Knowing

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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Knowing

Beitrag von freeman » 14.04.2009, 12:43

Knowing

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Originaltitel: Knowing
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Alex Proyas
Darsteller: Nicolas Cage, Rose Byrne, Chandler Canterbury, Ben Mendelsohn, Terry Camilleri, Nadia Townsend, Liam Hemsworth, Adrienne Pickering, Danielle Carter u.a.

1959 beschließt eine Schulklasse, für die Nachwelt eine Zeitkapsel zu erstellen, die die Schüler mit Bildern befüllen, auf denen sie die Zukunft darstellen, wie sie sie sich vorstellen. Neben Robotern und Zeichnungen von Raumschiffen fällt der Beitrag der kleinen Lucinda besonders schräg aus. Sie bringt nämlich nichts anderes zu Papier als eine Reihe an Zahlen, die mit zwei umgekehrten E’s endet… 2009 wird die Zeitkapsel wieder geöffnet und der Sohn von MIT Astrophysiker John Koestler erhält die Zeichnung von Lucinda, auf die sich zunächst niemand ein Reim machen kann. Doch dem - seit dem Tod seiner Frau - alkoholkranken Professor fällt schnell eine Systematik hinter den scheinbar willkürlichen Zahlenfolgen auf, stellen sie doch die damals noch unbekannten Daten verschiedenster Unglücke der letzten 50 Jahre dar und beziffern exakt die Zahl der Todesopfer. Drei der Daten liegen in der nahen Zukunft und John versucht fortan alles, um dem Schicksal ins Spiel zu pfuschen ... dabei stellt sich vor allem die Frage, was die beiden umgekehrten E’s zu bedeuten haben ...

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In der ersten Hälfte von Knowing fragt man sich permanent, warum Chris Carter bei der Wiederbelebung seines Akte X Franchises nicht auf diese Geschichte gekommen ist, die alles beinhaltet, was seine Serie einst groß machte: Ein gebrochener Held, dem niemand in seiner näheren Umgebung seine Hirngespinste abnimmt. Mysteriöse, teils im Nichts verlaufende Andeutungen und Hinweise. Spannung ohne Ende, ein Quäntchen Alienmystik und mit dem Auftauchen von Lucindas Tochter Diana kommt obendrein ein Hauch Religion ins Spiel, der zu Akte X Zeiten Scully vorbehalten war. Und wirklich, Diana mutiert auch mehr und mehr zu Johns Scully – sprich: sie glaubt ihm nichts, lässt sich aber doch irgendwann mitreißen. Also Chris, warum kamst du nicht auf diese Idee? Vielleicht wäre uns Zuschauern dann auch die eher peinliche zweite Hälfte von Knowing erspart geblieben?

Denn nachdem der Film relativ unzweideutig die immer unter dem Film schwelende Frage klärt, ob das Schicksal auf Zufällen beruht oder von höheren Mächten vorbestimmt wird, flüchtet sich das bis dahin mordsspannende und atmosphärische Mysterievehikel in die Untiefen religiösen Gefrömmels und opfert Spannung und Atmosphäre einer zunehmenden Anzahl an Logikfehlern, Plotholes, sinnlosen und uninteressanten Dialogen und diversen Unglaubwürdigkeiten. Zudem darf, ganz entgegen der gerade im Film gemachten Feststellung, der Zufall über das weitere Vorankommen der Handlung entscheiden und fährt den Film so komplett an die Wand. Die religiösen Sinnbilder nehmen zu, der Kitsch nimmt überhand und irgendwann wartet man nur auf ein gebetsmühlenartiges Amen im Kinosaal. Glücklicherweise federt Regisseur Alex Proyas das Kitschfinale mit einem wahrlich kompromisslosen Hammerende ein wenig ab, aber viel retten kann er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

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Trotz der zunehmenden Überfrachtung der Geschichte mit vorwiegend religiösen Inhalten bleibt der Film dank starker Einzelszenen selbst in der zweiten Hälfte durchaus unterhaltsam und tempogeladen. Genannt seien hier vor allem die drei großen Desasterszenen, bei denen in erster Linie die erste in die Annalen der Filmgeschichte eingehen könnte, so wuchtig und technisch perfekt kommt diese Plansequenz daher, die einen grandios inszenierten und getricksten Flugzeugabsturz ohne einen sichtbaren Schnitt umsetzt, mit einem wuchtigen und furchterregenden Sounddesign durch Mark und Bein fährt und Nicolas Cage in seiner besten schauspielerischen Einlage des Filmes präsentiert. Dem stehen die zwei weiteren Desasterszenen nur wenig nach, allerdings erreichen sie nicht ganz die technische Perfektion des Flugzeugabsturzes, glänzen dafür aber mit beklemmenden 9/11- und Weltuntergangsszenarien, die sich mit Wucht und beklemmender Brutalität in die Sehzentren der Zuschauer einbrennen.

