Filmtagebuch: Vince
Moderator: SFI
Schlacht um den Planet der Affen
Wie der "Terminator 3" unserer Generation versuchte der vierte Teil der "Planet der Affen"-Franchise, jenen Moment der Revolution in einem Film, den "Point of No Return" und damit einen Augenblick, den man aus den Vorgängern nur vom Hörensagen kannte, zu bebildern - und scheitert in dem gerade mal 80-minütigen Film keineswegs unverhofft. Wie will man den Wendepunkt der Herrschaft einer Spezies in einem Film darstellen, etwas, das nicht in Sekunden, Minuten oder Stunden geschieht, sondern sich langsam anbahnt? Wie schon "Flucht vom Planet der Affen" ist die Grundidee zwar nicht uninteressant, geht aber an der hanebüchenen und mit Unlogik versehenen Umsetzung zugrunde. Zuviel des Guten für diesen Film, der sich ja, wie man der musikalischen Untermalung entnehmen kann, nicht mal mehr so richtig ernst nimmt. Zum Glück, das schwächt den Effekt des Scheiterns immerhin etwas ab.
The Illusionist
Ein edel im otpsichen Super8-Stil aufgemachter Film, der in Sachen Produktionswerte zwar mit dem teureren "Prestige" mithalten kann, nicht jedoch in Sachen Drehbuch. Das gibt sich nämlich so klassisch, dass der vermeintliche Plottwist einfach so verpufft. Als hätte man das nicht eh schon geahnt! Aber der Look ist klasse, die Schauspieler sind es auch und es macht trotz gewisser Vorhersehbarkeiten Spaß zuzuschauen. "Prestige" war natürlich dutzendfach gerissener und einfach eine andere Liga, aber das macht diesen Film hier nicht schlechter.
Wie der "Terminator 3" unserer Generation versuchte der vierte Teil der "Planet der Affen"-Franchise, jenen Moment der Revolution in einem Film, den "Point of No Return" und damit einen Augenblick, den man aus den Vorgängern nur vom Hörensagen kannte, zu bebildern - und scheitert in dem gerade mal 80-minütigen Film keineswegs unverhofft. Wie will man den Wendepunkt der Herrschaft einer Spezies in einem Film darstellen, etwas, das nicht in Sekunden, Minuten oder Stunden geschieht, sondern sich langsam anbahnt? Wie schon "Flucht vom Planet der Affen" ist die Grundidee zwar nicht uninteressant, geht aber an der hanebüchenen und mit Unlogik versehenen Umsetzung zugrunde. Zuviel des Guten für diesen Film, der sich ja, wie man der musikalischen Untermalung entnehmen kann, nicht mal mehr so richtig ernst nimmt. Zum Glück, das schwächt den Effekt des Scheiterns immerhin etwas ab.
The Illusionist
Ein edel im otpsichen Super8-Stil aufgemachter Film, der in Sachen Produktionswerte zwar mit dem teureren "Prestige" mithalten kann, nicht jedoch in Sachen Drehbuch. Das gibt sich nämlich so klassisch, dass der vermeintliche Plottwist einfach so verpufft. Als hätte man das nicht eh schon geahnt! Aber der Look ist klasse, die Schauspieler sind es auch und es macht trotz gewisser Vorhersehbarkeiten Spaß zuzuschauen. "Prestige" war natürlich dutzendfach gerissener und einfach eine andere Liga, aber das macht diesen Film hier nicht schlechter.
Wat hab ich denn davon, wenn Columbia DVDs verkauft? Püh...Sir Jay hat geschrieben:wieso hast du sack sowas wichtiges dann nicht im Review vermerkt...du musst doch potentielle DVD-Käufer anlocken ;)
Ich kenn dich halt gut genug um zu wissen, dass du auf stylishe Haarschnitte stehst. ;)aber moment mal, wie kommst du überhaupt darauf, dass ich drauf stehen würde, wenn Kerle Haar-Akrobatik betreiben?
