Filmtagebuch: Hannibal

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Hannibal
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Beitrag von Hannibal » 21.02.2009, 11:57

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The Matrix
Immer noch der beste Film aller Zeiten, hier kommt für mich persönlich absolut nix ran.... Tolle Geschichte, die auf nie dagewesene Weise Philosophie, Religion, Physik, Geschichte, Science Fiction und vor allem bis zu diesem Zeitpunkt nie dagewesene Action vereint. Besser geht's nicht!
:liquid10:

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Beitrag von Sir Jay » 21.02.2009, 14:14

neee Terminator 2 rockt den weg 8-)

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Beitrag von SFI » 21.02.2009, 14:16

Definitiv! 8-) The Rock für mich auch, aber dann kommt doch recht schnell Matrix! :lol:
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Beitrag von Hannibal » 22.02.2009, 17:31

SFI hat geschrieben:Definitiv! 8-) The Rock für mich auch, aber dann kommt doch recht schnell Matrix! :lol:
Über T2 lässt sich streiten wegen des Klassikerpotenzials, über "The Rock" imo nicht....einen Bay-Film mit "Matrix" zu vergleichen, ist wie Mineralwasser mit hochkarätigem Champagner gleichzusetzen. :-D

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96 Hours
Ein Film, der eine Botschaft vermittelt, die ich schon seit meiner Geburt verinnerlicht habe: Traue keinem Franzosen! ;-)
Über die Aussage der Geschichte kann man hier in jeglicher Hinsicht zweigeteilter Meinung sein. Nicht nur der Racheaspekt erscheint v.a. den Moralaposteln als äußerst fragwürdig, viel interessanter ist aber, dass der Streifen den Amerikanern eine tierische Angst einjagen wird und die ihre Kinder in Zukunft ganz sicher nicht mehr ins sündendurchtriebende Europa lassen werden. Solange dabei aber nur die Franzosen ihr Fett wegbekommen, drücke ich aber nochmal ein Auge zu ;-)
Ansonsten: Bourne für Erwachsene trifft es eigentlich ganz gut. Liam Neeson macht als tobender Papp keine Gefangenen und arbeitet sich mit herrlich rabiaten Methoden durch die Unterwelt von Paris. Dabei benutzt er - politisch schön unkorrekt - Unschuldige als Druckmittel und knallt einem um Gnade winselnden Bad Guy ohne mit der Wimper zu zucken, das ganze Pistolenmagazin ins Gesicht. Mein lieber Herr Gesangverein ^^
Die knochentrockene Präsentation der Gewalt ist mir persönlich allerdings einen Tick zu trocken, denn den roten Lebenssaft bekommt man so gut wie gar nicht zu Gesicht, was angesichts der kompromisslosen Action dann doch ein wenig irritiert. Passend zu den abgestumpften Gewaltszenen fehlen dem Streifen auch ein wenig die Emotionen. Liam Neeson spielt für seine Verhältnisse überraschend minimalistisch und bleibt selbst während der Entführung seiner Tochter erstaunlich ruhig. Mag zu einem abgeklärten Ex-Geheimagenten passen, verwehrt dem Streifen aber gekonnte Dramatik-Schübe, die für zusätzliche Spannung sorgen würden. Stattdessen lässt man Neeson in "Rambo"-Manier aufräumen, vollkommen linear und geradlinig, ohne das auch nur einmal ein Zweifel daran aufkommt, dass er die bösen Buben alle furchtbar in den Allerwertesten treten wird. Inszenierung ist wie der Rest des Films enorm druckvoll und gleichzeitig staubtrocken, der Soundtrack hält sich vornehm im Hintergrund.
Das alles macht Spaß anzusehen, aber nichtsdestotrotz bleibt der Streifen aus besagten Gründen ein wenig hinter seinen Möglichkeiten zurück. Den größten Minuspunkt habe ich aber bisher noch nicht erwähnt: Holly Valance zieht nicht blank! Skandal!
Daher "nur": :liquid7:

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Beitrag von Sir Jay » 22.02.2009, 17:52

Hannibal hat geschrieben:
SFI hat geschrieben:Definitiv! 8-) The Rock für mich auch, aber dann kommt doch recht schnell Matrix! :lol:
Über T2 lässt sich streiten wegen des Klassikerpotenzials, über "The Rock" imo nicht....einen Bay-Film mit "Matrix" zu vergleichen, ist wie Mineralwasser mit hochkarätigem Champagner gleichzusetzen. :-D
dabei gibste doch beiden Filmen ne 10 :lol:

