Filmtagebuch: Vince
Moderator: SFI
Robin Hood
Ein ganzes Repertoire tollster Figuren hat dieser Disney mit Sicherheit zu bieten. Deswegen werden sie dem Film, zu einem Musikstück in einer Parade über einen ansonsten weißen Bildschirm laufend, wahrscheinlich vorangestellt. Ansonsten fällt eher die zerfahren wirkende Handlung auf, die sich unmotiviert und episodenhaft vom Überfall auf die königliche Leibgarde über den Bogenschießwettbewerb bis zum Golddiebstahl im Königshaus hangelt.
Bug
Unkonventionell aufgebauter, schleichender Psychothrill der Oberklasse. Wer hier Insektenhorror erwartet, soll sich bei der Marketingabteilung beschweren, das aber nicht diesem perfiden Kammerspiel die Schuhe schieben, das man von Friedkin so wohl nicht mehr erwartet hat. Michael Shannon brilliert, auch wenn man eigentlich wusste, dass er so gut sein kann; Ashley Judd brilliert auch und von ihr wusste man das nicht unbedingt. Die Dreckigkeit des Hotelzimmers paart sich mit der Ausweglosigkeit der psychologischen Spirale und endet in einem cellophanen Albtraum.
Ein ganzes Repertoire tollster Figuren hat dieser Disney mit Sicherheit zu bieten. Deswegen werden sie dem Film, zu einem Musikstück in einer Parade über einen ansonsten weißen Bildschirm laufend, wahrscheinlich vorangestellt. Ansonsten fällt eher die zerfahren wirkende Handlung auf, die sich unmotiviert und episodenhaft vom Überfall auf die königliche Leibgarde über den Bogenschießwettbewerb bis zum Golddiebstahl im Königshaus hangelt.
Bug
Unkonventionell aufgebauter, schleichender Psychothrill der Oberklasse. Wer hier Insektenhorror erwartet, soll sich bei der Marketingabteilung beschweren, das aber nicht diesem perfiden Kammerspiel die Schuhe schieben, das man von Friedkin so wohl nicht mehr erwartet hat. Michael Shannon brilliert, auch wenn man eigentlich wusste, dass er so gut sein kann; Ashley Judd brilliert auch und von ihr wusste man das nicht unbedingt. Die Dreckigkeit des Hotelzimmers paart sich mit der Ausweglosigkeit der psychologischen Spirale und endet in einem cellophanen Albtraum.
Für immer Shrek
Bei Shrek hab ich ne etwas gegen den Strich gebürstete Qualitätsauffassung: ok, Shrek 2 finde ich noch schlechter als die 1, ansonsten wird die Reihe für mich irgendwie mit jedem Teil etwas besser. "Für immer Shrek" traut sich auch mal aus seinem Zitatekosmos heraus und wirft sich richtig in eine eigene Geschichte, ohne natürlich auf die bewährte Rezeptur zu verzichten, Popkulturzitate und Aktuelles mit Märchen zu verbinden und durch den Fleischwolf zu drehen. Nach wie vor gefällt mir das Figurendesign nicht besonders, aber Rumeplstilzchen ist der klar bessere Bösewicht als meinetwegen die "Gute Fee" aus Teil 2. Auch die Grundidee um den Satz "Bis an ihr Lebensende" ist gerade bei einem vierten Teil, normalerweise dem Anhängsel einer Trilogie bzw. dem Opener einer neuen Trilogie, mehr als treffend gewählt.
Haus der Dämonen
Am Ende dann doch nicht mehr als brauchbarer Schockeffektehorror im "13 Ghosts"- und "House on Haunted Hill"-Schnittstil mit dem Klischeegrundriss des üblichen Haunted-House-Szenarios. Hatte da etwas mehr erwartet nach den vielen positiven Stimmen, einfach etwas Frischeres und Unverbrauchteres.
Bei Shrek hab ich ne etwas gegen den Strich gebürstete Qualitätsauffassung: ok, Shrek 2 finde ich noch schlechter als die 1, ansonsten wird die Reihe für mich irgendwie mit jedem Teil etwas besser. "Für immer Shrek" traut sich auch mal aus seinem Zitatekosmos heraus und wirft sich richtig in eine eigene Geschichte, ohne natürlich auf die bewährte Rezeptur zu verzichten, Popkulturzitate und Aktuelles mit Märchen zu verbinden und durch den Fleischwolf zu drehen. Nach wie vor gefällt mir das Figurendesign nicht besonders, aber Rumeplstilzchen ist der klar bessere Bösewicht als meinetwegen die "Gute Fee" aus Teil 2. Auch die Grundidee um den Satz "Bis an ihr Lebensende" ist gerade bei einem vierten Teil, normalerweise dem Anhängsel einer Trilogie bzw. dem Opener einer neuen Trilogie, mehr als treffend gewählt.
Haus der Dämonen
Am Ende dann doch nicht mehr als brauchbarer Schockeffektehorror im "13 Ghosts"- und "House on Haunted Hill"-Schnittstil mit dem Klischeegrundriss des üblichen Haunted-House-Szenarios. Hatte da etwas mehr erwartet nach den vielen positiven Stimmen, einfach etwas Frischeres und Unverbrauchteres.
Hab ich gestern auch geschaut, gleiche Wertung.Vince hat geschrieben:Haus der Dämonen
Am Ende dann doch nicht mehr als brauchbarer Schockeffektehorror im "13 Ghosts"- und "House on Haunted Hill"-Schnittstil mit dem Klischeegrundriss des üblichen Haunted-House-Szenarios. Hatte da etwas mehr erwartet nach den vielen positiven Stimmen, einfach etwas Frischeres und Unverbrauchteres.
Das Leben der Anderen
Guter deutscher Film, der sich mal mit Historie beschäftigt und dabei eben nicht den Fehler macht, den Unterhaltungswert zu vernachlässigen. Mühe ist sehr gut, wenn auch nicht ganz so unangreifbar wie ich dachte. Allerdings hab ich irgendwie immer ein Problem mit der Herausstellung von Einzelschicksalen zur Portraitierung einer Zeit... das nimmt den historischen Tatsachen viel Komplexität.
Date Night - Gangster für eine Nacht
Funktioniert ähnlich wie "Get Smart". Vor lauter überlaufendem komödiantischen Potenzial kriegt die Sache, obwohl nie komplett unwitzig, zu keinem Zeitpunkt zu hundertprozentig den Knoten auf. "Date Night" lässt wieder ein unbefriedigendes Gefühl zurück, fast so, als hätte man immer die lustigsten Stellen verpasst, und wenn man noch so sehr die Augen auf den Bildschirm fixiert hatte und auf einen Höhepunkt gewartet hat.
Mark Wahlberg war allerdings ein Treffer.
Bernhard und Bianca
Herrliche Südstaatenatmosphäre, ein wunderbares Hauptfigurengespann und doch irgendwie ein dürftiges Drehbuch, aus dem sich die Verantwortung gegenüber Kindern herauslesen lässt, allerdings wird das nie wirklich auf den Punkt gebracht. Außerdem habe ich selten in einem Disneyfilm so schwache und vor allem an dieser Stelle so überflüssige Songeinlagen gesehen.
