Jo, sollte eigentlich eins werden...aber zum einen kams mir dann etwas kurz vor, zum anderen isses ja kein Actionfilm und Eastwood nicht in der Hall of Fame. Sähe man ihn als quasi inoffizielles Mitglied an, wäre der Film vllt. was für den "Sonstiges"-Bereich...was sagt denn die Moderatur dazu?
Und hier mal noch, was sich im Lauf der Woche so angesammelt hat:
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Foxy Brown (1974)
Drei Jahre nachdem Richard Roundtree erstmals als „Shaft“ die Kinoleinwand unsicher gemacht hatte, brachte das Black Cinema 1974 mit Pam Grier als „Foxy Brown“ die weibliche Komplementär-Kultfigur hervor: Jack Hills Actionkrimi-Klassiker um den aus persönlicher Rache motivierten Feldzug der Titelheldin gegen ein Drogensyndikat rechtfertigt seinen Status als eines der Aushängeschilder des Blaxploitation-Genres schlechthin mit charmanten Actionszenen, kultigem Soundtrack, einer angenehmen Portion an Kompromisslosigkeit, Sleaziness und trashigen Bluteffekten sowie der legendären Performance der mit der Zurschaustellung ihrer weiblichen Reize nicht geizenden Pam Grier. Per se nicht herausragende, aber durchweg flotte und aufgrund ihres Klassikerstatus ohnehin zur Sichtung verpflichtende Actionkrimi-Unterhaltung im nostalgischen 70s-Style.
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.45 (2006)
Zwischen Teil 2 und 3 der erfolgreichen „Resident Evil“-Franchise übernahm Milla Jovovich 2006 nicht nur die Hauptrolle in Kurt Wimmers verunglückter Sci-Fi-Gurke „Ultraviolet“, sondern auch dem soliden B-Drama „.46“ unter der Regie von Debütant Gary Lennon. Wissen die mit Interview-artigen Monolog-Intermezzi arbeitende Erzählstruktur und coole, schwarze Situationskomik anfangs noch zu begeistern, wandelt sich die Geschichte um die Hassliebe zwischen Jovovich und einem sie brutal misshandelnden Waffendealer schließlich zum eher durchschnittlichen Drama, dem eine gegen Ende injizierte Crimestory/Verwirrspiel-Komponente nur bedingt zu thrillendem Charakter verhilft. Bedenkenlos ansehbar, doch alles in allem eher unmemorabel.
Shadows of Death - Im Fadenkreuz der Mafia (2001)
Von Haus aus Stuntman und –coordinator, setzte Ric Roman Vaugh seinem Berufsstand 2001 mit seiner zweiten, auch von ihm geschriebenen Regiearbeit „In the Shadows“, hierzulande unter dem enorm originellen und aussagekräftigen Titel „Shadows of Death – Im Fadenkreuz der Mafia“ veröffentlicht, ein filmisches Denkmal, das ein Portrait der Stuntsektion im Movie Business auf mäßig aufregende und spannende Weise mit herkömmlichen Crimestory-Motiven verknüpft. Verhältnismäßig rare, aber durch die Bank gelungene Actionmomente sowie das gewohnt souverän-charismatische Spiel James Caans wissen zu überzeugen, alles in allem bleibt der gegen Ende mit leichter Dramaschlagseite versehene B-Krimi jedoch ein reichlich unmemorables Durchschnittsvergnügen.
Wild Things 2 (2004)
Sechs Jahre nach dem starbestetzten 90s-Thrillerhit „Wild Things“ spendierte man dem erotischen Verwirrspiel 2004 das erste von bislang zwei sich mehr als Remakes denn tatsächliche Fortsetzungen präsentierenden Sequels: Erfolgsformel wie Handlungsschema repetiert die Hochglanz-DTV-Produktion mit chicer Optik, stylishen Bildern, knapp bis gar nicht bekleidetem weiblichem Eyecandy und einer einen mal mehr, mal weniger vorhersehbaren Twist um den anderen hervorzaubernden Intrigen-Story auf nicht originelle, aber überaus kurzweilige Weise, sodass 90 Minuten solide Unterhaltung garantiert sind. Da das im Jahr darauf folgende zweite Sequel „Diamonds in the Rough“ nicht zuletzt dank deutlich hochgeschraubten Erotik-Faktors jedoch noch eine knappe Steigerung darstellt, präsentiert sich „Wild Things 2“ als bislang schwächster Teil der Franchise.
Death Sentence - Todesurteil (2007)
Drei Jahre nach seinem zum Überhit avancierten Thrillerjuwel „Saw“ meldete sich Regisseur James Wan 2007 mit dem soliden Puppengrusler „Dead Silence“ auf der einen und dem ungleich herausstechenderen Revengekracher „Death Sentence“ auf der anderen Seite zurück: Mit letzterem schuf Wan ein wahrlich exzellentes Genrehighlight, das längst vergangene Oldschool-Tugenden des kompromisslosen Rachereißers in Kombination mit emotional aufwühlender Dramatik und visueller Anpassung an die heutigen Sehgewohnheiten mustergültig ins neue Jahrtausend transferiert. Getragen von der herausragenden Leistung von Hauptdarsteller Kevin Bacon schildert „Death Sentence“ den unerbittlichen Vergeltungsfeldzug eines braven Durchschnittsbürgers, dessen Familienidyll durch die grausame Ermordung seines Sohnes zerstört wird und dessen Selbstjustiz-Orkan einen verhängnisvollen, zerstörerischen Kreislauf der Gewalt in Gang bringt. Den Zuschauer auf Bacons Seite zu bringen, ihn mitfühlen, mitleiden, mitbangen und mitfiebern zu lassen, gelingt Wan formidabel, sodass „Death Sentence“ gleichermaßen einen enormen Spannungslevel aufzuweisen hat wie die Identifikation mit dem ins Unglück gestürzten Familienvater zum intensiven emotionalen Höllenritt macht, der die Frage nach dem eigenen Handeln in einer derartigen Situation aufwirft. Dabei glorifiziert der Film das tödliche Wüten seines tragischen Helden nicht blind, sondern lässt die Frage nach dem Preis und den Konsequenzen des Rachefeldzugs stets über dem Geschehen schweben. So grandios Kevin Bacon vor der Kamera den Film trägt, so hoch ist auch das Verdienst James Wans auf dem Regiestuhl anzurechnen, der „Death Sentence“ visuell und inszenatorisch genial veredelt. Düsterer, teils an „Saw“ gemahnender Look, wundervolle Kameraarbeit (die Parkhausszene ist superb) und enorm druchvolle Inszenierung der choreografisch gleichwie hinsichtlich des Härtegrads beeindruckenden Actionszenen machen den Streifen zum visuellen Reigen und generieren in Verbindung mit Charlie Clousers souveränem Score eine sagenhafte Atmosphäre der Düsternis, Verzweiflung und Brutalität. Revengekino at its best!
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