Auch abseits dieser grandiosen und kompromisslosen Eyecatcher ist Knowing technisch absolut auf der Höhe der Zeit, überzeugt mit grandios durchkomponierten, edlen Bildern und zeugt durchgehend vom unbestreitbar großen visuellen Talent des Regisseurs, der hier einfach unter die Räder eines albernen Drehbuches geriet. Untermalt wird die Kirchenstunde von einem druckvollen und gelungenen Katastrophenscore aus der Feder von Marco Beltrami.

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Leider sind die genannten Drehbuchschwächen nicht die einzigen Probleme von Knowing, denn während Regisseur Proyas seinen Film technisch im Griff hat, bekommt er die Darsteller ebenfalls nicht unter Kontrolle. Die Kinderdarsteller sind mit zunehmender Laufzeit mit ihren symbolisch bis ins Lächerliche überzeichneten Figuren vollkommen überfordert und wirken irgendwann nur noch komplett hilflos. Hilflos umschreibt dann Rose Byrnes Darstellung als Diana mehr als treffend, wobei es nervend sogar noch treffender beschreibt, denn ihre Figur ist aus dramaturgischer Sicht und was letztendlich aus ihr gemacht wird ein einziger schlechter Witz. Zwar müht sich Rose Byrne sichtlich, scheitert aber auf ganz großer Ebene. Als komplett durchwachsen muss man dann die Leistung des Hauptdarstellers Nicolas Cage bezeichnen. Dieser wirkt in manchen Szenen fast schon chronisch abwesend und agiert wie eine Art Roboter oder als wolle er sich für einen M. Night Shyamalan Film empfehlen, nur um in der nächsten Szene auf extrem hohem Niveau selbst kleine und kleinste Szenen zu einem echten Erlebnis zu machen. Wie dieses Wechselbad der Gefühle zustande kam, vermag ich wahrlich nicht zu sagen, aber vielleicht lag es daran, dass der gute Nic Tag für Tag mehr spürte, in welch seltsame Religionsstunde er hier geraten ist? Ob er sich auch einmal gefragt haben wird, wie es wohl aufgenommen worden wäre, hätte Tom Cruise seine Rolle gespielt? Und ob er bei diesem Gedanken mal schmunzeln musste? Egal ...

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Cages Leistung spiegelt den Film absolut genial wieder. Mal Hui, mal Pfui. So ist der Einstieg geniales Spannungskino, das vor allem die Frage aufwirft, was denn hier nun eigentlich vor sich geht. Aufgewertet mit einer optisch genialen Flugzeugabsturzszene fällt hier auch noch gar nicht auf, wie teilweise überhastet Knwoing über die interessantesten Storyansätze wie beispielsweise die Zahlenfolgen drüberwischt und sie gleichzeitig komplett entzaubert. Hier macht Alex Proyas einfach noch verdammt viel verdammt richtig und hat seinen Film fest in der Hand. Doch dann opfert er all die Tugenden seines Filmes einem unglaubwürdigen und unwürdigen, religiös übermotivierten Kitschgemisch und muss am eigenen Leib spüren, dass er in der ersten Hälfte zu viele interessante Ansätze einem zu hohem Tempo opferte. So bleibt leider nicht viel mehr als ein in Ansätzen ordentlicher Streifen, der sein Potential weitgehend verschenkt und zunehmend in ärgerliche Bahnen abdriftet.
:liquid5:

In diesem Sinne:
freeman

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John_Clark weiß mehr:

Ein Trailer wie der zu "Knowing" lockt in der Regel viele Leute in die Lichtspielhäuser. Der echt starke Trailer überzeugte auch mich. So wurde dieses neueste Werk von Nicolas Cage vor einer Woche begutachtet.

