"the Twilight Saga"

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"the Twilight Saga"

Beitrag von StS » 03.06.2009, 07:23

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Originaltitel: Twilight
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Catherine Hardwicke
Darsteller: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Billy Burke, Peter Facinelli, Elizabeth Reaser, Nikki Reed, Cam Gigandet, Rachelle Lefevre, Ashley Greene, Edi Gathegi, ...

Trailer:
http://www.imdb.com/video/imdb/vi1065091097/

„Twilight“ (2008) ist die Verfilmung von Stephenie Meyer´s gleichnamiger Novelle aus dem Jahre 2005, welche hierzulande unter dem Titel „Bis(s) zum Morgengrauen“ veröffentlicht wurde sowie das erste Werk der aus mehreren Romanen bestehenden und sich bis heute international höchst erfolgreich verkaufenden „Twilight Series“ markiert, in deren Zentrum die Liebesgeschichte zwischen dem Vampir Edward und der High-School-Schülerin Bella steht. Bei einer derart bekannten literarischen Vorlage, inklusive ihrer umfangreichen und bereits fest etablierten (sich vornehmlich aus weiblichen Teens zusammensetzenden) Fanbasis, versprach eine cineastische Adaption dieser geradezu unweigerlich, verhältnismäßig leicht zu einer äußerst lukrativen Geschäftsangelegenheit werden zu können – zumal die konkrete Umsetzung der Materie weit weniger kompliziert und aufwändig sein würde, als es zum Beispiel bei den „Harry Potter“-Streifen der Fall ist (etwa aufgrund der dort nötigen Masse an kostspieligen Spezial-Effekten)…

Schon früh hatte sich „Paramount Pictures“ die entsprechenden Rechte gesichert und bemühte sich fortan rund zwei Jahre lang, das Projekt (via „MTV Films“) auf die Beine zu bekommen – bloß wies das in jenem Hause konzipierte Skript letztlich schlichtweg zu viele Unterschiede zum Ausgangsmaterial auf, um noch guten Gewissens unter jenem Titel herausgebracht werden zu können, weshalb man infolge dessen auf eine Verwirklichung verzichtete, ebenso wie „Fox Atomic“ kurz darauf. 2006 gelang es dann aber Erik Feig, seines Zeichens ein Entscheidungsträger bei der Indie-Schmiede „Summit Entertainment“, einen Deal mit Meyer zu besiegeln, in welchem u.a. schriftlich fixiert wurde, der Vorlage im Rahmen der Umsetzung soweit möglich treu zu bleiben sowie die Schriftstellerin selbst aktiv in die kreativen Prozesse zu involvieren – und von dem Punkt an entwickelte sich alles deutlich reibungsloser: Als Regisseurin verpflichtete man Catherine Hardwicke („Thirteen“), welche sich schnell als eine ersprießliche Wahl erwies und das Werk schließlich mit einem rund 37 Millionen Dollar starken Budget im Rücken auf der Basis eines Drehbuchs von Melissa Rosenberg („Step Up“) realisierte…

An dem vorletzten November-Wochenende 2008 entlud sich dann die im Vorfeld per Medien-Hype sowie der freudigen Erwartung der Fans aufgestaute bzw. gebündelte Kraft dieses „Pop-Kultur-Tsunamis“ an der amerikanischen Box-Office und spülte binnen nur eines Tages annähernd die gesamten Produktionskosten in die Kassen der US-Lichtspielhäuser. Seitdem wurden weltweit knapp 380 Millionen Dollar allein im Zuge der Kinoauswertung eingenommen, worauf die ersten zwei Sequels („New Moon“ & „Eclipse“) nahezu augenblicklich grünes Licht erhielten. Wie seitens der Verantwortlichen erhofft sowie im Grunde genommen allgemein vorausgesehen, stellte „Twilight“ das Zielpublikum weitestgehend zufrieden, während die Mehrheit der „professionellen Kritiker“ eher unbeeindruckt reagierte – aus deren Reihen im Übrigen fast keiner jener genannten Haupt-Zuschauergruppierung entstammte. Mit genau diesem Dilemma, also einen Film vernünftig zu besprechen und zu bewerten, der definitiv nicht für einen gemacht wurde, sah ich mich (männlich, über 30 etc.) entsprechend ebenso konfrontiert – beileibe keine simple Aufgabe, sofern man sich dabei nicht viel zu leicht aus der Affäre ziehen bzw. die eigentlich ja unstreitig angebrachte Fairness einfach unter den Tisch fallen lassen will…

"I´d never given much thought to how I would die.
But dying in the place of someone I love seems like a good way to go…


Diese Worte, dargereicht in Gestalt eines Voiceovers der Hauptprotagonistin sowie begleitet von einer grandios gefilmten Sequenz, in welcher ein flüchtendes Reh durch ein unwegsames Waldgebiet huscht, eröffnen diese gleichermaßen moderne wie jugendfreie „the Covenant“-trifft-„Buffy the Vampire Slayer“-trifft-„Romeo & Juliet“-Emo-Teenie-Romanze. Das siebzehnjährige Mädel, welches eben jene zitierten Gedanken hegt, lernen wir im Folgenden nun erst einmal in aller Ruhe kennen: An und für sich wohnt Isabella „Bella“ Swan (Kirsten Stewart) bei ihrer Mutter Renee (Sarah Clarke) und dessen Ehemann Phil (Matt Bushell) im sonnigen Phoenix – doch um es den beiden zu ermöglichen, für längere Zeit gemeinsam durchs Land zu reisen, zieht sie kurzerhand zu ihrem alleinstehenden Vater (Billy Burke) ins kleine, verregnete und in Washington gelegene Städtchens Forks, in welchem jener der örtliche Sheriff ist. Eine Entscheidung, die viel über ihre Persönlichkeit aussagt: Ein Schulwechsel ist immer ein schwerer Schritt, aber zum Wohle des Glückes ihrer Mom ist sie dazu bereit – junge Damen in ihrem Alter denken und handeln meist deutlich ich-bezogener…

Trotz ihres Wunsches, möglichst keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen („I´m really kind of the more suffer-in-silence type“), entpuppt sich genau das jedoch rasch als eine eher unrealistische Hoffnung, gerade als (zudem auch noch sehr attraktiver) Neuzugang inmitten des laufenden Semesters – und so geschieht es entsprechend, dass sie doch recht schnell Anschluss sowie einige neue Freunde findet (u.a. Anna Kendrick, Christian Serratos und Justin Chon). So ziemlich alles verändert sich für Bella dann allerdings im Zuge eines einzigen Moments – und zwar als sie ihrem Mitschüler Edward Cullen (Robert Pattinson) begegnet, der sich mit seinen Adoptivgeschwistern (u.a. Kellen Lutz und Ashley Greene) nicht nur eine auffällige Blässe teilt, sondern mit ihnen ebenfalls eine weitestgehend abgeschlossene Einheit bildet, welche die meiste Zeit über lieber unter sich sowie an sonnigen Tagen gern auch mal fern der Schule bleibt. Vom ersten Blickkontakt an, stilsicher eingefangen in Zeitlupe, ist sie ihm quasi verfallen, fühlt sich äußerst intensiv zu ihm hingezogen – er dagegen reagiert unerwartet abweisend auf ihre Nähe, was sie zunehmend verunsichert und verwirrt. Einige Tage, mysteriöse Vorfälle und Recherchen später, versucht sie ihre Beobachtungen und gesammelten Infos (wie seine Aversion gegen Sonnenlicht, übermenschliche Schnelligkeit und Kraft, eiskalte Haut etc.) schließlich einen Sinn ergebend zusammenzufügen – und kommt auf jenem Wege zu nur einem „gescheiten“ Resultat: Edward muss ein Vampir sein!

Konfrontiert mit dieser direkt geäußerten Annahme, bestätigt er sie letzten Endes gar und weiht Bella infolge dessen in die Geheimnisse seiner Existenz ein – schlichtweg weil ihm bewusst wird, dass sie das bereits Erfahrene eher noch stärker zu ihm hinzieht als abschreckt: Er offenbart ihr, dass er 1918 gebissen wurde und sein Körper seither nicht mehr altert – sowie dass er und seine Familie, allen voran seine „Eltern“ Esme (Elizabeth Reaser) und Carlisle (Peter Facinelli), sich rein von Tieren ernähren, also grundsätzlich keinerlei menschliches Blut (mehr) trinken. Dieser „natürliche Trieb“ sei aber noch immer tief in ihnen verwurzelt – und speziell ihre Pheromone würden diesen Drang bei ihm forcieren, weshalb er nun auch die Befürchtung hegt, in ihrer Gegenwart ungewollt die Kontrolle verlieren zu können. Ungeachtet dieses Wissens empfindet sie allerdings weiterhin außerordentlich starke Gefühle für ihn, ganz gleich wer oder was er ist – und ihm ergeht es genauso, da er ebenfalls spürt, dass sie unverkennbar seelenverwandt sind. Überraschend herzlich und ernst gemeint wird sie daraufhin (quasi mit offenen Armen) im Hause der Cullens willkommen geheißen – nur Edward´s „Schwester“ Rosalie (Nikki Reed) betrachtet die Verbindung misstrauisch, und zwar aufgrund der damit einhergehenden potentiellen Gefahren und Konsequenzen für alle Beteiligte. Dass ihre Sorgen nicht unbegründet sind, stellt sich nur wenige Tage später heraus – nämlich als die Vampire Laurent (Edi Gathegi), Victoria (Rachelle Lefevre) und James (Cam Gigandet) auf der Bildfläche erscheinen, von denen letztere jüngst erst in der Gegend einige Menschen auf grausame Weise getötet hatten. Auch ihnen entgeht Bella´s besondere Ausstrahlung nicht – worauf ein erbitterter Kampf entbrennt…

Im Zentrum von „Twilight“ steht die Beziehung der zwei füreinander geschaffenen „Star-Crossed-Lovers“ (um ein erneutes Mal Shakespeare heranzuziehen), welcher die meiste Screen-Time und Aufmerksamkeit gewidmet wurde, die im Film aber (per se) leider nur eingeschränkt funktioniert. Dies liegt in erster Linie an ihrer formelhaften Beschaffenheit, welche sich in ihren Grundzügen einfach nicht genügend von vergleichbaren Hollywood-Liebesgeschichten abzuheben vermag. Ich weiß nicht, ob dem Buch das besser glückt – was ich mir allerdings gut vorstellen kann, da dort die Gedanken des Pärchens ihre Gesten und Entscheidungen zusätzlich anreichern. Hier hingegen vermisst man eine konkrete Vermittlung bzw. Veranschaulichung der eigentlichen Stärkeausprägung ihrer Verbindung: Sie wirkt nicht gebührend in die Tiefe reichend, geht oft nicht weit genug über innige Blicke und zaghafte Umarmungen hinaus. Da helfen auch die Voiceovers der Hauptfigur wenig, welche wohl in jene Kerbe schlagen sollten – ihrerseits aber, ohne die entsprechenden (von den Charakteren dargebotenen) „cineastischen Gegenstücke jener Zeilen“, in ihrer präsentierten Form zum Teil schon fast aufgesetzt und deplatziert anmuten. An den gecasteten Akteuren lag diese Verfehlung jedenfalls nicht, denn sowohl Kristen Stewart („the Messengers“/„Panic Room“) als auch Robert Pattinson („Cedric Diggory“ aus zwei der „Harry Potter“-Verfilmungen) machen ihre Sache anständig und verfügen zudem über die zum umfassenden Überzeugen nötige (zwar nicht explosive, allerdings deutlich spürbare) Chemie: Sie passen gebührend zueinander, bilden „ein nettes Emo-Pärchen“. Kristen trifft die Balance zwischen Souveränität und Verletzlichkeit perfekt, wächst konstant im Einklang mit ihrem Part und spielt diesen (im Gegensatz zu Robert den Edward) nicht völlig frei von Ironie – jener verkörpert seine (in gewisser Weise doch ein wenig eigenwillige) Rolle achtbar, wird ihrer angeblich „ach so berauschenden Aura“ insgesamt aber nur bedingt gerecht…

Den breit gefächerten Reihen der Zielgruppe werden mannigfache Anknüpfpunkte geboten, weshalb der Erfolg der Franchise leicht nachzuvollziehen ist: Im Rahmen der sich um zwei tendenzielle Außenseiter rankenden Story werden (u.a.) Dinge wie das Finden seines Platzes in dem „Mikrokosmos Schule“, Auswirkungen einer Scheidung, das sexuelle Erwachen sowie die (unverdorbene) erste große Liebe thematisiert, bei der die empfundenen Emotionen oft den klaren Verstand vernebeln. Teens schwärmen und träumen (noch) viel, sind nicht selten impulsiv oder melancholisch, suchen nach ihrer eigenen Identität, Anschluss sowie Perspektiven im Leben – und da passt die Integration von Vampirmythos-Elementen in ein solches inhaltliches Setting natürlich hervorragend. Geschickt werden jene Reize aufgegriffen, variiert und visualisiert: Neben ihrer generellen geheimnisvollen Ausstrahlung, inklusive äußerlicher Attribute wie die typische Blässe oder kräftige Augenfarben, ist die Existenz als Vampir im vorliegenden Fall nicht einmal mehr nur auf die Nacht begrenzt, denn sie verbrennen oder zerfallen bei direktem Kontakt mit Sonnenlicht nicht – stattdessen „funkelt und glitzert“ ihre Haut dann auffällig, was ursprünglich dem Anlocken menschlicher Beute diente. Nicht wirklich toll, der Effekt – aber immerhin originell. „Vampirismus-Puristen“ dürften sich wahrscheinlich über so etliche „herausgenommene Freiheiten“ erzürnen, zum Beispiel dass diese Exemplare keine langen Eckzähne aufweisen oder man sie offenbar nur per in Stücke reißen und ins Feuer werfen „töten“ kann – doch sind die Stimmen jener Leute meiner Meinung nach (grundsätzlich) durchaus problemfrei zu vernachlässigen. In „Blood & Chocolate“ wurde sich den Werwölfen 2007 nicht unähnlich angenähert – allerdings ist das den Verantwortlichen hier wesentlich besser gelungen. Apropos: Derartige Kreaturen gibt es in „Twilight“ wohl auch – bloß nicht gerade „offen“, sondern ausschließlich per Andeutungen am Rande. Sie kommen in Gestalt einer Gruppe US-amerikanischer Ureinwohner daher, deren Angehörige in einem Reservat nahebei wohnen und mit den Vampiren seit jeher verfeindet sind. Problematisch für Bella – und zugleich interessant fürs Sequel: Jacob (Taylor Lautner), ein Freund aus Kindertagen, ist einer von ihnen sowie demgemäß nicht unbedingt gut auf Edward zu sprechen…

