Filmtagebuch: Ed Hunter

Besucht die Filmtagebücher unserer Männer, eröffnet Euer eigenes Tagebuch oder diskutiert einfach mit.

Moderator: SFI

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 28.12.2008, 01:10

Keinohrhasen (2007)

Bild

Als Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion schuf Til Schweiger mit der Romantikkomödie „KeinOhrHasen“ den deutschen Überraschungshit 2007: Zwar kann der mit zahlreichen heimischen Schauspielgrößen exzellent besetzte Spaß um einen zu Sozialstunden verdonnerten Klatschreporter, der sich ins Lieblings-Hänseleien-Opfer seiner Kindheit verliebt, den Unterhaltungslevel der enorm flotten ersten halben Stunde nicht durchgehend halten, liefert dank mal sympathischer, mal skurriler Figuren, herrlicher Gags, satirischer Ansätze, netten Soundtracks (u.a. One Republic mit „Apologize“) und einer Vielzahl prominenter Cameo- und Nebenrollen-Gäste von Wladimir Klitschko über Christian Tramitz bis zu Armin Rhode aber durchweg schönes, kurzweiliges Entertainment.

:liquid8:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 31.12.2008, 01:00

Australia

Bild

Originaltitel: Australia
Herstellungsland: Australien, USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Baz Luhrmann
Darsteller: Hugh Jackman, Nicole Kidman, David Wenham, Bryan Brown, Ray Barrett, Tony Barry

Nachdem er sich mit „Romeo & Julia“ und „Moulin Rouge“ als König der Seltsamkeit empfohlen hatte, inszenierte der Australier Baz Luhrman 2008 mit „Australia“ im Gegensatz zu seinen vorangegangenen Werken eine in allen Belangen sehr klassische, traditionelle und gewissermaßen altmodische Liebeserklärung an seine Heimat, die Schema-F-Plotmotive des US-Westerns mit WW2-Dramatik, großen Gefühlen und Humor mixt. Hochkarätig besetzt mit Oscarpreisträgerin Nicole Kidman und „X-Men“-Wolverine Hugh Jackman erweist sich „Australia“ als beileibe nicht perfektes, über seine stattliche die Zweieinhalbstunden-Marke überschreitende Laufzeit hinweg jedoch stets unterhaltsames Epos, dessen erklärtes Ziel es ist, die Zuschauer zur schleunigen Buchung eines Australien-Trips im nächstbesten Reisebüro zu animieren.

1939: Die englische Aristokratin Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman) nimmt die weite Reise nach Australien auf sich, um geschäftliche Angelegenheiten mit ihrem dort eine Rinderfarm besitzenden Mann zu regeln. Unter Führung des raubeinigen Viehtreibers Drover (Hugh Jackman) im Outback angekommen, muss sie allerdigns erkennen, dass ihr Gatte kürzlich mit einem Speer ermordet wurde. Während man offiziell den Aborigine King George als Schuldigen anprangert, kommt Sarah schnell einem auf der Farm angestellten Gehilfen des Rinderbarons King Carney (Bryan Brown) auf die Schliche, der alles daran setzt, ihr ihr Landgut abzujagen, um sein Monopol zu festigen. Gut, dass Lady Ashley im Kampf um ihren Besitz Drovers Hilfe gewinnen kann…

Hauptaugenmerk wie Hauptqualität von „Australia“ liegen in der majestätischen Postkartenmotiv-Präsentation des entlegenen Kontinents, dessen Schönheit Luhrmann mit wundervollen Naturaufnahmen und herausragender Kameraarbeit ein mehr als beeindruckendes Denkmal setzt. Gigantische Rinderherden, epische Schwenks über das Outback und selbstverständlich ein Maximum an Sonnenuntergängen formen in Verbindung mit Cowboy-Romantik und Westernfeeling den perfekten Werbefilm für die Urlaubsplanung 2009 – letzterer Bestandteil ist dabei nicht nur den zahlreichen Aufnahmen Rindertreibender, in Slow-Motion posender Cowboy-Hut-Träger, sondern auch dem klassischen amerikanischen Western entlehnten zentralen Plotmotiv des mit allen Mitteln das letzte ihm noch nicht gehörende Stück Land begehrenden, skrupellosen Großgrundbesitzers geschuldet. Mit einem übermäßig originellen Skript kann „Australia“ somit nicht punkten, zumal auch das im Schlussdrittel aufkommende Kriegsmotiv als „Pearl Harbor“ light daherkommt. Die Schwerpunkte der Handlung liegen dabei weniger auf der verhältnismäßig erstaunlich wenig im Zentrum stehenden Romanze zwischen Kidman und Jackman als der Problematisierung der Aborigine-Diskriminierung und „verlorenen Generation“ von den Weißen geächteter Mischlingskinder.

So sehr der von Luhrmann fast ausschließlich mit Australiern besetzten Produktion die Aborigine-Thematik glaubwürdig am Herzen zu liegen scheint, so klar steht bei alldem aber der Unterhaltungscharakter des Geschehens im Vordergrund – schlagen die Versuche, selbigen in der ersten Dreiviertelstunde mit völlig verunglücktem, albernem over-the-top-Humor zu unterstützen, bedauerlicherweise spektakulär fehl, so entwickelt sich „Australia“ mit zunehmender Laufzeit doch noch zum mitunter Erinnerungen an die großen Epen der Kinogeschichte wahr werden lassenden, emotionalen Abenteuerdrama, das seinen großartigen Aufnahmen und spektakulären Schauwerten eine große, gegen Ende an der Kitschgrenze kratzende Portion Gefühl an die Seite stellt.
Trotz angesichts der stattlichen Laufzeit sehr souverän gegebener Kurzweiligkeit ist „Australia“ dabei nicht frei von Problemen: Neben zu Anfang allzu albernen Humor und der wenig Neues bietenden Story machen sich die mir persönlich mit ihrem Overacting tierisch auf die Nerven gehende Nicole Kidman, die teils verschenkten Actionmomente und die kaum glänzenden Bösewichter negativ bemerkbar. Von letzteren geht abgesehen vom Versuch, Lady Ashleys Rinderherde in einen Abgrund zu treiben, bedauerlicherweise selten eine über bloße mündliche Drohungen hinausgehende Gefahr aus und selbst als es am Schluss zur Lebensgefahr für ein Aborigine-Kind einschließenden Konfrontation kommt, rückt Luhrmann die sich ankündigende Rettung schon frühzeitig so prominent ins Bild, dass Spannungspotential kaum genutzt wird. Auch bzw. vor allem die Action hinterlässt daneben den Eindruck, weitaus überzeugender hätte gestaltet werden zu können – neben einem mäßigen Auftakt-Faustkampf in einer Bar kommt in der Hauptsache der finale japanische Fliegerangriff auf den Hafen nicht über Durchschnittsniveau hinaus. Explosionen stets nur aus unmittelbarer Nähe, wenige, dann aber durchaus überzeugende dynamisch eingefangene Totalen – da hatte Michael Bays offensichtliche Referenz „Pearl Harbor“ weitaus mehr auf dem Kasten.

