Filmtagebuch: Vince
Moderator: SFI
Rescue Dawn
Bales beste Leistung seit "The Machinist" in einem sehr starken Beitrag zu einem sehr überlaufenen Themenfeld, dem Vietnamkrieg. Obwohl gerade im Ansatz kurios viel unfreiwillige Komik einfließt und ich nicht mal sagen könnte, woher die stammt, schöpft Werner Herzog gerade aus dieser (scheinbaren) Kontrollosigkeit über seine Figuren später unheimlich viel Authentizität und einen sehr eigenen Blickwinkel. Die Vietcong werden null personifiziert und verdichten sich zu einer Hürde, die gleichbedeutend ist mit den Fesseln in der Nacht und dem Dschungel um das Gefangenenlager herum. Neben Bale glänzt Jeremy Davies mit einer physischen Leistung, die derjenigen von Bale in "The Machinist" Konkurrenz macht (Stichwort Skelett). Steve Zahn stört nicht. ;)
Ankreiden kann man, dass man bei Bales Figur - trotz der starken Leistung - nicht nachvollziehen kann, weshalb sie psychisch so wenig belastet anmutet. Irgendwie ist der Mann immer Herr der Situation. Trotzdem ein beeindruckendes Kriegsdrama, zumindest im Mittelteil. Die Anfangs- und Endsequenz sind irgendwie trashy.
(knapp)
Sieben Leben
Ein Film, dem man die Gier nach einem Oscar am Gesicht ablesen kann. Dabei ist das Skript ziemlich doof. Der Film selbst ist aber gar nicht mal langweilig, wie hier im Forum oft behauptet wurde. Denn Will Smith spielt wieder ziemlich gut in dem Sinne, dass man manchmal wirklich glaubt, das da auf dem Bildschirm sei eine andere Person als der Schauspieler Will Smith. Aber über allem hängt der Mief des Forcierten, des Gewollten, des Geforderten. "Sieben Leben" ist "A Beautiful Mind" in merkwürdig.
Bales beste Leistung seit "The Machinist" in einem sehr starken Beitrag zu einem sehr überlaufenen Themenfeld, dem Vietnamkrieg. Obwohl gerade im Ansatz kurios viel unfreiwillige Komik einfließt und ich nicht mal sagen könnte, woher die stammt, schöpft Werner Herzog gerade aus dieser (scheinbaren) Kontrollosigkeit über seine Figuren später unheimlich viel Authentizität und einen sehr eigenen Blickwinkel. Die Vietcong werden null personifiziert und verdichten sich zu einer Hürde, die gleichbedeutend ist mit den Fesseln in der Nacht und dem Dschungel um das Gefangenenlager herum. Neben Bale glänzt Jeremy Davies mit einer physischen Leistung, die derjenigen von Bale in "The Machinist" Konkurrenz macht (Stichwort Skelett). Steve Zahn stört nicht. ;)
Ankreiden kann man, dass man bei Bales Figur - trotz der starken Leistung - nicht nachvollziehen kann, weshalb sie psychisch so wenig belastet anmutet. Irgendwie ist der Mann immer Herr der Situation. Trotzdem ein beeindruckendes Kriegsdrama, zumindest im Mittelteil. Die Anfangs- und Endsequenz sind irgendwie trashy.
(knapp)
Sieben Leben
Ein Film, dem man die Gier nach einem Oscar am Gesicht ablesen kann. Dabei ist das Skript ziemlich doof. Der Film selbst ist aber gar nicht mal langweilig, wie hier im Forum oft behauptet wurde. Denn Will Smith spielt wieder ziemlich gut in dem Sinne, dass man manchmal wirklich glaubt, das da auf dem Bildschirm sei eine andere Person als der Schauspieler Will Smith. Aber über allem hängt der Mief des Forcierten, des Gewollten, des Geforderten. "Sieben Leben" ist "A Beautiful Mind" in merkwürdig.
The Room
Typischer ambitionierter Independent-Psychohorrorstreifen, der sich als Variante von Stanley Kubricks "Shining" versteht. Der belgische Film macht einige Dinge richtig, insbesondere was die Szenenmontage betrifft, verhält sich aber im Gesamtbild berechenbar unberechenbar. Es gibt da nichts, was man nicht schon in ähnlichen Produktionen besser ("Sonata") oder schlechter ("Mike Mendez Killers") gesehen hätte.
