Filmtagebuch: Ed Hunter
Moderator: SFI
Street Kings (2008)
Als Drehbuchautor von „Training Day“, „Dark Blue“ und „S.W.A.T.“ mit der Materie des abgründigen Copfilms bestens vertraut, präsentierte David Ayer mit „Street Kings“ 2008 seine zweite Regiearbeit, für deren Skript neben Jamie Moss und Kurt Wimmer US-Krimipapst James Ellroy („L.A. Confidential“) verantwortlich zeichnet. In derart kompetenten Händen kann wenig schiefgehen, so präsentiert sich der Streifen denn auch als großartiger Genrefilm, der aus bewährten Motiven einen spannenden, straff inszenierten, toll gefilmten und zunehmend wendungsreichen Thriller strickt, veredelt durch harte Action und hervorragende darstellerische Leistungen seitens eines im Rahmen seiner mimischen Möglichkeiten als jenseits der Legalität operierender Rambo-Cop glänzenden Keanu Reeves und vor allem eines famos aufspielenden Forest Whitaker als die Gesetzesüberschreitungen seines Schützlings deckenden Vorgesetzten. Thematisch bietet „Street Kings“ nichts Neues, auf Story- gleichwie inszenatorischer Ebene aber allerbeste Genreware.
Als Drehbuchautor von „Training Day“, „Dark Blue“ und „S.W.A.T.“ mit der Materie des abgründigen Copfilms bestens vertraut, präsentierte David Ayer mit „Street Kings“ 2008 seine zweite Regiearbeit, für deren Skript neben Jamie Moss und Kurt Wimmer US-Krimipapst James Ellroy („L.A. Confidential“) verantwortlich zeichnet. In derart kompetenten Händen kann wenig schiefgehen, so präsentiert sich der Streifen denn auch als großartiger Genrefilm, der aus bewährten Motiven einen spannenden, straff inszenierten, toll gefilmten und zunehmend wendungsreichen Thriller strickt, veredelt durch harte Action und hervorragende darstellerische Leistungen seitens eines im Rahmen seiner mimischen Möglichkeiten als jenseits der Legalität operierender Rambo-Cop glänzenden Keanu Reeves und vor allem eines famos aufspielenden Forest Whitaker als die Gesetzesüberschreitungen seines Schützlings deckenden Vorgesetzten. Thematisch bietet „Street Kings“ nichts Neues, auf Story- gleichwie inszenatorischer Ebene aber allerbeste Genreware.
No Country For Old Men (2007)
Nach einer Reihe harmloser Komödien der Marke „Ein (un)möglicher Härtefall” kehrten die Coen-Brüder 2007 mit dem vierfach oscarprämierten Hit „No Country For Old Men“ aufs Terrain des skurrilen Gangsterthrillers zurück und schufen einen von enorm ruhiger Erzählweise geprägten, inhaltlich eher konventionellen Neowestern, der mit überzeugenden darstellerischen Leistungen seitens Javier Bardem, eines bedauerlicherweise recht wenig Screentime abbekommenden Tommy Lee Jones sowie vor allem Josh Brolin, toll fotografierten Landschaften, einigen genialen Dialogen, wuchtig-harten Actioneinlagen und Momenten des Ironisch-Skurrilen auftrumpft, aufgrund seines gemächlichen Tempos jedoch die eine oder andere zähe Passage zu verzeichnen hat. Die besten Coen-Filme stürzt „No Country For Old Men“ bei weitem nicht vom Thron, ein interessanter Thriller ist er aber definitiv geworden.
Nach einer Reihe harmloser Komödien der Marke „Ein (un)möglicher Härtefall” kehrten die Coen-Brüder 2007 mit dem vierfach oscarprämierten Hit „No Country For Old Men“ aufs Terrain des skurrilen Gangsterthrillers zurück und schufen einen von enorm ruhiger Erzählweise geprägten, inhaltlich eher konventionellen Neowestern, der mit überzeugenden darstellerischen Leistungen seitens Javier Bardem, eines bedauerlicherweise recht wenig Screentime abbekommenden Tommy Lee Jones sowie vor allem Josh Brolin, toll fotografierten Landschaften, einigen genialen Dialogen, wuchtig-harten Actioneinlagen und Momenten des Ironisch-Skurrilen auftrumpft, aufgrund seines gemächlichen Tempos jedoch die eine oder andere zähe Passage zu verzeichnen hat. Die besten Coen-Filme stürzt „No Country For Old Men“ bei weitem nicht vom Thron, ein interessanter Thriller ist er aber definitiv geworden.
Die Vorahnung - Premonition (2007)
Im 2007er Hollywood-Debüt von „Lautlos“-Regisseur Mennan Yapo offeriert ein seiner gewohnten Chronologie beraubtes Zeitgefüge Sandra Bullock die Möglichkeit, den tödlichen Autounfall ihres Filmgatten abzuwenden. So spannend, frisch und aufregend wie der deutsche Titel sind dabei leider auch Drehbuch und Inszenierung der mit mäßig gelungener Familiendrama-Schlagseite versehenen 08/15-Mystery von der Stange. Abgesehen vom souveränen Spiel der Hauptdarstellerin und der immerhin netten Prämisse verfügt der Film leider über keinerlei Qualität, die die „Vorahnung“ des Zuschauers, nichts als lauen Genredurchschnitt serviert zu bekommen, mit einer freudigen Überraschung widerlegen könnte. Solides zum Gähnen für zwischendurch.
Im 2007er Hollywood-Debüt von „Lautlos“-Regisseur Mennan Yapo offeriert ein seiner gewohnten Chronologie beraubtes Zeitgefüge Sandra Bullock die Möglichkeit, den tödlichen Autounfall ihres Filmgatten abzuwenden. So spannend, frisch und aufregend wie der deutsche Titel sind dabei leider auch Drehbuch und Inszenierung der mit mäßig gelungener Familiendrama-Schlagseite versehenen 08/15-Mystery von der Stange. Abgesehen vom souveränen Spiel der Hauptdarstellerin und der immerhin netten Prämisse verfügt der Film leider über keinerlei Qualität, die die „Vorahnung“ des Zuschauers, nichts als lauen Genredurchschnitt serviert zu bekommen, mit einer freudigen Überraschung widerlegen könnte. Solides zum Gähnen für zwischendurch.
Nach 7 Tagen - Ausgeflittert (2007)
Frisch verheiratet, sieht sich Ben Stiller mit gar unschönen neuen Seiten seiner frischgebackenen Gattin konfrontiert – und läuft darüber hinaus in den Flitterwochen unversehens einer Anderen über den Weg, die seine große Liebe zu sein verspricht. Daraus strickten die Krawall-Comedy-Spezis Bobby und Peter Farrelly („Dumm und dümmer“, „Verrückt nach Mary“) 2007 in ihrem bislang aktuellsten Streich „Nach 7 Tagen – Ausgeflittert“ aka „The Heartbreak Kid“ grundsolide, kurzweilige Komödienkost mit nettem Soundtrack, passabler Gagdichte und einem bewährt herrlichen Jerry Stiller im Arthur-Spooner-Modus in einer Nebenrolle. Leicht goutierbares RomCom-Fastfood.
Frisch verheiratet, sieht sich Ben Stiller mit gar unschönen neuen Seiten seiner frischgebackenen Gattin konfrontiert – und läuft darüber hinaus in den Flitterwochen unversehens einer Anderen über den Weg, die seine große Liebe zu sein verspricht. Daraus strickten die Krawall-Comedy-Spezis Bobby und Peter Farrelly („Dumm und dümmer“, „Verrückt nach Mary“) 2007 in ihrem bislang aktuellsten Streich „Nach 7 Tagen – Ausgeflittert“ aka „The Heartbreak Kid“ grundsolide, kurzweilige Komödienkost mit nettem Soundtrack, passabler Gagdichte und einem bewährt herrlichen Jerry Stiller im Arthur-Spooner-Modus in einer Nebenrolle. Leicht goutierbares RomCom-Fastfood.
Freitag, der 13. (2009)
Nach dem „Texas Chainsaw Massacre“ nimmt sich das Team Michael Bay / Marcus Nispel nun der legendären „Freitag, der 13.“-Franchise an und spendiert Hockeymasken-Schlächter Jason ein kurzweiliges, wenngleich im Kino eher deplatziert wirkendes Comeback, das eine denkbar minimalistische, billige und primitive Reduktion der gängigen Slasher-Ingredienzien aufs allerwesentlichste als jeglicher Originalität, Spannung, Überraschung oder Intelligenz entbehrende, inszenatorisch aber keinerlei Wünsche offen lassende Schlatplatte nach etabliertem Muster präsentiert, an der Genrefans ihre Gefallen finden dürften. Ohne Zweifel nichts weiter als eine dumme, platte Gewaltorgie der B-Kategorie – doch hin und wieder darf man sich ja auch schlicht von dummem, plattem Entertainment berieseln lassen und einer Kultfigur der Filmgeschichte beim Durch-den-Wald-Jagen barbusiger Girls zusehen.
Review
Der Fluch der goldenen Blume (2006)
Nach „Hero“ und „House of Flying Daggers“ knüpfte Chinas Regiestar Zhang Yimou 2006 mit „Der Fluch der goldenen Blume“ nahtlos an Tradition wie Klasse seiner vorangegangenen Martial-Arts-Bilderbögen an und schuf ein prächtiges Epos über finstere Intrigen am Kaiserhof. Prunkvoll ausgestattet und in kräftigen Farbenwelten versinkend präsentiert sich das Actiondrama vor allem auf visueller Ebene als überwältigender Rausch, kann daneben aber auch auf sein souveränes Hauptdarstellerduo Chow Yun-Fat / Gong Li sowie Momente emotionaler Dramatik bauen. Die oft Wire- und in den bombastischen Massenszenen auch CGI-gestützten Fights leiden zwar unter allzu gekünstelt-glattem Charakter, entsprechen damit aber dem inszenatorischen Tenor des Films und trumpfen vor allem im ausgedehnten Showdown auch mit durchaus gelungenen Choreografien auf. Ein exzellentes Martial-Arts-Kaleidoskop von optischer Brillanz!
Nach dem „Texas Chainsaw Massacre“ nimmt sich das Team Michael Bay / Marcus Nispel nun der legendären „Freitag, der 13.“-Franchise an und spendiert Hockeymasken-Schlächter Jason ein kurzweiliges, wenngleich im Kino eher deplatziert wirkendes Comeback, das eine denkbar minimalistische, billige und primitive Reduktion der gängigen Slasher-Ingredienzien aufs allerwesentlichste als jeglicher Originalität, Spannung, Überraschung oder Intelligenz entbehrende, inszenatorisch aber keinerlei Wünsche offen lassende Schlatplatte nach etabliertem Muster präsentiert, an der Genrefans ihre Gefallen finden dürften. Ohne Zweifel nichts weiter als eine dumme, platte Gewaltorgie der B-Kategorie – doch hin und wieder darf man sich ja auch schlicht von dummem, plattem Entertainment berieseln lassen und einer Kultfigur der Filmgeschichte beim Durch-den-Wald-Jagen barbusiger Girls zusehen.
Review
Der Fluch der goldenen Blume (2006)
Nach „Hero“ und „House of Flying Daggers“ knüpfte Chinas Regiestar Zhang Yimou 2006 mit „Der Fluch der goldenen Blume“ nahtlos an Tradition wie Klasse seiner vorangegangenen Martial-Arts-Bilderbögen an und schuf ein prächtiges Epos über finstere Intrigen am Kaiserhof. Prunkvoll ausgestattet und in kräftigen Farbenwelten versinkend präsentiert sich das Actiondrama vor allem auf visueller Ebene als überwältigender Rausch, kann daneben aber auch auf sein souveränes Hauptdarstellerduo Chow Yun-Fat / Gong Li sowie Momente emotionaler Dramatik bauen. Die oft Wire- und in den bombastischen Massenszenen auch CGI-gestützten Fights leiden zwar unter allzu gekünstelt-glattem Charakter, entsprechen damit aber dem inszenatorischen Tenor des Films und trumpfen vor allem im ausgedehnten Showdown auch mit durchaus gelungenen Choreografien auf. Ein exzellentes Martial-Arts-Kaleidoskop von optischer Brillanz!
Ghost - Nachricht von Sam (1990)
Vier Jahre nach „Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone“ verließ ZAZ-Member Jerry Zucker 1990 das bewährte Terrain der reinen Slapstick-Comedy und schuf mit dem starbestetzten Genrekonglomerat „Ghost – Nachricht von Sam“ einen mittlerweile beinah zum Klassiker avancierten Hit, in dem Dirty Dancer Patrick Swayze seiner Geliebten Demi Moore nach seiner Ermordung als Geist zur Seite stehen muss. Die Mixtur aus Fantasy, Comedy, Drama, Romanze und vereinzelt eingeflochtenen Thrillmomenten punktet neben dem überzeugenden Protagonistentrio Swayze / Moore / Whoopi Goldberg mit aus heutiger Sicht zwar überholten, aber dennoch nett anzusehenden, charmanten Effekten, viel Witz und stimmigem Schmacht-Soundtrack. Gefällige, harmlose Mainstream-Unterhaltung.
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Vier Jahre nach „Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone“ verließ ZAZ-Member Jerry Zucker 1990 das bewährte Terrain der reinen Slapstick-Comedy und schuf mit dem starbestetzten Genrekonglomerat „Ghost – Nachricht von Sam“ einen mittlerweile beinah zum Klassiker avancierten Hit, in dem Dirty Dancer Patrick Swayze seiner Geliebten Demi Moore nach seiner Ermordung als Geist zur Seite stehen muss. Die Mixtur aus Fantasy, Comedy, Drama, Romanze und vereinzelt eingeflochtenen Thrillmomenten punktet neben dem überzeugenden Protagonistentrio Swayze / Moore / Whoopi Goldberg mit aus heutiger Sicht zwar überholten, aber dennoch nett anzusehenden, charmanten Effekten, viel Witz und stimmigem Schmacht-Soundtrack. Gefällige, harmlose Mainstream-Unterhaltung.