Inhalt:
In den 50er Jahren schreibt die Schülerin Lucinda für eine Zeitkapsel eine A4-Seite voller sinnloser Zahlen. 50 Jahre später wird diese Zeitkapsel ausgegraben und die einzelnen Schularbeiten werden an die jetzigen Kids verteilt. Caleb Koestler bekommt Lucinda's Werk. Sein Vater John, ein MIT Astrophysiker, versucht, aus dem ganzen Zahlengemisch eine Logik herauslesen zu können und stösst auf eine unglaubliche Entdeckung.

Nicolas Cage schlägt mal wieder zu. Ich bin nicht sicher, ob Cage momentan nicht in einer Midlife-Crisis steckt. Der akzeptiert momentan beinahe jede Rolle, die ihm Angeboten wird. Und wirklich richtig gutes Zeug war bisher nicht darunter zu finden. Zudem wirkt sein Schauspiel von Film zu Film mehr gelangweilt und steifer als je zuvor. Dies ändert sich auch in Knowing nicht. Zwar ist Cage's Charakter interessant und er selbst hat eine Ausstrahlung, die ihn auch hier irgendwie über die Runden rettet. Aber da muss mal wieder was richtig gutes kommen. Der Rest des Casts verdient meines Erachtens keine besondere Erwähnung. Keiner fällt ab, keiner fällt auf, jeder tat seine Arbeit auf ansprechbarem Niveau. Das Hauptaugenmerk lag sowieso auf Cage.

Der Plot mit den Daten von grossen Katastrophen hatte zu Beginn etwas sehr reizvolles und unheimliches. Das war auch richtig gut. Beinahe wie in einer X-Files-Folge geht dem Zuschauer hier so ziemlich jedmögliche Lösung durch den Kopf. Verschwörung der Regierung? Aliens? Gottes Werk? What the f... is going on?

Leider klatscht uns Regisseur Alex Proyas ein Ende an den Kopf, was man fast noch vorhersehen konnte, irgendwie jedoch doch noch überrascht - und dies nicht in einem positiven Sinne. Erinnerungen an Matrix Revolutions kamen da hoch - und zwar keine guten Erinnerungen. Ich spoiler hier jetzt nicht mehr - aber nach einem solch verstrickten Mystery-Thriller dem Zuschauer so ein Ende an den Latz zu knallen, ist beinahe frech und schadet dem sonst guten Eindruck des Films.

Insbesondere einige CGI-Szenen konnten extrem überzeugen. Stichworte: Flugzeugabsturz und U-Bahn. Das war richtig gut und passte hervorragend auf die Grossleinwand.

Fazit: Die ersten zwei Drittel konnten gefallen, das letzte Drittel zerstört den guten Eindruck leider extrem. Schade. Bleibt für Nicolas Cage zu hoffen, dass er bald wieder in den Tritt vergangener Tage kommt. Und für Alex Proyas, dass sein nächstes Werk wieder eine bessere Story bietet, als dieses Ding hier.
:liquid4:
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Beitrag von gelini71 » 14.04.2009, 12:59

Da hat der Trailer wieder (wie so oft) mal was anderes vorgespielt als es dann letztendlich ist. Bekommt von meiner Seite bei der Premiereauswertung eine faire Chance.

Irgendwie ist der Name Nicolas Cage für mich ein Symbol für eher schlechte Filme geworden - oder täusche ich mich da ?
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von C4rter » 14.04.2009, 13:50

gelini71 hat geschrieben:Irgendwie ist der Name Nicolas Cage für mich ein Symbol für eher schlechte Filme geworden - oder täusche ich mich da ?
Für mich auch. Nach Weatherman und Lord of War (beide genial), kam nur noch kacke

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Beitrag von gelini71 » 14.04.2009, 14:23

Es gibt ja kein Schauspieler der nur gute Filme gemacht hat - aber bei Cage ist die Flopanzahl in letzter Zeit recht groß geworden.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von LivingDead » 14.04.2009, 14:47

War gestern auch drin und schließe mich dem Review komplett an. Nur die Szene mit dem Flugzeugabsturz sehe ich nicht ganz so stark (auch wenn das an sich eine starke Szene - vor allem innerhalb des Filmes - ist), da die CGI doch sehr deutlich als solche zu erkennen sind, und da sehr viel Intensität verloren geht. Da waren die Plansequenzen in "Children of Men" doch um einiges besser inszeniert. Auch ansonsten bin ich mit den Effektszenen nicht so ganz zufrieden. Das hätte man alles irgendwie besser lösen können.
Kein totaler Absturz, das wäre ja bei einem Regisseur wie Proyas schon eine Katastrophe, aber ein Film, der viel Potenzial verschenkt, vor allem in der besagten zweiten Hälfte, die mir persönlich zu sehr ins Phantastische abgedriftet ist.
:liquid5:
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Hannibal » 14.04.2009, 14:57

Review hab ich gerade regelrecht verschlungen. Leider schließt es sich dem Gros der Kritiken an. Lustig finde ich, dass er in Amerika ein gutes Stück besser anzukommen scheint (imdb-Wertung immer noch knapp 7/10).

