The Happening
The Happening
The Happening
Originaltitel: The Happening
Herstellungsland: Indien / USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: M. Night Shyamalan
Darsteller: Mark Wahlberg, Zooey Deschanel, Robert Bailey Jr., Spencer Breslin, Betty Buckley, Lyman Chen, Rich Chew, Victoria Clark, Frank Collison, Stéphane Debac, Joel de la Fuente, Tony Devon
Erklärungen, Erklärungen!
Ohne kommt der Mensch nicht aus: er muss alles wissen, egal wie peripher es seine eigene Existenz auch streifen mag. Und alles ihm Bekannte betrifft seine eigene Existenz, denn jede Art von Erkenntnis, die er gewinnt, fügt sich in den Mikrokosmos ein, der sich zu seiner Realität zusammensetzt. Kaum auszudenken, wenn auf der Welt mal was geschehen würde, was nicht zu erklären ist. Aber selbst dann offenbart der Mensch eine faszinierende Eigenschaft: er entwickelt Theorien. Er analysiert und entwickelt Theorien. Wenn genug Zeit ist, werden die dann auch noch empirisch geprüft. Und taucht dann doch mal ein schwarzer Schwan auf, obwohl Schwäne per definitionem weiß sind, so gibt es zwei Möglichkeiten: entweder die Definition wird geändert oder es handelt sich schlicht und ergreifend nicht um einen Schwan.
Komisch - bei Shyamalans “The Happening” wollte kein Mensch seiner Natur gehorchen und in die Tiefe gehen. Kann man einerseits verstehen, denn nach der öffentlichen Meinung gibt es ja eine einzige Abwärtsspirale und selbst der größte Anhänger des Inders muss auch wirklich zugeben, dass sein sechster relevanter Spielfilm rein technisch der Schwächste ist. Kein Vergleich mehr mit der Wohnkomplex-Atmosphäre von “Lady in the Water” oder dem malerischen Farbenspiel, das in “The Village” entfacht wird. Einen Trailer braucht’s längst nicht mehr, damit das Publikum mit falschen Erwartungen ins Kino geht. Diesmal reicht die Inhaltsangabe, die extrem an “War of the Worlds” und “Day of the Triffids” erinnert und von sich aus ein Wettereffektspektakel suggeriert. Dazu noch Menschen, die nicht mehr Herr ihrer Sinne sind und im Kollektiv Selbstmord begehen. “Lemmings - the Movie” oder “Flashmob - der Film”?
Derartiges wird zwar geboten, aber wer mit einer Roland-Emmerich-Gedächtnis-Erwartung an jede Menge Weltuntergang an die Sache herangeht, bekommt von Shyamalan im Gegenzug bloß ein paar dunkle Wölkchen und etwas Wind, der über eine Wiese rauscht (mit Langhalmgras, damit es auch schön wuschelt).
Alles schaut danach aus, als wolle der aufgrund seiner jüngsten Misserfolge schwer beleidigte und sich unverstanden fühlende Regisseur mal was Neues versuchen, etwas, das dem Mainstream gefallen könnte. Menschen, die sich in Scharen selbst um ihr Leben bringen, das sind schließlich Bilder, die für die Leinwand gemacht sind. Und es schaut auch so aus, als würde jenes Vorhaben scheitern. Denn Bilder, die wie für die Leinwand gemacht erscheinen, sind das nicht. Aber was genau tut er da eigentlich, der kauzige Eigenbrötler?
Er macht aus der intelligenten Spezies Mensch einen riesigen Hühnerhaufen.
Wenn man längere Zeit an einem belebten Ort verharrt und die Menschen beobachtet, fällt einem grundsätzlich immer wieder das Gleiche auf: die Koordination läuft gleichmäßig und vorhersehbar ab wie bei einem Ameisenhaufen. Der Individualismus, der heuer stets gepredigt wird, ist so betrachtet ein Trugschluss. Sinken die Benzinpreise, kann sich die Tankstelle nicht vor Kundschaft retten. Wird es heiß, will jeder ein Eis. Adam Smith (später dann Rudi Keller bezogen auf seine Sprachwandeltheorie) gebrauchte den Begriff “Invisible Hand”, um ein Phänomen zu beschreiben, bei dem jede Person dazu beiträgt, einen höheren Zweck zu erfüllen, ohne dies selbst beabsichtigt zu haben. Läuft jemand über ein Maisfeld, so hinterlässt er eine Spur, der andere folgen - und ohne es zu wollen, haben sich die Menschen einen “Trampelpfad” erschaffen.