Super Size Me
Sehr unterhaltsame Doku, unterhaltsamer noch als Michael Moores "Bowling for Columbine"-Erfolg, vielleicht wegen des greifbareren Themas. Allerdings bietet das Thema weniger Reibungsfläche - worauf will das Experiment hinaus? Die entscheidende Frage stellt sich Spurlock schließlich schon gleich zu Beginn: Weiß nicht eh jeder, dass Fast Food ungesund ist? Geht es also nur darum, dem Gerichtsurteils-Beispiel (Fette verklagten McDonalds und die Richter hatten zu entscheiden, ob das Unternehmen für die Fettleibigkeit verantwortlich ist) Grundlage per Beweis zu liefern. Dünn... wirklich dünn. Macht aber nix, wenn das so amüsant und sympathisch aufgezogen ist.
Typischer ambitionierter Independent-Psychohorrorstreifen, der sich als Variante von Stanley Kubricks "Shining" versteht. Der belgische Film macht einige Dinge richtig, insbesondere was die Szenenmontage betrifft, verhält sich aber im Gesamtbild berechenbar unberechenbar. Es gibt da nichts, was man nicht schon in ähnlichen Produktionen besser ("Sonata") oder schlechter ("Mike Mendez Killers") gesehen hätte.
Super Size Me
Sehr unterhaltsame Doku, unterhaltsamer noch als Michael Moores "Bowling for Columbine"-Erfolg, vielleicht wegen des greifbareren Themas. Allerdings bietet das Thema weniger Reibungsfläche - worauf will das Experiment hinaus? Die entscheidende Frage stellt sich Spurlock schließlich schon gleich zu Beginn: Weiß nicht eh jeder, dass Fast Food ungesund ist? Geht es also nur darum, dem Gerichtsurteils-Beispiel (Fette verklagten McDonalds und die Richter hatten zu entscheiden, ob das Unternehmen für die Fettleibigkeit verantwortlich ist) Grundlage per Beweis zu liefern. Dünn... wirklich dünn. Macht aber nix, wenn das so amüsant und sympathisch aufgezogen ist.
Auf dem Highway ist die Hölle los
Hält aktuellen, schnell abgedrehten Starvehikeln den Spiegel vor und zeigt, wie Filme mit den Jahren altern können. Eine Produktion, die vollends auf Kulturklischees ausgelegt ist und den Culture Clash in die geradlinige Spur eines exotischen Rennfilms legt. Hat trotz Burt Reynolds, Roger Moore (in einer selbstironischen Bond-Rolle), Sammy Davis Jr. oder einem beschäftigungslosen Hollywood-Newcomer Jackie Chan (dessen Kung Fu-Einlage so richtig billig ist) nicht mal mehr ansatzweise den Charme alter Spencer/Hill-Streifen. Einzig der schielende Kurpfuscherarzt hat seine Momente (des Schielens). So ähnlich wird "Rat Race" schon sehr bald auch aussehen.
Kampf der Welten
Herrlich klassischer, knallbunter 50er-Jahre-Invasionsfilm mit archetypischen Gesichtern in den Hauptrollen und für damalige Verhältnisse ein richtiges Michael Bay'sches Actionbrett! Die Special Effects und das permanent hoch gehaltene Tempo sind die klaren Vorzüge dieser Wells-Verfilmung, mit der Steven Spielbergs sehr eigenständiges Remake eigentlich nur einzelne Schlüsselszenen und das Design der Erkundungsröhre gemein hat. Die Pointe ist ja längst ein Klassiker. "Das Ding aus einer anderen Welt" war zwar nihilistischer, "Der Tag, an dem die Erde stillstand" reflektierter, aber "Kampf der Welten" ist dafür wahrscheinlich der apokalyptischste Science Fiction-Film der 50er Jahre.
Abgedreht
Blenden wir mal alle Logiklöcher aus. Dass etwa heutzutage noch jemand nen Tag auf einen Film warten würde, den eine Videothek auf VHS (!) erst noch besorgen muss (!!!). Oder wo die Videothekeninhaber nach der unfreiwilligen Löschung aller Tapes die Zeit hernehmen, unzählige Filme mit Handkamera selbst neuzudrehen. Mal abgesehen von den Materialkosten, und seien die Ideen noch so erfinderisch.
