Musiktagebuch: gelini71

Lest die Musiktagebücher unserer User und findet so vielleicht noch den ein oder anderen Geheimtipp.

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Beitrag von gelini71 » 11.02.2010, 06:52

Chew Lips - Unicorn

Bild

VÖ Jahr: 2010
Label: Family
Genre: Dance-Pop

Neuer Hype aus Großbritanien. Chew Lips ist ein Trio aus London & hat bereits mit zwei 12" Singles auf dem Kitsune Label auf sich aufmerksam gemacht. Nun also das Debütalbum. Chew Lips gelingt dabei durchaus die Fusion von Dance Elementen mit Radiotauglichen Pop. Manche Sounds klingen schön böse , alles ist ziemlich fett abgemischt & überhaupt macht alles gute Laune.

Natürlich erfinden Chew Lips das Rad nicht neu: Eine dicke Prise 80iger Retro Sounds , dazu jede Menge Analoge Sounds & Frauengesang. Das gab es alles natürlich schon , ist aber auch nicht weiter schlimm. Schlimmer ist was anderes: Die Songs sind viel zu kurz. Die Gesamtlaufzeit des Albums mit seinen 10 (bzw 11 , da ein Hidden Track) Songs ist gerade mal 35 Minuten lang. Das hat dann zur Folge das mancher geiler Song schneller zu Ende ist als man sich einhören kann.

Das Album wäre theoretisch :liquid7: wert aber wegen der extremen Kürze der Songs ziehe ich knallhart 2 Punkte ab & gebe
:liquid5:
Trotzdem hörenswert - ich warte dann mal auf die Extended Versions.

Hörbeispiel: Salt Air (leider nicht auf dem Album zu finden)
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Beitrag von gelini71 » 12.02.2010, 09:46

Massive Attack - Heligoland

Bild

VÖ Jahr: 2010
Label: Virgin
Genre: Trip Hop / Art Pop

"Heligoland" macht es dem Hörer nicht einfach: Die Zeiten wo es schöne Pop Hymnen wie "Teardrop" gab sind im Hause Massive Attack vorbei. Vorbei ist aber auch die Depremiertheit die "100th Window" bestimmt hat (das defacto eigentlich kein Massive Attack Album war). "Heligoland" ist schwer zu fassen. Es ist kein Album was man mal so nebenbei laufen lassen kann , es erfordert die volle Aufmerksamkeit des Hörers.

Von der Produktionsseite her kann man hier Massive Attack nix vorwerfen - außer vielleicht das es Stellenweise doch zu perfekt , zu clean klingt. Musikalisch geht es recht Abwechslungsreich ab , der alte bekannte Bristol Beat taucht aber nicht auf. Viele reale Instrumente bestimmen das Bild , viele neue Sängerstimmen (u.a. Damon Alban) sorgen für Abwechslung.

Trotz allem gefallen mir die alten Massive Attack aus Zeiten von "Blue Lines" & "Protection" besser als die heutigen. Sicherlich darf man sich in 20 Jahren Existenz weiterentwickeln - aber das sie es nicht mehr schaffen einen schönen Ohrwurm zu bauen macht mich schon stutzig , denn das Album hat keinen Hit an Bord. Das in der Mitte des Albums einige Nieten zu finden sind die vom Sound teilweise nerven zieht dann die Wertung runter. Mehr als
:liquid5:
ist von meiner Seite nicht drin - mein erster Eindruck hat sich also verfestigt.

Hörbeispiel: Massive Attack YouTube Channel mit Promovideos zum Album
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Beitrag von deBohli » 12.02.2010, 10:35

Seh ich ähnlich. Bis auf "Pray for Rain" hat bei mir kein Song wirklich gezündet. Und manche nerven echt schon beim 2. Durchgang. Schade..
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Beitrag von gelini71 » 12.02.2010, 11:58

Vor allen der 5. oder 6. Song (Titel ist mir entfallen) mit diesem Piepgeräusch geht mal gar nicht.
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Beitrag von gelini71 » 21.02.2010, 15:53

the Power Station - the Power Station

Bild

VÖ Jahr: 1985
Label: Parlaphone
Genre: Rock

Powerstation war das was man heute als "Supergroup" bezeichnen würde: John & Andy Taylor (Bass bzw Gitarre bei Duran Duran) , Sänger Robert Palmer sowie Schlagzeuger Tony Thompson (vormals Chic , später Drummer u.a. bei David Bowie) trafen sich mit Top Produzent Bernhard Edwards im Powerstation Studio New York (daher auch der Gruppenname) um frei von irgendwelchen Zwängen just for Fun etwas Musik zu machen. Heraus kam ein kurzes & knackiges Rockalbum (gerade mal 36 Minuten Spielzeit) mit 8 Songs - 6 größtenteils aus der Feder von Palmer (deutlich hörbar) sowie 2 Coverversionen von Rockstandarts ("Get it on" & "Harvest for the World").