“The Happening” konzentriert sich mit all seiner Macht auf die Spezies Mensch. Für die Naturphänomene interessiert sich Shyamalan überhaupt nicht (was ihn eben von einem Roland Emmerich unterscheidet). Vermutlich, weil sich Alfred Hitchcock einst auch gar nicht um die “Vögel” scherte. Nur die menschliche Rasse befindet sich unter dem Mikroskop. Deren Intelligenz wird halt mal von der anderen Seite aus betrachtet. Der “Invisible Hand”-Effekt gilt bei Rudi Keller als größter Beweis menschlicher Intelligenz, weil der konventionell entstandene Trampelpfad immer ökonomischer sei als jeder Entwurf, den sich ein Architekt jemals aus seinem individuellen Hirn saugen könnte. [1]
Shyamalan hingegen zeigt, wo die menschliche Koordinationsfähigkeit im Angesicht eines unerklärlichen Phänomens auf ihre Grenzen stößt. Das Trampelpfad-Beispiel greift er bildlich sogar auf, als sich drei Autos an einer Kreuzung mit fünf Straßen treffen, alle von Toten aus ihrer Richtung erzählen und einer daraufhin sagt: “Zwei Straßen bleiben noch übrig”. Ganz so, als gäbe es nur fünf Wege und nicht etwa einen kompletten 360-Grad-Radius.
Nicht einmal die Hauptfigur schafft es aus dem Zirkel der Dummheit: auch Mark Wahlberg (leider vollkommen fehlbesetzt) darf mit einer Monströsität von Fragezeichen über dem Kopf durch den Film waten und hat keine Ahnung, was eigentlich um ihn herum geschieht. Zu Beginn fällt der Schlüsselsatz, dass jede wissenschaftliche Theorie immer nur eine Theorie ist, es endgültiges Wissen also nicht geben kann. Und so sei es, die “Experten” labern im Fernsehen wie zu besten “Night of the Living Dead”-Zeiten. Sie erklären. Sie erklären.
Klar, böser Shyamalan: ist doch nicht schwer zu erraten, worauf das hinausläuft. “The Happening” ist ein Angriff auf die Wissenschaft, ein Zugeständnis für den Glauben an das Unerklärliche (und ganz nebenbei noch Umweltkritik - im Kino läuft vorher sogar ein Greenpeace-Trailer), und damit ist der Kreis zu “Signs” & Co. wieder geschlossen.
Aber wenn man sich davon nicht gerade ins Bockshorn jagen lässt, kann es interessant sein zu beobachten, wie M. Night in seiner typisch naiven Art und Weise alles von hinten aufrollt.
Beim Stichwort “erzählerisch” kommen wir dann zu dem Dilemma, das dem Film innewohnt. Da alle handelnden Figuren der Grundidee zufolge ziellos umherirren müssen, fehlt das erzählerische Moment, in dem Shyamalan sonst so heimisch ist und das - wie nun zu sehen ist - für ihn lebensnotwendig ist. Inszenatorisch kriegt der Meister der Bildsprache diesmal kaum einen Fuß auf den Boden. Immerhin, die Bauarbeiterszene ist in etwa so effektiv, wie der Vorwurf unsinnig ist, dass hier für eine nutzlose Szene grundlos an 9/11 erinnert werde [2] - meines Erachtens also sehr effektiv (und ein sehr unsinniger Vorwurf). Dann ist da noch die Szene im Autostau mit der “Kettenreaktion” der Menschen auf eine geladene Pistole, gefilmt aus der Froschperspektive. Ansonsten bleibt das “Auge des Shyamalan” diesmal erstaunlich spröde und starr, was sich insbesondere zur Mitte hin bemerkbar macht, als die Spannung ein gewaltiges Loch zu überwinden hat.
In gewisser Weise ist “The Happening” also der konträre Gegenentwurf zu “Lady in the Water”.Shyamalan kämpft mit einer Abstimmung zwischen Form und Inhalt, weil ihm schlicht und ergreifend der narrative Boden fehlt. So gesehen ist das Skript des Regisseurs für seinen eigenen Film gar nicht geeignet. Er hätte es vielleicht für einen anderen Regisseur schreiben sollen.
