Street Kings

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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Street Kings

Beitrag von freeman » 21.04.2008, 11:43

Street Kings

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Originaltitel: Street Kings
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2008
Regie: David Ayer
Drehbuch: James Ellroy, Kurt Wimmer
Darsteller: Keanu Reeves, Forest Whitaker, Common, Martha Higareda, Chris Evans, Hugh Laurie, Naomie Harris, Cedric the Entertainer, Jay Mohr u.a.

Tom Ludlow ist Detective beim LAPD und als solcher ein extrem Hartgesottener seiner Zunft. Und obendrein verdammt kaputt. Den Tag übersteht das Einmannrollkommando nur dank Wodka in rauen Mengen. Doch er ist erfolgreich in seinem Job. So erfolgreich, dass ihn sein Vorgesetzter Jack Wander deckt, wo er nur kann. Nicht ganz uneigennützig, stolpert er doch dank Ludlows Harakiriaktionen beständig die Erfolgsleiter rauf. Dennoch bleibt Ludlow der Internen immer ein Dorn im Auge. Da wird ein ehemaliger Freund Ludlows bei einem fingierten Ladenüberfall im Beisein von Ludlow von Kugeln förmlich zerfetzt. Da ist es nicht hilfreich, dass die Gerichtsmedizin einen Querschläger Ludlows aus der Leiche fingert und herauskommt, dass Ludlow dem ehemaligen Freund ordentlich eine verpassen wollte, wollte jener doch gegen Ludlow vor der Internen auspacken. Doch irgendwas an dem Fall stinkt Ludlow gewaltig und so beginnt er zu ermitteln, obwohl er dank seiner intensiven Verstrickungen in die Hintergründe lieber die Füße still halten sollte. Obendrein muss er sich auch noch mit Paul Diskant verbünden, ein Mitarbeiter der verhassten Internen …

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Wer die Streifen Training Day, Dark Blue oder Harsh Times auch nur in ihren Grundzügen gut fand, der sitzt bei Street Kings definitiv im richtigen Film. An allen drei Filmen war der Regisseur von Street Knights David Ayer beteiligt. Bei Dark Blue und Training Day werkelte er am Drehbuch mit, bei Harsh Times führte er selbst Regie und offenbarte seine Vorliebe für die düstersten Kapitel in Sachen menschlicher Charaktere. Denn in allen Filmen stehen Figuren im Mittelpunkt, die als Identifikationsfiguren dank höchst frei ausgelegter moralischer Grenzen und äußerst bedenklicher Interpretation ihrer Jobbefugnisse eher weniger taugen. Auch thematisch sind alle drei Streifen extreme Nachtmahre, in denen das Gute als erstes über die Klinge springt. Wie schon bei Dark Bue greift David Ayer bei Street Kings auf eine Vorlage von James Ellroy zurück, dessen Werken eben genau dieses düstere Element von Haus aus anhaftet. Genannt seien dahingehend weiterhin Ellroys düstere Meisterwerke Black Dahlia und L.A. Confidential, die allesamt in einer seltsamen Parallelwelt angesiedelt zu sein scheinen, in denen Moral, Ethik und die Würde des Menschen nicht existent zu sein scheinen und das Böse bzw. Ambivalente zu den tonangebenden Größen gehört. Allerdings hielt sich Ayer in Sachen Drehbuch diesmal zurück und überließ die Arbeiten daran Ellroy selbst und dem Equilibrium Regisseur Kurt Wimmer.