Unter Kontrolle
Tochter Lynch versucht's mit Papis Produktionshilfe mal wieder und stellt sich soooo dumm gar nicht an. Vielleicht, weil sie recht tief stapelt und sich mit einem minimalistischen Film begnügt, der sich um einen Un- und Überfall auf dem Highway dreht und anschließend mit Befragung von zeugen aufegarbeitet wird. Obwohl die Auflösung der "Rashomon"-artigen Perspektivenanordnung (der Kurosawa-Einfluss wird auch im Making Of betont) schnell herausgefunden ist, die Hälfte des Casts irrsinniges Overacting betreibt und viele Figuren reinste Red Herrings sind (also keine Funktion haben, außer auf die falsche Fährte zu führen), gelingt fast mehr durch Zufall als gewollt im Abgang ein Stück über die Unberechenbarkeit menschlicher Gewalt und das irrationale Moment der Entscheidung. Lässt sich gut gucken, auch wenn man weit davon entfernt ist anzunehmen, dieser Film sei mit dieser Wirkung so im Voraus gedacht gewesen.
- Sir Jay
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Vielleicht stellen die dich noch als Redakteuer ein, der hinten am Cover die Inhaltsangabe verfasst, und noch am Ende so Prahlereien von sich gibt, um den Film für Kunden schmackhaft zu machen.Vince hat geschrieben:Wat hab ich denn davon, wenn Columbia DVDs verkauft? Püh...Sir Jay hat geschrieben:wieso hast du sack sowas wichtiges dann nicht im Review vermerkt...du musst doch potentielle DVD-Käufer anlocken ;)
Ich stelle es mir vor ey, hinten am cover von RE:Degeneration:
"ein atomsphärisch dichtes CGI-Horrorspektakel garniert mit viel Action und einem Leon S. Kennedy, der in wunderschön eingefangenen szenen mit den Fingern durch sein prächtiges Haar kämt..."
Das würde ich SOFORT kaufen!!!
Schlacht um den Planet der Affen
Über alle Maßen hanebüchener Superschrott Deluxe, der Logik und Kausalität der Vorgänger in einem solchen Maße aushebelt, dass davon beinahe schon die Welt explodieren müsste. Unglaubwürdige Charaktere, ein wirres Hin und Her aus Verschwörung unter Menschen, Affen und Mutanten, ein nerviger Affenbub mit typischer Peter-aus-Pippi-Langstrumpf-Besserwisserstimme und superschlechte Affenmasken, denen gegenüber Michael Jacksons Nase ein Meisterwerk der Natur ist. Allerdings gebe ich zu, dass der Film mit den richtigen Erwartungen und dem entsprechenden Promille-Pegel genossen durchaus ein kleines Meisterwerk des Science Fiction-Trashs sein kann.
Art of Revenge
Zugegeben, ich wollte auch schon draufschlagen, als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, weil es langsam annervt, dass jeder zweite Thriller aus Asien sich an die gute alte Racheformel hängt, seitdem irgendwann mal "Oldboy" aufgetaucht ist.
Abgesehen davon, dass die zwei Stunden unter dem Strich äußerst wirr anmuten, einiges an Leerlauf herrscht und nicht immer klar ist, was womit bezweckt wird, möchte ich mich dann aber doch nicht den Hasstiraden anschließen, die man so vernehmen kann; dafür sind die Produktionswerte zu hoch und einzelne Szenen zu herausragend. Im Finale kommt dann noch ein ziemlich brutales und spektakuläres Gemetzel dazu. Schlecht und unoriginell erzählt ist es, aber die Schauwerte stimmen trotzdem...
Über alle Maßen hanebüchener Superschrott Deluxe, der Logik und Kausalität der Vorgänger in einem solchen Maße aushebelt, dass davon beinahe schon die Welt explodieren müsste. Unglaubwürdige Charaktere, ein wirres Hin und Her aus Verschwörung unter Menschen, Affen und Mutanten, ein nerviger Affenbub mit typischer Peter-aus-Pippi-Langstrumpf-Besserwisserstimme und superschlechte Affenmasken, denen gegenüber Michael Jacksons Nase ein Meisterwerk der Natur ist. Allerdings gebe ich zu, dass der Film mit den richtigen Erwartungen und dem entsprechenden Promille-Pegel genossen durchaus ein kleines Meisterwerk des Science Fiction-Trashs sein kann.
Art of Revenge
Zugegeben, ich wollte auch schon draufschlagen, als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, weil es langsam annervt, dass jeder zweite Thriller aus Asien sich an die gute alte Racheformel hängt, seitdem irgendwann mal "Oldboy" aufgetaucht ist.
