Antichrist
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Antichrist
Lars von Trier - Antichrist.
Originaltitel: Antichrist
Herstellungsland: Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Polen, Schweden
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Willem Dafoe, Charlotte Gainsbourg
Lars von Trier gilt nach Filmen wie „Dogma“, „Dancer in the Dark“ und „Dogville“ als einer der bedeutensden Autorenfilmer und Regisseure des Europäischen Kinos. Nach dem er die letzten Jahre damit verbrachte, seine Depression in den Griff zu bekommen, liegt nun sein aktueller Film: „Antichrist“ vor. In wieweit der Film die Aufarbeitung und Bewältigung seiner eigenen Dämonen darstellt, ist schwer zu sagen, aber mit Sicherheit hatten diese Auswirkungen auf diesen.
„Antichrist“ erzählt die Geschichte eines nicht weiter benannten Ehepaares, deren Sohn, während sie Sex hatten, aus dem Fenster stürzte. Die Frau verfällt daraufhin in eine schwere Depression und ihr Mann, selbst Psychiater, bricht mit dem Grundsatz "Behandle nie einen Verwanden" und entschließt sich mit ihr zur Therapie in den Wald zu ihrer eigenen Hütte zu fahren. Dort entfremdet man sich langsam voneinander, degeneriert, die Frau dreht durch und schließlich eskaliert das ganze.
Achtung Spoiler!!!
Lars von Trier lässt in diesem Film leise Zwischentöne weg und agiert mit dem Vorschlaghammer: Gleich zu Beginn währen der grandios inszenierten und von einer Arie genial unterlegten Eröffnung, die von der Hingabe sowohl der Schauspieler als auch des Regisseurs zeugt, haut er dem Zuschauer gleich eine Hardcore - Sexszene um die Ohren während kurz darauf gerade zu engelsgleich das Baby in Zeitlupe in den Tode stürzt. Hier schon kommt die starke Symbolik, derer sich von Trier im Film bedient, zum Vorschein: Den mit dem Tod "des Engels" beginnt nämlich langsam und allmählich das Unheil. Aber die Symbolik hört ja nicht hier auf: Die Hütte im Wald heißt verheißungsvoll "Eden", so als wäre es das irdische Paradies, der Ort wo das Paar hofft von ihren Qualen befreit zu werden, ja geradezu Erlösung zu finden. So wie die Hütte wirkt auch der Wald am Anfang noch als das Paradies, doch recht schnell beginnt er sich zu verändern. Langsam verwandelt er sich in ein düsteres Schreckensgespenst, eine Bedrohung für Leib und Leben, das zum Schluss geradezu der Phantasie eines Hieronymus Bosch's entsprungen zu seien scheint. Und eines wird immer deutlicher klar: Erlösung gibt es keine, vor allem nicht für das Paar, den durch die Schuld der Menschen ist das Paradies verloren und für den Menschen, gerade zu als göttliches Strafgericht, nur noch ein Ort der Qual, des Leidens und des Todes.
Auch die Ehe der beiden, das Idealbild der Kirche, die ja am Anfang so gut wirkte, beginnt degenerieren. Die beiden Personen verrohen und am Ende ist ihre einzige Kommunikation noch Sex und Gewalt. Es gipfelt schließlich darin, dass ihm in Grossaufnahme mit einem Klotz die Hoden zerschlagen werden und sie ihm, der nun Bewusstlos ist, einen runterholt. Doch statt Sperma, stellvertretend für den "Saft des Lebens", schießt nun ein Schwall Blut aus seinem Penis. Der am Anfang noch glorifizierte Sex hat nun endgültig seine "Schönheit" verloren. Er ist nun zu einer reinen Perversion verkommen und eigentlich der Auslöser für das ganze Verderben und das Leid, ja für den Verstoß aus den "Garten Eden.
Selbst die als Sühne gedachte Selbstverstümmelung der Frau, indem sie sich in Großaufnahme ihre Schamlippen abschneidet, bringt nicht die erhoffte Erlösung. Diese gibt es nur durch den Tod: Sie, die tatenlos beim Sex zusah wie ihr Sohn aus dem Fenster kletterte und stürzte, wird von ihrem Mann am Ende erwürgt. Danach verwandelt sich der Wald und Eden, da nun die Sünderin, stellvertretend für die Ursünde, nämlich der Verführung des Mannes und der Sündenfall des Menschen im Paradies, tot ist, langsam wieder Stück für Stück in das Paradies zurück.
Was bleibt aber Abseits des Metatextes: Ein verstörender Film, der sich in seiner drastischen Darstellung nicht vor Filmen wie Hostel und Co. verstecken muss, gleichzeitig aber eine psychische Wirkung entfaltet, die noch Tage lang nachwirkt. Wirklich nichts für zartbesaitete und Leute mit schwachen Nerven. Schauspielerisch ist die Leistung der 2 Darsteller über jeden Zweifel erhaben genauso wie die inszenatorische Leistung von Triers. Eigentlicher Wermutstropfen ist das im Mittenteil etwas Leerlauf gibt, 10min weniger dort hätten den Film gut getan. Daher leichter Abzug. in der Benotung.