Guter deutscher Film, der sich mal mit Historie beschäftigt und dabei eben nicht den Fehler macht, den Unterhaltungswert zu vernachlässigen. Mühe ist sehr gut, wenn auch nicht ganz so unangreifbar wie ich dachte. Allerdings hab ich irgendwie immer ein Problem mit der Herausstellung von Einzelschicksalen zur Portraitierung einer Zeit... das nimmt den historischen Tatsachen viel Komplexität.
Date Night - Gangster für eine Nacht
Funktioniert ähnlich wie "Get Smart". Vor lauter überlaufendem komödiantischen Potenzial kriegt die Sache, obwohl nie komplett unwitzig, zu keinem Zeitpunkt zu hundertprozentig den Knoten auf. "Date Night" lässt wieder ein unbefriedigendes Gefühl zurück, fast so, als hätte man immer die lustigsten Stellen verpasst, und wenn man noch so sehr die Augen auf den Bildschirm fixiert hatte und auf einen Höhepunkt gewartet hat.
Mark Wahlberg war allerdings ein Treffer.
Bernhard und Bianca
Herrliche Südstaatenatmosphäre, ein wunderbares Hauptfigurengespann und doch irgendwie ein dürftiges Drehbuch, aus dem sich die Verantwortung gegenüber Kindern herauslesen lässt, allerdings wird das nie wirklich auf den Punkt gebracht. Außerdem habe ich selten in einem Disneyfilm so schwache und vor allem an dieser Stelle so überflüssige Songeinlagen gesehen.
Goldene Zeiten
Nur phasenweise gelungener Abschluss der Unna-Trilogie, bei dem das Hauptproblem wohl darin liegt, dass das Milieu nicht zentral genug erfasst wird. Der Regisseur macht eine Baustelle nach der anderen auf und weiß am Ende gar nicht mehr, wohin mit den ganzen Erzählsträngen - besonders gut ersichtlich am Beispiel der Russengangster. Wenn es mal durchweg funktioniert, dann in den Szenen um Dirk Benedict, dem die Deutschen eine wunderbare selbstironische Spielwiese zurechtgebastelt haben, mitsamt ein paar ganz tollen Überraschungen - inklusive des Twists im Finale (der nicht für die Zuschauer ein Twist ist, sondern eher für die Filmfiguren), der aber zu abrupt kommt nach einer quälend langen Erzählung, die es nur über Umwege schafft, überhaupt zum Ort des finalen Geschehens zu kommen.
Prince of Persia
Es gibt da eine Szene, in der der Prinz eine Wand hinaufsteigt, indem ihm Kollegen mehr oder weniger in Echtzeit Pfeile an die Wand schießen, nach denen der Prinz quasi greift, noch während sie in der Luft unterwegs sind. So ähnlich funktioniert das neue Disney / Bruckheimer-Luftschloss: da wird auf Zeit ein prachtvoll schillerndes Persien aufgebaut, das aber irgendwie so aussieht, als würde es unmittelbar nach dem Film niedergerissen werden. Alles Blendwerk für den Moment. Es ist fast schon ironisch, dass der Film den Sanddolch des Spiels "The Sands of Time" aufgreift und sich dadurch über Zeit definiert, sogar Dinge wie "Ewigkeit" anschneidet, selbst aber nichts von Dauer bietet - prunkvolle Paläste aus dem Computer, ein spiegelglatter Held aus der Retorte und ein Bösewicht, der aus dem gleichen Universum stammt: "Prince of Persia" ist nicht mal annähernd so griffig und erlebnisreich wie die (älteren) Spiele, sondern schaut so aus wie die Spiele der neuen Konsolengeneration sich spielen: luftig, locker, langweilig.
Nur phasenweise gelungener Abschluss der Unna-Trilogie, bei dem das Hauptproblem wohl darin liegt, dass das Milieu nicht zentral genug erfasst wird. Der Regisseur macht eine Baustelle nach der anderen auf und weiß am Ende gar nicht mehr, wohin mit den ganzen Erzählsträngen - besonders gut ersichtlich am Beispiel der Russengangster. Wenn es mal durchweg funktioniert, dann in den Szenen um Dirk Benedict, dem die Deutschen eine wunderbare selbstironische Spielwiese zurechtgebastelt haben, mitsamt ein paar ganz tollen Überraschungen - inklusive des Twists im Finale (der nicht für die Zuschauer ein Twist ist, sondern eher für die Filmfiguren), der aber zu abrupt kommt nach einer quälend langen Erzählung, die es nur über Umwege schafft, überhaupt zum Ort des finalen Geschehens zu kommen.
Prince of Persia
Es gibt da eine Szene, in der der Prinz eine Wand hinaufsteigt, indem ihm Kollegen mehr oder weniger in Echtzeit Pfeile an die Wand schießen, nach denen der Prinz quasi greift, noch während sie in der Luft unterwegs sind. So ähnlich funktioniert das neue Disney / Bruckheimer-Luftschloss: da wird auf Zeit ein prachtvoll schillerndes Persien aufgebaut, das aber irgendwie so aussieht, als würde es unmittelbar nach dem Film niedergerissen werden. Alles Blendwerk für den Moment. Es ist fast schon ironisch, dass der Film den Sanddolch des Spiels "The Sands of Time" aufgreift und sich dadurch über Zeit definiert, sogar Dinge wie "Ewigkeit" anschneidet, selbst aber nichts von Dauer bietet - prunkvolle Paläste aus dem Computer, ein spiegelglatter Held aus der Retorte und ein Bösewicht, der aus dem gleichen Universum stammt: "Prince of Persia" ist nicht mal annähernd so griffig und erlebnisreich wie die (älteren) Spiele, sondern schaut so aus wie die Spiele der neuen Konsolengeneration sich spielen: luftig, locker, langweilig.
Zu "Goldene Zeiten"
Ich gebe Dir da Recht was Du schreibst - im AK erzählt Thorward das er den Film um mehrere Minuten / Szenen kürzen mußte , ich denke mal deswegen wirkte der in vielen Baustellen so unfertig.
Der AK lohnt sich alleine wegen dem Bashing gegenüber Senatorfilm - da muß einiges sehr zum Unmut der Macher gelaufen sein
Ich gebe Dir da Recht was Du schreibst - im AK erzählt Thorward das er den Film um mehrere Minuten / Szenen kürzen mußte , ich denke mal deswegen wirkte der in vielen Baustellen so unfertig.
Der AK lohnt sich alleine wegen dem Bashing gegenüber Senatorfilm - da muß einiges sehr zum Unmut der Macher gelaufen sein
Bee Movie
Relativ uninteressante Animationen sind das offensichtliche Problem, darüber hinaus ist das Honigpaket aber auch moralisch ein Murks der Marke "Pädagogisch: Zweifelhaft": was soll man von einer Blumenverkäuferin halten, die als Sympathieträgerin das Leben einer Biene mit dem eines Menschen gleich- (oder höher?) stellt und die die Menschheit im Auftrag der Bienen verklagt, ihnen den Honig zurückgibt und dann dem Bienenkomplizen die Hauptschuld gibt, wenn aus Faulheit der Bienen plötzlich alle Blumen verwelken? Ganz ehrlich, rein moralisch ist in diesem Film der unsympathische Ehemann der Verkäuferin der Überlegene. Dass das Prechenkönnen der Bienen damit erklärt wird, dass es ein geheimes Bienenabkommen ist, dass man vor Menschen nicht spricht, ist dann eh die Krönung der Faulheit - diesmal nicht der Bienen, sondern der Autoren. Und die Witze sind eh Gähner.