Das ist alles irrelevant, wenn Michel Gondry beginnt, eine Hommage an das analoge Zeitalter und vor allem an den Erfindergeist aufzubauen. Die Szenenmontagen der Erstellung von "Men in Black", "Rush Hour 2", "Ghostbusters" & Co. im Amateurlook strotzt vor Ideenreichtum und verspricht unzählige Dinge... Dinge, die der Film dann leider nicht hält. Am Ende lässt sich Gondry durch den Charme des Ghettos überwältigen und kommt auf ein Happy-Finale, das den Effekt hat wie ein Schwamm auf eine zum Bersten vollgeschriebene Tafel. Das verschenkte Potenzial dieser im Ansatz so erfrischend altmodischen Komödie ist grenzenlos. Trotzdem möchte ich mich an dem Charme der ersten Filmhälfte festhalten und komme noch auf eine
Hält aktuellen, schnell abgedrehten Starvehikeln den Spiegel vor und zeigt, wie Filme mit den Jahren altern können. Eine Produktion, die vollends auf Kulturklischees ausgelegt ist und den Culture Clash in die geradlinige Spur eines exotischen Rennfilms legt. Hat trotz Burt Reynolds, Roger Moore (in einer selbstironischen Bond-Rolle), Sammy Davis Jr. oder einem beschäftigungslosen Hollywood-Newcomer Jackie Chan (dessen Kung Fu-Einlage so richtig billig ist) nicht mal mehr ansatzweise den Charme alter Spencer/Hill-Streifen. Einzig der schielende Kurpfuscherarzt hat seine Momente (des Schielens). So ähnlich wird "Rat Race" schon sehr bald auch aussehen.
Kampf der Welten
Herrlich klassischer, knallbunter 50er-Jahre-Invasionsfilm mit archetypischen Gesichtern in den Hauptrollen und für damalige Verhältnisse ein richtiges Michael Bay'sches Actionbrett! Die Special Effects und das permanent hoch gehaltene Tempo sind die klaren Vorzüge dieser Wells-Verfilmung, mit der Steven Spielbergs sehr eigenständiges Remake eigentlich nur einzelne Schlüsselszenen und das Design der Erkundungsröhre gemein hat. Die Pointe ist ja längst ein Klassiker. "Das Ding aus einer anderen Welt" war zwar nihilistischer, "Der Tag, an dem die Erde stillstand" reflektierter, aber "Kampf der Welten" ist dafür wahrscheinlich der apokalyptischste Science Fiction-Film der 50er Jahre.
Abgedreht
Blenden wir mal alle Logiklöcher aus. Dass etwa heutzutage noch jemand nen Tag auf einen Film warten würde, den eine Videothek auf VHS (!) erst noch besorgen muss (!!!). Oder wo die Videothekeninhaber nach der unfreiwilligen Löschung aller Tapes die Zeit hernehmen, unzählige Filme mit Handkamera selbst neuzudrehen. Mal abgesehen von den Materialkosten, und seien die Ideen noch so erfinderisch.
Das ist alles irrelevant, wenn Michel Gondry beginnt, eine Hommage an das analoge Zeitalter und vor allem an den Erfindergeist aufzubauen. Die Szenenmontagen der Erstellung von "Men in Black", "Rush Hour 2", "Ghostbusters" & Co. im Amateurlook strotzt vor Ideenreichtum und verspricht unzählige Dinge... Dinge, die der Film dann leider nicht hält. Am Ende lässt sich Gondry durch den Charme des Ghettos überwältigen und kommt auf ein Happy-Finale, das den Effekt hat wie ein Schwamm auf eine zum Bersten vollgeschriebene Tafel. Das verschenkte Potenzial dieser im Ansatz so erfrischend altmodischen Komödie ist grenzenlos. Trotzdem möchte ich mich an dem Charme der ersten Filmhälfte festhalten und komme noch auf eine
Hast Du die Romanvorlage gelesen ? Ich kenne jetzt nicht die von Dir besprochene Filmfassung aber Spielberg hat sich relativ eng an die Romanvorlage gehalten - zwar in die Jetztzeit transportiert aber alle Schlüsselszenen waren drin. Einziger großer Unterschied war die Art & Weise wie die Außerirdischen auf die Erde gekommen sind.Vince hat geschrieben:Kampf der Welten
Die Special Effects und das permanent hoch gehaltene Tempo sind die klaren Vorzüge dieser Wells-Verfilmung, mit der Steven Spielbergs sehr eigenständiges Remake eigentlich nur einzelne Schlüsselszenen und das Design der Erkundungsröhre gemein hat
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Nein, Vorlage kenn ich nicht. Wenn man aber beide Filme miteinander vergleicht, gibts da in der Erzählstruktur relativ wenig Übereinstimmung. Was drin ist, ist die Szene, wo die sich im Menschenauflauf ums Auto prügeln; wo sie in einer kaputten Hütte von einem außerirdischen Beobachterposten bedroht werden (aber stark abgewandelt, nämlich ohne eine Figur wie die von Tim Robbins); und das wars auch fast schon, abgesehen von ein paar designtechnischen Übereinstimmungen. Alleine schon die Figuren sind ja ganz andere.
