn Frank Martin angepisst ist, stimmt die ganze Chose, nur setzt der Film viel zu sehr auf den Blödsinn mit der Frau und setzt das Trilogie-Ende damit gehörig in den Sand. Über weite Strecken unerträglich und mit einem enorm hohen Fremdschäm-Faktor belegt, reißt der Streifen nur was in den genial fotographierten Actionsequenzen, wo er zeigt, dass europäisches Kino es durchaus mit dem amerikanischen Marktführer aufnehmen kann...aber inhaltlich passt hier lieder gar nix und auch die Aufgabe der Cote d'Azur-Kulisse zugunsten von nichtssagenden Ostblock-Landschaften sorgt für zusätzliche Minus-Punkte. Der erste wirklich schlechte Statham-Film.....hört auf dem Mann Dialoge zu schreiben, der braucht so 'nen Scheiß nicht!
:liquid4:

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Beitrag von John Woo » 24.01.2009, 00:59

Hannibal hat geschrieben:Der erste wirklich schlechte Statham-Film
Hm was ist mit dem Uwe Boll Streifen?

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Beitrag von Hannibal » 24.01.2009, 11:23

John Woo hat geschrieben:
Hannibal hat geschrieben:Der erste wirklich schlechte Statham-Film
Hm was ist mit dem Uwe Boll Streifen?
Noch nicht gesehen, aber ich vermute fast, dass selbst der Boll-Film besser ist...

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Beitrag von SFI » 24.01.2009, 14:54

In Anbetracht der Bollischen Fähigkeiten ist Dungeon Siege eine Meisterwerk! :lol:
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Beitrag von Fäb » 24.01.2009, 15:25

freeman hat geschrieben:Naja, aber Gladiator ist ja nun ohne Crowe wirklich gar nicht vorstellbar ... Stirb Langsam imo schon ohne den Bruce ...
ER HAT JEHOVA GESAGT!!!!! :lol:

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Beitrag von Hannibal » 25.01.2009, 15:13

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Corruptor
Ein souveräner, recht bodenständiger Cop-Thriller, der glaubhafte Charaktere, die exzellent von Chow-Yun-Fat und sehr ordentlich von Mark Wahlberg verkörpert werden, in eine Moral vs. Gesetz-Story wirft, die man so schon viele male gesehen hat. Dennoch gelingt es dem edel inszenierten Streifen die Spannung zwischen den Hauptdarstellern stets aufrecht zu erhalten und darüberhinaus mit einigen starken Shoot-Outs und einer fantastisch erbarmungslosen Auto-Verfolgungsjagd zu überzeugen. Lediglich der künstlich mit Hip-Hop-Mucke aufgemotzte Soundtrack nervt so ein wenig.
:liquid8:

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Beitrag von John Woo » 25.01.2009, 15:14

Kann ich dir nur zustimmen, mag den Film auch. :)

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Beitrag von Hannibal » 27.01.2009, 22:11

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Twin Peaks Folge 14 (Season 2.1)
Normalerweise halte ich es für Unsinn, einzelne Serienfolgen aus dem Staffelverband herausgelöst zu bewerten, aber bei ganz großen Krachern kann ich dann doch nicht anders. Und hier wundert es mich umso mehr, denn seit ich mich jetzt durch das Lynch-Serienungeheuer kämpfe, ja manchmal sogar quäle, war ich mir sicher, dass dieser Moment nie und nimmer noch eintreten würde. Ganz im Gegenteil, ich rieb mir mit jeder weiteren Folge der zweiten Staffel die Hände und dachte mir aus, wie ich diesen anstrengenden Mindfuck in einer Kritik zerpflücken könnte...ich freute mich auf die endlosen Diskussionen mit Vince, der genau die gegenteilige Meinung vertreten würde......und dann das! "Son of a bitch!" würde Jack Bauer schimpfen! Folge 14 der unglaublich laaaaaangsamen Mystery-Krimi-Mindfuck-Hinterwäldler-Geschichte überrollt alles und jeden, twisted schneller als der Schall umher, ist so verstörend, dass der Albtraum vorprogammiert ist und fügt all das zu einem derart fantastischem Ende zusammen, dass ich mit Gänsehaut und Kloß im Hals vor der Mattscheibe hockte....heute hat die Magie für mich zum ersten Mal gezündet und ich fühlte mich zum ersten mal wirklich als Teil des vielschichtigen Mikrokosmos "Twin Peaks". EIn Kunststück, dass andere Serien so viel schneller schaffen, aber eventuell lange nicht so nachhaltig wie dieses Vehikel hier......aber ich will mich mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, vielleicht wird's ja auch wieder so zäh wie zu Staffelbeginn, aber zumindest für den Moment habe ich endlich mal(Laura Palmer's) Blut geleckt...;-) Hat ja auch lang genug gedauert (Seit Oktober zwinge ich mich jetzt jede Woche zu einer Folge...)...das wird sich jetzt mit ziemlicher SIcherheit ändern ;-)
:liquid10:

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Beitrag von Vince » 27.01.2009, 22:35

Haaahahahahaaaa... ich würd mal sagen, Qualität setzt sich durch. ;)

Warte erst mal die letzte Folge ab, die ist... wooaaaah! Obwohl, dir ist sie vielleicht zu abstrakt.