Schauspielerisch liefert vor allem Hugh Jackman als cooles Viehtreiber-Raubein eine famose Leistung ab, während Nicole Kidman darstellerisch zwar ihrer aristokratischen Lady-Rolle gerecht wird, mir mit ihrem vor allem in der Weltenclash-dominierten, humoristisch ausgerichteten Anfangsphase des Films mit ihrem over-the-top-Gezicke aber fürchterlich an den Nerven gezerrt hat. Die finalen Gefühlsausbrüche im Rahmen des kitschigen Friede-Feuer-Eierkuchen-Happy-Ends gehen ihr dafür immerhin souverän von der Hand.

Fazit: Mit „Australia“ setzte Baz Luhrman seiner Heimat als Regisseur und Drehbuchautor ein bildgewaltiges Denkmal, das in der Hauptsache als wunderschön eingefangener, epischer Australien-Reiseprospekt funktioniert, daneben altmodisch-traditionelle, mit mal mehr, mal weniger gelungener Komik aufgelockerte Abenteuerromantik mit Elementen des Westerns und des Weltkriegsdramas liefert und die Diskriminierung der Aborigines problematisiert. Wenngleich man aus Action und Spannung noch mehr hätte machen können, gestaltet sich „Australia“ doch als überzeugendes, unterhaltsames Natur- und Gefühls-Epos in der Tradition großen Hollywood-Kinos – nur eben voll und ganz dem titelgebenden Känguru-Kontinent gewidmet.

:liquid7:,5
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
freeman
Expendable
Expendable
Beiträge: 61545
Registriert: 12.12.2004, 23:43
Wohnort: Rötha

Beitrag von freeman » 01.01.2009, 22:56

Die Schwerpunkte der Handlung liegen dabei weniger auf der verhältnismäßig erstaunlich wenig im Zentrum stehenden Romanze zwischen Kidman und Jackman als der Problematisierung der Aborigine-Diskriminierung und „verlorenen Generation“ von den Weißen geächteter Mischlingskinder.
Ich denke mal, der Buz hat einfach das bemerkt, was im Trailer und auf JEDEM Bild zum Film schon lauthals herausgebrüllt wurde: Jackman und Kidman ... da stimmt die Chemie einfach nicht. Die passen auch null zueinander. Da hat einfach der Castingagent geschlampt bzw. die olle Kidman wurde nur besetzt, weil sie derzeit eben der größte australische weibliche Star ist ... und das wo es für diese Aussage nicht einmal monetäre Beweise gibt! Danke fürs Review. Bei dem muss eine Premiere Ausstrahlung reichen, einfach weil ich die Kidman net ertrage ... mit ihren Schlauchlippen, made for her Husband ... :lol:

In diesem Sinne:
freeman
Bild

Benutzeravatar
SFI
Expendable
Expendable
Beiträge: 103942
Registriert: 09.08.2004, 07:58
Wohnort: Suraya Bay
Kontaktdaten:

Beitrag von SFI » 02.01.2009, 10:09

Dito freeman, konnte den drohenden Kinobesuch gerade noch so abwenden! :lol:
PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

Benutzeravatar
StS
Actioncrew
Actioncrew
Beiträge: 28466
Registriert: 04.10.2005, 21:43
Wohnort: Harsh Realm, Hannover

Beitrag von StS » 02.01.2009, 11:26

Freeman´s Meinung kann man bei Filmen mit Nicole NULL ernst nehmen (das wissen wir doch inzwischen restlos alle aus Erfahrung) - zumal sie durchweg gute Kritiken für ihre Performance erhalten hat. Ich kann bei ihm (speziell in dem Fall) einfach nicht verstehen, wie man dermaßen verbissen (blind und fehlerhaft) unobjektiv sein kann. :wink:

Benutzeravatar
SFI
Expendable
Expendable
Beiträge: 103942
Registriert: 09.08.2004, 07:58
Wohnort: Suraya Bay
Kontaktdaten:

Beitrag von SFI » 02.01.2009, 14:48

Imo net nur bei der Nicole! :lol:
PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

Benutzeravatar
freeman
Expendable
Expendable
Beiträge: 61545
Registriert: 12.12.2004, 23:43
Wohnort: Rötha

Beitrag von freeman » 02.01.2009, 23:35

Einfach weil die ne vollkommen talentfreie Büchs ist, die sich auf irgendwas was einbildet, was net da ist ... eben genau, wie ihre Fans ... aber die stehen vermutlich auf ihre vollen Silikonschlauchboote im Gesicht ...

Alleine der Auftritt bei Wetten Dass... genial charmebefreit, stocksteif, langweilig, intelligenzbefreit und ungefähr so ausdrucksstark, wie der Sofabezug, der hinter ihr glänzte. Und daneben Hugh Jackman, der einfach mal alles weggerockt hat und gezeigt hat, dass ihn die Show nicht ankotzt oder langweilt, obwohl sie es vermutlich auch getan hat :lol:

Ich halte es da mit Uwe Boll, der in seinem Audiokommentar zu Bloodrayne II ALLES zum Thema weibliche Schauspieler gesagt hat ...