Im Roman war es grob so:
- Hauptfigur ist ein Wissenschaftler der gerufen wird weil auf einem Feld eine Metalkapsel gefunden wird die sich als Ufo entpuppt (war bei Spielberg anders).
- Die Dreibeinigen Kampfroboter mit Todesstrahl waren im Buch & Film gleich
- Schlüsselszene mit der Fähre war auch fast 1:1 wie im Buch
- Der Rote Schaum war auch wie im Buch
- Im Roman gab es noch einen Pfarrer der die Roboter mit dem Wort Gottes aufhalten wollte
- Im Keller finden der Hauptdarsteller einen Verrückten der eine neue Welt unter der Erde schaffen will & schon mal angefangen hat zu graben (= die Tim Robbins Szenen inklusive Belagerung)
- Die Pointe ist auch gleich
Kennst Du schon das hier ? Das ist eine Musikalisch sehr gelungene Umsetzung des Stoffes - hält sich recht eng am Buch. Dürfte Dir aber wohl zu Kommerzell sein.
- Hauptfigur ist ein Wissenschaftler der gerufen wird weil auf einem Feld eine Metalkapsel gefunden wird die sich als Ufo entpuppt (war bei Spielberg anders).
- Die Dreibeinigen Kampfroboter mit Todesstrahl waren im Buch & Film gleich
- Schlüsselszene mit der Fähre war auch fast 1:1 wie im Buch
- Der Rote Schaum war auch wie im Buch
- Im Roman gab es noch einen Pfarrer der die Roboter mit dem Wort Gottes aufhalten wollte
- Im Keller finden der Hauptdarsteller einen Verrückten der eine neue Welt unter der Erde schaffen will & schon mal angefangen hat zu graben (= die Tim Robbins Szenen inklusive Belagerung)
- Die Pointe ist auch gleich
Kennst Du schon das hier ? Das ist eine Musikalisch sehr gelungene Umsetzung des Stoffes - hält sich recht eng am Buch. Dürfte Dir aber wohl zu Kommerzell sein.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Ist im original so in der Art. Nur da halten die das für einen Kometen.gelini71 hat geschrieben:Im Roman war es grob so:
- Hauptfigur ist ein Wissenschaftler der gerufen wird weil auf einem Feld eine Metalkapsel gefunden wird die sich als Ufo entpuppt (war bei Spielberg anders).
Im Film sinds mantarochenförmige Raumschiffe mit Todesstrahl.- Die Dreibeinigen Kampfroboter mit Todesstrahl waren im Buch & Film gleich
Gibts im original nicht.- Schlüsselszene mit der Fähre war auch fast 1:1 wie im Buch
Gibts im original nicht.- Der Rote Schaum war auch wie im Buch
Kommt im Original vor.- Im Roman gab es noch einen Pfarrer der die Roboter mit dem Wort Gottes aufhalten wollte
Kommt wie gesagt nicht vor; die zwei Hauptdarsteller verschanzen sich lediglich in der leeren Hütte, bis ein Ufo da reinkracht.- Im Keller finden der Hauptdarsteller einen Verrückten der eine neue Welt unter der Erde schaffen will & schon mal angefangen hat zu graben (= die Tim Robbins Szenen inklusive Belagerung)
Dito- Die Pointe ist auch gleich
Nee kenn ich nicht...hm mit sowas hab ichs glaub ich nicht so.Kennst Du schon das hier ? Das ist eine Musikalisch sehr gelungene Umsetzung des Stoffes - hält sich recht eng am Buch. Dürfte Dir aber wohl zu Kommerzell sein.