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Beitrag von Hannibal » 22.02.2009, 18:04

Sir Jay hat geschrieben:
Hannibal hat geschrieben:
SFI hat geschrieben:Definitiv! 8-) The Rock für mich auch, aber dann kommt doch recht schnell Matrix! :lol:
Über T2 lässt sich streiten wegen des Klassikerpotenzials, über "The Rock" imo nicht....einen Bay-Film mit "Matrix" zu vergleichen, ist wie Mineralwasser mit hochkarätigem Champagner gleichzusetzen. :-D
dabei gibste doch beiden Filmen ne 10 :lol:
Hab ich ne 10 bei "The Rock" gegeben? Weiß ich grad nicht mehr genau...keine Frage, "The Rock" ist ein Superfilm, aber an die perfekte Konstellation aller Bestandteile in "Matrix" reicht er trotzdem zu keinem Zeitpunkt heran imo....die einzigen, die imo da in die Nähe kommen sind "Fight Club" und "Mulholland Drive".

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Beitrag von Vince » 22.02.2009, 18:31

Mulholland Drive, kihi, Hannibal lass dich knuddeln. :D Allerdings gibts da noch weit mehr Filme, die musst du nur erst noch sehen bzw. zu ihnen durchringen. ;)
Wobei bei dir das Problem ist, du bist ein Spannungsjunkie... ein Film ohne Spannung zündet bei dir einfach nicht, egal wie gut er ist. Spannung ist sozusagen dem Hanni sein Mehl im Kuchen, die Basis halt, die alles zusammenhält.

"96 Hours" werd ich wohl kommende Woche auch sehen, entweder am Mi. oder am Fr. Bin gespannt. :wink:

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Beitrag von Hannibal » 22.02.2009, 18:46

Vince hat geschrieben:Mulholland Drive, kihi, Hannibal lass dich knuddeln. :D
:rosapruegelei:
Wobei bei dir das Problem ist, du bist ein Spannungsjunkie... ein Film ohne Spannung zündet bei dir einfach nicht, egal wie gut er ist. Spannung ist sozusagen dem Hanni sein Mehl im Kuchen, die Basis halt, die alles zusammenhält.
Naja, wieso soll ich mir auch was Langweiliges ansehen? ;-) Das ist so 'ne nie endende Grundsatzdiskussion zwischen uns, aber ich werde nie so ganz nachvollziehen können, wieso ich mir was anschauen soll, wo man eben komplett auf Spannung verzichtet...dabei geht doch der Ursprung des Medium Films verloren...die Menschen zu unterhalten und so. Aber bevor ich hier wehrlos im luftleeren Raum herumstrample, gib mir besser ein konkretes Beispiel für den Sachverhalt...argumentativ werde ich zwar dennoch verlieren, aber's macht dann mehr Spaß ;-)
"96 Hours" werd ich wohl kommende Woche auch sehen, entweder am Mi. oder am Fr. Bin gespannt. :wink:
Da bin ich mal gespannt, denke ja mal, der wird mit seiner reaktionären, unreflektierten Art auf Granit um oder sogar unterhalb der :liquid6: stoßen. Oder du bist wieder besoffen und gibst viel zu viel...wie damals bei "Haunted Hill" :-D

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Beitrag von Vince » 22.02.2009, 18:56