Scheeeee ... ;-)

In diesem Sinne:
freeman
Bild

Benutzeravatar
SFI
Expendable
Expendable
Beiträge: 103942
Registriert: 09.08.2004, 07:58
Wohnort: Suraya Bay
Kontaktdaten:

Beitrag von SFI » 03.01.2009, 09:40

Bin da deiner Meinung! :lol:
PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

Benutzeravatar
freeman
Expendable
Expendable
Beiträge: 61545
Registriert: 12.12.2004, 23:43
Wohnort: Rötha

Beitrag von freeman » 03.01.2009, 23:30

Wenigstens einer ;-) ... wir können uns ja irgendwann mal zusammen den Australia geben und den Hugh anschmachten ;-)

In diesem Sinne:
freeman
Bild

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 04.01.2009, 00:07

freeman hat geschrieben:Wenigstens einer ;-)
Ney, zwei. Ich kann die Kidman auch aufn Tod nicht ausstehen. ;-)
"Makel des Films: Die Kidman ist scheiße" kann man halt so nur nicht in nem Review formulieren. :lol:

-------------------------------------------------------------------------------------

Running Out of Time II (2001)

Bild

Auch Johnnie Tos Fortsetzung zu seinem flotten 1999er Thrillerhit „Running out of Time“ erweist sich als kurzweiliges HK-Entertainment: Zwar bietet das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Cop und Gangster inhaltlich kaum mehr als eine Kopie des Vorgängers und lässt dessen Melancholie und Coolness geschuldete atmosphärische Klasse sowie Hauptdarsteller Andy Lau vermissen, für spaßige Unterhaltung sorgen die launigen Spielchen des diesmal von Ekin Cheng gemimten schlitzohrigen Verbrechers mit einem gewohnt souveränen Lau Ching Wan als seinem Widersacher hoffnungslos unterlegenem Polizist aber auch beim zweiten Mal mühelos.

:liquid7:

Severance - Ein blutiger Betriebsausflug (2006)

Bild

Nachdem er 2004 mit dem gelungenen, atmosphärischen Franka-Potente-Schocker „Creep“ sein überzeugendes Regiedebüt hingelegt hatte, blieb Christopher Smith dem Horrorgenre auch für sein zweites Werk treu und inszenierte mit „Severance“ 2006 einen kleinen Hit, der die Mitarbeiter eines Rüstungskonzerns auf ein Teambildungs-Wochenende ins osteuropäische Hinterland schickt – mit tödlichen Folgen. Formal klassischen Backwood-Slasher- und Survivalschocker-Bahnen folgend, ragt „Severance“ durch ironische Referenzen an die eigenen Genrekonventionen und schwarzen Humor sowie satirischen Zwischentöne aus dem Durchschnitt heraus, verlegt sich vor allem gegen Ende jedoch zu sehr auf gewöhnliche Überlebenskampf-Standards. Ein interessanter und sehenswerter, mehr dezent als aufdringlich humoristisch angehauchter Survival-Schocker, dem das doch zu altbekannte Handlungsschema jedoch den Weg zum Genrehighlight verbaut.

:liquid6:,5

Ein Duke kommt selten allein - Wie alles begann (2007)

Bild

Wie man ein liebloses Prequel mit auf Kopien der Originaldarsteller getrimmten jugendlichen Ersatzkaspern schmerzvoll in den Sand setzen kann, hat vor einigen Jahren der unsägliche Nachklapp zum Jim-Carrey-Klassiker „Dumm & dümmer“ bewiesen, das als Vorgeschichte angelegte, wenngleich als solche nur bedingt funktionierende DTV-Followup zum 2005er Remake des TV-Kults „Dukes of Hazzard“, in dem Johnny Knoxville und Seann William Scott im Dodge Charger durch spaßig-anspruchsloses Funentertainment brausten, erweist sich im Gegensatz dazu glücklicherweise als weitgehend passable Angelegenheit. Zwar vermisst man Scott und Knoxville angesichts des blassen neuen Protagonistenduos äußerst bald und präsentiert sich der Streifen als insgesamt albernere und lächerlichere Neuauflage des Erstlings, dessen hier sklavisch repetierte Erfolgsformel aus flottem Rocksoundtrack, netten Autojagden und vielen hübschen und nackten Mädels sorgt aber auch beim zweiten Mal für Kurzweil.

:liquid7:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 05.01.2009, 01:30

Absolon (2002)

Bild

Nach Verblassen des „Highlander“-Ruhms im DTV-Dschungel versunken, wirkte Christopher Lambert unter anderem im soliden 2002er B-Sci-Fi-Thriller „Absolon“ mit. Dessen wenig einfallsreiche Story um ein für die Auslöschung von über drei Vierteln der Menschheit verantwortliches Killervirus und die Jagd nach dem Heilmittel setzt Regiedebütant David Barto, für den der Streifen der bislang einzige seiner Karriere bleiben sollte, dankenswerterweise relativ flott und optischen Spielereien wie Fast-Motion und dynamischen 180°-Reißschwenks geschuldet auch visuell recht ansprechend um und leistet in den Actionszenen, als deren Highlights sich eine Autojagd und der Schlussfight Lou Diamond Philipps vs. Christopher Lambert herauskristallisieren, recht souveräne, auf gutem DTV-Niveau angesiedelte Arbeit. Auf Darstellerseite konnte man neben dem Highlander mit Philipps sowie Ron „Hellboy“ Perlman zwei weitere prominente B-Recken verpflichten, mehr als ihre bloße Präsenz zum Kassieren des Gehaltsschecks sind die drei reichlich lustlos wirkend aber allesamt nicht gewillt, in „Absolon“ einzubringen: Während Lambert storybedingt überwiegend passiv durch die Actionszenen gurkt, sich alle naslang retten lassen muss und daneben eine herzlich unmotivierte Autopilot-Performance herunterspult, ist Lou Diamond Philipps vollauf damit beschäftigt, böse in die Kamera zu stieren und seine Sonnenbrille auf- und ab zu setzen, während Perlman den ganzen Film über gar nicht erst seinen Schreibtischsstuhl verlässt und nichts weiter tut, als sich mit Videoschirmen zu unterhalten und sein Henchmen-Team zusammenzustauchen. Obgleich die halbherzige kritische Untertöne hinsichtlich rücksichtslosem Umgang mit der Umwelt und dem arroganten, selbstzerstörerischen Wesen des Menschen beinhaltende Handlung in der Zukunft angelegt und laut den Eingangstexttafeln der Großteil der Menschheit dahingerafft ist, findet dies auf Setting-Ebene leider nicht die geringste Entsprechung: Von futuristischen Welten gleichwie deprimierender Endzeit keine Spur, könnte die in alltäglichen urbanen Kulissen gefilmte Story genauso gut im profanen Hier und Heute spielen und bringt damit jegliches atmosphärisches Potential schon im Vorhinein zu Fall. Aufgrund seiner weitgehend flotten Inszenierung, ausreichendem Actionaufkommen und dem bei aller Schema-F-Konstruktion bewährt soliden Plot reicht es insgesamt für ansehbare B-Unterhaltung aber allemal.