Beide zaubern in Sachen urbaner Copthriller ein düsteres Kabinettstückchen auf die große Leinwand und schaffen es spielend, eine Geschichte zu entwerfen, die über die gesamte Laufzeit hinweg zu fesseln vermag, auch wenn dem Zuschauer recht früh klar wird, wie die großen Zusammenhänge hinter dem Mord an Ludlows Exfreund aussehen. Doch dieser Vorhersehbarkeit in Sachen Ausgang des Streifens zum Trotz vermag Street Kings über seine gesamte Laufzeit hinweg zu fesseln und einen durchgehenden Spannungsbogen zu bewahren, denn bei Street Kings ist offensichtlich der Weg das Ziel. Gibt es doch einige sehr feine Wendungen und Überraschungen zu verzeichnen, die vor allem das kaputte Menschenbild von Autor Ellroy zu befeuern scheinen. Obendrein ist vor allem zu Beginn weitgehend unklar, warum Ludlow nun überhaupt in dem Fall ermittelt und vor allem, worauf der Film eigentlich hinauslaufen soll! Dabei braucht man bei dem gezeichneten Milieu keine geschliffenen Dialoge zu erwarten, vielmehr sollte man sich auf eine Flut an Schimpfworten und diverse zitationswürdige Bonmots einstellen:

Tu uns allen einen Gefallen und wasch dir dein Maul mit einer Ladung Schrot aus!

Getragen wird Street Kings zu einhundert Prozent von einem ungeheuer stark aufspielenden Keanu Reeves, der sich für die Rolle ganz offensichtlich mindestens 10 Kilo draufgepackt hat. Sei es in Form von Muskelmasse oder auch in Form von Fett, sein wuchtiger Körper in Verbindung mit dem vom Alkohol aufgedunsenen Gesicht verfehlt seine Wirkung nicht. Doch auch abseits des Äußeren ist Reeves präsent wie lange nicht mehr! Zwar muss er dank der knallhart angelegten Rolle des Tom Ludlow nicht soviel machen und es gibt natürlich auch den einen oder anderen „Ich lege meinen Kopf schief und bin einfach nur Keanu Reeves“ Moment, aber im Großen und Ganzen ist der Streifen seine Show und es gelingt ihm gar trefflich die Emotionen seines gebrochenen Charakters zu transportieren. Flankiert wird er dabei von einem ganz ordentlichen Cast, der allerdings einen echten Ausfall zu vermelden hat.

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Genauer: Forest Whitaker als Ludlows Boss Jack Wander. Schon sein erster Auftritt beweist, dass irgendetwas mit der Figur nicht stimmen kann und ist so befremdlich, wie man es sich nur vorstellen kann. Hier stürmt ein hocherfreuter Jack Wander auf Tom zu, feiert ihn, lässt ihn hochleben und der Zuschauer erwartet eigentlich, dass er jeden Moment umkippt und eben Ludlow für seinen gerade stattgefundenen Alleingang runtermacht und anschreit. Doch genau das geschieht nicht und so bleibt der überzogene, fast schon unfreiwillig komische Auftritt vollkommen ungebrochen und alles was der Zuschauer denkt, ist: WTF? Doch dann legt Whitaker erst richtig los und fährt seine Idi Amin Performance aus Last King of Scotland auf Standgas und verkommt mehr und mehr zum schlechten Witz mit Gottkomplex. Sein Overacting zerstört gerade zu Beginn einige ansonsten recht interessante Momente und man ist richtig froh, wenn er für den Mittelteil komplett aus dem Film genommen wird. Gegen Ende dreht er dann aber vollends ab und wird zu einer Art Comicfigur … Schade.

