Inception

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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C4rter
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Inception

Beitrag von C4rter » 29.07.2010, 12:32

Inception

Bild

Originaltitel: Inception
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2010
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard, Ellen Page, Tom Hardy, Cillian Murphy, Tom Berenger, Michael Caine, Lukas Haas, Tohoru Masamune, Talulah Riley

Filmkritik: Heute war es endlich soweit. Christopher Nolans neuer Film „Inception“(zu Deutsch: „Gründung“) läuft morgen an und die Premiere wurde heute von mir besucht. Nolan, der 2000 mit seinem Meisterwerk „Memento“ bekannt wurde und sich in den weiteren Jahren mit „Insomnia“ und „The Prestige“ und im Blockbuster-Bereich mit „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ einen Namen gemacht hat, bekam von Warner ein stattliches Budget(160 Millionen Dollar) um seine Idee zu verwirklichen. Zwar mochte ich auch Nolans „Batman“-Filme da sich diese eben nicht als reine Effektschlachten verkaufen, sondern eine gesunde Balance zwischen Story, Action und Acting eingingen, doch das diese nun besser sind als die „Batman“-Filme von Tim Burton kann ich nicht sagen und das Nolan in anderen Genres besser aufgehoben ist, hat er denke ich mit den anderen genannten Filmen mehr als bewiesen.
Wie die Idee für „Inception“ genau aussah, war mir bis zum Start des Films nicht klar. Ich habe nach dem ersten Teaser(in dem nicht gesprochen wurde) auf sämtliche Informationen in Wort und Bild verzichtet, um „Inception“ wie einst „Memento“ und „The Prestige“ ohne Vorahnungen zu genießen. Ich hatte also zuvor keinerlei Informationen über die Story und kann dies im Prinzip jedem anderen ebenfalls empfehlen, auch wenn das im Umkehrschluss wohl heißt, dass mein Review von weniger Leuten gelesen wird. Wer hingegen sowieso schon Trailer und/oder Inhaltsangaben kennt, kann auch getrost hier reinschauen. Auf zum Inhalt:

Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) ist der beste Dieb auf dem Gebiet der Extraction. Darunter versteht man, einem Menschen Informationen und wertvolle Geheimnisse in einem Traum zu stehlen. Er begibt sich dazu, vornehmlich mit einem Team, in die Tiefen des Unterbewusstseins seines Ziels, während das Opfer selbst träumt bzw. den Traum für die Realität hält.
Cobb ist in der Branche ein gern gebuchter Dieb, doch sein Ruhm hat auch Schattenseiten. Aufgrund des angeblichen Mordes an seiner Frau steht er auf den Fahndungslisten der USA weit oben. Mit Hilfe seiner Arbeit versucht er seine Weste reinzuwaschen, um zurück zu den Kindern seiner Witwe zu können.
Eines Tages sieht Cobb die Möglichkeit sein Ziel zu erreichen. Für den mächtigen Auftraggeber Saito(Ken Watanabe) soll er eine Inception bei einem Konkurrenten(Cillian Murphy) durchführen. Bei dieser höchsten Kunst des Traumdiebstahls wird nichts geklaut, vielmehr wird ein Gedanke Tief ins Unterbewusstsein von einer Person eingepflanzt. Das schwierige daran ist, dass die Person im Traum so gelenkt werden muss, dass sie selber auf den gewünschten Gedanken kommt, da dieser sonst nicht im Unterbewusstsein hängen bleibt. Cobb stellt sogleich ein Team aus Profis zusammen. Cobbs Freund Arthur(Joseph Gordon-Levitt) koordiniert die Abläufe und plant Timings, Ariadne(Ellen Page) konstruiert Träume als perfekte Labyrinthe, Eames(Tom Hardy) kann im Traum jede beliebige Person kopieren und Yusuf(Dileep Rao) versteht sein Handwert des Mischens von starken Sedativen, die einen tiefen Schlaf aber auch ein geplantes Aufwachen ermöglichen. Mit dieser perfekten Truppe scheint es für Cobb beinahe ein leichtes die von vielen als unmöglich verschriene Inception durchzuführen, doch neben den Abwehrmechanismen des Unterbewusstseins holen ihn auch die Geister seiner Vergangenheit immer wieder ein…

