Filmtagebuch: Ed Hunter
Moderator: SFI
Der Nebel - The Mist (2007)
Dass im Nebel allerlei finstere Gestalten lauern, wissen wir schon seit John Carpenters Gruselklassiker „The Fog“, einige Jahre später bediente sich auch Literatur-Horrorpapst Stephen King der wabernden Wettererscheinung als Hort übersinnlichen Wütens. 2007 nahm der dank der 90er-Filme „Die Verurteilten“ und „The Green Mile“ im Adaptieren von King-Werken versierte Regisseur und Drehbuchautor Frank Darabont nach sechsjähriger Kino-Schaffenspause eine Verfilmung der Novelle „The Mist“ in Angriff und schuf einen überaus gelungenen, mit hohem Spannungslevel und mit Thomas Jane einem charismatischen Hauptdarsteller punktenden Horrorschocker, der eine gute Balance zwischen blutiger, handwerklich überzeugender Creature-Action und der Portraitierung der aus der Notsituation und religiösem Fanatismus erwachsenden fatalen Konflikte und psychischen Entwicklungen der bedrohten Menschen untereinander findet sowie sein Publikum mit einem ungemein heftigen Schluss entlässt.
bis
Bloodrayne II - Deliverance (2007)
2005 hatte Videogame-Stakkato-Adaptierer Uwe Boll mit der Verfilmung von „Bloodrayne“ seinen vielleicht spaßigsten und gelungensten Film überhaupt auf die Beine gestellt, der mit einer beeindruckenden Starbesetzung auf der einen und reichlich fetziger Splatteraction auf der anderen Seite allerbestes Funentertainment zu bieten wusste. Sein zwei Jahre später realisiertes Sequel „Deliverance“ dagegen erweist sich leider als auf ganzer Linie in den Sand gesetzte, billige Low-Budget-Gurke, die nicht nur abgesehen vom aus dem Erstling mitgenommenen Michael Paré keinerlei Starglanz an Bord, sondern auch daneben so gut wie keine Qualitäten zu bieten hat: Ist die Idee, den Fantasysplatter vom Mittelalter-Setting des Originals diesmal ins Western-Ambiente umzusiedeln, noch ein überaus vielversprechender Ansatz, so hapert es an der Umsetzung gewaltig: Die farblosen Locations versprühen weder auch nur einen Hauch von atmosphärischem Flair noch sehen sie aus wie im Wilden Westen, die schlichte Vampirstory dümpelt furchtbar überraschungs- und einfallslos vor sich hin und vermag aus der halbherzig aufbereiteten Prämisse, Western-Badguy-Legenden wie „Billy the Kid“ eine Blutsauger-Identität anzudichten, kaum etwas zu machen, die Action präsentiert sich niedrig frequentiert, lahm inszeniert und blutleer und die platte over-the-top-Stilisierung aller gängigen Westernklischees entfaltet oftmals beinahe selbstparodistischen Charakter. Abgesehen vom gelungenen, atmosphärischen Score ist „Deliverance“ somit eine todlangweilige Qualitätskatastrophe, die einen klaren Tiefpunkt im ohnehin heftig kritisierten Schaffen von Dr. Uwe markiert.
Dass im Nebel allerlei finstere Gestalten lauern, wissen wir schon seit John Carpenters Gruselklassiker „The Fog“, einige Jahre später bediente sich auch Literatur-Horrorpapst Stephen King der wabernden Wettererscheinung als Hort übersinnlichen Wütens. 2007 nahm der dank der 90er-Filme „Die Verurteilten“ und „The Green Mile“ im Adaptieren von King-Werken versierte Regisseur und Drehbuchautor Frank Darabont nach sechsjähriger Kino-Schaffenspause eine Verfilmung der Novelle „The Mist“ in Angriff und schuf einen überaus gelungenen, mit hohem Spannungslevel und mit Thomas Jane einem charismatischen Hauptdarsteller punktenden Horrorschocker, der eine gute Balance zwischen blutiger, handwerklich überzeugender Creature-Action und der Portraitierung der aus der Notsituation und religiösem Fanatismus erwachsenden fatalen Konflikte und psychischen Entwicklungen der bedrohten Menschen untereinander findet sowie sein Publikum mit einem ungemein heftigen Schluss entlässt.
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Bloodrayne II - Deliverance (2007)
2005 hatte Videogame-Stakkato-Adaptierer Uwe Boll mit der Verfilmung von „Bloodrayne“ seinen vielleicht spaßigsten und gelungensten Film überhaupt auf die Beine gestellt, der mit einer beeindruckenden Starbesetzung auf der einen und reichlich fetziger Splatteraction auf der anderen Seite allerbestes Funentertainment zu bieten wusste. Sein zwei Jahre später realisiertes Sequel „Deliverance“ dagegen erweist sich leider als auf ganzer Linie in den Sand gesetzte, billige Low-Budget-Gurke, die nicht nur abgesehen vom aus dem Erstling mitgenommenen Michael Paré keinerlei Starglanz an Bord, sondern auch daneben so gut wie keine Qualitäten zu bieten hat: Ist die Idee, den Fantasysplatter vom Mittelalter-Setting des Originals diesmal ins Western-Ambiente umzusiedeln, noch ein überaus vielversprechender Ansatz, so hapert es an der Umsetzung gewaltig: Die farblosen Locations versprühen weder auch nur einen Hauch von atmosphärischem Flair noch sehen sie aus wie im Wilden Westen, die schlichte Vampirstory dümpelt furchtbar überraschungs- und einfallslos vor sich hin und vermag aus der halbherzig aufbereiteten Prämisse, Western-Badguy-Legenden wie „Billy the Kid“ eine Blutsauger-Identität anzudichten, kaum etwas zu machen, die Action präsentiert sich niedrig frequentiert, lahm inszeniert und blutleer und die platte over-the-top-Stilisierung aller gängigen Westernklischees entfaltet oftmals beinahe selbstparodistischen Charakter. Abgesehen vom gelungenen, atmosphärischen Score ist „Deliverance“ somit eine todlangweilige Qualitätskatastrophe, die einen klaren Tiefpunkt im ohnehin heftig kritisierten Schaffen von Dr. Uwe markiert.
Jo, klar, die hat mich auch tierisch genervt...aber ihr Schicksal hat mich dann wieder mit ihrem Part versöhnt. ;-)
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The 5th Commandment (2008)
Auf dem B-Actionsektor schon länger als Regie-Hoffnung gehandelt, schaffte es der auch als Stunt-Coordinator großer Hollywood-Produktionen wie „Terminator 3“ und „Mission: Impossible 3“ aktive Jesse V. Johnson mit dem straighten Oldschool-Kracher „The 5th Commandment“ 2008 gar auf die große Leinwand: Als Produzent, Drehbuchautor und Schauspieler in Personalunion fungierend erkor „Die Another Day“-Badguy Rick Yune den „Pit Fighter“-Regisseur aus, ihn in seiner ersten große Action-Hauptrolle in Szene zu setzen, und es ist weniger Yunes auf Skriptseite positiv ausgedrückt klassischem, negativ betrachtet einfallslosem Allerweltsplot und auf darstellerischer Seite minimalistisch-hölzernem Beitrag denn Johnsons weitgehend gelungener Inszenierung zu verdanken, dass „The 5th Commandment“ ein nettes, wenngleich nie in irgendeiner Form herausragendes Stück B-Entertainment geworden ist. In Ermangelung der finanziellen Mittel für groß angelegte Materialschlachten beschränkt sich die Action auf Shootouts und Martial-Arts im kleinen Rahmen und kommt in Schnitt und Präsentation teils etwas zu hektisch daher, birgt jedoch einige edel-stylishe Momente und gelungene Choreografien. Daneben bildet eine ansprechende, moderne Optik den gelungenen visuellen Rahmen für den in knappen 80 Minuten ausgiebig zelebrierten Dauerverstoß gegen das titelgebende Gebot.
Amazing Journey - The Story of The Who (2007)
Anhand zahlreicher Konzertmitschnitte aus über 40 Jahren Bandhistorie, Fotocollagen, Interviews mit den verbliebenen Mitgliedern Roger Daltrey und Pete Townshend sowie Wegbegleitern und Musikerkollegen wie Noel Gallagher und Sting zeichnen die Regisseure Paul Crowder, Murray Lerner und Parris Patton Aufstieg und Historie der legendären Rockgiganten The Who nach. „Amazing Journey“ lautet der Titel der 2007er Dokumentation, die von den Anfängen der Band im Schulalter über zahlreiche zertrümmerte Gitarren und Hotelzimmer bis zum 2006er Studioalbum „Endless Wire“ kurzweilige und interessante Einblicke in Entwicklung und Schaffen der Kultcombo bietet und freilich keinen Who-Klassiker auf dem Soundtrack vermissen lässt. Vor allem für Fans eine äußerst sehenswerte, unterhaltsam und informativ aufbereitete Chronik.
Thunderbirds (2004)
Nach seinem letzten Auftritt in der Kultrolle des Commaner Riker im gefloppten „Star Trek“-Ausstand der TNG-Crew „Nemesis“ nahm Jonathan Frakes 2004 für eine Realverfilmung der britischen 60er-Puppentrickserie „Thunderbirds“ auf dem Regiestuhl Platz und inszenierte damit einen kurzweiliges, buntes Sci-Fi-Abenteuer, das allerdings eher auf die jüngsten Kinogänger zugeschnitten ist. Schrill, harmlos, überzogen, infantil, dabei aber nie nervig bietet die Adventure-Story um ein auf einer traumhaften Tropeninsel residierendes, von einem sympathischen Bill Paxton angeführtes, daneben überwiegend jugendliches Weltenretter-Team in futuristischen Fluggeräten nette Unterhaltung, funktioniert wirklich perfekt allerdings in der Hauptsache als Kinderfilm. Lediglich Sir Ben Kingsley als affige Schurken-Kasperlefigur hat hier einmal mehr einen seiner in letzter Zeit berüchtigten Rollenwahl-Fehlgriffe getätigt.
Stellungswechsel (2007)
Lahm auf den konzeptionellen Spuren des genialen Brit-Hits „Ganz oder gar nicht“ wandelnd, erweist sich die deutsche 2007er Komödie „Stellungswechsel“ um die aus finanzieller Not geborene Geschäftsidee einiger Münchner Freunde, eine „Escort-Agentur“ für gewisse Stunden fürs weibliche Geschlecht ins Leben zu rufen, als an guten Gags gleichwie brauchbaren Ideen armes, längenbehaftetes und lediglich auf Darstellerseite passables 08/15-Werk.
Pleasantville (1998)
Noch bevor er als „Spiderman“ zu Weltruhm gelangte, überzeugte Tobey Maguire 1998 in der smarten Fantasykomödie „Pleasantville“, die ein Geschwisterpaar per magischer Fernbedienung in die schwarz-weiße 50er-Jahre-Spießeridylle der titelgebenden TV-Serie beamt. Neben der versierten technischen Umsetzung, deren Mixtur aus s/w- und Farbelementen lange vor „Sin City“ für faszinierende Optik sorgt, überzeugt der von Gary Ross, welcher fünf Jahre später für „Seabiscuit“ erneut bei einem Maguire-Film auf dem Regiestuhl Platz nehmen sollte, geschriebene, inszenierte und produzierte Film mit seiner originellen Idee, wenngleich die Prämisse nicht gänzlich neu ist (siehe z.B. „Last Action Hero“), der illustren, gut gelaunt aufspielenden Darstellerriege (u.a. Reese Witherspoon, William H. Macy, Jeff Daniels), flottem Rock’n’Roll-Soundtrack und genüsslichem Spiel mit der sukzessiven, farbenfrohen Demontage des biederen 50s-Idylls, hätte bei einer Zwei-Stunden-Laufzeit allerdings stellenweise etwas gestrafft werden können.
,5
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The 5th Commandment (2008)
Auf dem B-Actionsektor schon länger als Regie-Hoffnung gehandelt, schaffte es der auch als Stunt-Coordinator großer Hollywood-Produktionen wie „Terminator 3“ und „Mission: Impossible 3“ aktive Jesse V. Johnson mit dem straighten Oldschool-Kracher „The 5th Commandment“ 2008 gar auf die große Leinwand: Als Produzent, Drehbuchautor und Schauspieler in Personalunion fungierend erkor „Die Another Day“-Badguy Rick Yune den „Pit Fighter“-Regisseur aus, ihn in seiner ersten große Action-Hauptrolle in Szene zu setzen, und es ist weniger Yunes auf Skriptseite positiv ausgedrückt klassischem, negativ betrachtet einfallslosem Allerweltsplot und auf darstellerischer Seite minimalistisch-hölzernem Beitrag denn Johnsons weitgehend gelungener Inszenierung zu verdanken, dass „The 5th Commandment“ ein nettes, wenngleich nie in irgendeiner Form herausragendes Stück B-Entertainment geworden ist. In Ermangelung der finanziellen Mittel für groß angelegte Materialschlachten beschränkt sich die Action auf Shootouts und Martial-Arts im kleinen Rahmen und kommt in Schnitt und Präsentation teils etwas zu hektisch daher, birgt jedoch einige edel-stylishe Momente und gelungene Choreografien. Daneben bildet eine ansprechende, moderne Optik den gelungenen visuellen Rahmen für den in knappen 80 Minuten ausgiebig zelebrierten Dauerverstoß gegen das titelgebende Gebot.