Abgesehen davon, dass die zwei Stunden unter dem Strich äußerst wirr anmuten, einiges an Leerlauf herrscht und nicht immer klar ist, was womit bezweckt wird, möchte ich mich dann aber doch nicht den Hasstiraden anschließen, die man so vernehmen kann; dafür sind die Produktionswerte zu hoch und einzelne Szenen zu herausragend. Im Finale kommt dann noch ein ziemlich brutales und spektakuläres Gemetzel dazu. Schlecht und unoriginell erzählt ist es, aber die Schauwerte stimmen trotzdem...
Das hat mir beim ersten Mal gucken echt die Luft genommen, zumal man nach dem etwas seltsamen Verlauf des Filmes nicht auf solch ein rabiates Ende schließen konnte ... Würde ihn letztendlich vielleicht einen Punkt stärker sehen und viel des Oldboy Gelabers geht definitiv auch auf die Splendidkappe, die mir allgemein ein wenig zu schnell sind mit Vergleichen ...Im Finale kommt dann noch ein ziemlich brutales und spektakuläres Gemetzel dazu.
In diesem Sinne:
freeman
Futurama - Leela und die Enzyklopoden
Review @ the Narren
An American Crime
Wirkungs- und intensitätstechnisch ein markerschütterndes Drama mit einer schleichenden Hinführung zum Terror, die es erreicht, dass das Unvorstellbare wie aus dem Nichts entsteht. Allerdings begnügt sich der Film damit, fassungslos den Kopf zu schütteln und den Zuschauer zum Mitschütteln zu bringen, was ihm zweifellos gelingt; nicht gelingt es ihm, selbst Analyse zu betreiben: wie konnte es dazu kommen (war wirklich nur die soziale Lage und die temporäre Überforderung der Mutter schuld?) und was kann man aus dem Verbrechen ziehen? Auf derartige Fragen gibt "An American Crime" bloß ein Schulterzucken preis.
Und dennoch, die Fassungslosigkeit bleibt. Fantastisch gespielt.
Kitchen
Schön unkonventionelles Liebesdrama. Da soll das Buch zwar besser sein, aber auch dem Film gelingen ein paar nette Einblicke. Garantiert nix für 08/15-RomCom-Gucker. Timo, Finger weg!
[/b]
Review @ the Narren
An American Crime
Wirkungs- und intensitätstechnisch ein markerschütterndes Drama mit einer schleichenden Hinführung zum Terror, die es erreicht, dass das Unvorstellbare wie aus dem Nichts entsteht. Allerdings begnügt sich der Film damit, fassungslos den Kopf zu schütteln und den Zuschauer zum Mitschütteln zu bringen, was ihm zweifellos gelingt; nicht gelingt es ihm, selbst Analyse zu betreiben: wie konnte es dazu kommen (war wirklich nur die soziale Lage und die temporäre Überforderung der Mutter schuld?) und was kann man aus dem Verbrechen ziehen? Auf derartige Fragen gibt "An American Crime" bloß ein Schulterzucken preis.
Und dennoch, die Fassungslosigkeit bleibt. Fantastisch gespielt.
Kitchen
Schön unkonventionelles Liebesdrama. Da soll das Buch zwar besser sein, aber auch dem Film gelingen ein paar nette Einblicke. Garantiert nix für 08/15-RomCom-Gucker. Timo, Finger weg!
[/b]
Jetzt musst Du Dir noch "the Girl next Door" ansehen...Vince hat geschrieben:An American Crime
Wirkungs- und intensitätstechnisch ein markerschütterndes Drama mit einer schleichenden Hinführung zum Terror, die es erreicht, dass das Unvorstellbare wie aus dem Nichts entsteht. Allerdings begnügt sich der Film damit, fassungslos den Kopf zu schütteln und den Zuschauer zum Mitschütteln zu bringen, was ihm zweifellos gelingt; nicht gelingt es ihm, selbst Analyse zu betreiben: wie konnte es dazu kommen (war wirklich nur die soziale Lage und die temporäre Überforderung der Mutter schuld?) und was kann man aus dem Verbrechen ziehen? Auf derartige Fragen gibt "An American Crime" bloß ein Schulterzucken preis.
Und dennoch, die Fassungslosigkeit bleibt. Fantastisch gespielt.