Unverkennbar merkt man dem Film an, dass er den Auftakt einer cineastischen Serie bzw. Reihe markiert – nur hat man in dieser Hinsicht die Ideallinie zwischen „einführenden Beigaben“ (z.B. bestimmte Charaktere) und einer eigenständigen Plot-Entfaltung leider des Öfteren verfehlt. Skript-Autorin Melissa Rosenberg, die zuvor an TV-Hits wie „Dexter” oder „the O.C.“ mitgewirkt hat, mühte sich redlich, der Vorlage gerecht zu werden – doch bei einer Laufzeit von knapp 117 Minuten hätte man entweder mindestens eine weitere halbe Stunde benötigt oder konsequent einige Figuren weglassen sollen. So giert der geneigte Zuschauer förmlich nach ausgiebigeren Infos – etwa über Carlisle (solide: Peter Facinelli aus TV´s „Fastlane“), den mit Esme (schick: Elizabeth „Stay“ Reaser) verheirateten örtlichen Doktor und Oberhaupt der Cullen-Familie, über Rosalie, welche die willensstärkste der „Kinder“ zu sein scheint und von Nikki Reed (der jungen Verfasserin des „Thirteen“-Drehbuchs) überzeugend gespielt wird, oder Alice (unglaublich süß, nicht nur beim Pitchen mit gestrecktem Bein: Ashley Greene aus „Skateland“), welche die Zukunft vorauszusehen vermag. Letzteres ist „auch so eine Sache“, denn einige der Vampire verfügen über spezielle individuelle Fähigkeiten: Sie etwa kann eben diese Visionen heraufbeschwören, Edward indessen die Gedanken der Menschen lesen – nur Bella´s nicht. Diverse andere Personen, die im Buch mit Sicherheit mehr Beachtung erfahren, verbleiben eindimensional im Hintergrund, was so schlichtweg schade ist. Allgemein mutet der Verlaufsfluss ein wenig holprig und ungünstig abgestimmt an: In der ersten Hälfte wird im Prinzip zuviel Zeit benötigt, um ein vernünftiges Tempo aufzunehmen – während die andere dagegen einen zu überladenen Eindruck hinterlässt. Die drei Widersacher, also James (annehmbar: Cam „Never Back Down“ Gigandet), Victoria (heiß: Rachelle „Prom Wars“ Lefevre) und Laurent (okay: Edi „My Bloody Valentine“ Gathegi), greifen beispielsweise erst sehr spät direkt ins Geschehen ein, was ihnen die nötige „Kraft“ hinter ihren Taten bzw. Einwirkungen verwehrt. Demnach sind die finalen 60 Minuten zwar einigermaßen uneben – beinhalten aber den Großteil der Action, vergehen angenehm zügig und machen alles in allem relativ passabel Laune…

Im Grunde genommen schwankt „Twilight” permanent zwischen Licht und Schatten: Auf der einen Seite gibt es richtig üble Dialogzeilen, klaffende Logiklöcher (warum durchlaufen die Cullan-„Sprösslinge“ immer wieder das öffentliche Schulsystem, statt einfach Heimunterricht in Anspruch zu nehmen?) sowie Szenen reich an unfreiwilliger Komik (etwa als Bella das erste Mal in die Klasse tritt, dabei kurz vor einem Ventilator verharrt, wodurch Edward sie umso stärker „wittert“ und darauf „nicht gerade schmeichelhaft“ reagiert) – wohingegen sich auf der positiven Kehrseite der Medaille jedoch annähernd genauso viele erfreuliche Punkte und Eigenschaften entdecken bzw. verbuchen lassen, wie die wunderbar eingefangenen atmosphärischen Bilder des Cinematographers Elliot Davis („I am Sam“), welche Carter Burwell´s („No Country for Old Men“) Score inspiriert unterstreicht, dem überraschenden Verzicht auf die vordergründige Einbindung möglichst vieler massentauglicher Pop-Songs (trotz Bands wie „Paramore“ oder „Linkin Park“ auf dem Soundtrack) sowie verschiedene hochwertige Einstellungen und amüsante Momente. Zu letzteren gehören auf jeden Fall die Auftritte von Billy Burke („Untraceable“) als Bella´s Dad, welcher die wohl beste Performance des gesamten Ensembles sowie den gelungensten „Spruch“ des Streifens (Stichwort: Gewehr) beisteuert. Gleichermaßen erfüllen einige weitere Sequenzen ihre jeweils angedachten Zwecke ebenso ergiebig: Etwa das aus dem Trailer bekannte „Huckepack-Hinaufklettern“ eines Baumes, der schön arrangierte Tanz der zwei Verliebten zum Schluss (beim Prom) oder ein spektakuläres Baseball-Spiel inmitten eines Gewitters zum Klang des „Muse“-Krachers „Super Massive Black Hole“. Leider fällt aber (auch dabei) eine Sache negativ ins Auge bzw. Gewicht, die ich im Vorfeld so nicht erwartet hätte – nämlich die Qualität der Special Effects, welche durch die Bank weg statt Begeisterung eher ein unbeeindrucktes Achselzucken hervorrufen. Bei einem Budget von rund 37 Millionen Dollar hätte wesentlich mehr als das in dieser Beziehung Gebotene (u.a. einige Sprünge sowie verwischte Images bei der Veranschaulichung rascher Bewegungen) drin sein sollen – spontan wäre ich nach dem Sichten nur von zirka der Hälfte jener Summe ausgegangen…

Dem Inszenierungsstil Catherine Hardwickes („Lords of Dogtown“/„the Nativity Story“) sieht man deutlich an, dass sie eigentlich eine „Indie-Regisseurin“ ist: Ein zweischneidiges Schwert, denn u.a. dank ihrer meist in der direkten Nähe der jeweiligen Personen platzierten Kamera, um auf diesem Wege ein „intimeres Gefühl“ zu erzeugen, wird zwar eine innigere Verbindung zu den Figuren forciert, simultan aber bedauerlicherweise die „Tragweite“ der umgebenden Ereignisse ein wenig eingeschränkt und vernachlässigt. Unabhängig davon ist ihre abgelieferte Arbeit allerdings als „vollkommen anständig“ einzuschätzen. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass das Skript in nur knapp einandhalb Monaten verfasst wurde: Wahrscheinlich hätte man in die Adaption bzw. Ausgestaltung (gerade) solch eines „High-Profile-Materials“ doch etwas mehr Zeit investieren sollen – schließlich muten so manche Elemente (nun) unausgewogen gewichtet an und rufen einzelne inhaltliche Aspekte zudem eine auffallend oberflächliche Impression hervor, was in diesem Umfang (zumindest meiner Meinung nach) mit zusätzlicher Ruhe und Mühe durchaus vermeidbar gewesen wäre…

Zum Abschluss dieser Besprechung möchte ich jetzt noch kurz auf einige innerhalb der Handlung „verborgene“ Dinge eingehen, welche ich als ziemlich interessant sowie im Ansatz selbst annähernd kontrovers erachte: Unter ihrer Fassade dreht sich die Story in erster Linie um die Schwierigkeit, Abstinenz (Keuschheit) im jugendlichen Alter zu praktizieren – gerade wenn man verliebt ist und die Leidenschaft einen zu unterwerfen droht. Bella sind die potentiellen Konsequenzen ihrer Sehnsüchte bewusst, aber im Prinzip egal – Edward dagegen darf nicht konkret in Versuchung geführt werden, denn er könnte sich in einen „Rausch“ hineinsteigern und sie infolge dessen sowohl verwandeln als auch (wenn er sich in dem betreffenden Moment dann nicht weiter beherrschen kann) letzten Endes sogar töten, weshalb er fortan ihre „Menschlichkeit“ (Unschuld) mit aller Macht behütet. Trotz unsubtiler Metapher, wie ihre erste Begegnung im Biologie-Unterricht, greift der Film diese Punkte allesamt erstaunlich ernst auf. Ebenso ist in diesem Zusammenhang zweifellos die Tatsache zu erwähnen, dass Edward schon über 100 ist und ein minderjähriges Mädel begehrt. Wenn man unbedingt darauf aus ist, könnte man neben diesen pädophilen außerdem noch einige rassistische (mal auf die Rollen der Minderheiten achten) sowie gar inzestuöse Tendenzen anführen – es ist nämlich so, dass die „Stiefkinder“ im Hause Cullen jeweils untereinander (Liebes-)Pärchen gebildet haben. Geringfügig „kantig“ ist das Werk also doch, wenn man denn genau darüber nachdenkt – allerdings dürften wohl nur die Erwachsenen unter den Zuschauern dies bemerken, falls überhaupt…

Fazit: „Twilight“ ist eine optisch ansprechende, nett besetzte und weitestgehend unterhaltsame Bestseller-Verfilmung, welche ihr (primär aus weiblichen Teens bestehendes) Zielpublikum mit Leichtigkeit begeistern sollte, während die meisten anderen Betrachter indessen gewiss vor allem die zahlreichen Schwächen umso gravierender zur Kenntnis nehmen sowie sich schlichtweg zu alt für die präsentierte Materie fühlen dürften…

:liquid4:

Der Film ist inzwischen u.a. in Deutschland, GB und den USA sowohl auf DVD als auch Blu-Ray erhältlich.

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John Clark macht auch auf Teenievampir

Vom Film "Twilight" hörte man in den letzten Tagen des öfteren. Vampirfilm mit zwei relativ unbekannten jungen Darstellern. Mal sehen....

Inhalt:
Die 17jährige Isabella Swan zieht zu ihrem Vater Charlie nach Forks, einem kleinen verschlafenen Nest. Kaum in ihrer neuen Umgebung angekommen, wirft sie schnell ein Auge auf den verschwiegenen und geheimnisvollen Edward Cullen und entdeckt langsam sein düsteres und zugleich faszinierendes Geheimnis...

Als erstes, der Film hat einen guten Soundtrack und sieht optisch stets ansprechend aus. Die Atmosphäre des verregneten und zumeist nebeligen Kaffs wurde sehr gut eingefangen. Soviel mal zu den wirklich guten Punkten...

Darstellermässig wird hier wirklich kein hohes Niveau präsentiert. Isabella-Darstellerin Kristen Stewart machte auf mich den solidesten Eindruck. Edward-Darsteller Robert Pattinson, bekannt für eine Nebenrolle in zwei Harry Potter-Filmen, versucht wohl sein möglichstes. Jedoch wirkt sein Schauspiel auf mich eher anstrengend als geniessbar. Gut, Vampire sind ja auch nicht gerade die umgänglichsten. Der Rest des Casts kann man akzeptieren - soviel zu sagen haben alle anderen ja auch wieder nicht.

Der Film hat sicher seine Unterhaltungswerte. Zu sehen, wie Bella zum ersten Mal den Cullens eingeladen ist und sich als lebendes Stück Abendessen fühlt, war doch ganz witzig. Jedoch wirkt der aprupte Kurswechsel des Films von der kleinen Liebeshorrorkomödie zum blutigen Ernst dann ein wenig sehr ruckartig. Zudem blieb danach die Logik ein wenig sehr auf der Strecke. Optisch alles sehr ansprechend, jedoch bei weit weg von grossem Kino. Zugegeben, ich kenne die Bücher nicht. Jedoch hätten die Filmemacher die Wörter Sequel folgt auch gleich als erstes vor dem Abspann nennen können.

Fazit: Nettes kleines Filmchen, nicht schlecht, aber auch nicht gut. Höhepunkt dieses Abends war doch der Star Trek-Trailer zu Beginn. Zudem, der schon mal den Film "The Covenant" gesehen hat, wird sich fühlen, als erlebe er momentan ein Déja vu.

:liquid5:

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Hanni machte auch auf Teenie:

Zur Abwechslung fang ich heute mal hinten an und zwar beim Abspann, denn der steht imo exemplarisch für die kalkulierte Zielgruppenausrichtung dieses überall hochgehypten Teenie-Überraschungshits. Statt die düstere Atmosphäre des Films in den Abspann hineingleiten zu lassen, unterbricht man nämlich völlig ungeniert mit einem chart-effektiven R'n'B-Track (der sich im Nachhinein als "Radiohead"-Song herausstellt ;-)), der dann berechnend von einer chart-etablierten Linkin Park-Nummer abgelöst wird, um schlussendlich dann auch noch ins rebellische Nachwuchs-Punk-Lager mit einem Song von "Paramore" zu wechseln. 3 Teenie-Musikrichtungen auf einen Streich abgedeckt...ohne, dass die Musik in irgendeinem Zusammenhang zum vorherigen Film stehen würde selbstverständlich.

Und es wurde ein Hit! Das lag aber natürlich nicht nur am Abspann, sondern auch an der geschickt vermarkteten "Romeo & Julia"-Variante im massiv vergewaltigten oder - positiv ausgedrückt - runderneuerten Vampir-Genre. Exemplarisch für die zahmen Änderungen ist die Sache mit der Sonne......in jedem anderen Film zerfallen/verbrennen die Blutsauger im Angesicht der Sonnenstrahlen.....in "Twilight" fangen sie an süß zu glitzern. Ja ne is klar...

Dabei ist die Idee von vegetarischen Vampiren, welche sich nur von Tieren ernähren eigentlich sehr interessant. Doch letztendlich läuft man mit Hochhaus-großen Scheuklappen an der perfekten Vorlage vorbei und schießt den Ball mit einer in höchstem Maße konventionellen Love-Story mit Brachialwucht ins Aus. Das Herz-Schmerz-Geturtel zwischen einer recht ordentlich aufspielenden Kristen Stewart und dem schwer überschätzten Robert Pattinson entfacht kein Feuer, sorgt eigentlich noch nicht mal für einen Funkensprung, was in erster Linie daran liegt, dass es sich um eine urkonventionelle Love-Story handelt, die sich der gute Shakespeare schon vor weit über 400 Jahren ausdachte und der man trotz der interessanten Ausgangsidee letztendlich gar nichts Originelles hinzuzufügen weiß. Im Gegenteil sogar, denn der Film vermittelt die Disney-Werte der prüden Amerikaner aggressiver, wie es jeder Disney-Film der letzten 20 Jahren gemacht hat. Kein Sex vor der Ehe, kein körperlicher Kontakt, am besten noch nicht mal ein Kuss....das alles ist für die nichtsahnende Zielgruppe subtil in den Vampir-Mensch-Konflikt gepackt, den aber jeder 18-Jährige als massiven Werte-Holzhammer entlarven kann. Auch das steht im grellen Gegensatz zu allem, was den Vampir-Mythos ausmacht, denn der lebt seit literarischen Entstehung vom ungebremsten Ausleben sexueller Fantasien.