„Inception“ gibt sich zunächst als typisches Heist-Movie aus. Wenn die Truppe fescher Typen in den Träumen von Konkurrenten ihrer Auftraggeber rumfuhrwerkt, erinnert das zunächst immer mal wieder an typische Genre-Filme wie „Mission: Impossible“. Pläne wollen ausgetüftelt werden, in Sekunden müssen Entscheidungen getroffen und Fluchtwege auf lange Sicht vorbereitet sein. Träume sind hier von Architekten entworfene Labyrinthe und somit perfekte Spielplätze für Meisterdiebe.
Aber spätestens wenn es an die titelgebende Inception geht, wird dem Zuschauer die ganze Komplexität des Unterfangens bewusst. Um die tieferen Unterbewusstseinsebenen zu erreichen die für eine Inception benötigt werden, müssen Träume in Träumen erschaffen werden. Ist dies noch nicht Komplex genug, muss es für jeden Traum „Kicks“ geben, um aus diesen wieder aufzuwachen. Diese „Kicks“ müssen zeitgleich ausgelöst werden, so, dass man durch alle Traumebenen durch getragen wird und dann schließlich aufwacht. Dazu läuft die Zeit in jeder tieferen Traumebene langsamer. 5 Minuten Echtzeit sind auf Traumebene 1 eine Stunde, auf Ebene 2 bereits 6 Monate und so weiter.
Nolan erklärt diese ganzen, höchst wichtigen Prämissen mit viel Geduld in der ersten Hälfte von „Inception“. Er ist sich bewusst, dass der Zuschauer dieses Wissen in sich aufsaugen muss, um so auch in den Film aufgesogen werden zu können und sich in die traumhaften Konstrukte hineinzudenken.
Durch die Erklärungen wird die erste Hälfte des Films nicht etwas langweilig, es erscheint einem mehr so als hätte man die blaue Pille geschluckt und treibe sich gerade in Nolans-Gedankenwelt herum. Man merkt, dass sich diese Idee nicht in einem Tag oder in einer Woche ausgedacht wurde. Nolan trägt die Grundidee schon Jahr mit sich im Kopf rum, aber für die Verwirklichung brauchte er die Rückendeckung eines großen Studios und diese hat er sich durch „The Dark Knight“ erarbeitet.

Was an „Inception“ am meisten fasziniert ist wohl, dass dieses gesamte Storykonstrukt so wunderbar funktioniert. Nolan erschafft hier die bewundernswerte Vermischung von Zutaten des Mainstreamkinos mit reichlich Zugabe des Arthouse. Nach außen hin funktioniert der Film auch wunderbar als Sci-Fi-Action-Thriller. Die Action-Sequenzen sind stellenweise bombastisch, aber auch die reinen Schauwerte überzeugen. Da wird Paris wortwörtlich aufgerollt und übereinandergestapelt oder ein Güterzug brettert durch eine amerikanische Großstadt. Doch so richtig packend wird „Inception“ erst, wenn man sich auf die einzelnen Traumebenen einlässt und man sich dort hinein denkt. Derartige Gehinaktivität hat wohl schon seit Jahren kein Sommerblockbuster mehr von seinem Zuschauer verlangt und es ist sicher keine Schande, wenn während des Films mehr und mehr Zuschauer den Faden verlieren, aussteigen und sich nur noch mit den Bildkompositionen begnügen. Ein völliges Durchsteigen durch dieses Konstrukt ist bei der ersten Sichtung nur im Ansatz möglich. Die Antworten und das Ende das an der Oberfläche übermittelt wird, befriedigt und ist durchweg gelungen, aber die wahren Fans und Verehrer eines solch komplexen Drehbuchs und einer solch gut durchdachten Idee, werden „Inception“ wenige Tage später nochmal sehen wollen, und nochmal, und nochmal um jede Mögliche Story auszuloten.

Die Symbiose die Nolan hier schafft geht, wie seine Träume auch, durch mehrere Ebenen hindurch. Er schafft es nicht nur mit der Story(Ebene 1) den Zuschauer zu packen, denn auch Schauwerte(Ebene 2) gibt es reichlich. Durch gut durchdachte Special Effects aber auch einiges an Handarbeit, schafft es „Inception“ das man nur selten hundertprozentig sagen kann was nun echt ist und was CGI(Computertricks). Das Nolan spätestens seit „The Dark Knight“ den Ruf besitzt Legenden auf die Leinwand zu zaubern, weiß wohl jeder Schauspieler in Hollywood. So ist es kaum verwunderlich, dass er seine Wunschvorstellungen in den Hauptrollen besetzen konnte und auch die Nebenrollen mit passenden, herausragenden Darstellern besetzen konnte(Ebene 3). Leonardo DiCaprio als Meisterdieb gibt, wie eigentlich in jedem Film in den letzten Jahren, eine beindruckende Performance ab. Zusammen mit seiner verstorbenen Femme Fatale, bilden er und Oscargewinnerin Marion Cotillard den Dreh- und Angelpunkt von „Inception“. Alle emotionalen Szenen werden einzig über diese beiden Figuren vermittelt. DiCaprio schafft es die nicht gänzlich positive Figur überzeugend ans Publikum zu vermitteln. Der Film zentriert sich voll auf ihn, alle anderen haben sich unterzuordnen. Dies funktioniert, wenn man sich damit abgefunden hat, in der Gänze recht gut, da Nolan durch die Beziehung des Paares die komplexe Geschichte so an den richtigen Stellen immer noch in der Realität behält und mit Emotionen wie Liebe und Verlust jeden Zuschauer ansprechen kann. Die Beziehung des Paares bzw. das Schicksal von DiCaprio hat mich zwar nicht allzu sehr berührt, aber für die richtige Nuance an Spannung und Brisanz, sorgt das Ganze in jedem Fall. Die weiteren Rollen sind ebenfalls gelungen und essentiell für die Geschichte, bleiben charakterlich aber erwartungsgemäß sehr blass, da sich der Film nicht auf diese Figuren ausrichtet. Pessimisten würden hier wohl von „verheizen“ sprechen.
Zu dem ganzen Konstrukt wummert im Hintergrund der unbarmherzige und beindruckend bedrückende Soundtrack von Hans Zimmer(Ebene 4). Erneut, wie schon bei „Sherlock Holmes“, war ich im Abspann etwas erstaunt seinen Namen zu lesen. Zwar ist die Geräuschkulisse nicht so kreativ wie beim britischen Detektiv, aber man merkt, dass sich Zimmer die letzten Jahre kreativ wieder etwas mehr ausgetobt hat, statt für jeden Blockbuster einfach eine andere Version des „Fluch der Karibik“ Soundtracks abzumischen. So kann er gerne weiter machen.