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Freeman antichristelt mit:
Antichrist
Zwei Menschen geben sich dem expliziten Liebesspiel hin. Zunächst unter der Dusche, dann im heimischen Schlafzimmer. In entlarvender Megazeitlupe spielt sich während des Orgasmus der beiden Liebenden ein weiterer kleiner Tod ab. Gerade als nämlich die Eltern ekstatisch kommen, prallt ihrer beider Kind auf den Randstein des Bürgersteiges. Es hatte die Unaufmerksamkeit der Eltern genutzt, entstieg seinem Bettchen und folgte der lockenden, wunderschönen, sich in watteartigen Schneeflocken manifestierenden Natur ... in den Tod.
Nach diesem Unfall ergeht Sie sich in selbstzerfleischenden Zweifeln. Sie habe das Kind retten können. Ihr Mann kann aber nicht ansatzweiße nachvollziehen, wie sie das hätte schaffen sollen. Also beginnt Er, Psychotherapeut von Beruf, wider besseres Wissen – "Ein Therapeut sollte niemals die eigene Familie therapieren." – seine Frau zu behandeln. Sein Therapieansatz: Sie soll die Talsohle der Depression durchschreiten, indem sie gemeinsam gegen eine ihrer Urängste vorgehen.
Erstaunlicherweise benennt Sie, die die Wälder bisher immer liebte, ausgerechnet die Natur als größten ihrer Angstherde. Also bricht man gemeinsam zu der Waldhütte auf, die beide bei ihrem Erwerb Eden getauft haben. Doch während Er glaubt, bei der Therapie Fortschritte zu machen, beginnen beide einander immer mehr zu entgleiten. Er, der rationale Wissenschaftler, findet keinen wahren Zugang zu der letztlich irrational argumentierenden Frau, die deutlich naturverbundener zu sein scheint, als Er es ahnen konnte.
Obendrein wird der eingangs zelebrierte, leidenschaftliche Sex zwischen den beiden Protagonisten immer brutaler und mutiert mehr und mehr zu einem Macht- und Kontrollmittel, wobei vor allem Er allmählich die so sicher geglaubte Kontrolle über seine Frau verliert. Ein fataler Umstand, denn sie beginnt im scheinbaren Wahn mittels Bohrer und ähnlich archaischen Waffen gegen ihren Mann vorzugehen ... Wodurch Eden zur Hölle auf Erden mutiert …
Die Natur ist Satans Kirche!
Die grauenvolle Sezierung des Zerfalls einer Ehe, die durch eine Extremsituation auf eine brutale, in vier Kapitel unterteilte Bestandsprobe gestellt wird, bei der schon einige Kapitelnamen wie Schmerz, Trauer und Verzweiflung die Marschrichtung von Antichrist andeuten. Eine düstere Analogie auf das "Survival of the Fittest" Konzept unserer uns umgebenden Natur, die uns dank ihres Darwinistischen Ansatzes nicht allzu selten als unwahrscheinlich grausam erscheint, ein Bibelgleichnis oder doch nur ein verkopftes Hirngespinst des Regisseurs Lars von Trier, der über Antichrist folgendes sagte:
"Szenen wurden ohne Grund hinzugefügt. Bilder wurden zusammengestellt, unabhängig von Logik oder dramatischem Denken. Oft stammten sie aus Träumen, die ich zu der Zeit hatte. … Der Film enthält keinen bestimmten moralischen Code und beinhaltet nur das, was manche die 'blanke Notwendigkeit' von einem Plot nennen würden."
All diese Ansätze finden Eingang in Antichrist. Seien es die beiden Hauptfiguren, die einander immer mehr entgleiten, obwohl sie einander durch die Therapie wieder näher kommen wollten, die immer wieder eingebauten Einsprengsel, dass die Natur das pure Böse beherberge oder Szenen, in denen Tiere zu den Menschen sprechen, was den kranken Hirnwindungen eines depressiven Regisseurgeistes entsprungen zu sein scheint, Antichrist liefert viele Deutungsansätze, die es aber nicht unbedingt einfacher machen, Zugang zu Antichrist zu finden.
Zumal Lars von Trier vor allem gegen Ende einige Szenen einflicht, die bisher Gesehenes auf den Kopf stellen und in einem anderen Licht erscheinen lassen. Diese erlauben sogar eine simple Umdeutung des gesamten Filmes zu einem reinen Horrorfilm, der irgendwo auf der aktuellen Torture Porn Welle mitzusurfen versucht und wegen denen man das "Die Natur ist Satans Kirche" Zitat von oben durchaus umbiegen könnte in:
Die Frau ist Satans Kirche!