Auch sonst weiß man die Blutsauger-Thematik nicht in irgendeiner Weise originell zu nutzen...warum die vegetarischen Vampirfamilien sich vor den Menschen verstecken müssen, wird zu keinem Zeitpunkt ersichtlich. Vielleicht weil sie in der Sonne glitzern? So what? Nur ein Beispiel, dass die zahlreichen Änderungen des Ausgangsgenres einfach ins Leere, bzw. in ziemlich deftige Logiklöcher hinauslaufen. Da bringt's auch nichts, dass ein verfeindetes Werwolfvolk angedeutet wird, welches noch wirkungsloser verpufft, als die gesamte Vampirsippe zusammen. Kommt erst im zweiten Film....jaja, von mir aus, aber was hat's dann im ersten zu suchen? Das Finale ist einigermaßen spannend, aber im Prinzip auch in hohem Maße einfalls- um nicht sogar zu sagen hilflos. Ein böster Hunter-Vampir, der die Spur der Geliebten überall wittern kann und dank ihrem intensiven Geruch auch nie wieder an was anderes denken wird, als die Gute zu beißen...natürlich alles vollkommen ironiefrei und mit Schmerz-verheulten Emo-Phrasen präsentiert. Wie gesagt, weit entfernt von Originalität und irgendwie hilflos im wüst zusammengeklauten Fantasy-Mix...hätte man nicht die Werwölfe dafür nehmen können, wo die doch eh den ganzen FIlm über nix zu tun haben?

Anyway, immerhin ist das vorhersehbare Finale recht spannend anzusehen und man hat sich sogar einige erwähnenswerte Kampfchoreographien aus dem Ärmel geschüttelt bzw. aus vielen anderen Filmen gezogen. Auch hier regiert letztendlich der Ideenklau, von "Matrix" bis hin zu "Blade"...uninspiriert und immer schlechter als im Original, ideenlos reingeschustert wie die Werwölfe. Aber sieht halt cool aus und gefällt sicher den armen Jungs, die von ihren Freundinnen in den FIlm geschleppt wurden und so wenigstens am Ende ein wenig Action zu sehen kriegen. Der Abschluss des ersten Teils einer Quadrilogie (!) sorgt dann nochmal für verträumte Frauengesichter und es grenzt an ein Wunder, dass nicht Kai Pflaume im nächsten Moment ins Bild springt. Nur die Liebe zählt...aber nur die jugendfreie natürlich...wieder was dazu gelernt ;-)

Optisch ist der Teenie-Kracher allerdings das, was er inhaltlich will, aber zu keinem Zeitpunkt schafft, nämlich eine über weite Strecken recht interessante Angelegenheit. Einen Close-up-dominierten Independent-Style im Vampir-Genre einzusetzen wirkt größtenteils äußerst frisch und gibt dem Film einen eigenständigen, memorablen Look. Nur ganz selten wird der Bogen etwas zu selbstzweckhaft überspannt. Auch die beschleunigten Vampir-Bewegungen mit Blur-Effekt wirken eher suboptimal, passen aber dennoch zum Wannabe-Low-Budget-Look.

Musikalisch setzt man auf hübsches Gothic-Geklimper und Teenie-Rock, kalkuliert und leider wieder recht mutlos, was im Abspann dann seine traurige Klimax findet.

Wenn die Chart-Mucke dann verstummt ist, bleibt der Eindruck einen weit über die tatsächliche Größe gehypten Film gesehen zu haben, der viele großartige Ansätze vereint, aber so gut wie gar keinen konsequent umsetzen kann. Was übrig bleibt ist eine 08/15-Love-Story in einem außergewöhnlichen Look, die haufenweise Potenzial verschenkt und am Schluss zur zusammengeschusterten, seelenlosen und vorhersehbaren Actionhatz verkommt, die genauso kalkuliert wirkt, wie der ganze Rest. Dazu gesellt sich die haushohe Moralkeule, welche den faden, mutlosen Gesamteindruck nochmal fett unterstreicht. Ein ordentlicher Film für die Teeniegeneration, dessen wahre Identität aber jeder erwachsene Mensch entlarven dürfte: nämlich die uninspirierte, nichtssagende x-te Auflage einer Liebesgeschichte ohne Höhen und mit gleich mehreren Tiefen...
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New Moon

Beitrag von StS » 03.06.2009, 07:25

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Originaltitel: the Twilight Saga: New Moon
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Chris Weitz
Darsteller: Kristen Stewart, Taylor Lautner, Robert Pattinson, Billy Burke, Ashley Greene, Michael Sheen, Dakota Fanning, Rachelle Lefevre, Peter Facinelli, Jackson Rathbone, Elizabeth Reaser, Anna Kendrick, Michael Welch, Kellan Lutz, Nikki Reed, Graham Greene, Edi Gathegi, Tinsel Korey, Cameron Bright, Noot Seear, ...

Trailer:
http://www.apple.com/trailers/summit/newmoon/

„the Twilight Saga: New Moon“ (2009) ist die Verfilmung des zweiten Romans aus Stephenie Meyer´s (mit mehr als 40 Millionen verkauften Exemplaren) ungemein erfolgreichen Jugendbuch-Reihe: Im September 2006 erschienen, vermochte sich das (literarische) Werk über 47 Wochen lang auf der „New York Times“-Bestseller-Liste zu halten und wurde hierzulande unter dem Titel „Bis(s) zur Mittagsstunde“ veröffentlicht, worauf die US-Independent-Schmiede „Summit Entertainment“ – ebenso beruhigt wie beflügelt von den überaus lukrativen Zuschauerzahlen des 2008er Vorgänger-Films – schließlich rund 50 Millionen Dollar in die Realisierung der hier nun vorliegenden sowie von unzähligen Fans der Franchise im Vorfeld sehnsüchtig erwarteten Kino-Adaption investierte. Im Grunde genommen mit der gesamten (inzwischen vertraut gewordenen) Besetzung wiederum mit von der Partie, zusätzlich ergänzt um einige interessante Erweiterungen des Figuren- Schrägstrich Cast-Ensembles, sowie ein erneutes Mal auf einem Skript Melissa Rosenbergs basierend, ging das Projekt relativ zügig (ein knappes Jahr vor seiner letztendlichen Premiere) in Produktion – dieses Mal allerdings unter der Regie des „Cambridge Trinity College“-Absolventen Chris Weitz, welcher (unter nie umfassend zufriedenstellend kommunizierten Umständen) die Nachfolge Catherine Hardwickes übernahm sowie zuvor die beiden Bestseller „About a Boy“ (2002) und „the Golden Compass“ (2007) für die große Leinwand in Szene gesetzt hatte…

Unabhängig aller auf sie einwirkenden (belastenden und unweigerlich diverse Gefahren mit sich bringenden) Umstände, welche in erster Linie aus seiner „Natur“ als Vampir resultieren, sind Bella Swan (Kristen Stewart) und Edward Cullen (Robert Pattinson) am Anfang dieser Geschichte noch immer zwei einander wahnsinnig liebende „Star-Crossed-Lovers“. Nicht nur in Anbetracht ihrer bevorstehenden Volljährigkeit macht sie sich jedoch zunehmend Gedanken über die „generelle Vergänglichkeit der Menschen“ – schließlich könnte er im Prinzip „endlos“ leben (er ist jetzt schon über 100) und würde dabei obendrein permanent den Körper eines Siebzehnjährigen beibehalten, während sie indessen mit jeder Sekunde kontinuierlich altert. Auf solchen Ängsten basierend, zum Beispiel wie genau sich das wohl mit der Zeit auf ihre Beziehung auswirken wird (mal ganz abgesehen von ihrem Traum, ewig mit ihm zusammenbleiben zu wollen), hegt sie nun den innigen Wunsch, von ihm ebenfalls in einen Vampir verwandelt zu werden – etwas, das er allerdings strikt ablehnt, da ihm die Schattenseiten seiner Existenzform durchaus gewahr sind…

Auf der Feier zu Ehren ihres 18. Geburtstags (im Hause der Cullens) geschieht es dann jedoch, dass sie sich beim Öffnen eines Geschenks am umhüllenden Papier schneidet – und diese kleine (so entstandene) Wunde reicht bereits aus, um den „Beute-Instinkt“ der Anwesenden abrupt anzuregen, worauf Jasper (Jackson Rathbone), der für diesen „Reiz“ Empfindlichste aus ihren Reihen, nur mit beträchtlicher Mühe davon abgehalten werden kann, über sie herzufallen. Obgleich Bella den Vorfall sofort als Argument im Sinne ihres Begehrens verwendet, sieht Edward das weiterhin aus seiner abweichenden (grundlegenden) Position heraus und fasst daher kurzerhand den (schmerzhaften, wohl aber notwendigen) Entschluss, sich vollständig aus ihrem Leben zurückzuziehen, um sie auf diesem Wege vor größerem Schaden zu bewahren – und so verlassen er und seine Familie wenig später das kleine (in Washington gelegene) Städtchen Forks, um zugleich auch jenem Tag zuvorzukommen, an dem jemand ihr „ausbleibendes Altern“ mal aktiv zu hinterfragen beginnt…

Augenblicklich stürzt Bella diese Entscheidung (seelisch) in ein tiefes, depressives Loch, aus dem sie weder ihre Freunde (u.a. Anna Kendrick) noch ihr fürsorglicher Dad (Billy Burke) mehrere Monate lang herausholen können. Ihr Verhalten geht sogar so weit, dass sie sich bewusst in Gefahrensituationen bringt, da Edward ihr in solchen (quasi als sie vor Unheil bewahrende „Stimme der Vernunft“) erscheint – offenbar die einzige Möglichkeit, ihm irgendwie nahe zu sein. Erst die Freundschaft mit Jacob (Taylor Lautner), einem Bekannten aus Kindertagen, der einem in der Region ansässigen Stamm Amerikanischer Ureinwohner angehört, verleiht ihr erneut einen gewissen Halt – doch auch diese Verbindung fördert schon bald verschiedene Probleme zutage, denn zum einen hat sich Jacob längst unsterblich in sie verliebt, während ihr Herz aber noch immer für Edward schlägt, zum anderen trägt er ebenso ein „dunkles Geheimnis“ in sich, da es sich bei ihm und einigen seiner Stammesbrüder in Wahrheit um Werwölfe handelt, die seit jeher mit den Vampiren verfeindet sind…

Wie Jacob ihr (eines Tages) berichtet, haben sich seine Vorfahren dem Schutz der Menschen verschrieben – eine seit Generationen gepflegte Aufgabe und Tradition, welche zugleich auch das Fundament des mit den Cullens vereinbarten „Waffenstillstands“ markiert. Im Zuge seiner Ausführungen informiert er sie des Weiteren darüber, dass sich gegenwärtig zwei gefährliche Blutsauger in der Gegend aufhalten würden, welche sich (im Gegensatz zu der genannten Familie) auf „klassische Weise“ ernähren und entsprechend für so manch einen Mord in jüngster Zeit verantwortlich seien: Laurent (Edi Gathegi) und Victoria (Rachelle Lefevre). Da letztere unerbittliche Rache für den „Tod“ ihres Partners geschworen hat, an dem Edward und sie ja damals mit beteiligt waren, realisiert Bella sofort, dass sie in akuter Gefahr schwebt – bloß hindert sie ihre aufgewühlte Gefühlswelt an einer optimalen Reaktion darauf. Stattdessen bemüht sie sich, ihre Emotionen irgendwie wieder zu ordnen, wobei sie und Jacob sich allmählich näher zu kommen anfangen – bis sie ausgerechnet dann die Nachricht erhält, dass Edward (durch eine Verkettung unglücklicher Umstände) dem Irrglauben verfallen sei, sie wäre ums Leben gekommen, weshalb er nun selbst darauf aus ist, seine Existenz zu beenden, was nur durch die (in Italien residierende) „Vampir-Obrigkeit“ gewährt und ausgeführt werden kann. Ein Wettlauf gegen die Zeit entbrennt, der schon bald wesentlich weitere Kreise zieht und sich fortan (in einem nicht unerheblichen Maße) auf die Zukunft aller Involvierten auswirken soll…

Stephenie Meyer ist es mit ihrer „Twilight Saga“ gelungen, sowohl den Zeitgeist als auch den Nerv einer sich genau nach Eskapismus dieser Art sehnenden (vornehmlich aus weiblichen Teenagern bestehenden) Zielgruppe zu treffen – und egal wie man nun selbst zu dem betreffenden Ausgangsmaterial, seiner inhaltlichen wie qualitativen Beschaffenheit sowie dem unweigerlich mit der Franchise verbundenen Fan- und Medien-Hype stehen mag, gebührt diesem ganzen Phänomen der heutigen Pop-Kultur (aus diversen Gründen) unzweifelhaft eine (faire) Menge Anerkennung und Respekt. In meiner Besprechung des ersten Teils verglich ich das Anlaufen jenes Films in den amerikanischen Lichtspielhäusern mit einem „Tsunami“, dessen Kraft durch die Erwartungen des Publikums im Vorfeld extrem aufgestaut bzw. gebündelt worden war: Allein in den USA wurden am Startwochenende knapp 70 Millionen Dollar in die Kino-Kassen gespült – weltweit spielte der Streifen insgesamt rund 385 Millionen ein. Und nun mal zum Vergleich: Für das Erreichen letzterer Summe benötigte „New Moon“ nach seinem Anlaufen keine zwei Wochen – inklusive des Übertreffens aller als „realistisch“ angesehenen Prognosen sowie des Aufstellens einiger Box-Office-Rekorde entlang des Weges! Tatsachen, vor denen ich meinen (imaginären) Hut ziehe. Es ist klar, dass Streifen wie diese (siehe z.B. auch „Transformers“ oder „High School Musical“) nicht für die Kritiker, sondern primär für die Fans gemacht werden: Sie sind nicht darauf aus, Preise zu gewinnen (außer vielleicht jene, welche die Zuschauer selbst vergeben, wie etwa die „MTV Movie Awards“), und gelten demgemäß als „Critic-Proof“ (sprich: negative Reviews üben nahezu keinerlei Einfluss auf die Ticket-Verkaufszahlen aus). Vor eben diesem Hintergrund, ebenso wie den beiden Gegebenheiten, dass ich (männlich, über 30 etc.) definitiv nicht der Zielgruppe angehöre sowie die Adaption des Vorgänger-Buches eher mäßig fand, war es mir nun also einigermaßen problemlos möglich, mich diesem Sequel hier relativ neutral anzunähern und mich dabei strikt auf das vorliegende Werk an sich zu konzentrieren…

