Spy Daddy

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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Spy Daddy

Beitrag von Vince » 15.07.2010, 15:31

Spy Daddy

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Originaltitel: The Spy Next Door
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Brian Levant
Darsteller: Jackie Chan, Amber Valetta, Madeline Carroll, Will Shadley, Alina Foley, Magnús Scheving, Billy Ray Cyrus, George Lopez, Katherine Roecher

Eine Schnittmontage steht am Anfang. Sie soll zeigen, was Bob, der Spion, in seinem Leben schon alles gemacht hat. Und was für wagemutige Augenblicke sind das: er springt über Häfen und klammert sich an Netze, er kämpft im kurzen Bademantel, er schaltet zwei bösen Buben gleichzeitig die Lichter aus und er übt sich auf dem Cross-Motorrad als zweiter Evil Knievel.
In Wirklichkeit sehen wir nicht Bob at work, sondern einige der besten Stunts, die Jackie Chan in seiner Filmkarriere abgeliefert hat. Gelblich-rötliche Farbfilter suggerieren, dass all das Gespringe, Gekicke und Geturne beisammen gehört. Im Grunde wusste man es schon immer, aber jetzt hat es eine faktische Basis: Jackie Chan spielte in all seinen Filmen immer die gleiche Figur: Jackie.

Das doppelbödige Spiel mit der Filmographie des Hauptdarstellers ist immerhin schon mal deutlich mehr, als man von einem Film namens "Spy Daddy" hatte erwarten können. Warum sich Jackie Chan nun auch den Kinder-Virus gefangen hat, von dem die Eddie Murphys und The Rocks dieser Welt schon längst befallen sind, möchte man wütend den Himmel befragen; wieso dem Drei-Räuber-und-ein-Baby-Konstrukt aus der Heimat ("Rob-B-Hood") nun unbedingt noch eine amerikanisierte Drei-Kiddies-und-ein-Babysitter-Variante nachgeschoben werden musste.

Selbstredend ist "Spy Daddy" die befürchtete Familienindustrie-Standardgrütze durch und durch. Kein Gag ist hier schmutziger als die Andeutung der kannibalistischen Handlung eines Hausschweins (es frisst Frühstücksspeck), mitunter ist das Treiben sogar so bitterlich bieder, inklusive des als chinesischer Klischeeemigrant mit Hornbrille und Rautenpulli herausgeputzten Tarn-Jackies, dass man den Beteiligten zurufen möchte, sie sollen gefälligst mal einen auf "Fear & Loathing in Las Vegas" machen.

An dieser Stelle kommt auch die Handlung ins Schwanken: Bob (Chan) gilt bei den Kindern als Langweiler und auch seine Freundin Gillian (Amber Valletta) scheint das zu registrieren, heißt es aber willkommen, weil sie von ihrem Ex-Freund belogen und betrogen wurde. Im Dialog mit den Kindern kann man beinah heraushören, dass sie Bob zwar mag, aber gar nicht liebt, obwohl in dieser Szene das Gegenteil vermittelt werden soll; die fehlende Chemie zwischen den Beiden, und es ist ein Basisproblem, dass Chan Liebesbeziehungen grundsätzlich nicht glaubwürdig spielen kann, verstärkt den Eindruck natürlich nur noch.

Hinzu kommt, dass das Spion-Alter-Ego des vermeintlich langweiligen Bob auch nicht viel weniger langweilig herüberkommt – er kann halt Kung Fu, hat coole Geheimwaffen und weiß über Spionage-Technologien Bescheid, davon abgesehen ist es aber der gute alte Bob.

Bedenkt man jedoch, dass es sich um eine harmlose Familienkomödie für zwischendurch handelt, so reizt Brian Levants Arbeit durchaus manche seiner geringfügigen Möglichkeiten aus. Denn immerhin, wenigstens zwei der drei Kinder sind immer wieder gut für erfrischende Einzelmomente. Will Shadley erinnert in seiner ebenso forschen wie plumpen Art sehr an die Auftritte von Angus T. Jones in "Two And A Half Men", während Alina Foley, die Bob genau wie ihre ältere Schwester (Madeline Carroll) schon mal gerne einen "Cyborg" nennt, effektiv das knuddelige Wonneproppen verkörpert, das auch dazu in der Lage ist, einen Zwei-Meter-Mann außer Gefecht zu setzen – im Cyborg-Kostüm wohlgemerkt, denn es ist ja Halloween.