Knappe
:liquid6:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
StS
Actioncrew
Actioncrew
Beiträge: 28466
Registriert: 04.10.2005, 21:43
Wohnort: Harsh Realm, Hannover

Beitrag von StS » 05.01.2009, 08:07

Die Diskussion hatten wir recht oft (Sinn und Zweck von Filmtagebüchern im Hinblick auf den Inhalt der Seite hier an sich) ... aber gerade bei Kommentaren dieser Länge und Quali möchte ich doch bitte drum bitten, die doch auch im entprechenden Thread zu hinterlegen bzw sich die Mühe zu machen, allgemein mal zu schauen, ob ein solcher denn überhaupt vorhanden ist (so wie es der John Clark auch macht). Danke. :wink:

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 05.01.2009, 18:10

War durchaus meine Absicht, bloß wenn ich in nen Review-Thread poste, will ich vorher auch das Review durchlesen und darauf hatt ich gestern nacht um halb 2 keine Lust mehr, wär schon eh noch geschehen heute. ;-)
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
StS
Actioncrew
Actioncrew
Beiträge: 28466
Registriert: 04.10.2005, 21:43
Wohnort: Harsh Realm, Hannover

Beitrag von StS » 05.01.2009, 18:51

Dann ist ja jut! :wink:

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 06.01.2009, 01:37

Brücke nach Terabithia (2007)

Bild

Ein gelungenes, schönes Kinder-Abenteuerdrama mit Fantasy-Einschlag, dessen Idee um eine von zwei in der Schule gehänselten Außenseitern erschaffene, von Fabelgestalten bevölkerte Parallelwelt mir umgehend Assoziationen zum gängigen Interpretationsansatz von Guillermo del Toros meisterlichem Vorjahresfilm „Pan’s Labyrinth“ hervorrief, stellt Gabor Csupos auf einer Romanvorlage basierendes 2007er Regiedebüt „Brücke nach Terabithia“ dar, das Actionspezi Robert Patrick in einer Nebenrolle als überforderten Vater an Bord hat. Die Flucht eines Zeichenkünstlers und einer Schriftstellertochter, die in der Schule regelmäßig gemobbt werden, ins imaginäre Terabithia-Universum präsentiert sich als im richtigen Ton inszeniertes Loblied auf die Kraft der Fantasie, das im Fantasywald fantasievolle CGI-Creatures auffährt, sich in der Realität einfühlsam mit Themen wie Ausgrenzung, Tod und Verlust auseinandersetzt und dabei auf ein überzeugendes, sympathisches Jungdarstellergespann in den Hauptrollen sowie einen gelungenen Soundtrack bauen kann. Lediglich ein gegen Ende des Films eingebrachter tragischer Unglücksfall, der den Charakter des Lobpreises der Macht der Imagination zunächst zu demontieren scheint, seine sich frühzeitig ankündigende Botschaft aber letzten Ende nichtsdestotrotz nicht variiert und den unvermittelten Todesfall abgesehen von einer gelungenen Thematisierung des schwierigen Umgangs des sich selbst die Schuld zuweisenden Protagonisten mit der Sache kaum für die Handlung elementar erscheinen lässt, entzieht sich meinem Notwendigkeitsverständnis. Die grundsätzlichen Storybausteine sowohl hinsichtlich dem reale Problematiken betreffenden Part des Streifens als auch der Idee einer Flucht vor der tristen Realität bietenden Parallelwelt sind dabei durchaus nicht neu, werden aber flott und gekonnt vernküpft. Insgesamt ist „Brücke nach Terabithia“ somit ein sehr gelungenes und sehenswertes Drama mit hoffnungsvoller Message.

:liquid7:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 06.01.2009, 23:19

Forever Young (1992)