Das glaube ich gar nicht mal - ist aber gewiss interessant, eine etwas fiktivere Aufarbeitung des Falles zu sehen. Bei mir ist es ja umgekehrt: "American Crime" liegt hier noch zum Schauen bereit, den anderen hatte ich ja (gerade als Jack ketchum Fan) zuerst gsechaut...Vince hat geschrieben:Jip, hab schon gehört, dass der noch böser sein soll...
http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=7548
The Cottage
Der etwas bessere "Severance". Die Dialoge und Charaktere der beiden Hauptfiguren (u.a. ein sehr erträglicher, richtig grimmiger Andy Serkis) inkl. weibliches Kidnapping-Opfer haben die Qualitäten einer leicht überdurchschnittlichen Dänenkomödie à la "In China essen sie Hunde 2", und das ist doch schon mal was. Dazu nettes Backwoodflair, einige passable Zitate und Anspielungen, und das reicht auch schon für einen nie langweilig werdenden Horror-Comedy-Streifen, auch wenn er das Rad nicht neu erfindet.
Into the Wild
Herausragend fotografiert. Eventuell noch recht gute Schauspielerleistungen, obwohl ich persönlich mit Emile Hirschs Naturburschendarstellung nix anfangen konnte. Dazu eine Erzählstruktur, die die recht üppige Laufzeit von immerhin 140 Minuten durchweg interessant hält, weil nicht ein quälend langer, chronologischer Weg eingeschlagen wird, sondern auch mal was in der Zeit gesprungen wird, was Abwechslung bringt (den Bus vom Cover, der als Endziel fungiert, sieht man im Film zB. schon nach wenigen Minuten).
Das ist eigentlich fast schon alles, was man Sean Penns jüngster Regiearbeit positiv abgewinnen kann.
Negativ ist es, wie naiv Penn das Leben des "Aussteigers" romantisiert. Da kommt der übliche Zaunpfahl von wegen "Eltern überhäufen Sohn mit teuren Sachen aber Sohn will doch bloß geliebt werden"; da wird Hirschs Figur zum sympathischen Outlaw ausgebaut; da schneidet Penn allen Ernstes immer wieder Szenen rein, wo man sieht, wie Hirsch seinen "Gürtel enger schnallt" - wortwörtlich, tatsächlich zupft der da an seinem Gürtel herum und schnallt ihn enger. LOL! Also, so gut der Film auch aussieht, es ist mir ein absolutes Rätsel, wie der so viel Anerkennung ernten konnte.
, mit Gnade vor Recht.
Der etwas bessere "Severance". Die Dialoge und Charaktere der beiden Hauptfiguren (u.a. ein sehr erträglicher, richtig grimmiger Andy Serkis) inkl. weibliches Kidnapping-Opfer haben die Qualitäten einer leicht überdurchschnittlichen Dänenkomödie à la "In China essen sie Hunde 2", und das ist doch schon mal was. Dazu nettes Backwoodflair, einige passable Zitate und Anspielungen, und das reicht auch schon für einen nie langweilig werdenden Horror-Comedy-Streifen, auch wenn er das Rad nicht neu erfindet.
Into the Wild
Herausragend fotografiert. Eventuell noch recht gute Schauspielerleistungen, obwohl ich persönlich mit Emile Hirschs Naturburschendarstellung nix anfangen konnte. Dazu eine Erzählstruktur, die die recht üppige Laufzeit von immerhin 140 Minuten durchweg interessant hält, weil nicht ein quälend langer, chronologischer Weg eingeschlagen wird, sondern auch mal was in der Zeit gesprungen wird, was Abwechslung bringt (den Bus vom Cover, der als Endziel fungiert, sieht man im Film zB. schon nach wenigen Minuten).
Das ist eigentlich fast schon alles, was man Sean Penns jüngster Regiearbeit positiv abgewinnen kann.
Negativ ist es, wie naiv Penn das Leben des "Aussteigers" romantisiert. Da kommt der übliche Zaunpfahl von wegen "Eltern überhäufen Sohn mit teuren Sachen aber Sohn will doch bloß geliebt werden"; da wird Hirschs Figur zum sympathischen Outlaw ausgebaut; da schneidet Penn allen Ernstes immer wieder Szenen rein, wo man sieht, wie Hirsch seinen "Gürtel enger schnallt" - wortwörtlich, tatsächlich zupft der da an seinem Gürtel herum und schnallt ihn enger. LOL! Also, so gut der Film auch aussieht, es ist mir ein absolutes Rätsel, wie der so viel Anerkennung ernten konnte.