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Gran Torino (2009)
Als Schauspieler hat sich Hollywood-Legende Clint Eastwood mittlerweile rar gemacht und sich in den letzten Jahren dafür ganz der Regie verschrieben, um Werke wie das epische Antikriegs-Doppelpack „Flags of our Fathers / Letters from Iwo Jima“ auf die Beine zu stellen, nun ist der ehemalige „Dirty Harry“-Star im eigenproduzierten Drama „Gran Torino“ erstmals seit seinem 2004er Hit „Million Dollar Baby“ auch wieder vor der Kamera aktiv und meldet sich mit seiner ersten Hauptrolle seit „Blood Work“ eindrucksvoll zurück.
Nach dem Tod seiner Frau lebt der xenophobe, misanthropische Koreakrieg-Veteran Walt Kowalski (Clint Eastwood) allein mit seinem Hund, hat eine entfremdete Beziehung zu Sohn und Enkelin, stört sich an den nebenan eingezogenen „Schlitzaugen“ und möchte am liebsten mit kaum einem Menschen aus seiner Umgebung mehr etwas zu tun haben. Als seine neue Nachbarsfamilie von einer asiatischen Gang terrorisiert zu werden beginnt, ergreift Walt – zunächst widerwillig – jedoch für sie Partei, und baut schließlich eine echte Freundschaft auf…
Die Gratwanderung zwischen Witz und Dramatik gelingt Eastwood in seinem aktuellen Werk höchst gekonnt, dabei präsentiert sich „Gran Torino“ als voll und ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnittener Film: Mit sensationeller Präsenz und unvergleichlichem mimischem Charisma brilliert Eastwood als verbitterter, unablässig die fantasievollsten Rassismen auf seine Umwelt loslassender knorriger Kriegsveteran beeindruckend und legt den Streifen als höchst gelungene One-Man-Show an. Kowalskis knochentrockene rassistische Oneliner und zynische Sprüche, die vor allem in der ersten Hälfte in Rekordfrequenz abgefeuert werden, versehen „Gran Torino“ mit enormen humoristischen Qualitäten, die sich, wenngleich auf der Zielgeraden zugunsten der Fokussierung auf die Dramakomponente zunehmend in den Hintergrund gerückt, durch den ganzen Film ziehen und die Lacher des Publikums stets auf ihrer Seite haben.
In Interviews auf den obligatorischen Punkt eines sechsten „Dirty Harry“-Streifens angesprochen, betont Eastwood gerne, die Tage der Actionhaudrauf-Ära seien gezählt, was sich auch am durchgehend Dramenfokussierten Output seiner aktuelleren Regiearbeiten verifizieren lässt und so wundert es kaum, dass die Action auch in „Gran Torino“ eine weitaus geringere Rolle spielt, als noch der aus den coolsten Eastwood/Gang-Konfrontationsszenen zusammengestellte Trailer suggerierte. Die vereinezelten Momente, in denen die Legende mit Gewehr im Anschlag in „Dirty Harry“-Modus schaltet und den bösen Jungs entgegentritt, gewinnen dadurch jedoch nur noch um so mehr an nostalgischem Flair und sympathischer Klasse.
Die wenigen Schwächen des Films lassen sich auf Storyebene finden, geht ihm doch zum einen in der zweiten Hälfte auch aufgrund der repetitiven Wirkung einiger Elemente ein wenig das Tempo verloren und bleiben zum zweiten Subplots wie Kowalskis Krankheit etwas halbgar in der Luft hängen; auch kommt die Gang nicht über oberflächliche Klischee-Zeichnung hinaus. Insgesamt fallen jene Kritikpunkte angesichts Eastwoods grandioser Performance jedoch kaum ins Gewicht.
Fazit: Mit „Gran Torino“ meldet sich Leinwandegende Clint Eastwood eindrucksvoll vor der Kamera zurück und setzt sich selbst in einer grandiosen One-Man-Show in Szene, die gekonnt die Gratwanderung zwischen Drama und zynischem Witz meistert und ganz von der herausragenden Performance ihres kultig aufspielenden Hauptdarstellers lebt. Gespickt mit einigen netten, an alte Zeiten gemahnenden Actionreferenzen und inszenatorisch tadellos, reiht sich „Gran Torino“ mühelos in die kontinuierlich länger werdende Tradition famoser, reifer Eastwood-Filme jüngeren Datums ein.
Als Schauspieler hat sich Hollywood-Legende Clint Eastwood mittlerweile rar gemacht und sich in den letzten Jahren dafür ganz der Regie verschrieben, um Werke wie das epische Antikriegs-Doppelpack „Flags of our Fathers / Letters from Iwo Jima“ auf die Beine zu stellen, nun ist der ehemalige „Dirty Harry“-Star im eigenproduzierten Drama „Gran Torino“ erstmals seit seinem 2004er Hit „Million Dollar Baby“ auch wieder vor der Kamera aktiv und meldet sich mit seiner ersten Hauptrolle seit „Blood Work“ eindrucksvoll zurück.
Nach dem Tod seiner Frau lebt der xenophobe, misanthropische Koreakrieg-Veteran Walt Kowalski (Clint Eastwood) allein mit seinem Hund, hat eine entfremdete Beziehung zu Sohn und Enkelin, stört sich an den nebenan eingezogenen „Schlitzaugen“ und möchte am liebsten mit kaum einem Menschen aus seiner Umgebung mehr etwas zu tun haben. Als seine neue Nachbarsfamilie von einer asiatischen Gang terrorisiert zu werden beginnt, ergreift Walt – zunächst widerwillig – jedoch für sie Partei, und baut schließlich eine echte Freundschaft auf…
Die Gratwanderung zwischen Witz und Dramatik gelingt Eastwood in seinem aktuellen Werk höchst gekonnt, dabei präsentiert sich „Gran Torino“ als voll und ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnittener Film: Mit sensationeller Präsenz und unvergleichlichem mimischem Charisma brilliert Eastwood als verbitterter, unablässig die fantasievollsten Rassismen auf seine Umwelt loslassender knorriger Kriegsveteran beeindruckend und legt den Streifen als höchst gelungene One-Man-Show an. Kowalskis knochentrockene rassistische Oneliner und zynische Sprüche, die vor allem in der ersten Hälfte in Rekordfrequenz abgefeuert werden, versehen „Gran Torino“ mit enormen humoristischen Qualitäten, die sich, wenngleich auf der Zielgeraden zugunsten der Fokussierung auf die Dramakomponente zunehmend in den Hintergrund gerückt, durch den ganzen Film ziehen und die Lacher des Publikums stets auf ihrer Seite haben.
In Interviews auf den obligatorischen Punkt eines sechsten „Dirty Harry“-Streifens angesprochen, betont Eastwood gerne, die Tage der Actionhaudrauf-Ära seien gezählt, was sich auch am durchgehend Dramenfokussierten Output seiner aktuelleren Regiearbeiten verifizieren lässt und so wundert es kaum, dass die Action auch in „Gran Torino“ eine weitaus geringere Rolle spielt, als noch der aus den coolsten Eastwood/Gang-Konfrontationsszenen zusammengestellte Trailer suggerierte. Die vereinezelten Momente, in denen die Legende mit Gewehr im Anschlag in „Dirty Harry“-Modus schaltet und den bösen Jungs entgegentritt, gewinnen dadurch jedoch nur noch um so mehr an nostalgischem Flair und sympathischer Klasse.
Die wenigen Schwächen des Films lassen sich auf Storyebene finden, geht ihm doch zum einen in der zweiten Hälfte auch aufgrund der repetitiven Wirkung einiger Elemente ein wenig das Tempo verloren und bleiben zum zweiten Subplots wie Kowalskis Krankheit etwas halbgar in der Luft hängen; auch kommt die Gang nicht über oberflächliche Klischee-Zeichnung hinaus. Insgesamt fallen jene Kritikpunkte angesichts Eastwoods grandioser Performance jedoch kaum ins Gewicht.
Fazit: Mit „Gran Torino“ meldet sich Leinwandegende Clint Eastwood eindrucksvoll vor der Kamera zurück und setzt sich selbst in einer grandiosen One-Man-Show in Szene, die gekonnt die Gratwanderung zwischen Drama und zynischem Witz meistert und ganz von der herausragenden Performance ihres kultig aufspielenden Hauptdarstellers lebt. Gespickt mit einigen netten, an alte Zeiten gemahnenden Actionreferenzen und inszenatorisch tadellos, reiht sich „Gran Torino“ mühelos in die kontinuierlich länger werdende Tradition famoser, reifer Eastwood-Filme jüngeren Datums ein.
Jo, sollte eigentlich eins werden...aber zum einen kams mir dann etwas kurz vor, zum anderen isses ja kein Actionfilm und Eastwood nicht in der Hall of Fame. Sähe man ihn als quasi inoffizielles Mitglied an, wäre der Film vllt. was für den "Sonstiges"-Bereich...was sagt denn die Moderatur dazu?
Und hier mal noch, was sich im Lauf der Woche so angesammelt hat:
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Foxy Brown (1974)
Drei Jahre nachdem Richard Roundtree erstmals als „Shaft“ die Kinoleinwand unsicher gemacht hatte, brachte das Black Cinema 1974 mit Pam Grier als „Foxy Brown“ die weibliche Komplementär-Kultfigur hervor: Jack Hills Actionkrimi-Klassiker um den aus persönlicher Rache motivierten Feldzug der Titelheldin gegen ein Drogensyndikat rechtfertigt seinen Status als eines der Aushängeschilder des Blaxploitation-Genres schlechthin mit charmanten Actionszenen, kultigem Soundtrack, einer angenehmen Portion an Kompromisslosigkeit, Sleaziness und trashigen Bluteffekten sowie der legendären Performance der mit der Zurschaustellung ihrer weiblichen Reize nicht geizenden Pam Grier. Per se nicht herausragende, aber durchweg flotte und aufgrund ihres Klassikerstatus ohnehin zur Sichtung verpflichtende Actionkrimi-Unterhaltung im nostalgischen 70s-Style.
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.45 (2006)
Zwischen Teil 2 und 3 der erfolgreichen „Resident Evil“-Franchise übernahm Milla Jovovich 2006 nicht nur die Hauptrolle in Kurt Wimmers verunglückter Sci-Fi-Gurke „Ultraviolet“, sondern auch dem soliden B-Drama „.46“ unter der Regie von Debütant Gary Lennon. Wissen die mit Interview-artigen Monolog-Intermezzi arbeitende Erzählstruktur und coole, schwarze Situationskomik anfangs noch zu begeistern, wandelt sich die Geschichte um die Hassliebe zwischen Jovovich und einem sie brutal misshandelnden Waffendealer schließlich zum eher durchschnittlichen Drama, dem eine gegen Ende injizierte Crimestory/Verwirrspiel-Komponente nur bedingt zu thrillendem Charakter verhilft. Bedenkenlos ansehbar, doch alles in allem eher unmemorabel.
Shadows of Death - Im Fadenkreuz der Mafia (2001)
Von Haus aus Stuntman und –coordinator, setzte Ric Roman Vaugh seinem Berufsstand 2001 mit seiner zweiten, auch von ihm geschriebenen Regiearbeit „In the Shadows“, hierzulande unter dem enorm originellen und aussagekräftigen Titel „Shadows of Death – Im Fadenkreuz der Mafia“ veröffentlicht, ein filmisches Denkmal, das ein Portrait der Stuntsektion im Movie Business auf mäßig aufregende und spannende Weise mit herkömmlichen Crimestory-Motiven verknüpft. Verhältnismäßig rare, aber durch die Bank gelungene Actionmomente sowie das gewohnt souverän-charismatische Spiel James Caans wissen zu überzeugen, alles in allem bleibt der gegen Ende mit leichter Dramaschlagseite versehene B-Krimi jedoch ein reichlich unmemorables Durchschnittsvergnügen.
Wild Things 2 (2004)
Sechs Jahre nach dem starbestetzten 90s-Thrillerhit „Wild Things“ spendierte man dem erotischen Verwirrspiel 2004 das erste von bislang zwei sich mehr als Remakes denn tatsächliche Fortsetzungen präsentierenden Sequels: Erfolgsformel wie Handlungsschema repetiert die Hochglanz-DTV-Produktion mit chicer Optik, stylishen Bildern, knapp bis gar nicht bekleidetem weiblichem Eyecandy und einer einen mal mehr, mal weniger vorhersehbaren Twist um den anderen hervorzaubernden Intrigen-Story auf nicht originelle, aber überaus kurzweilige Weise, sodass 90 Minuten solide Unterhaltung garantiert sind. Da das im Jahr darauf folgende zweite Sequel „Diamonds in the Rough“ nicht zuletzt dank deutlich hochgeschraubten Erotik-Faktors jedoch noch eine knappe Steigerung darstellt, präsentiert sich „Wild Things 2“ als bislang schwächster Teil der Franchise.
Death Sentence - Todesurteil (2007)
Drei Jahre nach seinem zum Überhit avancierten Thrillerjuwel „Saw“ meldete sich Regisseur James Wan 2007 mit dem soliden Puppengrusler „Dead Silence“ auf der einen und dem ungleich herausstechenderen Revengekracher „Death Sentence“ auf der anderen Seite zurück: Mit letzterem schuf Wan ein wahrlich exzellentes Genrehighlight, das längst vergangene Oldschool-Tugenden des kompromisslosen Rachereißers in Kombination mit emotional aufwühlender Dramatik und visueller Anpassung an die heutigen Sehgewohnheiten mustergültig ins neue Jahrtausend transferiert. Getragen von der herausragenden Leistung von Hauptdarsteller Kevin Bacon schildert „Death Sentence“ den unerbittlichen Vergeltungsfeldzug eines braven Durchschnittsbürgers, dessen Familienidyll durch die grausame Ermordung seines Sohnes zerstört wird und dessen Selbstjustiz-Orkan einen verhängnisvollen, zerstörerischen Kreislauf der Gewalt in Gang bringt. Den Zuschauer auf Bacons Seite zu bringen, ihn mitfühlen, mitleiden, mitbangen und mitfiebern zu lassen, gelingt Wan formidabel, sodass „Death Sentence“ gleichermaßen einen enormen Spannungslevel aufzuweisen hat wie die Identifikation mit dem ins Unglück gestürzten Familienvater zum intensiven emotionalen Höllenritt macht, der die Frage nach dem eigenen Handeln in einer derartigen Situation aufwirft. Dabei glorifiziert der Film das tödliche Wüten seines tragischen Helden nicht blind, sondern lässt die Frage nach dem Preis und den Konsequenzen des Rachefeldzugs stets über dem Geschehen schweben. So grandios Kevin Bacon vor der Kamera den Film trägt, so hoch ist auch das Verdienst James Wans auf dem Regiestuhl anzurechnen, der „Death Sentence“ visuell und inszenatorisch genial veredelt. Düsterer, teils an „Saw“ gemahnender Look, wundervolle Kameraarbeit (die Parkhausszene ist superb) und enorm druchvolle Inszenierung der choreografisch gleichwie hinsichtlich des Härtegrads beeindruckenden Actionszenen machen den Streifen zum visuellen Reigen und generieren in Verbindung mit Charlie Clousers souveränem Score eine sagenhafte Atmosphäre der Düsternis, Verzweiflung und Brutalität. Revengekino at its best!