Die Gesamtkomplexität des Werkes zu verstehen wird bei der ersten Sichtung des Films unmöglich gelingen. Dazu ist man auch zu unvorbereitet auf den Film, was in jedem Fall natürlich gut ist und die Überraschung und die Faszination der Geschichte nur noch verstärkt.
Doch „Inception“ hat auch Schattenseiten. Zum einen hatte mir der Film zu viel Bombast und zu viel Action. Nicht nur das einige der Actionszenen an „The Dark Knight“ erinnern, manche wirken einfach, als wären diese nur eingebaut worden damit das Mainstreampublikum auch was zu gucken hat. Das stört, spätestens in der letzten Hälfte, als das Actionfass einfach überläuft, schon ein wenig. Im direkten Vergleich zu früheren Nolan-Werken wirkt auch das Ende ein wenig platt, zu wenig ausgefeilt und ein kleines bisschen wie das typische offene Ende. Die Faszination des Endes von z.B. „Memento“ wird hier nicht erreicht. Die offensichtlichen Parallelen, die die Story zu „The Matrix“ oder „Mission: Impossible“ schlägt, sollte man ebenfalls gekonnt übersehen.

Im Endeffekt sind dies aber nur kleine Ungereimtheiten in einem stimmigen Ganzen. Einen Film mit diesem Budget so radikal zu inszenieren und ab einem bestimmten Zeitpunkt im Film dann voll durchzustarten und alle, die nicht mitkommen können oder wollen, einfach stehen zu lassen, hat schon was für sich. Dabei ist „Inception“ weniger clever aber ungleich komplexer in seinen Strukturen. Der Zuschauer findet kaum bekannte Versatzstücke wieder, kann sich nur selten mit dem Wissen aus anderen Filmen weiterhelfen. Vieles ist einfach neu, auch wenn der Film im Grunde eben einfach nur ein Heist-Movie mit Träumen ist. Wie schreibt ein User in der IMDB so schön: „Inception is to Avatar as The Dark Knight is to Iron Man. Which is to say that it's not so much that Inception is clever, it's just that it's refreshingly not-stupid. It would be nice if all blockbusters were as engaging as Inception.” Und da kann ich ihm nur beipflichten. Für einen Blockbuster-Film ist der Film einfach erfreulich “undumm” und verkauft dem Zuschauer die einfachsten Informationen nicht dutzende Male bis auch der letzte SMS-Tipper im Saal alles kapiert hat. „Inception“ erklärt seine Prämisse und zieht das Konzept voll durch. Richtig so!
Bis zur O-Ton-Sichtung:

:liquid9:

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Beitrag von Montana » 29.07.2010, 13:30

Sehr schönes Review. Werd ich mir nach dem Film natürlich komplett druchlesen :wink:. Hab den Film seit der ersten Meldung verfolgt und bin natürlich jetzt auf das Endprodukt gespannt. Leider haben viele Reviews im Internet böse Spolierfallen, und ich bin in diesem Sinn schon etwas Vorbelastet (auch wenn ich versuchte immer nur das Fazit zu lesen *g*. Hier im Forum ist das immer sehr gut gelöst :-D). Dürfte mir aber trotzdem gefallen. Kopfkino ala Nolan war schon immer geil.

