Das stimmt, das war mir in Disneyfilmen ohnehin schon immer - und zwar wirklich immer, selbst als Kind schon - ein Dorn im Auge. Trotzdem hatten und haben viele Disneyfilme einfach diese besondere Atmosphäre, die sich zwar teilweise aus Nostalgie zusammensetzen mag, teilweise aber auch einfach aus dem feinen Gespür für Details.
Passend dazu zuletzt erstmals gesichtet:
Aristocats
Wobei "erstmals gesichtet" bei Disneyfilmen nie so ganz stimmt, denn irgendwie kommt einem trotzdem alles bekannt vor - die an "Basil, den Mäusedetektiv" erinnernde Maus, der Butler, der mit seiner Gesichtsgymnastik an die aufgeschreckten Römer aus den "Asterix"-Filmen erinnert, der werbende Straßenkater, die schnatternden Gänse, die tanzende Jazzband im fiebrigen Licht. Die Geschichte von "Aristocats" entsteht praktisch im Affekt und entwickelt sich zum hektischen Road Movie, aber um so leichter ist das Resultat - kein Disneyfilm hat mehr Groove im Blut. Die starren Hintergründe sehen zwar nach Pappe aus, das Design ist aber über alle Zweifel erhaben - ebenso die Animation der Figuren, auch oder gerade weil man in ihren Gesichtern fast noch die Bleistiftskizzen erkennt. Die Botschaft ist mehr als offensichtlich schon alleine im Filmtitel versteckt, sie lädt sich zwischen Aristokratie und Straßenleben aus, aber irgendwie gelingt es, sie beiläufig erscheinen zu lassen. Darüber hinaus wird das Wesen der Katze mit viel Liebe zum Leben erweckt. Manche Slapstickszene hätte in der Deutlichkeit nicht unbedingt sein müssen, insgesamt aber ein sehr guter, wenn auch ziemlich hibbeliger Disney mit sehr schrägem Charakter.
Wenn Liebe so einfach wäre
Schauspielerische Schwergewichte, die aus Nichts einfach alles machen, ein Drehbuch mit Dialogszenen, die absolut natürlich wirken und vollkommen realistische Probleme evozieren, edle, aber unauffällige Regie - so lasse selbst ich mir Romantikkomödien gefallen. Die Laptopszene fällt da aus dem Rahmen und ist ganz offensichtlich für den Trailer gemacht worden, ich muss aber zugeben, dass ich lange nicht mehr solche Tränen gelacht habe. Trotzdem, die Qualitäten liegen eher im famosen Zusammenspiel von Meryl Streep, Alec Baldwin und Steve Martin. Alleine Baldwins Frau vermochte nicht mehr zu sein als Baldwins Situation mehr Würze zu verleihen.
Ich - unverbesserlich
Erfrischend beiläufig inszenierte Superschurkenfantasie, die zwar letztlich auch auf den Moralschmu "Familie ist doch schöner als Macht" reinfällt, das aber wenigstens nicht so an die große Glocke hängt und lieber ein James-Bond-Baddie-Klischee nach dem anderen aus dem Ofen haut. Eine ganz große Idee sind hier die gesichtslosen und als Individuen bedeutungslosen Gelblinge, obwohl mir persönlich deren Design nicht so zugesagt hat. Extrem genervt hat Jan Delays Sprechrolle als Baddiekonkurrent.
,5
Battlestar Galactica
Oh ja Timo, hast recht, in der Tat nervt die "Red Lady"-Biatch noch mehr als im Vorfilm. ;) Ansonsten aber erstaunlich gute Serie, obwohl da noch viel Potenzial ungenutzt bleibt, von dem ich mal annehme, dass es sich in den nächsten Staffeln entfaltet. Die ersten Folgen haben mir noch nicht so zugesagt, dann aber verbanden sich die Stränge langsam und in der letzten Folge endet's mit nem fetten Knall. Großes Ding.
mit Erwartung einer Steigerung.