Ich glaube auch das die Musikbearbeitung weniger Deine Baustelle ist - obwohl die offizell als Prog-Rock gelistet ist
Sehr fein ist in der Vinylversion das 16 Seitige Großformatige Heft - hier kannst Du Dir mal die Bilder dazu ansehen die praktisch die Songs / Handlung illustrieren.
Sehr fein ist in der Vinylversion das 16 Seitige Großformatige Heft - hier kannst Du Dir mal die Bilder dazu ansehen die praktisch die Songs / Handlung illustrieren.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Hancock - Extended
Schade, dass von Anfang an klar ist, dass sich Peter Bergs Superheldengroteske schon bald ins fachgerechte Familienunterhaltungskostüm zwängen wird, sonst hätte man die ersten Auftritte Will Smiths richtig genießen können. Die verschnodderte Darstellung des Post-Superheldentums hält sich zwar nicht groß mit Logik auf; so ist die erboste Reaktion der Leute Hancock gegenüber in ihrem Extremismus nicht wirklich realistisch, allerdings kann man das auch als Gegenentwurf zur kultischen Verehrung eines Superman betrachten. So oder so, Smith rockt als Hancock mächtig die Bude und die Effekteleute unterstreichen das formidabel insbesondere durch den lässigen Flug, bei dem Hancock seinen Körper einfach durchs O2 schloddern lässt.
Den Big Lebowski mit Superkräften hätte man gerne bis zum Ende gesehen, aber natürlich kann uns dieser Wunsch nicht erfüllt werden. Spätestens als sich ein zweiter Superheld dazugesellt und Hancock weicher wird, zerfließt der gute Ansatz im Nirgendwo. Darum möchte ich von einem Sequel auch gar nichts wissen, denn wer weiß, was für ein Family-Reunion-Entertainment das dann werden wird.
Tales of the Black Freighter & Hollis Mason Story: Under the Hood
Der Animationsfilm ist ne fette Sache, düster, brutal, eklig, atmosphärisch. Erinnert ein wenig an die Ästhetik der "Spawn"-Animationsserie und wäre in den Hauptfilm integriert schon irgendwie gut vorstellbar, wenn auch befremdlich. Der Pseudorealismus der fiktionalen Doku "Under the Hood" hatte auch was für sich, insbesondere durch die gefaketen Werbeeinblendungen und den trockenen 60s/70s-Style.
Firecracker
In seinen besten Momenten kommt der Film David Lynch wirklich verflucht nahe. Ich weiß nicht, ob ich jemals einen Film gesehen habe, der die Bildsprache Lynchs streckenweise dermaßen 1:1 imitieren konnte. In den meisten Sequenzen entpuppt sich "Firecracker" dann aber als Replikat, wenn auch als ein nicht uninteressantes - dank der starken Darstellerleistung von Karen Black, die ein wenig an Ellen Burstyn in "Requiem for a Dream" erinnert. Aber auch dank ansprechender Bildsymbolik und dem Spiel mit dem Kontrast aus Schwarzweiß und übersteuert bunten Sequenzen. Und dank der im Wanderzirkus besiedelten Thematik.
Station Agent
Außenseiterdrama mit einem Kleinwüchsigen in der Hauptrolle - hört sich nach einem schwierigen Film an, aber bei "Station Agent" ist das Gegenteil der Fall. Beinahe könnte man den durchaus leicht geratenen Film als "Feelgood-Movie" bezeichnen, zumindest aber lehnt man sich in genau der richtigen Mischung aus Spannung, Humor und Emotion zurück und genießt das Geschehen, das oft tragikomisch die Realität streift. Beinahe hätte ich Lust, mir den noch einmal anzusehen.
Schade, dass von Anfang an klar ist, dass sich Peter Bergs Superheldengroteske schon bald ins fachgerechte Familienunterhaltungskostüm zwängen wird, sonst hätte man die ersten Auftritte Will Smiths richtig genießen können. Die verschnodderte Darstellung des Post-Superheldentums hält sich zwar nicht groß mit Logik auf; so ist die erboste Reaktion der Leute Hancock gegenüber in ihrem Extremismus nicht wirklich realistisch, allerdings kann man das auch als Gegenentwurf zur kultischen Verehrung eines Superman betrachten. So oder so, Smith rockt als Hancock mächtig die Bude und die Effekteleute unterstreichen das formidabel insbesondere durch den lässigen Flug, bei dem Hancock seinen Körper einfach durchs O2 schloddern lässt.