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Beitrag von SFI » 29.07.2010, 14:35

Danke fürs Review, aber irgendwie weckt dieser Dark City "Klon" trotz massenhafter guter Reviews kein Interesse bei mir. Werde wohl bis zur BD Auswertung warten.
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Beitrag von Alrik » 29.07.2010, 14:51

na dann SFI....wirst du nun Schlaaaaaafen...jetzt *mit der Hand vor dein Gesicht wedel* *g*

Ja die Kritik klingt nicht übel. Bin auch sehr gespannt. Nun noch mehr. Wenngleich ich die Inhaltsangabe auch ausgelassen hab ^^
"Rourke vor Gericht bringen? Ja sicher...und wenn ich dieses Wunder vollbracht hab schlage ich Gott K.O."

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Beitrag von gelini71 » 29.07.2010, 15:05

Anschauen werde ich mir den auf jeden Fall - obwohl ich auch nicht so genau sagen kann was ich von dem ganzen halten soll :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 31.07.2010, 11:29

Den Film dürft ihr euch nicht entgehen lassen.... absolutes Meisterwerk!!! :liquid10:
Klare Empfehlung!
Es gab nie etwas Vergleichbares und wird es auch nie geben,
von wegen Dark City Klon :P
Nolan ist ein Genie! :D
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
Dass meine Pisse keine Fanta ist :D
Callejon <3

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Beitrag von Sir Jay » 31.07.2010, 16:41

ich habe gerade irgendwie probleme mich daran zu erinnern, wann der Bob mal was anderes als ne 10 vergeben hat :lol:

aber war klar, dass bei inception wieder die 10er nur so fallen

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Beitrag von Vince » 01.08.2010, 17:04

Naja, aber zu Recht! Ok, 10 geb ich auch nicht, aber meine Nolan-Standardnote :liquid9: werde ich auch für "Inception" beibehalten müssen, denn Nolan zwängt sie mir mit seiner bis ins Feinste durchkomponierten Gedankenkonstruktion geradezu auf. Einen etwas faden Beigeschmack hat die unübersehbare Ähnlichkeit zu Klassikern wie Bond oder Matrix, schlichtweg die gesamte Mainstream-Bildsprache. Doch rüttelt die nichts daran, dass Nolan dicht unter ihrer Oberfläche ein Panoptikum an Ideen abfeuert, das komplex weniger in seiner Handlung ist (klar ist das Traum-im-Traum-im-Traum-Gebilde verwirrend, aber doch linear und nachvollziehbar erzählt, nicht zuletzt, weil man mit dem jungen Mädel eine Lernende zur Seite gestellt bekommt, mit der zusammen man die futuristische Technologie erläutert bekommt - fast wie bei einem Computerspiel), sondern vielmehr in seinem Diskurs. Was da wieder an philosophischen Fässern aufgemacht wird, ist bemerkenswert.
Dazu ist das alles noch verflucht kurzweilig (und das trotz der längsten, nämlich rund eine Dreiviertelstunde langen, Zeitlupensequenz aller Zeiten).

Und was Nolan betrifft: an dem Mann liegen trotz seiner beachtlichen Erfolge (spätestens seit Batman auch kommerzieller Art) irgendwie immer noch keine Verpflichtungen, wie Blockbusterregisseure à la Spielberg oder Bay sie empfinden dürften, und das lässt ihn nach wie vor befreit aufspielen, als sei er gerade erst aus dem Underground entstiegen. Auch "Inception" war ja ursprünglich als "Zwischensnack" zwischen den Batman-Filmen gedacht, hatte gute zehn Jahre zum Reifen und wurde dann nach und nach, erst während der Produktion, zum Großprojekt, und diese Eigendynamik merkt man dem Resultat einfach an. Da ist nichts Gewolltes oder Gemusstes, Nolans Filme strahlen (noch) die Aura des Unbefleckten aus, und das, obwohl eindeutige Zugeständnisse an den Mainstream gemacht werden.

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Beitrag von Sir Jay » 01.08.2010, 17:22

darf man den Film eigentlich mit "Paprika" vergleichen?
Im Netz habe ich schon viele "vs." Freds entdeckt, denn die Grundthematik ist ja fast dieselbe...

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Beitrag von Vince » 01.08.2010, 17:27

Von der Thematik her ja, auf jeden Fall. Vom Handlungsaufbau her allerdings gar nicht, da war "Paprika" wesentlich surrealer.

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Beitrag von Montana » 01.08.2010, 22:40

MysteryBobisCREEPY hat geschrieben:Den Film dürft ihr euch nicht entgehen lassen.... absolutes Meisterwerk!!! :liquid10:
Klare Empfehlung!
Es gab nie etwas Vergleichbares und wird es auch nie geben,
von wegen Dark City Klon :P
Nolan ist ein Genie! :D
Fettes Dito :-) vielleicht sind 10/10 etwas übermütig, aber 9/10 sind auf jedenfall ok! Für Actionfans ein muss. Aber natürlich auch für Fans des durchdachten, inovativen, tiefgründigen Films. Action und Drama hat man noch nie so gut vereint gesehen!