Von der allerersten Szene an, in welcher Bella in einem Traum auf sich selbst im Herbst ihres Lebens trifft, während Edward noch immer den Körper eines Siebzehnjährigen vorweisen kann, er ihr aber dennoch treu zur Seite steht, ist man sich Meyer´s Handschrift (erneut) auf Anhieb bewusst – nämlich zeitlose Themen (wie die Angst vorm Erwachsenwerden oder dem Verlust jugendlicher Schönheit, gepaart mit dem Hinweis, dass die inneren Werte viel wichtiger seien) in einer modernen und weitestgehend überstilisierten Form (im Gewand einer mit Fantasy-Elementen angereicherten Geschichte) zu präsentieren. In Bella´s Alter, innerhalb des ersten Jahres ihrer bislang intensivsten Beziehung, ist sie fest davon überzeugt, ewig mit Edward zusammenbleiben zu wollen – im wahrsten Sinne des Wortes. Aus seiner Erfahrung heraus vertritt er jedoch die Überzeugung, dass die Schattenseiten eines solchen Entschlusses, welchen sie in seiner Gänze aktuell überhaupt noch nicht realistisch zu erfassen vermag, klar überwiegen würden, weshalb er sich dagegen sträubt und sie schließlich sogar verlässt – und zwar zu ihrem eigenen Schutz und Wohl, nicht etwa weil er plötzlich irgendwie weniger für sie empfindet. Dinge wie der Wunsch, möglichst jede Sekunde in der Nähe des Partners sein zu wollen, oder überzogen wirkende emotionale Reaktionen auf bestimmte Einwirkungen, sind untrennbar mit einer jungen Liebe verbunden – und genau das vermittelt der Film (getreu der zuvor beschriebenen Herangehensweise) überaus treffend. Was mir dabei sehr zusagte, war dass im „Moment des Abschieds“ (schön stimmig im Wald angesiedelt, kurz nach dem Vorfall auf der Geburtstagsfeier) nicht offensiv „auf die Tränendrüse gedrückt“ wurde – stattdessen verdeutlicht genau diese Auslegung jener Stelle den „Schock-Zustand“ Bellas nach dem Erfahren seiner Entscheidung meiner Meinung nach perfekt. Erst als ihr alles (etwas später) umfassend bewusst wird, kehrt der Schmerz an die Oberfläche – ihre nächtlichen Schreie sind eindringlich, die Ohnmacht ihres Dads, seiner Tochter beim Lindern ihres Leids nicht behilflich sein zu können, zudem für jeden nachempfindbar…

Rund drei Monate lang zieht sich Bella daraufhin, inspiriert veranschaulicht durch eine nett anzusehende Kamerafahrt, von ihrer Umwelt und ihren Mitmenschen zurück – gibt sich ihren (sie peinigenden) Emotionen hin. Ihre Gefühlswelt wird dabei u.a. in Gestalt diverser E-Mails nach außen getragen, welche sie (einem Tagebucheintrag gleich) an Edward´s Halbschwester Alice (Ashley Green) schreibt. Der Kummer brennt tief – bloß erreicht man ja irgendwann stets einen Punkt, an dem man versucht, wieder in den Alltag zurückzukehren: In dieser Phase angelangt, beginnt sie erneut den Kontakt zu ihren „alten“ Schulfreunden zu suchen – bis sie eines Abends allerdings (per Zufall) feststellt, dass ihr Edward immer dann erscheint, wenn sie sich in Gefahr begibt. Seine vorgebrachten Warnungen sind ihr egal – fortan geht es ihr nur noch um das Gefühl seiner Nähe, weshalb sie prompt zu einer Art „Adrenalin-Junkie“ avanciert: Klar mutet es eher belustigend an, wenn sie auf einmal mit einem Motorrad durchs Gelände braust, die Gesellschaft zwielichtiger Typen sucht oder gar von einer Klippe hinab in die tosende See springt, doch ist das unterm Strich ja nichts weiter als eine (dem konzeptionellen Rahmen entsprechende) „Übersteigerung“ der allgemeinen Beobachtung, dass Personen in einer vergleichbaren Situation (Stichwort: Verlust der ersten großen Liebe) nur selten rational denken und handeln. Sie kann einfach nicht loslassen. Im Buch dagegen ist es wohl so, dass sie ausschließlich Edward´s Stimme hört – seine visualisierte bzw. gezeigte „geisterhafte Nähe“ muss demnach als ein Zugeständnis ans Publikum gewertet werden, was so aber absolut in Ordnung ist, da es ansonsten wesentlich schwieriger gewesen wäre, ihre „epische Liebesgeschichte“ (in diesem Film hier, unabhängig der Gesamt-Reihe) fortzuführen, wenn einer der beiden für mehr als die Hälfte der Laufzeit überhaupt nicht auftaucht. Trotz allem funktioniert dieses Vorgehen nicht unbedingt optimal: Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn man (parallel dazu) einige seinen „Alltag“ (u.a. sein Umgehen mit der Situation) aufzeigende Szenen mit eingebaut hätte – denn ohne einer echten Kenntnis des Ausprägungsgrads seiner Leiden wirkt seine Rückkehr ins Hauptgeschehen im finalen Akt (inklusive seines „Todeswunschs“) zu abrupt, schlichtweg weil man nicht „dramatisch genug“ (auf eine sich steigernde Weise) an sie herangeführt wurde…

Beim Verfassen von „New Moon“ diente Meyer Shakespeare´s „Romeo & Juliet“ als eine Quelle der Inspiration – etwas, um das übrigens keinerlei Geheimnis gemacht wird. Alle klassischen Zutaten sind vorhanden: Eine unglückliche Liebe, aus der irgendwann ein (als letzter Ausweg angesehener) Suizid-Gedanke erkeimt, ebenso wie zwei (eigentlich) seit jeher miteinander verfeindete „Familien“ – nämlich die Cullens und der ortsansässige Indianer-Stamm, von denen einige Männer ein Gen in sich tragen, das es ihnen ermöglicht, sich ab einem gewissen Alter in rund zwei Meter große „Wolfs-Kreaturen“ zu verwandeln. Einer dieser ist Jake, den Bella ja schon aus Kindertagen kennt: In seiner Gegenwart löst sie sich zunehmend aus ihrer gewählten Isolation – wobei er sich indessen bemüht, ihr über die Trennung hinwegzuhelfen, sowie er zugleich seine eigene (anfänglich weitestgehend unerwiderten) Gefühle (ihr gegenüber) in den Griff zu bekommen versucht. Er ist nicht so kühl und reserviert wie die Vampire – höchstens wenn er mit seinen „Artgenossen“ unterwegs ist. Er zeigt Bella bestimmte „Alternativen“ auf, welche an sich (speziell nach dem Lüften seines Geheimnisses) gar nicht mal so unterschiedlich anmuten: Auch das „Wolf-Pack“ bildet eine harmonische Einheit verschiedener Personen und nimmt sie in ihrer Mitte auf, als Jacob sich aktiv für sie einsetzt – aber (wie bei den Cullens) markiert ihre „animalische Natur“ gleichermaßen eine Gefahr für Außenstehende (wie sie), u.a. da einer von ihnen selbst mal seine Freundin (Tinsel Korey) im Zuge eines Wutanfalls (ungewollt) im Gesicht durch einen „Prankenhieb“ entstellt hat. Zudem sind sie es, welche die Menschen (bzw. in erster Linie Bella) nun fortan vor Laurent (Edi Gathegi) und Victoria (Rachelle Lefevre) beschützen, denen (seitens des Skripts) jedoch leider bloß eine „Randposition“ eingeräumt wurde – weshalb sie immer nur kurz auftauchen und dann jeweils für ein wenig „Action“ sorgen, ohne weiter gefordert zu werden. Insbesondere im Falle Rachelles („Prom Wars“) empfand ich das als ungeheuer schade, da sie über eine tolle Ausstrahlung verfügt und den Part makellos meistert – weswegen es mich umso gravierender ärgert, dass sich die Verantwortlichen bei „Summit“ (aus wiederum recht diffusen Gründen) dazu entschlossen haben, die Figur im nächsten Sequel umzubesetzen (so sehr ich Bryce Dallas Howard („the Village“), ihre Nachfolgerin, generell auch schätzen mag)…

Erneut wird das „zentrale Dreier-Gespann“ (Edward/Jacob/Bella) von den Jung-Stars Robert Pattinson („Remember Me“), Taylor Lautner („Valentine´s Day“) und Kristen Stewart („the Messengers“) verkörpert – und es ist erfreulich zu vermelden, dass ihre Chemie untereinander, unabhängig ihrer fern von „Oscar“-reifen Performances, nach wie vor stimmt. Taylor hat sich für seine (wesentlich mehr Screen-Time aufweisende) Rückkehr einen stattlichen Zuwachs an Muskelmasse antrainiert, zeigt seinen gestählten Oberkörper relativ häufig (ein solcher Moment (nach einem Motorrad-Unfall) stellt dabei übrigens eine der Speerspitzen der unfreiwilligen Komik dar) und trägt außerdem irgendwann endlich mal eine anständige Frisur zur Schau – bloß mangelt es ihm an Charisma, die Rolle (sowohl im Bereich des „schwärmenden Kumpels“ als auch in dem des „kämpferischen Beschützers“) umfassend zu tragen. Kristen agiert achtbar – doch die reich an Klischees daherkommende Beschaffenheit ihres Parts macht ihr auf diesem Gebiet durchaus etwas (evident) zu schaffen. Zum Glück spielt sie die zehrenden Emotionen meist verinnerlicht, nicht nach außen getragen – was es dem Publikum erleichtert, eigene Gefühle besser auf sie projizieren (bzw. diese nachzuempfinden) zu können. Robert nimmt man die über 100 Jahre an gesammelten Erfahrungen Edwards zwar noch immer nicht ab – dennoch ist seine Darbietung insgesamt okay, selbst wenn es bei ihm kaum übers Posen hinausgeht. Er lächelt sogar mal, als er Bella am Ende (in der Toskana, bei den „Volturi“) endlich wieder in die Arme schließen kann! Apropos Italien: Nach einer leichtsinnigen Aktion Bellas, bei der sie beinahe ertrinkt, worauf er sie (mit einem gewissen Zutun von Jacob) für tot hält, will er dort die Obrigkeit seiner Spezies aufsuchen, um von ihnen „erlöst“ zu werden. Als ihr Anführer wurde der britische Charakter-Mime Michael Sheen („Frost/Nixon“) gecastet, der nach seinem Stelldichein als Anführer der Lykaner im dritten „Underworld“-Streifen vorliegend nun also quasi „übergelaufen“ ist: Gut aufgelegt, verschmitzt und bedrohlich zugleich, ist sein Auftritt einfach köstlich beizuwohnen. Als seine eiskalte Dienerin Jane steht ihm zudem die fast schon erwachsen gewordene sowie ihr Talent einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellende Dakota Fanning („Man on Fire“) zur Seite. Es wäre toll gewesen, wenn man ihnen zusätzliche Zeit und Aufmerksamkeit innerhalb der Geschehnisse zugestanden hätte – denn mit ihnen gewinnt der Film merklich an Klasse…

Wie bereits „Twilight“ zuvor, so verfügt auch „New Moon“ über eine ruhige, unüberhastete (keinesfalls unangenehme) Erwählweise, welche im Rahmen ihrer Entfaltung innerhalb des knapp 130 Minuten umspannenden Verlaufs aber gleichermaßen (im Hinblick auf die Gewichtung der einzelnen inhaltlichen Elemente) etwas „unausgewogen“ anmutet: Im Grunde genommen gehört (erneut) mehr als die erste Hälfte allein den Beziehungsgeflechten unter den Haupt-Protagonisten – bis die drohenden Gefahren imminenter zum Vorschein treten und die ganze Angelegenheit im Zuge dessen spürbar an Fahrt gewinnt. Den Anfang markiert Laurent´s Rückkehr, welche im Übrigen mit der Einführung des „Wolf-Packs“ einhergeht – doch es ist erst Victoria´s großer Auftritt, der das Werk (zu Beginn des finalen Drittels) auf ein „neues Level“ hebt: In dieser perfekt arrangierten, hervorragend bebilderten sowie von dem Thom Yorke Song „Hearing Damage“ wunderbar stimmig untermalten Sequenz greift jene zuerst ein von Charlie (Burke) und dessen Kumpel Harry (Graham Greene) geführtes Suchkommando an, worauf sie von den Wölfen durch den Wald bis hin zum Meer gehetzt wird, während Bella zugleich nahebei (selbst) eine Klippe betritt, um sich von dieser zu stürzen – und dass sich beide kurz darauf gar für einen flüchtigen Augenblick unter Wasser „begegnen“, bevor Jacob sie in letzter Sekunde retten kann, krönt diesen Höhepunkt des Streifens schließlich vollends. Von dem Punkt an geht alles sehr schnell – bloß (wie schon in jener Phase des Vorgängers) leider ein Tick zu übereilt: Da Alice Bella in einer Vision hat sterben sehen, reist sie an und gerät prompt (leicht) mit Jacob aneinander, welcher dann wiederum Edward´s „Todeswunsch“ (durch einen (per Telefon) an ihn gerichteten Satz) auslöst – weshalb die zwei Frauen rasch einen Flieger nach Europa besteigen, um ihn genau davon abzuhalten. Die gesamten Szenen dort, inklusive des temporeichen Wettlaufs gegen die Zeit (u.a. durch die engen Gassen einer mit hunderten (in Rot gehüllten) Prozessions-Teilnehmern bevölkerten Altstadt) sowie der folgenschweren Begegnung mit den „Volturi“, sind unterhaltsam und straff erzählt – aber (nicht bloß im Vergleich zu allem davor) einfach zu kurz geraten! Liebend gern hätte ich in diesem Akt noch zirka 10 zusätzliche Minuten mit Sheen, Fanning und der (ebenso reizenden wie eine lebhafte Energie aufweisenden) Ashley Greene („Summer´s Blood“) verbracht…