Hannibal hat geschrieben: Naja, wieso soll ich mir auch was Langweiliges ansehen? ;-) Das ist so 'ne nie endende Grundsatzdiskussion zwischen uns, aber ich werde nie so ganz nachvollziehen können, wieso ich mir was anschauen soll, wo man eben komplett auf Spannung verzichtet...dabei geht doch der Ursprung des Medium Films verloren...die Menschen zu unterhalten und so. Aber bevor ich hier wehrlos im luftleeren Raum herumstrample, gib mir besser ein konkretes Beispiel für den Sachverhalt...argumentativ werde ich zwar dennoch verlieren, aber's macht dann mehr Spaß ;-)
Du hast einfach andere Ansprüche an einen Film als ich. Spannung, klar, auch ich will Spannung, aber was ist Spannung und wie lässt sie sich erzeugen? Wenn's nach dir geht, nur durch filmische Mechanismen... schnelle Schnitte, eine bedrohliche Perspektive, eine Kamerafahrt. Spannung kann sich aber auch über inhaltliche Aspekte ergeben, nicht nur über handwerkliche. Beispiel Literatur: Wie kann es spannende Bücher geben, wo alle Bücher doch stets immer nur auf dem gleichen öden Prinzip des Alphabets basieren? Finden wir ein Buch spannend, weil wir die verwendete Schriftart so genial fanden? Nein, weil sich in unserem Kopf was zusammensetzt.
Übertragen auf den Film bestehst du aber auf die "Schriftart des Kinos" - du willst, dass die cineastischen Faktoren stimmen. Was sicher nicht verkehrt ist, aber bestimmt auch nicht notwendig. Für mich kann sich Spannung auch einfach aus dem inneren Gedankenmonolog ergeben, indem man eben innerlich über den Filminhalt referiert. Plötzlich findet man den Film spannend, obwohl er rein mechanisch gar nicht darauf ausgelegt ist, Spannung zu erzeugen. Deswegen schreien manche vor Begeisterung, wie ultraspannend "Vertigo" ist, während andere die Lippen vor lauter Gähnen gar nicht mehr zusammenbekommen.
Eines hat der Film mit dem Buch noch gemeinsam: er ist ein dialogisches Medium (also eines, das mit dem Zuschauer kommuniziert) und auch seine stärkste Waffe liegt (imo) darin, dass er den Zuschauer zum Denken anregt.
Deswegen ist es für mich noch lange kein ausschlaggebendes Kriterium, dass bei einem Horrorfilm die Schocks gut sitzen, dass ein Actionfilm mit Bullet Time experimentiert oder ein Drama ordentlich auf die Tränendrüse drückt. Es kommt mir viel mehr drauf an, welche Gedankengänge die Inhalte in mir auslösen. Und die können auch wunderbar gedeihen, wenn man mal nicht vor lauter Spektakel in den Sessel gedrückt wird.
Da bin ich mal gespannt, denke ja mal, der wird mit seiner reaktionären, unreflektierten Art auf Granit um oder sogar unterhalb der :liquid6: stoßen. Oder du bist wieder besoffen und gibst viel zu viel...wie damals bei "Haunted Hill" :-D
He, bei Haunted Hill hatte ich bloß eine Pulle Wodka und ein paar Bier. :wink:

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Beitrag von John Woo » 22.02.2009, 20:09

Der beste Film aller Zeiten ist (für mich :wink:) immer noch Face/Off. :wink:

Matrix 1 mag ich aber auch. :wink:

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Beitrag von Sir Jay » 22.02.2009, 20:46

Vince hat geschrieben: Du hast einfach andere Ansprüche an einen Film als ich. Spannung, klar, auch ich will Spannung, aber was ist Spannung und wie lässt sie sich erzeugen? Wenn's nach dir geht, nur durch filmische Mechanismen... schnelle Schnitte, eine bedrohliche Perspektive, eine Kamerafahrt. Spannung kann sich aber auch über inhaltliche Aspekte ergeben, nicht nur über handwerkliche. Beispiel Literatur: Wie kann es spannende Bücher geben, wo alle Bücher doch stets immer nur auf dem gleichen öden Prinzip des Alphabets basieren? Finden wir ein Buch spannend, weil wir die verwendete Schriftart so genial fanden? Nein, weil sich in unserem Kopf was zusammensetzt.
Übertragen auf den Film bestehst du aber auf die "Schriftart des Kinos" - du willst, dass die cineastischen Faktoren stimmen. Was sicher nicht verkehrt ist, aber bestimmt auch nicht notwendig. Für mich kann sich Spannung auch einfach aus dem inneren Gedankenmonolog ergeben, indem man eben innerlich über den Filminhalt referiert. Plötzlich findet man den Film spannend, obwohl er rein mechanisch gar nicht darauf ausgelegt ist, Spannung zu erzeugen. Deswegen schreien manche vor Begeisterung, wie ultraspannend "Vertigo" ist, während andere die Lippen vor lauter Gähnen gar nicht mehr zusammenbekommen.
Eines hat der Film mit dem Buch noch gemeinsam: er ist ein dialogisches Medium (also eines, das mit dem Zuschauer kommuniziert) und auch seine stärkste Waffe liegt (imo) darin, dass er den Zuschauer zum Denken anregt.
Deswegen ist es für mich noch lange kein ausschlaggebendes Kriterium, dass bei einem Horrorfilm die Schocks gut sitzen, dass ein Actionfilm mit Bullet Time experimentiert oder ein Drama ordentlich auf die Tränendrüse drückt. Es kommt mir viel mehr drauf an, welche Gedankengänge die Inhalte in mir auslösen. Und die können auch wunderbar gedeihen, wenn man mal nicht vor lauter Spektakel in den Sessel gedrückt wird.
Jup, das unterschreibe ich alles so ohne weiteres, aber ich meine ist es denn nicht jedem klar, dass sich Spannung aus Inhalt (also Story, Dialoge...) und nicht primär aus Bildern ergibt? ;)