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Beitrag von McClane » 02.08.2010, 11:31

Meisterwerk ist IMO übertrieben, gehe in den meisten Punkten mit Vince konform. Gerade die Betitelung als extrem komplexer Film und Mindfuck, die vielerorts gemacht wird, ist dann doch etwas übertrieben, da man dem klar strukturierten und klar getrennten Konstrukt der verschiedenen Traumebenen gut folgen kann und die "Total Recall"-mäßige Pointe ist nett, aber auch nicht gerade raffitückisch.
Trotzdem sehr schöner Film, der meinen extrem hohen Erwartungen nicht ganz gerecht wurde, da der auf der ersten Blick trivialere "The Dark Knight" wesentlich komplexer und vielschichtiger war - und das ohne groß drüber reden zu müssen. Figurentechnisch wird außer Cobb ja kaum wer beleuchtet, aber andrerseits hat mich dies auch nicht groß gestört. Tom Hardy fand ich übrigens richtig Klasse, obwohl er nur so wenig Screentime hat.

Ist alles Meckern auf hohem Niveau, denn Inszenierung und Soundtrack sorgen für Gänsehaut, die Geschichte ist mehr als durchdacht und das Tempo kriegt die zweieinhalb Stunden so rum, dass es einem deutlich kürzer vorkommt. Und die Ballereien rocken ebenfalls ohne neue Maßstäbe zu setzen, um mal ganz trivial zu sein. :D

:liquid8:,5
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Beitrag von Hannibal » 02.08.2010, 14:06

Das war er also, der neue Nolan und er hat es durch geschickte Trailer-Produktion tatsächlich geschafft, fast gar nichts vom fertigen Film zu verraten (wenn man sich das Erlebnis nicht im Vorhinein durch Reviews zerspoilert hat). "Inception" ist eine Überraschung, eine ideen-reiche Sensation, ein audiovisueller Hochgenuss und gleichzeitig ein Zugeständnis ans Mainstream-Publikum, ein Opfer der geschickt geschürten, immens hohen Erwartungen. Auf der einen Seite unglaublich komplex und tiefgründig, aber im Endeffekt dann doch so zurecht geschliffen, dass auch der normale Kinogänger noch seinen Spaß haben kann. Angesichts dessen, was "Inception" hätte sein können, was im Abgrund der Träume alles hätte lauern können, ist das Endergebnis nur "gut", aber im Kino-Kontext ist es dennoch ein mordsspannendes, faszinierendes, clever durchdachtes Heist-Juwel, dass völlig neue Bildkompositionen entwirft, sich in fantastischen Einstellungen suhlt, schlicht Welten kreiert, von denen man nicht mal zu träumen gewagt hat (haha). Einer der kreativsten und durchdachtesten Mainstream-Streiche, wie sie eigentlich nur noch Mr. Nolan kommen können.
DiCaprio hat man schon stärker gesehen, Ellen Page sowieso, Ken Watanabe auch...aber hier zählen auch weniger die Einzelleistungen, sondern eher das harmonische Gesamtbild einer durchdachten Vision, die audiovisuell umwerfend eingefangen ist, auch wenn der letzte Biss zum Meisterwerk fehlt. Nolan wird sozusagen Opfer seines eigenen Rufs, denn "Inception" hätte noch so viel mehr geboten, als das was in den wohl kurzweiligsten 2,5 Kino-Stunden der letzten Jahre auf den Zuschauer losgelassen wird. In "The Dark Knight" konnte er alles in allem den Anspruch stimmiger mit dem Unterhaltungs-Konzept verbinden, als im aktuellen Vehikel.
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Beitrag von Montana » 02.08.2010, 21:33

Jo der Film war schon sehr Unterhaltsam. Ich wäre Nolan aber trotzdem verbunden, wenn er wiedermal ein bischen von seinem Blockbustergaspedal treten würde. Denn was er mit Inception abliefert raubt einem slichtweg den Atem. Ich habe im Kino noch nie so geschwitzt wie bei diesem Film (Score und Story...*g*). Aber wie der liebe Nolan doch gesagt hat: Wir machen Blockbuster... Und das hier ist defintiv ein Inteligenter aber trotzdem recht massentauglicher Film. Wertung folgt irgendwann eimal, wird sich aber vermutlich bei 9/10 einpendeln.