Amazing Journey - The Story of The Who (2007)
Anhand zahlreicher Konzertmitschnitte aus über 40 Jahren Bandhistorie, Fotocollagen, Interviews mit den verbliebenen Mitgliedern Roger Daltrey und Pete Townshend sowie Wegbegleitern und Musikerkollegen wie Noel Gallagher und Sting zeichnen die Regisseure Paul Crowder, Murray Lerner und Parris Patton Aufstieg und Historie der legendären Rockgiganten The Who nach. „Amazing Journey“ lautet der Titel der 2007er Dokumentation, die von den Anfängen der Band im Schulalter über zahlreiche zertrümmerte Gitarren und Hotelzimmer bis zum 2006er Studioalbum „Endless Wire“ kurzweilige und interessante Einblicke in Entwicklung und Schaffen der Kultcombo bietet und freilich keinen Who-Klassiker auf dem Soundtrack vermissen lässt. Vor allem für Fans eine äußerst sehenswerte, unterhaltsam und informativ aufbereitete Chronik.
Thunderbirds (2004)
Nach seinem letzten Auftritt in der Kultrolle des Commaner Riker im gefloppten „Star Trek“-Ausstand der TNG-Crew „Nemesis“ nahm Jonathan Frakes 2004 für eine Realverfilmung der britischen 60er-Puppentrickserie „Thunderbirds“ auf dem Regiestuhl Platz und inszenierte damit einen kurzweiliges, buntes Sci-Fi-Abenteuer, das allerdings eher auf die jüngsten Kinogänger zugeschnitten ist. Schrill, harmlos, überzogen, infantil, dabei aber nie nervig bietet die Adventure-Story um ein auf einer traumhaften Tropeninsel residierendes, von einem sympathischen Bill Paxton angeführtes, daneben überwiegend jugendliches Weltenretter-Team in futuristischen Fluggeräten nette Unterhaltung, funktioniert wirklich perfekt allerdings in der Hauptsache als Kinderfilm. Lediglich Sir Ben Kingsley als affige Schurken-Kasperlefigur hat hier einmal mehr einen seiner in letzter Zeit berüchtigten Rollenwahl-Fehlgriffe getätigt.
Stellungswechsel (2007)
Lahm auf den konzeptionellen Spuren des genialen Brit-Hits „Ganz oder gar nicht“ wandelnd, erweist sich die deutsche 2007er Komödie „Stellungswechsel“ um die aus finanzieller Not geborene Geschäftsidee einiger Münchner Freunde, eine „Escort-Agentur“ für gewisse Stunden fürs weibliche Geschlecht ins Leben zu rufen, als an guten Gags gleichwie brauchbaren Ideen armes, längenbehaftetes und lediglich auf Darstellerseite passables 08/15-Werk.
Pleasantville (1998)
Noch bevor er als „Spiderman“ zu Weltruhm gelangte, überzeugte Tobey Maguire 1998 in der smarten Fantasykomödie „Pleasantville“, die ein Geschwisterpaar per magischer Fernbedienung in die schwarz-weiße 50er-Jahre-Spießeridylle der titelgebenden TV-Serie beamt. Neben der versierten technischen Umsetzung, deren Mixtur aus s/w- und Farbelementen lange vor „Sin City“ für faszinierende Optik sorgt, überzeugt der von Gary Ross, welcher fünf Jahre später für „Seabiscuit“ erneut bei einem Maguire-Film auf dem Regiestuhl Platz nehmen sollte, geschriebene, inszenierte und produzierte Film mit seiner originellen Idee, wenngleich die Prämisse nicht gänzlich neu ist (siehe z.B. „Last Action Hero“), der illustren, gut gelaunt aufspielenden Darstellerriege (u.a. Reese Witherspoon, William H. Macy, Jeff Daniels), flottem Rock’n’Roll-Soundtrack und genüsslichem Spiel mit der sukzessiven, farbenfrohen Demontage des biederen 50s-Idylls, hätte bei einer Zwei-Stunden-Laufzeit allerdings stellenweise etwas gestrafft werden können.
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Deathly Weapon - Pistol Whipped (2008)
Nach „Urban Justice“ trumpft DTV-Fließbandarbeiter Steven Seagal mit der nächsten positiven Überraschung auf und präsentiert mit „Deathly Weapon“ eines der besten Werke seiner Post-„Exit Wounds“-Ära. Zwar scheitert der Ansatz einer ambivalenten Hauptfigur und Storytiefe an der schauspielerischen Beschränktheit des Dicken, fügen einige Dialoge regelrecht physische Schmerzen zu und führt die teils zurückhaltende Actionfrequenz zu gelegentlichen Längen, Roel Reinés gekonnte Inszenierung, attraktive Optik und Locations, coole Sprüche und die exzellent eingefangene, in einem stylishen Showdown kulminierende Action mit einem höchstselbst zur Aikido-Tat schreitenden Seagal machen den Streifen jedoch zu einer klaren Empfehlung für alle Fans des Dicken im Speziellen und durchaus auch des Genres im allgemeinen.
Review
bis
8 Blickwinkel - Vantage Point (2008)
Ein aus acht verschiedenen Blickwinkeln rekonstruiertes Attentat auf den amerikanischen Präsidenten im Rahmen eines bei jeder folgenden Perspektive die Story mit der Auflösung des vorangegangenen Cliffhangers weitertreibenden Handlungskonzepts – die faszinierende nonlineare Erzählweise des 2008er Thrillers „Vantage Point“ injiziert dem im Grunde nur klassische Genreingredienzien aufwärmenden Plot gehörige fesselnde Attraktivität und gericht ihm zum 90 Minuten grandiose Unterhaltung bescherenden Trumpf. Daneben sorgen das von Regisseur Pete Travis grandios hoch gehaltene Tempo, atmosphärische und optische Stimmigkeit, die bei aller neumodischen Inszenierungs- und Schnitthektik stets erfreulich übersichtlichen, eine rasante Autojagd von Spiro Razatos als Showdown-Highlight auffahrenden Actionszenen und eine illustre, wenngleich unterforderte Starriege von Matthew Fox über Sigourney Weaver und William Hurt bis zu Dennis Quaid und Forest Whitaker für partieller Schwächen wie der Nonexistenz eines wirklichen Motivs für das Handeln der Badguys zum Trotz rundum gelungenes Thrillerentertainment.
Commander - The Last American Soldier (1987)
1985 hatte sich Sylvester Stallone in „Rambo II“ als die Repräsentationsfigur schlechthin eines Muskelmänner auf Rettungsmission in die grüne Hölle schickenden Subgenres des seligen One-Man-Army-Krawallkinos der 80s unsterblich gemacht und im Zuge des Erfolgs derartiger Vehikel ließen es sich die Italiener nicht nehmen, mit trashigen Plagiaten ihren Teil des Kuchens zu ergattern zu suchen. So ballert sich in Ignazio Dolces „Commander“ aka „The Last American Soldier“ Craig Alan als Spaghetti-Rambo und in zahlreichen Einstellungen einem Sly-Stallone-Lookalike-Wettbewerb entsprungen zu sein scheinender Guerilla-Held durch den vietnamesischen Dschungel und tritt Vietcong und Russen in den Hintern. Das sorgt für gute eineinhalb Stunden anspruchslosen, dummen und primitiven, aber höchst kurzweiligen Actiondauerbeschuss mit immensem Bodycount, spritzendem Blut, von Überstunden der Pyrotechniker zeugendem Feuerzauber und feinster Genreposerei á la einhändig an einer von einem fliegenden Helikoper baumelnden Strickleiter hängend eine Panzerfaust Abfeuern. Die stimmige, mit Trash-Flair angehauchte Atmosphäre tut ihr übriges, um „Commander“ zum unterhaltsamen Spaß für Freunde einschlägigen Italo-Schaffens der Dekade zu machen.
Killing Me Softly (2002)
Mit seinem Hollywood-Debüt „Killing Me Softly“ schuf der chinesische Regisseur Chen Kaige („Wu Ji“) 2002 einen unspektakulären Erotikthriller nach Schema F, der bewährter Genretradition folgend die erste Hälfte der Erotik und die zweite dem Thriller widmet, auf dem einen wie dem anderen Terrain jedoch nur ein sehr laues Lüftchen darstellt. Die auf einem Roman von Sean French basierende Story entbehrt jeglicher Originalität ebenso wie eines nennenswerten Spannungslevels, der Showdown-Twist ist ein vorhersehbarer Witz und ein unmotivierter, hölzern agierender Joseph Fiennes als männlicher Protagonist bereichert seine Filmografie nicht eben um eine Glanzleistung – so bleiben als einzige Argumente, die für „Killing Me Softly“ sprechen, letztlich die von Hauptdarstellerin Heather Graham.
TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles (2007)
Im zeitgemäßen 3-D-Animationslook feierten die in den 80ern und 90ern in zahlreichen Film- und TV-Auftritten zum Kinderzimmer-Kult avancierten, etwas in der Versenkung verschwundenen Ninja Turtles 2007 ein fulminantes Comeback: „TMNT“ von Regie- und Drehbuchdebütant Kevin Munroe macht alles richtig und holt die legendären Schildkröten-Krieger als angenehmen stilistischen Kontrast zum florierenden Animations-Mainstream in einem atemlosen, enorm kurzweiligen Actionkracher zurück auf die Leinwand. Atmosphärisch hübsch düster gehalten und seine zweckdienlich-gefällige Fantasystory mit toller Optik, abgesehen von der allzu simplen Zeichnung der menschlichen Protagonisten grandioser Animation, spektakulär choreografierten und fast nonstop auf den Zuschauer niederprasselnden Fight-Orgien sowie atemberaubend dynamischer Kameraarbeit als formidablen Eyecandy präsentierend überzeugt das Kino-Revival der Kultfiguren aus Kindertagen auf ganzer Linie und dürfte sowohl alte wie auch neue Fans begeistern. Höchst gelungen.
Heißblütig - Kaltblütig: Body Heat (1981)
Mit dem soliden Erotikthriller „Body Heat“, hierzulande sperrig als „Heißblütig – Kaltblütig“ releast, gab Lawrence Kasdan 1981 sein Regie- und Kathleen Turner ihr Schauspieldebüt. Inhaltich verlässt der Streifen zwar nie altbekannt-konventionelle Pfade, erreicht erst in der zweiten Hälfte einen nennenswerten Spannungslevel und gestaltet sich bis hin zum finalen Twist arg durchschaubar, seinen passablen Unterhaltungswert hat er jedoch nicht zuletzt dem überzeugenden Darstellerensemble zu verdanken: Während Richard „Col. Trautman“ Crenna und ein junger Mickey Rourke in einem seiner ersten Filmauftritte in Nebenrollen an Bord sind, trägt das Protagonistengespann William Hurt / Kathleen Turner „Body Heat“ souverän, wobei letztere nicht nur gelegentlich die Hüllen fallen lassend optisch, sondern auch schauspielerisch einen überaus gelungenen Karrierestart hinlegt. Alles in allem gefälliges Lovestory-Krimientertainment der souveränen Durchschnitts-Kategorie.
Reservoir Dogs (1992)
Mit seinem 1992er Debüt „Reservoir Dogs“ schuf Regiewunderkind Quentin Tarantino die zum Kult avancierte Erstkumulation seiner legendär gewordenen Markenzeichen: Neben einem grandiosen, von Steve Buscemi über Michael Madsen und Harvey Keitel bis zum Meister himself in einer Nebenrolle reichenden Cast, stimmigem Soundtrack und unvermittelten Gewaltexzessen sind es vor allem die göttlichen Dialoge über alles und nichts, die die Klasse der Tarantinoschen 90s-Gangsterthriller ausmachen und hier in einem genialen Intro über die Berechtigung des Trinkgeldgebens ihre Premiere erfahren. Mit zahlreichen genialen Folgewerken sollte Tarantino seinen Erstling noch mühelos übertreffen – doch auch diesem gebührt fraglos ein kleiner Ehrenplatz in der Filmgeschichte.
Nach „Urban Justice“ trumpft DTV-Fließbandarbeiter Steven Seagal mit der nächsten positiven Überraschung auf und präsentiert mit „Deathly Weapon“ eines der besten Werke seiner Post-„Exit Wounds“-Ära. Zwar scheitert der Ansatz einer ambivalenten Hauptfigur und Storytiefe an der schauspielerischen Beschränktheit des Dicken, fügen einige Dialoge regelrecht physische Schmerzen zu und führt die teils zurückhaltende Actionfrequenz zu gelegentlichen Längen, Roel Reinés gekonnte Inszenierung, attraktive Optik und Locations, coole Sprüche und die exzellent eingefangene, in einem stylishen Showdown kulminierende Action mit einem höchstselbst zur Aikido-Tat schreitenden Seagal machen den Streifen jedoch zu einer klaren Empfehlung für alle Fans des Dicken im Speziellen und durchaus auch des Genres im allgemeinen.
Review
bis
8 Blickwinkel - Vantage Point (2008)
Ein aus acht verschiedenen Blickwinkeln rekonstruiertes Attentat auf den amerikanischen Präsidenten im Rahmen eines bei jeder folgenden Perspektive die Story mit der Auflösung des vorangegangenen Cliffhangers weitertreibenden Handlungskonzepts – die faszinierende nonlineare Erzählweise des 2008er Thrillers „Vantage Point“ injiziert dem im Grunde nur klassische Genreingredienzien aufwärmenden Plot gehörige fesselnde Attraktivität und gericht ihm zum 90 Minuten grandiose Unterhaltung bescherenden Trumpf. Daneben sorgen das von Regisseur Pete Travis grandios hoch gehaltene Tempo, atmosphärische und optische Stimmigkeit, die bei aller neumodischen Inszenierungs- und Schnitthektik stets erfreulich übersichtlichen, eine rasante Autojagd von Spiro Razatos als Showdown-Highlight auffahrenden Actionszenen und eine illustre, wenngleich unterforderte Starriege von Matthew Fox über Sigourney Weaver und William Hurt bis zu Dennis Quaid und Forest Whitaker für partieller Schwächen wie der Nonexistenz eines wirklichen Motivs für das Handeln der Badguys zum Trotz rundum gelungenes Thrillerentertainment.