Dagegen glänzt der restliche Cast mit vollkommener Uneinschätzbarkeit. Wer hier Ludlow wohl gesonnen ist und wer nicht, erschließt sich wirklich erst in den letzten Minuten von Street Kings. Hervorstechen können in dieser Funktion vor allem Hugh Laurie (Dr. House) als Chef der Internen und Chris Evans als Paul Diskant, der nach Fantastic Four, Sunshine, Final Call und nun eben Street Kings mehr und mehr zu einem der interessantesten Neuzugänge im Filmgeschäft gewertet werden muss. Er hat im Endeffekt die Rolle inne, die Ethan Hawke in Training Day hatte oder Scott Speedman in Dark Blue, mit dem Unterschied, dass seine Figur deutlich ambivalenter und vor allem bestechlicher/beeinflussbarer zu sein scheint, als seine „Vorbilder“. In weiteren Rollen erlebt man vor allem einige Seriengrößen wie Jay Mohr (Fastlane/Ghost Whisperer), John Corbett (Sex and the City) oder Amaury Nolasco (Prison Break). In dieser Testosteronbombe bleiben die Frauen nur blasse Randfiguren, einzig Naomie Harris schafft es, nicht ganz in der Belanglosigkeit zu verschwinden.
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Regisseur Ayer hat also bis auf Whitaker seinen Cast formidabel im Griff, die Story geht ihm ebenfalls gut von der Hand und auch technisch sieht es in Street Kings sehr gut aus. Die zumeist sehr düsteren Bilder des urbanen Molochs Los Angeles verfehlen ihre Wirkung nicht und spätestens wenn Ayer wirklich jede Art von Hoffnung spendenden Sonnenstrahl aus seinem Film tilgt, wird die finstere und extrem beklemmende Atmosphäre in Street Kings förmlich zum Greifen real und legt sich eigentlich erst mit dem Abspann. Obendrein inszeniert er angenehm altmodisch mit eleganten Kamerafahrten und dem weitgehenden Verzicht auf überzogene Schnittkaskaden. Dies kommt vor allem der wuchtig brachialen, extrem brutalen Action zugute, die für einen Film dieser Art fast schon ein wenig zu reißerisch wirkt. Denn schon das geringe Aufkommen an Action macht eigentlich klar, dass das Hauptaugenmerk von Street Kings auf Story und Charakteren liegt, aber sobald die Action aufkommt, wird’s hammerhart. Dabei legte man offensichtlich großen Wert auf die realistische Zeichnung der Durchschlagskraft diverser Waffen, so dass hier ein „hinter einem Gegenstand in Deckung gehen“ recht fatal enden kann. Gerade in der Action entwickelt Street Kings eine rohe Kraft, die Staunen macht. Und dennoch erliegt Ayer niemals der Versuchung, die Action, die ausschließlich aus blutigen Shoot Outs besteht, in den Mittelgrund zu rücken. Unter der Action und unter den düsteren Bildern kaputter Menschen in einer kaputten Stadt wummert und grummelt ein unglaublich präziser Score von Graeme Revell, der schon lange keinen so coolen Score mehr abgeliefert hat und so ungehemmt mit brachialen Tiefbässen arbeitete, die das ganze Lichtspielhaus mühelos in Vibrationen versetzen!

Das Ergebnis ist ein urbaner Copthriller mit einem Füllhorn aus ambivalenten Figuren, stimmiger Storyentwicklung, eleganter, angenehm altmodischer Inszenierung, einem überraschend starken Keanu Reeves und einem unheilvoll dröhnenden Score, angereichert mit einer unheilvollen, sehr beklemmenden Atmosphäre. Die Vorhersehbarkeit in Bezug auf den Ausgang der Geschichte und der vollkommen hemmungslos chargierende Forest Whitaker schaden der Unternehmung Street Kings zwar, können aber den rundum positiven Gesamteindruck nicht vereiteln. Wer den Eingangs erwähnten Streifen Dark Blue, Training Day und Harsh Times ebenso positiv zugewandt ist wie L.A. Confidential oder Black Dahlia, der sitzt in diesem Film garantiert richtig.
:liquid7:

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 21.04.2008, 12:56

Schönen Dank für die feine Kritik, Freeman!

Da ich die ganzen anderen Ayer-Filmchen schon kenne (und mag), werd ich ihn mir aber erst auf DVD geben - dann aber bitte uncut, denn an der deutschen Kinofassung wurde geschnibbelt, wie sich inzwischen wohl ziemlich sicher rausgestellt hat... :wink:

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Beitrag von freeman » 21.04.2008, 13:16

Hm, ok, da gibbet eine Szene mit einem Schaufelstiel, bei der nicht klar wird, was da wirklich passiert ist ... Wenn man aber die restlichen Shoot Outs sieht, wo sich ein Bäddie beispielsweise einen Fangschuss durch den Hinterkopf fängt und die Kugel dann an seiner Wange wieder sichtbar austritt, fragt man sich schon, was dann ein Schnitt (wenns denn einer war) hier gebracht haben soll ... da muss der dem ja dann schon den Schädel bis zum Arsch runter gespalten haben *lach*