Und doch: zu entdecken gibt es nach wie vor einiges, wenn man bereit ist, dem hier präsentierten menschlichen Kommunikationssystem auf den Grund zu gehen.
[1] Keller, Rudi: Sprachwandel. 3. Aufl. A. Francke: Tübingen, S. 100
[2] http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,558998,00.html
Im Kino ist der Film an 8 Stellen geschnitten. Einige davon waren recht offensichtlich, obwohl sie dem Film aller Wahrscheinlichkeit nach nicht allzu viel genommen haben; zumindest funktionieren die Szenen auch so. Dennoch sollte man alleine deswegen einen Kinobesuch eher meiden (sagte der Rezensent ;) ).
Originaltitel: The Happening
Herstellungsland: Indien / USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: M. Night Shyamalan
Darsteller: Mark Wahlberg, Zooey Deschanel, Robert Bailey Jr., Spencer Breslin, Betty Buckley, Lyman Chen, Rich Chew, Victoria Clark, Frank Collison, Stéphane Debac, Joel de la Fuente, Tony Devon
Erklärungen, Erklärungen!
Ohne kommt der Mensch nicht aus: er muss alles wissen, egal wie peripher es seine eigene Existenz auch streifen mag. Und alles ihm Bekannte betrifft seine eigene Existenz, denn jede Art von Erkenntnis, die er gewinnt, fügt sich in den Mikrokosmos ein, der sich zu seiner Realität zusammensetzt. Kaum auszudenken, wenn auf der Welt mal was geschehen würde, was nicht zu erklären ist. Aber selbst dann offenbart der Mensch eine faszinierende Eigenschaft: er entwickelt Theorien. Er analysiert und entwickelt Theorien. Wenn genug Zeit ist, werden die dann auch noch empirisch geprüft. Und taucht dann doch mal ein schwarzer Schwan auf, obwohl Schwäne per definitionem weiß sind, so gibt es zwei Möglichkeiten: entweder die Definition wird geändert oder es handelt sich schlicht und ergreifend nicht um einen Schwan.
Komisch - bei Shyamalans “The Happening” wollte kein Mensch seiner Natur gehorchen und in die Tiefe gehen. Kann man einerseits verstehen, denn nach der öffentlichen Meinung gibt es ja eine einzige Abwärtsspirale und selbst der größte Anhänger des Inders muss auch wirklich zugeben, dass sein sechster relevanter Spielfilm rein technisch der Schwächste ist. Kein Vergleich mehr mit der Wohnkomplex-Atmosphäre von “Lady in the Water” oder dem malerischen Farbenspiel, das in “The Village” entfacht wird. Einen Trailer braucht’s längst nicht mehr, damit das Publikum mit falschen Erwartungen ins Kino geht. Diesmal reicht die Inhaltsangabe, die extrem an “War of the Worlds” und “Day of the Triffids” erinnert und von sich aus ein Wettereffektspektakel suggeriert. Dazu noch Menschen, die nicht mehr Herr ihrer Sinne sind und im Kollektiv Selbstmord begehen. “Lemmings - the Movie” oder “Flashmob - der Film”?
Derartiges wird zwar geboten, aber wer mit einer Roland-Emmerich-Gedächtnis-Erwartung an jede Menge Weltuntergang an die Sache herangeht, bekommt von Shyamalan im Gegenzug bloß ein paar dunkle Wölkchen und etwas Wind, der über eine Wiese rauscht (mit Langhalmgras, damit es auch schön wuschelt).
Alles schaut danach aus, als wolle der aufgrund seiner jüngsten Misserfolge schwer beleidigte und sich unverstanden fühlende Regisseur mal was Neues versuchen, etwas, das dem Mainstream gefallen könnte. Menschen, die sich in Scharen selbst um ihr Leben bringen, das sind schließlich Bilder, die für die Leinwand gemacht sind. Und es schaut auch so aus, als würde jenes Vorhaben scheitern. Denn Bilder, die wie für die Leinwand gemacht erscheinen, sind das nicht. Aber was genau tut er da eigentlich, der kauzige Eigenbrötler?
Er macht aus der intelligenten Spezies Mensch einen riesigen Hühnerhaufen.