Auch dieses Mal lag es an Drehbuch-Autorin Melissa Rosenberg (TV´s „Dexter“), Meyer´s Roman einer Kino-Adaption angemessen aufzuarbeiten bzw. in Form zu bringen – mit einem ähnlich zweischneidigen Ergebnis: Ihr Skript repräsentiert das Buch ziemlich gut – was simultan allerdings bedeutet, dass weder die Dialog-Qualität sonderlich weit übers Triviale hinausreicht noch einem in Anbetracht der geballten melodramatischen Zusätze je in irgendeiner Weise der Begriff „Subtilität“ in den Sinn kommt. Die aktuelle jugendliche Generation mag vielleicht nicht die cleverste sein, doch bin ich mir sicher, dass selbst ausgedehnte Teile jener Zielgruppe die zu vermittelnde Botschaft verstanden hätten, ohne dass man sie ihnen förmlich „mit dem Holzhammer einprügelt“, so wie das hier (offenkundig) der Fall ist. Das konsequente wie permanente Übersteigern der Emotionen (bis hin zum „Shakespeare-esken“ Selbstaufopferungs-Drang) geht allerdings klar auf Meyer´s Kappe, ist also keineswegs Melissa´s Verschulden – ebenso wenig wie das konstante Hinauszögern bestimmter Dinge, also das kontinuierliche Hinhalten des lechzenden Lesers bzw. Zuschauers (und das nicht nur, weil es sich ja erst um die zweite Folge einer mehrteiligen Reihe handelt). Trotz der stürmischen Emotionen, Vampire und Werwölfe sucht man Sex und echten Horror (wie erwartet) vergebens – die Mormonin Meyer ist nunmal keine Anne Rice oder Laurell K. Hamilton. Die vereinzelten Humor-Beigaben sind okay und untermauern die Feststellung, dass sich der Streifen selbst nicht übertrieben ernst nimmt – nur hätte man Bella´s (ebenfalls für sie schwärmenden) Klassenkameraden Mike (Michael Welch) dabei getrost nicht unbedingt ganz so viel Aufmerksamkeit widmen müssen. Manch einer interessanteren (und überwiegend gut gespielten) Neben-Figur wäre da definitiv mehr „Raum“ zu wünschen gewesen, wie zum Beispiel (neben den zuvor schon herausgestellten) Bella´s Vater Charlie (Billy „Untraceable“ Burke), Schulfreundin Jessica (Anna „Elsewhere“ Kendrick) oder die Cullens Esme (Elizabeth „Stay“ Reaser), Carlisle (Peter „Fastlane“ Facinelli) und Rosalie (Nikki „Thirteen“ Reed). Einige Akteure gehen in dem umfangreichen Ensemble gar völlig unter – Cameron Bright („X-Men 3“) etwa habe ich überhaupt nicht bewusst wahrgenommen. Schade, denn verschiedene Sub-Plots und Persönlichkeiten sind beileibe nicht ohne Reiz…

Die Nachfolge von Regisseurin Catherine Hardwicke, welche dem ersten Film (dank ihrer „Indie-Herangehensweise“) eine nicht unanregende persönliche Note versah, übernahm vorliegend nun also Chris Weitz: Eine nachvollziehbare Wahl – schließlich vermochte er zuvor bereits Erfahrungen im Realisieren eines dramatischen Stoffes („About a Boy“) sowie einer Big-Budget-Hollywood-Produktion („the Golden Compass“) zu sammeln. Aus der „technischen Perspektive“ heraus betrachtet, ist eine klare Qualitäts-Verbesserung zu verzeichnen: Die Bewegungen der Vampire wirken dieses Mal fließender, nicht so ungelenk, Javier Aguirresarobe´s („the Road“) Kamera-Arbeit ist exzellent, der Schwerpunkt der gewählten (optischen) Farb-Palette hat sich von einem kühlen Blau hin zu eher wärmeren Tönen gewandelt und der hochwertige Score Alexandre Desplats („the Queen“) unterstreicht die Atmosphäre der Locations und Bilder überaus dienlich. Zudem sehen die Vampire, jetzt mal abgesehen von Jasper´s Frisur, nun erheblich ansehnlicher aus – speziell im Bereich des Make-ups und der verwendeten Kontaktlinsen. Während ich die „Spontan-Verwandlungen“ der Menschen in die Wölfe gar nicht mal so übel fand, wirkt ihre „CGI-Beschaffenheit“ doch relativ künstlich bzw. ihr präsentiertes Aussehen (einschließlich ihrer Bewegungen) angrenzend unnatürlich – zum Glück tauchen sie immer nur kurz im Geschehen auf, was diesen Kritikpunkt etwas abmildert. Über die Entscheidung, die Action-reicheren Momente stets in Zeitlupe darzubieten, lässt sich gewiss streiten – enttäuscht hat mich dagegen jedoch eindeutig die Art des In-Szene-Setzens der Außenaufnahmen in der italienischen Stadt (mitsamt der vielen in leuchtenden Gewändern gekleideten Gläubigen), was einfach nicht „episch“ genug geschah (zu wenige Shots aus der Luft, stattdessen zu viele in irgendwelchen engen Gassen). Glitzernde Vampire im Sonnenlicht, unfreiwillige Komik so einiger Worte und Einstellungen, ein Hauch von Homo-Erotik (rein aus der männlichen Perspektive heraus betrachtet) sowie übertrieben starke Gefühls-Schwankungen – offensichtlich allesamt feste (wenn auch von mir keineswegs gern gesehene) Bestandteile der „Twilight Saga“, um welche Weitz ebenfalls nicht herumgekommen ist. Im Vergleich zu Hardwicke ist er insgesamt als der bessere Handwerker anzusehen – sie indes bewies ein ersprießlicheres Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Charakteren. Meine Hoffnung lastet nun schwer auf David Slade („Hard Candy“), welcher bei „Eclipse: Bis(s) zum Abendrot“ (dem nächsten Sequel) die Regie übernommen hat – also darauf, dass es ihm (nach Möglichkeit) gelingt, eine inspiriertere Balance aller Komponenten und Eigenschaften zu treffen sowie das volle Potential der Franchise endlich mal umfassend auszuschöpfen…

Fazit: „New Moon” ist sowohl reich an Licht (schön anzusehen, ansprechend besetzt etc.) als auch Schatten (u.a. nicht genügend ironische Brechungen aufweisend sowie etwas unausgewogen in der Gestaltung seiner inhaltlichen Entfaltung) – nichtsdestotrotz aber ein perfekt auf seine Zielgruppe zugeschnittenes, cineastisch solide umgesetztes „Pop-Kultur-Phänomen“, das eine kleine Steigerung gegenüber seinem Vorgänger markiert und auch darüber hinaus (selbst „Nicht-Fangirls“, zumindest in Teilen) einigermaßen ordentlich zu unterhalten bzw. zu gefallen vermag…

knappe :liquid5:


Bild



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John_Clark beißt sich durch:

New Moon

Originaltitel: Twilight Saga: New Moon, The
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Chris Weitz
Darsteller: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner, Ashley Greene, Peter Facinelli, Elizabeth Reaser, Kellan Lutz, Nikki Reed, Jackson Rathbone u.a.

Es gab in den vergangenen Jahren immer wieder diverse Kinohypes, die ich doch in irgendeiner Weise nachvollziehen konnte. Star Wars, Lord of the Rings, Harry Potter und irgendwie auch die Matrix-Trilogie. All diese Produkte der Filmindustrie hatten dem Zuschauer etwas zu bieten. Die Twilight-"Saga" ist das neueste Hype-Produkt...

Inhalt:
Die hübsche Bella (Kristen Stewart) hat Sorgen - sie wird achtzehn und hat Angst vor dem Älterwerden. Da ihr Vampirfreund Edward (Robert Pattinson) stets siebzehn bleiben wird, gefällt ihr dies natürlich gar nicht. Die ewige Liebe scheint in Gefahr. Als Bella sich in Gegenwart der Cullens in den Finger schneidet und die liebe Vampirfamilie Cullen vor Blutgeilheit fast durchdreht, entscheidet sich Edward, sich endgültig von Bella zu trennen. Monate später beginnt Bella eine enge Freundschaft mit Jacob, der sich jedoch als Werwolf entpuppt. Ein Händchen hat die Dame...

Twilight war vor fast einem Jahr eine ganz interessante Kinoerfahrung. LOTR, Matrix, Potter, Star Wars - auch wenn ich nicht zur krassen Fanbase von all diesen Filmreihen gehöre, zumindest sah ich, was die Faszination an der jeweiligen Reihe genau ausgemacht hat. Bei "Twilight" war ich echt überfragt. Ein absolut unspektakulärer Teeniefilm mit glimmernden Vampiren, sinnlosem Gesülz und irgendwelchen freudlosen Menschen - zwar solide Inszeniert, aber echt kein Highlight dieses Twilight. Doch der Hype schien noch zu wachsen. Noch vor dem Kinorelease des zweiten Teils ist die Fratze Pattersons beinahe in jeder Zeitung zu bewundern. Schon am ersten Wochenende hat der Film in den USA 140 Milliönchen eingespielt und hat "The Dark Knight" hinter sich zurückgelassen.

Um offen an diesen Film heranzugehen, musste ich zuerst mal alle Vorurteile über Bord werfen. Emos sind auch nur Menschen. Aber trotzdem, Bellas traurig-depressives nicht enden wollendes Gesülz verursachte bei mir schon nach nur zehn Minuten beinahe einen üblen Brechreiz. Die Welt ist nicht sooo schlimm Bella. Man darf sogar mal lachen. Oder mal einen Witz erzählen. Fröhlich sein, weisst du. Nein, es ist schön bös. Die Figur der Bella, beinahe getrieben von einem Death Wish. Tolle Botschaft...

Robert Pattinsons Schauspiel ist auch hier nicht überragend. Hinter weisser Schminke (Captain Weissgesicht... *g* - *Insider*) verborgen und mit den Augen stets auf den Boden gerichtet, kann man keine grossartigen Leistungen abliefern. Grösster Symphatieträger des Films ist für mich wie schon in Teil Eins Bellas Vater, der als Nebenfigur leider nur wenige Minuten zu sehen ist. Der Rest des Casts ist der Erwähnung nicht wert.

Über die Story braucht man nicht mal viel sagen. Das schnulzt und sülzt, es ist äusserst übel. Eine peinliche Szene jagt die nächste. Wer hat diese Dialoge geschrieben?!? Zudem ist es dieses Emogetue, welches mir völlig auf den Geist geht. Noch trauriger, dass schon genug Teenies konstant-depressiv durch die Gegend latschen und dieses Verhalten durch "Twilight" nun auch noch eine Daseinsberechtigung erhalten hat. Seid alle traurig! Ich bins nach dieser Grütze auch...

:liquid2: ,5

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McClane beißt sich ebenfalls die Zähne aus:

Während Unmengen von Kritikern und Filmfans das Phänomen „Twilight“ nur belächelten, da bescherten die Fans unerwartet hohe Umsätze – klar, dass man sich in Windeseile ans Versequeln der Meyers-Romane machte.
Mit noch schnellerem Takt als im Falle Harry Potter wurde die Sequelmaschine angeworfen, nach Catherine Hardwicke durfte sich nun Chris Weitz auf dem Regiestuhl versuchen. Im Zuge der Verbesserungsideen flogen die meisten recht pathetischen Voice-Overs über Bord, was dem Film gut tut, dafür kleistert Weitz den Film gerade im ersten Drittel mit ähnlich pathetischer Klaviermusik zu, was „New Moon“ dann weniger gut tut. Hauptfigur Bella Swan (Kristen Stewart) träumt, dass sie ins Oma-Alter kommt, während Vampir-Boyfriend Edward Cullen (Robert Pattinson) jung und knackig bleibt, heissa, das ist Beziehungsstress vorprogrammiert.
Blöd, dass sich Bella bei der Feier ihres Geburtstag im Kreis der Vampirfamilie Cullen in den Finger schneidet und dann fast selbst statt Torte von Edwards Bruder verknurpst wird; kurz darauf hauen die Cullens ab, angeblich weil man das Nichtaltern der jüngsten Tochter langsam bemerkt. Das gibt die volle Downerdröhnung Bellas, glücklicherweise ohne Voice-Over, dafür aber mit Schreiattacken mit in der Nacht, die Papa Charlie (Billy Burke) nur ratlos lassen. Es wäre Zeit für Mitgefühl, doch irgendwie kann „New Moon“ dies nicht für seine Hauptfigur erwecken: Oft wirkt Bella wie ein verzogenes Kind, das erst seinen Willen nicht kriegt (also zum Vampir gemacht zu werden) und später bockt, weil Edward weg ist, und dabei jede Menge dumme Sachen anstellt.

Doch da kommt irgendwann Bellas Jugendfreund Jacob Black (Taylor Lautner) an, man freundet sich wieder mehr, vorher war Edward ja das Problem, und kommt sich näher. Doch da gibt es noch Probleme: Rachlüstige Vampire sind hinter Bella her, Jacob ist ein Werwolf, sie kann Edward nicht vergessen…
Man mag angesichts derartiger Prämissen direkt den Schmonzettenalarm ausrufen und ja, wieder sind die Dialoge alles andere als originell, wieder wird andauernd bedeutungsschwanger ins Leere geguckt, aber das ist nicht das große Problem von „New Moon“. Nein, bei noch größerer Handlungsarmut im Vergleich zum ersten Teil fragt man sich wie dieses Nichts an Geschichte, das mit der Geschwindigkeit einer gehbehinderten Schildkröte vorwärtskriecht, noch ein paar Minütchen länger als der Vorläufer dauern kann. Zumal alle besonders ausgewalzten Plotstränge ins Leere laufen: Es ist von vornherein klar, dass Jacob nie eine ernsthafte Chance bei Bella hat, trotzdem wird ihrem Verhältnis zueinander unendlich viel Zeit gewidmet, während man alle temporeicheren oder interessanteren Subplots ruckzuck abwürgt: Gerade zu lächerlich easy wird man mit den verbliebenen Bösvampiren aus Teil eins fertig (tot oder aufgespart für Teil drei), die Hintergründe des Werwolfclans und der Vampir-Werwolf-Feindschaft werden kurz angerissen, aber mit Vertiefung ist nix. Und wenn es eine Nebenfigur erwischt, dann wird das achtlos fortgewischt – was sind schon tote ältere Männer als Tragödie, wenn man hier den Herzschmerz deluxe bekommt?