Man hört dem Album den Spaß an den die Musiker bei den Aufnahmen hatten. Das Album marschiert kräftig nach vorne & hat mächtig Druck. Vor allen das Schlagzeug von Thompson ist kräftig nach vorne gemischt worden & gibt der Bassbox kräftig Arbeit. Aber auch Gitarre & Bass sind recht mächtig zu hören - andere Instrumente wie Keyboards oder Bläser tauchen nur zur Unterstützung auf. Die meisten Songs gehen direkt ins Ohr & machen mächtig Spaß - schade das eben der Spaß ein etwas kurzer ist.

Die Gruppe hörte aber auf zu existieren bevor es richtig Anfing - Robert Palmer stieg nach der Produktion & einiger Promotionarbeit wieder aus um sich weiter seiner Solokarriere zu widmen. Im selben Jahr sollte er mit "Addicted to Love" seinen ersten Nummer 1 in den USA haben - Soundmäßig war das ganze ein Power Station Klon , er konnte also den Schub dieses Projektes nutzen. Das Album von the Power Station war vor allen in den USA so Erfolgreich , das der Rest der Gruppe mit neuen Sänger auf große USA Tour ging. Pläne für weitere Alben wurden aber lange auf Eis gelegt , erst 1996 traf man sich nochmal. Thompson & Palmer verstarben 2003 , John Taylor ging zu Duran Duran zurück & Andy Taylor versuchte sich Erfolglos als Solokünstler.

Hörbeispiel: Some like it Hot

:liquid8:
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Beitrag von gelini71 » 05.03.2010, 18:33

Madness - Total Madness

Bild

VÖ Jahr: 2009
Label: Savoy
Genre: Ska

Machen wir es kurz: In jeden Haushalt gehört eine Scheibe von Madness , sozusagen als Grundausstattung. Wer nun nicht alle regulären Alben haben will sondern sich mal grob einen Überblick über das Musikalische Schaffen einer der Erfolgreichsten Band aus England (die ersten 20 Singles schafften alle die Top 20 der UK Charts - das schafften nicht mal die Beatles) der ist mit einer Best-of gut aufgehoben.

Nun - Best-of CDs gibt es von Madness mehr als genug , diese hier hat aber das beste Preis/Leistungs Verhältnis. Da wäre zunächst einmal die Musik: Unzerstörbare Partykracher wie "Our House" , "Baggy Trousers" oder "House of Fun" , purer Ska wie "One Step Beyond" , wunderbar kitschige Balladen ("My Girl" , "This must be Love") oder sogar richtig guter Songwriterpop in "Tomorrow´s (just another day)". Alle Hits sind da plus einiges Unbekannte.
Und dann gibt es noch als Dreingabe eine DVD wo es zu all den Singlehits die lustigen Videoclips gibt & die zeigen das die Jungs von Madness nicht nur eine Menge Spaß bei ihrer Musik hatten sondern das sie sich selber auch nicht so Ernst nehmen.

Wenn man schlechte Laune hat oder die nächste Party wieder einmal öde ist dann einfach diese CD in den Player - und alles ist gerettet. Und vielleicht ist das ja auch der Begin einer großen neuen Musikalischen Liebe.
Einziger Kritikpunkt dieser Compilation ist die etwas komische Songreihenfolge , aber dafür hat man ja eine Programmierfunktion am CD Player.

Hörbeispiel: Tomorrow´s (just another day)

:liquid10:
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Beitrag von gelini71 » 12.03.2010, 11:07

Gorillaz - Plastic Beach

Bild

VÖ Jahr: 2010
Label: Parlaphone
Genre: Pop / Hip Hop

Wir Hippen und wir Hoppen
Wir Rappen wie die Deppen

Nei - ich fange jetzt nicht damit an das die Gorillaz so unsagbar cool sind , das die Idee mit der Cartoonband so supergenial ist & das Damon Alban ein (angebliches) Genie ist. Nein , ich rede über die Musik , nur die Musik.