Wenn man längere Zeit an einem belebten Ort verharrt und die Menschen beobachtet, fällt einem grundsätzlich immer wieder das Gleiche auf: die Koordination läuft gleichmäßig und vorhersehbar ab wie bei einem Ameisenhaufen. Der Individualismus, der heuer stets gepredigt wird, ist so betrachtet ein Trugschluss. Sinken die Benzinpreise, kann sich die Tankstelle nicht vor Kundschaft retten. Wird es heiß, will jeder ein Eis. Adam Smith (später dann Rudi Keller bezogen auf seine Sprachwandeltheorie) gebrauchte den Begriff “Invisible Hand”, um ein Phänomen zu beschreiben, bei dem jede Person dazu beiträgt, einen höheren Zweck zu erfüllen, ohne dies selbst beabsichtigt zu haben. Läuft jemand über ein Maisfeld, so hinterlässt er eine Spur, der andere folgen - und ohne es zu wollen, haben sich die Menschen einen “Trampelpfad” erschaffen.
“The Happening” konzentriert sich mit all seiner Macht auf die Spezies Mensch. Für die Naturphänomene interessiert sich Shyamalan überhaupt nicht (was ihn eben von einem Roland Emmerich unterscheidet). Vermutlich, weil sich Alfred Hitchcock einst auch gar nicht um die “Vögel” scherte. Nur die menschliche Rasse befindet sich unter dem Mikroskop. Deren Intelligenz wird halt mal von der anderen Seite aus betrachtet. Der “Invisible Hand”-Effekt gilt bei Rudi Keller als größter Beweis menschlicher Intelligenz, weil der konventionell entstandene Trampelpfad immer ökonomischer sei als jeder Entwurf, den sich ein Architekt jemals aus seinem individuellen Hirn saugen könnte. [1]
Shyamalan hingegen zeigt, wo die menschliche Koordinationsfähigkeit im Angesicht eines unerklärlichen Phänomens auf ihre Grenzen stößt. Das Trampelpfad-Beispiel greift er bildlich sogar auf, als sich drei Autos an einer Kreuzung mit fünf Straßen treffen, alle von Toten aus ihrer Richtung erzählen und einer daraufhin sagt: “Zwei Straßen bleiben noch übrig”. Ganz so, als gäbe es nur fünf Wege und nicht etwa einen kompletten 360-Grad-Radius.
Nicht einmal die Hauptfigur schafft es aus dem Zirkel der Dummheit: auch Mark Wahlberg (leider vollkommen fehlbesetzt) darf mit einer Monströsität von Fragezeichen über dem Kopf durch den Film waten und hat keine Ahnung, was eigentlich um ihn herum geschieht. Zu Beginn fällt der Schlüsselsatz, dass jede wissenschaftliche Theorie immer nur eine Theorie ist, es endgültiges Wissen also nicht geben kann. Und so sei es, die “Experten” labern im Fernsehen wie zu besten “Night of the Living Dead”-Zeiten. Sie erklären. Sie erklären.
Klar, böser Shyamalan: ist doch nicht schwer zu erraten, worauf das hinausläuft. “The Happening” ist ein Angriff auf die Wissenschaft, ein Zugeständnis für den Glauben an das Unerklärliche (und ganz nebenbei noch Umweltkritik - im Kino läuft vorher sogar ein Greenpeace-Trailer), und damit ist der Kreis zu “Signs” & Co. wieder geschlossen.
Aber wenn man sich davon nicht gerade ins Bockshorn jagen lässt, kann es interessant sein zu beobachten, wie M. Night in seiner typisch naiven Art und Weise alles von hinten aufrollt.
Beim Stichwort “erzählerisch” kommen wir dann zu dem Dilemma, das dem Film innewohnt. Da alle handelnden Figuren der Grundidee zufolge ziellos umherirren müssen, fehlt das erzählerische Moment, in dem Shyamalan sonst so heimisch ist und das - wie nun zu sehen ist - für ihn lebensnotwendig ist. Inszenatorisch kriegt der Meister der Bildsprache diesmal kaum einen Fuß auf den Boden. Immerhin, die Bauarbeiterszene ist in etwa so effektiv, wie der Vorwurf unsinnig ist, dass hier für eine nutzlose Szene grundlos an 9/11 erinnert werde [2] - meines Erachtens also sehr effektiv (und ein sehr unsinniger Vorwurf). Dann ist da noch die Szene im Autostau mit der “Kettenreaktion” der Menschen auf eine geladene Pistole, gefilmt aus der Froschperspektive. Ansonsten bleibt das “Auge des Shyamalan” diesmal erstaunlich spröde und starr, was sich insbesondere zur Mitte hin bemerkbar macht, als die Spannung ein gewaltiges Loch zu überwinden hat.