Commander - The Last American Soldier (1987)
1985 hatte sich Sylvester Stallone in „Rambo II“ als die Repräsentationsfigur schlechthin eines Muskelmänner auf Rettungsmission in die grüne Hölle schickenden Subgenres des seligen One-Man-Army-Krawallkinos der 80s unsterblich gemacht und im Zuge des Erfolgs derartiger Vehikel ließen es sich die Italiener nicht nehmen, mit trashigen Plagiaten ihren Teil des Kuchens zu ergattern zu suchen. So ballert sich in Ignazio Dolces „Commander“ aka „The Last American Soldier“ Craig Alan als Spaghetti-Rambo und in zahlreichen Einstellungen einem Sly-Stallone-Lookalike-Wettbewerb entsprungen zu sein scheinender Guerilla-Held durch den vietnamesischen Dschungel und tritt Vietcong und Russen in den Hintern. Das sorgt für gute eineinhalb Stunden anspruchslosen, dummen und primitiven, aber höchst kurzweiligen Actiondauerbeschuss mit immensem Bodycount, spritzendem Blut, von Überstunden der Pyrotechniker zeugendem Feuerzauber und feinster Genreposerei á la einhändig an einer von einem fliegenden Helikoper baumelnden Strickleiter hängend eine Panzerfaust Abfeuern. Die stimmige, mit Trash-Flair angehauchte Atmosphäre tut ihr übriges, um „Commander“ zum unterhaltsamen Spaß für Freunde einschlägigen Italo-Schaffens der Dekade zu machen.
Killing Me Softly (2002)
Mit seinem Hollywood-Debüt „Killing Me Softly“ schuf der chinesische Regisseur Chen Kaige („Wu Ji“) 2002 einen unspektakulären Erotikthriller nach Schema F, der bewährter Genretradition folgend die erste Hälfte der Erotik und die zweite dem Thriller widmet, auf dem einen wie dem anderen Terrain jedoch nur ein sehr laues Lüftchen darstellt. Die auf einem Roman von Sean French basierende Story entbehrt jeglicher Originalität ebenso wie eines nennenswerten Spannungslevels, der Showdown-Twist ist ein vorhersehbarer Witz und ein unmotivierter, hölzern agierender Joseph Fiennes als männlicher Protagonist bereichert seine Filmografie nicht eben um eine Glanzleistung – so bleiben als einzige Argumente, die für „Killing Me Softly“ sprechen, letztlich die von Hauptdarstellerin Heather Graham.
TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles (2007)
Im zeitgemäßen 3-D-Animationslook feierten die in den 80ern und 90ern in zahlreichen Film- und TV-Auftritten zum Kinderzimmer-Kult avancierten, etwas in der Versenkung verschwundenen Ninja Turtles 2007 ein fulminantes Comeback: „TMNT“ von Regie- und Drehbuchdebütant Kevin Munroe macht alles richtig und holt die legendären Schildkröten-Krieger als angenehmen stilistischen Kontrast zum florierenden Animations-Mainstream in einem atemlosen, enorm kurzweiligen Actionkracher zurück auf die Leinwand. Atmosphärisch hübsch düster gehalten und seine zweckdienlich-gefällige Fantasystory mit toller Optik, abgesehen von der allzu simplen Zeichnung der menschlichen Protagonisten grandioser Animation, spektakulär choreografierten und fast nonstop auf den Zuschauer niederprasselnden Fight-Orgien sowie atemberaubend dynamischer Kameraarbeit als formidablen Eyecandy präsentierend überzeugt das Kino-Revival der Kultfiguren aus Kindertagen auf ganzer Linie und dürfte sowohl alte wie auch neue Fans begeistern. Höchst gelungen.
Heißblütig - Kaltblütig: Body Heat (1981)
Mit dem soliden Erotikthriller „Body Heat“, hierzulande sperrig als „Heißblütig – Kaltblütig“ releast, gab Lawrence Kasdan 1981 sein Regie- und Kathleen Turner ihr Schauspieldebüt. Inhaltich verlässt der Streifen zwar nie altbekannt-konventionelle Pfade, erreicht erst in der zweiten Hälfte einen nennenswerten Spannungslevel und gestaltet sich bis hin zum finalen Twist arg durchschaubar, seinen passablen Unterhaltungswert hat er jedoch nicht zuletzt dem überzeugenden Darstellerensemble zu verdanken: Während Richard „Col. Trautman“ Crenna und ein junger Mickey Rourke in einem seiner ersten Filmauftritte in Nebenrollen an Bord sind, trägt das Protagonistengespann William Hurt / Kathleen Turner „Body Heat“ souverän, wobei letztere nicht nur gelegentlich die Hüllen fallen lassend optisch, sondern auch schauspielerisch einen überaus gelungenen Karrierestart hinlegt. Alles in allem gefälliges Lovestory-Krimientertainment der souveränen Durchschnitts-Kategorie.
Reservoir Dogs (1992)
Mit seinem 1992er Debüt „Reservoir Dogs“ schuf Regiewunderkind Quentin Tarantino die zum Kult avancierte Erstkumulation seiner legendär gewordenen Markenzeichen: Neben einem grandiosen, von Steve Buscemi über Michael Madsen und Harvey Keitel bis zum Meister himself in einer Nebenrolle reichenden Cast, stimmigem Soundtrack und unvermittelten Gewaltexzessen sind es vor allem die göttlichen Dialoge über alles und nichts, die die Klasse der Tarantinoschen 90s-Gangsterthriller ausmachen und hier in einem genialen Intro über die Berechtigung des Trinkgeldgebens ihre Premiere erfahren. Mit zahlreichen genialen Folgewerken sollte Tarantino seinen Erstling noch mühelos übertreffen – doch auch diesem gebührt fraglos ein kleiner Ehrenplatz in der Filmgeschichte.
Cloverfield (2007)
Mit gigantischem, originell und clever konzipiertem Werbeaufwand und Internet-Hype ins Rennen geschickt, entpuppt sich der 2008er Monsterthriller „Cloverfield“ aus dem Hause J.J. „Lost“ Abrams als nicht inhaltlich, sondern rein formell punktender Survival-Krawall: Ein dem „Jurassic Parc“ entsprungenes Urzeitlook-Ungeheuer im Stil von Emmerichs „Godzilla“ New York plätten und eine junge Protagonisten-Gruppe inmitten des Chaos um ihr Überleben rennen zu lassen, sprüht nicht eben vor innovativer Originalität, das ganze konsequent aus pseudodokumentarischer Handkamera-Perspektive zu erzählen, verleiht der Umsetzung des klassischen Plots jedoch ihren Reiz. Dass Regisseur und Kinodebütant Matt Reeves trotz dieses Konzepts in den handwerklich perfekten Action- und Effektszenen stets die Übersicht wahrt und den Eyecandy-Faktor in den entscheidenden Stellen nicht mit Kameragewackel beeinträchtigt, sondern die prachtvollen Zerstörungsorgien voll zur Geltung kommen lässt, ohne dem 1st-Person-Reality-Konzept untreu zu werden, gereicht „Cloverfield“ darüber hinaus zum Vorteil – so ist es lediglich die in Idee und Verlauf abgesehen vom recht kompromisslosen Ableben diverser Protagonisten arg konventionelle, darüber hinaus von einer allzu ausführlichen Exposition gebeutelte, wenngleich immerhin auf ein angenehm düsteres Ende zusteuernde Story, die dem auch atmosphärisch teils sehr starken Streifen eine höhere Wertung verwehrt.
Das Leben des Brian (1979)
„Er hat Jehova gesagt!“ Unter der Regie Terry Jones’ schuf die britische Kultkomikertruppe Monty Python 1979 mit „Das Leben des Brian“ eine unsterbliche Sternstunde der Comedy-Historie und das wohl beste Werk ihrer Karriere. Die göttliche Bibelparodie um den unversehens zum Messias erklärten Brian von Nazareth sagte der katholischen Kirche überhaupt nicht, dem internationalen Publikum dafür umso mehr zu und ist bis heute ein Fest des Dialog- und Situationswitzes, dessen überdrehte deutsche Synchronisation auf ganzer Linie Spaß macht. Ein unverzichtbares Werk für den Religionsunterricht an deutschen Schulen. Always look on the bright side of life…
War Games 2 - The Dead Code (2008)
Über die Sinnigkeit, dem zwar stark vom Zahn der Zeit gebeutelten, dank seiner faszinierenden Grundidee aber noch immer sehenswerten 1982er Thriller „War Games“, in dem der damals 20-jährige Matthew Broderick als um ein Haar den Dritten Weltkrieg heraufbeschwörender Computernerd sein Schauspieldebüt gab, über 25 Jahre nach Veröffentlichung ein lose ans Storykonzept angelehntes, in der Hauptsache auf den Werbeeffekt des Namens bauendes DTV-Sequel zu spendieren, lässt sich mit Sicherheit streiten, doch als handwerklich solider 08/15-Hightech-Hackerthriller mit einem sympathischen Hauptdarsteller und gefälliger Optik ist „The Dead Code“ goutierbare, wenngleich fraglos belanglose und anstatt des originellen Handlungsansatzes des Originals nur Genrestandardingredienzien aufwärmende Fastfood-Unterhaltung.
Mr. Brooks (2007)
Als schizophrener, ein Doppelleben zwischen Geschäftsmann und Familienvater bei Tag und perfekt durchgeplanten, der Sucht nach dem Kick des Tötens entspringenden Morden bei Nacht führender „Fingerabdruckkiller“ durfte Hollywood-Legende Kevin Costner 2007 in und als „Mr. Brooks“ mit einer gewohnt grandiosen schauspielerischen Leistung glänzen. Dass Bruce A. Evans’ (zusammen mit Raynold Gideon verfassstes) Drehbuch des atmosphärisch dichten, mit Demi Moore und William Hurt namhafte Costars auffahrenden sowie von einem stimmigen Score veredelten Thrillerdramas etwas zu viele Geschichten in einer erzählen will und es mit den ineinader verflochtenen parallelen Handlungssträngen übertreibt, wird durch die stilvolle Inszenierung des auch als Regisseur fungierenden Evans spielend relativiert. Eine überaus sehenswerte Genre-Fußnote.
Mit gigantischem, originell und clever konzipiertem Werbeaufwand und Internet-Hype ins Rennen geschickt, entpuppt sich der 2008er Monsterthriller „Cloverfield“ aus dem Hause J.J. „Lost“ Abrams als nicht inhaltlich, sondern rein formell punktender Survival-Krawall: Ein dem „Jurassic Parc“ entsprungenes Urzeitlook-Ungeheuer im Stil von Emmerichs „Godzilla“ New York plätten und eine junge Protagonisten-Gruppe inmitten des Chaos um ihr Überleben rennen zu lassen, sprüht nicht eben vor innovativer Originalität, das ganze konsequent aus pseudodokumentarischer Handkamera-Perspektive zu erzählen, verleiht der Umsetzung des klassischen Plots jedoch ihren Reiz. Dass Regisseur und Kinodebütant Matt Reeves trotz dieses Konzepts in den handwerklich perfekten Action- und Effektszenen stets die Übersicht wahrt und den Eyecandy-Faktor in den entscheidenden Stellen nicht mit Kameragewackel beeinträchtigt, sondern die prachtvollen Zerstörungsorgien voll zur Geltung kommen lässt, ohne dem 1st-Person-Reality-Konzept untreu zu werden, gereicht „Cloverfield“ darüber hinaus zum Vorteil – so ist es lediglich die in Idee und Verlauf abgesehen vom recht kompromisslosen Ableben diverser Protagonisten arg konventionelle, darüber hinaus von einer allzu ausführlichen Exposition gebeutelte, wenngleich immerhin auf ein angenehm düsteres Ende zusteuernde Story, die dem auch atmosphärisch teils sehr starken Streifen eine höhere Wertung verwehrt.
Das Leben des Brian (1979)
„Er hat Jehova gesagt!“ Unter der Regie Terry Jones’ schuf die britische Kultkomikertruppe Monty Python 1979 mit „Das Leben des Brian“ eine unsterbliche Sternstunde der Comedy-Historie und das wohl beste Werk ihrer Karriere. Die göttliche Bibelparodie um den unversehens zum Messias erklärten Brian von Nazareth sagte der katholischen Kirche überhaupt nicht, dem internationalen Publikum dafür umso mehr zu und ist bis heute ein Fest des Dialog- und Situationswitzes, dessen überdrehte deutsche Synchronisation auf ganzer Linie Spaß macht. Ein unverzichtbares Werk für den Religionsunterricht an deutschen Schulen. Always look on the bright side of life…
War Games 2 - The Dead Code (2008)
Über die Sinnigkeit, dem zwar stark vom Zahn der Zeit gebeutelten, dank seiner faszinierenden Grundidee aber noch immer sehenswerten 1982er Thriller „War Games“, in dem der damals 20-jährige Matthew Broderick als um ein Haar den Dritten Weltkrieg heraufbeschwörender Computernerd sein Schauspieldebüt gab, über 25 Jahre nach Veröffentlichung ein lose ans Storykonzept angelehntes, in der Hauptsache auf den Werbeeffekt des Namens bauendes DTV-Sequel zu spendieren, lässt sich mit Sicherheit streiten, doch als handwerklich solider 08/15-Hightech-Hackerthriller mit einem sympathischen Hauptdarsteller und gefälliger Optik ist „The Dead Code“ goutierbare, wenngleich fraglos belanglose und anstatt des originellen Handlungsansatzes des Originals nur Genrestandardingredienzien aufwärmende Fastfood-Unterhaltung.