My Name Is Earl - Season 2
Eine derartige komplexität mit derart dummen Figuren kriegen sonst eigentlich nur die Simpsons hin. Die zweite Staffel überragt die schon sehr gute erste nochmals beträchtlich, denn jetzt erst blüht das Konzept mit der Karmaliste, das sich in der Theorie noch so linear und unflexibel anhört, so richtig auf. Die Serie lotet sämtliche Grenzen aus, inklusive Selbstreflexion wie bei der Variation der Titelscreen in einer Folge. Und nebenher werden teils unfassbar gute Gags abgefeuert ("Ricolaaaaa"). Neben "30 Rock" vielleicht die derzeit beste Comedyserie.
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Splice - Das Genexperiment
Da hat er sich verrant, der gute Herr Natali (dessen "Cypher" und "Cube" ich durchaus schätze). Seiner "Species"-Variation merkt man immer den Willen zum Anderssein an und den Mut zum Brechen von Konventionen, bei dem Gratwandel auf der Rasiermesserkante kippt er nur leider meistens zur falschen Seite hin um. Vielen Szenen sieht man an, wie sie gemeint waren und auf diese Art hätten sie ungemein gut funktioniert, nur leider bleibt die Wirkung aus.
Relativ uninteressante Animationen sind das offensichtliche Problem, darüber hinaus ist das Honigpaket aber auch moralisch ein Murks der Marke "Pädagogisch: Zweifelhaft": was soll man von einer Blumenverkäuferin halten, die als Sympathieträgerin das Leben einer Biene mit dem eines Menschen gleich- (oder höher?) stellt und die die Menschheit im Auftrag der Bienen verklagt, ihnen den Honig zurückgibt und dann dem Bienenkomplizen die Hauptschuld gibt, wenn aus Faulheit der Bienen plötzlich alle Blumen verwelken? Ganz ehrlich, rein moralisch ist in diesem Film der unsympathische Ehemann der Verkäuferin der Überlegene. Dass das Prechenkönnen der Bienen damit erklärt wird, dass es ein geheimes Bienenabkommen ist, dass man vor Menschen nicht spricht, ist dann eh die Krönung der Faulheit - diesmal nicht der Bienen, sondern der Autoren. Und die Witze sind eh Gähner.
My Name Is Earl - Season 2
Eine derartige komplexität mit derart dummen Figuren kriegen sonst eigentlich nur die Simpsons hin. Die zweite Staffel überragt die schon sehr gute erste nochmals beträchtlich, denn jetzt erst blüht das Konzept mit der Karmaliste, das sich in der Theorie noch so linear und unflexibel anhört, so richtig auf. Die Serie lotet sämtliche Grenzen aus, inklusive Selbstreflexion wie bei der Variation der Titelscreen in einer Folge. Und nebenher werden teils unfassbar gute Gags abgefeuert ("Ricolaaaaa"). Neben "30 Rock" vielleicht die derzeit beste Comedyserie.
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Splice - Das Genexperiment
Da hat er sich verrant, der gute Herr Natali (dessen "Cypher" und "Cube" ich durchaus schätze). Seiner "Species"-Variation merkt man immer den Willen zum Anderssein an und den Mut zum Brechen von Konventionen, bei dem Gratwandel auf der Rasiermesserkante kippt er nur leider meistens zur falschen Seite hin um. Vielen Szenen sieht man an, wie sie gemeint waren und auf diese Art hätten sie ungemein gut funktioniert, nur leider bleibt die Wirkung aus.
mich hat ja schon Was nicht passt, wird passend gemacht nicht annähernd so geflasht wie der geniale Bang boom Bang. Goldene Zeiten fand ich auch eher langatmig, sicher gute Ansätze, aber insgesamt eher schwachVince hat geschrieben:Goldene Zeiten
Nur phasenweise gelungener Abschluss der Unna-Trilogie, bei dem das Hauptproblem wohl darin liegt, dass das Milieu nicht zentral genug erfasst wird. Der Regisseur macht eine Baustelle nach der anderen auf und weiß am Ende gar nicht mehr, wohin mit den ganzen Erzählsträngen - besonders gut ersichtlich am Beispiel der Russengangster. Wenn es mal durchweg funktioniert, dann in den Szenen um Dirk Benedict, dem die Deutschen eine wunderbare selbstironische Spielwiese zurechtgebastelt haben, mitsamt ein paar ganz tollen Überraschungen - inklusive des Twists im Finale (der nicht für die Zuschauer ein Twist ist, sondern eher für die Filmfiguren), der aber zu abrupt kommt nach einer quälend langen Erzählung, die es nur über Umwege schafft, überhaupt zum Ort des finalen Geschehens zu kommen.
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien
Bin eben mit der zweiten Staffel durch; bei der "Ricolaaaa"-Szene hat es mich auch dermaßen gerissen, das kannte ich bisher in der Form echt nur von den Simpsons oder Al Bundy.Vince hat geschrieben:
My Name Is Earl - Season 2
Eine derartige komplexität mit derart dummen Figuren kriegen sonst eigentlich nur die Simpsons hin. Die zweite Staffel überragt die schon sehr gute erste nochmals beträchtlich, denn jetzt erst blüht das Konzept mit der Karmaliste, das sich in der Theorie noch so linear und unflexibel anhört, so richtig auf. Die Serie lotet sämtliche Grenzen aus, inklusive Selbstreflexion wie bei der Variation der Titelscreen in einer Folge. Und nebenher werden teils unfassbar gute Gags abgefeuert ("Ricolaaaaa"). Neben "30 Rock" vielleicht die derzeit beste Comedyserie.
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Ich finde aber, dass die zweite Staffel das Niveau der ersten nicht ganz halten kann. Die Mexiko-Doppelfolge hat mir z.b. überhaupt nicht gefallen und ansonsten gibt es halt die typischen kleinen Abnutzungserscheinungen einer zweiten Staffel. Deshalb verliert Staffel 3 ja allen Anschein nach die Karmaliste erst einmal aus den Augen und spielt nur im Gefängnis - wohl nicht unbedingt die beste Entscheidung, liest man manche Reviews durch.
Trotzdem stimme ich dir zu: "My Name is Earl" ist mit die beste US-Comedy der letzten Jahre (bin in dem Bereich allerdings nicht sonderlich bewandert) und tausendmal besser als der derzeitige Renner "Two and a half Man", den ich total bescheuert und unlustig finde.
Schaust du "My Name is Earl" eigentlich im O-Ton? Die Synchro geht in dem Fall meiner Meinung nach gar nicht und hat wahrscheinlich (neben RTLs mieser Programmpolitik) auch mit dazu beigetragen, dass die Serie hierzulande total unpopulär ist.
Also ich sag mal so: die Sache überdreht langsam und droht, ins Extreme zu fallen (was ich für Staffel 3 auch befürchte), aber noch haut das bei mir hin. Die Mexikosache war wirklich nicht so der Bringer, aber ansonsten hat die zweite Staffel ein paar richtige Kracher zu bieten. Und ja, da stimme ich zu: "Two And A Half Men" ist allenfalls ohne Schmerzen anguckbar, bei näherem Hinsehen aber relativ unlustiger Käse. Keine Ahnung, was der Mainstream da plötzlich dran findet. Wissen die Leute wahrscheinlich selbst nicht so genau, wo die Serie doch schon jahrelang im dt. TV läuft und keiner hingesehen hat.