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Beitrag von Vince » 21.04.2008, 13:55

Klingt nach wenig Neuem, so vom Stoff her, aber ner Menge Spaß. Training Day ist geil, Harsh Times und Dark Blue haben nicht ganz den Unterhaltungswert, sind aber charaktertechnisch gut ausgearbeitet :arrow: Street Kings ist fest eingeplant - op DVD dann.

Daank je well!

P.S. alle Screenshots außer der letzte plus Cover funzen bei mir nicht...

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Beitrag von freeman » 21.04.2008, 14:23

Vince hat geschrieben:Klingt nach wenig Neuem, so vom Stoff her, aber ner Menge Spaß. Training Day ist geil, Harsh Times und Dark Blue haben nicht ganz den Unterhaltungswert, sind aber charaktertechnisch gut ausgearbeitet :arrow: Street Kings ist fest eingeplant - op DVD dann.

Daank je well!

P.S. alle Screenshots außer der letzte plus Cover funzen bei mir nicht...
Gern geschehen ;-) ... Screenshots schieb ich mal auf Imageshack, die haben derzeit nen bisserl Probs ... einfach heute abend nochmal gucken, geht dann sicher wieder ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Ed Hunter » 21.04.2008, 16:14

Auf "Street Kings" hatte ich mich auch gefreut und dem Review nach zu urteilen dürfte er mir auch gefallen. Scheiße, dass das Ding KJ ist. :?
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Beitrag von StS » 22.04.2008, 11:40

Der Schnitt soll wohl eine Szene mit einer Schaufel betreffen...

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Beitrag von freeman » 22.04.2008, 12:02

Hm, ok, da gibbet eine Szene mit einem Schaufelstiel, bei der nicht klar wird, was da wirklich passiert ist
Na da hab ich doch das richtige Gefühl gehabt ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 22.04.2008, 13:17

Jip, scheint so! :wink:

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Beitrag von McClane » 23.04.2008, 08:50

Dann sind die O-Versionen wohl uncut... da war das Reinschlagen in einer Einstellung von vorne zu sehen, war Montag im Metropolis in Köln.

Zum Film selbst: ganz nett, fängt ziemlich stark an (vor allem das Erstürmen des Hauses), jedoch hätte ich von Ellroy mehr erwartet. Das wär alles in allem doch etwas komplexer gegangen und gegen Ende läßt "Street Kings" einfach relativ stark nach. Statt eines Showdowns bekommt da ellenlanges Gesabbel des wahren Drahtziehers präsentiert, anfangs hätte ich noch 7/10 gegeben, aber aufgrund des enttäuschenden Finales nur noch knappe :liquid6:
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Beitrag von freeman » 23.04.2008, 08:57

da ellenlanges Gesabbel des wahren Drahtziehers präsentiert
Das is wohl wahr, ALLERDINGS hätte ich danach nicht mehr gedacht, dass Reeves macht, was er macht ... und das so kaltblütig und ohne jede Not ... wie gesagt, menschenfreundlich war der Film net grade ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von McClane » 23.04.2008, 19:11

freeman hat geschrieben:
da ellenlanges Gesabbel des wahren Drahtziehers präsentiert
Das is wohl wahr, ALLERDINGS hätte ich danach nicht mehr gedacht, dass Reeves macht, was er macht ... und das so kaltblütig und ohne jede Not ... wie gesagt, menschenfreundlich war der Film net grade ;-)
Da bin ich als riesiger Ellroy-Fan vorbelastet... lies mal die Bücher, die sind so hart und zynisch, da sind die Filmversionen fast schon Kindergarten gegen (selbst "L.A. Confidential" ist als Buch noch zigmal böser, aber der Film bringt das Buch ja schon kongenial rüber).
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Beitrag von kaiserfranz » 24.04.2008, 10:54

Klasse Review, freeman! Wenn Keanu Reeves nen Cop spielt, denk ich immer an "Gefährliche Brandung". Film wird mir denke ich mal gefallen, weil ich auf die Art Filme (Dark Blue usw.) stehe.

