
Originaltitel: House on Sorority Row
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Mark Rosman
Darsteller: Kate McNeil, Eileen Davidson, Lois Kelso Hunt, Janis Ward, Robin Meloy, Harley Jane Kozak, Jodi Draigie, ...
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=-8pNz0IbdNk
1983 lieferte Mark Rosman, seines Zeichens ein bis heute (primär auf dem TV-Parkett) aktiver Regisseur sowie Protegé Brian DePalmas, in Gestalt des vorliegenden Horror-Thrillers „the House on Sorority Row“ sein cineastisches Debüt ab. Obgleich der durch Werke wie „Halloween“ (1978) oder „Friday the 13th“ (1980) ausgelösten „Slasher-Welle“ zeitlich ein wenig hinterher, vermochte der rundum solide einzustufende, inhaltlich allerdings nicht allzu originelle Streifen zwar einen recht ansehnlichen finanziellen Erfolg zu verbuchen – nichtsdestotrotz aber nie eine sonderlich weitläufige bzw. in einem merklichen Maße über den „harten Kern“ der entsprechenden Genre-Fans hinausreichende Bekanntheit zu erlangen. 2009 bescherte das von Stewart Hendler inszenierte sowie nicht nur hinsichtlich der Titellänge „etwas abgeänderte“ Remake dem Film jedoch einen neuerlichen Schub an Aufmerksamkeit – ein netter Nebeneffekt, der auch die Grundlage dafür bildete, dass ich mir das Original selbst mal endlich zugelegt und angesehen habe...
Um ihren College-Abschluss gebührend zu zelebrieren, planen die sieben Absolventinnen der rein weiblichen Studenten-Verbindung „Pi Theta“ in ihrer finalen Woche auf dem Campus noch das Veranstalten einer „krönenden Abschieds-Party“ – und das natürlich inklusive einer Menge Jungs, Alkohol und Live-Musik, was ihnen ihre mürrische Hausmutter Mrs. Slater (Lois Kelso Hunt) allerdings direkt nach der Zurkenntnisnahme ihres Vorhabens rigoros verbietet, da sie seit einem traumatischen Ereignis (vor rund 22 Jahren) immerzu gewichtigen Wert darauf legt, dass der prinzipiell angeordnete Abreisetag (jeweils vor dem 19. Juli) von allen stets eingehalten wird. Trotzdem lassen sich die Girls von ihrem Bestreben nicht abbringen – und schon gar nicht, nachdem Slater die „Ober-Zicke“ Vicki (Eileen Davidson) auf ihrem Zimmer beim Sex mit ihrem Freund erwischt sowie im Zuge dessen ihr neues Wasserbett durch einen kräftigen Hieb mit ihrem edel verarbeiteten Gehstock aufschlitzt. Stinksauer ist die Bloßgestellte von nun an (entschlossener denn je) darauf aus, ihr all die während der Studienzeit „erlittenen Schikanen“ möglichst noch irgendwie gebührend heimzuzahlen – und das gemeinsam mit ihren „Schwestern“ sowie letztlich in der konkreten Form eines bitterbösen Streichs am Tage der herbeigesehnten Feier…
Ich will an dieser Stelle bewusst nicht weiter auf etwaige Plot-Details aus dieser Phase des Geschehens eingehen – sondern nur so viel verraten, als dass die betreffende Aktion gehörig aus dem Ruder läuft, worauf sich die Mädels plötzlich mit der Leiche der älteren Dame konfrontiert sehen. Aus Angst vor einer ruinierten Zukunft, im Hinblick auf die in Kürze erwarteten Gäste sowie basierend auf ihrem abgeleisteten (sie vereinenden) Treueschwur, fassen sie kurzerhand den Entschluss, die Polizei aus der Sache herauszuhalten und die Leiche stattdessen vorerst im verdreckten Pool hinterm Haus zu versenken, um sie später dann in aller Ruhe (dauerhaft) verschwinden lassen zu können. Einzig Katey (Kathryn McNeil) äußert vehemente Zweifel und Einwände – wird aber rasch überstimmt und fügt sich schließlich der klaren Mehrheitsentscheidung ihrer Freundinnen. Auf der nach Sonnenuntergang immer weiter an Fahrt aufnehmenden Party bemühen sich die jungen Damen im Folgenden redlich, ihr Geheimnis sowie den grundsätzlichen Schein so gut wie gekonnt zu wahren – bevor sie irgendwann jedoch auf einmal der Reihe nach einer unbekannten Person zum Opfer zu fallen beginnen, die offenbar Zeuge des „Vorfalls“ wurde und nun vorrangig Mrs. Slater´s Gehstock als favorisiertes Mord-Werkzeug benutzt…
Zwar eröffnet „the House on Sorority Row“ in einer für das Genre absolut klassischen Manier, nämlich mit einem in die Vergangenheit zurückreichenden Prolog – doch wird in diesem tatsächlich mal keinerlei konkretes Verbrechen aufgezeigt, was man ja durchaus als eine gewisse Abweichung vom „typischen Slasher-Schema“ bezeichnen könnte: In einem bizarren hellblauen Licht getaucht sowie 1961 angesiedelt, erhält das Publikum (stattdessen) eine mit Komplikationen behaftete Geburt präsentiert, welche bei der Schwangeren daheim in die Wege geleitet wird und letztlich, trotz der Anwesenheit und des Engagements eines Arztes, kein allzu gutes Ende findet. Es folgt eine ebenso farbenfrohe wie fröhlich-beschwingt anmutende Opening-Credits-Sequenz, bei deren Betrachten das „vorausahnende Vorwissen“ des Zuschauers, dass eben diese Menschen demnächst irgendein Unglück ereilen wird, automatisch zum Erkeimen einer unheilvollen Stimmung führt, welche einem Werk wie diesem natürlich ungemein dienlich ist. Unüberhastet lernen wir im ersten Drittel nun die zentralen Protagonisten kennen: Zum einen Mrs. Dorothy Slater, die auf traditionelle Werte sehr achtende „eiserne Lady“ des Hauses, deren gesundheitlicher Zustand momentan aber nicht unbedingt der stabilste zu sein scheint – und zum anderen die unter ihrem Dach lebenden Studentinnen, welche ihre verbleibenden Tage auf dem Campus einfach nur noch in vollen Zügen genießen wollen…
Geradezu mustergültig entsprechen die weiblichen Rollen den gängigen Stereotypen der zugehörigen Filmgattung: Von der braven Brünetten bis hin zur lasterhaften Blondine, inklusive so manch einer anderen (meist mit einem ganz speziellen „Zweck“ verknüpften) Charakter-Ausprägung „dazwischen“, sind sie allesamt vorhanden bzw. vertreten. Als Katey, ihres Zeichens ja sowohl die „Stimme der Vernunft“ als auch unser „resolutes Final Girl“, liefert die hübsche, charmante sowie mich stets an eine junge Nicole Kidman erinnernde Kathryn McNeil (TV´s „WIOU“) eine überzeugende Performance ab – schade, dass ihr nach diesem Auftritt hier keine florierendere Karriere geglückt ist. Genauso gut gefiel mir die mit sichtlichem Spaß agierende Eileen Davidson als „Ober-Zicke“ Vicki, welche sich seither den Ruf einer „Soap-Opera-Queen“ erarbeitet hat – und das mit 53 Folgen „Days of our Lives“, 144 „the Bold and the Beautiful“ und über 820 „the Young and the Restless“. Als Diane, die Raucherin der Gruppe, die außerdem einen coolen „A-Team“-Van fährt, offenbarte Harley Jane Kozak („Arachnophobia“) bereits damals ein nettes Maß an Talent, wohingegen die Leistungen Robin Meloys und Jodi Draiges eher schwächerer Qualität sind – für beide blieb dieser übrigens der einzige Leinwand-Auftritt ihrer „Karrieren“...