, mit Gnade vor Recht.
Botched - Total verkackt
LOL na das war doch mal wieder ein richtig feiner Spaßfilm. Auch wenn's wirr und nichtssagend beginnt. Dann aber! Eine Hoteletage in Russland voller Blutspuren und ein wahnsinniger Ivan der Schreckliche, der tanzend und messerschwingend durch die Gänge hüpft und Leute metzelt. Herausragend der Hebel, der zu Discosounds und Lichteffekten eine Falle aus dem Boden hebelt und aufspießt, was gerade auf ihm steht. Dazu eine flotte Regie, garniert mit feinen Einfällen (das der Hauptfigur folgende Fade Out in Gucklochform, wie aus 1920er-Jahre-Stummfilmen zB.), für ne FSK16-Freigabe reichlich Funsplatter und ein chargierender Stephen Dorff. Wenn man keine Phobie gegen russischen Akzent hat: Tipp!
LOL na das war doch mal wieder ein richtig feiner Spaßfilm. Auch wenn's wirr und nichtssagend beginnt. Dann aber! Eine Hoteletage in Russland voller Blutspuren und ein wahnsinniger Ivan der Schreckliche, der tanzend und messerschwingend durch die Gänge hüpft und Leute metzelt. Herausragend der Hebel, der zu Discosounds und Lichteffekten eine Falle aus dem Boden hebelt und aufspießt, was gerade auf ihm steht. Dazu eine flotte Regie, garniert mit feinen Einfällen (das der Hauptfigur folgende Fade Out in Gucklochform, wie aus 1920er-Jahre-Stummfilmen zB.), für ne FSK16-Freigabe reichlich Funsplatter und ein chargierender Stephen Dorff. Wenn man keine Phobie gegen russischen Akzent hat: Tipp!
Hm ich guck derzeit irgendwie nur den alten Kram mal wieder auf. Neu geguckt hab ich:
Deep Blue
Ich lese grad Frank Schätzings "Der Schwarm" und bin deswegen ein bisschen drin im Meeresfieber. "Deep Blue" liefert mir dann auch eindrucksvolle Bilder des Meeres und seiner Bewohner. Zwei Dinge allerdings arbeiten mit Hochdruck daran, meinen Keks zu zerbröseln: erstens die Erzählerstimme. Da werden hohle Phrasen eingeworfen, die im Grunde NICHTS sagen, 20 Sekunden Pause gemacht, die nächste hohle Phrase, wieder Pause usw. Sorry, aber wenn schon, bitte entweder informativ sein oder ganz die Klappe halten.
Zweitens: Der Score. Klischeehaft-pathetisches Gedudel. Mal erhaben, dann wieder witzelnd-vermenschlichend wie in Disneys "Die Wüste lebt" (Stichwort: Tanz der Krabben).
Die Bilder sind's trotzdem wert.
Open your Eyes - Virtual Nightmare
Okay, das wertet das Cruise-Remake jetzt aber gewaltig ab. Das hat mir zwar besser gefallen, aber nur, weil die Schauspieler im spanischen original abgesehen von der Cruz allesamt Flachpfeifen sind (besonders der Dämel von Hauptdarsteller). Drehbuchtechnisch / inszenatorisch gewinnt Cameron Crowe, wie ich nun erfahren muss, der Sache nicht einen Fingerdeut weit was Eigenes ab.
Per se ist und bleibt's aber interessanter Stoff.
Deep Blue
Ich lese grad Frank Schätzings "Der Schwarm" und bin deswegen ein bisschen drin im Meeresfieber. "Deep Blue" liefert mir dann auch eindrucksvolle Bilder des Meeres und seiner Bewohner. Zwei Dinge allerdings arbeiten mit Hochdruck daran, meinen Keks zu zerbröseln: erstens die Erzählerstimme. Da werden hohle Phrasen eingeworfen, die im Grunde NICHTS sagen, 20 Sekunden Pause gemacht, die nächste hohle Phrase, wieder Pause usw. Sorry, aber wenn schon, bitte entweder informativ sein oder ganz die Klappe halten.