Gruss
kaiserfranz
Oma, bist du noch rüstig?

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Beitrag von John_Clark » 01.05.2008, 01:51

STREET KINGS

David Ayer, aus dessen Feder auch die Drehbücher zu "Dark Blue", "Training Day" und "S.W.A.T." stammten, inszenierte diesen bodenständigen Actionthriller, der das Thema Good-Cop/Bad-Cop zum wiederholten Mal aufgreift.

Inhalt:
Tom Ludlow (Keanu Reeves) gehört zu der harten Sorte der US-Polizei. Die Gesetze nicht beachtend und bei Kollegen unbeliebt, sorgt er für seine Art und Weise für eine teils fragwürdige Gerechtigkeit in den Strassen von Los Angeles. Als sein ehemaliger Partner brutal ermordet wurde, will Tom Rache...

Eigentlich hätte die Story auch für einen Steven Seagal-Film wunderbar gepasst. Ein Cop, der kaum lacht, bei Kollegen unbeliebt, für Vorgesetzte kaum zu bändigen ist und den bösen Jungs hart an den Kragen geht. Doch was hat "Street Kings", was ein "Urban Justice" (zum Beispiel) nicht hat?

Die Schauspielerische Leistung eines Keanu Reeves ist schwer zu beschreiben. Eigentlich spielt er seine Rollen in all seinen Filmen gleich - Mimik und Gestik unterscheiden sich kaum. Dafür kann Forest Whitaker zeigen, dass er ein echter Top-Darsteller ist. Chris Evans und Hugh Laurie (Dr. House) überzeugen ebenfalls - obwohl man von Laurie sicherlich mehr hätte rausholen können.

Die Action ist überzeugend - solide, nicht speziell überragend, aber doch überzeugend. Und auch die Story geht in normalem Tempo voran. Aber, bei vielen Szenen fühlte ich mich doch sehr an "Dark Blue" erinnert - eigentlich fühlte ich mich die vollen 109 Minuten Filmlänge an "Dark Blue" erinnert...

Fazit: "Street Kings" ist bodenständig - vielleicht zu bodenständig - und wirkt leider, wie ein Remake von "Dark Blue", erreicht jedoch nicht dessen Qualität. Genügend.

:liquid5:

Quelle: http://dompathug.blogspot.com/2008/04/street-kings.html

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Beitrag von Vince » 28.01.2009, 20:00

Vielleicht war "Street Kings" jetzt der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat... lange, lange hab ich toleriert, dass der Copthriller immer die gleichen Bahnen lenkt. Jetzt reicht's aber langsam. Ich kann es nicht mehr sehen, wie die Verschwörungen sich immer wieder auf die gleiche Art anbahnen, wie sich altbackene Zutaten wie Korruption, Gangstabanden und Männerfreundschaften immer wieder gleich die Klinke in die Hand drücken.
Kurz: "Street Kings" kommt einfach zu einem falschen Zeitpunkt, als die Konjunkturkurve nämlich wieder zur Rezession tendiert. Als wär das noch nicht genug - hier geb ich freeman vollkommen recht - spielt Forest Whitaker auch noch so unglaublich auffällig unauffällig, dass man den kompletten Handlungsverlauf vorhersehen kann. Bezeichnend, dass der Film verdammt gut abgeht - bis zu jenem Moment eben, als Whitaker erstmals die Bühne stürmt, von da an ist der Film verloren.
Vor "Training Day", "Dark Blue" und "Harsh Times" hätte das Fazit vielleicht etwas anders ausgesehen, so aber reicht's bloß zur
:liquid4:

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Beitrag von freeman » 29.01.2009, 08:50

Uijuijui, der arme Keanu. Witzigerweise hab ich den Film auch erst unlängst gesehen und kann für mich behaupten, dass er nach wie vor funktioniert, auch wenn ich anmerken muss, dass ich fast alle Whitakermomente weggespult hab ...