Und hier mal noch, was sich im Lauf der Woche so angesammelt hat:
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Foxy Brown (1974)
Drei Jahre nachdem Richard Roundtree erstmals als „Shaft“ die Kinoleinwand unsicher gemacht hatte, brachte das Black Cinema 1974 mit Pam Grier als „Foxy Brown“ die weibliche Komplementär-Kultfigur hervor: Jack Hills Actionkrimi-Klassiker um den aus persönlicher Rache motivierten Feldzug der Titelheldin gegen ein Drogensyndikat rechtfertigt seinen Status als eines der Aushängeschilder des Blaxploitation-Genres schlechthin mit charmanten Actionszenen, kultigem Soundtrack, einer angenehmen Portion an Kompromisslosigkeit, Sleaziness und trashigen Bluteffekten sowie der legendären Performance der mit der Zurschaustellung ihrer weiblichen Reize nicht geizenden Pam Grier. Per se nicht herausragende, aber durchweg flotte und aufgrund ihres Klassikerstatus ohnehin zur Sichtung verpflichtende Actionkrimi-Unterhaltung im nostalgischen 70s-Style.
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.45 (2006)
Zwischen Teil 2 und 3 der erfolgreichen „Resident Evil“-Franchise übernahm Milla Jovovich 2006 nicht nur die Hauptrolle in Kurt Wimmers verunglückter Sci-Fi-Gurke „Ultraviolet“, sondern auch dem soliden B-Drama „.46“ unter der Regie von Debütant Gary Lennon. Wissen die mit Interview-artigen Monolog-Intermezzi arbeitende Erzählstruktur und coole, schwarze Situationskomik anfangs noch zu begeistern, wandelt sich die Geschichte um die Hassliebe zwischen Jovovich und einem sie brutal misshandelnden Waffendealer schließlich zum eher durchschnittlichen Drama, dem eine gegen Ende injizierte Crimestory/Verwirrspiel-Komponente nur bedingt zu thrillendem Charakter verhilft. Bedenkenlos ansehbar, doch alles in allem eher unmemorabel.
Shadows of Death - Im Fadenkreuz der Mafia (2001)
Von Haus aus Stuntman und –coordinator, setzte Ric Roman Vaugh seinem Berufsstand 2001 mit seiner zweiten, auch von ihm geschriebenen Regiearbeit „In the Shadows“, hierzulande unter dem enorm originellen und aussagekräftigen Titel „Shadows of Death – Im Fadenkreuz der Mafia“ veröffentlicht, ein filmisches Denkmal, das ein Portrait der Stuntsektion im Movie Business auf mäßig aufregende und spannende Weise mit herkömmlichen Crimestory-Motiven verknüpft. Verhältnismäßig rare, aber durch die Bank gelungene Actionmomente sowie das gewohnt souverän-charismatische Spiel James Caans wissen zu überzeugen, alles in allem bleibt der gegen Ende mit leichter Dramaschlagseite versehene B-Krimi jedoch ein reichlich unmemorables Durchschnittsvergnügen.
Wild Things 2 (2004)
Sechs Jahre nach dem starbestetzten 90s-Thrillerhit „Wild Things“ spendierte man dem erotischen Verwirrspiel 2004 das erste von bislang zwei sich mehr als Remakes denn tatsächliche Fortsetzungen präsentierenden Sequels: Erfolgsformel wie Handlungsschema repetiert die Hochglanz-DTV-Produktion mit chicer Optik, stylishen Bildern, knapp bis gar nicht bekleidetem weiblichem Eyecandy und einer einen mal mehr, mal weniger vorhersehbaren Twist um den anderen hervorzaubernden Intrigen-Story auf nicht originelle, aber überaus kurzweilige Weise, sodass 90 Minuten solide Unterhaltung garantiert sind. Da das im Jahr darauf folgende zweite Sequel „Diamonds in the Rough“ nicht zuletzt dank deutlich hochgeschraubten Erotik-Faktors jedoch noch eine knappe Steigerung darstellt, präsentiert sich „Wild Things 2“ als bislang schwächster Teil der Franchise.
Death Sentence - Todesurteil (2007)
Drei Jahre nach seinem zum Überhit avancierten Thrillerjuwel „Saw“ meldete sich Regisseur James Wan 2007 mit dem soliden Puppengrusler „Dead Silence“ auf der einen und dem ungleich herausstechenderen Revengekracher „Death Sentence“ auf der anderen Seite zurück: Mit letzterem schuf Wan ein wahrlich exzellentes Genrehighlight, das längst vergangene Oldschool-Tugenden des kompromisslosen Rachereißers in Kombination mit emotional aufwühlender Dramatik und visueller Anpassung an die heutigen Sehgewohnheiten mustergültig ins neue Jahrtausend transferiert. Getragen von der herausragenden Leistung von Hauptdarsteller Kevin Bacon schildert „Death Sentence“ den unerbittlichen Vergeltungsfeldzug eines braven Durchschnittsbürgers, dessen Familienidyll durch die grausame Ermordung seines Sohnes zerstört wird und dessen Selbstjustiz-Orkan einen verhängnisvollen, zerstörerischen Kreislauf der Gewalt in Gang bringt. Den Zuschauer auf Bacons Seite zu bringen, ihn mitfühlen, mitleiden, mitbangen und mitfiebern zu lassen, gelingt Wan formidabel, sodass „Death Sentence“ gleichermaßen einen enormen Spannungslevel aufzuweisen hat wie die Identifikation mit dem ins Unglück gestürzten Familienvater zum intensiven emotionalen Höllenritt macht, der die Frage nach dem eigenen Handeln in einer derartigen Situation aufwirft. Dabei glorifiziert der Film das tödliche Wüten seines tragischen Helden nicht blind, sondern lässt die Frage nach dem Preis und den Konsequenzen des Rachefeldzugs stets über dem Geschehen schweben. So grandios Kevin Bacon vor der Kamera den Film trägt, so hoch ist auch das Verdienst James Wans auf dem Regiestuhl anzurechnen, der „Death Sentence“ visuell und inszenatorisch genial veredelt. Düsterer, teils an „Saw“ gemahnender Look, wundervolle Kameraarbeit (die Parkhausszene ist superb) und enorm druchvolle Inszenierung der choreografisch gleichwie hinsichtlich des Härtegrads beeindruckenden Actionszenen machen den Streifen zum visuellen Reigen und generieren in Verbindung mit Charlie Clousers souveränem Score eine sagenhafte Atmosphäre der Düsternis, Verzweiflung und Brutalität. Revengekino at its best!
Hm, da er inoffiziell ein Element des Pre80s Bereich darstellt, wäre das Review hier schon recht gut aufgehoben. Wir müssen uns mal eine Regel einfallen lassen, die besagt, dass eben Pre80s Helden im Pre80s BEreich solange abgefeiert werden, wie sie eben wirkten. Wobei da Eastwood bisher ja eh eine Ausnahme wäre.Jo, sollte eigentlich eins werden...aber zum einen kams mir dann etwas kurz vor, zum anderen isses ja kein Actionfilm und Eastwood nicht in der Hall of Fame. Sähe man ihn als quasi inoffizielles Mitglied an, wäre der Film vllt. was für den "Sonstiges"-Bereich...was sagt denn die Moderatur dazu?
In diesem Sinne:
freeman
Hunting Party - Wenn der Jäger zum Gejagten wird (2007)
Basierend auf wahren Begebenheiten schildert die bissige 2007er Politsatire „Hunting Party“ die Jagd eines Journalisten-Trios auf einen serbischen Kriegesverbrecher, an dessen Ergreifung die Vereinten Nationen ein recht oberflächliches Interesse zu haben scheinen. Gut besetzt und gespielt, temporeich inszeniert und mit einem stimmigen Soundtrack versehen, sorgt der mal witzige, mal spannend-melodramatische Genremix gleichermaßen für kurzweilige Unterhaltung wie in clever satirischer Manier aufgezogene Kritik an der internationalen Handhabung der Jagd auf Terroristen und Kriegsverbrecher. Sehenswert.
Halloween (2007)
2003 hatten mit Freddy Krueger und Jason Vorhees zwei Kultfiguren des Slashergenres im spaßigen Ikonenclash „Freddy vs. Jason“ ihr fulminantes Leinwandcomeback gefeiert, 2007 war es Zeit für den dritten im Bunde der legendären 80s-Schlitzer, auf die Leinwand zurückzukehren: Strampelanzug-Messerschwinger Michael Myers aus John Carpenters wegweisendem Meilenstein „Halloween – Die Nacht des Grauens“, dessen letzter Auftritt im mittlerweile achten Teil der Franchise „Resurrection“ trotz des Mitwirkens von Ur-Screamqueen Jamie Lee Curtis eine vor allem angesichts des tollen Jubiläums-Vorläufers „H20“ recht vermurkste Angelegenheit geworden war, bekam vom mit dem „Haus der 1000 Leichen / The Devil’s Rejects“-Doppeldecker erfolgreich ins Filmfach exkursierten Hardrock-Horrormeister Rob Zombie eine Frischzellenkur spendiert – dem allgemeinen Genretrend folgend gestaltet sich sein Leinwand-Comeback dabei nicht als weiteres Sequel, sondern Mixtur aus Vorgeschichte und Neuauflage des famosen Carpenter-Klassikers von 1978. Im Konzept, im wahrsten Sinne des Wortes „hinter die Maske“ des Kult-Psychos zu blicken, liegt jedoch schon die größte schwäche des Remakes begründet: Als Familiendrama eines psychisch gestörten Jungen aus dem White Trash – Milieu findet eine wenig sinnvolle Entmystifizierung der Michael Myers – Figur statt, die der Slasher-Legende ihre Faszination nimmt anstatt als charakterliche Vertiefung zu überzeugen. Die monotone Metzel-Routine in der zweiten Hälfte punktet mit spannenden Momenten sowie Zombies souveräner Terror-Inszenierung und geizt nicht mit der obligatorischen Tittenparade, lässt jedoch Charme und Atmosphäre des Originals vermissen. Da neben einem hübschen Hardrock-Soundtrack und Tyler Bates’ gelungenem Score inklusive des legendären Halloween-Themes auch die Darstellerriege mit bekannten Gesichtern wie Malcolm McDowell als Dr. Loomis, Zombie-Gattin Sheri Moon als Michaels Mutter und den B-Veteranen Danny Trejo, Udo Kier und Richard Lynch in Nebenrollen zu überzeugen weiß, ist das „Halloween“-Update für Genre- und Franchisefans – und sei es nur kompletthalber – zwar mit Sicherheit einen Blick wert. Mit der Demontage des Michael Myers-Mythos hat Zombie seiner Hauptfigur jedoch keinen Gefallen getan.
Basierend auf wahren Begebenheiten schildert die bissige 2007er Politsatire „Hunting Party“ die Jagd eines Journalisten-Trios auf einen serbischen Kriegesverbrecher, an dessen Ergreifung die Vereinten Nationen ein recht oberflächliches Interesse zu haben scheinen. Gut besetzt und gespielt, temporeich inszeniert und mit einem stimmigen Soundtrack versehen, sorgt der mal witzige, mal spannend-melodramatische Genremix gleichermaßen für kurzweilige Unterhaltung wie in clever satirischer Manier aufgezogene Kritik an der internationalen Handhabung der Jagd auf Terroristen und Kriegsverbrecher. Sehenswert.
Halloween (2007)
2003 hatten mit Freddy Krueger und Jason Vorhees zwei Kultfiguren des Slashergenres im spaßigen Ikonenclash „Freddy vs. Jason“ ihr fulminantes Leinwandcomeback gefeiert, 2007 war es Zeit für den dritten im Bunde der legendären 80s-Schlitzer, auf die Leinwand zurückzukehren: Strampelanzug-Messerschwinger Michael Myers aus John Carpenters wegweisendem Meilenstein „Halloween – Die Nacht des Grauens“, dessen letzter Auftritt im mittlerweile achten Teil der Franchise „Resurrection“ trotz des Mitwirkens von Ur-Screamqueen Jamie Lee Curtis eine vor allem angesichts des tollen Jubiläums-Vorläufers „H20“ recht vermurkste Angelegenheit geworden war, bekam vom mit dem „Haus der 1000 Leichen / The Devil’s Rejects“-Doppeldecker erfolgreich ins Filmfach exkursierten Hardrock-Horrormeister Rob Zombie eine Frischzellenkur spendiert – dem allgemeinen Genretrend folgend gestaltet sich sein Leinwand-Comeback dabei nicht als weiteres Sequel, sondern Mixtur aus Vorgeschichte und Neuauflage des famosen Carpenter-Klassikers von 1978. Im Konzept, im wahrsten Sinne des Wortes „hinter die Maske“ des Kult-Psychos zu blicken, liegt jedoch schon die größte schwäche des Remakes begründet: Als Familiendrama eines psychisch gestörten Jungen aus dem White Trash – Milieu findet eine wenig sinnvolle Entmystifizierung der Michael Myers – Figur statt, die der Slasher-Legende ihre Faszination nimmt anstatt als charakterliche Vertiefung zu überzeugen. Die monotone Metzel-Routine in der zweiten Hälfte punktet mit spannenden Momenten sowie Zombies souveräner Terror-Inszenierung und geizt nicht mit der obligatorischen Tittenparade, lässt jedoch Charme und Atmosphäre des Originals vermissen. Da neben einem hübschen Hardrock-Soundtrack und Tyler Bates’ gelungenem Score inklusive des legendären Halloween-Themes auch die Darstellerriege mit bekannten Gesichtern wie Malcolm McDowell als Dr. Loomis, Zombie-Gattin Sheri Moon als Michaels Mutter und den B-Veteranen Danny Trejo, Udo Kier und Richard Lynch in Nebenrollen zu überzeugen weiß, ist das „Halloween“-Update für Genre- und Franchisefans – und sei es nur kompletthalber – zwar mit Sicherheit einen Blick wert. Mit der Demontage des Michael Myers-Mythos hat Zombie seiner Hauptfigur jedoch keinen Gefallen getan.