Also wird wieder emsig geschmachtet und gelitten, im letzten Drittel wieder ein Minikonflikt arrangiert, den die Hauptfiguren aber lächerlich schnell lösen und noch dazu kloppt „New Moon“ reichlich bemühte Vergleiche zwischen Romeo & Julia und Edward & Bella raus – Tiefstapeln war wohl nicht so ganz Stephanie Meyers’ Ding. Mit Subtilität ist wenig, zumal der Mormonenhintergrund von Meyers’ Puritanerschreibe mittlerweile hinreichend bekannt. Sonderlich subtil geht ihre Enthaltsamkeitspredigt dabei nicht zu Werke: Bella ist sauer, weil Edward seine Beißerchen nicht in ihren Hals stecken will, der aber glaubt dadurch ihre Seele zu beflecken (oho), beim Verarbeiten der Trennung gibt sich Bella dem Adrenalinrausch beim Mitfahren mit einem wildfremden Biker hin (ui hui) und am Ende kommt dann der Kompromiss: Gebissen wird erst nach der Hochzeit. Prost Mahlzeit!
Der Soundtrack ist wieder zielgruppengerecht ausgesucht, aber einen Ticken schwächer als beim Vorgänger, und zwischendrin packt noch ganz gewitzt die Keule gegen all jene Action- und Horrorfans aus, die über „Twilight“ lästerten: Zweimal geht man ins Kino, einmal in einem Zombiefilm, dessen angebliche Subtexte Jessica (Anna Kendrick) nachher niedermacht, später in einen Actionschinken, der ja so brutal und so stupide ist. Holla, wie gewitzt. Obendrauf gibt es Effekte, die absolut unzeitgemäß sind, gerade den CGI-Werwölfen sieht man ihre Herkunft aus dem Rechenknecht überdeutlich an. Aber das mag mancher Zuschauerin wohl egal sein, wenn die Werwolfjungs wie eine halbnackte Boyband durch den Wald und den Film rasen (was kaum jemanden im Ort wundert, selbst im Herbst nicht) und die Hosen bei der Verwandlung davonfliegen als wäre man beim Chippendales-Auftritt (wirklich zu sehen gibt es natürlich nix in Mormomen-County). Man fragt sich oft, wie ernst
Komödienspezialist Chris Weitz so manche Szene meint (sehr ironisch sicher der Kameraschwenk, der die trauernde Bella drei Monate lang in gleicher Pose vorm Fenster sitzend zeigt), aber was nun Ironie und was Idotie ist, das ist hier nicht so leicht auszumachen.
Im Zuge des Credos von mehr Jacob und mehr Herzschmerz müssen die Nebendarsteller noch weiter zurückstecken, was gerade bei so Lichtblicken wie dem phantastischen Billy Burke und der wunderbaren Anna Kendrick unschön auffällt. Von den Hauptdarstellern liefert mal wieder nur Kristen Stewart eine tolle Performance abliefert – Robert Pattinson und Taylor Lautner wetteifern um die hölzernste Darbietung, bei ihren gemeinsamen Szenen im Wald werden sie quasi von jedem Baum an die Wand gespielt. Bei den Szenen vom Vampirkonzil legt der Film darstellerisch dann zu: Chefvampir Michael Sheen ist zwar gewandet als wäre er vom nächsten Tuntenball abgehauen, spielt aber beeindruckend, während die mittlerweile enorm wandlungsfähige Dakota Fanning sich erfolgreich weg vom Image als ehemaliger Kinderstar mausert.

Das war wohl nix mit Anlauf Nr. 2 der „Twilight“-Saga: Gleichsam inhaltslos und bedeutungsschwanger, mit qualitativ höchst unterschiedlichen Darstellerleistungen und steifer Holzhammerromantik. Mancherorts wird ja die (nicht unbedingt deutlich zu erkennende) Ironie gelobt, aber mal ehrlich: „New Moon“ soll ja keine Parodie auf sein Ausgangsmaterial sein, insofern wäre die Chose auch bei fehlendem Ernst klar gescheitert.
:liquid3:

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Beitrag von StS » 03.06.2009, 07:25

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Originaltitel: the Twilight Saga: Eclipse
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: David Slade
Darsteller: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner, Xavier Samuel, Bryce Dallas Howard, Billy Burke, Jackson Rathbone, Ashley Greene, Sarah Clarke, Peter Facinelli, Elizabeth Reaser, Kellan Lutz, Nikki Reed, Anna Kendrick, Julia Jones, Jodelle Ferland, Dakota Fanning, Cameron Bright, Kirsten Prout, ...

Trailer:
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1014236953/


Bei „Eclipse“ handelt es sich um die Verfilmung des dritten Kapitels der ebenso beliebten wie erfolgreichen „Twilight Saga“ Stephenie Meyers: Basierend auf Faktoren wie mehr als 40 Millionen verkaufte Bücher, Heerscharen erwartungsvoller Fans sowie einem Einspielergebnis der ersten beiden Leinwand-Adaptionen von über 1,1 Milliarden Dollar allein an den Kinokassen dieser Welt (ganz zu schweigen von den enormen Gewinnen aus den Geschäften mit DVDs, BluRays und Merchandise-Artikeln), konnten sich die Entscheidungsträger im Hause „Summit Entertainment“ relativ entspannt und zuversichtlich auf die generierte Kraft und Nachfrage eben jenes ausgeprägten „Pop-Kultur-Phänomens“ verlassen – und so stockten sie das Budget des dritten Teils kurzerhand um rund 18 Millionen (auf nun insgesamt 68) auf, verpflichteten den britischen Regisseur David Slade, der sich zuvor mit dem kontroversen Psycho-Thriller „Hard Candy“, dem brutalen Horror-Streifen „30 Days of Night“ sowie mehreren düsteren Musik-Videos (u.a. für Künstler wie Tori Amos, Aphex Twin, Muse oder die Stone Temple Pilots) einen Namen gemacht hatte, und veröffentlichten das Werk schließlich inmitten der cineastischen Sommersaison 2010, also nur rund sieben Monate nach dem Starttermin seines Vorgängers („New Moon“)...

Seit einiger Zeit wird die nordwest-amerikanische Metropole Seattle von einer mysteriösen Gewaltserie erschüttert, im Zuge derer etliche Menschen sowohl spurlos verschwunden sind als auch brutal ermordet aufgefunden wurden. Während die Medien, Anwohner und Behörden nicht nur im Hinblick auf die Täter- und Motiv-Frage(n) weitestgehend im Dunkeln tappen, ist der einige Stunden entfernt (im kleinen Städtchen Forks) ansässige Vampir-Clan der Familie Cullen, welcher unter der Führung des Arztes Carlisle (Peter Facinelli) stets eine möglichst friedliche und unauffällige Existenz zu hegen versucht hat, dank der Gabe der Seherin Alice (Ashley Greene) längst dahinter gekommen, dass eine zunehmend anwachsende Gruppe von frisch verwandelten Blutsaugern für die Vorfälle verantwortlich ist. Da „Neugeborene“ dieser Art besonders stark und aggressiv sind, stellen sie eine nicht unerhebliche Gefahr für alle Beteiligten dar – zumal ihr Anführer (Xavier Samuel als Riley) ausgerechnet aus Forks stammt und mit seiner „Armee“ anscheinend kurz davor steht, genau dorthin zurückzukehren bzw. aufzubrechen. Aber welchen Zweck verfolgt er damit – unabhängig dessen, dass er eigentlich als zu jung und unerfahren gilt, um etwas in jener Größenordnung zu initiieren: Kann es daher sein, dass er eventuell über einen mächtigen Verbündeten verfügt, der ihn unterstützt sowie in gewisser Weise „lenkt“? Und warum ist der einflussreiche Clan der Volturi, trotz des Ausmaßes der beunruhigenden Aktivitäten, in dieser Hinsicht bislang noch immer nicht (einschreitend) tätig geworden? Als die Hintergründe dieser Geschehnisse und Entwicklungen schließlich zutage treten, wird jedem sofort unmissverständlich klar, dass eine finale Konfrontation auf keinen Fall mehr zu vermeiden ist...

Bis es letzten Endes dazu kommt, passiert (selbstverständlich) aber auch noch eine ganze Menge in anderen Belangen und Bereichen der Geschichte: Seit Edward (Robert Pattinson) seiner Bella (Kristen Stewart) einen Heiratsantrag gemacht hat, und sie sich im Folgenden darauf zu einigen vermochten, dass er sie nach ihrer Eheschließung „endlich“ in einen Vampir verwandelt, was im Prinzip ja ihrem größten Wunsch entspricht, bereiten sich beide auf eben dieses Ereignis vor, welches unmittelbar nach ihrem demnächst anstehenden Schulabschluss stattfinden soll. Da jener Schritt jedoch unausweichlich (u.a.) mit einem Abschied aus Forks einhergehen müsste, haben sie bislang noch keinem davon erzählt – erst recht nicht ihrem Dad (Billy Burke), der von Edward ohnehin „nicht so wirklich“ überzeugt bzw. begeistert ist. Gar komplizierterer Natur ist da Bella´s Freundschaft mit Jacob (Taylor Lautner), für den sie ebenfalls Empfindungen aufweist – nur dass seine eigenen (indessen) ungleich intensiver sind: Seine Bemühungen, sie doch noch für sich zu gewinnen, bevor es zu spät ist (sprich: sie zu einem Vampir wird), führen ständig zu verschiedenen gefühlsbetonten Konflikten zwischen den zwei Konkurrenten und ihrem gemeinsamen „Objekt der Begierde“. Darüber hinaus droht Bella momentan zudem akute Gefahr für Leib und Leben durch die neuerliche Rückkehr Victorias (Bryce Dallas Howard) in die Region – jener bösartigen Vampir-Dame, deren Partner zuvor von Edward (im 1.Teil) getötet wurde, weshalb sie sich nun „über Bella“ an ihm zu rächen gedenkt. Um ihre Liebste zu schützen, ist es fortan entscheidend, dass Edward und Jacob ihre Differenzen erst einmal der brisanten Lage unterordnen sowie zu diesem Zweck in Form eines Bündnisses zusammenarbeiten – ebenso wie die Angehörigen des Cullen-Clans mit dem „Wolf Pack“ des (seit jeher mit ihnen verfeindeten) Indianer-Stamms der Quileute, da keine der Parteien (für sich allein) eine aussichtsreiche Chance gegen Riley und seine blutrünstige Gefolgschaft hätte...

„Eclipse“ eröffnet und endet jeweils in Gestalt einer Szene, in der unsere beiden „Star-Crossed-Lovers“ inmitten einer von prächtigen Bäumen umringten sowie mit farbenfrohen Blumen bewachsenen Wiese den aktuellen Stand ihrer Beziehung besprechen: Kitschig und romantisch zugleich – was von ihren gewählten Worten, der Musikuntermalung sowie dem leichten Glitzern seiner blassen Haut im Sonnenlicht noch zusätzlich unterstrichen wird. Da man die „Twilight Saga“ bislang aber nie anders kennengelernt hat, sollte man damit inzwischen eigentlich umzugehen wissen – zumal sowohl die „überdramatisiert emotionalen“ als auch unfreiwillig komischen Momente dieses Mal merklich weniger geworden sind. Obgleich sich der konkrete Ausgang bereits deutlich abzeichnet, markiert das „Dreiecks-Beziehungsgeflecht“ zwischen Bella, Edward und Jacob weiterhin den zentralen Storykern: Stetig beginnt ihr der Umfang der Auswirkungen ihres ins Auge gefassten (und dann ja nicht mehr rückgängig zu machenden) Entschlusses klarer zu werden, je näher der angedachte Termin rückt – als Vampir wäre es nämlich (beispielsweise) unabwendbar, ihre Freunde und Familie hinter sich zu lassen. Genau das will Jacob jedoch unbedingt verhindern, denn er liebt sie innständig und will ihr zudem die Möglichkeit des Führen eines ganz normalen Lebens (inklusive des Beibehaltens ihrer „Menschlichkeit“) bewahren. Das Problem dabei ist nur, dass er (bei ihr) über die „Position“ eines „besten Freundes“ nicht hinauskommt. Zu guter Letzt ist diese gewichtige Entscheidung aber ohnehin allein die ihre – eine schwierige Abwägung zwischen Gefühlen und Vernunft, gerade für ein Mädel in ihrem Alter, welches (nicht nur im Rahmen dieser außergewöhnlichen Umstände) von zwei ebenso gut aussehenden wie charakterlich ansprechenden Typen umgarnt und beeinflusst wird...