Lois Kelso Hunt („Head of State“) verkörpert die verbitterte Hausmutter Mrs. Slater überaus treffend – wobei zu erwähnen ist, dass ihr markanter Gehstock (die spätere Haupt-Tatwaffe) seitens der Macher im anfänglichen Verlauf etwas zu direkt ins Bild gerückt wurde und die Verantwortlichen ihre Stimme zudem als „nicht optimal passend“ empfanden, weshalb der Part prompt vollständig nachsynchronisiert wurde, was letzten Endes (nun) ein wenig „eigenartig“ anmutet. Der folgenschwere „Vorfall“ geschieht in der 26. Minute, der erste Mord in der 31. – eine lange Zeit, um die Geschichte in die „richtige Ausgangsposition” zu manövrieren, zumal ihre konzeptionelle Beschaffenheit jetzt auch nicht unbedingt allzu komplexer oder reichhaltiger Natur ist. Zum Vergleich: Das Remake benötigt zum Erreichen ersterer Stelle nur knappe 12 Minuten. Vorliegend entfaltet sich das Geschehen, ganz im Gegensatz zur Neuversion und diversen anderen Streifen mit vergleichbaren Plot-Eigenschaften (siehe beispielsweise „I know what you did last Summer“), unmittelbar nach dem „Unglück“, nicht etwa mehrere Monate später – weshalb es für die Protagonisten (in diesem Fall) vorrangig gilt, das Getane zu verschleiern, die Leiche verschwinden zu lassen, nicht erwischt zu werden sowie parallel dazu gar ums eigene Überleben zu kämpfen…
Die Kills an sich schwanken sowohl hinsichtlich ihrer Wirkung als auch Brauchbarkeit – die entsprechende Bandbreite erstreckt sich dabei von „unfreiwillig komisch“ (ein in Form eines „Schattenspiels“ dargebotener Übergriff fällt da besonders auf) bis hin zu „überraschend brutal“ (wie beim Abtrennen eines Kopfs in einer Toilettenkabine). Leider folgt der Film ausgerechnet in seinem „zentralen Kernstück“, trotz so einiger netter Set-Pieces und Schauplatzwechsel, den ausgelatschten Pfaden des Genres verhältnismäßig „engstirnig“ – wodurch es dem Zuschauer nicht gerade schwer fällt, die kommenden Schritte, Opfer und Offenbarungen vorauszusehen. Überraschungen sucht man vergebens – und das nicht bloß aus der heutigen Gegenwart bzw. zurückblickenden Perspektive heraus betrachtet. Der Reihe nach finden die „Schwestern“ ihr unschönes Ende – bis es allein an der holden Katey liegt, der Motivation des Killers umfassend auf die Schliche zu gelangen und sich ihm natürlich auch im Rahmen einer finalen Konfrontation zu stellen, zu welcher tatsächlich mal eine geladene Pistole mitgebracht wird, was bei „Slasher-Movies“ an sich ja eher selten vorkommt. Spätestens als sie dann jedoch ein geheimes Zimmer auf dem Dachboden entdeckt, komplett mit einer Menge Spielzeug sowie einem in der Ecke bei einem Fenster stehenden Schaukelstuhl, dürfte nahezu jedem unmissverständlich klar geworden sein, wie stark sich Rosman insgesamt eigentlich von Bob Clark´s „Black Christmas“ (1974) hat „inspirieren“ lassen…
Tja, was soll man groß zu einem Drehbuch sagen bzw. schreiben, das selbst bei Erscheinen des zugehörigen Werks im Jahre 1983 schon nicht als sonderlich selbstschöpferisch angesehen werden konnte? Unweigerlich an verschiedene bekannte Vorbilder (á la „Terror Train“) erinnernd sowie die üblichen „Slasher-Zutaten“ aufweisend (man nehme nur mal den obligatorischen Gang in den Keller oder die keinem nachhaltigen Zweck dienenden „T&A“-Anteile), kommt das Skript relativ reich an Klischees und vertrauten Versatzstücken daher. Dennoch möchte ich den inhaltlichen Bereich des Projekts (wohlwollend) mit den Worten „zwar beileibe keine originelle, nichtsdestotrotz aber eine solide Angelegenheit“ zusammenfassen, da mich einzelne Momente durchaus schmunzeln ließen (wie ein dicker Typ im Pool, der sich selbst als „Sea Pig“ bezeichnet) und so manch eine gar nicht mal unclevere Idee auch nicht zu verkennen ist (siehe etwa den Einfall der Girls, an welchem Ort man die Leiche denn ganz gut auf Dauer verschwinden lassen könnte). Mit weniger Gewalt als erwartet ausgestattet, konzentrierte man sich bei dem Streifen offenkundig stärker auf die individuellen Charakter-Ausprägungen sowie den Story-Aufbau an sich – das allerdings, wie ja bereits erwähnt, mit einem eher zweischneidigen Ergebnis…
