Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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John Woo
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Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft

Beitrag von John Woo » 30.05.2010, 23:14

Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft

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Originaltitel: Hachiko: A Dog’s Tale
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Lasse Hallström
Darsteller: Richard Gere, Joan Allen, Cary-Hiroyuki Tagawa, Sarah Roemer, Jason Alexander, Erick Avari, Davenia McFadden, Robbie Sublett, Kevin DeCoste, Rob Degnan u.a.


Der Professor Parker Wilson (Richard Gere) findet abends nach der Arbeit am Bahnhof eines verschlafenen Nestes einen jungen herrenlosen Hund und nimmt ihn zu sich nach Hause mit. Da sich der Besitzer des Hundes nie meldet, entschliesst sich Parker den japanischen Akita-Hund zu behalten, und nach anfänglicher Skepsis willigt schliesslich auch seine Frau ein. Nach und nach entsteht zwischen Wilson und „Hachi“ eine ganz besondere Freundschaft. Jeden Morgen begleitet Hachi sein Herrchen auf den Bahnhof und erscheint abends wieder da, um ihn abzuholen. Doch eines Tages kommt sein Herrchen nicht wieder von der Arbeit zurück. Hachi aber wartet, und wartet, und wartet...

Filme, in denen Tiere die Hauptrolle spielen mochte ich schon als kleiner Junge, und das hat sich bis heute nicht geändert, ganz egal ob es sich um witzige (genial: „Mäusejagd“ von Gore Verbinski) oder auch traurige handelt. Ich erinnere mich an den japanischen Film „Miez und Mops“ aus dem Jahre 1986, der -wie der Titel sagt- von einer Freundschaft zwischen einem Hund und einer Katze erzählt, welchen ich in meiner Kindheit immer wieder gerne angesehen habe, und der mich immer wieder zum Lachen und Weinen gebracht hat.

Aufgrund der interessant klingenden Geschichte und dem Wissen dass es sich bei „Hachiko: A Dog’s Story“ um eine Verfilmung einer realen Begebenheit handelt, habe ich mich dazu entschlossen den Film zu kaufen.
Was einem sofort auffällt, ist die angenehm ruhige Erzählweise des Regisseurs Lasse Hallström („Schiffsmeldungen“), aber ohne dass man anfängt, sich auch nur eine Sekunde zu langweilen, denn der Film zieht den Zuschauer sofort in den Bann und lässt ihn nicht mehr los. Dies liegt zum einen natürlich an dem süssen japanischen Akita-Hund, welcher im Film durch die grosse Zeitspanne von drei verschiedenen Hunden dargestellt wird. Nicht zu vernachlässigen sind aber auch die emotionalen, atmosphärischen Bilder und der liebevolle Soundtrack. Der gebürtige Schwede Lasse Hallström beweist erneut ein besonderes Gespür für Dramaturgie und unvergleichliche emotionelle Momente. Besonders gelungen empfinde ich auch die sorgfältig integrierten Aufnahmen aus Sicht des Hundes, die dem Zuschauer vermitteln, wohin der Hund gerade guckt und wie die Welt aus seiner Sicht aussieht. Dadurch können sich die Zuschauer noch näher in „Hachi“ einfühlen und erkennen, dass die Geschichte wohl aus Sicht des Hundes und nicht von Parker Wilson erzählt wird.
Aber nicht nur diese schöne Idee der Filmemacher macht diesen Film zu etwas Besonderem, es ist das Gesamtkonzept, dass hier stimmig ist. Dazu gehören entsprechend auch überzeugende Schauspieler, aber mit Richard Gere sowie Joan Allen konnte man da gar nichts falsch machen, auch wenn die Familienidylle manchmal etwas als zu „perfekt“ dargestellt wird. Es sind aber auch die Nebendarsteller, die trotz ihren teils eher kurzen Auftritten, bemerkenswerte Leistungen hervorbringen. Jason Alexander als Bahnhofsvorsteher zeigt wie immer eine ansprechende Leistung, doch vor allem Erick Avari als einfühlsamer Hot Dog –Verkäufer begeistert. Aber auch Cary-Hiroyuki Tagawa überrascht trotz der kleinen Rolle und scheint in Würde gealtert zu sein. Damit empfiehlt er sich eindeutig auch für weitere anspruchsvolle Filme und kann sich erfolgreich gegen das Image des ewigen Filmbösewichts behaupten. In einer kleinen Nebenrolle ist zudem noch Tora Hallström, die Tochter von Regisseur Lasse Hallström, zu sehen.

Die zutiefst emotionale wie bewegende Geschichte gestaltet sich im Grunde ziemlich vorhersehbar, und dennoch schafft es der Film auf eine einzigartige Art und Weise, den Filmfreund über die ganze Laufzeit hinweg an das Geschehen zu fesseln. Auch wenn der Film nicht auf einer realen Begebenheit basieren würde, gäbe es keinen Grund zur Klage, doch gerade der reale Hintergrund über den japanischen Hund, der in Tokio jahrelang täglich immer zur selben Zeit am Bahnhof auf sein verstorbenes Herrchen gewartet hat, versetzt den Zuschauer in Verblüffung über diese einzigartige, warmherzige und vorbehaltslose Freundschaft. Trotz kleiner Schönheitsfehler ein uneingeschränkt empfehlenswerter Film, an dem selbst Hunde-Hasser Gefallen finden könnten.
:liquid10:

Die DVD von EuroVideo / ProKino bietet eine akzeptable Qualität und hat sogar ein paar Extras dabei. Der Film ist auch als Blu-ray erhältlich.

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Beitrag von SFI » 31.05.2010, 07:30

Wow, scheint sich ja hier so langsam zum Pussy Tipp schlechthin zu entwickeln. :lol: Werde den mal sofort auf meine Leihliste tun!
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Beitrag von Joker6686 » 31.05.2010, 08:04

Vielen Dank fürs klasse Review, der Film kommt ja überall relativ gut weg und Amazon hat meine Blu schon verschickt, ich freu mich drauf.

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