Mr. Brooks (2007)
Als schizophrener, ein Doppelleben zwischen Geschäftsmann und Familienvater bei Tag und perfekt durchgeplanten, der Sucht nach dem Kick des Tötens entspringenden Morden bei Nacht führender „Fingerabdruckkiller“ durfte Hollywood-Legende Kevin Costner 2007 in und als „Mr. Brooks“ mit einer gewohnt grandiosen schauspielerischen Leistung glänzen. Dass Bruce A. Evans’ (zusammen mit Raynold Gideon verfassstes) Drehbuch des atmosphärisch dichten, mit Demi Moore und William Hurt namhafte Costars auffahrenden sowie von einem stimmigen Score veredelten Thrillerdramas etwas zu viele Geschichten in einer erzählen will und es mit den ineinader verflochtenen parallelen Handlungssträngen übertreibt, wird durch die stilvolle Inszenierung des auch als Regisseur fungierenden Evans spielend relativiert. Eine überaus sehenswerte Genre-Fußnote.
Todeszug nach Yuma (2007)
2007 wurde das im Grunde darnierderliegende und nur sporadischen, meist gelungenen Reanimationen wie Kevin Costners „Open Range“ die Hinüberrettung ins neue Jahrtausend verdankende Western-Genre mit gleich zwei überzeugenden Titeln auf den internationalen Kinoleinwänden repräsentiert: Nach Andrew Dominiks Edel-Meistwerwerk „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ folgte mit dem Crowe / Bale – Starvehikel „3:10 to Yuma“ Ende des Jahres eine weitere geglückte Wiederbelebung der Welt des Wilden Westens. Zwar stellt das hierzulande als „Todeszug nach Yuma“ releaste James Mangold – Werk kein im filmhistorischen Kontext gesehen herausragendes Highlight des Genres dar, wohl aber einen versiert gemachten, toll gespielten und klassisch konzipierten und traditionellen Tugenden verbundenen Vertreter. Ganz auf die charismatische Präsenz seines gewohnt souverän aufspielenden Protagonisten-Gespanns Russel Crowe / Christian Bale zugeschnitten, präsentiert „3:10 to Yuma“ eine aus altbewährten Ingredienzien konstruierte, dabei aber stets flott und kurzweilig umgesetzte Story, die nicht inflationär gesäte, aber stets auf gutem Niveau befindliche Shootout-Action und schöne Bilder zum rundum gelungenen Western-Entertainment klassischer Manier abrunden.
bis
Species IV - The Awakening (2007)
12 Jahre nach dem gelungenen ersten Teil ist die „Species“-Franchise anno 2007 bei ihrem aktuellen Tiefpunkt angelangt – zwar sind die Basisingredienzien Sex, Ekel und Gewalt noch immer vorhanden, mehr als schwachen Billig-Creature-Trash mit einigen wenigen lichten Momenten vermochten die Macher dem Konzept im bereits dritten Aufguss jedoch nicht mehr abzuringen. Während einzig die Gore- und FX-Sequenzen, gerade ob ihrer den nicht überragenden Production Values geschuldeten Non-Perfektion von sympathischem Charme, noch auf gewohnt solidem Niveau angesiedelt sind, enttäuscht „The Awakening“ mit einer einfallslos-minimalistischen, darüberinaus von einigen Logiklöchern gebeutelten Story, im Vergleich zu den Vorgängern auf beinahe völlige Abwesenheit heruntergeschraubter Erotikkomponente und das Fehlen namhafter Darsteller, hatte doch im dritten Teil Ur-„Species“-Star Natasha Henstridge zumindest noch für ein Cameo vorbeigeschaut. Weshalb die FSK dem Streifen als erstem der Reihe das KJ-Siegel verpasste, bleibt ob des gegenüber den Vorgängern kaum differierenden Gewaltgrads darüber hinaus ein Rätsel. Sehr schwach.
Love Lies Bleeding (2007)
Mit „Love Lies Bleeding“ schuf TV-Serien-Regisseur Keith Samples 2008 einen hübschen, kleinen B-Thriller mit Roadmovie- und Drama-Anklängen, der seine Story zwar lediglich aus konventionellen Standardmotiven kompiliert, dank einer flotten Umsetzung aber 90 Minuten beste Unterhaltung zu liefern weiß: Neben ansprechender Optik und solider Inszenierung verdankt der Streifen seine Klasse vor allem dem glänzend aufgelegten Spiel Christian Slaters als korruptem Cop und einem konstant enorm hoch gehaltenen Spannungslevel. Kein herausragendes Highlight, aber ein sehr souverän gemachter Vertreter seines Genres.
Ekstase / Bolero (1984)
Ein reichlich stranges und mäßig gelungenes Bo Derek – Vehikel stellt das 1984er Werk „Bolero“ aka „Ekstase“ dar: Regisseur John Derek hatte die 80s-Erotikikone zuvor bereits durch „Fantasies“ und „Tarzan – Herr des Urwalds“ dirigiert, hier liefert er einen unausgegorenen, langweiligen und unter einem fürchterlich einfallslosen Drehbuch leidenden 08/15-Streifen ab, der sich nicht zwischen Drama und lockerer Comedy entscheiden kann und im uninteressanten Genre-Niemandsland dahinplätschert. Bo Dereks schauspielerische Leistung kassierte nicht zu Unrecht eine Nominierung für die Goldene Himbeere, dafür herrscht immerhin an Nacktauftritten jedoch kein Mangel und werden die einzigen beiden Argumente, die für die Sichtung dieses zweifelhaften Werkes sprechen, konstant prominent in den Vordergrung gerückt.
Knappe
Superbad (2007)
Einen sympathischen, kurzweiligen und erfreulich niveauvollen Nachzügler der US-Teencomedy-Welle schuf Greg Mottola 2007 mit „Superbad“, der auf überzeugende Darsteller gleichwie gelungenen Dialogwitz und Situationskomik bauen kann, ohne inhaltlich das Genre-Rad neu zu erfinden. Nett.
+
2007 wurde das im Grunde darnierderliegende und nur sporadischen, meist gelungenen Reanimationen wie Kevin Costners „Open Range“ die Hinüberrettung ins neue Jahrtausend verdankende Western-Genre mit gleich zwei überzeugenden Titeln auf den internationalen Kinoleinwänden repräsentiert: Nach Andrew Dominiks Edel-Meistwerwerk „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ folgte mit dem Crowe / Bale – Starvehikel „3:10 to Yuma“ Ende des Jahres eine weitere geglückte Wiederbelebung der Welt des Wilden Westens. Zwar stellt das hierzulande als „Todeszug nach Yuma“ releaste James Mangold – Werk kein im filmhistorischen Kontext gesehen herausragendes Highlight des Genres dar, wohl aber einen versiert gemachten, toll gespielten und klassisch konzipierten und traditionellen Tugenden verbundenen Vertreter. Ganz auf die charismatische Präsenz seines gewohnt souverän aufspielenden Protagonisten-Gespanns Russel Crowe / Christian Bale zugeschnitten, präsentiert „3:10 to Yuma“ eine aus altbewährten Ingredienzien konstruierte, dabei aber stets flott und kurzweilig umgesetzte Story, die nicht inflationär gesäte, aber stets auf gutem Niveau befindliche Shootout-Action und schöne Bilder zum rundum gelungenen Western-Entertainment klassischer Manier abrunden.
bis
Species IV - The Awakening (2007)
12 Jahre nach dem gelungenen ersten Teil ist die „Species“-Franchise anno 2007 bei ihrem aktuellen Tiefpunkt angelangt – zwar sind die Basisingredienzien Sex, Ekel und Gewalt noch immer vorhanden, mehr als schwachen Billig-Creature-Trash mit einigen wenigen lichten Momenten vermochten die Macher dem Konzept im bereits dritten Aufguss jedoch nicht mehr abzuringen. Während einzig die Gore- und FX-Sequenzen, gerade ob ihrer den nicht überragenden Production Values geschuldeten Non-Perfektion von sympathischem Charme, noch auf gewohnt solidem Niveau angesiedelt sind, enttäuscht „The Awakening“ mit einer einfallslos-minimalistischen, darüberinaus von einigen Logiklöchern gebeutelten Story, im Vergleich zu den Vorgängern auf beinahe völlige Abwesenheit heruntergeschraubter Erotikkomponente und das Fehlen namhafter Darsteller, hatte doch im dritten Teil Ur-„Species“-Star Natasha Henstridge zumindest noch für ein Cameo vorbeigeschaut. Weshalb die FSK dem Streifen als erstem der Reihe das KJ-Siegel verpasste, bleibt ob des gegenüber den Vorgängern kaum differierenden Gewaltgrads darüber hinaus ein Rätsel. Sehr schwach.
Love Lies Bleeding (2007)
Mit „Love Lies Bleeding“ schuf TV-Serien-Regisseur Keith Samples 2008 einen hübschen, kleinen B-Thriller mit Roadmovie- und Drama-Anklängen, der seine Story zwar lediglich aus konventionellen Standardmotiven kompiliert, dank einer flotten Umsetzung aber 90 Minuten beste Unterhaltung zu liefern weiß: Neben ansprechender Optik und solider Inszenierung verdankt der Streifen seine Klasse vor allem dem glänzend aufgelegten Spiel Christian Slaters als korruptem Cop und einem konstant enorm hoch gehaltenen Spannungslevel. Kein herausragendes Highlight, aber ein sehr souverän gemachter Vertreter seines Genres.
Ekstase / Bolero (1984)
Ein reichlich stranges und mäßig gelungenes Bo Derek – Vehikel stellt das 1984er Werk „Bolero“ aka „Ekstase“ dar: Regisseur John Derek hatte die 80s-Erotikikone zuvor bereits durch „Fantasies“ und „Tarzan – Herr des Urwalds“ dirigiert, hier liefert er einen unausgegorenen, langweiligen und unter einem fürchterlich einfallslosen Drehbuch leidenden 08/15-Streifen ab, der sich nicht zwischen Drama und lockerer Comedy entscheiden kann und im uninteressanten Genre-Niemandsland dahinplätschert. Bo Dereks schauspielerische Leistung kassierte nicht zu Unrecht eine Nominierung für die Goldene Himbeere, dafür herrscht immerhin an Nacktauftritten jedoch kein Mangel und werden die einzigen beiden Argumente, die für die Sichtung dieses zweifelhaften Werkes sprechen, konstant prominent in den Vordergrung gerückt.
Knappe
Superbad (2007)
Einen sympathischen, kurzweiligen und erfreulich niveauvollen Nachzügler der US-Teencomedy-Welle schuf Greg Mottola 2007 mit „Superbad“, der auf überzeugende Darsteller gleichwie gelungenen Dialogwitz und Situationskomik bauen kann, ohne inhaltlich das Genre-Rad neu zu erfinden. Nett.
+
30 Days of Night (2007)
Produziet von Horrorlegende Sam Raimi, lässt die 2007er Comicverfilmung „30 Days of Night“ blutrünstige Vampire auf die Bewohner einer eben in die Polarnacht übergangenen Kleinstadt in Alaska los. Aus dieser reizvollen Ausgangssituation wussten die Autoren leider nichts weiter als gängigste Genreroutine zu basteln und ergehen sich in langweiligem Vampirgemetzel nach Schema F, das außer einigen coolen Actionmomenten nichts zu bieten hat, zumal Josh Hartnett als Chef-Untotenbekämpfer recht mickrig und verloren wirkt, der einfallslose, glatte Look der Blutsauger keinerlei Atmosphäre versprüht und das optisch artifizielle Flair des Geschehens eine lediglich eigenartige, aber weder spannende noch gruselige Stimmung generiert. Schwache, verschenkte 08/15-Ware.
Alpha Dog (2007)
Basierend auf der wahren Geschichte des als einer der jüngsten Verbrecher aller Zeiten auf der Top-10-Most-Wanted-Liste des FBI gelandeten Jesse James Hollywood schuf Nick Cassavettes mit „Alpha Dog“ ein gelungenes, kurzweiliges Milieu – Thrillerdrama, das mit einem überzeugenden Darstellerensemble (u.a. Emile Hirsch, Justin Timberlake, Sharon Stone), geadelt vor allem durch Bruce Willis in einer Nebenrolle, authentischem Flair, stimmigem Soundtrack, spannenden Momenten und einer weitgehend packenden Geschichte punktet.
,5
Judgement Night (1993)
Einen feinen, kleinen Thriller schuf „Predator 2“-Regisseur Stephen Hopkins 1993 mit „Judgement Night“: Neben einer namhaften Besetzung in Gestalt von Emilio Estevez, Stephen Dorff, Cuba Gooding Jr. und Denis Leary, aus der vor allem die lustvolle Badguy-Performance des letzteren heraussticht, während Gooding Jr. teils etwas weniger hätte chargieren können, punktet der Film mit atmosphärischen urbanen Hinterhofsets, einem durchgängig hohen Spannungslevel, reizvollem Plotkonzept, angenehmem Härtegrad und von chicen Zeitlupen optisch aufgewerteten flotten Actionsequenzen. Zwar hätte das Geschehen bisweilen etwas gestrafft bzw. in einer kürzeren Laufzeit untergebracht werden können, als fesselnder Thrilleralptraum ist „Judgement Night“ Genrefans aber bedenkenlos ans Herz zu legen.
Die ersten 9 ½ Wochen (1998)
Die der dreist aus der Luft gegriffenen, ein marketingttechnisches Armutszeugnis der Macher darstellenden Titelanalogie zum 80er-Jahre-Hit „9 ½ Wochen“ mit Kim Basinger und Mickey Rourke geschuldet niedrige Erwartungshaltung vermag der 1998er Erotiktthriller „The First 9 ½ Weeks“ als durchweg solides Genreentertainment unerwarteterweiße zu übertreffen: Zwar gelingt es Regisseur Alex Wright nur sporadisch, die intendierte schwül-hitzige Atmosphäre der New Orleans – Location einzufangen, bleibt Spannung fast komplett aus und holpert gelegentlich das Drehbuch, dank eines brauchbaren Hauptdarstellers, einer kurzweiligen Geschichte, zahlreichen nackten Tatsachen, einigen memorablen inszenatorischen Schmankerln und der adelnden Präsenz Malcolm McDowells bietet das Werk aber immerhin passable Unterhaltung. Der armselig-plakativen „9 ½ Weeks“-Werbemasche allerdings auch noch mit einer Szene Rechnung zu tragen, in der das Protagonistenpaar Paul Mercurio / Clara Bellar nicht nur mit sich gegenseitig, sondern dabei auch noch dem Essen spielt, hätte man sich wahrlich sparen können.