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Beitrag von kami » 04.08.2010, 08:48

Ach, die nächste große Kinoenttäuschung.
INCEPTION verfügt über eine nette Grundidee, die außerhalb des Unterhaltungswertes wenig zu bieten hat und über keinerlei gesellschaftliche, philosphische oder politische Relevanz verfügt. Das müsste ja nicht weiter dramatisch sein, leider ist Nolans Gedankenspiel aber inkonsequent und nicht zu Ende gedacht, z.T. auch einfach mangelhaft inszeniert:
Bestes Beispiel - die Traumebenen. Da wird vorher viel rumsalbadert, wie langsam doch in den tieferen Ebenen die Zeit vergeht, wenn man dann dort ist, wird das weder inhaltlich noch visuell überzeugend thematisiert, obwohl gerade aus dieser Idee soziologisch einiges rauszuholen gewesen wäre.
Warum Leos Ehefrau, die ja im Prinzip nur ein personalisiertes schlechtes Gewissen darstellt, nicht über die zu diesem Schuldbewusstsein ja unbedingt zugehörige Hintergrundinfo verfügt, die di Caprio ihr im Finale erst explizit erzählen muss, bleibt auch unklar, genau wie viele andere Details. Warum sollten Traumgefangene wie unser Protagonistenpärchen sich so einen nutzlosen und leeren Betonmoloch bauen? Warum setzt Nolan
nicht zumindest hier mal auf unkonventionelle Bilder? Warum greift er den ja auch für die Werbekampagne benutzten Kopfsteheffekt nicht z.B. noch mal auf?
Das Ende ist auch sehr enttäuschend und vor allem völlig überhastet erzählt, insbesondere nachdem man sich zuvor ja nun wirklich auch Zeit zum Erzählen gelassen.
Letztlich fragt man sich auch schon, warum Nolan nun unbedingt 200 Millionen für diesen Film verprassen musste, der Storyidee sind die aufwändigen Spektakelideen nicht unbedingt zuträglich.
Insgesamt ist INCEPTION natürlich dennoch ein unterhaltsamer und interessanter Film, der aber seinen eigenen Ambitionen nicht gerecht wird und sich damit auch deutlich unterhalb aller anderen Nolan-Werke ansiedelt.

Knappe :liquid7:

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Beitrag von Sir Jay » 04.08.2010, 23:35

Inception

Sehr nett. Auch wenn ich irgendwie ein ganz klein wenig enttäuscht bin, da ich mir die Traumsequenzen doch irgendwie etwas surrealer vorgestellt habe; bei Nolan bleibt aber auch solch eine Fantasiewelt verhältnismäßig "trocken", denn die Träume werden selten wirklich auch als solche genutzt. Die Spielerei zu Beginn mit dem sich nach innen kräuselnden Stadtzug war ganz nett, und dann war da noch der plötzlich auftauchende Zug mitten auf der Straße sowie das Endzeitszenario. Doch übermenschliche Fähigkeiten wie die Fähigkeit zu fliegen, Immunität gegen Bleikugelhagel werden hier nicht mal erwähnt und total absurde wtf Szenen der Marke Lynch oder Kubrick gibt es gleich gar nicht.
Die Traumebenen werden wirklich nur als "Ebenen" genutzt, was man aber mit der heutigen Technik an verrückter Scheiße für Traumszenen einbauen konnte, wurde dann von Nolan leider nicht genutzt.
Gut es passt mehr zum Film, doch irgendwie fühle ich, wurde hier trotzdem irgendetwas verschenkt.
Die Ideen Nolans konzentrieren sich dann doch lieber auf den Verlauf der Geschichte und die das verkettete Einwirken von einer Ebene in die Nächste und was dort abgeht, ist durch aus von Qualität und kann mit spektakulär in Szene Gesetzten Ideen punkten, wie etwa die Kämpfe mit wechselnder Schwerkraft. Gelegentlich hatte ich aber auch irgendwie das Gefühl, als hätte diese und jene Actionszene nochmal einen extra Kick gut vertragen können, manchmal wirkte auch der Schnitt etwas zu hektisch, aber das sind nur Schönheitsfehler, während handlungstechnisch zwar gut erzählt wird, und nicht allzu viel vorgekaut wird; doch einige Details sind mir dann irgendwie doch entgangen, womit ich einige entscheidende szenen nicht ganz nachvollziehen konnte.

Ich persönlich hätte mir ehrlich gesagt die "verstorbene Frau" noch etwas psychopatischer und bedrohlicher gewünscht, wie sich im Film zumindest ganz kleine Ansätze davon zeigten. Sie als eine Art "Pyramid Head" durch den Film schlendern zu sehen, wäre schon ne feine Sache gewesen, außerdem habe ich aus irgendeinem Grund Mark Wahlberg in dem Film vermisst. Ich glaube einer der Nebendarsteller hatte Ähnlichkeit mit ihm, und dachte mir, dass der Wahlberg in einer der Rollen sehr gut aufgehoben wäre, wenn nicht sogar an Stelle von DiCaprio, der zwar solide gut spielt, auf mich aber nicht als die beste Wahl für die Rolle wirkt.