Während Edward und Bella in „New Moon“ die überwiegende Zeit getrennt voneinander verbrachten, was bekanntermaßen in einer Menge Herzschmerz, Tränen und schwermütige Gedanken resultierte, sind sie im vorliegenden Fall die komplette Lauflänge miteinander vereint: In diesem Zusammenhang ist es recht angenehm festzustellen bzw. mitzuerleben, dass ihre (gefestigte, insgesamt bei weitem aber noch nicht unzerbrechliche) „Verbindung“ ehrlich und stimmig anmutet – und sie es sporadisch sogar schaffen, in bestimmten Situationen mal ein Lächeln aufblitzen oder sich zu einem amüsant-bissigen Spruch hinreißen zu lassen. Sexuelle Anspannung liegt ebenfalls in der Luft, denn Bella ist noch Jungfrau und hätte nicht wirklich etwas dagegen, diesen „Zustand“ zu ändern – allerdings will Edward das Risiko, im Zuge des Geschlechtsakts eventuell die nötige „Zurückhaltung“ zu verlieren, nicht eingehen, schließlich könnte ein solcher Kontrollverlust durchaus zu ihrem ungewollten Tode führen. In einer noblen kleinen Ansprache erklärt er ihr daher feinfühlig, dass Sex für ihn erst nach ihrer Hochzeit Schrägstrich Verwandlung in Frage kommt – ja, mit über 100 Lebensjahren ist er wahrlich ein „Mann der alten Schule“. Die Rivalität zwischen ihm und Jacob mündet (nach diversen Sticheleien und Reibereien) irgendwann übrigens in einer Szene im dritten Akt, in der sich das Trio in einem Zelt auf einem Berghang inmitten eines plötzlich hereinbrechenden Schneesturms wiederfindet und Bella aufgrund der vorherrschenden Kälte zu erfrieren droht: Da Edward sie (mit seinem eisigen Vampirkörper) nicht wärmen kann, muss er es daher (wohl oder übel) zulassen, dass der „heißblütige“ Jacob diese Aufgabe übernimmt – eine interessante Konstellation, denn jener ist seiner Traumfrau somit näher als selten zuvor, und das im Beisein Edwards, der seine Gedanken zu lesen vermag. In dieser Nacht sprechen sich beide überdies ein Stück weit aus – und müssen sich im Verlauf des Gesprächs (u.a.) eingestehen, dass sie unter anderen Voraussetzungen und Bedingungen vermutlich sogar hätten Freunde sein bzw. werden können...

Am nächsten Morgen bittet Bella Jacob dann um etwas ganz Spezielles, nachdem jener zuvor von ihrer Verlobung erfahren hat und mit diesen aufgewühlten Gedanken und Emotionen nun „in die Schlacht ziehen“ will: Insbesondere Edward´s Reaktion auf das Folgende empfand ich als sehr einträglich dargeboten von Robert Pattinson („Remember Me“), dessen angenehm zurückhaltende Performance mir auch ansonsten prima zusagte – was sich im Einklang mit meiner generellen Feststellung befindet, dass alle Akteure weiter in ihre Rollen hineingewachsen sind, weshalb sie deutlich mehr (als bislang) aus ihnen „herauszuholen“ vermochten. Taylor Lautner („Valentine´s Day“) verfügt dieses Mal über eine stärkere Leinwand-Präsenz, wirkt kantiger und resoluter – eine unstreitig positiv zu wertende Entwicklung. Kristen Stewart („Panic Room“), die hier übrigens eine Perücke trägt, da sie sich für den im Vorfeld gedrehten Indie „the Runaways“ die Haare hat kurz schneiden lassen, definiert ihre Figur (primär dank ihrer reservierten Herangehensweise) überaus treffend: Bella ist gereifter, weniger passiv und hat zudem die meisten der „Ticks“ abgelegt, welche sie früher des Öfteren an den Tag legte – und die subtile Art und Weise, mit der Kristen regelmäßig Anflüge von Unsicherheit und Traurigkeit transportiert bzw. in ihr Spiel einflechtet, passt perfekt zu Bella´s Persönlichkeit. Die Interaktionen zwischen ihr und ihrem Dad (verlässlich und gut: Billy Burke, „Ladder 49“) sind erneut erquickend herzlich und amüsant ausgefallen, wohingegen die Screen-Time ihrer Schulfreunde merklich zurückgefahren wurde – eine dem zügigen Verlaufsfluss zuträgliche Entscheidung, bei der aber dennoch darauf geachtet wurde, der aufstrebenden Newcomerin Anna Kendrick („Up in the Air“) noch genügend Raum zum Glänzen zuzugestehen, was jener dann auch ohne größere Anstrengungen (etwa beim Halten der Abschlussrede) gelingt…

Angeführt von dem besonnenen Carlisle (solide: Peter Facinelli aus TV´s „Fastlane“), haben die Cullens Bella schon vor ihrer Verwandlung als „vollwertiges Mitglied der Familie“ akzeptiert und aufgenommen – weshalb es für sie außer Frage steht, sich schützend vor sie stellen, ganz unabhängig der Bedrohung. Per Flashbacks und Erzählungen hat man nun (ebenfalls) damit begonnen, bislang eher in der „zweiten Reihe“ verbliebene Angehörige des Clans mit mehr Background zu versehen: Auf diesem Wege erhalten wir (die Zuschauer) zum Beispiel vorgeführt, wie es eigentlich dazu kam, dass Jasper (nicht ganz so blass wie bislang: Jason Rathbone, „Dread“) und Rosalie (wie immer anständig agierend: Nikki Reed, „Thirteen“) zu Vampiren wurden – jeweils recht tragische kleine Episoden, die einige ihrer Kenntnisse und Verhaltensweisen in der Gegenwart erklären. Eine ähnliche Rückblende wurde auch dem Stamm der Quileute zugestanden, in welcher die Ursprünge der Fehde zwischen ihnen und den Blutsaugern dargelegt werden. Apropos „Wolf Pack“: Im Vergleich zu „New Moon“ gibt es auffallend weniger Szenen mit ihnen in ihrem „menschlichen Zustand“, in welchem die Männer ja andauernd halbnackt in der Gegend herumlaufen – was die „homoerotischen Anflüge“ erfreulich minimiert. Darüber hinaus gibt es unter ihnen sogar einen toughen weiblichen Neuzugang zu verzeichnen – nämlich Julia Jones („Hell Ride“) als Leah Clearwater. Die Reihen der Widersacher füllen in „Eclipse“ Victoria, Riley und die „Neugeborenen“ aus: Nachdem sie den Part ersterer nicht mehr übernehmen konnte (oder durfte?), was in der Öffentlichkeit ja nie wirklich vernünftig kommuniziert wurde, hat man Rachel Lefevre hier kurzerhand durch Bryce Dallas Howard („the Village“) ersetzt – und obwohl ich Miss Howard als Schauspielerin per se sehr schätze, gefiel mir Rachel (wie im Prinzip befürchtet) wesentlich besser, da sie einfach eine weitaus „wildere und gefährlichere“ Ausstrahlung innehielt. Riley wird vom Australier Xavier Samuel („the Loved Ones“) verkörpert: Seine gebotene Leistung würde ich als „in Ordnung gehend“ einschätzen – speziell im Kontext der Franchise betrachtet. Alles in allem hätte ich einige der Mitwirkenden jedoch gern länger auf der Leinwand erblickt – wie etwa die ein Mädchen aus Riley´s Gefolge mimende Jodelle Ferland („Tideland“), die abermals herrlich arglistig anmutende Dakota Fanning („Hounddog“) als Abgesandte der Volturis sowie Ashley Greene („Skateland“) in der Rolle der süßen Seherin Alice…

Schon gleich zu Beginn, während seines unerwartet düster-unbehaglichen Prologs, erhält man einen anschaulichen ersten Eindruck der späteren Feststellung präsentiert, dass der Film kantiger und reifer als seine Vorgänger ausgefallen ist – insbesondere in den Bereichen Atmosphäre, Gemütsbewegungen und Gewalt. Stilvoll und inspiriert setzte Regisseur David Slade die Geschehnisse in Szene – die Dramatik der emotionalen Spannungen befindet sich dabei auf einer Ebene mit jener der drohenden Gefahr der sich kontinuierlich nähernden Feinde. Eingebettet in einem raschen Tempo, wechseln sich ruhigere und Action-reichere Momente regelmäßig ab – und da es dem Kern der Fans der Romanreihe ohnehin nicht vorrangig um letztere Elemente innerhalb der Story geht, vermag man diese getroffene Balance definitiv als einen „guten Mittelweg“ zu charakterisieren, der auch anderen Publikumsvertretern (wie z.B. dem männlichen Geschlecht) merklich entgegenkommen sollte. Unterlegt mit einem stimmungsvollen Score Howard Shores („the Lord of the Rings“) sowie ansehnlich bebildert von Javier Aguirresarobe („the Road“), welcher die schönen Landschaftsimpressionen British Columbias ebenso beseelt eingefangen hat wie die mimischen Reaktionen der Beteiligten auf diverse Erkenntnisse und innere Konflikte, schuf Slade ein hochwertiges Werk, an dem es (in diesen Belangen) kaum etwas auszusetzen gibt. Die CGI-Effekte haben sich ebenfalls (wiederum) verbessert: Die weiten Sprünge und raschen Bewegungen der Vampire sehen inzwischen geschmeidig und fließend aus – und auch die komplett am Rechner erschaffenen Wölfe können in einem zufrieden stellenden Maße überzeugen. Die einzelnen Fights sind durchweg unterhaltsam und auf den Punkt arrangiert worden, entfalten sich also weder zu lang noch zu kurz – und gerade die beiden zentralen Auseinandersetzungen im Schlussakt sind wahrlich unterhaltsam mitzuverfolgen. Trotz der vorgegebenen Freigabe sind die Übergriffe und Konfrontationen zudem nicht allzu „zimperlicher“ Natur: Würden diese Vampire hier „normal“ sterben, würde wahrlich eine Menge Blut fließen – vorliegend „zerbrechen“ sie jedoch bei extremer Gewalteinwirkung, so als würden sie aus Marmor oder hartem Porzellan bestehen, was sowohl ein cooler Einfall als auch echt schick anzusehen ist...

Wie schon bei den vorherigen Teilen, stammt das Drehbuch erneut aus der Feder Melissa Rosenbergs: In Anbetracht des markanten Ausgangsmaterials war ihr (in inhaltlicher Hinsicht) ja noch nie ein echter Vorwurf zu machen – und so auch vorliegend nicht, im Gegenteil gar, denn insgesamt wirkt ihr Skript erfreulich „rund“, unabhängig der eingangs noch weitestgehend getrennt voneinander verlaufenden Haupt-Storylines. Zur Freude des „normalen“ Zuschauers lässt die kompakte Dichte der einzelnen Szenen bzw. Ereignisfolgen keinerlei Längen aufkommen – wohingegen Freunde des Buches eventuell eine gewisse Oberflächlichkeit bemängeln könnten, da einige Details auf diesem Wege (unweigerlich) auf der Strecke bleiben mussten. Der Grundton ist bei weitem nicht mehr so „depressiv“ (von Liebeskummer geprägt) wie noch in „New Moon“ – weshalb die Einbindung eines augenzwinkernden Humors auch eine ebenso willkommene wie passende Zugabe markiert: Als Edward Bella an einer Stelle etwa in Jacob´s Obhut übergibt, der sie bereits mit nacktem Oberkörper am Wagen stehend erwartet, meint ersterer prompt „Doesn´t he own a shirt?“ – und jener wiederum kann es sich zu einer späteren Gelegenheit einfach nicht verkneifen, seinem „Konkurrenten“ die verbale Spitze „Let´s face it: I´m hotter than you“ entgegenzuhalten, als nur er sie mit seinem Körper (im Zelt) zu wärmen vermag. Momente wie diese sind zugleich erfrischend und amüsant beizuwohnen – selbst wenn man die genauen Hintergründe für diese Gegebenheiten nicht klar dargelegt bekommt, während sie in der Roman-Vorlage konkret erläutert werden. Inzwischen kann ich verstehen, warum die Franchise eine derart riesige Anhängerschaft besitzt, schließlich bietet sie ihrem „Gefolge“ eine relativ unterhaltsame Geschichte, die einem (durchaus nachvollziehbar) die Möglichkeit einer „inneren Flucht vor der Wirklichkeit“ offeriert – und das nicht allein aufgrund ihrer Fantasy-Anteile, sondern primär weil sich in ihr viele eigene Gedanken, Sorgen und Empfindungen wiedererkennen lassen. Ich bin gespannt, ob sich der (unterm Strich) zu verzeichnende „qualitative Aufwärtstrend“ demnächst auch in Gestalt von „Breaking Dawn“ fortführen wird – dem großen Finale der Reihe, welches die Verantwortlichen im Hause „Summit“ den sehnsüchtig wartenden Fans im Übrigen (dem „Warner Brothers“- bzw. „Harry Potter“-Vorbild folgend) auf zwei Filme verteilt darreichen werden…

Fazit: Erstmalig gelingt es „Eclipse“, dem Publikum (innerhalb der „Twilight Saga“) eine angenehm ausgewogene Kombination aus melodramatischen und packenden (spannenden und Action-reichen) Elementen zu präsentieren – und das schön bebildert, ansprechend besetzt, einen straffen Verlaufsfluss aufweisend, handwerklich achtbar realisiert sowie auf einer recht zugänglichen Geschichte über Liebe, Rache, Aufopferung und verschiedenen anderen (daraus resultierenden) inneren Konflikten basierend. Wichtig ist (und bleibt) allerdings dennoch festzuhalten, dass derjenige, der mit den Büchern und/oder ihren Adaptionen bislang noch nie etwas anzufangen wusste, auch dieses Mal besser fernbleiben sollte…


knappe :liquid6:


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Beitrag von StS » 03.06.2009, 07:25

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Platzhalter für "Breaking Dawn, Part 1"



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Mit „The Twilight Saga: Breaking Dawn, Part 2“ wird jetzt also die „Kino-Sparte” eines der stattlichsten (transmedialen) „Popkultur-Phänomene“ unserer Zeit abgeschlossen – zumindest vorerst, bis hin zu einem Reboot, Spinoff oder was auch immer den Verantwortlichen noch so einfallen mag. Immerhin kann ich nun aber (primär auf Wunsch meiner jeweiligen Begleitung hin) von mir behaupten, konsequent alle Teile durchgestanden zu haben…

Nach dem von Regisseur Bill Condon anständig in Szene gesetzten, alles in allem aber relativ kitschigen und ereignislosen ersten Teil des „großen Finales“ wartet dieses letzte Kapitel zwar ebenfalls mit einigen schwachen Effekten, bestenfalls mäßigen Dialogen und einer recht ruhigen Plot-Entfaltung innerhalb seiner ersten zwei Drittel auf – allerdings ist das Gebotene insgesamt von erfreulich brauchbarer Qualität, was u.a. die Kameraarbeit und Darstellerleistungen mit einschließt (gerade Kristen Stewart liefert hier ihre beste Performance innerhalb der Franchise ab)…

Ja, es gibt zu viele neue Figuren, die kaum einen Background zugestanden erhalten und im Prinzip nur als Kämpfer in der entscheidenden Schlacht dienen, und ja, mehr individuelle Screen-Time von Ashley Greene und Dakota Fanning wäre definitiv willkommen gewesen – doch dafür kann man sich u.a. erneut an einem köstlichen „over the Top“-Auftritt Michael Sheens erfreuen, dessen „Lache“ an einer bestimmten Stelle (zumindest in der OV) schlichtweg mal gehört werden muss: Herrlich schräg! Entsprechend eigenwillig mutet dann auch immer wieder der „generelle Inhalt“ sowie der (mal unfreiwillige, mal gewollte) Humor an – mit einem „Nessie“-Spruch als Highlight in der betreffenden Hinsicht…

Der Härtegrad ist dieses Mal merklich höher ausgefallen – mitsamt Kleinkindern, die lebendig ins Feuer geworfen werden, sowie reihenweise abgerissenen Köpfen – und der actionreiche, rasante sowie rundum unterhaltsame Showdown wird obendrein von einem netten „Twist“ abgeschlossen, der im Grunde alle „Publikums-Fraktionen“ zufrieden stellen sollte. Die letzten 10 Minuten gehören dann voll und ganz den „treuen Fans“ (aka „Twihards“) – speziell für sie bilden diese Momente einen schönen Abschluss der Reihe, aus welcher mir persönlich nur „Eclipse“ minimal besser gefallen hat als der aktuelle Film…

:liquid5:

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John_Clark erklärt und bekräftigt...