Ich zum Beispiel finde "Phone Booth" absolut genial.
Einer der spannendsten Filme die ich je gesehen habe, dabei steht der Kerl aber im Prinzip nur die ganze Zeit in einer Telefonzelle :lol:
Ich kann jedesmal nur den Kopf schütteln wenn jemand dem Film vorwirft er sei langweilig, nur weil sich die komplette handlung auf einen Quadratmeter Fläche beschränkt...
Technische spielereien wie die Splittscreens und der effektive Einsatz von Slowmotion mögen dem ganzen eine besonder Note verleihen, aber im Prinzip ist der Film durch seine Dialoge spannend, und die verzwickte Situation, die sich daraus ergibt...

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Beitrag von Hannibal » 22.02.2009, 23:30

Vince hat geschrieben:Du hast einfach andere Ansprüche an einen Film als ich. Spannung, klar, auch ich will Spannung, aber was ist Spannung und wie lässt sie sich erzeugen? Wenn's nach dir geht, nur durch filmische Mechanismen... schnelle Schnitte, eine bedrohliche Perspektive, eine Kamerafahrt.
Wann hab ich das so gesagt? Ich würde sogar sagen, das ich das komplett gegenteilig sehe. Mit filmischen Mitteln erzeugt man imo nämlich keine wirkliche Spannung, die muss nach meinem Empfinden aus der Geschichte heraus kommen. Wenn ich mich für die Figuren interessiere und der Film das Interesse aufrechterhalten kann oder je nach Genre dann verschärfen kann, bin ich zufrieden und empfinde das ganze Geschehen als spannend, wie z.B. im unteren Filmkommentar zu sehen. Ich komme ja auch prima mit Kitano-Filmen klar, die doch eigentlich komplett auf filmische Spannungsmechanismen verzichten und gleichzeitig noch wahnsinnig langsam erzählt sind. Aber da funkt's auch.

Nichtsdestotrotz gibt es auch einige Kandidaten, desöfteren aus dem Arthouse-bereich, wo das ganze nicht aufgeht, wo Figuren mit einem derartigen künstlerischen Abstand inszeniert werden, dass sie mir ihr Schicksal am Allerwertesten vorbeigeht. Und wenn der Film dann auch auf jegliche andere (eher oberflächliche) Spannungs-fördernde Mechanismen verzichtet, wird der Hanni ungeduldig. Sonst halte ich mich für verhältnismäßig tolerant bei Filmen.....wobei du mal mit nem Beispiel für deine Vermutungen über mein Spannungs-Empfinden rausrücken könntest ;-) Ist es das was ich denke? :-D

Und "Phone Booth" ist imo ein Beispiel dafür, von dem Vince denkt, dass ich es spannend finden würde (also quasi ein Negativbeispiel)....und "Phone Booth" war allenfalls guter Durchschnitt...


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Brokeback Mountain
Ist es möglich, dass ein Film über Homosexualität nicht voll schwul ist? Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber Mr. Ang Lee hat mich eines besseren belehrt. Ein absolutes Meisterstück, das unglaublich behutsam erzählt und bebildert ist, mit fantastisch greifbaren Figuren, die einfach umwerfend von Jake Gyllenhaal und Heath Ledger gespielt wurden. Minimalistisch, aber nicht gelangweilt oder emotionslos, sondern zu jedem Zeitpunkt unglaublich feinfühlig interpretiert. Weiter kann man gar nicht vom Over-Acting entfernt sein und eigentlich auch nicht näher am Oscar. Ich bin vollkommen baff, dass ein Film über ein solches Tabuthema dennoch derart mitreißen und emotional bewegen kann. Versteht mich nicht falsch, ich halte mich im Bezug auf das Thema für tolerant, aber wenn das ganze im Widescreen-Format über den Großbildschirm flimmert, wirkt das Gezeigte doch fremd und seltsam. Hier schafft man es aus der Liebesgeschichte zweier Männer eine Liebesgeschichte zu formen, die sich auch für den Hetero-Zuschauer vollkommen normal und natürlich anfühlt, die genauso zu Tränen rühren kann, wie eine beliebige 08/15-Schnulze und die ihre Bilder gleichzeitig mit unglaublicher Kraft und Bedeutung auflädt, immer die passende Musik am Start hat und die Dialoge auf ein absolutes Minimum reduziert, ohne auch nur einmal langweilig zu werden. Absolut fantastisch durchkomponierter Film, der ganz ohne großes Moral-Tamtam ein Aufschrei für mehr Toleranz gegenüber Schwulen ist....ganz im Stillen...aber dabei letztendlich besser funktioniert, als alles, was mir bisher zu dem Thema unter die Augen gekommen ist!
:liquid9:

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Beitrag von Sir Jay » 23.02.2009, 00:36

Hannibal hat geschrieben: Hier schafft man es aus der Liebesgeschichte zweier Männer eine Liebesgeschichte zu formen, die sich auch für den Hetero-Zuschauer vollkommen normal und natürlich anfühlt, die genauso zu Tränen rühren kann
Nope, Fehlanzeige :wink:

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Beitrag von SFI » 23.02.2009, 05:54

Also ich hab sowas noch net erlebt (also im Hetero Sinne) Hätte es auch mal gerne, dass ne Frau im Zelt über mich herfällt. :lol: In diesem Sinne wirkt der Streifen also total unnatürlich auf mich, da ist American Pie glaubwürdiger!
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Beitrag von freeman » 23.02.2009, 09:34

SFI hat geschrieben:Also ich hab sowas noch net erlebt (also im Hetero Sinne) Hätte es auch mal gerne, dass ne Frau im Zelt über mich herfällt. :lol: In diesem Sinne wirkt der Streifen also total unnatürlich auf mich, da ist American Pie glaubwürdiger!
Geh du mal rosa Filme gucken ... also die richtigen ... die wo die Frauen heulen tun! ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 23.02.2009, 09:50

Hannibal hat geschrieben: Wann hab ich das so gesagt?
Gesagt nicht, ich lese das einfach aus deinen Lieblingsfilmen heraus, weil die allesamt mit spannungsfördernden Elementen arbeiten. Alle, ohne Ausnahme. Exemplarisch dafür ist doch deine Meinung zu Twin Peaks: Obwohl die Serie meines Erachtens (da kann man natürlich drüber streiten) durchweg exzellent ist, hast du erst in dem Moment richtig angebissen, als dort mit handwerklichen Mitteln eine Dramaturgie erzeugt wurde (die mir zugegeben auch ne zentimeterdicke Gänsepelle beschert hat). Vorher hast du dich durchquälen müssen.
Ich komme ja auch prima mit Kitano-Filmen klar, die doch eigentlich komplett auf filmische Spannungsmechanismen verzichten und gleichzeitig noch wahnsinnig langsam erzählt sind. Aber da funkt's auch.
Okay, aber mal abgesehen davon, dass Kitanofilme wohl niemals die Chance hätten, deine Lieblingsfilme zu werden (oder seh ich das falsch?), sind die ja auch obskur genug, dass man da anbeißen kann. Ich würde mal sagen, mit Filmen von Bergman, Kurosawa, Jarmusch würdest du schon deutlich weniger anfangen können.
Sonst halte ich mich für verhältnismäßig tolerant bei Filmen.....wobei du mal mit nem Beispiel für deine Vermutungen über mein Spannungs-Empfinden rausrücken könntest ;-) Ist es das was ich denke? :-D
Hm, was denkst du denn? Twin Peaks? ;)
Und "Phone Booth" ist imo ein Beispiel dafür, von dem Vince denkt, dass ich es spannend finden würde (also quasi ein Negativbeispiel)....und "Phone Booth" war allenfalls guter Durchschnitt...
Ich sage ja auch nicht, dass du wie ein Pawlowscher Hund immer, wenn irgendwas mit Spannung arbeitet, du sofort drauf anspringst. Und versteh mich bloß nicht falsch, ich halte dich für über alle Maßen filmkompetent und halte deine Reviews für ähnlich herausragend wie die vom freeman, keine Frage. Ich wollte nur darauf hinaus, dass du ohne ein gewisses Maß an "äußerlicher" Spannung meiner Beobachtung nach nicht leben kannst. Das ist einfach eine Geschmacksfrage...