Gerade der wie der einleitende Prolog grandios inszenierte und mit einem Stück von Händel unterlegte Epilog könnte diese Vermutung nahe legen und wirklich, wenn man sich Lars von Triers Werk und Schaffen bisher anschaut, sind ihm derart frauenfeindliche Tendenzen definitiv nicht fremd.
Freilich könnte man hier auch eine Neudeutung des Sündenfalles hineininterpretieren, denn wo Eva die Alleinschuld für den Verzehr der Frucht vom Baum der Erkenntnis der Natur zuschiebt und damit wie die weibliche Antichrist Hauptfigur der Natur eine gewisse Grundbosheit zuschreibt, zeigte Adams anklagender Finger auf Eva … und genauso sieht der männliche Protagonist aus Antichrist stellvertretend für den Zuschauer eben die Hauptschuld irgendwann bei seiner Frau.
Dennoch wird man während des Filmgenusses gar nicht einmal zwingend auf derartige Deutungsansätze kommen, denn von Trier lanciert ein ganzes Sperrfeuer an vordergründigen Filmmitteln, die das Hirn scheinbar zu lähmen scheinen und vor allem die Augen aufs Faszinierendste bedienen. Antichrist als ein Bildgedicht zu umschreiben, wäre nämlich eine komplette Untertreibung. Dabei ist der Film nicht im eigentlichen Sinne schön anzuschauen. Viel mehr ist Antichrist faszinierend düster, überstilisiert, voll von erlesenen Bildern angefüllt mit einer eigenartig suggestiven Sogkraft und von einem verstörenden Hochglanzzuckerguss überzogen, der es trotzdem immer und immer wieder schafft, den faszinierenden, opernhaften und artifiziell anmutenden Bildkompositionen in Antichrist eine morbide Grundnote zu verleihen, die selbst heftigen Schockeffekten eine überwältigend schöne Aura verleiht.
Dabei spürt man gerade nach dem Prolog, der wie der Epilog in Schwarz Weiß und dank Extremzeitlupen förmlich überinszeniert wurde, dass Lars von Trier immer ein Horrorfilm vorschwebte, denn nach der unglaublichen Schönheit des psychologisch verheerenden Intros beginnt von Trier mit den dunklen Bildern und Stilelementen zu wuchern. Bezugslinien im Bild dürfen verwischen und sich verschieben, Unschärfen schleichen sich in den Hochglanz, bewusst gesetzte Zeitlupen gehen durch Mark und Bein und sogar subliminale Bilder von Monsterfratzen dürfen vor vorbeiziehenden Wäldern aufblitzen und andeuten, wohin die Reise gehen wird. Ins Herz der Natur ... Ins Herz der Protagonistin ... Ins Herz der Finsternis.
Über diese berauschende Bilderflut hinaus provoziert Lars von Trier auch in sexueller und gewalttechnischer Hinsicht. Gerade diese beiden Punkte könnten vielen Zuschauern den unvoreingenommenen Blick auf Antichrist verstellen. Denn natürlich setzt Lars von Trier bewusst auf eine Brüskierung des Zuschauers, wenn erigierte Penisse in Großaufnahme in Vaginas eintauchen oder mit einem Stein die Hoden eines Mannes zerschlagen werden. Warum von Trier (über werbetechnische Belange hinaus) diesen Weg geht, vermag vermutlich nur er selbst wirklich zu sagen, für den unvoreingenommenen Zuschauer entsteht aber gerade durch diese extremen und etwas marktschreierischen, ja oberflächlichen Szenen auch eine ungeahnte Intensität.
Denn eines ist Fakt: Antichrist ist es nicht wichtig, welche Position der Zuschauer in Bezug auf die Figuren einnimmt. So entsteht eine enorme Distanz des Zuschauers zu den agierenden Figuren, die beide in ihren zu extremen Positionen zu erstarren und nicht aufeinander zuzugehen scheinen. So fällt es schwer, sich eindeutig auf eine Seite zu schlagen, da beide Figuren teils recht irrational handeln. Und in diese etwas unterkühlte Beziehung des Zuschauers zu den Figuren fahren die sehr harten Bluteffekte wie ein Donnerschlag, denn auf einmal ist da ordentliches Involvement für die Figuren da. Zwar mit dem Holzhammer herbeigeführt, aber es funktioniert.