"My Name Is Earl" habe ich nur in Teilen auf Englisch gesehen - immer wenn ich alleine gesehen hab. Meine Freundin guckt halt auch mit und die will halt deutsch gucken - da ist man dann machtlos. ;) Funktioniert zum Glück trotzdem noch relativ, aber sollte ich alleine mal einen zweiten Durchgang starten, wirds definitiv mal auf englisch geguckt.
"My Name Is Earl" habe ich nur in Teilen auf Englisch gesehen - immer wenn ich alleine gesehen hab. Meine Freundin guckt halt auch mit und die will halt deutsch gucken - da ist man dann machtlos. ;) Funktioniert zum Glück trotzdem noch relativ, aber sollte ich alleine mal einen zweiten Durchgang starten, wirds definitiv mal auf englisch geguckt.
"My Name is Earl" muss ich auch wohl mal antesten. Wobei ein Kumpel erst begeistert war, dann aber in der dritten Staffel abgebrochen hat, weil es laut seiner Aussage da so brachial schlecht geworden sein soll und dazu noch die Grundidee gar nicht mehr verfolgt hat. "Two and a Half Men" hat mich auch nicht von den Socken gerissen, hab bisher aber nur eine Folge ganz gesehen - find das aber genauso maßlos überbewertet wie "Big Bang Theory". Das Highlight unter den US-Sitcoms neueren Datums bleibt für mich immer noch HIMYM.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Eben das habe ich auch allerorten gehört bzw. gelesen, weshalb die auf meiner "to watch"-Liste erst einmal auf unbestimmte Zeit nach hinten wandert.McClane hat geschrieben:"My Name is Earl" muss ich auch wohl mal antesten. Wobei ein Kumpel erst begeistert war, dann aber in der dritten Staffel abgebrochen hat, weil es laut seiner Aussage da so brachial schlecht geworden sein soll und dazu noch die Grundidee gar nicht mehr verfolgt hat.
Das stimmt wohl. Soeben ist die zweite Staffel bei mir eingetroffen... die Serie soll ja im Gegensatz zu vielen anderen mit den Staffeln eher besser werden und ich fand schon die erste nach kurzer Eingewöhnungszeit ganz toll.Das Highlight unter den US-Sitcoms neueren Datums bleibt für mich immer noch HIMYM.
Ja und nein. Gerade bis zu Staffel 3 und 4 steigern sie sich. Leider verlieren sie auch immer mehr die Ursprungsidee aus den Augen, weshalb es in der Staffel 5 und vor allem in der aktuellen sechsten Staffel schon ein paar Ermüdungserscheinungen gibt. Trotzdem immer noch sehr spaßig, schon allein wegen Barney.MäcFly hat geschrieben:Das stimmt wohl. Soeben ist die zweite Staffel bei mir eingetroffen... die Serie soll ja im Gegensatz zu vielen anderen mit den Staffeln eher besser werden und ich fand schon die erste nach kurzer Eingewöhnungszeit ganz toll.Das Highlight unter den US-Sitcoms neueren Datums bleibt für mich immer noch HIMYM.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Ich bin da ein bissl Opfer der Preise, denn HIMYM hab ich die ersten beiden Staffeln vor einer Ewigkeit für je 10€ bekommen und zu dem Preis soll es auch weitergehen, nur leider sinkt der Rest nicht auf das Niveau. Gleiches Problem noch mit den weiteren Earl-Staffeln. Da gilt natürlich auch, dass ich erst mal selbst antesten muss, ob das wirklich so scheiße wird, obwohl ich mir schon gut vorstellen kann, dass die Gefängnissache nicht sonderlich gut zünden wird. Da war mir im Finale von Season 2 irgendwie schon zu viel Drama drin.
Invictus
Dass ein Film von Clint Eastwood sich nicht dazu herablassen würde, ein normales Sportdrama zu sein, war klar. Mit Nelson Mandela und seiner Politik findet Eastwood einen Katalysator für den Sport, der in den besten Momenten - so etwa nach einem Filmdrittel - prächtig funktioniert und sich vom klischeeverseuchten Subgenre massiv abhebt. Viel zu oft allerdings driftet alles doch noch in die pathetische Gutmenschengrütze ab, die Eastwood normalerweise subtiler zu inszenieren weiß.
Nightmare on Elm Street
Eigentlich ist man da schon zu müde, überhaupt noch was drüber zu schreiben. Null Originalitätswert (wenn die Umdeutung der Vorgeschichte Freddys zum Pädophilen alles ist, was den Autoren heute einfällt, dann gute Nacht), viel unmotiviertes Kopieren der Original-Schlüsselszenen, dafür massig von dem Hochglanzgel, das "Nightmare on Elm Street" zum Fabrikwerkstück macht, das sich allenfalls durch den Schriftzug von "Hitcher" & Co. unterscheidet. Auch der in "Veronica Mars" noch so stark spielende Kyle Gallner, geschweige denn Jackie Earle Haley, der es in Sachen Grusel oder Spielfreude nicht einmal ansatzweise mit Englund aufnehmen kann, können unter der Plastikfolie noch gescheit atmen.
A Single Man
Allerkleinste Gesten, unter denen Welten von Gefühlen brodeln - dadurch wird Tom Fords Meisterwerk geprägt. "A Single Man" erzählt so unglaublich viel über Ein- und Zweisamkeit (gerade in der Tanzszene mit Julianne Moore, eine der einsamsten Sequenzen mit zwei Menschen, die man jemals auf der Leinwand erblickt hat), er reicht mit seinen brillant fotografierten Bildern an den Erzählwert eines dichten Romans heran. Ein Film zum Immerwiedersehen, denn bis man alle Nuancen entdeckt hat, die vor allem Colin Firth uns schenkt, wird es lange zeit dauern.
A Serious Man
Wahrscheinlich der selbstreflexivste aller Coen-Filme. Das Marionettenspiel der Brüder nimmt mit einer vollkommen passiven Hauptfigur ("Ich habe doch gar nichts gemacht!") ganz neue Ausmaße an, ebenso die kryptische Erzähltechnik, die immer wieder neue Schauplätze eröffnet, die sich nur schwerlich und umständlich über weit hergeholte Metaphern mit der Hauptfigur in Einklang bringen und die oftmals in (gewollte) Sackgassen führen. Eines der geilsten "Shit Happens"-Erlebnisse überhaupt.
Battlestar Galactica - Season 2
Dass eine Science-Fiction-Serie mich mal so flashen könnte, hätte ich nicht gedacht. Die zweite Staffel bietet den vorläufigen Höhepunkt der Serie, denn die auf so viele Arten komplexe Beziehung von Menschen und Zylonen gelangt auf ein neues Level der Konfrontation, woraus nochmals um ein vielfaches kompliziertere Entwicklungen evoziert werden, die von typischen Gut-Böse-Gegenüberstellungen, mit denen die Serie anfangs noch bewusst kokettierte, weiter nicht mehr entfernt sein könnten. Und die Figuren machen dank ihrer Unberechenbarkeit einfach nur Spaß.