The Hitcher (2007)
Das Remake des 80er-Kultklassikers „Hitcher, der Highwaykiller“ erweist sich als atemloser, als kurzweiliges Entertaiment grandioser Style-over-Substance-Orkan, der in straffen 80 Minuten mustergültige Actionthrillerunterhaltung der A-Liga bietet: Mit straightem B-Charme, atemberaubendem Tempo und minimalistischem Storykonstrukt klassischer Manier sorgt Regisseur Dave Meyers für einen mitreißenden Surivaltrip, der auf Spannungs- gleichwie atmosphärischer, inszenatorischer und darstellerischer Seite exzellente Kost liefert, einige grandiose over-the-top-Actionsequenzen abfeuert, über einen mehr als gesunden Grad an Härte und Kompromisslosigkeit verfügt und nicht zuletzt seiner stylishen Hochglanzoptik zahlreiche sensationell coole Momente zu verdanken hat, die in einem superben Showdown kulminieren. Allerbeste Genreunterhaltung!
Review
,5
Last Call - Eiskalte Rache einer Frau (1991)
Ein Revenge-Krimi mit Erotikeinlagen – so bewährt das Konzept, so missraten die Umsetzung in der 1991er DTV-Gurke „Last Call“. Unsagbar träge inszeniert, zu keiner Sekunde fesselnd, garniert mit versprengten dilettantischen Actionmomenten und gespielt von einer mimischen Talentwüste hilft es der Zelluloid gewordenen Einschlafhilfe auch nicht, dass Hauptdarstellerin Shannon Tweed alle 10 Minuten ihre Titten in die Kamera hält, wenn die billige 08/15-Story gerade nicht mehr weiter weiß. Gähn!
28 Weeks Later (2007)
Fünf Jahre nach seinem Horrorhit „28 Days Later“ ließ Danny Boyle 2007 im Sequel „28 Weeks Later“ erneut die Zombies auf London los, diesmal jedoch nur noch als Produzent fungierend und den Regieposten an den Spanier Juan Carlos Fresnadillo abtretend. Der setzt die Fortsetzung als düstere, apokalyptische Endzeit-Dystopie in Szene, die ein Häuflein Überlebender in einen tödlichen Zweifrontenkrieg zwischen infizierten Monstern und auf totale Auslöschung programmierten US-Militärs schickt. Eigenwillige Atmosphäre, ein hypnotischer Score, hoher Spannungslevel, coole Splatter-Action (Helikopter!), ein eingestreutes Familiendrama und per verwackelter Handkamera exzellent geglückte inszenatorische Transportation des verzweifelten Survival-Horrors der Protagonisten formen in „28 Weeks Later“ einen temporeichen, sehenswerten Genrevertreter mit nicht überraschendem, aber dennoch hübsch bösem Ende.
Das Remake des 80er-Kultklassikers „Hitcher, der Highwaykiller“ erweist sich als atemloser, als kurzweiliges Entertaiment grandioser Style-over-Substance-Orkan, der in straffen 80 Minuten mustergültige Actionthrillerunterhaltung der A-Liga bietet: Mit straightem B-Charme, atemberaubendem Tempo und minimalistischem Storykonstrukt klassischer Manier sorgt Regisseur Dave Meyers für einen mitreißenden Surivaltrip, der auf Spannungs- gleichwie atmosphärischer, inszenatorischer und darstellerischer Seite exzellente Kost liefert, einige grandiose over-the-top-Actionsequenzen abfeuert, über einen mehr als gesunden Grad an Härte und Kompromisslosigkeit verfügt und nicht zuletzt seiner stylishen Hochglanzoptik zahlreiche sensationell coole Momente zu verdanken hat, die in einem superben Showdown kulminieren. Allerbeste Genreunterhaltung!
Review
,5
Last Call - Eiskalte Rache einer Frau (1991)
Ein Revenge-Krimi mit Erotikeinlagen – so bewährt das Konzept, so missraten die Umsetzung in der 1991er DTV-Gurke „Last Call“. Unsagbar träge inszeniert, zu keiner Sekunde fesselnd, garniert mit versprengten dilettantischen Actionmomenten und gespielt von einer mimischen Talentwüste hilft es der Zelluloid gewordenen Einschlafhilfe auch nicht, dass Hauptdarstellerin Shannon Tweed alle 10 Minuten ihre Titten in die Kamera hält, wenn die billige 08/15-Story gerade nicht mehr weiter weiß. Gähn!
28 Weeks Later (2007)
Fünf Jahre nach seinem Horrorhit „28 Days Later“ ließ Danny Boyle 2007 im Sequel „28 Weeks Later“ erneut die Zombies auf London los, diesmal jedoch nur noch als Produzent fungierend und den Regieposten an den Spanier Juan Carlos Fresnadillo abtretend. Der setzt die Fortsetzung als düstere, apokalyptische Endzeit-Dystopie in Szene, die ein Häuflein Überlebender in einen tödlichen Zweifrontenkrieg zwischen infizierten Monstern und auf totale Auslöschung programmierten US-Militärs schickt. Eigenwillige Atmosphäre, ein hypnotischer Score, hoher Spannungslevel, coole Splatter-Action (Helikopter!), ein eingestreutes Familiendrama und per verwackelter Handkamera exzellent geglückte inszenatorische Transportation des verzweifelten Survival-Horrors der Protagonisten formen in „28 Weeks Later“ einen temporeichen, sehenswerten Genrevertreter mit nicht überraschendem, aber dennoch hübsch bösem Ende.
Aliens vs. Predator 2 - Requiem (2007)
2004 waren die Sci-Fi-Kultmonster Alien und Predator erstmals unter der Regie von Genreroutinier Paul W.S. Anderson im soliden Popcorn-Krawall „AVP“ aufeinander losgelassen worden, drei Jahre später ging das Gipfeltreffen der Horrorikonen in die zweite Runde: Anderson räumte den Regiestuhl fürs debütierende Brüderpaar Greg und Colin Strause, die Autoren verlegten die Handlung von den abgelegenenen arktischen Tempelanlagen des Erstlings mitten in die menschliche Zivilisation inform einer amerikanischen Kleinstadt und statt sich PG-13-Beschränkungen beugen zu müssen, durften die Macher die Monstermetzelei im zweiten Anlauf gar auf R-Rated-Niveau entfesseln. Alles in allem keine schlechten Voraussetzungen, doch bedauerlicherweise erweist sich „Aliens vs. Predator – Requiem“ als herzlich mediokre Creature-Keilerei, deren eine quasi nonexistente Story vorantreibende Actionszenen in hektischem Schnitt und omnipräsenter Dunkelheit versumpfen. Als zappendustere, primitive, mit einigen Ekel- und Splatterspitzen dem R Rechnung tragende und so repetitive wie einfallslose Dauer-Kreaturenkloppe kommt auch die zweite Runde des Ikonenclashs nicht über der Basisfranchises unwürdiges Durchschnittsniveau hinaus und taugt am besten als fade Nebenbei-Berieselung, wenngleich sich durchaus einige coole Szenen finden lassen. Zweifellos ansehbare Horroraction-Ware, doch einen dritten Teil braucht’s nun wirklich nicht mehr.
Der Regenmacher (1997)
Bei weitem nicht die beste, aber fraglos eine der berühmtesten John-Grisham-Verfilmungen schuf Regie-Legende Francis Ford Coppola 1997 mit „Der Regenmacher“, in dem Matt Damon als frisch von der Uni kommender Advokaten-Grünschnabel einen mächtigen Versicherungskonzern zu Fall bringt. Produziert von Michael Douglas und beeindruckend besetzt mit einer Starriege, die unter anderem Jon Voight, Michey Rourke, Roy Scheider, Danny Glover, Claire Danes und Danny deVito an Bord hat, liefert der Justizthriller grundsolide Genreunterhaltung für Fans von Gerichtssaal-Spannung nach bewährtem Grisham-Konzept, die vor allem mithilfe zahlreicher Offkommentar eine kritische Abrechnung mit der Anwaltskaste transportiert.
2004 waren die Sci-Fi-Kultmonster Alien und Predator erstmals unter der Regie von Genreroutinier Paul W.S. Anderson im soliden Popcorn-Krawall „AVP“ aufeinander losgelassen worden, drei Jahre später ging das Gipfeltreffen der Horrorikonen in die zweite Runde: Anderson räumte den Regiestuhl fürs debütierende Brüderpaar Greg und Colin Strause, die Autoren verlegten die Handlung von den abgelegenenen arktischen Tempelanlagen des Erstlings mitten in die menschliche Zivilisation inform einer amerikanischen Kleinstadt und statt sich PG-13-Beschränkungen beugen zu müssen, durften die Macher die Monstermetzelei im zweiten Anlauf gar auf R-Rated-Niveau entfesseln. Alles in allem keine schlechten Voraussetzungen, doch bedauerlicherweise erweist sich „Aliens vs. Predator – Requiem“ als herzlich mediokre Creature-Keilerei, deren eine quasi nonexistente Story vorantreibende Actionszenen in hektischem Schnitt und omnipräsenter Dunkelheit versumpfen. Als zappendustere, primitive, mit einigen Ekel- und Splatterspitzen dem R Rechnung tragende und so repetitive wie einfallslose Dauer-Kreaturenkloppe kommt auch die zweite Runde des Ikonenclashs nicht über der Basisfranchises unwürdiges Durchschnittsniveau hinaus und taugt am besten als fade Nebenbei-Berieselung, wenngleich sich durchaus einige coole Szenen finden lassen. Zweifellos ansehbare Horroraction-Ware, doch einen dritten Teil braucht’s nun wirklich nicht mehr.
Der Regenmacher (1997)
Bei weitem nicht die beste, aber fraglos eine der berühmtesten John-Grisham-Verfilmungen schuf Regie-Legende Francis Ford Coppola 1997 mit „Der Regenmacher“, in dem Matt Damon als frisch von der Uni kommender Advokaten-Grünschnabel einen mächtigen Versicherungskonzern zu Fall bringt. Produziert von Michael Douglas und beeindruckend besetzt mit einer Starriege, die unter anderem Jon Voight, Michey Rourke, Roy Scheider, Danny Glover, Claire Danes und Danny deVito an Bord hat, liefert der Justizthriller grundsolide Genreunterhaltung für Fans von Gerichtssaal-Spannung nach bewährtem Grisham-Konzept, die vor allem mithilfe zahlreicher Offkommentar eine kritische Abrechnung mit der Anwaltskaste transportiert.
Der Krieg des Charlie Wilson (2007)
Basierend auf der realen Geschichte des am liebsten dem Alkohol und dem weiblichen Geschlecht frönenden texanischen Kongressabgeordneten Charlie Wilson schildert die kurzweilige 2007er Politsatire „Charlie Wilson’s War“, wie der titelgebende Frauenheld wie nebenbei den Stein für die Vertreibung der Russen aus Afghanistan ins Rollen bringt und mit Waffenlieferungen den Widerstand der Mujaheddin unterstützt. Getragen von einem überzeugenden und mit Julia Roberts und Philipp Seymour Hoffman von namhaften Costars unterstützten Tom Hanks gewährt der Film auf locker-flockige Art zum Nachdenken anregende, satirisch aufgezogene Einblicke in die politischen Mechanismen von Kongressentscheidungen, Budgetbewilligungen und Bündistaktiken in der Endphase des Kalten Krieges. In die Liga der Spitzenvertreter seines Genres schafft es Mike Nichols’ Film zwar nicht, ist aber durchaus sehenswert.
Road Party - Going The Distance (2004)
Nicht zu verwechseln mit der im „American Pie“-Fahrwasser entstandenen spaßigen 2000er US-Comedy „Road Trip“, ist die in Amerika unter dem „National Lampoon’s“-Banner und hierzulande als „Road Party“ releaste kanadische Komödie „Going The Distance“ fade 08/15-Genreware mit schwacher, konventioneller Alibistory, einem mäßigen Darstellerensemble und auf Sparflamme köchelnder Gagfrequenz. Einzig der nette, Punk- und Pop-Rock-Größen wie Sum 41, The Darkness und Nickelback an Bord habende Gute-Laune-Soundtrack und ein Gastauftritt von Avril Lavigne markieren Lichtblicke im uninspiriert dahindümpelnden Roadtrip dreier Klischee-US-Boys.
Basierend auf der realen Geschichte des am liebsten dem Alkohol und dem weiblichen Geschlecht frönenden texanischen Kongressabgeordneten Charlie Wilson schildert die kurzweilige 2007er Politsatire „Charlie Wilson’s War“, wie der titelgebende Frauenheld wie nebenbei den Stein für die Vertreibung der Russen aus Afghanistan ins Rollen bringt und mit Waffenlieferungen den Widerstand der Mujaheddin unterstützt. Getragen von einem überzeugenden und mit Julia Roberts und Philipp Seymour Hoffman von namhaften Costars unterstützten Tom Hanks gewährt der Film auf locker-flockige Art zum Nachdenken anregende, satirisch aufgezogene Einblicke in die politischen Mechanismen von Kongressentscheidungen, Budgetbewilligungen und Bündistaktiken in der Endphase des Kalten Krieges. In die Liga der Spitzenvertreter seines Genres schafft es Mike Nichols’ Film zwar nicht, ist aber durchaus sehenswert.