Zweitens: Der Score. Klischeehaft-pathetisches Gedudel. Mal erhaben, dann wieder witzelnd-vermenschlichend wie in Disneys "Die Wüste lebt" (Stichwort: Tanz der Krabben).
Die Bilder sind's trotzdem wert.
Open your Eyes - Virtual Nightmare
Okay, das wertet das Cruise-Remake jetzt aber gewaltig ab. Das hat mir zwar besser gefallen, aber nur, weil die Schauspieler im spanischen original abgesehen von der Cruz allesamt Flachpfeifen sind (besonders der Dämel von Hauptdarsteller). Drehbuchtechnisch / inszenatorisch gewinnt Cameron Crowe, wie ich nun erfahren muss, der Sache nicht einen Fingerdeut weit was Eigenes ab.
Per se ist und bleibt's aber interessanter Stoff.
The Da Vinci Code
Erstmals die Extended und erstmals mit voller Aufmerksamkeit gesichtet. Der Ersteindruck bleibt trotzdem bestehen: staubtrockene Schnitzeljagd irgendwo in der Schnittstelle von "Indiana Jones" und "Die Neun Pforten" mit einem zutiefst austauschbaren Tom Hanks, einer talentfreien Audrey Tautou, einem in Rollenklischees gefangenen Ian McKellen, einem auf Autopilot agierenden Jean Reno, einem - tja... deutschen Jürgen Prochnow und einem starken Paul Bettany (der einzige, der was Positives von sich behaupten kann). Ron Howard inszeniert, wie er leibt und lebt: gehaltlos, linear, undramatisch.
Und zu allem Überfluss bin ich auch noch Atheist, ich kann mich also nicht mal über den Stoff aufregen...
Mal schauen, ob ich die Fortsetzung im Kino mitnehme. Aus eigenem Antrieb heraus jedenfalls nicht. Und vorher ist sowieso wohl erstmal noch der neue Star Trek dran.
Erstmals die Extended und erstmals mit voller Aufmerksamkeit gesichtet. Der Ersteindruck bleibt trotzdem bestehen: staubtrockene Schnitzeljagd irgendwo in der Schnittstelle von "Indiana Jones" und "Die Neun Pforten" mit einem zutiefst austauschbaren Tom Hanks, einer talentfreien Audrey Tautou, einem in Rollenklischees gefangenen Ian McKellen, einem auf Autopilot agierenden Jean Reno, einem - tja... deutschen Jürgen Prochnow und einem starken Paul Bettany (der einzige, der was Positives von sich behaupten kann). Ron Howard inszeniert, wie er leibt und lebt: gehaltlos, linear, undramatisch.
Und zu allem Überfluss bin ich auch noch Atheist, ich kann mich also nicht mal über den Stoff aufregen...
Mal schauen, ob ich die Fortsetzung im Kino mitnehme. Aus eigenem Antrieb heraus jedenfalls nicht. Und vorher ist sowieso wohl erstmal noch der neue Star Trek dran.
- LivingDead
- Action Fan
- Beiträge: 3775
- Registriert: 06.06.2006, 14:13
- Wohnort: Oldenburg
... und der lohnt wenigstens auch. Ich denke auch, dass du "Illuminati" ähnlich sehen wirst wie ich. Alleine schon da die Howard'sche Inszenierungsweise (obschon er durchaus versucht auf Tempo zu machen) auch in "Illuminati" wie eine angezogene Feststellbremse wirkt.Vince hat geschrieben:Mal schauen, ob ich die Fortsetzung im Kino mitnehme. Aus eigenem Antrieb heraus jedenfalls nicht. Und vorher ist sowieso wohl erstmal noch der neue Star Trek dran.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Darjeeling Limited
Anderson ist der Meister der Nichtigkeiten - und bleibt es. Seine Filme kräuseln sich zu Gewinden, die auf ein riesengroßes Nichts hinauslaufen. In der Struktur der Gewinde lassen sich menschliche Texturen erkennen; Ehrlichkeit, Änderungswillen, Geschwisterliebe, das sind jene Texturen, die dem Road Trip auf dem Rücken des "Darjeeling Limited" seine schillernd-türkisgelbe Textur verleihen. Kunst um der Kunst willen sind Andersons Filme dabei zwar, ohne deswegen aber wirklich gekünstelt zu wirken. Darin besteht auch die Meisterschaft des Regisseurs - etwas, das durch und durch gestelzt wirken sollte, natürlich wirken zu lassen.