Nach wie vor hat der Film aber den geilsten KEanu Reeves Moment ever: Wenn er mit absolut stoischer Miene (wie immer halt ;-) ) die ganzen Rassismen zu den Typen raushaut, die ihn verwammsen. Die Szene hab ich bestimmt schon 10 mal geschaut. Die ist zu trocken ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 29.01.2009, 12:05

Die Szene stammt ja auch noch aus dem geilen Teil des Films, wo Forest noch net aufgetaucht ist. ;)

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Beitrag von freeman » 29.01.2009, 12:52

Ich empfehle einen Recut :lol:

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Beitrag von SFI » 29.01.2009, 14:38

Eigentlich wollte ich mir ja die Tage die UK BD holen, aber nach euren beiden Reviews bin ich skeptisch. Was meint ihr? Kann der was für mich? :lol:
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Beitrag von Vince » 29.01.2009, 14:49

Ja, wenn:
- du Training Day, Dark Blue und evtl. Harsh Times mochtest und
- es dir egal ist, dass da wirklich nur der alte Scheiß neu aufgewärmt wird und man das dank Forest Whitakers Figur auch von Anfang an genau weiß.

Denn nen Männerfilm ist es schon, stylishen Look hat er und brudaaaal isser auch, aber mir reicht das nicht mehr. Fand den zu einfallslos.

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Beitrag von SFI » 29.01.2009, 14:52

Naja ich denke, es wird irgendwann mal die DVD bei einer Müller 4 für 3 Aktion!
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Beitrag von freeman » 29.01.2009, 15:57

Bei der Aktion machste sicher nicht viel verkehrt, vollpreisig hätte ich bei dir so meine Zweifel ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 29.01.2009, 16:04

Wobei "Vollpreis" relativ ist, im Media Markt gabs den diese Woche ja aktionsmäßig für nen Zehner.

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Beitrag von Ed Hunter » 03.03.2009, 23:02

Toller Film, Copthriller at its best. Inhaltlich zwar nur die gewohnte Leier, aber sehr temporeich, gekonnt und ansprechend präsentiert. Find ihn sogar einen Tick besser als "Dark Blue", den ich ebenfalls sehr schätze.

Reeves hat mich schauspielerisch im Rahmen der Reevesschen Möglichkeiten überaus positiv überrascht, Forest Whitaker fand ich top (der Idi-Amin-Vergleich rockt, aber ich fand ihn ja schon als Idi Amin absolut genial), die Kameraarbeit ist sehr schön und die Action exzellent sowie angenehm hart.

:liquid8:
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Beitrag von LivingDead » 04.03.2009, 00:03

Laaaaangweilig tönt es da aus allen Ecken und Kanten (sofern es denn überhaupt welche gibt). Irgendwie ist dieses sich ständig wiederholende Copfilm-Konstrukt, mit seinen vorhersehbaren Wendungen und den durchsichtigen Charakteren so langsam an einem Punkt angelangt, an dem sich Regisseur Ayer mal an einer schöpferischen Frischzellenkur versuchen sollte. Nach "Harsh Times" und "Training Day", die beide zumindest unterhaltsam waren, befördert sich "Street Kings" mit seiner Trivialität komplett ins Abseits. Schade um die guten Darsteller. Allen voran Kenau Reeves, der hier abseits seiner Matrix-Attitüden eine glaubhafte Darstellung einer für ihn ziemlich ungewöhnlichen Rolle abgibt. Leider spielt Forest Whitaker seine Rolle komplett gegen die Wand. Durch seinen Überschwang ist schon nach Sekunden klar, was seine Rolle darstellen soll, und so quält sich der Film durch langweilige Klischees und einige druckvoll inszenierte Actionszenen zum vorhersehbaren Ende. Insgesamt gerade noch Durchschnitt.
:liquid5:
Mit freundlichem Gruß
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