Vor allem gegen Ende, wenn der Film im dann wirklich spannenden Showdown die Situation bis zum unausweichlichen Finale zuspitzt und beide Darsteller ordentlich durch die Hölle gehen müssen. Dabei wissen beide Schauspieler absolut auf ihre Weise zu begeistern. Der Film gehört dabei fraglos der grandios und unheimlich intensiv aufspielenden Französin Charlotte Gainsbourg, die nicht nur das Seelenleben ihrer Figur sondern auch sich selbst bis aufs Äußerste entblättert und ihrem Charakter ordentlich Seele einhaucht. Willem Dafoe hält dagegen Sie und den Zuschauer aufgrund seiner nüchternen und wissenschaftlich agierenden und erklärenden Rolle ordentlich auf Distanz, bietet damit aber auch den notwendigen und vor allem glaubwürdigen Gegenpol zu Gainsbourg.
Andere Figuren spielen im Antichrist keine Rolle und bleiben dementsprechend stumm. Genau wie die Musikspur des Filmes. Diese darf nur zweimal das gleiche Stück von Händel spielen, hat ansonsten aber Pause und wird durch ein unter den Bildern dräuendes, in seinen besten Momenten hochgradig verstörendes und wuchtiges Soundgewirr ersetzt, nach dem, in voller Lautstärke genossen, das Geräusch einer auf ein Vordach fallenden Eichel oder Kastanie nie mehr so klingen wird, wie zuvor.
Was bleibt ist ein Horrorfilm für ein denkendes Publikum, das sich aufgrund der aufgefahrenen vordergründigen Effekte ziemlich überfahren fühlen wird, nach dem Kinobesuch aber sicher feststellen muss, wie sehr der Film von Minute zu Minute wächst und wie viele Deutungsmöglichkeiten er letztendlich anbietet. Torture Porn, Zerstörung der heiligen Institution Ehe, Spiel mit Bibelmetaphorik, Analogie zur Hexenverbrennung, die Klärung der Urschuld, die scheinbar lauthals skandiert: „Die Frauen sind an allem schuld!“, Wahnsinn oder geht es doch um die Natur und das ihr innewohnende Urböse? Das und noch mehr kann ein Publikum, das Spaß daran hat, sich einen Film im Nachgang über das Offensichtliche hinaus zu erschließen, durchaus in Antichrist entdecken. Flankiert wird das von einem die Sinne betäubenden Sperrfeuer aus genialen Bildern und Bildkompositionen und einem hochgradig verstörenden Sounddesign.
Das muss und wird fraglos nicht jedem gefallen, zumal Antichrist auch erzählerisch und vom Tempo her etwas sperrig daherkommt, dennoch ergeht hier mein Tipp, sich diesen Film schnellstmöglich anzuschauen und sich selbst eine Meinung zu bilden oder sich einfach nur an den großartigen Bildern zu berauschen.
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Antichrist
Herstellungsland: Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Polen, Schweden
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Willem Dafoe, Charlotte Gainsbourg
Lars von Trier gilt nach Filmen wie „Dogma“, „Dancer in the Dark“ und „Dogville“ als einer der bedeutensden Autorenfilmer und Regisseure des Europäischen Kinos. Nach dem er die letzten Jahre damit verbrachte, seine Depression in den Griff zu bekommen, liegt nun sein aktueller Film: „Antichrist“ vor. In wieweit der Film die Aufarbeitung und Bewältigung seiner eigenen Dämonen darstellt, ist schwer zu sagen, aber mit Sicherheit hatten diese Auswirkungen auf diesen.
„Antichrist“ erzählt die Geschichte eines nicht weiter benannten Ehepaares, deren Sohn, während sie Sex hatten, aus dem Fenster stürzte. Die Frau verfällt daraufhin in eine schwere Depression und ihr Mann, selbst Psychiater, bricht mit dem Grundsatz "Behandle nie einen Verwanden" und entschließt sich mit ihr zur Therapie in den Wald zu ihrer eigenen Hütte zu fahren. Dort entfremdet man sich langsam voneinander, degeneriert, die Frau dreht durch und schließlich eskaliert das ganze.
Achtung Spoiler!!!
Lars von Trier lässt in diesem Film leise Zwischentöne weg und agiert mit dem Vorschlaghammer: Gleich zu Beginn währen der grandios inszenierten und von einer Arie genial unterlegten Eröffnung, die von der Hingabe sowohl der Schauspieler als auch des Regisseurs zeugt, haut er dem Zuschauer gleich eine Hardcore - Sexszene um die Ohren während kurz darauf gerade zu engelsgleich das Baby in Zeitlupe in den Tode stürzt. Hier schon kommt die starke Symbolik, derer sich von Trier im Film bedient, zum Vorschein: Den mit dem Tod "des Engels" beginnt nämlich langsam und allmählich das Unheil. Aber die Symbolik hört ja nicht hier auf: Die Hütte im Wald heißt verheißungsvoll "Eden", so als wäre es das irdische Paradies, der Ort wo das Paar hofft von ihren Qualen befreit zu werden, ja geradezu Erlösung zu finden. So wie die Hütte wirkt auch der Wald am Anfang noch als das Paradies, doch recht schnell beginnt er sich zu verändern. Langsam verwandelt er sich in ein düsteres Schreckensgespenst, eine Bedrohung für Leib und Leben, das zum Schluss geradezu der Phantasie eines Hieronymus Bosch's entsprungen zu seien scheint. Und eines wird immer deutlicher klar: Erlösung gibt es keine, vor allem nicht für das Paar, den durch die Schuld der Menschen ist das Paradies verloren und für den Menschen, gerade zu als göttliches Strafgericht, nur noch ein Ort der Qual, des Leidens und des Todes.