Im Gegensatz zu "Die Tiefseetaucher" steht der Fokus diesmal ganz und gar auch dem Bruderdreieck im Zug, das eine Lebenserfahrung machen möchte, von der Menschengruppe lenkt keine bunte Wunderwelt ab. Indien färbt die Brüder zwar mit seinen grellen Farben und würzigen Gerüchen, hebt sich aber nicht als eigenständiger Protagonist ab, sondern legt sich als Schicht, beinahe als Überguss nieder auf Brody, Wilson und Schwartzman, die man so gut wie nie jenseits dieser Schicht kennen lernt. Deswegen wirkt es so stark nach, als Wilson seinen Verband ablegt und damit sein Normalaussehen entpuppt; daher erlangt auch der Prolog mit Natalie Portman seine Wirkung.
Und trotz der Farbenpracht im Wechselspiel aus elegischem Dahintreiben und plötzlichen Drehmomenten kann auch "The Darjeeling Limited" nicht vollends für sich einnehmen; mein Herz wird nicht berührt und mein Verstand möchte sich nur bedingt mit etwas auseinandersetzen, das ähnlich leer ins Nichts ausläuft wie der Satz "Sie sind Brüder, weil sie Brüder sind".
Juno
Süßliche, humorvolle Aufarbeitung eines Tabuthemas, das seine Hauptfigur fast schon zwangsläufig zur toughen und kräftig austeilenden Rotzgöre machen muss. Mir hat sich jetzt nicht wirklich erschlossen, was daran so herausragend sein soll, ich hab da eher einen halbnervigen Film gesehen, der auch so aufregend gar nicht ist. All das Täterätä nur wegen des Themas?
Anderson ist der Meister der Nichtigkeiten - und bleibt es. Seine Filme kräuseln sich zu Gewinden, die auf ein riesengroßes Nichts hinauslaufen. In der Struktur der Gewinde lassen sich menschliche Texturen erkennen; Ehrlichkeit, Änderungswillen, Geschwisterliebe, das sind jene Texturen, die dem Road Trip auf dem Rücken des "Darjeeling Limited" seine schillernd-türkisgelbe Textur verleihen. Kunst um der Kunst willen sind Andersons Filme dabei zwar, ohne deswegen aber wirklich gekünstelt zu wirken. Darin besteht auch die Meisterschaft des Regisseurs - etwas, das durch und durch gestelzt wirken sollte, natürlich wirken zu lassen.
Im Gegensatz zu "Die Tiefseetaucher" steht der Fokus diesmal ganz und gar auch dem Bruderdreieck im Zug, das eine Lebenserfahrung machen möchte, von der Menschengruppe lenkt keine bunte Wunderwelt ab. Indien färbt die Brüder zwar mit seinen grellen Farben und würzigen Gerüchen, hebt sich aber nicht als eigenständiger Protagonist ab, sondern legt sich als Schicht, beinahe als Überguss nieder auf Brody, Wilson und Schwartzman, die man so gut wie nie jenseits dieser Schicht kennen lernt. Deswegen wirkt es so stark nach, als Wilson seinen Verband ablegt und damit sein Normalaussehen entpuppt; daher erlangt auch der Prolog mit Natalie Portman seine Wirkung.
Und trotz der Farbenpracht im Wechselspiel aus elegischem Dahintreiben und plötzlichen Drehmomenten kann auch "The Darjeeling Limited" nicht vollends für sich einnehmen; mein Herz wird nicht berührt und mein Verstand möchte sich nur bedingt mit etwas auseinandersetzen, das ähnlich leer ins Nichts ausläuft wie der Satz "Sie sind Brüder, weil sie Brüder sind".
Juno
Süßliche, humorvolle Aufarbeitung eines Tabuthemas, das seine Hauptfigur fast schon zwangsläufig zur toughen und kräftig austeilenden Rotzgöre machen muss. Mir hat sich jetzt nicht wirklich erschlossen, was daran so herausragend sein soll, ich hab da eher einen halbnervigen Film gesehen, der auch so aufregend gar nicht ist. All das Täterätä nur wegen des Themas?
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