"Plastik Beach" ist ein Crossover von Hip Hop & Pop jeglicher Art & Weise & Einflüsse (u.a. Orient). Dazu eine riesige Liste an Gastmusikern die entweder Legenden sind (Lou Reed , Bobby Womack) oder sich wie das Who-is-Who des Hip Hop liest (Mos Def , De la Soul). Das ganze ist recht Abwechslungsreich & bunt & macht Streckenweise sogar richtig Spaß. Zwar ist kein Song so Übercool wie die erste Single "Stylo" aber einige gute Songs sind schon dabei.

Aber leider auch einiges an Füllmaterial was dann den Gesamteindruck etwas trübt , statt 16 Tracks hätten es 10 bis 12 auch getan. Auch etwas weniger Hip Hop wäre ganz nett gewesen aber was solls. Es ist ein gutes Album , kein Geniestreich oder Meisterwerk , denn dafür klingt es dann doch teilweise zu bemüht & nicht locker genug. Und manche Rap Parts nerven einfach.

Hörbeispiel: Stylo

Von :liquid5: bis :liquid7:
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Beitrag von urgh » 12.03.2010, 18:28

Hab erst 5 Songs von der Scheibe gehört. "Some Kind Of Nature" mit Lou Reed gefällt mir sogar noch besser als "Stylo".

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Beitrag von gelini71 » 12.03.2010, 19:21

Die schlechten Songs sind eher gegen Ende zu finden , den Lou Reed Track mag ich auch
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Beitrag von gelini71 » 14.03.2010, 18:11

Schiller - Atemlos

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VÖ Jahr: 2010
Label: Island
Genre: Ambient / Trip Hop / Leftfield

Wäre ich einer dieser seriösen & coolen Kritiker von einer Musikzeitschrift dann müßte ich dieses Album mit :liquid0: bewerten , ganz einfach weil Christopher von Deylen mit seinem Musikprojekt zunächst unglaublich Erfolgreich ist , er zudem klaut wie ein Rabe & überhaupt es viel cooler ist irgendwelche Undergroundtypen zu feiern. Da ich so einer nicht bin gehen wir zunächst mal nach den Fakten. Schiller ist Erfolgreich , sehr Erfolgreich. Er hat Erfolg mit einer Musik die sonst absolut nicht Mehrheitsfähig ist , nämlich Ambient im weitesten Sinne. Wo Musiker vom Schlage eines Move D oder Pete Namlock seit Jahren sich mit dreistelligen Verkaufszahlen rumschlagen müßen & auch Kompakt mit seinen Ambient CDs mehr schlecht als Recht rumkommt ist der Erfolg von Schiller schon ein Phänomen. Wäre man jetzt böse könnte man auch sagen das die Käuferschicht die gleiche ist die vor gut 15/20 Jahren Enigma CDs gekauft haben.

Nun gut - hört man sich das neue Werk "Atemlos" an fällt zunächst einmal die verdammt gute Produktionstechnik & der (Sorry für so ein primitives Wort) Saugeile Klang auf. Hier macht aufdrehen richtig Spaß , alles klingt sehr Räumlich & Transparent. Auch über Kopfhörer macht das Album tierisch Spaß - wunderbare fette Klangwelten tun sich da auf. Natürlich sitzt hier jeder Ton an der richtigen Stelle , alles wirkt unglaublich perfekt (vielleicht auch zu perfekt & berechnend wie beim Ethno oder Opernsample).
Das Christopher von Deylen allerdings einen starken Hang zum Pathos bis hin zum Kitsch hat ist allerdings auch bekannt. Die Deutschen Texte (meist Lyrik) kommen Bedeutungsschwanger aus den Boxen und wenn er dann die Streicher auspackt ist für mich dann Schluß mit lustig - weniger wäre hier mehr gewesen.

Das Album ist immer dann am besten wenn von Deylen die Songs einfach Songs sein läßt , so wie bei der flotten Single "Try" oder "Let it Rise" mit Midge Ure als Sänger. Die Tendenz das die gesungen Titel die besseren sind ist auch bei diesem Album Fakt. Und wenn sich von Deylen sich seiner Hardtrance & Technovergangenheit erinnert werden die Sounds dann auch mal schön böse.