Produziet von Horrorlegende Sam Raimi, lässt die 2007er Comicverfilmung „30 Days of Night“ blutrünstige Vampire auf die Bewohner einer eben in die Polarnacht übergangenen Kleinstadt in Alaska los. Aus dieser reizvollen Ausgangssituation wussten die Autoren leider nichts weiter als gängigste Genreroutine zu basteln und ergehen sich in langweiligem Vampirgemetzel nach Schema F, das außer einigen coolen Actionmomenten nichts zu bieten hat, zumal Josh Hartnett als Chef-Untotenbekämpfer recht mickrig und verloren wirkt, der einfallslose, glatte Look der Blutsauger keinerlei Atmosphäre versprüht und das optisch artifizielle Flair des Geschehens eine lediglich eigenartige, aber weder spannende noch gruselige Stimmung generiert. Schwache, verschenkte 08/15-Ware.
Alpha Dog (2007)
Basierend auf der wahren Geschichte des als einer der jüngsten Verbrecher aller Zeiten auf der Top-10-Most-Wanted-Liste des FBI gelandeten Jesse James Hollywood schuf Nick Cassavettes mit „Alpha Dog“ ein gelungenes, kurzweiliges Milieu – Thrillerdrama, das mit einem überzeugenden Darstellerensemble (u.a. Emile Hirsch, Justin Timberlake, Sharon Stone), geadelt vor allem durch Bruce Willis in einer Nebenrolle, authentischem Flair, stimmigem Soundtrack, spannenden Momenten und einer weitgehend packenden Geschichte punktet.
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Judgement Night (1993)
Einen feinen, kleinen Thriller schuf „Predator 2“-Regisseur Stephen Hopkins 1993 mit „Judgement Night“: Neben einer namhaften Besetzung in Gestalt von Emilio Estevez, Stephen Dorff, Cuba Gooding Jr. und Denis Leary, aus der vor allem die lustvolle Badguy-Performance des letzteren heraussticht, während Gooding Jr. teils etwas weniger hätte chargieren können, punktet der Film mit atmosphärischen urbanen Hinterhofsets, einem durchgängig hohen Spannungslevel, reizvollem Plotkonzept, angenehmem Härtegrad und von chicen Zeitlupen optisch aufgewerteten flotten Actionsequenzen. Zwar hätte das Geschehen bisweilen etwas gestrafft bzw. in einer kürzeren Laufzeit untergebracht werden können, als fesselnder Thrilleralptraum ist „Judgement Night“ Genrefans aber bedenkenlos ans Herz zu legen.
Die ersten 9 ½ Wochen (1998)
Die der dreist aus der Luft gegriffenen, ein marketingttechnisches Armutszeugnis der Macher darstellenden Titelanalogie zum 80er-Jahre-Hit „9 ½ Wochen“ mit Kim Basinger und Mickey Rourke geschuldet niedrige Erwartungshaltung vermag der 1998er Erotiktthriller „The First 9 ½ Weeks“ als durchweg solides Genreentertainment unerwarteterweiße zu übertreffen: Zwar gelingt es Regisseur Alex Wright nur sporadisch, die intendierte schwül-hitzige Atmosphäre der New Orleans – Location einzufangen, bleibt Spannung fast komplett aus und holpert gelegentlich das Drehbuch, dank eines brauchbaren Hauptdarstellers, einer kurzweiligen Geschichte, zahlreichen nackten Tatsachen, einigen memorablen inszenatorischen Schmankerln und der adelnden Präsenz Malcolm McDowells bietet das Werk aber immerhin passable Unterhaltung. Der armselig-plakativen „9 ½ Weeks“-Werbemasche allerdings auch noch mit einer Szene Rechnung zu tragen, in der das Protagonistenpaar Paul Mercurio / Clara Bellar nicht nur mit sich gegenseitig, sondern dabei auch noch dem Essen spielt, hätte man sich wahrlich sparen können.
My Bloody Valentine 3-D (2009)
Jüngst reanimierten Michael Bay und Marcus Nispel Machetenschlächter Jason Vorhees für ein „Friday the 13th“-Update, nun steht mit „My Bloody Valentine“ unter der Regie des Horrorerfahrenen Patrick Lussier, verantwortlich u.a. für die – mäßige – Neo-„Dracula“-Serie, bereits das nächste Remake eines 80s-Slashers in den Startlöchern. Der Clou daran: Der hier sein Unwesen treibende Spitzhackenschlächter mit Gasmaske und Grubenlampe meuchelt seine Opfer nicht in profanen zwei, sondern chicen drei Dimensionen, womit das Update auf den mancherorts als alleinig denkbare Zukunft des Kinos gehypten 3-D-Zug aufspringt. Die äußerst deftigen und detailliert zeigefreudigen Splatterexzesse des Streifens erstrahlen in prächtiger, dem Zuschauer von der Leinwand Blut, Körperteile, Pistolenkugeln, Äxte, Äste und sonstiges Gerät entgegenschleudernder Räumlichkeit auch tatsächlich in höchst spaßiger Pracht, abseits des publikumswirksam inszenierten Gemetzels herrscht in „My Bloody Valentine 3-D“ allerdings uninspirierte Slasher-Routine allerunterster 08/15-Schublade, die wahrlich keinen Hund hinterm Ofen hervorlockt. Das Opferinventar zeichnet sich nicht eben durch schauspielerische Glanzleistungen aus, Spannung und Atmosphäre machen sich allenfalls durch auffallende Abwesenheit bemerkbar und das in ein wannabe-packendes, obligatorisches Wer-ist-der-Killer-hinter-der-Maske-Finalratespiel mündende Spar-Plotkonstrukt manövriert den Film abseits der Splatterei konsequent in gähnende Langeweile. Einzig das hübsch gemachte 3-D-Gematsche rechtfertigt den Kinogang.
Knappe
Die Piratenbraut (1995)
Mit der ersten von zwei qualitativ überaus gelungenen Kooperationen mit seiner damaligen Gattin Geena Davis (es sollte der rasante Weihnachtsthriller „The Long Kiss Goodnight“ folgen) schrieb Actionfinne Renny Harlin 1995 auf zweifelhafte Weise Kinogeschichte: „Cutthroat Island“ aka „Die Piratenbraut“, sein gigantische 100 Millionen Dollar teurer Versuch der Reanimation des Korsarengenres, ging mit einem US-Einspiel von gerade einmal 10% des Budgets als bis dato teuerster Flop der Filmgeschichte ins Guinness-Buch der Rekorde ein, kontribuierte maßgeblich am in die Insolvenz mündenden Niedergang der Produktionsgesellschaft Carolco und stigmatisierte den Piratenfilm ultimativ zum Kassengift, bis ein gewisser Captain Jack Sparrow dem Genre acht Jahre später mittlerweile legendären frischen Wind einhauchen sollte. Dabei bietet „Die Piratenbraut“ alles, was das Herz des Korsarenstreifen-Fans begehrt und sorgt für zwei Stunden allerbester Unterhaltung. Prächtige Bilder, atmosphärische Sets und Locations, Harlins grandiose Inszenierung und vor allem absolut bombastische, perfekte, in einer grandiosen Showdown-Orgie kulminierende Actionszenen, die deutlich machen, wohin das stattliche Budget geflossen ist, machen „Cutthroat Island“ zum auf visueller Ebene sensationellen Genrereigen, dessen traditionellen Plotbaustein-Tugenden folgende Schatzsucher-Story in ihrer im besten Sinne altmodischen Bewährtheit ebenfalls keinerlei Wünsche offen lässt. Einzig ein überzeugenders Hauptdarstellergespann als Geena Davis und Matthew Modine hätte die exzellente Qualität noch weiter steigern können. So oder so – mit „Die Piratenbraut“ schenkte Renny Harlin dem Genre einen im höchsten Maße gelungenen und empfehlenswerten Vertreter, dessen finanzielle Bruchlandung eine unverdiente Schande ist.
Banlieue 13 - Anschlag auf Paris (2004)
Mit dem hierzulande zur Anlockung der Hip-Hop-Klientel unter dem abschreckenden Titel „Ghettogangz“ releasten Highspeed-Kracher „Banlieue 13“ produzierte Frankreichs Actionpapst Luc Besson 2004 einen der besten Vertreter, die das florierende französische Genrekino in den letzten Jahren hervorgebracht hat: Das Regiedebüt des späteren „Taken“-Regisseurs Pierre Morel nutzt die berüchtigt problematische Situation in den Pariser Banlieues und eine handelsübliche Cop/Gangster-Buddy-Crimestory als bloßen Rahmen stiftenden Vorwand für einen atemberaubenden 75-minütigen Orkan, der von der ersten bis zur letzten Minute eine sensationelle Geschwindigkeit vorlegt und ein dem Zuschauer keine Verschnaufpause gönnendes, stylish inszeniertes, einfallsreich choregorafiertes und abwechslungsreiches Actionfeuerwerk kredenzt, das neben exzellenten Shootouts und Martial-Arts-Fights vor allem mit irren Parkour-Demonstrationen von Hauptdarsteller David Belle, seines Zeichens Begründer der Trendsportart, fesselt, welcher „Banlieue 13“ voll und ganz zu seiner Privatshow an unglaublichen Stunts macht, dabei jedoch mit Cyril Raffaelli zusätzlich noch einen ebenfalls eine überzeugende Performance hinlegenden, wenngleich weniger charismatischen Kampfsportler zur Seite hat. Die atmosphärischen Settings mit leichtem Endzeitflair, dynamische Kameraarbeit, einige coole Sprüche, rasanter, jedoch nie die Übersicht ruinierender Schnitt und Morels zu jeder Zeit enorm stylishe Optik und Inszenierung runden den Film zu einer rundum perfekten Genregranate allererster Güte ab. Top!
Jüngst reanimierten Michael Bay und Marcus Nispel Machetenschlächter Jason Vorhees für ein „Friday the 13th“-Update, nun steht mit „My Bloody Valentine“ unter der Regie des Horrorerfahrenen Patrick Lussier, verantwortlich u.a. für die – mäßige – Neo-„Dracula“-Serie, bereits das nächste Remake eines 80s-Slashers in den Startlöchern. Der Clou daran: Der hier sein Unwesen treibende Spitzhackenschlächter mit Gasmaske und Grubenlampe meuchelt seine Opfer nicht in profanen zwei, sondern chicen drei Dimensionen, womit das Update auf den mancherorts als alleinig denkbare Zukunft des Kinos gehypten 3-D-Zug aufspringt. Die äußerst deftigen und detailliert zeigefreudigen Splatterexzesse des Streifens erstrahlen in prächtiger, dem Zuschauer von der Leinwand Blut, Körperteile, Pistolenkugeln, Äxte, Äste und sonstiges Gerät entgegenschleudernder Räumlichkeit auch tatsächlich in höchst spaßiger Pracht, abseits des publikumswirksam inszenierten Gemetzels herrscht in „My Bloody Valentine 3-D“ allerdings uninspirierte Slasher-Routine allerunterster 08/15-Schublade, die wahrlich keinen Hund hinterm Ofen hervorlockt. Das Opferinventar zeichnet sich nicht eben durch schauspielerische Glanzleistungen aus, Spannung und Atmosphäre machen sich allenfalls durch auffallende Abwesenheit bemerkbar und das in ein wannabe-packendes, obligatorisches Wer-ist-der-Killer-hinter-der-Maske-Finalratespiel mündende Spar-Plotkonstrukt manövriert den Film abseits der Splatterei konsequent in gähnende Langeweile. Einzig das hübsch gemachte 3-D-Gematsche rechtfertigt den Kinogang.
Knappe
Die Piratenbraut (1995)
Mit der ersten von zwei qualitativ überaus gelungenen Kooperationen mit seiner damaligen Gattin Geena Davis (es sollte der rasante Weihnachtsthriller „The Long Kiss Goodnight“ folgen) schrieb Actionfinne Renny Harlin 1995 auf zweifelhafte Weise Kinogeschichte: „Cutthroat Island“ aka „Die Piratenbraut“, sein gigantische 100 Millionen Dollar teurer Versuch der Reanimation des Korsarengenres, ging mit einem US-Einspiel von gerade einmal 10% des Budgets als bis dato teuerster Flop der Filmgeschichte ins Guinness-Buch der Rekorde ein, kontribuierte maßgeblich am in die Insolvenz mündenden Niedergang der Produktionsgesellschaft Carolco und stigmatisierte den Piratenfilm ultimativ zum Kassengift, bis ein gewisser Captain Jack Sparrow dem Genre acht Jahre später mittlerweile legendären frischen Wind einhauchen sollte. Dabei bietet „Die Piratenbraut“ alles, was das Herz des Korsarenstreifen-Fans begehrt und sorgt für zwei Stunden allerbester Unterhaltung. Prächtige Bilder, atmosphärische Sets und Locations, Harlins grandiose Inszenierung und vor allem absolut bombastische, perfekte, in einer grandiosen Showdown-Orgie kulminierende Actionszenen, die deutlich machen, wohin das stattliche Budget geflossen ist, machen „Cutthroat Island“ zum auf visueller Ebene sensationellen Genrereigen, dessen traditionellen Plotbaustein-Tugenden folgende Schatzsucher-Story in ihrer im besten Sinne altmodischen Bewährtheit ebenfalls keinerlei Wünsche offen lässt. Einzig ein überzeugenders Hauptdarstellergespann als Geena Davis und Matthew Modine hätte die exzellente Qualität noch weiter steigern können. So oder so – mit „Die Piratenbraut“ schenkte Renny Harlin dem Genre einen im höchsten Maße gelungenen und empfehlenswerten Vertreter, dessen finanzielle Bruchlandung eine unverdiente Schande ist.