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Invictus
Dass ein Film von Clint Eastwood sich nicht dazu herablassen würde, ein normales Sportdrama zu sein, war klar. Mit Nelson Mandela und seiner Politik findet Eastwood einen Katalysator für den Sport, der in den besten Momenten - so etwa nach einem Filmdrittel - prächtig funktioniert und sich vom klischeeverseuchten Subgenre massiv abhebt. Viel zu oft allerdings driftet alles doch noch in die pathetische Gutmenschengrütze ab, die Eastwood normalerweise subtiler zu inszenieren weiß.
Nightmare on Elm Street
Eigentlich ist man da schon zu müde, überhaupt noch was drüber zu schreiben. Null Originalitätswert (wenn die Umdeutung der Vorgeschichte Freddys zum Pädophilen alles ist, was den Autoren heute einfällt, dann gute Nacht), viel unmotiviertes Kopieren der Original-Schlüsselszenen, dafür massig von dem Hochglanzgel, das "Nightmare on Elm Street" zum Fabrikwerkstück macht, das sich allenfalls durch den Schriftzug von "Hitcher" & Co. unterscheidet. Auch der in "Veronica Mars" noch so stark spielende Kyle Gallner, geschweige denn Jackie Earle Haley, der es in Sachen Grusel oder Spielfreude nicht einmal ansatzweise mit Englund aufnehmen kann, können unter der Plastikfolie noch gescheit atmen.
A Single Man
Allerkleinste Gesten, unter denen Welten von Gefühlen brodeln - dadurch wird Tom Fords Meisterwerk geprägt. "A Single Man" erzählt so unglaublich viel über Ein- und Zweisamkeit (gerade in der Tanzszene mit Julianne Moore, eine der einsamsten Sequenzen mit zwei Menschen, die man jemals auf der Leinwand erblickt hat), er reicht mit seinen brillant fotografierten Bildern an den Erzählwert eines dichten Romans heran. Ein Film zum Immerwiedersehen, denn bis man alle Nuancen entdeckt hat, die vor allem Colin Firth uns schenkt, wird es lange zeit dauern.
A Serious Man
Wahrscheinlich der selbstreflexivste aller Coen-Filme. Das Marionettenspiel der Brüder nimmt mit einer vollkommen passiven Hauptfigur ("Ich habe doch gar nichts gemacht!") ganz neue Ausmaße an, ebenso die kryptische Erzähltechnik, die immer wieder neue Schauplätze eröffnet, die sich nur schwerlich und umständlich über weit hergeholte Metaphern mit der Hauptfigur in Einklang bringen und die oftmals in (gewollte) Sackgassen führen. Eines der geilsten "Shit Happens"-Erlebnisse überhaupt.
Battlestar Galactica - Season 2
Dass eine Science-Fiction-Serie mich mal so flashen könnte, hätte ich nicht gedacht. Die zweite Staffel bietet den vorläufigen Höhepunkt der Serie, denn die auf so viele Arten komplexe Beziehung von Menschen und Zylonen gelangt auf ein neues Level der Konfrontation, woraus nochmals um ein vielfaches kompliziertere Entwicklungen evoziert werden, die von typischen Gut-Böse-Gegenüberstellungen, mit denen die Serie anfangs noch bewusst kokettierte, weiter nicht mehr entfernt sein könnten. Und die Figuren machen dank ihrer Unberechenbarkeit einfach nur Spaß.
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Infestation
Ok, er hat phasenweise klar weniger Tempo als "Arac Attack", seine kostengünstige bulgarische Location sieht man ihm an (obwohl sie durchaus effektiv in Szene gesetzt wird) und die Käfereffekte sehen auch zu glatt und klinisch aus, um richtig eklig zu sein. Dass größere Käferhorden und apokalyptische Bilder höchstens angedeutet werden und eher Einzel- oder kleinere Gruppenattacken dominieren, schiebt "Infestation" ein bisschen weg von "Arac Attack", der einfach "voller" wirkte, Richtung "Spiders", "Arachnid" und wie sie alle heißen.
Auf der anderen Seite ist der trockene Humor, auch wenn er vielleicht nicht jedem gefällt, den gewünschten Hauch anders. Insbesondere der Hauptdarsteller kann da trotz plumpen Aussehens mit seinem merkwürdigen Verhalten ein paar Akzente setzen. Die Hybriden sehen einfach spaßig aus, irgendwo in der Schnittmenge von "The Thing" und "Slither", und werden hier und da humoristisch gut gewürzt (Stichwort: Hund). Und obwohl sich das Gesamtpaket nach dem Standardmuster bewegt, hier und da findet man die speziellen Momente doch - in der tollpatschigen Fortbewegung der Käfer, in den leergefegten Straßen am hellicten Tag voller Insektenspei, in den schwer voraussagbaren Verhaltensweise einiger Figuren.
Und irgendwann vor Weihnachten noch gesichtet:
Wie überleben wir Weihnachten?
Ahjoaaaaa, wird ja gerne verrissen, teils auch zu Recht, aber mehr Spaß gemacht als gedacht hat er doch. Afflecks Figur ist ebenso unglaubwürdig wie interessant; Erfolgsmenscheneigenschaften vermischen sich da mit den Verhaltensweisen eines unartigen Bengels. James Gandolfini hat eh immer einen Stein bei mir im Brett und als Al-Borland-feiert-Weihnachten-Verschnitt macht bei ihm das Zusehen Spaß. Später wird's immer konstruierter, aber gleichzeitig auch immer abgefahrener. Ein zweischneidiges Schwert, das es mir schwer macht, allzu feste draufzuhauen auf den Liebes-Familien-und Selbstlosigkeitsschmu.
Ok, er hat phasenweise klar weniger Tempo als "Arac Attack", seine kostengünstige bulgarische Location sieht man ihm an (obwohl sie durchaus effektiv in Szene gesetzt wird) und die Käfereffekte sehen auch zu glatt und klinisch aus, um richtig eklig zu sein. Dass größere Käferhorden und apokalyptische Bilder höchstens angedeutet werden und eher Einzel- oder kleinere Gruppenattacken dominieren, schiebt "Infestation" ein bisschen weg von "Arac Attack", der einfach "voller" wirkte, Richtung "Spiders", "Arachnid" und wie sie alle heißen.
Auf der anderen Seite ist der trockene Humor, auch wenn er vielleicht nicht jedem gefällt, den gewünschten Hauch anders. Insbesondere der Hauptdarsteller kann da trotz plumpen Aussehens mit seinem merkwürdigen Verhalten ein paar Akzente setzen. Die Hybriden sehen einfach spaßig aus, irgendwo in der Schnittmenge von "The Thing" und "Slither", und werden hier und da humoristisch gut gewürzt (Stichwort: Hund). Und obwohl sich das Gesamtpaket nach dem Standardmuster bewegt, hier und da findet man die speziellen Momente doch - in der tollpatschigen Fortbewegung der Käfer, in den leergefegten Straßen am hellicten Tag voller Insektenspei, in den schwer voraussagbaren Verhaltensweise einiger Figuren.
Und irgendwann vor Weihnachten noch gesichtet:
Wie überleben wir Weihnachten?
Ahjoaaaaa, wird ja gerne verrissen, teils auch zu Recht, aber mehr Spaß gemacht als gedacht hat er doch. Afflecks Figur ist ebenso unglaubwürdig wie interessant; Erfolgsmenscheneigenschaften vermischen sich da mit den Verhaltensweisen eines unartigen Bengels. James Gandolfini hat eh immer einen Stein bei mir im Brett und als Al-Borland-feiert-Weihnachten-Verschnitt macht bei ihm das Zusehen Spaß. Später wird's immer konstruierter, aber gleichzeitig auch immer abgefahrener. Ein zweischneidiges Schwert, das es mir schwer macht, allzu feste draufzuhauen auf den Liebes-Familien-und Selbstlosigkeitsschmu.