Bild

Nach einer Reihe kultiger Actionfilme machte „Lethal Weapon“-Star Mel Gibson 1992 einen Ausflug ins Genre der fantastisch angehauchten Romantikkomödie und gab im in keinerlei Verbindung zum gleichnamigen Alphaville-Evergreen stehenden „Forever Young“ einen Militärpiloten, der nach 50-jährigem Kälteschlaf jung geblieben seine große Liebe der 30er-Jahre aufzuspüren sucht. Regisseur Steve Miner, der sechs Jahre später fürs „Halloween“-Jubliäum „H20“ erneut mit Gibsons „Forever Young“-Costar Jamie Lee Curtis zusammenarbeiten sollte, hatte sich als Regisseur der ersten beiden „Freitag, der 13.“-Sequels sowie des 89er Starts der „Warlock“-Franchise zuvor auch eher genrefremd im Horrorfach einen Namen gemacht, vermochte aber gleichermaßen eine tragikomödiantische Liebesgeschichte gekonnt umzusetzen. „Forever Young“ gefällt mit einem sowohl im Hinblick auf das Protagonistenduo Gibson / Lee Curtis als auch die eine zentrale Rolle spielenden Kinderdarsteller sympathisch aufspielendn Cast, extrahiert aus Gibsons anfänglicher Orientierungslosigkeit und zunächst vergeblicher Odyssee, den verantwortlichen Militärs seine abgespacte Geschichte glaubhaft zu machen, große humoristische Klasse und bezieht auch aus dem Kulturschock des plötzlichen Erwachens in den 90er-Jahren eine gehörige Portion Witz, wenngleich die Autoren diesen Aspekt zugunsten der im Fokus stehenden Suche Gibsons nach alten Bekannten aus seiner Vergangenheit und seinem Verhältnis zur scheinbar toten Beinahe-Ehefrau von einst einerseits und Jamie Lee Curtis andererseits alsbald zur recht stiefmütterlich behandelten Nebensache degradieren. Nach einem sich tragisch ankündigenden Plottwist zeitweilig zur temporeichen und mit Actionanflügen garnierten, dabei dezent übertrieben aufgezogenen Flucht vor dem FBI mutiert, lässt „Forever Young“ auf der Zielgeraden die großen Gefühle sprechen und steuert auf ein wahrlich herzergreifendes und darüber hinaus toll gefilmtes Happy End zu. Als exzellenter Mix aus Witz, Herz, Gefühl, Drama, Romantik, Fantasy und kurzzeitigen Thrill-Passagen vermag Miners Film somit hervorragende, höchst kurzweilige und sympathische Unterhaltung zu liefern, die sich zu den Höhepunkten ihres Genres rechnen lässt.

:liquid8:,5
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 11.01.2009, 00:25

Corellis Mandoline (2001)

Bild

Schon ein Jahr vor John Woos „Windtalkers“ war Hollywoodstar Nicolas Cage in „Corellis Mandoline“ ebenfalls im Kriegsgenre unterwegs, erlebt als italienischer Capitano Antonio Corelli allerdings eine weit weniger action- denn emotionsfokussierte WW2-Geschichte. Vor dem Hintergrund des Einmarschs der im Bund mit den Nazis stehenden Italiener auf der griechischen Insel Kephallonia erzählt der auf einem gleichnamigen Roman von Louis de Bernières basierende Film von John Madden, der zuvor „Shakespeare in Love“ inszeniert hatte, die Liebe von Corelli zur einheimischen Nachwuchsärztin Pelagia (Penelope Cruz), deren Verlobter Mandras (Christian Bale) sich dem Partisanen-Widerstand angeschlossen hat. Zu Anfang aufgrund einer unpassend heiteren und aufdringlich-humoristischen Art, deren Comedymotive auch im Epilog noch einmal aufgenommen werden, etwas befremdlich und allenfalls als inszenatorische Entsprechung des sorglos-naiven Gute-Laune-Wesens Corellis, der seinen Einsatz lange Zeit als spaßigen Urlaub begreift, zu legitimieren, wandelt sich der Film mit der Kapitulation Italiens vor den Alliierten und massiertem, sich gegen die einstigen Verbündeten wendenden Nazi-Auflaufen auf Kephallonia zum packenden und spannenden Kriegsdrama, als dessen Hauptmanko sich die teils etwas ungelenk montiert und abgehackt wirkenden, dafür angesichts der FSK-12-Freigabe jedoch oft äußerst harten Actionszenen erweisen. Nicolas Cage kann sich in der sich entwickelnden Rolle des Capitano Corelli in allen Varianten seiner Schauspielkunst austoben und bekommt von Penelope Cruz sowie Christian Bale prominente Codarsteller-Unterstützung. Als toll besetzte, grundsolide sowie toll fotografierte Lovestory vor politisch interessantem Hintergrund mit hochspannenden Passagen präsentiert sich „Corellis Mandoline“ somit als sehr sehenswertes, wenngleich auf einigen Gebieten noch erhebliches Optimierungspotential bergendes Cage-Vehikel.

:liquid7:,5

Zimmer 1408 - Director's Cut (2007)

Bild

Eine recht gelungene Stephen-King-Adaption schuf der Schwede Mikael Hafström mit der Verfilmung der Shortstory „Zimmer 1408“: Als Gruselautor auf Recherchetour für sein neues Buch über von paranormalen Erscheinungen gebeutelte Hotels verschlägt es John Cusack in New York in den titelgebenden Horroraum, der die Ernsthaftigkeit der in seiner Quersumme implizierten Warnung alsbald unter Beweis stellt. Aus einem sehr klassischen Grundkonzept heraus entwickelt, aber recht flott umgesetzt, überzeugt „1408“ neben seinem souverän aufspielenden Hauptdarsteller und einem gewohnt coolen Samuel L. Jackson in einer mit leider viel zu wenig Screentime abgespeisten Nebenrolle mit gut platzierten Schockeffekten, einem faszinierenden Plottwist kurz vor Beginn des letzten Drittels, etwas dramatischer Tiefe sowie einem interessanten Verwirrspiel über den Charakter der undurchsichtigen, vom mysteriösen Horrorzimmer definierten, Cusacks Figur in den Wahnsinn treibenden Realitätsebenen. Einigen allzu plakativen paranormalen Effekt-Rabatz hätte man sich zwar sparen können, zumal „Zimmer 1408“ aus den in der Realität verankerten und den Hereinbruch des Grauens erst andeutungsschwanger in Erwartung stellenden Momenten die stärksten Spannungsmomente bezieht, und ein wenig mehr Erklärung zu Hintergrund, Bedeutung und Intention des Zimmers hätte auch nicht geschadet, alles in allem ist Hafströms Streifen aber eine rundum unterhaltsame King-Adaption, die sich ihrer recht durchschnittlichen literarischen Vorlage gar über weite Strecken überlegen zeigt.