Würde ihn unheimlich gern sehen, weil Desaster-Szenen den Hanni immer wieder vor den Bildschirm locken, aber die Beschreibung der 2. Hälfte ist alles andere als aufbauend irgendwie...schwierige Sache...auf DVD isser definitiv mehr, vielleicht schon vorher Kino...hab solange kein Flugzeug mehr auf großer Leinwand abstürzen sehen...;-)

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Beitrag von Seemi » 14.04.2009, 15:12

Mich haben die Schattenmänner, wie schon erwähnt, abgeschreckt und nach den Kritiken werd ich mir den Film wohl nicht antun.
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Beitrag von freeman » 14.04.2009, 15:15

Hannibal hat geschrieben:Review hab ich gerade regelrecht verschlungen. Leider schließt es sich dem Gros der Kritiken an. Lustig finde ich, dass er in Amerika ein gutes Stück besser anzukommen scheint (imdb-Wertung immer noch knapp 7/10).
Ich denke, dort kommt der extrem religiöse Unterton sicherlich besser an als bei uns/mir ... nach dem Film war mir aber ercht schnell klar, warum den Concorde um das OsterWE rum geschaltet hat :lol:

Btw. reichten die Reaktionen im Publikum auch von erhabener Ruhe bis hin zum Hohngelächter ... Hier ist vielleicht sogar der DVD Abend daheim die beste Lösung ... Schwer zu sagen ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 14.04.2009, 16:53

Der Film ist ein klarer Fall von "da wird bis zur Blu-Ray gewartet" - die Kritik bestätigt mir das nur. Danke dafür. :wink:

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Beitrag von SFI » 14.04.2009, 17:19

Schade, hätte da deutlich mehr erwartet aber immerhin geht die Frisur
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Beitrag von LivingDead » 14.04.2009, 17:31

freeman hat geschrieben:Btw. reichten die Reaktionen im Publikum auch von erhabener Ruhe bis hin zum Hohngelächter ... Hier ist vielleicht sogar der DVD Abend daheim die beste Lösung ... Schwer zu sagen ...
Jip, same here. So ne Tussi eine Reihe vor uns war die letzten Minuten des Filmes nur noch am durchlachen. Würde auf jeden Fall DVD empfehlen...

Achja: Ihr Freund hat sich dann auch ziemlich entnervt und beschämt von ihr abgewendet. :lol:
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Ed Hunter » 15.04.2009, 01:07

Top Review, das mich allerdings in meinem Kinoverzicht-Entschluss bestätigt. Da wird wohl aufs TV gewartet, wenngleich es mich etwas optimistisch stimmt, dass ich "Next" damals genauso skeptisches Desinteresse entgegengebracht habe und dann recht positiv überrascht wurde.

Schade allerdings, dass Proyas nur noch solchen PG-13-Mainstreamschmu inszeniert und die Zeiten von Großtaten wie "The Crow" und "Dark City" gezählt zu sein scheinen...
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Beitrag von freeman » 15.04.2009, 08:16

LivingDead hat geschrieben:Jip, same here. So ne Tussi eine Reihe vor uns war die letzten Minuten des Filmes nur noch am durchlachen. Würde auf jeden Fall DVD empfehlen...

Achja: Ihr Freund hat sich dann auch ziemlich entnervt und beschämt von ihr abgewendet. :lol:
Hm, hier könnte es aber auch sein, dass er bei ihrem Ständchen für sein Gehänge net zum Stehen kam und sie ihn ob seiner schwächelnden Manneskraft auslachte, weswegen er sich beschämt abwendete ... Nur so ne Theorie vom Ober X-Phile *kicher*

In diesem Sinne:
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Beitrag von John_Clark » 21.04.2009, 01:55

KNOWING

umgetopft!