Auch die Ehe der beiden, das Idealbild der Kirche, die ja am Anfang so gut wirkte, beginnt degenerieren. Die beiden Personen verrohen und am Ende ist ihre einzige Kommunikation noch Sex und Gewalt. Es gipfelt schließlich darin, dass ihm in Grossaufnahme mit einem Klotz die Hoden zerschlagen werden und sie ihm, der nun Bewusstlos ist, einen runterholt. Doch statt Sperma, stellvertretend für den "Saft des Lebens", schießt nun ein Schwall Blut aus seinem Penis. Der am Anfang noch glorifizierte Sex hat nun endgültig seine "Schönheit" verloren. Er ist nun zu einer reinen Perversion verkommen und eigentlich der Auslöser für das ganze Verderben und das Leid, ja für den Verstoß aus den "Garten Eden.
Selbst die als Sühne gedachte Selbstverstümmelung der Frau, indem sie sich in Großaufnahme ihre Schamlippen abschneidet, bringt nicht die erhoffte Erlösung. Diese gibt es nur durch den Tod: Sie, die tatenlos beim Sex zusah wie ihr Sohn aus dem Fenster kletterte und stürzte, wird von ihrem Mann am Ende erwürgt. Danach verwandelt sich der Wald und Eden, da nun die Sünderin, stellvertretend für die Ursünde, nämlich der Verführung des Mannes und der Sündenfall des Menschen im Paradies, tot ist, langsam wieder Stück für Stück in das Paradies zurück.
Was bleibt aber Abseits des Metatextes: Ein verstörender Film, der sich in seiner drastischen Darstellung nicht vor Filmen wie Hostel und Co. verstecken muss, gleichzeitig aber eine psychische Wirkung entfaltet, die noch Tage lang nachwirkt. Wirklich nichts für zartbesaitete und Leute mit schwachen Nerven. Schauspielerisch ist die Leistung der 2 Darsteller über jeden Zweifel erhaben genauso wie die inszenatorische Leistung von Triers. Eigentlicher Wermutstropfen ist das im Mittenteil etwas Leerlauf gibt, 10min weniger dort hätten den Film gut getan. Daher leichter Abzug. in der Benotung.
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Freeman antichristelt mit:
Antichrist
Zwei Menschen geben sich dem expliziten Liebesspiel hin. Zunächst unter der Dusche, dann im heimischen Schlafzimmer. In entlarvender Megazeitlupe spielt sich während des Orgasmus der beiden Liebenden ein weiterer kleiner Tod ab. Gerade als nämlich die Eltern ekstatisch kommen, prallt ihrer beider Kind auf den Randstein des Bürgersteiges. Es hatte die Unaufmerksamkeit der Eltern genutzt, entstieg seinem Bettchen und folgte der lockenden, wunderschönen, sich in watteartigen Schneeflocken manifestierenden Natur ... in den Tod.
Nach diesem Unfall ergeht Sie sich in selbstzerfleischenden Zweifeln. Sie habe das Kind retten können. Ihr Mann kann aber nicht ansatzweiße nachvollziehen, wie sie das hätte schaffen sollen. Also beginnt Er, Psychotherapeut von Beruf, wider besseres Wissen – "Ein Therapeut sollte niemals die eigene Familie therapieren." – seine Frau zu behandeln. Sein Therapieansatz: Sie soll die Talsohle der Depression durchschreiten, indem sie gemeinsam gegen eine ihrer Urängste vorgehen.
Erstaunlicherweise benennt Sie, die die Wälder bisher immer liebte, ausgerechnet die Natur als größten ihrer Angstherde. Also bricht man gemeinsam zu der Waldhütte auf, die beide bei ihrem Erwerb Eden getauft haben. Doch während Er glaubt, bei der Therapie Fortschritte zu machen, beginnen beide einander immer mehr zu entgleiten. Er, der rationale Wissenschaftler, findet keinen wahren Zugang zu der letztlich irrational argumentierenden Frau, die deutlich naturverbundener zu sein scheint, als Er es ahnen konnte.