In gewisser Weise ist “The Happening” also der konträre Gegenentwurf zu “Lady in the Water”.Shyamalan kämpft mit einer Abstimmung zwischen Form und Inhalt, weil ihm schlicht und ergreifend der narrative Boden fehlt. So gesehen ist das Skript des Regisseurs für seinen eigenen Film gar nicht geeignet. Er hätte es vielleicht für einen anderen Regisseur schreiben sollen.
Und doch: zu entdecken gibt es nach wie vor einiges, wenn man bereit ist, dem hier präsentierten menschlichen Kommunikationssystem auf den Grund zu gehen.
[1] Keller, Rudi: Sprachwandel. 3. Aufl. A. Francke: Tübingen, S. 100
[2] http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,558998,00.html
Im Kino ist der Film an 8 Stellen geschnitten. Einige davon waren recht offensichtlich, obwohl sie dem Film aller Wahrscheinlichkeit nach nicht allzu viel genommen haben; zumindest funktionieren die Szenen auch so. Dennoch sollte man alleine deswegen einen Kinobesuch eher meiden (sagte der Rezensent ;) ).
Wegen den Schnitten wurde der auch vorerst von mir gemieden ... auf DVD bekommt er seine faire Chance. Die Kritik reiht sich in den allgemeinen Tenor eher negativer Kritiken ein ... Der Lack beim Shyamalan ist jetzt wirklich schon eine Weile ab und mir geht dieser kleine Eigenbrötler menschlich auch inzwischen tierisch auf den Sack mit seinem Gejammer ...
Dass es inzwischen aber schon so schlimm ist, dass er sich seine Filme nur über Kooperationen mit Bollywoodstudios finanzieren kann, offenbart, wie schlimm es wirklich um ihn bestellt ist ... soviel wird er nicht mehr auf die Beine gestellt bekommen ...
In diesem Sinne:
freeman
Dass es inzwischen aber schon so schlimm ist, dass er sich seine Filme nur über Kooperationen mit Bollywoodstudios finanzieren kann, offenbart, wie schlimm es wirklich um ihn bestellt ist ... soviel wird er nicht mehr auf die Beine gestellt bekommen ...
In diesem Sinne:
freeman
Dabei sehe ich meine Kritik eigentlich eher als Plädoyer für den Film - oder zumindest für das Skript (das ja auch vom Regisseur angefertigt wurde). Ich finde den Tenor wieder maßlos überzogen, gerade weil er nicht wiedergibt, dass "The Happening" durchaus nicht bloß hohles Geschwafel ist, sondern über Substanz verfügt. Nur macht sich eben keiner mehr die Mühe, bei einem Shyamalan-Film danach zu suchen.
Bloß filmisch ist das eben der Tiefpunkt. Ich bin mir auch sicher, du wirst ihn gar nicht mögen. In den Kategorien, die dir wichtig sind, schneidet er gar nicht gut ab.
Dass der Film über Bollywood mitfinanziert wird, hatte ich bei meinem Kinobesuch gar nicht bedacht, sonst hätte ich womöglich anders entschieden.
Bloß filmisch ist das eben der Tiefpunkt. Ich bin mir auch sicher, du wirst ihn gar nicht mögen. In den Kategorien, die dir wichtig sind, schneidet er gar nicht gut ab.
Dass der Film über Bollywood mitfinanziert wird, hatte ich bei meinem Kinobesuch gar nicht bedacht, sonst hätte ich womöglich anders entschieden.
Absolut herrlich, du spricht mal wieder dem Pöbel aus dem Herzen. Besser könnte ich die an Mißverständnissen reiche Beziehung zwischen Shyamalan und seinem Publikum nicht umschreiben.SFI hat geschrieben:Wegen Raumschiffen bin ich seinerzeit ins Kino, bekommen habe ich wuschelnde Grashalme um Vince passend zu zitieren.