Road Party - Going The Distance (2004)
Nicht zu verwechseln mit der im „American Pie“-Fahrwasser entstandenen spaßigen 2000er US-Comedy „Road Trip“, ist die in Amerika unter dem „National Lampoon’s“-Banner und hierzulande als „Road Party“ releaste kanadische Komödie „Going The Distance“ fade 08/15-Genreware mit schwacher, konventioneller Alibistory, einem mäßigen Darstellerensemble und auf Sparflamme köchelnder Gagfrequenz. Einzig der nette, Punk- und Pop-Rock-Größen wie Sum 41, The Darkness und Nickelback an Bord habende Gute-Laune-Soundtrack und ein Gastauftritt von Avril Lavigne markieren Lichtblicke im uninspiriert dahindümpelnden Roadtrip dreier Klischee-US-Boys.
Fast & Furious - Neues Modell. Originalteile. (2009)
Vin Diesels Rückkehr zur erfolgreichen „Fast and the Furious“-Franchise macht iher Tagline „Neues Modell. Originalteile.“ alle Ehre und bietet dem Zuschauer genau das, was er sich von einem neuen Teil der Bleifuß-Saga erwartet: Dröhnende Motoren, knapp bekleidete Mädchen, coole Kerle, stylishe Optik und Raceraction satt. Da vor allem letztere überaus exzellent geraten und das Urduo Diesel / Walker wieder vor der Kamera vereint ist, tut auch die einfallslose Story dem Unterhaltungswert nur bedingt Abbruch. Auf die Dauer offenbart die ewig gleiche Masche allerdings massive Abnutzungserscheinungen…
Review
Knappe
Invisible Target (2007)
Mit „Invisible Target“ setzt Benny Chan seinen Lauf exzellenter Actionthriller souverän fort und schuf einen zwar inhaltlich konventionellen, auf Actionseite dafür aber umso brillanteren Copfilm, der vor allem in der ersten Hälfte ein wahrlich großartiges Feuerwerk an Martial-Arts-Fights, Pyrozauber, Handmade-Stunts und dynamischen Verfolgungsjagden abbrennt. Auch wenn die zweite Hälfte dagegen ein wenig abfällt, bietet der Streifen insgesamt rasante, druckvolle und gut besetzte Genrekost, für die jedem Fan asiatischen Krawallkinos nur eine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen werden kann.
Review
Dragon Tiger Gate (2006)
2005 für das gelungene Actiondrama „Killzone Sha Po Lang“ weltweit gefeiert, legte das Team Wilson Yip / Donnie Yen im Folgejahr mit „Dragon Tiger Gate“ nach und erntete diesmal zu Recht eher kritische Stimmen: Zwar optisch edel und mit Nicholas Tse und Donnie Yen von zwei verlässlichen HK-Stars getragen, inhaltlich jedoch beknackt zusammengeschustert und sich vor allem im ereignislosen Mittelteil unheimlich zäh dahinschleppend erweist sich die Comicverfilmung als kreuzlangweiliger Fantasy-Schmu, dessen meist CGI- und Wirework-verschandelte Actionszenen das Können ihrer Akteure nur in vereinzelten gewohnt großartigen down-to-earth-Choreografien zur Geltung kommen lassen. Vor allem als Nachfolger des tollen „Sha Po Lang“ eine ärgerliche Gurke.
Ricky Bobby - König der Rennfahrer (2006)
2004 hatte Adam McKay mit der affigen Will-Ferrell-Gurke „Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy“ sein Regiedebüt gegeben, zwei Jahre später förderte die zweite Zusammenarbeit mit dem US-Comedystar einen ungleich gelungeren Spaß zutage: „Ricky Bobby“ erweist sich als kurzweilige Persiflage auf Racerdramen à la „Tage des Donners“ oder „Driven“, die dank für Ferrell-Verhältnisse hoher Frequenz an passablen Gags, eines köstlichen Sacha Baron Cohen als schwulem Konkurrenz-Franzosen, eines flotten Rocksoundtracks (Mötley Crüe, AC/DC u.a.) und der souveränen Actionszenen von Car-Crash-Koryphäe Spiro Razatos nettes Genreentertainment bietet – aber auch nicht mehr.
Gute
Vin Diesels Rückkehr zur erfolgreichen „Fast and the Furious“-Franchise macht iher Tagline „Neues Modell. Originalteile.“ alle Ehre und bietet dem Zuschauer genau das, was er sich von einem neuen Teil der Bleifuß-Saga erwartet: Dröhnende Motoren, knapp bekleidete Mädchen, coole Kerle, stylishe Optik und Raceraction satt. Da vor allem letztere überaus exzellent geraten und das Urduo Diesel / Walker wieder vor der Kamera vereint ist, tut auch die einfallslose Story dem Unterhaltungswert nur bedingt Abbruch. Auf die Dauer offenbart die ewig gleiche Masche allerdings massive Abnutzungserscheinungen…
Review
Knappe
Invisible Target (2007)
Mit „Invisible Target“ setzt Benny Chan seinen Lauf exzellenter Actionthriller souverän fort und schuf einen zwar inhaltlich konventionellen, auf Actionseite dafür aber umso brillanteren Copfilm, der vor allem in der ersten Hälfte ein wahrlich großartiges Feuerwerk an Martial-Arts-Fights, Pyrozauber, Handmade-Stunts und dynamischen Verfolgungsjagden abbrennt. Auch wenn die zweite Hälfte dagegen ein wenig abfällt, bietet der Streifen insgesamt rasante, druckvolle und gut besetzte Genrekost, für die jedem Fan asiatischen Krawallkinos nur eine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen werden kann.
Review
Dragon Tiger Gate (2006)
2005 für das gelungene Actiondrama „Killzone Sha Po Lang“ weltweit gefeiert, legte das Team Wilson Yip / Donnie Yen im Folgejahr mit „Dragon Tiger Gate“ nach und erntete diesmal zu Recht eher kritische Stimmen: Zwar optisch edel und mit Nicholas Tse und Donnie Yen von zwei verlässlichen HK-Stars getragen, inhaltlich jedoch beknackt zusammengeschustert und sich vor allem im ereignislosen Mittelteil unheimlich zäh dahinschleppend erweist sich die Comicverfilmung als kreuzlangweiliger Fantasy-Schmu, dessen meist CGI- und Wirework-verschandelte Actionszenen das Können ihrer Akteure nur in vereinzelten gewohnt großartigen down-to-earth-Choreografien zur Geltung kommen lassen. Vor allem als Nachfolger des tollen „Sha Po Lang“ eine ärgerliche Gurke.
Ricky Bobby - König der Rennfahrer (2006)
2004 hatte Adam McKay mit der affigen Will-Ferrell-Gurke „Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy“ sein Regiedebüt gegeben, zwei Jahre später förderte die zweite Zusammenarbeit mit dem US-Comedystar einen ungleich gelungeren Spaß zutage: „Ricky Bobby“ erweist sich als kurzweilige Persiflage auf Racerdramen à la „Tage des Donners“ oder „Driven“, die dank für Ferrell-Verhältnisse hoher Frequenz an passablen Gags, eines köstlichen Sacha Baron Cohen als schwulem Konkurrenz-Franzosen, eines flotten Rocksoundtracks (Mötley Crüe, AC/DC u.a.) und der souveränen Actionszenen von Car-Crash-Koryphäe Spiro Razatos nettes Genreentertainment bietet – aber auch nicht mehr.
Gute
Ich hab einfach ne grundsätzliche Aversion gegen diese Wire-/CGI-/Comic-Martial-Arts-Action, die kann ich überhaupt nicht ab.
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The Killer (1989)
Nachdem er mit den ersten beiden „A Better Tomorrow“-Filmen den Gangsterfilm revolutioniert und das Heroic Bloodshed-Genre erfunden hatte, kreierte Shootout-Magier John Woo 1989 mit „The Killer“ den Film, der neben dem HK-Abschied „Hard-Boiled“ als sein Meisterwerk schlechthin verehrt wird: Als edler moralischer Profi-Hitman gerät Stammstar Chow Yun-Fat ins Fadenkreuz seiner ehemaligen Auftraggeber und muss sich zwischen allen Fronten den Weg freischießen, um einem durch seine Schuld halb erblindeten Mädchen das Geld für eine Augenoperation aufzutreiben. Seine nicht komplexe, aber dennoch fesselnde Story präsentiert Woo im Wechselspiel emotionaler Momente und der Beschäftigung mit den bewährten Themen Ehre, Freundschaft und Brüderlichkeit mit dem Trademark, das ihm zu weltweitem Ruhm verholfen hat: Ausufernde, in einer grandiosen Showdown-Bleiorgie kulminierende Actionszenen als kunstvolles, einen immensen Bodycount einforderndes Ballett der Gewalt, inmitten dessen sich Kultstar Chow Yun-Fat und Mitstreiter Danny Lee als charismatisches Protagonistengespann zunächst bekriegen und dann Seite an Seite gegen die Gegnerhorden zu Felde ziehen. Alles, wofür John Woo steht, ist beispielhaft vereint in seiner 89er-Hitman-Ballade: „The Killer“ trägt zu Recht seinen Status als großer Klassiker des Hongkong-Kinos.
Showdown in Little Tokyo (1991)
In die Ära von Dolph Lundgrens Blütezeit fällt mit „Showdown in Little Tokyo“ aus dem Jahr 1991 ein Kleinod der dem 80s-Geist verpflichteten Krawallaction, das seinerzeit die Qualitätstradition grandioser Vorgängerkracher wie „Red Scorpion“ und „I Come in Peace“ nathlos fortzusetzen wusste: An der Seite des allzu bald darauf beim „The Crow“-Dreh tragisch verunglückten Bruce-Lee-Sprösslings Brandon Lee und unter der versierten Regie von „Phantom-Kommando“-Macher Mark L.Lester legt der Muskelschwede in knackigen 70 Minuten feinster Genreunterhaltung als L.A.-Cop Little Tokyo und das Drogenimperium von Berufgsgangster Cary-Hiroyuki Tagawa in Schutt und Asche. „Showdown in Little Tokyo“ bündelt alle Tugenden seiner Zunft in einem schnörkellosen, aufs allerwesentlichste komprimierten und die ureigenen Standardingredienzien wunderbar over-the-top zelebrierenden Buddymovie, das keine einzige Minute ohne krachende Schüsse, coole Oneliner, blanke Titten oder Martial-Arts-Keilereien verstreichen lässt und für den geneigten Fan seligen 80er-Jahre-Entertainments eine Offenbarung darstellt. Ein charismatisches Heldengespann, ein kultiger Bösewicht, toll choreografierte Fights, riesige Shootout- und Zerstörungsorgien am laufenden Band, ein atmosphärischer Ohrwurm-Score, angemessene Härte, witzige Sprüche und stimmungsvolles Asia-Flair – „Showdown in Little Tokyo“ has it all. Ein grandioser Spaß!
bis
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The Killer (1989)
Nachdem er mit den ersten beiden „A Better Tomorrow“-Filmen den Gangsterfilm revolutioniert und das Heroic Bloodshed-Genre erfunden hatte, kreierte Shootout-Magier John Woo 1989 mit „The Killer“ den Film, der neben dem HK-Abschied „Hard-Boiled“ als sein Meisterwerk schlechthin verehrt wird: Als edler moralischer Profi-Hitman gerät Stammstar Chow Yun-Fat ins Fadenkreuz seiner ehemaligen Auftraggeber und muss sich zwischen allen Fronten den Weg freischießen, um einem durch seine Schuld halb erblindeten Mädchen das Geld für eine Augenoperation aufzutreiben. Seine nicht komplexe, aber dennoch fesselnde Story präsentiert Woo im Wechselspiel emotionaler Momente und der Beschäftigung mit den bewährten Themen Ehre, Freundschaft und Brüderlichkeit mit dem Trademark, das ihm zu weltweitem Ruhm verholfen hat: Ausufernde, in einer grandiosen Showdown-Bleiorgie kulminierende Actionszenen als kunstvolles, einen immensen Bodycount einforderndes Ballett der Gewalt, inmitten dessen sich Kultstar Chow Yun-Fat und Mitstreiter Danny Lee als charismatisches Protagonistengespann zunächst bekriegen und dann Seite an Seite gegen die Gegnerhorden zu Felde ziehen. Alles, wofür John Woo steht, ist beispielhaft vereint in seiner 89er-Hitman-Ballade: „The Killer“ trägt zu Recht seinen Status als großer Klassiker des Hongkong-Kinos.
Showdown in Little Tokyo (1991)
In die Ära von Dolph Lundgrens Blütezeit fällt mit „Showdown in Little Tokyo“ aus dem Jahr 1991 ein Kleinod der dem 80s-Geist verpflichteten Krawallaction, das seinerzeit die Qualitätstradition grandioser Vorgängerkracher wie „Red Scorpion“ und „I Come in Peace“ nathlos fortzusetzen wusste: An der Seite des allzu bald darauf beim „The Crow“-Dreh tragisch verunglückten Bruce-Lee-Sprösslings Brandon Lee und unter der versierten Regie von „Phantom-Kommando“-Macher Mark L.Lester legt der Muskelschwede in knackigen 70 Minuten feinster Genreunterhaltung als L.A.-Cop Little Tokyo und das Drogenimperium von Berufgsgangster Cary-Hiroyuki Tagawa in Schutt und Asche. „Showdown in Little Tokyo“ bündelt alle Tugenden seiner Zunft in einem schnörkellosen, aufs allerwesentlichste komprimierten und die ureigenen Standardingredienzien wunderbar over-the-top zelebrierenden Buddymovie, das keine einzige Minute ohne krachende Schüsse, coole Oneliner, blanke Titten oder Martial-Arts-Keilereien verstreichen lässt und für den geneigten Fan seligen 80er-Jahre-Entertainments eine Offenbarung darstellt. Ein charismatisches Heldengespann, ein kultiger Bösewicht, toll choreografierte Fights, riesige Shootout- und Zerstörungsorgien am laufenden Band, ein atmosphärischer Ohrwurm-Score, angemessene Härte, witzige Sprüche und stimmungsvolles Asia-Flair – „Showdown in Little Tokyo“ has it all. Ein grandioser Spaß!
bis
Doomsday - Tag der Rache (2008)
Mit „Doomsday“ präsentiert „The Descent“-Regisseur Neil Marshall einen höchst unterhaltsamen Actionkracher, der sich hemmungslos aus den verschiedensten Genres und Filmreihen bedient, dabei aber nie den Eindruck eines einfallslosen Plagiats erweckt, sondern seine zahlreichen Einflüsse liebevoll zu 100 Minuten knalligem Entertainment vereint, die gar nicht mehr sein wollen: Spektakuläre Fights und Verfolgungsjagden, reichlicher Splatter, stylishe Optik, inhaltliche Straightness und nicht zuletzt das höchst eigenwillige Flair der spacig zusammengewürfelten und dabei auch vor einer Mittelalter-Passage nicht Halt machenden Endzeitwelt machen „Doomsday“ zum kurzweiligen Vergnügen für alle Fans apokalyptischen Actionkrawalls.