:liquid7:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 17.01.2009, 00:07

Missionary Man (2007)

Bild

Ein einsamer Fremder kommt in die Stadt geritten, sie aus den Klauen des Verbrechens zu befreien – nur reitet er ein Pferd aus Stahl. Dolph Lundgrens neuester Streich „Missionary Man“, den er einmal mehr als Hauptdarsteller und Regisseur in Personalunion auf die Beine stellte, unterstreicht überzeugend den nach einem Millenniumswechsel-Tief rehabilitierten Ruf des Actionschweden als verlässlichen Könner seines Faches – als inhaltlich konventioneller, dafür ganz auf Qualitäten hinsichtlich Optik und Inszenierung bauender Neowestern liefert die Geschichte eines in einem Kaff aufräumenden Bibel-Bikers aufgrund des recht gemächlichen, sehr ruhigen Erzähltempos zwar teils zähe, daraus resultierend aber auch angesichts des Alters des Protagonisten gewissermaßen reif wirkende und die gewohnten Actionelemente freilich nicht vermissen lassende Unterhaltung. Gewinnt die Story um einen skrupellosen Geschäftsmann, der auf Kosten der Indianer einen Casinobau in die Wege zu leiten sucht, in ihrer Schlichtheit und Formelhaftigkeit kaum einen Blumentopf, so macht Regisseur Lundgren dies mit stylisher, Farbfilter-lastiger Optik, top platziertem Slow-Motion-Einsatz und zahlreichen coolen Posen mit Bike und Sonnenbrille vor gleißendem Sonnenauf- und untergang mühelos auf visueller Ebene wett. Die Action bleibt dabei weitgehend unspektakulär, sehr down-to-earth gehalten zumeist auf Faustkämpfe ausgerichtet und teils von einem ungünstigen Schnitt gebeutelt, lässt aber spätestens wenn Lundgren im sensationell cool aufgezogenen Showdown einhändig mit der Shotgun zu hantieren beginnt keinerlei Wünsche mehr offen. Ein netter, wenngleich etwas zu sehr im Hintergrund bleibender Soundtrack und überzeugende atmosphärische Qualitäten runden „Missionary Man“ zum sehenswerten B-Actioner klassischer Manier ab, der sich allerdings im Mittelteil mitunter etwas zäh präsentiert und keinesfalls mit der Erwartungshaltung eines Krawallfeuerwerks goutiert werden sollte.

:liquid7:

Blast - Das Atlanta-Massaker (1996)

Bild

Mit der Story um eine die amerikanische Damen-Schwimmmannschaft bei den Olympischen Sommerspielen in Atlanta kidnappende Terrorgruppe leistete auch „Nemesis“-Spezi Albert Pyun 1996 seinen Beitrag zum in der Dekade auf dem DTV-Sektor boomenden „Die Hard“-Rip-Off-Trend. Da sich ein Putzmann des Trainingszentrums glücklicherweise als Waffengebrauch- und Martial-Arts-kundiger Zeitgenosse erweist, ist für reichilch gewalttätige Konfliktlösung gesorgt und der Tag nach 90 Minuten nach bewährter Manier gerettet: Inhaltlich bietet das dem x-fach recycelten Standardkonzept folgend keinerlei Überraschungen oder nennenswerte Qualitäten, wird von Pyun aber zum einen optisch und handwerklich äußerst solide bis ansehnlich und zum anderen relativ flott umgesetzt. Zwar lässt sich über die gesamte Lauflänge hinweg ein gewisser Actionmangel und zeitweiliger Leerlauf konstatieren, inszenatorisch sind die Shoot-Outs und Prügeleien, so sie denn mal kommen, aber auf einem mehr als respektablen Niveau angesiedelt. Daneben rult Rutger Hauer als im Rollstuhl durch die Szenerie schaukelnder Antiterror-Experte mit Pippi-Langstrumpf-Zöpfen alles weg – alles in allem ist „Blast“ als grundsolide B-Actionunterhaltung für Genrefans, die des innovationslos heruntergenudelten „Stirb langsam“-Konzepts noch nicht überdrüssig sind, somit durchaus einen Blick wert, wenn auch weit von einem Must See entfernt.

:liquid6:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 18.01.2009, 00:17

Des Königs Admiral - Captain Horatio Hornblower (1951)

Bild

Basierend auf drei Romanen aus der „Captain Hornblower“-Serie des englischen Schriftstellers C.S. Forester schuf Raoul Walsh 1951 mit der unter Mitarbeit des Autors verwirklichten Leinwandadaption, die hierzulande unter dem Titel „Des Königs Admiral“ firmiert, einen der besten klassischen Abenteuerfilme aller Zeiten. Im Dienste seines Königs zieht der titelgebende Protagonist, dargestellt von einem optimal gecasteten Gregory Peck, auf hoher See für die englische Krone und gegen Napoleon sowie dessen spanische Verbündete zu Felde. Prächtige Seeschlachten, atmosphärische Schilderung der widrigen Alltagsumstände an Bord eines von Wassermangel, Windstille und drohenden Krankheiten gebeutelten Kriegsschiffes, zahlreiche humoristische Zwischentöne, opulente Schauwerte und Ausstattung, Dramatik und eine kurzweilige, geschickt aufgebaute Story, die ihre Klasse zu großem Teil aus den für diverse Wendungen sorgenden politischen Hintergründen bezieht, mischen sich zu einem formidablen, oftmals spektakulären Seeabenteuer der alten Schule, dem das stolze Alter von mittlerweile beinahe 60 Jahren keineswegs negativ anlastet, sondern es im Gegenteil mit einer großen Portion nostalgischem Charme noch zusätzlich aufwertet und Kultcharakter verleiht. Ein exzellenter Klassiker!

:liquid9:

The Return (2006)

Bild

So einfallslos und nichtssagend der Name, so bescheiden denn auch die Qualität des betulichen 2006er Mystery-Schmus „The Return“: Die zweite Regiearbeit Asif Kapadias schickt Ex-Dämonenjägerin Sarah Michelle „Buffy“ Gellar als von grausamen Visionen geplagte Karrierefrau zurück in ihre Heimat Texas und hinein in eine gänzlich unaufregende, etwas konfuse Handlung um Schatten der Vergangenheit, die die Macher anders als durch in schöner Regelmäßigkeit platzierte Erschreck-Effekte scheinbar nicht zu retten oder gar attraktiv zu machen imstande waren. Dass Sarah Michelle Gellar hübsch anzusehen und die kühle, von Grautönen dominierte Optik recht manierlich geraten ist, verschafft „The Return“ ein paar visuelle Pluspunkte, alles in allem erweist sich der Streifen aber als herzlich langweilige und belanglose 08/15-Genreware, die immerhin gnädigerweise nach gut 70 Minuten auch schon wieder vorbei ist. Gähn.