30 Rock - Season 2
Hält relativ konstant das Niveau der ersten Staffel (obwohl die am Ende imo die abgedrehteren Ideen hatte) und hat auch einen ähnlichen Effekt. Als ich damals die ersten Folgen von Staffel 1 sah, wusste ich noch nicht recht, was ich davon halten sollte, bis es irgendwann "Peng" gemacht hat und der Knoten geplatzt ist. Jetzt, wo man Staffel 1 kennt, ist in den ersten Folgen von Season 2 plötzlich das 30-Rock-Feeling nicht mehr da. Aber es kommt schleichend zurück. Die fetzigen Dialoge sind und bleiben dabei das Herzstück der Serie. Wenn die mal schwächer werden, gehts abwärts. Ansonsten bleibt die Erkenntnis, dass man unbedingt so viele Folgen auf einmal wie möglich gucken sollte, da der Humor abgedrehter wird, je mehr man davon auf einen Haufen konsumiert.
Repo Men
Von B-Movie-nahen dystopischen Nahzukunftsfilmen, die von heutigen Problemen handeln, hat man sich schon schlechter unterhalten lassen müssen. "Repo Men" hat Druck und Pfeffer, und das, obwohl gleichzeitig haufenweise unnützer Streckszenen auffallen, die wahrscheinlich bei einer Zweitsichtung problematischer werden. Allzu ernst kann man das natürlich nicht nehmen, aber schön, dass das Krankensystem auch mal aufn Deckel kriegt.
City of Ember
Netter familienkompatibler Fantasyfilm, der in seinen besten Momenten die Magie eines großen Themenparks versprüht. Ein bisschen undynamisch ist das Geschehen unter Erde, das sich auf den Weg zweier kinder konzentriert, trotzdem. Ein bisschen fehlt der Road-Movie-Effekt, die Entfernung vom eigenen Heim eben, denn dadurch, dass sich alles irgendwie im Zentrum abspielt, hat man das Gefühl, dass die Figuren in ihrem Erkundungsdrang keinen Deut weiter kommen. Fast so, als würde man in einem Point&Click-Adventure an einem Rätsel festhängen. Daraus ergibt sich auch das Problem, dass für einen so verhältnismäßig hoch budgetierten Film zu wenig der Gesamtkontext gezeigt wird - zu wenig große Menschenmassen, zu wenig Effekte, zu wenig Gigantomanie.
Männerherzen
Dem "Keinohrhasen"-Publikum natürlich ohne Wenn und Aber zu empfehlen, dabei sogar noch eine Ecke interessanter strukturiert, was die Erzählweise betrifft, und mindestens genauso gut bebildert, was die Kameraarbeit betrifft. Die Gags sind streckenweise absolut undeutsch, weniger, was ihren Inhalt, sondern vielmehr, was ihre Präsentation angeht. Dazu ein gutes Mischverhältnis mit kleineren melancholischen Spitzen. Die Darstellergarde kann sich sehen lassen, den Vogel schießt dabei Justus von Dohnány als Schlagersänger Bruce ab.
Hält relativ konstant das Niveau der ersten Staffel (obwohl die am Ende imo die abgedrehteren Ideen hatte) und hat auch einen ähnlichen Effekt. Als ich damals die ersten Folgen von Staffel 1 sah, wusste ich noch nicht recht, was ich davon halten sollte, bis es irgendwann "Peng" gemacht hat und der Knoten geplatzt ist. Jetzt, wo man Staffel 1 kennt, ist in den ersten Folgen von Season 2 plötzlich das 30-Rock-Feeling nicht mehr da. Aber es kommt schleichend zurück. Die fetzigen Dialoge sind und bleiben dabei das Herzstück der Serie. Wenn die mal schwächer werden, gehts abwärts. Ansonsten bleibt die Erkenntnis, dass man unbedingt so viele Folgen auf einmal wie möglich gucken sollte, da der Humor abgedrehter wird, je mehr man davon auf einen Haufen konsumiert.
Repo Men
Von B-Movie-nahen dystopischen Nahzukunftsfilmen, die von heutigen Problemen handeln, hat man sich schon schlechter unterhalten lassen müssen. "Repo Men" hat Druck und Pfeffer, und das, obwohl gleichzeitig haufenweise unnützer Streckszenen auffallen, die wahrscheinlich bei einer Zweitsichtung problematischer werden. Allzu ernst kann man das natürlich nicht nehmen, aber schön, dass das Krankensystem auch mal aufn Deckel kriegt.
City of Ember
Netter familienkompatibler Fantasyfilm, der in seinen besten Momenten die Magie eines großen Themenparks versprüht. Ein bisschen undynamisch ist das Geschehen unter Erde, das sich auf den Weg zweier kinder konzentriert, trotzdem. Ein bisschen fehlt der Road-Movie-Effekt, die Entfernung vom eigenen Heim eben, denn dadurch, dass sich alles irgendwie im Zentrum abspielt, hat man das Gefühl, dass die Figuren in ihrem Erkundungsdrang keinen Deut weiter kommen. Fast so, als würde man in einem Point&Click-Adventure an einem Rätsel festhängen. Daraus ergibt sich auch das Problem, dass für einen so verhältnismäßig hoch budgetierten Film zu wenig der Gesamtkontext gezeigt wird - zu wenig große Menschenmassen, zu wenig Effekte, zu wenig Gigantomanie.
Männerherzen
Dem "Keinohrhasen"-Publikum natürlich ohne Wenn und Aber zu empfehlen, dabei sogar noch eine Ecke interessanter strukturiert, was die Erzählweise betrifft, und mindestens genauso gut bebildert, was die Kameraarbeit betrifft. Die Gags sind streckenweise absolut undeutsch, weniger, was ihren Inhalt, sondern vielmehr, was ihre Präsentation angeht. Dazu ein gutes Mischverhältnis mit kleineren melancholischen Spitzen. Die Darstellergarde kann sich sehen lassen, den Vogel schießt dabei Justus von Dohnány als Schlagersänger Bruce ab.
Daybreakers
In Details fallen unangenehme Kopierereien von "Blade", "True Blood" und "Underworld" auf, auch das Einhalten sämtlicher Vampirfilmreliquien - vom Sonnenlicht bis zum fehlenden Spiegelbild - fällt zunächst einmal als negativ, weil unoriginell und reproduziert, auf. Dabei mögen die Spierig Brothers auch nicht auf malerische Zukunftsbilder, Masken hässliche Vampirabarten und stylishe Sequenzen verzichten. Allerdings setzen die Regiebrüder die zur Vollendung gekommene Sozialisierung der Vampire so neu erreichten Ebene der absoluten Normalität von innen nach außen zu kehren. Die Bekämpfung des Vampirismus bekommt so neue Kniffe, je mehr, desto weiter die Handlung voranschreitet. Und die gesellschaftskritischen Elemente (bzgl. der Ausbeutung von Ressourcen) wird auf diese Weise auch prägnanter.