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Beitrag von Sir Jay » 27.01.2009, 22:40

mensch, so wie der hanni da schwärmt, krieg ich ja auch fast lust auf die serie...da fällt mir ein erst gestern hab ich mir wieder das serienfinale von "die schatzinsel" angesehen, auch da überkam mich aufs neue ein riesen Schauder, als Hawkins nach 10 Jahren zum letzten mal seinem Freund Long John Silver in die Augen blickt, und in der aller letzen Szene der Serie, mit großaufnahme von Silvers Gesicht fest stellt: so habe ich silver zum letzten Mal gesehen....

wow welch ein grandioser Moment :)

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Beitrag von Hannibal » 02.02.2009, 17:04

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Harsh Times
Schon krass wie viele abgefuckte Motherfucker in L.a. unterwegs sind. "Harsh Times" reiht sich trotz Top-Besetzung ein gutes Stück hinter dem ähnlich gestrickten "Training Day" ein. Das liegt vor allem an einem weitgehenst unspektakulären Skript, was eigentlich erst in den letzten 10 Minuten so richtig in Fahrt kommt. Davor lebt der Film einzig und allein vom großartigen Zusammenspiel zwischen Freddy Rodriguez und Christian Bale, das im Finale in einer starken Klimax gipfelt. Eva Longoria wird aussehens-technisch leider ziemlich verheizt, darstellerisch erwartet sowieso niemand Akzente von der "Desperate Housewife". Der Look des Films wirkt stellenweise ein wenig gezwungen, insbeondere in den Farbfilter-Spielen während der Ausrast-Szenen....Tony Scott kann das, hier wirkt es arg oberflächlich und künstlich. Das Finale wird noch einige Zeit in meinem Kopf kleben bleiben, ansonsten ist es ein vernachlässigbares Werk, das man sich gut anschauen kann, aber definitiv nicht gesehen haben muss.
:liquid6:

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Beitrag von Hannibal » 12.02.2009, 23:39

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Twin Peaks Season 2.1
Manchmal entwickelt sich das hässliche Entlein doch tatsächlich zum alles überstrahlenden Schwan.......naja...vielleicht nicht alles überstrahlend, aber immerhin so einiges.
Das erste Viertel der zweiten Staffel ist Einschlaf-TV par excellence.....klug, verkopft, voller Metaphern, aber so unterhaltsam wie ein trockener Waschlappen. Zu keinem Zeitpunkt kann die Serie hier fesseln, die Schauspieler verharren in ihren skurilen Rollen und alles geht einfach nur unglaublich langsam voran. Und dann...man denkt an gar nichts böses...plötzlich kracht diese Serie im zweiten Viertel der zweiten Staffel derart gemein, schockierend und vollkommen unberechenbar ins Gebälg, dass der im Hinterkopf sauber vorbereitete Verriss wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Plötzlich entwickelt das Teil Suchtpotenzial, weiß zu fesseln, tritt endlich mal auf's Gaspedal und nimmt den Zuschauer mit auf eine sorgfältig vorbereitete Achterbahnfahrt, die man so schnell nicht mehr vergisst. Visuell, erzählerisch und schauspielerisch gehört der Folgenblock vor dem Halbfinale der zweiten Staffel zum besten und eindrucksvollsten, was je auf TV-Bildschirmen zu sehen war. Absolut grandios!
Danach geht senkt sich die Spannungskurve nochmal geringfügig, um den Weg für Season 2.2 zu ebnen, die hoffentlich so weitermacht, wie die 2.1 aufgehört hat...
Aufgrund der unglaublich zähen, ersten Halbstaffel-Hälfte dennoch "nur":
:liquid8:

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Beitrag von Hannibal » 16.02.2009, 00:06

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Ray
Mit Musikerbiographien ist es so ähnlich wie mit einem AC/DC-Song: Kennt man eine, kennt man alle! Keine Ahnung ob die Herren der (musikalischen) Schöpfung sich alle miteinander absprechen oder es sich gar um eine faustdicke Verschwörung (Jay? ;-)) handelt, aber der Weg zum verfilmenswerten Ruhm führt scheinbar IMMER vom traumatischen Ereignis in der Kindheit über die ersten Erfolge, dann Drogen, dann Frauen (oder manchmal auch erst Frauen und dann Drogen), dann kommt der Fall und gegen Ende hin fangen die Genies sich dann meistens und alles ist gut. Das restliche Leben gibt's dann noch per flott getippter Texttafeln und Abspann.
Anders läuft's auch bei "Ray" nicht, allerdings kann man für den immer gleichen Bockmist, den die Musiker in ihrem Leben verzapft haben, ja nicht wirklich die Drehbuchschreiber verantwortlich machen. Schade ist nur, dass dieses immer gleiche Schema die entsprechenden Filme so vorhersehbar macht und angesichts der sonstigen Qualitäten ist das einfach schade. Denn auch "Ray" fährt einen unglaublich guten Hauptdarsteller auf, der mit der Figur Ray Charles regelrecht verschmilzt. Eine Leistung, für die Jamie Foxx den Oscar mehr als verdient hat. Auch der Rest des Casts liefert hervorragende Arbeit ab, die Ausstattung im Stil der 50er Jahre wirkt authenthisch, die Inszenierung ist einfallsreich und spielt mit allerlei interessanten visuellen Mitteln herum, um die Blindheit zu visualisieren. Selbstverständlich ist der Soundtrack bei einem Film über Ray Charles absolute Spitzenklasse...serviert werden unzählige Nummern des Blues/Country/Jazz-Meisters, die dann in ihrer Beschwingtheit über die anfangs erwähnte Vorhersehbarkeit der Geschichte locker hinweghelfen....die langweiligsten Geschichten schreibt halt das Leben ;-)
:liquid8:

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Lost Staffel 4
Die vierte Staffel der Überserie fällt gegenüber den Vorgängerseasons leicht ab, stapelt aber dafür mit fast jeder Folge neue Schichten an naturwissenschaftlichen und philosophischen Metaebenen auf, durch die das Gesamtkonstrukt beinahe bis zum Bersten gefüllt wird. Das ist interessant für die Hardcore-Fans, die sich wirklich intensiv mit der Serie beschäftigen, wohingegen die Nebenher-Gucker vermutlich langsam aber sicher das Interesse verlieren werden. Gerade durch die Verknüpfung von Flashbacks und Flashforwards wird die Komplexität noch einmal verstärkt und damit die Schicht der Gelegenheitsgucker immer mehr abgestoßen. Das erklärt dann auch die miserablen Quoten in unseren Breitengraden, während die Amerikaner scheinbar wesentlich besser mit der komplexen Mystery-Vision von J.J. Abrams umgehen können.
Aber was juckt mich der Gelegenheitsgucker? Fuck them, ich bin nach wie vor begeistert und werde auch in der vierten Staffel mit einer fast perfekt abgestimmten Mischung aus Mindfuck, Emotionen, Humor, Abenteuer-Feeling und allerlei Anspielungen auf Physik und Philosophie zufriedengestellt, deren größter Kritikpunkt ist, dass sie aufgrund des Autorenstreiks Anfang 2008 nur 14 Folgen lang ist. Das 3-Folgen-starke Finale hat es dennoch faustdick hinter den Ohren und schürt die Neugier auf die 5. Staffel enorm...
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Beitrag von SFI » 16.02.2009, 06:01

Dito zu Ray und Lost Überserie? Aha, aber anscheinend ist die Überserie ja auf dem absteigenden Ast. Ich sage für Staffel 5 eine 6/10 voraus. :lol:
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Beitrag von freeman » 16.02.2009, 09:23

Hat mir etwas besser gefallen ;-) abnutzungserscheinungen seh ich keine ... eher ne Neubelebung ...
Das erklärt dann auch die miserablen Quoten in unseren Breitengraden,
Die einzigen zwei Gründe hierfür in unseren Breiten: allgemeine ADS in weiten Teilen der Bevölkerung und die Dummheit von Pro 7! Von 20:15 (URsprungssendeplatz) auf 22:15 ... klar, dass da die normal arbeitenden Fans der Reihe dran bleiben! Dann noch die Programmierung HINTER der derzeit schlechtesten Serie überhaupt (Terminator SCC), die KEINERLEI Zuschauer mitzieht! Was soll das? Wie blöd kann man sein? Aber hey, der Mysterymontag, einst ne Marke, besteht ja jetzt aus Simpsons, Terminator und DANN kommt Mystery. Wer sich dann beklagt, dass eine etablierte Serie nicht mehr läuft, der hat einfach KEINE Ahnung von Programmplanung! Und da ist Pro 7 ja führend! Man schaue sich nur mal den neuen Mittwochabend an: Eli Stone, erste Staffel lief formidabel! Sendezeit 20:15. Wo platziert man Staffel 2? 22:15 Uhr! Logik? Das Ergebnis: Neuer Sendeplatz um 0:15! Pro 7 suckt wie sonstwas! Imo DAS Seriengrab Deutschlands, bei dem abgesehen von Desperate Housewives Dreck NICHTS mehr funktioniert!

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Beitrag von Hannibal » 16.02.2009, 09:54

freeman hat geschrieben:
Das erklärt dann auch die miserablen Quoten in unseren Breitengraden,
Die einzigen zwei Gründe hierfür in unseren Breiten: allgemeine ADS in weiten Teilen der Bevölkerung
Ich sehe das als den Hauptgrund an. Klar, die Sendepolitik von Pro7 ist ne Katastrophe, aber ich traue der Mehrheit der Deutschen schlicht nicht zu, eine Serie wie "Lost" mit zusammenhängender Geschichte über mehrere Staffeln zu verfolgen. Bei Millionenquoten von "Topmodel", "DSDS", "Popstars" & Co ist das auch kein Wunder....

@SFI bzgl. "Lost": :knallkopp: ;-)

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