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Dass ich zu den Menschen gehöre, die Shyamalan für maßlos unterschätzt halten, dürfte bekannt sein... Dass dieser Film so abflacht dürfte aber wohl eher an den Drehbuchänderungen liegen, die das Studio dem Regisseur nach einem vermeintlich "langweiligen" Drehbuch auferlegt haben. Schade. Film wird dann irgendwann ungekürzt auf DVD goutiert.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Ich hab den Film vor etwa 3 Wochen ungeschnitten im Basler Kino gesehen. Und war brutal enttäuscht. Absolut einer der schlechtesten Filme, die ich bisher im Kino gesehen habe.
Meine Kritik ist hier zu finden:
http://dompathug.blogspot.com/2008/07/happening.html
Meine Kritik ist hier zu finden:
http://dompathug.blogspot.com/2008/07/happening.html
Also die Grundidee hinter The Happening rund um die Natur, die die Spezies Mensch zu ihrem Lieblingsgegner erklärt, ist ganz großes Kino und weiß durchaus zu begeistern. Und etwa ein Drittel der Laufzeit lang macht Shyamalan verdammt viel verdammt richtig. Doch mit zunehmender Laufzeit scheint vor allem ein Zustand die Produktion gelähmt zu haben: Hilflosigkeit! Shymalan bekommt seinen Film nicht unter Kontrolle (was sollte die Einlage bei der alten Omi?), Mark Wahlberg scheint nicht einmal ansatzweise zu kapieren, was er in dem Film macht und Zooey Deschanel dilettiert so grausam vor sich hin, dass jeder Blick aus ihren weit aufgerissenen Augen in der Seele schmerzt. Ein peinliches Fremdschämgefühl stellt sich ein und man wird es überhaupt nicht mehr los.
Obendrein stellt man sich die verschiedensten Fragen ... Warum gehen die Menschen, als sie wissen, woher der Wind weht (voll doppeldeutig LOL), nicht einfach gegen die Natur vor? Warum fliehen sie weiter aufs Land? Warum bleiben sie nicht in den Betonwüsten moderner Zivilisation? Und und und ... die Folge: Die Fragezeichen, die der Vince über Mark Wahlbergs Kopf erspäht haben will, übertragen sich unisono auf den Zuschauer, der mehr und mehr versucht ist, einfach auszuschalten. Zu wenig durchdacht wirkt das ganze Konstrukt. Die im Kino geschnittenen "harten" Momente hätte sich Shyamalan auch schenken können, da sie teils extrem unfreiwillig komisch geraten. Zumindest in Inszenierung und Schauspielführung (also in den Momenten, wo sie existiert ) geht der Inder mal neue Wege und legt das Lethargische vorhergehender Inszenierungen ab ...
Dennoch gab es imo in diesem Jahr keine peinlichere Schauspielleistung als die von Mark in der Schulklasse ... Himmel Hilf!
In diesem Sinne:
freeman
Obendrein stellt man sich die verschiedensten Fragen ... Warum gehen die Menschen, als sie wissen, woher der Wind weht (voll doppeldeutig LOL), nicht einfach gegen die Natur vor? Warum fliehen sie weiter aufs Land? Warum bleiben sie nicht in den Betonwüsten moderner Zivilisation? Und und und ... die Folge: Die Fragezeichen, die der Vince über Mark Wahlbergs Kopf erspäht haben will, übertragen sich unisono auf den Zuschauer, der mehr und mehr versucht ist, einfach auszuschalten. Zu wenig durchdacht wirkt das ganze Konstrukt. Die im Kino geschnittenen "harten" Momente hätte sich Shyamalan auch schenken können, da sie teils extrem unfreiwillig komisch geraten. Zumindest in Inszenierung und Schauspielführung (also in den Momenten, wo sie existiert ) geht der Inder mal neue Wege und legt das Lethargische vorhergehender Inszenierungen ab ...
Dennoch gab es imo in diesem Jahr keine peinlichere Schauspielleistung als die von Mark in der Schulklasse ... Himmel Hilf!
In diesem Sinne:
freeman
Ist zwar nur der Trailervergleich, aber da ist ja alles harte bei ... und genau das ist jetzert eben drin
Zudem hat die DVD in den Deleted Scenes noch nen paar Todesszenen drin ...
In diesem Sinne:
freeman
Zudem hat die DVD in den Deleted Scenes noch nen paar Todesszenen drin ...