Review
Full Contact - Cover Hard (1992)
Hierzulande als erster Teil der imaginären „Cover Hard“-Franchise vermarktet, stellt Ringo Lams 1992er Werk „Full Contact“ den vielleicht besten Chow Yun-Fat – Film abseits dessen zahlreichen Kollaborationen mit Taubenmeister John Woo dar. Zwar weist die lediglich solide Story vereinzelte Hänger auf, doch neben edler Optik, tollem E-Gitarren-Soundtrack und ultracool mit Sonnenbrille, Motorrad und Butterfly durch den Film posendem Chow Yun-Fat entschädigen dafür vor allem die grandiosen, mit enormem Härtegrad ausgestatteten Actionszenen spielend: Shootouts, Explosionen, Lam-obligatorische Autostunts und zahlreiche Martial-Arts- und Messerfights, inszenatorisch aufs Fetzigste und Ästhetischste zelebriert, machen „Full Contact“ zur teils atemberaubenden Stylegranate, die jedem Fan des Hongkong-Actionkinos uneingeschränkt ans Herz zu legen ist.
Juno (2007)
Fürs Skirpt der Drehbuchdebütantin Diablo Cody oscarprämiert, avancierte „Juno“, die zweite Regiearbeit von Ivan Reitman – Sohn Jason nach dessen toller Tabakindustrie-Satire „Thank You For Smoking“, 2007 zum umjubelten Komödienhit des Jahres: Der unverkrampfte, flotte Spaß zum Thema Teenagerschwangerschaft lebt neben einem gelungenen Popsoundtrack und dem überzeugenden Spiel von Titelheldin Ellen Page vor allem von den zahlreichen herrlich frechen Sprüchen und spritzigen Dialogen, die Cody ihren Charakteren in den Mund legte. Sympathisches Entertainment.
Black Snake Moan (2007)
Verheißt das kultige Poster ein Revival seligen 70er-Jahre-Exploitationkinos, so erweist sich dies in Craig Brewers 2007er Werk „Black Snake Moan“ als nur die halbe Wahrheit: Das faszinierende Südstaatendrama, in dem Samuel L. Jackson den Blues spielt und Nymphomanin Christina Ricci an die Kette legt, meistert eine gekonnte Gratwanderung zwischen Komik und Tragik, Momenten des vom Marketing suggerierten trashigen B-Flairs und Tiefgang und Ernsthaftigkeit. Ruhig erzählt, lebt „Black Snake Moan“ von der ausgiebig zelebrierten Atmosphäre seiner Location, dem grandiosen Spiel des Hauptdarstellergespanns Jackson / Ricci, edler Optik und vor allem seinem überragenden, für zahlreiche Gänsehaut-Momenten sorgenden Blues-Soundtrack. Everything’s hotter down south.
Invasion (2007)
Von der Kritik zu Unrecht gescholten, erweist sich Oliver Hirschbiegels von James McTeigue und den Wachowski-Brothers nachjustiertes Hollywood-Debüt „Invasion“ als recht kurzweiliges „Bodysnatchers“-Update fürs neue Jahrtausend: Auf Effektkrawall und vordergründige Sci-Fi-Elemente vollends verzichtend, punktet der Film vor allem mit konstant hohem und geschickt aufgebautem Spannungslevel, während die Message ein wenig allzu penetrant und plakativ, im Kern aber dennoch gelungen dem routinierten Thrillertreiben eine nachdenklich machende Bedeutung injizieren will. Nicole Kidmans typisches Nicole Kidman – Spiel bleibt Geschmackssache, Neubond Daniel Craig meistert seinen Part als männlicher Hauptdarsteller aber sehr souverän. Insgesamt eine nicht herausragende, aber doch gefällige Neuinterpretation des seit nunmehr über 50 Jahren bewährten Körperfresser-Motivs.
Mit „Doomsday“ präsentiert „The Descent“-Regisseur Neil Marshall einen höchst unterhaltsamen Actionkracher, der sich hemmungslos aus den verschiedensten Genres und Filmreihen bedient, dabei aber nie den Eindruck eines einfallslosen Plagiats erweckt, sondern seine zahlreichen Einflüsse liebevoll zu 100 Minuten knalligem Entertainment vereint, die gar nicht mehr sein wollen: Spektakuläre Fights und Verfolgungsjagden, reichlicher Splatter, stylishe Optik, inhaltliche Straightness und nicht zuletzt das höchst eigenwillige Flair der spacig zusammengewürfelten und dabei auch vor einer Mittelalter-Passage nicht Halt machenden Endzeitwelt machen „Doomsday“ zum kurzweiligen Vergnügen für alle Fans apokalyptischen Actionkrawalls.
Review
Full Contact - Cover Hard (1992)
Hierzulande als erster Teil der imaginären „Cover Hard“-Franchise vermarktet, stellt Ringo Lams 1992er Werk „Full Contact“ den vielleicht besten Chow Yun-Fat – Film abseits dessen zahlreichen Kollaborationen mit Taubenmeister John Woo dar. Zwar weist die lediglich solide Story vereinzelte Hänger auf, doch neben edler Optik, tollem E-Gitarren-Soundtrack und ultracool mit Sonnenbrille, Motorrad und Butterfly durch den Film posendem Chow Yun-Fat entschädigen dafür vor allem die grandiosen, mit enormem Härtegrad ausgestatteten Actionszenen spielend: Shootouts, Explosionen, Lam-obligatorische Autostunts und zahlreiche Martial-Arts- und Messerfights, inszenatorisch aufs Fetzigste und Ästhetischste zelebriert, machen „Full Contact“ zur teils atemberaubenden Stylegranate, die jedem Fan des Hongkong-Actionkinos uneingeschränkt ans Herz zu legen ist.
Juno (2007)
Fürs Skirpt der Drehbuchdebütantin Diablo Cody oscarprämiert, avancierte „Juno“, die zweite Regiearbeit von Ivan Reitman – Sohn Jason nach dessen toller Tabakindustrie-Satire „Thank You For Smoking“, 2007 zum umjubelten Komödienhit des Jahres: Der unverkrampfte, flotte Spaß zum Thema Teenagerschwangerschaft lebt neben einem gelungenen Popsoundtrack und dem überzeugenden Spiel von Titelheldin Ellen Page vor allem von den zahlreichen herrlich frechen Sprüchen und spritzigen Dialogen, die Cody ihren Charakteren in den Mund legte. Sympathisches Entertainment.
Black Snake Moan (2007)
Verheißt das kultige Poster ein Revival seligen 70er-Jahre-Exploitationkinos, so erweist sich dies in Craig Brewers 2007er Werk „Black Snake Moan“ als nur die halbe Wahrheit: Das faszinierende Südstaatendrama, in dem Samuel L. Jackson den Blues spielt und Nymphomanin Christina Ricci an die Kette legt, meistert eine gekonnte Gratwanderung zwischen Komik und Tragik, Momenten des vom Marketing suggerierten trashigen B-Flairs und Tiefgang und Ernsthaftigkeit. Ruhig erzählt, lebt „Black Snake Moan“ von der ausgiebig zelebrierten Atmosphäre seiner Location, dem grandiosen Spiel des Hauptdarstellergespanns Jackson / Ricci, edler Optik und vor allem seinem überragenden, für zahlreiche Gänsehaut-Momenten sorgenden Blues-Soundtrack. Everything’s hotter down south.
Invasion (2007)
Von der Kritik zu Unrecht gescholten, erweist sich Oliver Hirschbiegels von James McTeigue und den Wachowski-Brothers nachjustiertes Hollywood-Debüt „Invasion“ als recht kurzweiliges „Bodysnatchers“-Update fürs neue Jahrtausend: Auf Effektkrawall und vordergründige Sci-Fi-Elemente vollends verzichtend, punktet der Film vor allem mit konstant hohem und geschickt aufgebautem Spannungslevel, während die Message ein wenig allzu penetrant und plakativ, im Kern aber dennoch gelungen dem routinierten Thrillertreiben eine nachdenklich machende Bedeutung injizieren will. Nicole Kidmans typisches Nicole Kidman – Spiel bleibt Geschmackssache, Neubond Daniel Craig meistert seinen Part als männlicher Hauptdarsteller aber sehr souverän. Insgesamt eine nicht herausragende, aber doch gefällige Neuinterpretation des seit nunmehr über 50 Jahren bewährten Körperfresser-Motivs.
Once A Thief (1991)
Mit seinem Ausflug in heiter-komödiantische Gefilde „Once A Thief“ schuf HK-Actionmagier John Woo einen kurzweiligen, flotten Gaunerspaß, dessen Story einige wenige Hänger aufweist und der auf der Zielgeraden in allzu alberne Comedy-Sphären abdriftet, dafür aber mit unterhaltsamen Heist-Sequenzen klassischen Strickmusters und gewohnt souveränen, wenngleich weder inflationär gesäten noch herausragenden oder der gewohnten Härte entsprechenden Actionszenen entschädigt. In der Wooschen Filmografie sicherlich eher eine Randnotiz, als solche aber eine durchaus sehenswerte Abwechslung zu den ernsteren Heroic-Bloodshed-Dramen des „Mozarts der Zerstörung“.
Review
Bullet in the Head (1990)
Als Followup zu seinem Überklassiker „The Killer“ transferierte HK-Actionkoryphäe John Woo die bewährten Trademarks 1990 in „Bullet in the Head“ in den Background-Kontext des Vietnamkriegs und erlitt damit zwar finanziellen Schiffbruch, schuf jedoch ein rundum überzeugendes, emotionales Freundschaftsepos: Eindrigliche Portraitierung der Grauen des Krieges und die tragische Story dreier seit Kindertagen unzertrennlicher Buddies, deren Freundschaft an Goldgier zerbricht und in einem Gewaltrausch eskaliert, kombiniert Woo mit gewohnt feinen, diesmal besonders bombastischen und neben den obligatorischen blutigen Shootouts auch gigantischen Pyrozauber und rasante Martial-Arts-Fights inkludierenden Actionszenen zu einem großen, atmosphärisch dichten Drama, das fraglos zu den eindringlichsten und emotionalsten Werken seiner Filmografie zählt.
Rapid Fire - Unbewaffnet und extrem gefährlich (1992)
Ein Jahr nach Mark L. Lesters grandiosem Buddykracher „Showdown in Little Tokyo“ wirkte Bruce-Lee-Sohn Brandon Lee als Hauptdarsteller von „Rapid Fire“ unter der Regie Dwight H. Littles, der zuvor den Seagal-Klassiker „Marked for Death“ inszeniert hatte, in einem weiteren kurzweiligen (B-)Actionhighlight der 90er mit – es sollte sein letzter Film vor dem schicksalhaft-tragischen „The Crow“-Dreh werden. Als Martial-Arts-kundiger Kunststudent bring Lee an der Seite Powers Boothe’s ein Drogensyndikat zu Fall und fightet sich durch 90 kurzweilige Minuten voll Kampfkunst-Akrobatik, Pyrozauber, Gunplay und Autojagden, die darüber hinaus mit gelegentlicher humoriger Auflockerung und dem grandiosen Soundtrack von Johnny Gioelis Hardrock-Combo Hardline überzeugen. Genrefans bedenkenlos ans Herz zu legen.
Ein Schatz zum Verlieben (2008)
Nach Paul Walker und Jessica Alba in John Stockwells „Into the Blue“ ging 2008 mit Matthew McConaughey und Kate Hudson im hierzulande als „Ein Schatz zumVerlieben“ releasten „Fool’s Gold“ das nächste Hollywood-Beautyduo auf inhaltlich seichte Style-over-Substance-Unterwasser-Schatzsuche in traumhafter Postkartenoptik. Dass Regisseur Andy Tennant („Sweet Home Alabama“, „Hitch“) und sein Kameramann in der etwas zu lang geratenen Abenteuerromanze mit wundervollen Reiseprospekt-Bildern für ein Eyecandy-trächtiges Setting der gemächlich vor sich him dümpelnden Handlung sorgen, ist denn auch der massivste Anker von deren Unterhaltungswert. Zwar wissen auch die vereinzelten Actionsequenzen mit im Vergleich erstaunlicher Härte und Qualität zu überzeugen, mehr als schnell wieder vergessene, solides Entertainment bietende Fließbandverquickung der Mainstreamgunst-trächtigen Genres Comedy, Lovestory und Adventure stellt „Ein Schatz zum Verlieben“ allerdings nicht dar.
Mit seinem Ausflug in heiter-komödiantische Gefilde „Once A Thief“ schuf HK-Actionmagier John Woo einen kurzweiligen, flotten Gaunerspaß, dessen Story einige wenige Hänger aufweist und der auf der Zielgeraden in allzu alberne Comedy-Sphären abdriftet, dafür aber mit unterhaltsamen Heist-Sequenzen klassischen Strickmusters und gewohnt souveränen, wenngleich weder inflationär gesäten noch herausragenden oder der gewohnten Härte entsprechenden Actionszenen entschädigt. In der Wooschen Filmografie sicherlich eher eine Randnotiz, als solche aber eine durchaus sehenswerte Abwechslung zu den ernsteren Heroic-Bloodshed-Dramen des „Mozarts der Zerstörung“.
Review
Bullet in the Head (1990)
Als Followup zu seinem Überklassiker „The Killer“ transferierte HK-Actionkoryphäe John Woo die bewährten Trademarks 1990 in „Bullet in the Head“ in den Background-Kontext des Vietnamkriegs und erlitt damit zwar finanziellen Schiffbruch, schuf jedoch ein rundum überzeugendes, emotionales Freundschaftsepos: Eindrigliche Portraitierung der Grauen des Krieges und die tragische Story dreier seit Kindertagen unzertrennlicher Buddies, deren Freundschaft an Goldgier zerbricht und in einem Gewaltrausch eskaliert, kombiniert Woo mit gewohnt feinen, diesmal besonders bombastischen und neben den obligatorischen blutigen Shootouts auch gigantischen Pyrozauber und rasante Martial-Arts-Fights inkludierenden Actionszenen zu einem großen, atmosphärisch dichten Drama, das fraglos zu den eindringlichsten und emotionalsten Werken seiner Filmografie zählt.