Seine einsamen Comedy-Momente hat das in der Breite eher standardisierte Vergnügen also durchaus. Actiontechnisch wiederum ist man freilich längst an einem Punkt angelangt, an dem nicht mehr geklotzt, sondern allenfalls noch akzentuiert wird. Chan spart seine Kräfte inzwischen auf und mehr als nötig macht er nicht mehr. Allenfalls im Finale werden leichte Erinnerungen an Filme wie "Mr. Nice Guy" wach, wenn BMX-Bikes in verlassenen Lagerhallen als Waffe missbraucht werden. Allerdings wirkt jede Bewegung müde, beinahe so, als würde sie von einem Zivi geführt werden (in Wirklichkeit ist es Wirework, das zunehmend unter die Arme greift). Wenn sich Chan mal zur Akrobatik aufrafft, könnte das Ergebnis bei Hardcore-Fans mitunter zum gebrochenen Herzen führen. Was die Hardcore-Fans hier fühlen, ist aber absolut zweitrangig, denn dies ist ein Film für Kinder und deren Eltern, und beide Parteien werden sich sowohl mit dem Humor als auch mit der Action sehr gut arrangieren können, auch wenn seitens der Eltern anschließend kein Bedürfnis bestehen wird, für den "pädagogisch wertvoll"-Button zu votieren.

Ist Bob, der Langweiler, also wirklich der Mann, der einst die Kunst des Drunken Boxings zelebrierte? Der die Bronx aufmischte? Der als Police Detective, Abenteurer und Rennfahrer Karriere machte? Wenn er es ist, dann ist sein Leben mit einem Schlag deutlich langweiliger geworden. Alte Bekannte von ihm werden zetern, heulen, schreien ob der Entwürdigung eines Meisters seines Faches. Aber bleiben wir auf dem Teppich: "Spy Daddy" ist nicht der Untergang des Abendlandes, es ist "nur" die Stillung einer kuriosen, aber scheinbar vorhandenen Nachfrage in den USA. Solange parallel noch Filme wie "Stadt der Gewalt" gedreht werden, kein Grund zur Panik. Kritisch wird es erst, wenn plötzlich die Notwendigkeit besteht, "Spy Daddy" zur Trilogie zu machen…
:liquid4:

Eine DVD mit Wendecover kommt von Universum Film. Bonusmaterial: Outtakes, Interview mit Jackie Chan, Featurette "Das große Abenteuer - Dreharbeiten mit Kindern", Featurette "Jackie Chan: Stunt Master und Mentor", B-Roll, TV-Spots.

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Beitrag von SFI » 15.07.2010, 17:13

Och, denn habe ich auch auf meiner Leihliste, kann man sich dann ja sparen. Dankschee!
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Beitrag von Sir Jay » 15.07.2010, 17:28

na loool, von dem habe ich ja ÜBERHAUPT nichts mitbekommen.
dabei war ich erst neulich seit bestimmt über einem jahr mal aus zufall und juchs auf jackies webpage, und da ging es auch nur hauptsächlich um das karate Kid. Die existenz dieses Filmes hat mich mit diesem Film prmopt überrascht.

aber ich kann mir ganz genau vorstellen, was das für ein Film ist. Ohne den Film gesehen zu haben, sage ich mal, dass du den Film treffend kritisiert hast.
Ich hab irgendwie echt keinen bock auf so einen Kiddie Film.

Erst recht nicht, wo ich doch erst letztes wochenende die police story trilogie gegeben habe, und wieder ein wenig ins Chan Fieber komme...da kann ich auf sowas hier echt gut verzichten :lol:

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Beitrag von gelini71 » 15.07.2010, 18:21

USA Filme vom Jackie ignoriere ich weitesgehend - die sind idR alle schwach.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von Sir Jay » 15.07.2010, 18:48

die Shanghai filme lasse ich noch als sympathische Unterhaltung durchgehen, aber so ein kiddie gedöns, habe ich absolut keinen nerv.