P.S. phattes Dito zum Foren-Kultfilm, der ist einfach stark und Jay hat einfach mal keine Ahnung. :P

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Beitrag von Hannibal » 23.02.2009, 13:56

Vince hat geschrieben:
Hannibal hat geschrieben: Wann hab ich das so gesagt?
Gesagt nicht, ich lese das einfach aus deinen Lieblingsfilmen heraus, weil die allesamt mit spannungsfördernden Elementen arbeiten. Alle, ohne Ausnahme. Exemplarisch dafür ist doch deine Meinung zu Twin Peaks: Obwohl die Serie meines Erachtens (da kann man natürlich drüber streiten) durchweg exzellent ist, hast du erst in dem Moment richtig angebissen, als dort mit handwerklichen Mitteln eine Dramaturgie erzeugt wurde (die mir zugegeben auch ne zentimeterdicke Gänsepelle beschert hat). Vorher hast du dich durchquälen müssen.
Sonst halte ich mich für verhältnismäßig tolerant bei Filmen.....wobei du mal mit nem Beispiel für deine Vermutungen über mein Spannungs-Empfinden rausrücken könntest ;-) Ist es das was ich denke? :-D
Hm, was denkst du denn? Twin Peaks? ;)
Right ;-) Den Aha-Effekt bei "Twin Peaks" führe ich dennoch nicht auf die handwerklichen Mitteln zurück. Zugegeben, die Inszenierung der Folge sorgte für eine enorm verstörende Atmosphäre, aber auf derartig abgefahrenes Zeug (Was die Inszenierung angeht) stehe ich eigentlich gar nicht (da bin ich zugegebenermaßen Bay-verseucht ;-)). Der Aha-Effekt entstand eigentlich nur dadurch, dass mal Bewegung in die Geschichte kam, nicht in optischer, sondern in erzählerischer Hinsicht. Ein ans Herz gewachsener, aufrechter Mann, der plötzlich das Böse verkörperte.....ein Mann, der mein Nachbar sein könnte....da kam zum ersten Mal der Indentifikationsfaktor hinzu und prompt funktionierte die Serie für mich. Aber wie gesagt, Lynch ist ein großartiger Filmemacher, aber für eine Serie halte ich ihn nach wie vor für suboptimal, weil sein Mindfuck ohne jegliche Mainstream-Erzähl-Mittel einfach anstrengend wird, wenn man sich bspw. jeden Abend damit beschäftigen muss.
Ich komme ja auch prima mit Kitano-Filmen klar, die doch eigentlich komplett auf filmische Spannungsmechanismen verzichten und gleichzeitig noch wahnsinnig langsam erzählt sind. Aber da funkt's auch.
Okay, aber mal abgesehen davon, dass Kitanofilme wohl niemals die Chance hätten, deine Lieblingsfilme zu werden (oder seh ich das falsch?), sind die ja auch obskur genug, dass man da anbeißen kann. Ich würde mal sagen, mit Filmen von Bergman, Kurosawa, Jarmusch würdest du schon deutlich weniger anfangen können.
"Brother" würde ich unter meine Lieblingsfilme zählen, wobei der ja wieder eher in deine Theorie reinpasst. Dammit...;-)
P.S. phattes Dito zum Foren-Kultfilm, der ist einfach stark und Jay hat einfach mal keine Ahnung. :P
Zumindest da sind wir uns einig ;-)

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Beitrag von Sir Jay » 23.02.2009, 15:41

geht doch alle Zu Hause :lol:

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Beitrag von SFI » 23.02.2009, 17:22

hey hey, meine Unterstützung haste! :lol:
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Beitrag von LivingDead » 23.02.2009, 17:29

Meine net... Brokeback ist ein verdammt starker Film, den ich mir übrigens auch mal wieder ansehen müsste. Klare :liquid9:
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Vince » 23.02.2009, 19:05