Rapid Fire - Unbewaffnet und extrem gefährlich (1992)
Ein Jahr nach Mark L. Lesters grandiosem Buddykracher „Showdown in Little Tokyo“ wirkte Bruce-Lee-Sohn Brandon Lee als Hauptdarsteller von „Rapid Fire“ unter der Regie Dwight H. Littles, der zuvor den Seagal-Klassiker „Marked for Death“ inszeniert hatte, in einem weiteren kurzweiligen (B-)Actionhighlight der 90er mit – es sollte sein letzter Film vor dem schicksalhaft-tragischen „The Crow“-Dreh werden. Als Martial-Arts-kundiger Kunststudent bring Lee an der Seite Powers Boothe’s ein Drogensyndikat zu Fall und fightet sich durch 90 kurzweilige Minuten voll Kampfkunst-Akrobatik, Pyrozauber, Gunplay und Autojagden, die darüber hinaus mit gelegentlicher humoriger Auflockerung und dem grandiosen Soundtrack von Johnny Gioelis Hardrock-Combo Hardline überzeugen. Genrefans bedenkenlos ans Herz zu legen.
Ein Schatz zum Verlieben (2008)
Nach Paul Walker und Jessica Alba in John Stockwells „Into the Blue“ ging 2008 mit Matthew McConaughey und Kate Hudson im hierzulande als „Ein Schatz zumVerlieben“ releasten „Fool’s Gold“ das nächste Hollywood-Beautyduo auf inhaltlich seichte Style-over-Substance-Unterwasser-Schatzsuche in traumhafter Postkartenoptik. Dass Regisseur Andy Tennant („Sweet Home Alabama“, „Hitch“) und sein Kameramann in der etwas zu lang geratenen Abenteuerromanze mit wundervollen Reiseprospekt-Bildern für ein Eyecandy-trächtiges Setting der gemächlich vor sich him dümpelnden Handlung sorgen, ist denn auch der massivste Anker von deren Unterhaltungswert. Zwar wissen auch die vereinzelten Actionsequenzen mit im Vergleich erstaunlicher Härte und Qualität zu überzeugen, mehr als schnell wieder vergessene, solides Entertainment bietende Fließbandverquickung der Mainstreamgunst-trächtigen Genres Comedy, Lovestory und Adventure stellt „Ein Schatz zum Verlieben“ allerdings nicht dar.
Crank 2 - High Voltage (2009)
Ohne sich viel um Glaubwürdigkeit und Qualität des Plots zu scheren, geht die Adrenalin-Achterbahnfahrt in die zweite Runde und das Regieduo Mark Neveldine / Brian Taylor schickt Actionbrite Jason Statham erneut auf einen irren Chaosfeldzug – zwar geht der Story die Originalität und Frische des Erstlings ab und befremdet die zweite Hälfte mit einigem fehlgeleitetem over-the-top-Schmu und qualitativen Rohrkrepierern, die rasanten erste Halbzeit und der allgemein im Rahmen des Machbaren gar noch erhöhte Anteil an irrwitzigem Tempo, blutiger Action, crazy Aktionen und nackten Tatsachen sorgen aber für souveränen Unterhaltungswert des visuell und inszenatorisch die charakteristische Tradition seines Vorgängers kontinuierenden Sequels. Jason Statham als coolste Sau des Planeten ist als Hauptdarsteller ohnehin eine Bank.
Review
American Pie (1999)
Mit seinem 1999er Regiedebüt „American Pie“ schuf Paul Weitz die mittlerweile zum Genreklassiker avancierte, mehrfach fortgesetzte Urmutter des in den Folgejahren unzählige Male plagiatierten Sexcomedy-Revivals. Anstatt auf Fäkalklamauk und Tittenparaden setzt der im Vergleich vor allem zu den ab 2005 unter dem „American Pie presents“-Banner releasten DTV-Sequels verhältnismäßig niveauvolle, mit nettem Soundtrack versehene Genrespaß auf seine sympathisch-kultigen Charaktere und herrliche Situationskomik. Seinen Status trägt der sensationell erfolgreiche Entjungferungs-Jux fraglos nicht zu Unrecht.
Daddy ohne Plan (2007)
Es ist eine wahre Schande, dass Ex-WWE-Superstar und hoffnungsvoller Anwärter auf die Schwarzenegger-Nachfolge Dwayne „The Rock“ Johnson seine mit „Scorpion King“, „Rundown“ und „Doom“ einst so vielversprechend begonnene Actionstar-Karriere mittlerweile vollends zugunsten einer Etablierung seiner Person im seichten Family-Entertainment an den Nagel gehängt zu haben scheint, wäre doch auch die 2007er Komödie „Daddy ohne Plan“, in der The Rock als selbstverliebter Footballstar urplötzlich mit einer 8-jährigen Tochter konfrontiert wird, nichts ohne das sensationelle Charisma ihres Hauptdarstellers: So ruht der nach bewährtem Muster gestrickte, gegen Ende hoffnungslos amerikanische und im rührseligen Kitsch versumpfende Feelgoodspaß ganz und gar auf den Schultern The Rocks, der der etwas zu lang geratenen Zelebrierung von Familie und richtiger Prioritätensetzung im Leben, eingebettet in konventionelle Hollywood-Sportfilmroutine und Spargag-Maschinerie, zwar souverän Kurzweil, Unterhaltungswert und Sympathie zu injizieren weiß, bei einem Festhalten an derartiger Rollenwahl aber allzu bald in einer unter seiner Würde liegenden Sackgasse landen wird. Als professionell gemachte Genreware mit im Verlauf immer pathetischerem und klebrigerem Einsatz des Gefühls-Holzhammers ist „Daddy ohne Plan“ jedoch ein allemal bedenkenlos goutierbarer, wenngleich nicht herausragender Vertreter seiner Zunft geworden.
Ohne sich viel um Glaubwürdigkeit und Qualität des Plots zu scheren, geht die Adrenalin-Achterbahnfahrt in die zweite Runde und das Regieduo Mark Neveldine / Brian Taylor schickt Actionbrite Jason Statham erneut auf einen irren Chaosfeldzug – zwar geht der Story die Originalität und Frische des Erstlings ab und befremdet die zweite Hälfte mit einigem fehlgeleitetem over-the-top-Schmu und qualitativen Rohrkrepierern, die rasanten erste Halbzeit und der allgemein im Rahmen des Machbaren gar noch erhöhte Anteil an irrwitzigem Tempo, blutiger Action, crazy Aktionen und nackten Tatsachen sorgen aber für souveränen Unterhaltungswert des visuell und inszenatorisch die charakteristische Tradition seines Vorgängers kontinuierenden Sequels. Jason Statham als coolste Sau des Planeten ist als Hauptdarsteller ohnehin eine Bank.
Review
American Pie (1999)
Mit seinem 1999er Regiedebüt „American Pie“ schuf Paul Weitz die mittlerweile zum Genreklassiker avancierte, mehrfach fortgesetzte Urmutter des in den Folgejahren unzählige Male plagiatierten Sexcomedy-Revivals. Anstatt auf Fäkalklamauk und Tittenparaden setzt der im Vergleich vor allem zu den ab 2005 unter dem „American Pie presents“-Banner releasten DTV-Sequels verhältnismäßig niveauvolle, mit nettem Soundtrack versehene Genrespaß auf seine sympathisch-kultigen Charaktere und herrliche Situationskomik. Seinen Status trägt der sensationell erfolgreiche Entjungferungs-Jux fraglos nicht zu Unrecht.
Daddy ohne Plan (2007)
Es ist eine wahre Schande, dass Ex-WWE-Superstar und hoffnungsvoller Anwärter auf die Schwarzenegger-Nachfolge Dwayne „The Rock“ Johnson seine mit „Scorpion King“, „Rundown“ und „Doom“ einst so vielversprechend begonnene Actionstar-Karriere mittlerweile vollends zugunsten einer Etablierung seiner Person im seichten Family-Entertainment an den Nagel gehängt zu haben scheint, wäre doch auch die 2007er Komödie „Daddy ohne Plan“, in der The Rock als selbstverliebter Footballstar urplötzlich mit einer 8-jährigen Tochter konfrontiert wird, nichts ohne das sensationelle Charisma ihres Hauptdarstellers: So ruht der nach bewährtem Muster gestrickte, gegen Ende hoffnungslos amerikanische und im rührseligen Kitsch versumpfende Feelgoodspaß ganz und gar auf den Schultern The Rocks, der der etwas zu lang geratenen Zelebrierung von Familie und richtiger Prioritätensetzung im Leben, eingebettet in konventionelle Hollywood-Sportfilmroutine und Spargag-Maschinerie, zwar souverän Kurzweil, Unterhaltungswert und Sympathie zu injizieren weiß, bei einem Festhalten an derartiger Rollenwahl aber allzu bald in einer unter seiner Würde liegenden Sackgasse landen wird. Als professionell gemachte Genreware mit im Verlauf immer pathetischerem und klebrigerem Einsatz des Gefühls-Holzhammers ist „Daddy ohne Plan“ jedoch ein allemal bedenkenlos goutierbarer, wenngleich nicht herausragender Vertreter seiner Zunft geworden.
Death Race (2008)
Sci-Fi-Actionspezi Paul W.S. Anderson reanimierte den 70er-Jahre-Roger-Corman-Kultklassiker „Frankensteins Todesrennen“ als lediglich lose ans Original angelehnten, kurzweiligen Krawallorkan, der ironische oder kritische Storynuancen einem straighten Actioninferno unterordnet, das dank Spiro Razatos’ grandiosen, dankenswerter Weise vollkommen oldschoolig aufgezogenen Car-Crash-Zaubereien und Andersons dynamischer Inszenierung als kurzweilige, von Genrestar Jason Statham souverän getragene Popcorn-Unterhaltung beste Kurzweil garantiert. Mehr als Hochglanz-Krachbumm-Fastfood hat „Death Race“ fraglos nicht zu bieten – das jedoch auf einem wenige Wünsche offen lassenden Niveau.
Review
bis
Scorpion - Der Kämpfer (2007)
Seit Beginn des neuen Jahrtausends haben sich die Franzosen als zunehmend feste Größe auf dem Actionsektor etabliert, das Fighterdrama „Scorpion“ aus dem Jahr 2007 ist allerdings wenig mehr als mäßig aufregende Durchschnittsware: Regisseur Julien Seri hatte zuvor mit dem „Yamakasi“-Sequel „Die Samurai der Moderne – Die dunkle Seite“ debütiert und erzählt nun in trist-kühlen Bildern die Geschichte des nach einem mehrjährigen Knastaufenthalt und Abstieg zum alkoholsüchtigen Penner für illegale Freefights wieder in den Ring steigenden Kickboxers Angelo, gespielt von Clovis Cornillac, der im Jahr darauf Christian Clavier als „Asterix“-Darsteller in der Realverfilmungsfranchise der Kultcomics beerben sollte. Die brutalen, auf Realismus gebürsteten und down-to-earth gehaltenen Fights, aufgrund ihres intendierten Charakters abgesehen von einigen hübschen Kameraperspektiven jeglicher ästhetischer Eleganz entbehrend, stellen weniger rasant-atemberaubende Eyecandy-Highlights im Stil eines „Undisputed 2“ dar denn stehen sie ganz als im Aufkommen nicht einmal übermäßig häufige, die düster-trist-dreckige Atmosphäre des Films unterstreichende Handlungspfeiler im Dienst des Dramas. Selbiges, fokussiert auf die Portraitierung diverser wahlweise zwielichtiger oder tragisch-kaputter Unterweltfiguren, funktioniert auch dank der soliden Darsteller passabel, kommt über Genredurchschnitt jedoch nicht hinaus. Alles in allem ein ansehbarer, aber keinerlei herausragende Qualitäten aufweisender Beitrag zur Gattung des Kampfsport-Dramas.
Schulmädchenreport, 6. Teil - Was Eltern gern vertuschen möchten (1973)
1973 ging die legendäre 70er-Softsex-„Schulmädchenreport“-Reihe mit dem Subtitle „Was Eltern gern vertuschen möchten“ unter der seit Teil 1 bewährten Regie von Ernst Hofbauer, der der Reihe bis zur achten Folge treu bleiben und für die mäßig gelungene elfte noch einmal zurückkehren sollte, nur drei Jahre nach Erscheinen des Originals bereits in die sechste Runde. Der herrliche Witz früherer Filme wird zwar leider nicht mehr erreicht und den Funcharakter torpetierende Episoden um Vergewaltigungen und ähnliche ernsthafte, nicht zur voyeuristischen Ausschlachtung geeignete Themen stören wie gewohnt, der kultig-trashige Retro-Charme und einige humoristische Highlights sorgen jedoch einmal mehr für solide Unterhaltung.
Sci-Fi-Actionspezi Paul W.S. Anderson reanimierte den 70er-Jahre-Roger-Corman-Kultklassiker „Frankensteins Todesrennen“ als lediglich lose ans Original angelehnten, kurzweiligen Krawallorkan, der ironische oder kritische Storynuancen einem straighten Actioninferno unterordnet, das dank Spiro Razatos’ grandiosen, dankenswerter Weise vollkommen oldschoolig aufgezogenen Car-Crash-Zaubereien und Andersons dynamischer Inszenierung als kurzweilige, von Genrestar Jason Statham souverän getragene Popcorn-Unterhaltung beste Kurzweil garantiert. Mehr als Hochglanz-Krachbumm-Fastfood hat „Death Race“ fraglos nicht zu bieten – das jedoch auf einem wenige Wünsche offen lassenden Niveau.