Naja trotzdem sehr unterhaltsam und spannend :)
:liquid8:,5

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Beitrag von StS » 07.08.2010, 00:00

Ohne die letzten Minuten: knappe :liquid9:

Heute war es ja um 20:15 Uhr endlich soweit: "Inception" stand endlich auf dem Kinoprogramm, nachdem ich ja so lange auf ihn gewartet hab. Lange Werbung, viele Trailer - dann gings los. Die Pause nach 90 Minuten war gut plaziert und dauerte nur knapp über 10 Minuten - weiter danach also, voller Erwartung, wie sich das alles am Ende wohl so zusammensetzen wird. Toller Film übrigens: Der beste des Jahres bislang. Stark besetzt und gespielt, toll inszeniert, bildgewaltig, mit einem schönen Tempo (ohne Längen) versehen, eine interessante Story aufweisend und gar nicht mal unclever konstruiert. Nun ja: 23:15 Uhr, kurz vorm Endpunkt des Showdowns, unmittelbar vor dem Teil mit dem Zusammenfügen der inhaltlichen Fäden, dann plötzlich Rauchgeruch im Saal (der größte im Cinemaxx, im Grunde ausverkauft). Einige Leute sprangen sofort auf und bewegten sich gen Ausgang - wir blieben erst einmal sitzen, gingen dann aber auch, nachdem der Geruch zunahm und die ersten klaren Anweisungen gegeben wurden. Das ganze Gebäude wurde evakuiert, wenig später waren schon überall Polizei- und Feuerwehrkräfte zur Stelle. Keine Ahnung, was da brannte oder schmorte. Geld zurück kann man ab morgen geltend machen - ist allerdings super ärgerlich in Anbetracht des Films...

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Beitrag von Sir Jay » 07.08.2010, 00:21

oh man, was ein blödes pech

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Beitrag von Vince » 07.08.2010, 13:04

Sir Jay hat geschrieben:Inception

Sehr nett. Auch wenn ich irgendwie ein ganz klein wenig enttäuscht bin, da ich mir die Traumsequenzen doch irgendwie etwas surrealer vorgestellt habe; bei Nolan bleibt aber auch solch eine Fantasiewelt verhältnismäßig "trocken", denn die Träume werden selten wirklich auch als solche genutzt. Die Spielerei zu Beginn mit dem sich nach innen kräuselnden Stadtzug war ganz nett, und dann war da noch der plötzlich auftauchende Zug mitten auf der Straße sowie das Endzeitszenario. Doch übermenschliche Fähigkeiten wie die Fähigkeit zu fliegen, Immunität gegen Bleikugelhagel werden hier nicht mal erwähnt und total absurde wtf Szenen der Marke Lynch oder Kubrick gibt es gleich gar nicht.
Die Traumebenen werden wirklich nur als "Ebenen" genutzt, was man aber mit der heutigen Technik an verrückter Scheiße für Traumszenen einbauen konnte, wurde dann von Nolan leider nicht genutzt.
Gut es passt mehr zum Film, doch irgendwie fühle ich, wurde hier trotzdem irgendetwas verschenkt.
Die Ideen Nolans konzentrieren sich dann doch lieber auf den Verlauf der Geschichte und die das verkettete Einwirken von einer Ebene in die Nächste und was dort abgeht, ist durch aus von Qualität und kann mit spektakulär in Szene Gesetzten Ideen punkten, wie etwa die Kämpfe mit wechselnder Schwerkraft. Gelegentlich hatte ich aber auch irgendwie das Gefühl, als hätte diese und jene Actionszene nochmal einen extra Kick gut vertragen können, manchmal wirkte auch der Schnitt etwas zu hektisch, aber das sind nur Schönheitsfehler, während handlungstechnisch zwar gut erzählt wird, und nicht allzu viel vorgekaut wird; doch einige Details sind mir dann irgendwie doch entgangen, womit ich einige entscheidende szenen nicht ganz nachvollziehen konnte.

Ich persönlich hätte mir ehrlich gesagt die "verstorbene Frau" noch etwas psychopatischer und bedrohlicher gewünscht, wie sich im Film zumindest ganz kleine Ansätze davon zeigten. Sie als eine Art "Pyramid Head" durch den Film schlendern zu sehen, wäre schon ne feine Sache gewesen, außerdem habe ich aus irgendeinem Grund Mark Wahlberg in dem Film vermisst. Ich glaube einer der Nebendarsteller hatte Ähnlichkeit mit ihm, und dachte mir, dass der Wahlberg in einer der Rollen sehr gut aufgehoben wäre, wenn nicht sogar an Stelle von DiCaprio, der zwar solide gut spielt, auf mich aber nicht als die beste Wahl für die Rolle wirkt.