Ich habe den Hype um Twilight nie so ganz verstanden. Die Filme waren weder weltbewegend gut, noch war die Story irgendwie überzeugend. Ist es etwa der geheime Traum aller weiblichen Teenager dereinst von einem glitzernden Vampir (mit Volvo unterm Hintern) in den Hals gebissen zu werden?

Inhalt:
Bella (Kristen Stewart) hat es geschafft, sie wurde zum Vampir, ist stolze Mutter von Halb-Vampirkind Renesmee und wohnt zusammen mit Edward (Robert Pattinson), den restlichen Cullens und mit Sixpack-Schosshündchen Jacob (Taylor Lautner). Als die Volturi Gerüchte über die vermeintlich unsterbliche Renesmee erhalten, machen sie sich auf den Weg, um die Cullens zu eliminieren...

So richtig voreingenommen ins Kino zu gehen hat auch seine Vorteile. Man freut sich fast schon diebisch auf die kommenden zwei Stunden, nur um später festzustellen, was an dem "Opferfilm" schlecht sei, lächerlich oder dumm. Und ich war ziemlich geladen. "Twilight" hat mich provoziert, hat es gewagt, eine der wohl grössten Bands der Welt zu schänden und deren Musik den pickeligen Twilight-Teenies zum Frass vorzuwerfen. "Green Day" goes "Death Cab for Cutie". Zuviel für mich.

Und dann fing dieser Scheiss tatsächlich an mich zu unterhalten. Klar, der Film erfüllte die typischen Klischees, der Vampir mit dem Volvo, der Wolf mit dem Sixpack, doch ich vermeinte zu sehen, wie Regisseur Bill Condon genau mit diesen Klischees brechen wollte, kamen die genannten "Events" nur einmal vor.

Charakterlich entwickeln sich Figuren im Twilight-Universum nicht unbedingt in gute Richtungen. Let's face the truth, Bella ist eine dumme Bitch. Ihr ultrabesorgter und guter Vater (die wohl normalste Figur der ganzen Twilight-Saga) wird von ihr ziemlich kaltherzig im Unwissen über den Verbleib seiner Tochter gelassen. Der vormals starke Edward wirkt neben ihr klein und im Hintergrund. Pattinson wird also nicht nur im Real Life irgendwie verarscht, sondern auch im Film. Die kleine Dame hat in dieser Beziehung definitiv die Hosen an. Aber noch härter erwischt es Jacob. Vom ehemaligen Lover zum Wachhündchen degradiert, darf er die Beziehung von Edward und Bella mitansehen. Und für ihn scheint dies auch noch okay zu sein. Stark. Verlieren muss man erst mal können.

Gegen Ende des Films folgt die grosse Schlacht der Cullens plus deren Anhänger gegen die bösen Volturi. Und da hab ich nicht schlecht gestaunt, wie rabiat die Herrschaften auf der Leinwand zu Werke gingen. Da flogen Köpfe, da wurden Genicke gebrochen, es war mir eine echte Freude. Für einige Minuten gab es da auf der Leinwand wirklich grosses Kino zu sehen, mit Action, Drama, Abschied, Aufopferung und Helden - nur um dann wieder wie eine Seifenblase zu zerplatzen...

Fazit: Die Twilight-Saga endet besser als erwartet. Grosses Kino? Nein, aber irgendwie unterhaltsam.

:liquid6: ,5

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Beitrag von StS » 03.06.2009, 07:26

Ggf. Platzhalter für "First Sight" bzw. "Midnight Sun".

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Beitrag von freeman » 03.06.2009, 09:00

Alles Filme, auf die ich mich voll "freue" ... :lol: ... Für Teil zwei castet ja der Til Schweiger aktuell eine Nebenrolle im deutschen TV in der Mission Hollywood ... Auweija ... LOL

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 03.06.2009, 09:35

freeman hat geschrieben:Alles Filme, auf die ich mich voll "freue" ... :lol:
Ich mich schon - trotz meiner eher mäßigen Bewertung des ersten Teils. Ich hoffe einfach, die Sequels halten zumindest das Niveau der letzten Stunde dieses Werks. Die entsprechenden Reviews werd ich dann also liefern... :wink:

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Beitrag von Hannibal » 03.06.2009, 10:47

Stefan, ganz ehrlich, meine kleine Schwester würde dich für diese Kritik abgrundtief hassen :-D

Ich habe den Film leider noch nicht gesehen (werde das aber demnächst mit besagter Schwester nachholen), aber deine Review reiht sich zumindest anstandslos in die erwachsenen Kritiken ein, die der Film erhielt...von daher geh ich davon aus, dass was dran ist ;-)

Ausführlicheres Feedback, wenn ich den Streifen mit dem soooooo süüüüüüüüßen Robert Pattinson dann auch gesehen habe ;-)

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Beitrag von StS » 03.06.2009, 11:13

Ich hab den Film auch mit meiner Schwester (29) zusammen geschaut - und sie hat sich ebenfalls (= wie ich mich) zu alt für den gefühlt... :lol:

Wie geschrieben: Man kann ihn sich "generell" durchaus ansehen, keine Frage (siehe auch Timo, der ihm ja lachsfarbende 6/10 gegeben hat) - und wenn sich your Sis dann vorm TV schmachtend an dem Robert erfreut, hast Du Deinerseits zumindest die Mädels im Film, die allesamt "ebenfalls" recht fern von unattraktiv sind... :wink:

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Beitrag von John_Clark » 03.06.2009, 13:28

TWILIGHT

umgetopft ...

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Beitrag von freeman » 03.06.2009, 13:29

In der Schweiz guckt man echt auch alles LOL ... wenn ich hier so die Kommentare lese, sollten sich mal nen paar aus unseren Reihen beim Til bewerben ... LOL

In diesem Sinne:
freeman
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Beitrag von John_Clark » 03.06.2009, 13:38

freeman hat geschrieben:In der Schweiz guckt man echt auch alles LOL ... wenn ich hier so die Kommentare lese, sollten sich mal nen paar aus unseren Reihen beim Til bewerben ... LOL

In diesem Sinne:
freeman
Wir Schweizer trauen uns halt in jeden Film rein!! :twisted: :wink:

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Beitrag von SFI » 03.06.2009, 14:53

Finde den Film eigentlich nur gut, weil sich 2 finden die sich zutiefst lieben und ER SIE dann um jeden Preis beschützt! SCHEEEEE! Der Rest ist Rotz! :lol:
PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

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Beitrag von Vince » 03.06.2009, 16:01

Ohje, jetzt sindmer endgültig nen Frauenforum.

Ich werd den wohl gucken müssen, wenn er auf DVD raus ist, das weibliche Geschlecht will es halt so... ich "freu" mich. ;)

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Beitrag von John_Clark » 03.06.2009, 17:53

Vince hat geschrieben:Ohje, jetzt sindmer endgültig nen Frauenforum.

Ich werd den wohl gucken müssen, wenn er auf DVD raus ist, das weibliche Geschlecht will es halt so... ich "freu" mich. ;)
Kauf ihn im Doppelpackt mit "The Covenant" und der Frauenabend ist gerettet :)

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Beitrag von Joker6686 » 03.06.2009, 18:25

Es gibt einfach Filme, die sind das Zelluloid net Wert, auf das sie gebannt sind. Sorry Film ist absolutes No Go! Das ist irgendwie Bil Kaulitz meets Der kleine Vampir oder so.

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Beitrag von John_Clark » 03.06.2009, 19:20

Joker6686 hat geschrieben:Es gibt einfach Filme, die sind das Zelluloid net Wert, auf das sie gebannt sind. Sorry Film ist absolutes No Go! Das ist irgendwie Bil Kaulitz meets Der kleine Vampir oder so.
Unterschreib ich sofort. :) Zu meiner Verteidigung, ich habe Twilight damals auf Wunsch einer Kollegin gesehen!! *sichrausredenwill* :)

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Beitrag von McClane » 04.06.2009, 08:47

Ich hab ihn gestern auch gesehen, kann Stefan fast in allen Punkten zustimmen. Mir haben ebenfalls Optik plus Soundtrack am besten gefallen, ansonsten ist das Teil echt was für alle 14jährigen Emoletten und die, die es noch werden wollen. Bei einigen Dialogzeilen hab ich mich echt gekringelt vor Lachen ("Why am I a lion lusting for a lamb?" oder so oder andersrum), gerade bei den Kitschszenen hat man das Gefühl, die seien nicht nur für Teens, sondern auch von Teens geschrieben worden. Großer Brüller ist auch das Voice Over im "Schöner Leiden"-Stil, da fühlen sich die kleinen Emo-Mädels sicher alle voll verstanden. Zudem dauert es wirklich bis die Handlung in Fahrt kommt, die Gegenspieler haben ja kaum was zu tun und einer ist noch nicht mal wirklich böse. Ganz schön hingegen fand ich den Subplot um den Vater, der sich bemüht, und den Bella dann ungewollt enttäuschen muss.

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Beitrag von StS » 04.06.2009, 09:14

McClane hat geschrieben:Ganz schön hingegen fand ich den Subplot um den Vater, der sich bemüht, und den Bella dann ungewollt enttäuschen muss.
Jip, Billy Burke gefiel mir hier ohnehin ziemlich gut - sowohl von der Leistung als auch der Rolle her.

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Beitrag von Hannibal » 14.06.2009, 13:58

Auch mal noch mein Kommentar aus'm Filmtagebuch:

umgetopft!

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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 14.06.2009, 21:36

GZSZ Mist :lol:
Möchtegern-Vampir-Teenie-Grütze

:liquid2:
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
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Beitrag von Vince » 15.06.2009, 17:26

Was soll ich noch sagen... belangloses Filmchen für Teenagergirlies, über das man sich aber (leider) gar nicht so gut aufregen kann. Es ist ja immerhin mit Sorgfalt (allerdings auch viel Kalkül) gemacht, und zwar nicht für uns männlichste Männer, sondern für unsere Schwestern und Freundinnen und jung gebliebenen Mums.
Eine Hälfte lang umschwebt der Streifen das unausgesprochene Geheimnis, das gar keines ist, und labt sich an der künstlich erzeugten Spannung für (cineastische) Jungfrauen, die das tuntenhafte Auftreten von Robert Pattinson noch nicht zu dechiffrieren imstande sind. Dann wird es gesagt, ja, Liebster, du bist ein Vampir, und oh, das sich schon nach dem Newcomer verzehrende Mädelspublikum hat seinen ersten Orgasmus. Nun entfesselt, wirft der Plot Wellen auf und sorgt sich plötzlich um die männliche Begleitung, die Action gesehen haben möchte, wenn sie denn nun schon ihre Liebsten begleiten müssen. Und am Ende ist alles perfekt, ganz ohne Körperlichkeiten. In einem Guss ist dabei ein Plädoyer für Vegetarismus, Enthaltsamkeit und Treue gehalten und der komplette Vampirmythos, der für die Filmkultur so unverzichtbar ist, über den Haufen geworfen.
Aber sich über glitzernde Vampire und Lamm-Löwen-Metaphern aufzuregen, ist da im Grunde mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Lassen wir den Mädels ihren Spaß und freuen uns darauf zuzusehen, wie der Film auch von ihnen zunehmend in Frage gestellt wird, während sie mit der Zeit zu Frauen werden.
:liquid3:

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Beitrag von freeman » 16.06.2009, 08:29

Ich glaube, da argumentierst du einfach zu naiv Vincelino. Oder kennst du Frauen, die Dirty Dancing und Pretty Woman hinterfragt haben? Irgendwann? Solche "Klassiker" bleiben einfach immer "Soooooooooooooooo Schööööööööööööööööööööööööön" und so wirds auch bei dem Schmuh kommen ...

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Beitrag von Vince » 16.06.2009, 10:47

freeman hat geschrieben:Ich glaube, da argumentierst du einfach zu naiv Vincelino.
Nee eben net, darum hab ich doch geschrieben
Aber sich über glitzernde Vampire und Lamm-Löwen-Metaphern aufzuregen, ist da im Grunde mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Edit: Ach so, du meinst jetzt den Klassiker-Faktor... da bin ich jetzt einfach mal von Frau ausgegangen, die beim zweiten Mal schon gemerkt hat, dass der Film doch net ganz sooooo toll ist (bzw. die Schwächen zumindest erkannt hat) und das sich mit der Zeit wahrscheinlich noch verschlimmern wird. Aber vielleicht ist das einfach auch nur ne überdurchschnittlich intelligente Frau. ;)

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Beitrag von freeman » 16.06.2009, 13:37

Jo, genauso wars gemeint und NEIN, wenn Frauen EINMAL einen Film so richtig schmusidupersupertoll fanden, geht das nie wieder weg ... Vertrau mir ... darum bleiben die Weiber ja auch so gerne bei den größten Arschlöchern, einfach weil er am Anfang voll superschmusidupertoll war. Könnte ja sein, dass ers wieder wird ...

Frauenlogik halt :lol:

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