Hannibal hat geschrieben: Right ;-) Den Aha-Effekt bei "Twin Peaks" führe ich dennoch nicht auf die handwerklichen Mitteln zurück. Zugegeben, die Inszenierung der Folge sorgte für eine enorm verstörende Atmosphäre, aber auf derartig abgefahrenes Zeug (Was die Inszenierung angeht) stehe ich eigentlich gar nicht (da bin ich zugegebenermaßen Bay-verseucht ;-)). Der Aha-Effekt entstand eigentlich nur dadurch, dass mal Bewegung in die Geschichte kam, nicht in optischer, sondern in erzählerischer Hinsicht. Ein ans Herz gewachsener, aufrechter Mann, der plötzlich das Böse verkörperte.....ein Mann, der mein Nachbar sein könnte....da kam zum ersten Mal der Indentifikationsfaktor hinzu und prompt funktionierte die Serie für mich. Aber wie gesagt, Lynch ist ein großartiger Filmemacher, aber für eine Serie halte ich ihn nach wie vor für suboptimal, weil sein Mindfuck ohne jegliche Mainstream-Erzähl-Mittel einfach anstrengend wird, wenn man sich bspw. jeden Abend damit beschäftigen muss.
Ich glaub schon, dass da auch viele subtile Tricks angewendet wurden, die dich haben sabbern lassen. ;) Die Musik, die Kameraperspektiven, die Beleuchtung, vor allem auch Ray Wise's gänsehauterregende Leistung im Moment des Mindfucks... wenn du dir das alles zuerst selbst hättest rausinterpretieren müssen - so wie es zB. in vielen Kammerspielen der Fall ist - wärste glaub ich nicht so begeistert gewesen. ;) Weil wenn doch, würdest du sicher auch ein paar Favoriten bei den ganz alten Schinken haben, die handwerklich natürlich gegenüber neueren Produktionen abstinken, aber von der reinen Geschichte her nicht selten die Oberhand behalten.

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Beitrag von Montana » 23.02.2009, 19:26

Wenn ihr gerade so am Schwärmen seit: In welche richtung geht die Serie Twin Peaks? Ist es Typisch Lynch verwirrend, denn dann wärs nichts für mich, aber wenn es zumindest in den wichtigsten punkte aufgeklärt wird und psychologisch ansprechend ist würde es mich echt interessieren!. Seit ich mal eine bewertung von Vince gelesen habe stolpere ich immer wieder über diese Serie :D (noch nie gesehen :( ). Meine Mysterie serien erfahrungen beschränken sich momentan auf Lost (komplett bis zur 4ten staffel und immer noch begeistert). Meine Lyncherfahrung auf lost Highway (genialer vor und abspannsound/bilder, super Mysterystimmung allerdings etwas wenig und viel zu wenig erklärt, Lynchtypisch) und Mullholand Drive (gute Mysterie stimmung, schön langsam bis auf den viel zu verwirrenden schluss!).

Ps: wäre da alles dabei? :Twin Peaks

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Beitrag von Vince » 23.02.2009, 19:38

Montana hat geschrieben:Wenn ihr gerade so am Schwärmen seit: In welche richtung geht die Serie Twin Peaks? Ist es Typisch Lynch verwirrend, denn dann wärs nichts für mich, aber wenn es zumindest in den wichtigsten punkte aufgeklärt wird und psychologisch ansprechend ist würde es mich echt interessieren!. Seit ich mal eine bewertung von Vince gelesen habe stolpere ich immer wieder über diese Serie :D (noch nie gesehen :( ). Meine Mysterie serien erfahrungen beschränken sich momentan auf Lost (komplett bis zur 4ten staffel und immer noch begeistert). Meine Lyncherfahrung auf lost Highway (genialer vor und abspannsound/bilder, super Mysterystimmung allerdings etwas wenig und viel zu wenig erklärt, Lynchtypisch) und Mullholand Drive (gute Mysterie stimmung, schön langsam bis auf den viel zu verwirrenden schluss!).
Tja, wenn ich es mit seinen Filmen vergleichen müsste, würd ich "Blue Velvet" nehmen. "Twin Peaks" ist in seinen Wurzeln eine klassische amerikanische Seifenoper à la "Dallas", entwickelt daraus aber mit der Zeit surreale Momente, die sich bis ins Groteske steigern. Soll heißen, den Plot selbst versteht man ganz einfach, aber die kleinen Details sind unerklärlich bzw. nur durch präzise Analyse aufzudröseln.
Ps: wäre da alles dabei? :Twin Peaks
Jein, alles außer Twin Peaks - der Film, den müsste man sich dann noch einzeln holen...