Was mir an dem Film mit am besten gefiel, war dass die Atmosphäre kontinuierlich düsterer wird: Eingangs erstrahlt noch alles hell und freundlich, eine lockere Stimmung herrscht vor, die gewählte Musik erklingt diesen Impressionen angepasst – doch „verdunkelt“ sich die vom orchestralen Score Richard Bands („Re-Animator“) wunderbar akzentuierte „audio-visuelle Umgebung“ fortan (auf subtile Weise) zunehmend und mündet schließlich in einem letzten Akt, der nicht allein in dieser Hinsicht plötzlich ein ungemein kräftiges „Horror-Feeling“ vorzuweisen vermag. Mit inspiriertem Auge eingefangen von Cinematographer Tim Suhrstedt („Critters“) sowie gut ergänzt seitens einer beseelten Ausleuchtung der Sets und Kulissen, nimmt das Sehvergnügen auf der „Zielgerade“ immer weiter zu: Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, es gibt sogar eine überaus interessante surreale Halluzinations-Sequenz, welche mir (speziell von der gewählten Farbpalette her) unvermeidlich Dario Argento´s Oeuvre in den Sinn rief – und das betreffende Narren-Kostüm des Killers ist herrlich creepy in seiner ganzen Art und Ausstrahlung. Schade, dass diese Stilmittel und Elemente nicht ergiebiger (sprich: besser gewichtet und ausgearbeitet) eingesetzt wurden. Selbiges gilt im Übrigen für den hinter den Erwartungen zurückbleibenden Schluss – ich jedenfalls bin fest der Meinung, dass man weitaus mehr aus der herbeigeführten Situation hätte herausholen können…
Fazit: Alles in allem handelt es sich bei „the House on Sorority Row“ (leider) nur um einen weiteren eher mittelprächtigen Horror-Thriller aus den 80ern – was vorrangig an seiner überwiegend unkreativen, vorhersehbaren und innovationslosen Natur liegt, welche ihrerseits in erster Linie daraus resultiert, dass sich Regisseur und Drehbuchautor Mark Rosman („Evolver“/„Life-Size“) bei der Konzeption und Verwirklichung seines cineastischen Debüts sowohl auf der inhaltlichen als auch stilistischen Ebene recht erheblich von gleich mehreren geschätzten Genre-Vertretern anregen und beeinflussen ließ. Mit den meisten der „typischen Zutaten“ ausgestattet – von lebenslustigen, nett anzusehenden Mädels, die überwiegend als Opfer enden, über einen unheimlichen Killer, der seine Identität hinter einer eben solchen Verkleidung verbirgt, bis hin zu Situationen, in denen jeweils nackte Haut, Blut oder ein unfreiwilliger Humor zur Schau gestellt wird – teilt sich das Werk eine Menge mit unzähligen artverwandten Veröffentlichungen und ist (nicht nur demnach) meilenweit davon entfernt, zu der „Slasher-Elite“ gezählt werden zu können – vermag insgesamt allerdings trotzdem noch (u.a. dank seines netten Unterhaltungsgrads und seiner kompetenten Inszenierung) in einem durchaus zufrieden stellenden Maße zu überzeugen, weshalb ich eine „glatte 5 von 10“ letzten Endes als eine ebenso angemessene wie gerechtfertigte Wertung erachte.

Hierzulande ist der Film nie erschienen. Wer Interesse hat, wird allerdings sowohl in England als auch in den USA fündig, wo der Streifen jeweils uncut auf DVD herausgebracht wurde. Die Scheiben aus GB sind zwar günstig und solide - aber bei der amerikanischen "25th Anniversary Edition" dürfte es sich wohl um die bislang beste Veröffentlichung handeln.