:liquid4:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 18.01.2009, 23:26

Disturbia (2007)

Bild

Nach dem höchst spaßigen Komödienausflug „Das schnelle Geld“ kehrte „Salton Sea“- und „Taking Lives“-Regisseur D.J. Caruso 2007 für „Disturbia“ ins angestammte Thrillergenre zurück und drehte ein kurzweiliges Hochglanzvehikel für Jungstar Shia LaBeouf, mit dem die nächste Zusammenarbeit inform von „Eagle Eye“ nicht lange auf sich warten lassen sollte. Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“-Motiv in die Gegenwart von iPods und Laptops übertragend und in eine Teenie-Lovestory einbettend, gefällt „Disturbia“ als leichte Unterhaltung mit guter Besetzung, die neben LaBeouf nebst Love Interest Sarah Roemer Ex-„Matrix“-Amazone Carrie-Anne Moss als Mutter und David Morse als mysteriösen Psychopathen von Nebenan an Bord hat, edler Optik und schwungvoller Inszenierung, die im vom Slashergenre inspirierten Finale äußerst nette, dynamische Actionszenen abwirft. Der Thrill-Faktor des Ganzen ist zwar trotz Anziehens an Spannungsschraube und Schockeffekt-Frequenz auf der Zielgeraden recht überschaubar, als kurzweiliger und visuell ansprechender Genremix bietet „Disturbia“ aber überaus solides Entertainment.

:liquid7:,5
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 20.01.2009, 22:40

Chucky's Baby (2004)

Bild

Sechs Jahre nachdem HK-Regisseur Ronny Yu Don Mancinis kultige, seit Anfang der 90er in der filmischen Versenkung verschwundene Schlitzer-Puppe Chucky erfolgreich für „Chucky und seine Braut“ reanimiert hatte, nahm der Autor der ersten vier Puppenmassaker 2004 bei „Chucky's Baby“ erstmals auch auf dem Regiestuhl Platz und gewährte Chucky und Tiffany Nachwuchs. Damit als Storykern noch nicht genug, streben die beiden im fünften und bislang letzten Teil der Reihe auch noch die Okkupierung menschlicher Körper an, um sich vom Puppendasein zu befreien – in einer knappen 80-Minuten-Lauflänge sind damit alle Grundlagen gelegt für ein enorm spaßiges, blutiges und abgedrehtes Funslasher-Vergnügen, das jegliche Ansätze von Spannung, Grusel und Ernsthaftigkeit über Bord geworfen hat und seine Kill-Parade in durchgehend humoristischer Atmosphäre zelebriert. Der auf sympathische Weise leicht ungelenke Plot wird wie gewohnt mit garstig-markigen Sprüchen Chuckys sowie diesmal besonders comichaft übertriebenen Splattereinlagen und ironischen Referenzen ans Hollywood-Business gespickt. Hauptdarstellerin Jennifer Tilly spielt sich dabei selbst, nimmt unablässig den Stand ihrer Karriere aufs Korn und lässt ihr Mitwirken im Wachowski-Klassiker „Bound“ zum Running Gag mutieren. Wenn auch nicht perfekt, so ist Mancinis Regiedebüt im Universum seiner Kultfigur doch zumindest eines zweifellos: Hochgradig kurzweilig und unterhaltsam.

:liquid7:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 25.01.2009, 21:25

Yellow (2006)

Bild

Handlungstechnisch wenig herausragend, bietet das 2006er puoertoricanische Tanzdrama „Yellow“ um eine Ballet-Tänzerin, die sich in New York zunächst als Stripperin verdingen muss, zwar kaum Originalität, wohl aber grundsolide Genreunterhaltung. Für die Story verantwortlich zeichnet die zusätzlich auch als Produzentin tätige Hauptdarstellerin Roselyn Sanchez, die wenn schon nicht mit der unter anderem über einen gänzlich überflüssigen Bill-Duke-Subplot verfügenden Geschichte, so doch immerhin optisch auf ganzer Linie überzeugt und von Regisseur Alfredo de Villa in so gekonnt choreografierten wie inszenierten Tanzszenen bestens in Szene gesetzt wird. Dass die Stripauftritte der Protagonistin stets just dann ausgeblendet werden, bevor es was zu sehen gibt, ist allerdings nicht wirklich Sinn der Sache. Aufgrund ansehnlicher Optik, netten Soundtracks und durchgehender Kurzweiligkeit lässt sich „Yellow“ jedoch als insgesamt solide Angelegenheit deklarieren.

:liquid6:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 29.01.2009, 00:19

American Pie präsentiert: Die College-Clique - Beta-House (2007)

Bild

Der bislang letzte Teil der unter dem „Amerian Pie Presents“-Banner firmierenden DTV-Restausschlachtung der zwischen 1999 und 2003 erfolgreichen Kino-Kulttrilogie mit Jason Biggs, Seann William Scott und co. hört auf den Namen „Beta House“, wurde mit Andrew Waller von einem Regiedebütanten in Szene gesetzt, hat mit Eugene Levy nur noch ein Darsteller-Relikt der Urreihe an Bord und tut sein bestes, jeden Hauch von Niveau so weiträumig wie möglich zu umschiffen. Auf primitiv-anspruchslosem Level, dessen überbordenden Körperflüssigkeiten- und Fäkal-Humor man über sich ergehen lassen muss, dem ich davon abgesehen eine gewisse Kurzweiligkeit jedoch nicht absprechen will, geht „Beta House“ für 80 Minuten billiges Entertainment halbwegs in Ordnung: An einer ausreichenden Anzahl hübscher und bei jeder Gelegenheit blankziehender Mädels mangelt es schließlich nicht, auch der Humor fördert durchaus den einen oder anderen tatsächlich witzigen Moment zutage und entwickelt ein wohl für die überraschende KJ-Freigabe verantwortliches Sodomie-Element zum gar nicht unbrauchbaren Running Gag. Ergo: Primitive, aber einer gewissen Kurzweil nicht entbehrende Campus-Klamauk-Tittenparade zur niveaulosen Berieselung.