Review
bis
Scorpion - Der Kämpfer (2007)
Seit Beginn des neuen Jahrtausends haben sich die Franzosen als zunehmend feste Größe auf dem Actionsektor etabliert, das Fighterdrama „Scorpion“ aus dem Jahr 2007 ist allerdings wenig mehr als mäßig aufregende Durchschnittsware: Regisseur Julien Seri hatte zuvor mit dem „Yamakasi“-Sequel „Die Samurai der Moderne – Die dunkle Seite“ debütiert und erzählt nun in trist-kühlen Bildern die Geschichte des nach einem mehrjährigen Knastaufenthalt und Abstieg zum alkoholsüchtigen Penner für illegale Freefights wieder in den Ring steigenden Kickboxers Angelo, gespielt von Clovis Cornillac, der im Jahr darauf Christian Clavier als „Asterix“-Darsteller in der Realverfilmungsfranchise der Kultcomics beerben sollte. Die brutalen, auf Realismus gebürsteten und down-to-earth gehaltenen Fights, aufgrund ihres intendierten Charakters abgesehen von einigen hübschen Kameraperspektiven jeglicher ästhetischer Eleganz entbehrend, stellen weniger rasant-atemberaubende Eyecandy-Highlights im Stil eines „Undisputed 2“ dar denn stehen sie ganz als im Aufkommen nicht einmal übermäßig häufige, die düster-trist-dreckige Atmosphäre des Films unterstreichende Handlungspfeiler im Dienst des Dramas. Selbiges, fokussiert auf die Portraitierung diverser wahlweise zwielichtiger oder tragisch-kaputter Unterweltfiguren, funktioniert auch dank der soliden Darsteller passabel, kommt über Genredurchschnitt jedoch nicht hinaus. Alles in allem ein ansehbarer, aber keinerlei herausragende Qualitäten aufweisender Beitrag zur Gattung des Kampfsport-Dramas.
Schulmädchenreport, 6. Teil - Was Eltern gern vertuschen möchten (1973)
1973 ging die legendäre 70er-Softsex-„Schulmädchenreport“-Reihe mit dem Subtitle „Was Eltern gern vertuschen möchten“ unter der seit Teil 1 bewährten Regie von Ernst Hofbauer, der der Reihe bis zur achten Folge treu bleiben und für die mäßig gelungene elfte noch einmal zurückkehren sollte, nur drei Jahre nach Erscheinen des Originals bereits in die sechste Runde. Der herrliche Witz früherer Filme wird zwar leider nicht mehr erreicht und den Funcharakter torpetierende Episoden um Vergewaltigungen und ähnliche ernsthafte, nicht zur voyeuristischen Ausschlachtung geeignete Themen stören wie gewohnt, der kultig-trashige Retro-Charme und einige humoristische Highlights sorgen jedoch einmal mehr für solide Unterhaltung.
Knowing (2009)
Allmählich sollte Nicolas Cage in Bezug auf seine Rollenwahl in Betracht ziehen, den Anteil an unmotivierten Hauptrollen in durchschnittlichem Big-Budget-PG-13-Mainstream-Schmu ein wenig zugunsten seinem Talent gerechter werdender Parts zurückzufahren: Nach dem zugegebenermaßen recht kurzweiligen „Next“ von CGI-Godzilla Lee Tamahori 2007 ist er in diesem Rollenschema nun erneut in Mystery-Gefilden unterwegs und gerät im von Düsternis-Guru Alex Proyas in Szene gesetzten „Knowing“ an eine in den 50er-Jahren von einer Grundschülerin auf einen Zettel gebannte Zahlenkombination, die Katastrophen und schlussendlich den Weltuntergang vorhersagt. Zwar weiß hierbei die gelungene Plot-Idee recht lange zu fesseln, gefällt der Film mit vor allem in ihrer Kompromisslosigkeit erstaunlichen Actionorgien aus dem Rechenknecht und stellt Proyas im letzten Drittel einmal mehr sein Gespür für dichte atmospärische Klasse unter Beweis und injiziert dem Geschehen einen gehörigen Spannungslevel, allerdings zieht sich der teils unter Temposchwierigkeiten leidende Film insgesamt gehörig, verschenkt im Element der mäßig bedrohliche Wirkung entfaltenden und etwas eines erklärenden Backgrounds entbehrenden „Flüstergestalten“, die mit Cages Filmsohn in Kontakt treten, einiges an Potential, agiert der Hauptdarsteller über weite Strecken auf recht lustlosem Autopilot und ist das religiös verquaste Ende eindeutig mehr als nur etwas zu viel des Kitsches geworden. Neben Cages Karriere-Stagnation in derartiger durchschnittlicher, in diesem Falle zudem leicht seltsamer Hollywood-Ware von der Stange ist dabei vor allem Alex Proyas’ Abstieg von der den 90s-Meisterwerken „The Crow“ und „Dark City“ innewohnenden Ausnahmeklasse in 08/15-Mainstream der Marke „I, Robot“ und eben „Knowing“ zu bedauern – wenngleich sich selbiger dank seinem zumindest auf einer Ebene sehr kompromisslosen und unhappyen Ende zumindest ein wenig vom allzu standadisiert-glatten Charakter vergleichbarer Produktionen abhebt.
,5
Von Löwen und Lämmern (2007)
Mit seiner ersten Regiearbeit seit sieben Jahren schuf Hollywood-Legende Robert Redford 2007 ein packendes, dialogfokussiertes Politdrama, das in drei parallelen, über die involvierten Personen kohärenten Handlungssträngen vor dem Hintergrund des US-Einsatzes in Afghanistan un des Krieges gegen den Terror Reflexionen über militärische Strategien, Medienpropaganda, Moral, politische Mechanismen und Lebenssinn anstellt und den Zuschauer zum Nachdenken animiert. Getragen vom großartig aufspieldenden Hauptdarsteller-Trio Tom Cruise, Meryl Streep und Redford himself ist dem auch als Produzent fungierenden Altstar ein großartiger, intelligenter Genrebeitrag gelungen.
,5
Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler (2007)
Ja, darf man denn das? Eine Komödie über Adolf Hitler drehen? Man darf, dachten sich Blödel-Veteran Helge Schneider und der Schweizer Regisseur und Drehbuchautor Dani Levy und versuchten sich 2007 in „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ an einem ironischen Psychogramm des von inneren Zweifeln zerfressenen Diktators an den Tagen vor dessen Neujahrsrede. Keineswegs als krawallige Slapstick-Orgie angelegt, widmet sich der Film seinem heiklen Thema und den nationalsozialistischen Gräueltaten durch die Erzählung der hübsch absurden Story aus Sicht eines jüdischen Schauspielers (Ulrich Mühe gewohnt überzeugend in seiner letzten Kinorolle) dabei über weite Strecken auf durchaus ernste Weise und wandelt auf einem höchst eigenwilligen Grat zwischen parodistischem Witz und KZ-Dramatik. Das ist eine nicht unkluge Herangehensweise, sich vor Vorwürfen der Geschmacklosigkeit und Nazi-Verharmlosung zu bewahren, lebt als insgesamt recht seltsame, teils befremdliche Mixtur aber im großen und ganzen nur von von ihrer grotesk-humoristischen Absurdität zehrenden Einzel-Höhepunkten. Schneiders Hitler-Performance weiß dabei durchaus zu gefallen, kratzt allerdings nicht im entferntesten am Thron von Christoph Maria Herbsts Führerparodiereferenz des Butler Hatler.
Schulmädchenreport, 10. Teil – Irgendwann fängt jede an (1976)
Unter der bewährten Regie vom Genre- und Franchiseerfahrenen Walter Boos ging die kultige „Schulmädchen“-Pseudoaufkärungsreihe 1976 nur sechs Jahre nach dem Erstling bereits in die zehnte Runde und bietet unter vehementen Abnutzungs- und Lieblosigkeits-Erscheinungen leidend wie alle der späten Folgen nur mehr unterdurchschnittliche Fließbandware. Abgesehen von einer herrlichen Fun-Episode, die mit einer abstrusen Softsex-Parodie auf Friedkins Horrorklassiker „Der Exorzist“ amüsiert, regiert in den sich diesmal aus einer Unterrichtsstunde zum Thema Recht und Moral ergebenden, bewährte und aufgrund ihrer Ernsthaftigkeit oftmals in der Präsentation geschmacklose Themen wie Entjungferung, Vergewaltigung und Verführung des Lehrers uninspiriert abhandelnden Geschichten Einfallslosigkeit und repetititves Wiederkäuen der immergleichen Motive der Vorgängerfilme. Abseits des nostalgischen Charmes und der witzigen Exorzisten-Episode gestaltet sich Teil 10 somit als einer der Tiefpunkte der Reihe und ist dementsprechend nur Komplettisten ans Herz zu legen.
Allmählich sollte Nicolas Cage in Bezug auf seine Rollenwahl in Betracht ziehen, den Anteil an unmotivierten Hauptrollen in durchschnittlichem Big-Budget-PG-13-Mainstream-Schmu ein wenig zugunsten seinem Talent gerechter werdender Parts zurückzufahren: Nach dem zugegebenermaßen recht kurzweiligen „Next“ von CGI-Godzilla Lee Tamahori 2007 ist er in diesem Rollenschema nun erneut in Mystery-Gefilden unterwegs und gerät im von Düsternis-Guru Alex Proyas in Szene gesetzten „Knowing“ an eine in den 50er-Jahren von einer Grundschülerin auf einen Zettel gebannte Zahlenkombination, die Katastrophen und schlussendlich den Weltuntergang vorhersagt. Zwar weiß hierbei die gelungene Plot-Idee recht lange zu fesseln, gefällt der Film mit vor allem in ihrer Kompromisslosigkeit erstaunlichen Actionorgien aus dem Rechenknecht und stellt Proyas im letzten Drittel einmal mehr sein Gespür für dichte atmospärische Klasse unter Beweis und injiziert dem Geschehen einen gehörigen Spannungslevel, allerdings zieht sich der teils unter Temposchwierigkeiten leidende Film insgesamt gehörig, verschenkt im Element der mäßig bedrohliche Wirkung entfaltenden und etwas eines erklärenden Backgrounds entbehrenden „Flüstergestalten“, die mit Cages Filmsohn in Kontakt treten, einiges an Potential, agiert der Hauptdarsteller über weite Strecken auf recht lustlosem Autopilot und ist das religiös verquaste Ende eindeutig mehr als nur etwas zu viel des Kitsches geworden. Neben Cages Karriere-Stagnation in derartiger durchschnittlicher, in diesem Falle zudem leicht seltsamer Hollywood-Ware von der Stange ist dabei vor allem Alex Proyas’ Abstieg von der den 90s-Meisterwerken „The Crow“ und „Dark City“ innewohnenden Ausnahmeklasse in 08/15-Mainstream der Marke „I, Robot“ und eben „Knowing“ zu bedauern – wenngleich sich selbiger dank seinem zumindest auf einer Ebene sehr kompromisslosen und unhappyen Ende zumindest ein wenig vom allzu standadisiert-glatten Charakter vergleichbarer Produktionen abhebt.
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Von Löwen und Lämmern (2007)
Mit seiner ersten Regiearbeit seit sieben Jahren schuf Hollywood-Legende Robert Redford 2007 ein packendes, dialogfokussiertes Politdrama, das in drei parallelen, über die involvierten Personen kohärenten Handlungssträngen vor dem Hintergrund des US-Einsatzes in Afghanistan un des Krieges gegen den Terror Reflexionen über militärische Strategien, Medienpropaganda, Moral, politische Mechanismen und Lebenssinn anstellt und den Zuschauer zum Nachdenken animiert. Getragen vom großartig aufspieldenden Hauptdarsteller-Trio Tom Cruise, Meryl Streep und Redford himself ist dem auch als Produzent fungierenden Altstar ein großartiger, intelligenter Genrebeitrag gelungen.
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Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler (2007)
Ja, darf man denn das? Eine Komödie über Adolf Hitler drehen? Man darf, dachten sich Blödel-Veteran Helge Schneider und der Schweizer Regisseur und Drehbuchautor Dani Levy und versuchten sich 2007 in „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ an einem ironischen Psychogramm des von inneren Zweifeln zerfressenen Diktators an den Tagen vor dessen Neujahrsrede. Keineswegs als krawallige Slapstick-Orgie angelegt, widmet sich der Film seinem heiklen Thema und den nationalsozialistischen Gräueltaten durch die Erzählung der hübsch absurden Story aus Sicht eines jüdischen Schauspielers (Ulrich Mühe gewohnt überzeugend in seiner letzten Kinorolle) dabei über weite Strecken auf durchaus ernste Weise und wandelt auf einem höchst eigenwilligen Grat zwischen parodistischem Witz und KZ-Dramatik. Das ist eine nicht unkluge Herangehensweise, sich vor Vorwürfen der Geschmacklosigkeit und Nazi-Verharmlosung zu bewahren, lebt als insgesamt recht seltsame, teils befremdliche Mixtur aber im großen und ganzen nur von von ihrer grotesk-humoristischen Absurdität zehrenden Einzel-Höhepunkten. Schneiders Hitler-Performance weiß dabei durchaus zu gefallen, kratzt allerdings nicht im entferntesten am Thron von Christoph Maria Herbsts Führerparodiereferenz des Butler Hatler.
Schulmädchenreport, 10. Teil – Irgendwann fängt jede an (1976)
Unter der bewährten Regie vom Genre- und Franchiseerfahrenen Walter Boos ging die kultige „Schulmädchen“-Pseudoaufkärungsreihe 1976 nur sechs Jahre nach dem Erstling bereits in die zehnte Runde und bietet unter vehementen Abnutzungs- und Lieblosigkeits-Erscheinungen leidend wie alle der späten Folgen nur mehr unterdurchschnittliche Fließbandware. Abgesehen von einer herrlichen Fun-Episode, die mit einer abstrusen Softsex-Parodie auf Friedkins Horrorklassiker „Der Exorzist“ amüsiert, regiert in den sich diesmal aus einer Unterrichtsstunde zum Thema Recht und Moral ergebenden, bewährte und aufgrund ihrer Ernsthaftigkeit oftmals in der Präsentation geschmacklose Themen wie Entjungferung, Vergewaltigung und Verführung des Lehrers uninspiriert abhandelnden Geschichten Einfallslosigkeit und repetititves Wiederkäuen der immergleichen Motive der Vorgängerfilme. Abseits des nostalgischen Charmes und der witzigen Exorzisten-Episode gestaltet sich Teil 10 somit als einer der Tiefpunkte der Reihe und ist dementsprechend nur Komplettisten ans Herz zu legen.
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