Naja trotzdem sehr unterhaltsam und spannend :)
:liquid8:,5
Oh je Jay, bei dir wär das aber nen ziemlich übler Trashfilm geworden. :lol:

@ Stefan: Haste den denn dann jetzt gar nicht ganz zu Ende geguckt?

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Beitrag von StS » 07.08.2010, 13:44

Vince hat geschrieben:@ Stefan: Haste den denn dann jetzt gar nicht ganz zu Ende geguckt?
Nope. :roll:
Das werde ich mit meiner (gerade abgeholten) Freikarte aber wohl bald nachholen... :wink:

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Sir Jay
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Beitrag von Sir Jay » 07.08.2010, 14:35

Vince hat geschrieben:
Sir Jay hat geschrieben:Inception

Sehr nett. Auch wenn ich irgendwie ein ganz klein wenig enttäuscht bin, da ich mir die Traumsequenzen doch irgendwie etwas surrealer vorgestellt habe; bei Nolan bleibt aber auch solch eine Fantasiewelt verhältnismäßig "trocken", denn die Träume werden selten wirklich auch als solche genutzt. Die Spielerei zu Beginn mit dem sich nach innen kräuselnden Stadtzug war ganz nett, und dann war da noch der plötzlich auftauchende Zug mitten auf der Straße sowie das Endzeitszenario. Doch übermenschliche Fähigkeiten wie die Fähigkeit zu fliegen, Immunität gegen Bleikugelhagel werden hier nicht mal erwähnt und total absurde wtf Szenen der Marke Lynch oder Kubrick gibt es gleich gar nicht.
Die Traumebenen werden wirklich nur als "Ebenen" genutzt, was man aber mit der heutigen Technik an verrückter Scheiße für Traumszenen einbauen konnte, wurde dann von Nolan leider nicht genutzt.
Gut es passt mehr zum Film, doch irgendwie fühle ich, wurde hier trotzdem irgendetwas verschenkt.
Die Ideen Nolans konzentrieren sich dann doch lieber auf den Verlauf der Geschichte und die das verkettete Einwirken von einer Ebene in die Nächste und was dort abgeht, ist durch aus von Qualität und kann mit spektakulär in Szene Gesetzten Ideen punkten, wie etwa die Kämpfe mit wechselnder Schwerkraft. Gelegentlich hatte ich aber auch irgendwie das Gefühl, als hätte diese und jene Actionszene nochmal einen extra Kick gut vertragen können, manchmal wirkte auch der Schnitt etwas zu hektisch, aber das sind nur Schönheitsfehler, während handlungstechnisch zwar gut erzählt wird, und nicht allzu viel vorgekaut wird; doch einige Details sind mir dann irgendwie doch entgangen, womit ich einige entscheidende szenen nicht ganz nachvollziehen konnte.

Ich persönlich hätte mir ehrlich gesagt die "verstorbene Frau" noch etwas psychopatischer und bedrohlicher gewünscht, wie sich im Film zumindest ganz kleine Ansätze davon zeigten. Sie als eine Art "Pyramid Head" durch den Film schlendern zu sehen, wäre schon ne feine Sache gewesen, außerdem habe ich aus irgendeinem Grund Mark Wahlberg in dem Film vermisst. Ich glaube einer der Nebendarsteller hatte Ähnlichkeit mit ihm, und dachte mir, dass der Wahlberg in einer der Rollen sehr gut aufgehoben wäre, wenn nicht sogar an Stelle von DiCaprio, der zwar solide gut spielt, auf mich aber nicht als die beste Wahl für die Rolle wirkt.

Naja trotzdem sehr unterhaltsam und spannend :)
:liquid8:,5
Oh je Jay, bei dir wär das aber nen ziemlich übler Trashfilm geworden. :lol:
das wäre höhere Kunst geworden. Lasst mich nur mal ein Drehbuch schreiben und die Regie dabei führen; da würde ein echter Kunstfilm bei rauskommen ;) :lol:

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Beitrag von The Punisher » 08.08.2010, 09:26

Großartiger Film den man im Kino sehen MUß :liquid9:
Bild

"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"

LadyC

Beitrag von LadyC » 18.08.2010, 15:12

heute abend! ich bin gespannt! noch kein review gelesen um nicht schon voreingenommen zu sein :lol:

LadyC

Beitrag von LadyC » 19.08.2010, 08:49

wuhaaaa....tagebucheintrag sagts genauer...

:liquid10:

by the way: ich musst raus bevor der abspann vorbei war...kam hinten noch was? das wär sone typische schlusszene wo man nach dem abspann noch nen bild bringt...

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Beitrag von Montana » 30.08.2010, 17:21

Soviel ich weiss gabs am schluss nichts mehr, ausser den Aufwachsong ganz zum Schluss :wink:

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