Naja dem jackie fable werde ich es mir wohl doch noch irgendwann geben :)

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Beitrag von freeman » 16.07.2010, 08:37

Und ich holn mir heute für 7,99 bei Saturn ... Hab Bock auf nen Jackie ... Und ich sag mal so: Lieber n'Jackie mit drei Kids von denen zwei rocken als Jackie mitm Sohn von Will Smith :lol:

In diesem Sinne:
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Beitrag von freeman » 19.07.2010, 08:39

Sodale, Mission ausgeführt und ordentlich unterhalten wurden. Ist im Grunde ein Film der Marke Tuxedo, Medaillon nur diesmal ohne Fantasyaspekte oder überdrehende Bad Asses. Stattdessen die geerdete: Kinder machen dem Mann das Leben zur Hölle Variante, die definitiv Spaß macht, ABER teilweise die ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht wirklich umsetzt. Sprich, in der Konfrontation Kinder vs. Jackie war einfach mehr drin. Jackie ist in den Familienszenen, in denen er nicht den Kasper geben muss, heillos überfordert und steif wie ein Brett, was nicht unwesentlich an der in den Outtakes reichhaltig vorgeführten Textunsicherheit Jackies gelegen haben dürfte. Und in den Actionszenen - von denen einige gedoubelt wirken - merkt man, dass uns Jackie halt auch net jünger wird. Dennoch ist Spy Daddy deutlich besser als Tuxedo und Medaillon ... Daher:
:liquid5:

In diesem Sinne:
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Beitrag von Sir Jay » 19.07.2010, 10:42

örks, tuxedo und medallion (wobei ich letzteren noch nie vollständig gesehen habe) habe ich schon längst verdrängt, bis du sie wieder hier erwähnen musstest :lol:

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Beitrag von kami » 19.07.2010, 14:40

freeman hat geschrieben:Dennoch ist Spy Daddy deutlich besser als Tuxedo und Medaillon ...
Nee, bei aller Liebe, das ist er ganz sicher nicht. Gerade TUXEDO hatte neben der Action doch auch einen ganzen Haufen netter Ideen drin, davon ist beim völlig unoriginellen, unlustigen, doubleüberladenen SPY NEXT DOOR nichts zu merken. Es gibt ganz klar schlimmere Filme, aber auch KINDERGARTEN COP ist verglichen mit dem Jackie-Rip Off in jeder Hinsicht lustiger, origineller, spannender und mitreißender.
Gebe knappe 5/10

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Beitrag von Vince » 19.07.2010, 16:22

Ich würd den, wenn man das schon vergleichen muss, genau zwischen Tuxedo (besser) und Medaillon (schlechter) einordnen.

Dass der Kindergarten Cop mehr rockt, muss man eigentlich nicht mehr erwähnen. Der fungiert doch längst als Blaupause für eben solche Filme wie "Kindergarten Cop", "Babynator" oder jetzt eben "Spy Daddy".

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Beitrag von gelini71 » 19.07.2010, 17:49

Vince hat geschrieben:Dass der Kindergarten Cop mehr rockt, muss man eigentlich nicht mehr erwähnen. Der fungiert doch längst als Blaupause für eben solche Filme wie "Kindergarten Cop", "Babynator" oder jetzt eben "Spy Daddy".
"Kindergarten Cop" war die Blaupause für "Kindergarten Cop" ? :?: :?: :?:
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Beitrag von Sir Jay » 19.07.2010, 18:18

wollte ich auch anmerken, dachte mir aber ist nicht der erwähnung wert, der vince wird sich einfach vertippt haben, den gesamtkontext des inhaltes seines postes für einen kurzen moment verpeilt haben, oder was auch immer; der vince ist halt nicht unfehlbar, passiert jeden ;)

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Beitrag von gelini71 » 19.07.2010, 18:31

Egal - ich finds trotzdem lustig :lol:
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Beitrag von Vince » 19.07.2010, 21:48

Ajoooaaah Leude, einfach mal mitdenken. Muss ich euch denn immer alles vorkauen? :lol:

Natürlich meinte ich nicht "Kindergarten Cop", sondern diesen einen Film da mit Eddie Murphy. "Kindergarten Daddy" hieß der glaub ich.

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Beitrag von gelini71 » 20.07.2010, 06:33

"Mitdenken" - ich glaube jetzt geht es hier richtig los ! Wie sollen wir denn Deinen kranken Gedankengängen folgen können :wink: :lol:
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Beitrag von freeman » 20.07.2010, 08:35

Wie sollen wir denn Deinen kranken Gedankengängen folgen können
So schauts aus ... kami da bitte mit reinnehmen, denn Spy Daddy is klar mal der beste der Jackie Kiddiefilme! So!

:lol:

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