Banlieue 13 - Anschlag auf Paris (2004)
Mit dem hierzulande zur Anlockung der Hip-Hop-Klientel unter dem abschreckenden Titel „Ghettogangz“ releasten Highspeed-Kracher „Banlieue 13“ produzierte Frankreichs Actionpapst Luc Besson 2004 einen der besten Vertreter, die das florierende französische Genrekino in den letzten Jahren hervorgebracht hat: Das Regiedebüt des späteren „Taken“-Regisseurs Pierre Morel nutzt die berüchtigt problematische Situation in den Pariser Banlieues und eine handelsübliche Cop/Gangster-Buddy-Crimestory als bloßen Rahmen stiftenden Vorwand für einen atemberaubenden 75-minütigen Orkan, der von der ersten bis zur letzten Minute eine sensationelle Geschwindigkeit vorlegt und ein dem Zuschauer keine Verschnaufpause gönnendes, stylish inszeniertes, einfallsreich choregorafiertes und abwechslungsreiches Actionfeuerwerk kredenzt, das neben exzellenten Shootouts und Martial-Arts-Fights vor allem mit irren Parkour-Demonstrationen von Hauptdarsteller David Belle, seines Zeichens Begründer der Trendsportart, fesselt, welcher „Banlieue 13“ voll und ganz zu seiner Privatshow an unglaublichen Stunts macht, dabei jedoch mit Cyril Raffaelli zusätzlich noch einen ebenfalls eine überzeugende Performance hinlegenden, wenngleich weniger charismatischen Kampfsportler zur Seite hat. Die atmosphärischen Settings mit leichtem Endzeitflair, dynamische Kameraarbeit, einige coole Sprüche, rasanter, jedoch nie die Übersicht ruinierender Schnitt und Morels zu jeder Zeit enorm stylishe Optik und Inszenierung runden den Film zu einer rundum perfekten Genregranate allererster Güte ab. Top!
Terminator: Salvation (2009)
Mit „Terminator: Salvation“ hat McG der Kultfranchise einen würdigen vierten Teil spendiert, der inhaltlich noch etwas mehr als seine doch recht straighte Story hätte bieten können, als rasanter, bildgewaltiger Endzeit-Krawall aber dennoch kaum Wünsche offen lässt: Mächtige Actionszenen, stimmige Optik, düstere Atmosphäre und ein als John Connor perfekt gecasteter Christian Bale machen „Die Erlösung“ zum überzeugenden Sci-Fi-Kracher, der das Erbe der Reihe auch ohne Arnold Schwarzeneggers physisches Mitwirken würdig fortführt. Man kann gespannt sein auf Teil 5.
Review
Mit „Terminator: Salvation“ hat McG der Kultfranchise einen würdigen vierten Teil spendiert, der inhaltlich noch etwas mehr als seine doch recht straighte Story hätte bieten können, als rasanter, bildgewaltiger Endzeit-Krawall aber dennoch kaum Wünsche offen lässt: Mächtige Actionszenen, stimmige Optik, düstere Atmosphäre und ein als John Connor perfekt gecasteter Christian Bale machen „Die Erlösung“ zum überzeugenden Sci-Fi-Kracher, der das Erbe der Reihe auch ohne Arnold Schwarzeneggers physisches Mitwirken würdig fortführt. Man kann gespannt sein auf Teil 5.
Review
American Ninja (1985)
Zu den berühmtesten Actionklassikern der 80er-Jahre aus der legendären Cannon-Schmiede der israelischen Cousins Menahem Golan und Yoram Globus gehört zweifellos Michael Dudikoffs Durchbruch zum Genrestar „American Ninja“ von 1985, dem bis Mitte der 90er vier Sequels folgen sollten und der bis zum heutigen Tag neben „Avenging Force“ der angesehenste Kracher seines in den 90ern in minderwertiger DTV-Ware versumpfenden Hauptdarstellers ist. Nicht nur hat am bunten Treiben, in dem Dudikoff als US-Kämpfer Joe Armstrong auf den Philippinen schwarzgewandete Ninjas verdrischt, jedoch ein wenig der Zahn der Zeit genagt, vor allem die sich in der Hauptsache aus zwar solide choreografierten, aber oft etwas holprig und undynamisch inszenierten Martial-Arts-Fights rekrutierenden, spektakuläre Schauwerte missen lassenden Actionszenen können es nicht mit der Rasanz und dem Bombast anderer Cannon-Klassiker und 80er-Jahre-Kracher aufnehmen, zumal es massiv an Härte mangelt. Pflichtprogramm für Genrefans und 90 Minuten nette Unterhaltung stellt „American Ninja“ nichtsdestotrotz zweifelsohne dar, nicht zuletzt aufgrund des nostalgischen Kultbonus, als einer objektiven Betrachtung standhaltende Sternstunde des Actionkinos präsentiert sich Sam Firstenbergs Klassiker zumindest aus heutiger Sicht jedoch nicht mehr – und hat in Sachen Kurzweil darüber hinaus gegenüber dem zwei Jahre später folgenden Sequel „The Confrontation“ das Nachsehen.
Butterfly Effect (2004)
Die seit jeher das phantastische Genre mit gutem Filmstoff vesorgenden faszinierenden Paradoxa von Zeitreise, Änderung der Vergangenheit und daraus resultierender Umformung der Gegenwart bettete der mittlerweile zweifach fortgesetzte Thrillerhit „Butterfly Effect“ 2004 in eine fesselnde Mixtur aus Mystery und Jugenddrama ein. Neben dem smarten, altbewährte Storybausteine des Sujets frisch aufbereitenden und variierenden Plot punktet das Regiedebüt von Eric Bress und J. Mackye Gruber mit dem überzeugenden Spiel seines Hauptdarstellergespanns Ashton Kutcher / Amy Smart. Sehenswert.
Pornorama oder Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts (2007)
Nach dem großartigen Drama „Sophie Scholl“ kehrte Regisseur Marc Rothemund 2007 mit „Pornorama“ zu seinen Comedy-Wurzeln zurück. Das große Potential des reizvollen Konzepts einer ironisch-parodistischen Hommage an die deutschen Sex- und Aufklärungsfilme eines Oswalt Kolle der späten 60er-Jahre schöpft die harmlose, zu glatt wirkende Komödie mit dem kultigen, nostalgisch-authentischen Subtitle „Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts“ jedoch leider nicht aus. Zwar tragen mit Benno Fürmann und Tom Schilling zwei souveräne Stars das Geschehen und hat der Streifen einige wirklich witzige Momente sowie einen rockenden Soundtrack zu bieten, sowohl hinsichtlich Flair und Zeitkolorit als auch Gagdichte liegt jedoch deutliches Optimierungspotential vor. Nette Unterhaltung, aber kein großer Wurf.
Zu den berühmtesten Actionklassikern der 80er-Jahre aus der legendären Cannon-Schmiede der israelischen Cousins Menahem Golan und Yoram Globus gehört zweifellos Michael Dudikoffs Durchbruch zum Genrestar „American Ninja“ von 1985, dem bis Mitte der 90er vier Sequels folgen sollten und der bis zum heutigen Tag neben „Avenging Force“ der angesehenste Kracher seines in den 90ern in minderwertiger DTV-Ware versumpfenden Hauptdarstellers ist. Nicht nur hat am bunten Treiben, in dem Dudikoff als US-Kämpfer Joe Armstrong auf den Philippinen schwarzgewandete Ninjas verdrischt, jedoch ein wenig der Zahn der Zeit genagt, vor allem die sich in der Hauptsache aus zwar solide choreografierten, aber oft etwas holprig und undynamisch inszenierten Martial-Arts-Fights rekrutierenden, spektakuläre Schauwerte missen lassenden Actionszenen können es nicht mit der Rasanz und dem Bombast anderer Cannon-Klassiker und 80er-Jahre-Kracher aufnehmen, zumal es massiv an Härte mangelt. Pflichtprogramm für Genrefans und 90 Minuten nette Unterhaltung stellt „American Ninja“ nichtsdestotrotz zweifelsohne dar, nicht zuletzt aufgrund des nostalgischen Kultbonus, als einer objektiven Betrachtung standhaltende Sternstunde des Actionkinos präsentiert sich Sam Firstenbergs Klassiker zumindest aus heutiger Sicht jedoch nicht mehr – und hat in Sachen Kurzweil darüber hinaus gegenüber dem zwei Jahre später folgenden Sequel „The Confrontation“ das Nachsehen.
Butterfly Effect (2004)
Die seit jeher das phantastische Genre mit gutem Filmstoff vesorgenden faszinierenden Paradoxa von Zeitreise, Änderung der Vergangenheit und daraus resultierender Umformung der Gegenwart bettete der mittlerweile zweifach fortgesetzte Thrillerhit „Butterfly Effect“ 2004 in eine fesselnde Mixtur aus Mystery und Jugenddrama ein. Neben dem smarten, altbewährte Storybausteine des Sujets frisch aufbereitenden und variierenden Plot punktet das Regiedebüt von Eric Bress und J. Mackye Gruber mit dem überzeugenden Spiel seines Hauptdarstellergespanns Ashton Kutcher / Amy Smart. Sehenswert.
Pornorama oder Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts (2007)
Nach dem großartigen Drama „Sophie Scholl“ kehrte Regisseur Marc Rothemund 2007 mit „Pornorama“ zu seinen Comedy-Wurzeln zurück. Das große Potential des reizvollen Konzepts einer ironisch-parodistischen Hommage an die deutschen Sex- und Aufklärungsfilme eines Oswalt Kolle der späten 60er-Jahre schöpft die harmlose, zu glatt wirkende Komödie mit dem kultigen, nostalgisch-authentischen Subtitle „Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts“ jedoch leider nicht aus. Zwar tragen mit Benno Fürmann und Tom Schilling zwei souveräne Stars das Geschehen und hat der Streifen einige wirklich witzige Momente sowie einen rockenden Soundtrack zu bieten, sowohl hinsichtlich Flair und Zeitkolorit als auch Gagdichte liegt jedoch deutliches Optimierungspotential vor. Nette Unterhaltung, aber kein großer Wurf.
Transformers 2 - Revenge of the Fallen (2009)
Mit „Transformers 2 – Revenge of the Fallen“ ist Krawallgott Michael Bay erneut ein vollendetes Meisterwerk der Popcorn-Unterhaltung gelungen, das den bereits grandiosen Erstling fast noch in den Schatten stellt. Neben der soliden, funktionierenden Story, dem tollen Soundtrack, sympathischen Darstellerensemble, allen voran die ultrahotte Megan Fox, und der tricktechnisch atemberaubenden CGI-Actionn-Show der für geniale Krawallschauwerte sorgenden ILM-Spezialisten sind es vor allem die zum Exzess zelebrierten Bay-Trademarks, die „Transformers 2“ seine grandiose Qualität verleihen: Sonnenuntergänge, Zeitlupen, Epik, Pathos und Militärgepose bis zum Umfallen vermag einzig und allein Bay als derart geiles Style-over-Substance-Fest zur ultimativen Unterhaltung, zum perfekten audiovisuellen Overkill zu kombinieren – Popcornkino at its very best!
Review
Mit „Transformers 2 – Revenge of the Fallen“ ist Krawallgott Michael Bay erneut ein vollendetes Meisterwerk der Popcorn-Unterhaltung gelungen, das den bereits grandiosen Erstling fast noch in den Schatten stellt. Neben der soliden, funktionierenden Story, dem tollen Soundtrack, sympathischen Darstellerensemble, allen voran die ultrahotte Megan Fox, und der tricktechnisch atemberaubenden CGI-Actionn-Show der für geniale Krawallschauwerte sorgenden ILM-Spezialisten sind es vor allem die zum Exzess zelebrierten Bay-Trademarks, die „Transformers 2“ seine grandiose Qualität verleihen: Sonnenuntergänge, Zeitlupen, Epik, Pathos und Militärgepose bis zum Umfallen vermag einzig und allein Bay als derart geiles Style-over-Substance-Fest zur ultimativen Unterhaltung, zum perfekten audiovisuellen Overkill zu kombinieren – Popcornkino at its very best!
Review
Tja Ed, in der Jugend ist man halt noch leichter zu beeindrucken! Gerade der angesprochene Pathos war mir hier eindeutig zu wenig, genauso wie die musikalisch pompös untermalten Zeitlupenszenen. Wenn ich mich da an Armageddon erinnere, ja da hat sich Bay genüsslich ausgetobt, hier hat er wohl alle guten amerikanischen Werte vergessen.
@SFI: "Transformers 2" hat mich um Welten mehr beeindruck als "Armageddon". Der hatte zwar fraglos auch seine geilen Bay-Momente, aber insgesamt rocken die Robo-Warriors da imo noch weitaus mehr.
@freeman: Nein, bei "Lasko" konnte ich bislang wenig Pathos entdecken und ne 10 kriegt er auch nicht. Schon allein, weil die wenn, dann dem "Clown" vorbehalten ist.
Die erste Folge pendelt um ne gute 7 rum.
@gelini: Sehr schade, dass du filmische Qualität nicht zu schätzen wissen scheinst.
@freeman: Nein, bei "Lasko" konnte ich bislang wenig Pathos entdecken und ne 10 kriegt er auch nicht. Schon allein, weil die wenn, dann dem "Clown" vorbehalten ist.
Die erste Folge pendelt um ne gute 7 rum.
@gelini: Sehr schade, dass du filmische Qualität nicht zu schätzen wissen scheinst.