Auch wenn sich die Zuckerwatte Kilometerweise aus der CD Lade leiert ist "Atemlos" kein schlechtes Album , wenn auch mit über 130 Minuten Spielzeit viel zu lang. Man muß sich halt die Highlights rauspicken. Als ganzes am Stück gehört ist es wie eine 1Kilo Gummibärchentüte zu essen: Es schmeckt zwar ganz lecker , aber wenn die Tüte leer ist hat man Bachschmerzen & einem ist schlecht.

Hörbeispiel: Try

:liquid4: bis :liquid8:
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Beitrag von urgh » 15.03.2010, 15:52

Muß ich als alter Brian Eno Fan mal reinhören. War mir bisher immer zu kommerziell.
Übrigens, Laurie Anderson's "United States Live" hat ne Spielzeit von 262 Min :wink: . Da kommt Freude auf, wenn man sich das Teil mal komplett anhören will.

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Beitrag von gelini71 » 15.03.2010, 16:53

Also so Ultrakommerziell ist das jetzt nicht , geht halt (böse formuliert) in Richtung Enigma meets Brian Eno meets Pete Namlock meets Cosmic Baby. Ich bin wie man wohl gut rauslesen kann hin- & hergerissen. Da ist dann ein Track wirklich total geil & darauf folgt dann eine Kitschbombe vor dem Herrn , man bekommt alle möglichen Emotionen während der Spielzeit geboten.

Laurie Anderson ist mir immer sehr suspekt gewesen - die war mir zu abgedreht :lol: (sagt einer der Yello liebt).
Irgendein Stück von Philip Glass soll meines Wissens nach so um die 20 Stunden gedauert haben & von As slow as possible von John Cale möchte ich gar nicht erst anfangen :lol:
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Beitrag von gelini71 » 09.04.2010, 16:19

Audio Bullys - Higher than the Eifel

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VÖ Jahr: 2010
Label: Cooking Vinyl
Genre: Techno / Hip Hop

Die Audio Bullys wurden in Deutschland vor allen durch ihre etwas Resepktlosen (aber sehr funktionalen) Bearbeitung von "Shoot you down" von Nancy Sinatra bekannt , just in dem Moment als Tarantino diesen Song als Titelsong von "Kill Bill Vol. 1" auswählte. Ansonsten blieben die beiden ein rein Englisches Phänomen.

Nun ist es aber an der Zeit mal ein dickes Auge auf die Audio Bullys zu werfen. "Higher than the Eifel" ist ein ganz feines Album voller elektroischer Musik geworden. Wer jetzt eine Ravebombe nach der anderen erwartet ist auf dem falschen Dampfer. Zwar kommen schon mal einige Ravesequenzen zum tragen , das Album geht aber einen Schritt weiter. Von House über Hip Hop bis hin zur Ballade (kein Witz) reicht das Spektrum.

Ich höre das Album jetzt seit einer Woche ununterbrochen & es wird einfach nicht langweilig. Vergleicht man es mit dem Musikalisch ähnlichen "Plastic Beach" von den Gorillaz so muß ich sagen das "Higher than the Eifel" eindeutig das bessere Album ist. Es ist Abwechslungsreicher & nicht so verkrampft cool wie das Damon Alban Projekt. Kurzum: Wer vom neuen Gorillaz Album enttäuscht ist der sollte mal den Audio Bullys eine Chance geben. Für mich ein sicherer Top 10 Kandidat für die Alben des jahres 2010.

Hörbeispiel: Only Man

:liquid9:
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Beitrag von gelini71 » 23.04.2010, 17:57

Musik DVD

Duran Duran - Hammersmith ´82

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Machen wir eine Zeitreise in das Jahr 1982 , eine Zeit wo Männer sich schminkten , mit Haargel & Haarspray die Haare nach oben föhnten , man lockere Anzüge mit Hut trug & man ganz auf cool machte. Eine Zeit wo Konzerte einfach noch Konzerte waren & keine bombastischen Shows. Konzerte wo die Musiker in die Gesichter von lauter hübschen Mädchen schauen konnten & nicht in die Linsen von tausenden Handykameras. Aus genau dieser Zeit stammt dieser Konzertmitschnitt.