Knappe :liquid5:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 01.02.2009, 01:00

Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat (2008)

Bild

Da ist sie also, Tom Cruise’ schon im Vorhinein heftig umstrittene Hollywood-Adaption des gescheiterten Bombenattentats auf den Führer am 20. Juli 1944 am Stützpunkt Wolfsschanze. Wie man auch immer zur zum Hauptaspekt der medialen Aufmerksamkeit in Bezug auf die Person Cruise avancierten führenden Scientology-Mitgliedschaft des „Mission: Impossible“-Stars stehen mag, schauspielerisch macht er als Claus Schenk Graf von Stauffenberg eine sehr souveräne Figur und bringt den Wehrmacht-Oberst unter Ausklammerung von dessen weniger heroischen Seiten als deutschen Helden auf die Leinwand, der dem geläufigen Nazi-Generalimage des Deutschen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und weiten Teilen des Rests der Welt vielleicht ein wenig positiv entgegenwirkt. Regisseur Bryan Singer, der sich mit den ersten beiden „X-Men“-Filmen sowie dem 2006er „Superman“-Comeback „Superman Returns“ als Popcornaction-Regisseur einen Namen gemacht hat, gibt freimütig zu, „Operaion: Walküre“ weniger als historisch korrekt bis ins kleinste Detail nachgestellte Geschichtsstunde denn spannende Thrillerunterhaltung angelegt zu haben und leistet auf diesem Gebiet, wenngleich er die gewohnten Actiongefilde nur für einen gekonnt eingefangenen Fliegerangriff in Afrika zu Anfang des Films streift, denn auch überzeugende Arbeit: Perfekte, mit exzellenter Kameraarbeit und spektakulären Aufnahmen aufwartende Inszenierung auf der einen und ein trotz bekannten Ausgangs ab der Hälfte der Laufzeit konstant auf Hochspannung getrimmter Verschwörungs-Thrillerplot auf der anderen Seite bilden die Hauptpfeiler der Klasse von „Valkyrie“, daneben machen sich ein starker Score und prominenter Supportcast von Tom Wilkinson über Thomas Kretschmann und Terence Stamp bis zu Kenneth Brannagh und Bill Nighty positiv bemerkbar. Sehr schön weiß Singer dabei die Verwirrung in der unsicheren Informationslage nach dem scheinbar geglückten Hitlerattentat atmosphärisch zu transportieren, zeigt hilflose Offiziere, die nicht wissen, welchen der gegensätzlichen sie erreichenden Befehle sie folgen sollen und einen scheinbar perfekt aufgehenden Plan, der bedauerlicherweise an Hitlers unerwartetem Überleben scheitert. Insgesamt präsentiert sich „Operation: Walküre“ somit als nicht übermäßig tiefgehender, dafür aber top inszenierter, hochspannender und gut besetzter Verschwörungsthriller nach Hollywoodmanier, für den man getrost eine Empfehlung aussprechen kann.

Knappe
:liquid8:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 03.02.2009, 23:01

Highlander - The Source (2007)

Bild

Mit dem Weggang von Ur-Highlander Christopher Lambert ist die Kult-Franchise um den schottischen Schwertschwinger-Clan der McLeod trotz weitgehend ordentlicher inszenatorischer Arbeit Brett Leonards an ihrem bisherigen Tiefpunkt angelangt: Schwache Darsteller, unfreiwillige Komik, eine katastrophal einfallslos-langweilige Handlung, diverse schlechte Tricks und der Verzicht auf die liebgewonnen Rückblenden-Standardas setzen „The Source“ schwer zu – hin und wieder offenbaren sich jedoch unerwartete Lichtblicke, die den Streifen in visueller, atmosphärischer und in Bezug auf die Actionszenen choreografischer Klasse erstrahlen lassen, die ihn, durchzöge sie die gesamte Laufzeit, zu einer kleinen Perle des Endzeitgenres machen würden. „Highlander“-Fans dürfen, und sei es nur kompletthalber, also durchaus mal einen Blick riskieren – an der Tatsache, dass „The Source“ den Tiefpunkt der Reihe markiert, ändern aber auch die gar nicht unzahlreichen gelungenen Momente nichts.
:arrow: Review

:liquid4:,5
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Benutzeravatar
Ed Hunter
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 2650
Registriert: 15.10.2007, 18:02

Beitrag von Ed Hunter » 05.02.2009, 21:44

Der Bulle von Tölz - Abenteuer Mallorca (2009)

Bild

In der aktuellsten Bullen-Folge wird Mama Resi samt Rambolds Hasi auf Mallorca entführt – und anstatt all seine Kräfte auf ihre Befreiung konzentrieren zu können, muss Kommissar Benno Berghammer im heimischen Bad Tölz auch noch einen Anschlag aufklären. Die zwei in verschiedenen Ländern spielende Parallel-Plots kombinierende Story von „Abenteuer Mallorca“ sorgt für so ungewohnte wie erfreuliche Location-Vielfalt, abgesehen davon ist im Universum des Bullen aber alles auf bewährte Weise beim Alten: Statt Spannung und Tempo herrscht – trotz vereinzelter Actionansätze – bayerische Gemütlichkeit, die Handlung dümpelt entspannt dahin und bietet den in ihren Kultrollen gewohnt überzeugenden Otti Fischer, Ruth Drexel und Gerd Anthoff Raum für beste Bullen-Krimicomedy. Eine höchst witzige und unterhaltsame Folge.

:liquid7:
All we are is dust in the wind.
Bild
Mein Filmtagebuch

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 31 Gäste