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Beitrag von Ed Hunter » 25.04.2009, 00:42

Jetzt hat mich eine Spontan-Entscheidung doch noch in den Kinosaal verschlagen und meine Wertungsprophezeiung wurde auf ganzer Linie erfüllt:

Auf der +Seite hätten wir eine gelungene Story, eine sehr fesselnde erste halbe/dreiviertel Stunde, ein paar atmosphärische Glanzpassagen von Meister Proyas, einen zeitweilig recht hohen Spannungslevel und in Bezug auf Schaden und Opfer erstaunlich heftige CGI-Action (SPOILER: Wie viele Filme enden schon mit einem Emmerich-mäßig inszenierten Weltuntergang? Mir fällt keiner ein und das rechne ich "Knowing" sehr hoch an SPOILER ENDE)


Auf der -Seite dagegen ein über weite Strecken eher unmotivierter Autopilot-Cage, einiges verschenktes Potential (da hätte man storymäßig noch einiges vertiefen können und die Flüstermänner kamen mal sowas von überhaupt nicht bedrohlich oder atmosphärisch rüber), das fürchterliche religiös verquaste Kitschende und etwas straffen hätte man die ganze Chose imo auch noch können/sollen, denn der Film dauerte eine gefühlte Ewigkeit.

:liquid5:
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Beitrag von Vince » 03.09.2009, 09:23

Kann mich der hier geäußerten Kritik eigentlich nur nahtlos anschließen: Vor allem technisch brilliert Proyas mit einer unheimlich stilvoll in Szene gesetzten ersten Hälfte und einem ziemlichen Highlight von Absturzszene, das alleine schon durch die gelungene Herleitung überzeugt (erschrockener Blick des Feuerwehrmanns, dann wie aus dem Nichts besagte Szene). Suspensetechnisch nimmt Proyas es hier mit jedem auf, bei dem 50er-Jahre-Prolog meine ich sogar eine Hommage an "Die Vögel" erkannt zu haben (alleine das grüne Dress und die hochgesteckten Haare der Lehrerin).

Höchstens die Dreistigkeit, mit der die Katastrophensequenzen an "Final Destination" erinnern, könnte man dem Film ankreiden, seine Wirkung verfehlt er dadurch aber nicht.

Dann wirds religiös und hier verspielt Proyas alles, was er bis dahin aufgebaut hat. Mit meiner Mitguckerin bin ich damals durch den Müller geschlendert und habe in Erwägung gezogen, den "Battlefield Earth"-Scientology-Käse für sehr günstig aus Trashgründen in die Sammlung aufzunehmen, was sie mit einem erschrockenen "Das ist doch Scientology, DAFÜR würdest du Geld ausgeben?" entgolt. Bei "Knowing" nun war sie zwei Drittel lang total gefesselt, als sie durch das Finale vollkommen paralysiert wurde und zum Abspann mir vorzitterte: "Du...du... ist das ein Scientology-Film?"

Kurz: Die religiöse Motivation des Films ist am Ende sehr suspekt und man fühlt sich leicht hintergangen, als hätte jemand ein Blockbuster-Gerüst dazu verwendet, um seine fragwürdige Ideologie unters Volk zu bringen. Das Finale ist also nicht einfach nur kitschig, sondern hat dazu noch einen unangenehmen Beigeschmack, obwohl ich den allerletzten Tupfer im Gemälde so auch wieder nicht erwartet hätte, dafür gebührt dem ansonsten miesen Drehbuch ziemlicher Respekt.

Cage war in der Tat ein Gradmesser. Hab ich anfangs noch gedacht, dass der Mann längere Zeit nicht mehr so überzeugend war, gibt er am Ende eine peinlich schlechte Vorstellung zum Besten, bei der man kaum fassen kann, dass der Mann wirklich schon so viele Filme gedreht hat.

:liquid4:

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Beitrag von Hannibal » 03.09.2009, 17:50

Hm, ich glaube es war eine gute Entscheidung, den heute im MM für "Mirrors" liegen zu lassen...

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Beitrag von Vince » 03.09.2009, 18:03

Hannibal hat geschrieben:Hm, ich glaube es war eine gute Entscheidung, den heute im MM für "Mirrors" liegen zu lassen...
Bei einer späteren 4-für-3-Aktion solltest du aber zuschlagen, die Flugzeugabsturzszene wird dich in den Bann nehmen, unter Garantie.

Gibts den Mirrors eigentlich inzwischen günstig?