(knapp)
Gesetz der Straße
Leidet ein bisschen darunter, dass das Thema längst ausgelutscht ist (wo doch Vic Mackey den bösen Cop längst sogar schon ins Fernsehen bugsiert hat) und man sich von einem solchen Film nicht mehr viel erhofft - ist aber de facto der mit Abstand reifste Film Fuquas. Mit der episodenähnlichen Struktur fängt Fuqua die Figuren weniger ikonisch ein als Denzel Washington in "Training Day", dafür wesentlich komplexer, gerade auch deswegen, weil er die komplette Szenerie mit einbezieht.
,5
Harry Brown
Atmosphärisch dichtes und kernig besetztes Rachedrama, das an sich in zwei Teilen hervorragend funktioniert, in der Verbindung dieser Teile allerdings scheitert: anfangs nämlich sehr seriös angehaucht und mit realistischer Charakterzeichnung, wird der Rentner später zum Berserker. Das kann zwar mit seiner Marine-Vergangenheit halbwegs erklärt werden und wird auch immer wieder durch zahlreiche Schwächen gedämpft, aber der Stilbruch ist vorhanden. Das auf dem Cover abgedruckte Zitat "Der King of Cool ist zurück" ist dafür ein Beweis - in der ersten Filmhälfte scheint es noch vollkommen deplatziert, am Ende des Films hat es seine Berechtigung.
Fanboys
Amüsantes Nerdabenteuer, das zwar immer haarscharf an allzu typischen Szenen des Subgenres vorbeischlittert (sehr viele Cameos waren zB. einerseits toll, andererseits fast schon etwas zu vorhersehbar), irgendwie aber immer die Kurve kriegt. Die Darstellung der Untergebenen von George Lucas hat es dann so richtig gebracht ("George Lucas ist gerührt und er hat mir mitgeteilt, dass ich auch so empfinde").
The Green Zone
Ich weiß nicht... ein irgendwie absolut irrelevanter Film voll relevanten Inhalts, den man schneller vergessen hat als man ihn vergessen dürfte. Diese Art Film gehört fünf bis zehn Jahre in die Vergangenheit - mitsamt seines Regisseurs.
In Details fallen unangenehme Kopierereien von "Blade", "True Blood" und "Underworld" auf, auch das Einhalten sämtlicher Vampirfilmreliquien - vom Sonnenlicht bis zum fehlenden Spiegelbild - fällt zunächst einmal als negativ, weil unoriginell und reproduziert, auf. Dabei mögen die Spierig Brothers auch nicht auf malerische Zukunftsbilder, Masken hässliche Vampirabarten und stylishe Sequenzen verzichten. Allerdings setzen die Regiebrüder die zur Vollendung gekommene Sozialisierung der Vampire so neu erreichten Ebene der absoluten Normalität von innen nach außen zu kehren. Die Bekämpfung des Vampirismus bekommt so neue Kniffe, je mehr, desto weiter die Handlung voranschreitet. Und die gesellschaftskritischen Elemente (bzgl. der Ausbeutung von Ressourcen) wird auf diese Weise auch prägnanter.
(knapp)
Gesetz der Straße
Leidet ein bisschen darunter, dass das Thema längst ausgelutscht ist (wo doch Vic Mackey den bösen Cop längst sogar schon ins Fernsehen bugsiert hat) und man sich von einem solchen Film nicht mehr viel erhofft - ist aber de facto der mit Abstand reifste Film Fuquas. Mit der episodenähnlichen Struktur fängt Fuqua die Figuren weniger ikonisch ein als Denzel Washington in "Training Day", dafür wesentlich komplexer, gerade auch deswegen, weil er die komplette Szenerie mit einbezieht.
,5
Harry Brown
Atmosphärisch dichtes und kernig besetztes Rachedrama, das an sich in zwei Teilen hervorragend funktioniert, in der Verbindung dieser Teile allerdings scheitert: anfangs nämlich sehr seriös angehaucht und mit realistischer Charakterzeichnung, wird der Rentner später zum Berserker. Das kann zwar mit seiner Marine-Vergangenheit halbwegs erklärt werden und wird auch immer wieder durch zahlreiche Schwächen gedämpft, aber der Stilbruch ist vorhanden. Das auf dem Cover abgedruckte Zitat "Der King of Cool ist zurück" ist dafür ein Beweis - in der ersten Filmhälfte scheint es noch vollkommen deplatziert, am Ende des Films hat es seine Berechtigung.
Fanboys
Amüsantes Nerdabenteuer, das zwar immer haarscharf an allzu typischen Szenen des Subgenres vorbeischlittert (sehr viele Cameos waren zB. einerseits toll, andererseits fast schon etwas zu vorhersehbar), irgendwie aber immer die Kurve kriegt. Die Darstellung der Untergebenen von George Lucas hat es dann so richtig gebracht ("George Lucas ist gerührt und er hat mir mitgeteilt, dass ich auch so empfinde").
The Green Zone
Ich weiß nicht... ein irgendwie absolut irrelevanter Film voll relevanten Inhalts, den man schneller vergessen hat als man ihn vergessen dürfte. Diese Art Film gehört fünf bis zehn Jahre in die Vergangenheit - mitsamt seines Regisseurs.
Blood - The Last Vampire
Stilvoll bebilderte Comicadaption mit reichlich Blutfontänen im CGI-Sprenkelstil, die echte Standbildqualitäten hat (solange keiner der ultratrashigen Übervampire im Bild ist, die mit ihrer Mixtur aus "Underworld"-Werwolf und Harryhausen-Kreatur nicht im Geringsten in den edlen Look passen), deren Handlung aber mehr einem Blatt Papier aus der Rückenperspektive gleicht, je länger sie andauert. Am besten gar nicht drüber nachdenken und die Kämpfe genießen, die schön anzuschauen sind, obwohl für meinen Geschmack einen Hauch zu viel mit beliebigen Zeitlupen- und Zeitraffersequenzen experimentiert wird. Hätte die Regie eine etwas gemäßigtere Hand gehabt, wären vielleicht auch die Noir- und Steampunkelemente etwas besser zur Geltung gekommen.
Wall Street - Money Never Sleeps
Oliver Stone scheint's verlernt zu haben. Insbesondere, was ihre Relevanz angeht, haben seine Filme so wenig Substanz wie nie. So buttergoldgelb und wunderschön er New York hier auch einfangen mag - und irgendwie kommt einem nach "World Trade Center" da der berühmte Phoenix aus der Asche in den Sinn - worin hat "Wall Street" seine Berechtigung, seinen Zweck? Und wie passt er ins höchsteigene Portfolio? Der Film, der Douglas' Gordon Gekko recht zweideutig in die Gegenwart katapultiert - weder glaubwürdig als Brokerexperte noch als überzogenen Supervillain, und doch irgendwie von beidem etwas - liefert darauf keine Antwort. Bloß wieder mal einen aufstrebenden grünen Jungen, der sich zwischen der Seite des Geldes und der Seite der Familie entscheiden muss.