Obendrein wird der eingangs zelebrierte, leidenschaftliche Sex zwischen den beiden Protagonisten immer brutaler und mutiert mehr und mehr zu einem Macht- und Kontrollmittel, wobei vor allem Er allmählich die so sicher geglaubte Kontrolle über seine Frau verliert. Ein fataler Umstand, denn sie beginnt im scheinbaren Wahn mittels Bohrer und ähnlich archaischen Waffen gegen ihren Mann vorzugehen ... Wodurch Eden zur Hölle auf Erden mutiert …
Die Natur ist Satans Kirche!
Die grauenvolle Sezierung des Zerfalls einer Ehe, die durch eine Extremsituation auf eine brutale, in vier Kapitel unterteilte Bestandsprobe gestellt wird, bei der schon einige Kapitelnamen wie Schmerz, Trauer und Verzweiflung die Marschrichtung von Antichrist andeuten. Eine düstere Analogie auf das "Survival of the Fittest" Konzept unserer uns umgebenden Natur, die uns dank ihres Darwinistischen Ansatzes nicht allzu selten als unwahrscheinlich grausam erscheint, ein Bibelgleichnis oder doch nur ein verkopftes Hirngespinst des Regisseurs Lars von Trier, der über Antichrist folgendes sagte:
"Szenen wurden ohne Grund hinzugefügt. Bilder wurden zusammengestellt, unabhängig von Logik oder dramatischem Denken. Oft stammten sie aus Träumen, die ich zu der Zeit hatte. … Der Film enthält keinen bestimmten moralischen Code und beinhaltet nur das, was manche die 'blanke Notwendigkeit' von einem Plot nennen würden."
All diese Ansätze finden Eingang in Antichrist. Seien es die beiden Hauptfiguren, die einander immer mehr entgleiten, obwohl sie einander durch die Therapie wieder näher kommen wollten, die immer wieder eingebauten Einsprengsel, dass die Natur das pure Böse beherberge oder Szenen, in denen Tiere zu den Menschen sprechen, was den kranken Hirnwindungen eines depressiven Regisseurgeistes entsprungen zu sein scheint, Antichrist liefert viele Deutungsansätze, die es aber nicht unbedingt einfacher machen, Zugang zu Antichrist zu finden.
Zumal Lars von Trier vor allem gegen Ende einige Szenen einflicht, die bisher Gesehenes auf den Kopf stellen und in einem anderen Licht erscheinen lassen. Diese erlauben sogar eine simple Umdeutung des gesamten Filmes zu einem reinen Horrorfilm, der irgendwo auf der aktuellen Torture Porn Welle mitzusurfen versucht und wegen denen man das "Die Natur ist Satans Kirche" Zitat von oben durchaus umbiegen könnte in:
Die Frau ist Satans Kirche!
Gerade der wie der einleitende Prolog grandios inszenierte und mit einem Stück von Händel unterlegte Epilog könnte diese Vermutung nahe legen und wirklich, wenn man sich Lars von Triers Werk und Schaffen bisher anschaut, sind ihm derart frauenfeindliche Tendenzen definitiv nicht fremd.
Freilich könnte man hier auch eine Neudeutung des Sündenfalles hineininterpretieren, denn wo Eva die Alleinschuld für den Verzehr der Frucht vom Baum der Erkenntnis der Natur zuschiebt und damit wie die weibliche Antichrist Hauptfigur der Natur eine gewisse Grundbosheit zuschreibt, zeigte Adams anklagender Finger auf Eva … und genauso sieht der männliche Protagonist aus Antichrist stellvertretend für den Zuschauer eben die Hauptschuld irgendwann bei seiner Frau.
Dennoch wird man während des Filmgenusses gar nicht einmal zwingend auf derartige Deutungsansätze kommen, denn von Trier lanciert ein ganzes Sperrfeuer an vordergründigen Filmmitteln, die das Hirn scheinbar zu lähmen scheinen und vor allem die Augen aufs Faszinierendste bedienen. Antichrist als ein Bildgedicht zu umschreiben, wäre nämlich eine komplette Untertreibung. Dabei ist der Film nicht im eigentlichen Sinne schön anzuschauen. Viel mehr ist Antichrist faszinierend düster, überstilisiert, voll von erlesenen Bildern angefüllt mit einer eigenartig suggestiven Sogkraft und von einem verstörenden Hochglanzzuckerguss überzogen, der es trotzdem immer und immer wieder schafft, den faszinierenden, opernhaften und artifiziell anmutenden Bildkompositionen in Antichrist eine morbide Grundnote zu verleihen, die selbst heftigen Schockeffekten eine überwältigend schöne Aura verleiht.