Ed, ja klar rockt T2 vom Kravall mehr als Armageddon, aber es ging ja bei dem Vergleich um die Pathos etc. Aussagen und da hat doch T2 keine Chance. Alleine die gefühlte 20 min. Präsidentenansprache oder als die Helden nach dem Abschluss aus dem Shuttle kommen, da trieft jede einzelne Szene mehr vor Pathos als im gesamten T2 Film. Dazu ein fetter Score und wehende US Fahnen!
Ich glaub, ich muss "Armageddon" mal wieder sichten...
"Lasko" Folge 2 ist aufgenommen und wird bei Gelegenheit angeschaut...
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The International (2009)
Passend zur Welt-Finanzkrise zog Clive Owen, aufsteigender Stern am Actionhimmel, im Februar 2009 in Tom Tykwers Bankenthriller „The International“ gegen ein in tödliche Waffengeschäfte verstricktes, global operierendes Geldinstitut und dessen dunklen Machenschaften zu Felde. Gut besetzt (neben Owen sind u.a. Naomi Watts und Armin Mueller-Stahl an Bord), oftmals spannend und versehen mit einem exzellenten Score fesselt die dialoglastige, angenehm unhektisch inszenierte Thrillergeschichte über die gesamte knappe Zwei-Stunden-Laufzeit und hat inform eines herrlich druckvollen und blutigen Shootouts im New Yorker Guggenheim Museum auch eine überzeugende Actionsequenz an Bord, die zusammen mit den wundervoll fotografierten Istanbul-Aufnahmen gegen Ende der ihre Figuren durch eine abwechslungsreiche Locationvielfalt jagenden Geschichte das visuelle Highlight darstellt. Zwar hätte noch ein wenig mehr Tempo und ein etwas wendungsreicheres Skript nicht geschadet, ein sehenswerter, durch ein pessimistisch-resignatives und dabei leider überaus realistisches Ende mahnender Thriller ist Tykwer mit „The International“ aber allemal gelungen.
Riot - Night of Terror (1996)
Mit „Riot“ schuf das B-Action-Dreamteam Joseph Merhi / Gary Daniels / Spiro Razatos 1996 einen gewohnt unterhaltsamen und souveränen Genrebeitrag, der zwar nicht zu den herausragenden Highlights von PM Entertainment zählt, Fans des Outputs der kultigen Produktionsgesellschaft aber dennoch zufriedenstellen wird. An spektakulärer Car-Crash- und Autoverfolgungsaction herrscht im hierzulande als „Night of Terror“ releasten, inhaltlich „Escape from NY“-Pfaden folgenden Entführungsthriller zwar leider erstaunlicher Mangel, exzessiver Pyrozauber und Daniels’ gewohnt ansprechende, zahlreich gesäte Kickereinlagen lassen jedoch keine Langeweile aufkommen. Als aufs wesentlichste reduzierter, schnörkelloser Martial-Arts-Spaß kann „Riot“ Höhepunkten wie „Recoil“ nicht das Wasser reichen, sich aber mühelos in die Tradition grundsolider PM-Ware einreihen.
Schwerter des Königs - Dungeon Siege (2007)
Nach den allesamt hochunterhaltsamen Fantasy-Trashkrachern „House of the Dead“, „Alone in the Dark“ und „Bloodrayne“ nahm sich Internet-Regie-Hassfigur Nr.1 Dr. Uwe Boll 2007 mit „Dungeon Siege“ das nächste populäre Videogame vor und erfreut mit der hierzulande als „Schwerter des Königs“ betitelten Leinwandadpation mit einem höchst gelungenen „Herr der Ringe“-Ripoff im Kleinformat: Neben der beeindruckenden Starbesetzung, die ihrem cool wie gewohnt durch die Reihen des Bösen pflügenden Hauptdarsteller Jason Statham u.a. Burt Reynolds, John Rhys-Davies, Kristanna Loken und Ron Perlman zur Seite stellt und mit Ray Liotta als bösem Magier auch den Oberbadguy-Part prominent besetzt präsentiert, gefallen epische, in schöner Kameraarbeit und Optik festgehaltene Landschaftsaufnahmen und von HK-Maestro Ching Siu-Tung hervorragend choreografierte, dynamische Fightszenen, die zudem angenehm zahlreich gesät sind und lediglich in etwas mehr Härte ihr i-Tüpfelchen gefunden hätten. Alles in allem ein rundum spaßiges Fantasyabenteuer und einer der besten Filme des vielgescholtenen Dr. Uwe.
Knappe
"Lasko" Folge 2 ist aufgenommen und wird bei Gelegenheit angeschaut...
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The International (2009)
Passend zur Welt-Finanzkrise zog Clive Owen, aufsteigender Stern am Actionhimmel, im Februar 2009 in Tom Tykwers Bankenthriller „The International“ gegen ein in tödliche Waffengeschäfte verstricktes, global operierendes Geldinstitut und dessen dunklen Machenschaften zu Felde. Gut besetzt (neben Owen sind u.a. Naomi Watts und Armin Mueller-Stahl an Bord), oftmals spannend und versehen mit einem exzellenten Score fesselt die dialoglastige, angenehm unhektisch inszenierte Thrillergeschichte über die gesamte knappe Zwei-Stunden-Laufzeit und hat inform eines herrlich druckvollen und blutigen Shootouts im New Yorker Guggenheim Museum auch eine überzeugende Actionsequenz an Bord, die zusammen mit den wundervoll fotografierten Istanbul-Aufnahmen gegen Ende der ihre Figuren durch eine abwechslungsreiche Locationvielfalt jagenden Geschichte das visuelle Highlight darstellt. Zwar hätte noch ein wenig mehr Tempo und ein etwas wendungsreicheres Skript nicht geschadet, ein sehenswerter, durch ein pessimistisch-resignatives und dabei leider überaus realistisches Ende mahnender Thriller ist Tykwer mit „The International“ aber allemal gelungen.
Riot - Night of Terror (1996)
Mit „Riot“ schuf das B-Action-Dreamteam Joseph Merhi / Gary Daniels / Spiro Razatos 1996 einen gewohnt unterhaltsamen und souveränen Genrebeitrag, der zwar nicht zu den herausragenden Highlights von PM Entertainment zählt, Fans des Outputs der kultigen Produktionsgesellschaft aber dennoch zufriedenstellen wird. An spektakulärer Car-Crash- und Autoverfolgungsaction herrscht im hierzulande als „Night of Terror“ releasten, inhaltlich „Escape from NY“-Pfaden folgenden Entführungsthriller zwar leider erstaunlicher Mangel, exzessiver Pyrozauber und Daniels’ gewohnt ansprechende, zahlreich gesäte Kickereinlagen lassen jedoch keine Langeweile aufkommen. Als aufs wesentlichste reduzierter, schnörkelloser Martial-Arts-Spaß kann „Riot“ Höhepunkten wie „Recoil“ nicht das Wasser reichen, sich aber mühelos in die Tradition grundsolider PM-Ware einreihen.
Schwerter des Königs - Dungeon Siege (2007)
Nach den allesamt hochunterhaltsamen Fantasy-Trashkrachern „House of the Dead“, „Alone in the Dark“ und „Bloodrayne“ nahm sich Internet-Regie-Hassfigur Nr.1 Dr. Uwe Boll 2007 mit „Dungeon Siege“ das nächste populäre Videogame vor und erfreut mit der hierzulande als „Schwerter des Königs“ betitelten Leinwandadpation mit einem höchst gelungenen „Herr der Ringe“-Ripoff im Kleinformat: Neben der beeindruckenden Starbesetzung, die ihrem cool wie gewohnt durch die Reihen des Bösen pflügenden Hauptdarsteller Jason Statham u.a. Burt Reynolds, John Rhys-Davies, Kristanna Loken und Ron Perlman zur Seite stellt und mit Ray Liotta als bösem Magier auch den Oberbadguy-Part prominent besetzt präsentiert, gefallen epische, in schöner Kameraarbeit und Optik festgehaltene Landschaftsaufnahmen und von HK-Maestro Ching Siu-Tung hervorragend choreografierte, dynamische Fightszenen, die zudem angenehm zahlreich gesät sind und lediglich in etwas mehr Härte ihr i-Tüpfelchen gefunden hätten. Alles in allem ein rundum spaßiges Fantasyabenteuer und einer der besten Filme des vielgescholtenen Dr. Uwe.
Knappe
Wie Geil ! - Ich habe "Schwerter des Königs" nach 30 Minuten abgeschaltet weil ich den Dreck nicht mehr ausgehalten habe & der Ed lobt ihn als besten Boll Film - somit bin ich in meiner oben aufgestellten Behauptung wieder einmal bestätigt worden
Wo hast Du denn "the International" gesehen ? Der kommt doch erst im September auf DVD - etwa Emule Vorabrelease ?
Wo hast Du denn "the International" gesehen ? Der kommt doch erst im September auf DVD - etwa Emule Vorabrelease ?
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Naja "Schwerter des Königs" ist auch der beste Boll Film! Ansonsten hat der zwar die Boll typische Inszenierung, aber auch wirklich tolle Production Values und Musik. Fand den auch recht brauchbar!
Thema International: Vielleicht hat er auch die US DVD gekauft, einige machen das, kauft ja net jeder nur im Geizmarkt
Thema International: Vielleicht hat er auch die US DVD gekauft, einige machen das, kauft ja net jeder nur im Geizmarkt
Galaxy Quest - Planlos durchs Weltall (1999)
Auf der Suche nach einem schlagkräftigen Commander engagiert eine bedrohte Alienrasse auf der Erde die von Fan-Con zu Fan-Con tingelnde abgehalfterte Darstellercrew einer längst abgesetzten Sci-Fi-Serie im Glauben, es handele sich um historische Filmdokumente – ausgehend von dieser witzig-originellen Idee präsentiert der 1999er Spaß „Galaxy Quest“ eine enorm kurzweilige Parodie auf „Star Trek“ und den das Enterprise-Universum umgebenden Fankult, die sich mit Tim Allen, Sigourney Weaver und Alan Rickman auf ein grandios aufspielendes Hauptdarstellertrio verlassen kann.
28 Tage (2000)
Mit Sandra Bullock, Viggo Mortensen und Steve Buscemi namhaft besetzt, seine Stars jedoch völlig unterfordernd und darüber hinaus recht plakativ und oberflächlich kommt das 2000er Säuferdrama „28 Tage“ nicht über solides Durchschnittsniveau hinaus.
Shoppen (2006)
Ein kurzweiliges und amüsantes Portrait großstädtischer Partnersuche 18 Münchner Singles per Speeddating-Veranstaltung schuf Ralf Westhoff mit seinem 2006er Regiedebüt „Shoppen“. Der lockere, weitgehend humoristisch ausgerichtete Stil, gutgelaunte Darsteller, gekonnter Wortwitz und ein bunt gemischtes, die individuellen Macken und Träume in die Waagschale werfendes Figureneninventar machen den im Grunde schlicht und minimalistisch ausgerichteten, dialoglastigen Film zur flotten, tragikomischen, auch über Sinn und Erfolgsaussichten der Single-Vermittlungs-Einrichtungen reflektierenden Romance-Unterhaltung.
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Auf der Suche nach einem schlagkräftigen Commander engagiert eine bedrohte Alienrasse auf der Erde die von Fan-Con zu Fan-Con tingelnde abgehalfterte Darstellercrew einer längst abgesetzten Sci-Fi-Serie im Glauben, es handele sich um historische Filmdokumente – ausgehend von dieser witzig-originellen Idee präsentiert der 1999er Spaß „Galaxy Quest“ eine enorm kurzweilige Parodie auf „Star Trek“ und den das Enterprise-Universum umgebenden Fankult, die sich mit Tim Allen, Sigourney Weaver und Alan Rickman auf ein grandios aufspielendes Hauptdarstellertrio verlassen kann.
28 Tage (2000)
Mit Sandra Bullock, Viggo Mortensen und Steve Buscemi namhaft besetzt, seine Stars jedoch völlig unterfordernd und darüber hinaus recht plakativ und oberflächlich kommt das 2000er Säuferdrama „28 Tage“ nicht über solides Durchschnittsniveau hinaus.
Shoppen (2006)
Ein kurzweiliges und amüsantes Portrait großstädtischer Partnersuche 18 Münchner Singles per Speeddating-Veranstaltung schuf Ralf Westhoff mit seinem 2006er Regiedebüt „Shoppen“. Der lockere, weitgehend humoristisch ausgerichtete Stil, gutgelaunte Darsteller, gekonnter Wortwitz und ein bunt gemischtes, die individuellen Macken und Träume in die Waagschale werfendes Figureneninventar machen den im Grunde schlicht und minimalistisch ausgerichteten, dialoglastigen Film zur flotten, tragikomischen, auch über Sinn und Erfolgsaussichten der Single-Vermittlungs-Einrichtungen reflektierenden Romance-Unterhaltung.
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Southland Tales (2006)
2001 hatte er mit dem genialen Mystery-Juwel „Donnie Darko“ sein gefeiertes Regiedebüt gegeben, fünf Jahre später schickte Richard Kelly mit dem Sci-Fi-Streifen „Southland Tales“ sein Nachfolge-Werk ins Rennen: Zwar hat sich mit Sarah Michelle Gellar, Bai Ling, Seann William Scott, Justin Timberlake, Christopher Lambert, Kevin Smith und Dwayne „The Rock“ Johnson an der Karriereschnittstelle zur Familiencomedy-Pussy-Ära ein illustrer, wenngleich durchwachsen aufspielender Cast zur Apokalypse zusammengefunden, inhaltlich kann der überlange und teils unheimlich zähe Genremix dem atmosphärischen Hasen-Horrorpuzzle von 2001 aber nicht im mindesten das Wasser reichen. Eine eigenwillige Seltsamkeit eint „Southland Tales“ zwar mit „Donnie Darko“, überzeugen kann Kellys unaufregend dahinplätschernder zweiter Streich jedoch nur in skurrilen, einfallsreichen oder mit unvermittelten Gewaltexzessen auftrumpfenden Einzelmomenten. Ein ganz schwaches, sperriges Machwerk, dessen Sinn – oder auch Qualität – mir verschlossen bleibt.