Duran Duran waren 1982 in UK bereits eine große Nummer , sodas man sogar damals das Geld hatte einen Konzertmitschnitt anzufertigen , zur damaligen Zeit beileibe kein Normalzustand wie heute. Gedreht wurde das ganze im berühmten Hammersmith Odeon (heute: Apollo) Theater in London , einer relativ kleinen Halle.
Die Band ist in bester Spiellaune & spielt ihre Songs sogar noch eine Spur rockiger als auf den bekannten Studioalben. Eine große Show gibt es hier nicht - die Band ist auf der Bühne & spielt , im Bühnenhintergrund ist noch eine Erhöhung , das war es auch schon. Die damals sicherlich sehr gute Lightshow findet man heute schon in jeder guten Dorfdisco.

Doch gerade dieses einfach schlichte macht den Reiz dieses Konzerts aus: Keine große Show , die Band spielt bestens & ohne Hilfe von PCs oder ähnlichen Schnick Schnack. Schade nur das damals das Konzert für die VHS Auswertung auf knapp eine Stunde deutlich Sichtbar runtergekürzt wurde , aber auch das war damals vollkommen normal.
Die Bildqualität fällt unter "geht so" (30 Jahre alte Videoaufzeichnungen lassen sich halt schwer verbessern) , der Sound ist sogar richtig gut , als Bonus gibt es noch die Videoclips plus zwei Auftritte von Top of the Pops sowie das Konzert als Audio CD.

:liquid8:
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Beitrag von urgh » 23.04.2010, 19:06

Duran Duran könnt ich auch mal wieder aus dem Plattenregal rauskramen. '82 war meine Berlin und Amsterdam Zeit. War schon geil, auf Popperjagd zu gehen :lol:
In Amsterdam hab ich die Backgroundsänger / -innen von Spandau Ballet
getroffen. Die Nacht werd ich nie vergessen 8-)
Die frühen 80er waren schon geil :D :D :D (*schwelg*).

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Beitrag von gelini71 » 24.04.2010, 06:53

Bin i.M. auch wieder voll auf dem 80iger Trip - ist schon geil nach all den Jahren die alten Sachen wiederzuhören , manches klingt nach heutigen Maßstäben eher grottig , manch anderes gefällt mir heute sogar besser als damals.
Ich wollte damals als Jugendlicher immer wie Simon Le Bon aussehen - aber das scheiterte alleine schon vom Körperbau her :lol:
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Beitrag von urgh » 24.04.2010, 18:06

Ich sah eher wie Sid Vicious oder Blixa Bargeld (zu Anfang) aus :lol:

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Beitrag von gelini71 » 24.04.2010, 18:21

Na ja - das andere Extrem :lol:
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Beitrag von gelini71 » 30.05.2010, 10:06

Faithless - The Dance

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VÖ Jahr: 2010
Label: Nates Tunes
Genre: Techno / Dance / House / Pop

Faithless waren noch nie ein reiner Dance Act sondern schauten schon immer gerne über den Genretellerrand hinaus. Wer mal den ein oder anderen Song in einer Live Version gehört hat wird sicherlich wissen was ich meine. Auf "the Dance" heißt dieser Ausreißer "Crazy Bal´heads" & ist Reagge in Reinkultur. Meine Empfehlung: Diese Musikalische Niete immer sofort überspringen , ist besser so.
Denn sonst machen Rollo & Sister Bliss auf diesem Album gar nix falsch. Jede Menge cooler Stoff gibt es zu hören , sei es die Quasi Coverversion von Blancmanges "Feel me" bei dem man praktischerweise den Sänger Neil Arthur mit dazugeholt hat oder den Saucoolen Dancefloor Smasher "Feeling good" mit Rollos Schwester Dido an den Vocals - der Song könnte ein Hit werden. Ich warte auf jeden Fall auf den Remix der die Synthie Linie noch etwas fetter ausarbeitet (ich wüßte ja wie ich den Song remixen würde - aber mich fragt ja keiner).

Tolles Album - gute Songs - macht Spaß. Lediglich Maxi Jazz Rap Parts klingen immer noch extrem gelangweilt - aber das ist ja auch ein Markenzeichen von Faithless.

Hörbeispiel: Not going Home

:liquid9:
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Beitrag von gelini71 » 09.06.2010, 10:34

Trentemöller - Into the great wide yonder

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VÖ Jahr: 2010
Label: Into your Room
Genre: Ambient / IDM / Leftfield

Die zwei Gesichter des Anders Trentemöller: Veröffentlicht er eine 12"Maxi gibt es feinen Minimaltechno mit einer schönen Kickdrum & starken Bassbereich. Veröffentlicht er jedoch ein Album wird der Dancefloor komplett ignoriert & er präsentiert sich als richtiger Musiker.