Den Big Lebowski mit Superkräften hätte man gerne bis zum Ende gesehen, aber natürlich kann uns dieser Wunsch nicht erfüllt werden. Spätestens als sich ein zweiter Superheld dazugesellt und Hancock weicher wird, zerfließt der gute Ansatz im Nirgendwo. Darum möchte ich von einem Sequel auch gar nichts wissen, denn wer weiß, was für ein Family-Reunion-Entertainment das dann werden wird.
Tales of the Black Freighter & Hollis Mason Story: Under the Hood
Der Animationsfilm ist ne fette Sache, düster, brutal, eklig, atmosphärisch. Erinnert ein wenig an die Ästhetik der "Spawn"-Animationsserie und wäre in den Hauptfilm integriert schon irgendwie gut vorstellbar, wenn auch befremdlich. Der Pseudorealismus der fiktionalen Doku "Under the Hood" hatte auch was für sich, insbesondere durch die gefaketen Werbeeinblendungen und den trockenen 60s/70s-Style.
Firecracker
In seinen besten Momenten kommt der Film David Lynch wirklich verflucht nahe. Ich weiß nicht, ob ich jemals einen Film gesehen habe, der die Bildsprache Lynchs streckenweise dermaßen 1:1 imitieren konnte. In den meisten Sequenzen entpuppt sich "Firecracker" dann aber als Replikat, wenn auch als ein nicht uninteressantes - dank der starken Darstellerleistung von Karen Black, die ein wenig an Ellen Burstyn in "Requiem for a Dream" erinnert. Aber auch dank ansprechender Bildsymbolik und dem Spiel mit dem Kontrast aus Schwarzweiß und übersteuert bunten Sequenzen. Und dank der im Wanderzirkus besiedelten Thematik.
Station Agent
Außenseiterdrama mit einem Kleinwüchsigen in der Hauptrolle - hört sich nach einem schwierigen Film an, aber bei "Station Agent" ist das Gegenteil der Fall. Beinahe könnte man den durchaus leicht geratenen Film als "Feelgood-Movie" bezeichnen, zumindest aber lehnt man sich in genau der richtigen Mischung aus Spannung, Humor und Emotion zurück und genießt das Geschehen, das oft tragikomisch die Realität streift. Beinahe hätte ich Lust, mir den noch einmal anzusehen.
@Vince: Unbedingt mal das Krieg der Welten-Buch lesen! Hat auch nur *mal eben nachgucken*... 176 kleinformatige Seiten. Da ist man an 2 Abenden durch. Finde in filmischer Hinsicht im übrigen weder das "Original" (wenn man denn davon überhaupt sprechen kann) noch die Spielberg-Variante so richtig überzeugend.
Die 53er Version erscheint teilweise durch die ältere Technik von Militär usw näher am Original, dann aber wiederum durch Ausgestaltung eigenständiger Szenen autonomer, leider aber meist nicht im Guten: Es ist, um mal beim offensichtlichsten zu bleiben, einfach unverzeihlich, die charakteristischen Dreibeiner gegen beliebig austauschbar aussehende Raumschiffe einzutauschen!
- wegen fehlender Dreibeiner!!!!!! Naja, nicht nur allein. Aber spannend ist, wieviele Motive im Film sich auf die Kommunismus-Paranoia infolge der verrückten McCarthy-Ära und des Kalten Kriegs zurückführen lassen.
Endgültig und durch die noch größere zeitliche Spanne zwischen Buch und Verfilmung in krasserer Weise in die Jetzt-Zeit verlegt und dennoch für meinen Geschmack durch Erzählstruktur und Inszenierung näher am Original und vor allem spannender ist sicherlich das Spielberg-Vehikel, allerdings (!) nur bis zu dem Moment, in dem Spielberg es dummerweise nicht lassen kann, seine behinderten Aliens komplett zu zeigen. In diesem Moment ist mir im Kino damals fast der ganze Film zunichte gemacht worden, ich war in diesem Moment so dermaßen wütend! Ansonsten find ich es relativ schwer, Vergleiche zu ziehen. Auf jeden Fall liegen die beiden Filme trotz gleicher Literaturvorlage nicht nur zeitlich auseinander - wertungstechnisch allerdings fast gleichauf:
,5 - durch die peinliche Gestaltung der Aliens und das überkandidelte Ende, nur teilweise wettgemacht durch gute Darsteller, spannende atmosphärisch dichte Erzählstruktur aus Sicht der Figuren und toller Dreibeiner 8-)
Die 53er Version erscheint teilweise durch die ältere Technik von Militär usw näher am Original, dann aber wiederum durch Ausgestaltung eigenständiger Szenen autonomer, leider aber meist nicht im Guten: Es ist, um mal beim offensichtlichsten zu bleiben, einfach unverzeihlich, die charakteristischen Dreibeiner gegen beliebig austauschbar aussehende Raumschiffe einzutauschen!