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Beitrag von Hannibal » 23.02.2009, 19:44

Vince hat geschrieben:
Hannibal hat geschrieben: Right ;-) Den Aha-Effekt bei "Twin Peaks" führe ich dennoch nicht auf die handwerklichen Mitteln zurück. Zugegeben, die Inszenierung der Folge sorgte für eine enorm verstörende Atmosphäre, aber auf derartig abgefahrenes Zeug (Was die Inszenierung angeht) stehe ich eigentlich gar nicht (da bin ich zugegebenermaßen Bay-verseucht ;-)). Der Aha-Effekt entstand eigentlich nur dadurch, dass mal Bewegung in die Geschichte kam, nicht in optischer, sondern in erzählerischer Hinsicht. Ein ans Herz gewachsener, aufrechter Mann, der plötzlich das Böse verkörperte.....ein Mann, der mein Nachbar sein könnte....da kam zum ersten Mal der Indentifikationsfaktor hinzu und prompt funktionierte die Serie für mich. Aber wie gesagt, Lynch ist ein großartiger Filmemacher, aber für eine Serie halte ich ihn nach wie vor für suboptimal, weil sein Mindfuck ohne jegliche Mainstream-Erzähl-Mittel einfach anstrengend wird, wenn man sich bspw. jeden Abend damit beschäftigen muss.
Ich glaub schon, dass da auch viele subtile Tricks angewendet wurden, die dich haben sabbern lassen. ;) Die Musik, die Kameraperspektiven, die Beleuchtung, vor allem auch Ray Wise's gänsehauterregende Leistung im Moment des Mindfucks... wenn du dir das alles zuerst selbst hättest rausinterpretieren müssen - so wie es zB. in vielen Kammerspielen der Fall ist - wärste glaub ich nicht so begeistert gewesen. ;) Weil wenn doch, würdest du sicher auch ein paar Favoriten bei den ganz alten Schinken haben, die handwerklich natürlich gegenüber neueren Produktionen abstinken, aber von der reinen Geschichte her nicht selten die Oberhand behalten.
Mann, Vince, jetzt gehen mir wieder die Argumente aus :-D Weil mit den neueren Produktionen stimmt schon......also alles was älter als 70er-Jahre ist, kann ich mir nur mit großem Widerwillen anschauen bzw dazu muss ich mich wieder zwingen ;-) Unser Bassist würde dir wahrscheinlich auch Recht geben, der sagt immer: "Du bist der oberflächlichste Mensch, den ich kenne!" (also jetzt auf visuelle Reize bezogen) :-D

@Montana: Also wenn dir an Lost Highway und Mulholland Drive die Erklärungen gefehlt haben, kannst du getrost die Finger von "Twin Peaks" lassen (bin allerdings noch nicht ganz durch), denn die Serie ist Kopf- und Mindfuckkino in Perfektion.

In diesem Sinne
Hannibal

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Beitrag von Montana » 23.02.2009, 19:45

Vince hat geschrieben: Tja, wenn ich es mit seinen Filmen vergleichen müsste, würd ich "Blue Velvet" nehmen. "Twin Peaks" ist in seinen Wurzeln eine klassische amerikanische Seifenoper à la "Dallas", entwickelt daraus aber mit der Zeit surreale Momente, die sich bis ins Groteske steigern. Soll heißen, den Plot selbst versteht man ganz einfach, aber die kleinen Details sind unerklärlich bzw. nur durch präzise Analyse aufzudröseln.
Ps: wäre da alles dabei? :Twin Peaks
Jein, alles außer Twin Peaks - der Film, den müsste man sich dann noch einzeln holen...
Tönt eigentlich ganz nach meinem geschmack... Ich trau mich einfach noch nicht ganz die staffeln zu kaufen... mal schaun.

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Beitrag von Vince » 23.02.2009, 19:54

Hannibal hat geschrieben: Unser Bassist würde dir wahrscheinlich auch Recht geben, der sagt immer: "Du bist der oberflächlichste Mensch, den ich kenne!" (also jetzt auf visuelle Reize bezogen) :-D
:lol: Guter Mann. ;)
@Montana: Also wenn dir an Lost Highway und Mulholland Drive die Erklärungen gefehlt haben, kannst du getrost die Finger von "Twin Peaks" lassen (bin allerdings noch nicht ganz durch), denn die Serie ist Kopf- und Mindfuckkino in Perfektion.
Der vielleicht geilste Mindfuck passiert eh erst in der letzten Minute der Serie - also haste noch was, wo du dich drauf freuen kannst. ;)

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