Dabei spürt man gerade nach dem Prolog, der wie der Epilog in Schwarz Weiß und dank Extremzeitlupen förmlich überinszeniert wurde, dass Lars von Trier immer ein Horrorfilm vorschwebte, denn nach der unglaublichen Schönheit des psychologisch verheerenden Intros beginnt von Trier mit den dunklen Bildern und Stilelementen zu wuchern. Bezugslinien im Bild dürfen verwischen und sich verschieben, Unschärfen schleichen sich in den Hochglanz, bewusst gesetzte Zeitlupen gehen durch Mark und Bein und sogar subliminale Bilder von Monsterfratzen dürfen vor vorbeiziehenden Wäldern aufblitzen und andeuten, wohin die Reise gehen wird. Ins Herz der Natur ... Ins Herz der Protagonistin ... Ins Herz der Finsternis.
Über diese berauschende Bilderflut hinaus provoziert Lars von Trier auch in sexueller und gewalttechnischer Hinsicht. Gerade diese beiden Punkte könnten vielen Zuschauern den unvoreingenommenen Blick auf Antichrist verstellen. Denn natürlich setzt Lars von Trier bewusst auf eine Brüskierung des Zuschauers, wenn erigierte Penisse in Großaufnahme in Vaginas eintauchen oder mit einem Stein die Hoden eines Mannes zerschlagen werden. Warum von Trier (über werbetechnische Belange hinaus) diesen Weg geht, vermag vermutlich nur er selbst wirklich zu sagen, für den unvoreingenommenen Zuschauer entsteht aber gerade durch diese extremen und etwas marktschreierischen, ja oberflächlichen Szenen auch eine ungeahnte Intensität.
Denn eines ist Fakt: Antichrist ist es nicht wichtig, welche Position der Zuschauer in Bezug auf die Figuren einnimmt. So entsteht eine enorme Distanz des Zuschauers zu den agierenden Figuren, die beide in ihren zu extremen Positionen zu erstarren und nicht aufeinander zuzugehen scheinen. So fällt es schwer, sich eindeutig auf eine Seite zu schlagen, da beide Figuren teils recht irrational handeln. Und in diese etwas unterkühlte Beziehung des Zuschauers zu den Figuren fahren die sehr harten Bluteffekte wie ein Donnerschlag, denn auf einmal ist da ordentliches Involvement für die Figuren da. Zwar mit dem Holzhammer herbeigeführt, aber es funktioniert.
Vor allem gegen Ende, wenn der Film im dann wirklich spannenden Showdown die Situation bis zum unausweichlichen Finale zuspitzt und beide Darsteller ordentlich durch die Hölle gehen müssen. Dabei wissen beide Schauspieler absolut auf ihre Weise zu begeistern. Der Film gehört dabei fraglos der grandios und unheimlich intensiv aufspielenden Französin Charlotte Gainsbourg, die nicht nur das Seelenleben ihrer Figur sondern auch sich selbst bis aufs Äußerste entblättert und ihrem Charakter ordentlich Seele einhaucht. Willem Dafoe hält dagegen Sie und den Zuschauer aufgrund seiner nüchternen und wissenschaftlich agierenden und erklärenden Rolle ordentlich auf Distanz, bietet damit aber auch den notwendigen und vor allem glaubwürdigen Gegenpol zu Gainsbourg.
Andere Figuren spielen im Antichrist keine Rolle und bleiben dementsprechend stumm. Genau wie die Musikspur des Filmes. Diese darf nur zweimal das gleiche Stück von Händel spielen, hat ansonsten aber Pause und wird durch ein unter den Bildern dräuendes, in seinen besten Momenten hochgradig verstörendes und wuchtiges Soundgewirr ersetzt, nach dem, in voller Lautstärke genossen, das Geräusch einer auf ein Vordach fallenden Eichel oder Kastanie nie mehr so klingen wird, wie zuvor.
Was bleibt ist ein Horrorfilm für ein denkendes Publikum, das sich aufgrund der aufgefahrenen vordergründigen Effekte ziemlich überfahren fühlen wird, nach dem Kinobesuch aber sicher feststellen muss, wie sehr der Film von Minute zu Minute wächst und wie viele Deutungsmöglichkeiten er letztendlich anbietet. Torture Porn, Zerstörung der heiligen Institution Ehe, Spiel mit Bibelmetaphorik, Analogie zur Hexenverbrennung, die Klärung der Urschuld, die scheinbar lauthals skandiert: „Die Frauen sind an allem schuld!“, Wahnsinn oder geht es doch um die Natur und das ihr innewohnende Urböse? Das und noch mehr kann ein Publikum, das Spaß daran hat, sich einen Film im Nachgang über das Offensichtliche hinaus zu erschließen, durchaus in Antichrist entdecken. Flankiert wird das von einem die Sinne betäubenden Sperrfeuer aus genialen Bildern und Bildkompositionen und einem hochgradig verstörenden Sounddesign.
Das muss und wird fraglos nicht jedem gefallen, zumal Antichrist auch erzählerisch und vom Tempo her etwas sperrig daherkommt, dennoch ergeht hier mein Tipp, sich diesen Film schnellstmöglich anzuschauen und sich selbst eine Meinung zu bilden oder sich einfach nur an den großartigen Bildern zu berauschen.