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Beitrag von Hannibal » 03.09.2009, 18:19

Vince hat geschrieben:Bei einer späteren 4-für-3-Aktion solltest du aber zuschlagen, die Flugzeugabsturzszene wird dich in den Bann nehmen, unter Garantie.
Jo, abgeschrieben isser auch noch nicht, aber für 13 Euro verkneif ich mir den erstmal....im 6-7 Euro-Bereich isser mir.
Gibts den Mirrors eigentlich inzwischen günstig?
Hat mich heute im Glitzerschuber für 9 Euro im MM angegrinst....und habe gerade Lust auf Horror.....da war er mein ;-)

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Beitrag von Seemi » 04.09.2009, 12:39

Hannibal hat geschrieben:Hat mich heute im Glitzerschuber für 9 Euro im MM angegrinst....und habe gerade Lust auf Horror.....da war er mein ;-)
Is halt nur die Kinofassung :?
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Beitrag von Hannibal » 04.09.2009, 12:53

Seemi hat geschrieben:
Hannibal hat geschrieben:Hat mich heute im Glitzerschuber für 9 Euro im MM angegrinst....und habe gerade Lust auf Horror.....da war er mein ;-)
Is halt nur die Kinofassung :?
Jo, aber der Unterschied zur Unrated beträgt nur knapp über 10 Sekunden...das macht den Pott jetzt nicht wirklich fett..

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Beitrag von Dr Dolph » 07.09.2009, 19:59

Also ich hab den im Kino gesehen und würde dem so :liquid7: bis :liquid8:
geben, wobei die Endsequenz seltsam war. Aber ich fand den Film spannend, die Effekte waren gut und es war ein Alex Projas Film.
Das macht ihn schon mal für mich gut.

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Beitrag von StS » 09.09.2009, 07:45

"Knowing" ist ein solider Mystery-Sci-Fi-Katastrophen-Thriller, der eine richtig interessante Prämisse aufweist sowie angenehm ruhig und stetig an Fahrt aufnimmt - im letzten Akt dann allerdings merklich ins Straucheln gerät und in seiner finalen Szene schließlich hart zu Boden knallt. Die religiösen Motive haben mich gar nicht mal so stark (wie befürchtet) gestört, ebenso nicht die Tatsache, dass "Aliens" mit ins Spiel kommen - allerdings hätte man die allerletzten Momente unbedingt weglassen sollen, da man in diesen viel zu heftig den Holzhammer (hinsichtlich der plakativen religiöse Symbolik) geschwungen hat. Bis dato kann man sich allerdings an so manch guten Momenten (inklusive einiger Überraschungen) erfreuen - und sogar an einer Sequenz (nämlich die "Entfaltung" am Ende, speziell über bzw. in NY), welche wahrhaft atemberaubend ist (ein Begriff, den ich bei Filmreviews eigentlich so gut wie nie verwende bzw. überhaupt verwenden kann). Schade fand ich insgesamt vor allem, dass die ganze Sache mit dem "Code" unterm Strich keinerlei Einfluss auf den eigentlichen Ausgang der gesamten Angelgenheit hatte - alles wäre auch ohne den betreffenden Zettel passiert, was die reizvolle Ausgangssituation letztlich zu einem reinen (wenn auch netten) Selbstzweck degradiert. Darstellerisch eher mäßig, inszenatorisch stark - nach zwei besseren ("the Crow", "Dark City") und zwei schwächeren ("Garage Days", "I, Robot") Streifen hat Regisseur Alex Proyas nun also einen mittelprächtigen abgeliefert. Tja...

:liquid5:

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Beitrag von kami » 12.01.2010, 09:07

KNOWING ist überraschend spannend, leider aber auch nicht ganz so überraschend ziemlich dämlich. Mal wieder stellt sich mir die Frage, warum der Protagonist unbedingt im Alleingang das Unheil verhindern möchte, statt die Behörden einzuschalten. Und warum genau die Liste überhaupt plaziert wurde, wenn man zum einen eh nichts am Schicksal ändern kann, und sie zum anderen planmäßig erst ein paar Tage vor den letzten Katastrophen gefunden werden soll.
Das Finale ist gleichermaßen spektakulär wie inhaltlich ärgerlich, da fragt man sich doch, was einen Mann wie Proyas dazu motiviert hat, solches zu verfilmen.
Dank ordentlichen Unterhaltungswertes gibts von mir dennoch gute :liquid6:

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