"Into the great wide yonder" ist für mich die Listening CD des Jahres (bis jetzt). Wunderschöne ruhige Soundlandschaften , gepaart mit Sounds einer E-Gitarre , dazu etwas Rhytmus & ab & zu sogar Gesang von diversen Sängern. Das ist elektronischer Pop ohne Pop zu sein , das ist wie Filmmusik zu einem Film den es nicht gibt. Viel kann man zu dem Album nicht sagen , außer: hört es Euch an & laßt Euch von den tiefen Sound gefangen nehmen. Ein Hammeralbum.

Anspieltip: Sycamore Feeling

:liquid10:
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Beitrag von gelini71 » 25.06.2010, 12:29

the Chemical Brothers - Further

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VÖ Jahr: 2010
Label: Freestyle Dust
Genre: Electronica / Techno

Auf zu neuen Ufern: Die beiden Chemischen Brüder machen auf "Further" genau das was man von ihnen nicht erwartet hat. "Further" ist eine knapp 60-minütige Symphonie , aufgeteilt in 8 Akte die faktisch keinen Hit enthält. Man verzichtet fast komplett auf griffige Vocals in Form von Gesang oder Samples. Musikalisch gibt es keinen Big Beat oder Big Room Techno mehr , sondern feine Electronica die Altmeistern wie Kraftwerk näher steht als dem aktuellen Zeitgeschehen.

Ihren Humor haben die beiden nicht verloren , bei "Horse Power" gibt es tatsächlich ein Pferdewiehern zu hören - dies ist auch der einzige Song der soetwas ähnliches wie Hitpotential hat , allerdings müßte er dann nochmal kräftig durch den Remixwolf.

Ein gutes Album dessen Stärken man erst nach mehrmaligen Hören findet , wer einen neuen Ravehammer sucht ist hier falsch. "Further" ist eher für die Entdecker als die Tänzer - kräftig Power hat das Album aber denoch unter der Haube.

Hörbeispiel: Escape Velocity

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Beitrag von gelini71 » 04.08.2010, 15:54

Prince - 20Ten

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VÖ Jahr: 2010
Label: NPG
Genre: Funk / Soul

Es gab mal Zeiten da war Prince der King of the World. Er verkaufte massive Platten & CDs , hatte sowohl Publikum als auch Kritiker auf seiner Seite. Das ist nun fast 20/25 Jahre her. Dann erfolgte ein Jahrelanger Rechtsstreit mit seiner Plattenfirma. Nun nach jede Menge Namens- , Glaubens- , Vetriebs , Ehefrauen- & sonstigen Änderungen , nach x Klagen gegen jeden & alles steht Prince im Jahre 2010 ziemlich alleine da auf weiter Flur. Mit Plattenfirmen will er nix mehr zu tun haben & das Internet hält er für out. Will er nun seine Musik unter die Leute bringen muß man sich mit so einer Haltung was einfallen lassen. Also wird die neue Prince CD als Zeitungsbeilage unters Volk gebracht.

Wäre man böse könnte man sagen , er müße schon diesen Weg einschlagen um überhaupt nochmal gehört zu werden. Das Problem ist: Diese bösen Menschen haben Recht. Auf "20Ten" ist nix was Prince nicht schon mal besser gemacht hat. Alles klingt unglaublich belanglos & einen Hit will dem kleinen Multiinstrumentalist auch nicht mehr gelingen. Kurzum: Spart Euch die Nerven - "2010" ist eine einzige Enttäuschung.

Hörbeispiele: Gibt es nicht

:liquid0:
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Beitrag von urgh » 04.08.2010, 18:52

Na super :cry:

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Beitrag von gelini71 » 04.08.2010, 19:07

urgh hat geschrieben:Na super :cry:
Ungefähr meine Reaktion als ich die Cd zum ersten mal gehört habe.

Aber es gibt durchaus Leute die das Werk gut finden - bloß würde ich an Deiner Stelle nicht die Mondpreise von amazon oder E-bay bezahlen , zumal das Rolling Stone Magazin noch im Handel erhältlich ist.
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Beitrag von urgh » 04.08.2010, 19:09

Nein, will Prince aus seiner 80er Phase in Erinnerung behalten.

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Beitrag von gelini71 » 05.08.2010, 06:18

Gute Einstellung :yeah:
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