Der Kaufmann von Venedig (2004)
Mit der aktuellesten Filmadaption des Shakespeare-Klassikers „The Merchant of Venice“ schuf Michael Radford 2004 eine trotz enormer Dialoglastigkeit unterhaltsame, originalgetreue Kostüm-Tragikomödie, die neben der kurzweiligen Story mit schöner Austattung und ihrer prominenten Darstellerriege zu überzeugen weiß: Neben Joseph Fiennes und Jeremy Irons liefert vor allem Hollywood-Legende Al Pacino als hasserfüllter Jude Shylock eine grandiose Leistung ab.
American Pie 3 - Jetzt wird geheiratet (2003)
Vier Jahre nach dem ersten Teil schloss Jesse Dylan die ihrerzeit einen wahren Revival-Boom der Teenie-Sexcomedy evozierende „American Pie“-Kinoreihe mit „American Wedding“ würdig zur Trilogie ab: Ehe unter dem „Next Generation“-Banner eine Resteausschlachtung im Jahrestakt betreibende DTV-Ablegerreihe ins Rennen geschickt wurde, durfte die Urmannschaft um Jim, Stifler und co. 2003 das würdige Finale der Original-Franchise begehen und es mit einer abschließenden Hochzeit direkt gefühlvoll angehen lassen. Doch auch der gewohnte „American Pie“sche Krawall-Humor darf freilich nicht fehlen und fördert zwischen primitiven Ekel-Entgleisungen einmal mehr ausreichend wundervolle Witz-Sternstunden zutage, um auch Apfelkuchen Nummer 3 zur kurzweiligen Unterhaltung zu machen, die von flottem Soundtrack über ein paar nackte Tatsachen bis zu der in ihren Paraderollen bewährt aufgehenden Darstellerriege alle bewährten Ingredienzien an Bord hat.
2001 hatte er mit dem genialen Mystery-Juwel „Donnie Darko“ sein gefeiertes Regiedebüt gegeben, fünf Jahre später schickte Richard Kelly mit dem Sci-Fi-Streifen „Southland Tales“ sein Nachfolge-Werk ins Rennen: Zwar hat sich mit Sarah Michelle Gellar, Bai Ling, Seann William Scott, Justin Timberlake, Christopher Lambert, Kevin Smith und Dwayne „The Rock“ Johnson an der Karriereschnittstelle zur Familiencomedy-Pussy-Ära ein illustrer, wenngleich durchwachsen aufspielender Cast zur Apokalypse zusammengefunden, inhaltlich kann der überlange und teils unheimlich zähe Genremix dem atmosphärischen Hasen-Horrorpuzzle von 2001 aber nicht im mindesten das Wasser reichen. Eine eigenwillige Seltsamkeit eint „Southland Tales“ zwar mit „Donnie Darko“, überzeugen kann Kellys unaufregend dahinplätschernder zweiter Streich jedoch nur in skurrilen, einfallsreichen oder mit unvermittelten Gewaltexzessen auftrumpfenden Einzelmomenten. Ein ganz schwaches, sperriges Machwerk, dessen Sinn – oder auch Qualität – mir verschlossen bleibt.
Der Kaufmann von Venedig (2004)
Mit der aktuellesten Filmadaption des Shakespeare-Klassikers „The Merchant of Venice“ schuf Michael Radford 2004 eine trotz enormer Dialoglastigkeit unterhaltsame, originalgetreue Kostüm-Tragikomödie, die neben der kurzweiligen Story mit schöner Austattung und ihrer prominenten Darstellerriege zu überzeugen weiß: Neben Joseph Fiennes und Jeremy Irons liefert vor allem Hollywood-Legende Al Pacino als hasserfüllter Jude Shylock eine grandiose Leistung ab.
American Pie 3 - Jetzt wird geheiratet (2003)
Vier Jahre nach dem ersten Teil schloss Jesse Dylan die ihrerzeit einen wahren Revival-Boom der Teenie-Sexcomedy evozierende „American Pie“-Kinoreihe mit „American Wedding“ würdig zur Trilogie ab: Ehe unter dem „Next Generation“-Banner eine Resteausschlachtung im Jahrestakt betreibende DTV-Ablegerreihe ins Rennen geschickt wurde, durfte die Urmannschaft um Jim, Stifler und co. 2003 das würdige Finale der Original-Franchise begehen und es mit einer abschließenden Hochzeit direkt gefühlvoll angehen lassen. Doch auch der gewohnte „American Pie“sche Krawall-Humor darf freilich nicht fehlen und fördert zwischen primitiven Ekel-Entgleisungen einmal mehr ausreichend wundervolle Witz-Sternstunden zutage, um auch Apfelkuchen Nummer 3 zur kurzweiligen Unterhaltung zu machen, die von flottem Soundtrack über ein paar nackte Tatsachen bis zu der in ihren Paraderollen bewährt aufgehenden Darstellerriege alle bewährten Ingredienzien an Bord hat.
Ich weiß, wer mich getötet hat (2007)
Abseits gewohnter Teeniceromance-/Comedypfade versuchte sich Lindsay Lohan 2007 in „I Know Who Killed Me“ an einem Imagewechsel und sprang auf den florierenden „Saw“schen Torture-Porn-Zug auf. Als Mixtur äußerst derber perverser Folterferkeleien, deren die Gorehound-Fraktion anvisierende detailgenaue Darstellung in dieser Form für meine Begriffe eher unnötig und ekelhaft ist, mit atmosphärischen Mystery-Momenten kann der nicht herausragende, wohl aber sehr solide Unterhaltung bietende Thriller vor allem mit seiner wenngleich nicht neuen doch überaus fasinierenden Prämisse und einigen audiovisuelle Style-over-Substance-Highlights bietenden, von tollem Hardrock-Soundtrack untermalten Hochglanz-Stripszenen punkten und präsentiert Hauptdarstellerin Lohan mit einer schauspielerisch recht wackeren Leistung. Gar nicht schlecht.
Schule (2000)
Mit seinem mit deutschen Jungstars wie Daniel Brühl überzeugend besetzten 2000er Regiedebüt „Schule“ schuf Marco Petry eine nette, wenngleich inhaltlich kaum herausragende Durchschnitts-Teeniekomödie, die neben einem flotten Soundtrack und witzigen Momenten vor allem mit sich gegen Ende etablierender sympathischer Wehmuts-Atmosphäre in Bezug auf das Ende der sorglosen Schulzeit nach dem den Protagonisten des Films unmittelbar bevorstehenden Abi gefällt. Solide.
More Mercy (2003)
Unter dem Pseudonym Bob E.Brown schuf B-Murks-Legende Jim Wynorski 2003 mit dem von Kollege Albert Pyun produzierten Low-Budget-Erotikkrimi „More Mercy“ ein putziges filmisches Armutszeugnis, dessen unfreiwillige Komik und hochamüsante Grottigkeit in fast jeder Beziehung immerhin einen äußerst passablen Unterhaltungswert wohl nicht intendierter Facon generieren. Die holprige, gänzlich spannungs- und wendungsfreie Sparstory um einen mit Plastiktüte im Inselhotel wütenden Serienkiller glänzt mit derart unerirdischen Dialogen, dass man wahrlich nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll und rettet sich angesichts ihres vorhersehbaren, unterentwickelten 08/15-Handlungskonstrukts mit einer zumeist jeglicher Plot-Kohärenz entbehrenden Tittenparade divergierender optischer Attraktivität im Minutentakt über die Runden, um eine halbwegs vernünftige Laufzeit zu erreichen. Alles in allem auf seine Art nicht unamüsanter Erotikschund der unterhaltsameren Kategorie, aber nichtsdestotrotz Schund.
American Pie präsentiert: Die nächste Generation - Band Camp (2005)
Nachdem die erfolgreiche „American Pie“-Franchise 2003 mit dem Trilogie-Finale „American Wedding“ ihren würdigen Abschluss gefunden hatte, wurde zwei Jahre später unter dem „American Pie presents“-Banner mit „Band Camp“ eine billige DTV-Ablegerfranchise ins Leben gerufen, die lediglich die Thematik und das Mitwirken Eugene Levys, nicht jedoch die Qualität mit der Originalserie eint. Während die in der Folge jeweils im Jahrestakt produzierten „Next Generation“-Nachfolger „The Naked Mile“ und „Beta House“ ihren flächendeckenden Defizite zumindest mit einer enormen Potenzierung des nackte-Haut-Anteils entgegenwirken sollten, fällt der DTV-Erstling „Band Camp“ selbst auf diesem Sektor enttäuschend aus – zumal in der für die hiesige Veröffentlichung übernommenen R-Rated-Fassung – und stellt in allen übrigen Belangen ohne hin eine Totalkatastrophe dar: Schmerzlich vermisst man im storymäßig völlig an den Haaren herbeigezogenen „vierten Teil“, der einen als nervige Seann William Scott – Kopie durch die Szenerie zappelnden Tad Hilgenbrinck als Stifler-Bruder als neuen Protagonisten einführt, Darstellerensemble, Klasse und vor allem Witz der Kinoreihe. Ohne jegliche humoristischen Höhepunkte plätschert „Band Camp“ als langweilige, platte Qualitäts-Bruchlandung dahin, die ihrer Vorgänger alles andere als würdig ist.
Abseits gewohnter Teeniceromance-/Comedypfade versuchte sich Lindsay Lohan 2007 in „I Know Who Killed Me“ an einem Imagewechsel und sprang auf den florierenden „Saw“schen Torture-Porn-Zug auf. Als Mixtur äußerst derber perverser Folterferkeleien, deren die Gorehound-Fraktion anvisierende detailgenaue Darstellung in dieser Form für meine Begriffe eher unnötig und ekelhaft ist, mit atmosphärischen Mystery-Momenten kann der nicht herausragende, wohl aber sehr solide Unterhaltung bietende Thriller vor allem mit seiner wenngleich nicht neuen doch überaus fasinierenden Prämisse und einigen audiovisuelle Style-over-Substance-Highlights bietenden, von tollem Hardrock-Soundtrack untermalten Hochglanz-Stripszenen punkten und präsentiert Hauptdarstellerin Lohan mit einer schauspielerisch recht wackeren Leistung. Gar nicht schlecht.
Schule (2000)
Mit seinem mit deutschen Jungstars wie Daniel Brühl überzeugend besetzten 2000er Regiedebüt „Schule“ schuf Marco Petry eine nette, wenngleich inhaltlich kaum herausragende Durchschnitts-Teeniekomödie, die neben einem flotten Soundtrack und witzigen Momenten vor allem mit sich gegen Ende etablierender sympathischer Wehmuts-Atmosphäre in Bezug auf das Ende der sorglosen Schulzeit nach dem den Protagonisten des Films unmittelbar bevorstehenden Abi gefällt. Solide.
More Mercy (2003)
Unter dem Pseudonym Bob E.Brown schuf B-Murks-Legende Jim Wynorski 2003 mit dem von Kollege Albert Pyun produzierten Low-Budget-Erotikkrimi „More Mercy“ ein putziges filmisches Armutszeugnis, dessen unfreiwillige Komik und hochamüsante Grottigkeit in fast jeder Beziehung immerhin einen äußerst passablen Unterhaltungswert wohl nicht intendierter Facon generieren. Die holprige, gänzlich spannungs- und wendungsfreie Sparstory um einen mit Plastiktüte im Inselhotel wütenden Serienkiller glänzt mit derart unerirdischen Dialogen, dass man wahrlich nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll und rettet sich angesichts ihres vorhersehbaren, unterentwickelten 08/15-Handlungskonstrukts mit einer zumeist jeglicher Plot-Kohärenz entbehrenden Tittenparade divergierender optischer Attraktivität im Minutentakt über die Runden, um eine halbwegs vernünftige Laufzeit zu erreichen. Alles in allem auf seine Art nicht unamüsanter Erotikschund der unterhaltsameren Kategorie, aber nichtsdestotrotz Schund.
American Pie präsentiert: Die nächste Generation - Band Camp (2005)
Nachdem die erfolgreiche „American Pie“-Franchise 2003 mit dem Trilogie-Finale „American Wedding“ ihren würdigen Abschluss gefunden hatte, wurde zwei Jahre später unter dem „American Pie presents“-Banner mit „Band Camp“ eine billige DTV-Ablegerfranchise ins Leben gerufen, die lediglich die Thematik und das Mitwirken Eugene Levys, nicht jedoch die Qualität mit der Originalserie eint. Während die in der Folge jeweils im Jahrestakt produzierten „Next Generation“-Nachfolger „The Naked Mile“ und „Beta House“ ihren flächendeckenden Defizite zumindest mit einer enormen Potenzierung des nackte-Haut-Anteils entgegenwirken sollten, fällt der DTV-Erstling „Band Camp“ selbst auf diesem Sektor enttäuschend aus – zumal in der für die hiesige Veröffentlichung übernommenen R-Rated-Fassung – und stellt in allen übrigen Belangen ohne hin eine Totalkatastrophe dar: Schmerzlich vermisst man im storymäßig völlig an den Haaren herbeigezogenen „vierten Teil“, der einen als nervige Seann William Scott – Kopie durch die Szenerie zappelnden Tad Hilgenbrinck als Stifler-Bruder als neuen Protagonisten einführt, Darstellerensemble, Klasse und vor allem Witz der Kinoreihe. Ohne jegliche humoristischen Höhepunkte plätschert „Band Camp“ als langweilige, platte Qualitäts-Bruchlandung dahin, die ihrer Vorgänger alles andere als würdig ist.
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