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Himmelherrgott ... meine Kritik findet ihr jetzt oben, dabei habe ich es dabei belassen diverse Ansätze für eine spätere Analyse zu liefern, mehr aber auch nicht. Der Konjunktiv im Falle aller aufgestellten Thesen und Behauptungen ist absolut ernst zu nehmen.
Dieser Film ist durchaus ein hartes Stück Arbeit ...
In diesem Sinne:
freeman
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Gerade die Optik hat Lars von Trier in einem Spiegel-Interview als den größten Schwachpunkt des Films bezeichnet. Diese schöne Aura geht ihm nämlich gegen den Strich. Ich sehe es dannn doch eher wie du.Viel mehr ist Antichrist faszinierend düster, überstilisiert, voll von erlesenen Bildern angefüllt mit einer eigenartig suggestiven Sogkraft und von einem verstörenden Hochglanzzuckerguss überzogen, der es trotzdem immer und immer wieder schafft, den faszinierenden, opernhaften und artifiziell anmutenden Bildkompositionen in Antichrist eine morbide Grundnote zu verleihen, die selbst heftigen Schockeffekten eine überwältigend schöne Aura verleiht.
Trust Me, I'm a Doctor!!
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
Mein Last.FM Profil
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
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Das Interview habe ich auch gelesen und irgendwie diesen Aussagen nicht so die Aussagekraft beigemessen, weil er als Regisseur ja schon dem Kameramann gesagt haben wird, was er wie machen sollte ... Ansonsten wäre er ja schon eine ziemliche Niete als Regisseur, wenn er einen Oscarpreisträger als Kameramann anheuert und den dann einfach seinen eigenen Film drehen lässt
Es mutete irgendwie wie eine Ausrede an, weil ja der Spiegel ziemlich brutal meinte, dass Antichrist im Vergleich zu den Vorgängerfilmen optisch von Triers glattester Film sei ...
In diesem Sinne:
freeman
Es mutete irgendwie wie eine Ausrede an, weil ja der Spiegel ziemlich brutal meinte, dass Antichrist im Vergleich zu den Vorgängerfilmen optisch von Triers glattester Film sei ...
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Für mich ist "Antichrist" ein verstörender PsychoTrip der Extraklasse!!!Von Trier's Inszenierung ist bombastisch,das beweist schon die einmalige,kunstvolle Intro-Sequenz."Antichrist" ist kein Film für den verwöhnten Hollywood Otto Normalverbraucher.Selten hat mich ein Film so "morbide" fasziniert, gleichzeitig geekelt (ich sag nur die Szene mit dem Penis!!!) und verwirrt.Ich finde der Film ist eine Mischung aus Kunst,Horror und Psychologischem Spiel.Die beiden Hauptdarsteller geben alles,oscarverdächtig!Leider habe ich die Endsequenz bis heute nicht richtig verstanden
Einer der besten "Psycho-Horrorfilme" die ich kenne
Einer der besten "Psycho-Horrorfilme" die ich kenne
"Antichrist" ist ein starker Trip, der einen in vielen Szenen mitnimmt: Zum einen in den gewalttätigen, folgerichtigen Entladungen am Ende, in denen sich die aufgebaute Anspannung zwischen den Ehepartnern auflöst, aber auch schon in der Eingangssequenz, deren brutaler Fatalismus und die Unabwendbarkeit, mit welcher das Kind in den Tod stürzen, ganz ohne Derbheiten schockieren. Ansonsten ein stimmiges Psychospiel mit einer gewissen Häme, denn viel schneller als Dafoes selbstgerechter Psychiater erkennt man, dass er eben nicht Herr der Lage ist. Bis zum Schluss lässt der Film auch offen, ob Dafoe einer Psychose wie seine Frau verfällt oder sich die Zeichen tatsächlich manifestieren. Trotz des IMO etwas ungelenken Schlusses ein starkes Ding.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Ich habe den nicht so gut in Erinnerung, wie er hier allgemein gesehen wird. Sicher war es stellenweise schon ein angenehmer Mindfuck. Es hat mich aber nicht so berührt, wie ich es erhofft hatte. Von so einem Film erwarte ich, dass er mich richtig schön bedrückt zurück lässt. Da helfen auch die derben Szenen nicht. Ich möchte nicht sagen, dass der Film schlecht ist, sind das schon drin, aber andere Filme fand ich in der Wirkung da besser. Menschenfeind oder Irreversibel von Caspar Noe zum Beispiel. Auch Dogville von Lars von Trier möchte ich an dieser Stelle mal nennen, welcher stilistisch sehr interessant ist und einen bestimmte Personen richtig schön hassen lässt.
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