In diesem Sinne:
freeman
Also ich muss sagen, ich hab den jetzt mal auf DVD gesehen und tja, er ist gegenüber der Erstsichtung gewachsen. Also so als unterschwellige Komödie macht der dann doch irgendwie Spaß und plötzlich war auch meine Langeweile weg. Lag vielleicht daran, dass enem der auffällige Inszenierungsstil Shyamalans plötzlich so massiv ins Auge fällt. Die Wertung werde ich nicht erhöhen, aber das könnte nach "Dreamcatcher" mein neuer persönlicher Kultfilm werden...
EDIT: Die uncut-Szenen machen den Film imo nicht besser, manche wirken sogar in der Kino-Cut-Fassung intensiver.
EDIT: Die uncut-Szenen machen den Film imo nicht besser, manche wirken sogar in der Kino-Cut-Fassung intensiver.
Kann die teilweise harsche Kritik am Film so gar nicht nachvollziehen, denn für mich war THE HAPPENING ein zwar nicht immer schlüssiges, aber dennoch sehr spannendes und atmosphärisch dichtes Filmerlebnis.
Ich würde mich auch durchaus als Freund des mystikverliebten Inders (das isser doch, oder?) bezeichnen, bisher haben mir alle seine Filme gefallen mit Ausnahme des von mir noch nicht gesichteten LADY IN THE WATER.
Ich würde mich auch durchaus als Freund des mystikverliebten Inders (das isser doch, oder?) bezeichnen, bisher haben mir alle seine Filme gefallen mit Ausnahme des von mir noch nicht gesichteten LADY IN THE WATER.
Ja, ist Inder.
"The Happening" ordne ich inzwischen auf der gleichen Stufe ein wie de Palmas "Femme Fatale": überpräsente Hitchcock-Schule, ohne dass ein inhaltlicher Kontext zu erkennen wäre. Deswegen kann ich mich inzwischen so wunderbar über die dominante Kameraführung amüsieren und plötzlich ist der Film gar nicht mehr langweilig.
"The Happening" ordne ich inzwischen auf der gleichen Stufe ein wie de Palmas "Femme Fatale": überpräsente Hitchcock-Schule, ohne dass ein inhaltlicher Kontext zu erkennen wäre. Deswegen kann ich mich inzwischen so wunderbar über die dominante Kameraführung amüsieren und plötzlich ist der Film gar nicht mehr langweilig.
Anfangs fragt man sich noch woher der Blacklash der Kritik gegen diesen Film kommt, ist die Auftaktsequenz doch extrem effektiv inszeniert, gerade was die Bauarbeiterszene angeht. Sobald die Hauptdarsteller auftauchen, ist einem allerdings klar warum: Wahlberg wirkt viel zu tumb für den smarten Biologielehrer, während Zooey Deschanels affektiertes Spiel und ihr halbirrer Blick noch befremdlicher sind - dabei können beide Darsteller es definitiv besser, weshalb Schauspielerführung hier nicht zu Shyamalans Interesse gehört zu haben scheint. Auch sonst ist der Film eine komplett spannungsfreie Reise durch das Krisengebiet, bei dem alle Opfer von vornherein feststehen, wenn sie sich von Wahlberg und seiner Crew trennen und Versuche Wind als bedrohlich zu inszenieren derbe in die Hose gehen. Stellenweise wird es unfreiwillig komisch, etwa beim Zwiegespräch mit der Zimmerpflanze oder der durchgedrehten alten Frau. Überraschungsarm werden dann die Hintergründe enthüllt, die der Zuschauer dank Shyamalans unsubtiler Inszenierung mit zig Zooms auf Baumkronen schon lange vor den Charakteren durchschaut, anderes wird angedeutet (warum gerade dieses Krisengebiet), aber nie vollends enthüllt, aber um ehrlich zu sein: "The Happening" ist so freudlos und öde, dass es mich auch nicht die Bohne interessiert hat. Manche der späteren Selbstmord- und Leichenfundszenen kommen kurz an die Beklemmung des Auftakts heran (Erhängte), andere gehen dagegen wieder ins unfreiwillig komische. Egal, was Shyamalan da an Subtext drin haben wollte - besser wäre es gewesen, der eigentliche Text hätte erst einmal funktioniert.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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