- wegen fehlender Dreibeiner!!!!!! Naja, nicht nur allein. Aber spannend ist, wieviele Motive im Film sich auf die Kommunismus-Paranoia infolge der verrückten McCarthy-Ära und des Kalten Kriegs zurückführen lassen.
Endgültig und durch die noch größere zeitliche Spanne zwischen Buch und Verfilmung in krasserer Weise in die Jetzt-Zeit verlegt und dennoch für meinen Geschmack durch Erzählstruktur und Inszenierung näher am Original und vor allem spannender ist sicherlich das Spielberg-Vehikel, allerdings (!) nur bis zu dem Moment, in dem Spielberg es dummerweise nicht lassen kann, seine behinderten Aliens komplett zu zeigen. In diesem Moment ist mir im Kino damals fast der ganze Film zunichte gemacht worden, ich war in diesem Moment so dermaßen wütend! Ansonsten find ich es relativ schwer, Vergleiche zu ziehen. Auf jeden Fall liegen die beiden Filme trotz gleicher Literaturvorlage nicht nur zeitlich auseinander - wertungstechnisch allerdings fast gleichauf:
,5 - durch die peinliche Gestaltung der Aliens und das überkandidelte Ende, nur teilweise wettgemacht durch gute Darsteller, spannende atmosphärisch dichte Erzählstruktur aus Sicht der Figuren und toller Dreibeiner 8-)
@Fäb: ja mach ich mal. Kann aber was dauern, weil dann müsste ich mich überwinden, Geld für ein BUCH auszugeben... fällt schwer, wenn man eine wandelnde Bibliothek als Freundin hat, die nur leider den Weltenkrieg nicht im Bestand hat. ;)
Nip Tuck hab ich nie gesehen, aber der Typ rockt wirklich. Ich seh den unheimlich gerne.freeman hat geschrieben:Der ja dank dieses Filmes richtig durchgestartet ist! Ich fand ihn ja richtig cool in Nip/Tuck ...Außenseiterdrama mit einem Kleinwüchsigen in der Hauptrolle
Papperlapapp, entweder ist der 10er dafür noch drin oder ich leih dir meins aus! ;) Das brauch ich dann aber unbedingt irgendwann wieder, hab nämlich noch das geile alte 70's pop-art-mäßige Cover (links). Die neuen Auflagen sehen mittlerweile total lahm aus (rechts):Vince hat geschrieben:@Fäb: ja mach ich mal. Kann aber was dauern, weil dann müsste ich mich überwinden, Geld für ein BUCH auszugeben... fällt schwer, wenn man eine wandelnde Bibliothek als Freundin hat, die nur leider den Weltenkrieg nicht im Bestand hat. ;)
Das Buch muss man einfach gelesen haben, und während des Lesens immer daran denken, dass es über 110 Jahre alt ist
@Station Agent, tja einer dieser Filme, genau wie viele asiatische Dramen der sehr, wirklich SEHR ruhigen Art, die ich durchaus zu schätzen weiß, die ich aber einfach insgesamt nicht abfeiern kann, da fehlt einfach was. Diese Außenseiterdramen in allen Ehren, aber unerreicht bleibt in dieser Hinsicht immer noch "Paris, Texas" von Wim Wenders! "Station Agent" war mir 6/10 wert, wenn man es in Punkten ausdrücken will.
- The Punisher
- Action Experte
- Beiträge: 6764
- Registriert: 11.08.2004, 22:02
- Wohnort: I am Groot
Heutzutage kann man sowas verbinden, Smartphones, Netbooks ...Vince hat geschrieben:So siehts aus. Ne wann hab ich denn Zeit auch noch n die Bibliothek zu latschen? Ich bin schwer beschäftigt. Mit Spammen. ;)
"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"
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