Black Swan
Der vielleicht unmutigste Film Aronofskys zieht seinen vielleicht größten Hype mit sich. Selbst die ausgemachtesten Kleingeister wollten "Black Swan" im Kino sehen. Vielleicht, weil Miss Portman eine Selbstbefriedigungs- und eine Lesbenszene zu spielen hatte. Vielleicht auch, weil im Thema "Ballett" viele augenscheinlich so etwas wie ein Sprungbrett ins Arthauskino gesehen haben - so dass man nach der abendlichen DSDSS-Sitzung aufstehen kann und mit Stolz sagt: He, ich gehe morgen in Black Swan! Sehr einfach macht es Aronofsky dieser Klientel, denn psychologisch ausgereift ist sein Psychothriller keinesfalls und daher einfach zu verstehen - dafür aber im Subtext sowie emotional gesehen ungemein reizvoll, spielt Aronofsky doch geschickt mit den sexuellen Begierden und Ängsten des Publikums. Seine Dynamik bezieht "Black Swan" daraus, dass er zwei unvereinbare Teile - den weißen und den schwarzen Schwan - unter einen Hut bringen soll. So zumindest das Ziel. Die höchstwahrscheinliche Unvereinbarkeit beider Seiten führt zu dem Suspense, der einen Urknall am Ende verspricht - und den Aronofsky zunächst mit extrem dynamischer Kamera aufrecht-, und dann mit einem bildgewaltigen Finale einhält.
:liqudi7: als Kompromiss, obwohl mir die Noten 6 und 8 viel öfter im Kopf herumschwirrten.
Ach ja, Portmans Spiel empfand ich übrigens als wesentlich zu affektiert, gerade für einen Oscargewinn.
Bruchreif
Harmlose nette Komödie, die ihren Witz aus der Unfähigkeit dreier alter Herren als Diebe bezieht. Walken, Freeman und Macy geben ein liebevolles Dreigespann; gerade ihre Zuneigung zu den Kunstwerken, die sie ein Leben lang bewacht haben, macht viel vom Charme aus. Das rückt die etwas einfallslose Regie und das unaufregende Drehbuch wieder etwas zurecht.
Stilvoll bebilderte Comicadaption mit reichlich Blutfontänen im CGI-Sprenkelstil, die echte Standbildqualitäten hat (solange keiner der ultratrashigen Übervampire im Bild ist, die mit ihrer Mixtur aus "Underworld"-Werwolf und Harryhausen-Kreatur nicht im Geringsten in den edlen Look passen), deren Handlung aber mehr einem Blatt Papier aus der Rückenperspektive gleicht, je länger sie andauert. Am besten gar nicht drüber nachdenken und die Kämpfe genießen, die schön anzuschauen sind, obwohl für meinen Geschmack einen Hauch zu viel mit beliebigen Zeitlupen- und Zeitraffersequenzen experimentiert wird. Hätte die Regie eine etwas gemäßigtere Hand gehabt, wären vielleicht auch die Noir- und Steampunkelemente etwas besser zur Geltung gekommen.
Wall Street - Money Never Sleeps
Oliver Stone scheint's verlernt zu haben. Insbesondere, was ihre Relevanz angeht, haben seine Filme so wenig Substanz wie nie. So buttergoldgelb und wunderschön er New York hier auch einfangen mag - und irgendwie kommt einem nach "World Trade Center" da der berühmte Phoenix aus der Asche in den Sinn - worin hat "Wall Street" seine Berechtigung, seinen Zweck? Und wie passt er ins höchsteigene Portfolio? Der Film, der Douglas' Gordon Gekko recht zweideutig in die Gegenwart katapultiert - weder glaubwürdig als Brokerexperte noch als überzogenen Supervillain, und doch irgendwie von beidem etwas - liefert darauf keine Antwort. Bloß wieder mal einen aufstrebenden grünen Jungen, der sich zwischen der Seite des Geldes und der Seite der Familie entscheiden muss.
Black Swan
Der vielleicht unmutigste Film Aronofskys zieht seinen vielleicht größten Hype mit sich. Selbst die ausgemachtesten Kleingeister wollten "Black Swan" im Kino sehen. Vielleicht, weil Miss Portman eine Selbstbefriedigungs- und eine Lesbenszene zu spielen hatte. Vielleicht auch, weil im Thema "Ballett" viele augenscheinlich so etwas wie ein Sprungbrett ins Arthauskino gesehen haben - so dass man nach der abendlichen DSDSS-Sitzung aufstehen kann und mit Stolz sagt: He, ich gehe morgen in Black Swan! Sehr einfach macht es Aronofsky dieser Klientel, denn psychologisch ausgereift ist sein Psychothriller keinesfalls und daher einfach zu verstehen - dafür aber im Subtext sowie emotional gesehen ungemein reizvoll, spielt Aronofsky doch geschickt mit den sexuellen Begierden und Ängsten des Publikums. Seine Dynamik bezieht "Black Swan" daraus, dass er zwei unvereinbare Teile - den weißen und den schwarzen Schwan - unter einen Hut bringen soll. So zumindest das Ziel. Die höchstwahrscheinliche Unvereinbarkeit beider Seiten führt zu dem Suspense, der einen Urknall am Ende verspricht - und den Aronofsky zunächst mit extrem dynamischer Kamera aufrecht-, und dann mit einem bildgewaltigen Finale einhält.
:liqudi7: als Kompromiss, obwohl mir die Noten 6 und 8 viel öfter im Kopf herumschwirrten.
Ach ja, Portmans Spiel empfand ich übrigens als wesentlich zu affektiert, gerade für einen Oscargewinn.
Bruchreif
Harmlose nette Komödie, die ihren Witz aus der Unfähigkeit dreier alter Herren als Diebe bezieht. Walken, Freeman und Macy geben ein liebevolles Dreigespann; gerade ihre Zuneigung zu den Kunstwerken, die sie ein Leben lang bewacht haben, macht viel vom Charme aus. Das rückt die etwas einfallslose Regie und das unaufregende Drehbuch wieder etwas zurecht.
Black Swan finde ich auch erstaunlich, was da rundherum passiert. Dass die meisten aber dennoch überfordert sind, sieht man dann in den Kinovorstellungen, wo an teils sehr seltsamen Stellen verlegen gelacht wird und es mitunter sehr laut wird. Also zumindest wars in meiner Vorstellung so (in Riga hat ein Lette irgendwann sogar einen Popcornraschler erschossen, so ging ihm der Nichtarthousler auf den Sack - ging vorgestern über den Yahooticker).
Ich fand den Film gut. Im Grunde The Wrestler II mit leichter Schizzonote, aus der Aronofsky imo im letzten Drittel sogar zu wenig macht. Sehr anstrengend fand ich die Kameraführung (wobei sich das aufm TV relativieren wird), da ich diese Third Person Kameraperspektive absolut net mag (also hinter Leuten herrennen), weil sie meines Erachtens nicht der Realität entspricht. Wenn ich jemanden hinterherlaufe, fixiere ich ihn, der springt dann in meinem Gesichtsfeld net auf und ab ... DAFÜR fand ich diese Kameraführung in den Ballettszenen genialst! Man hat zwar null Choreo gesehen, aber die Gänsehaut kam im Sekundentakt. Enttäuscht war ich von Clint Mansell, den man nur einmal heraushört. Die Spielereien mit den ganzen Spiegeln nahmen mir etwas Rätselspaß, weil die einen recht früh darauf stießen, was passieren wird. Portman fand ich stark, Cassel hätte ich mir präsenter gewünscht, Kunis find ich langweilig, dafür war Barbara Hershey als Mutter schlichtweg genial! Insgesamt solide, würde ich sagen. Bei mir steht die 7/10 ... mit Tendenz nach unten.
In diesem Sinne:
freeman
Ich fand den Film gut. Im Grunde The Wrestler II mit leichter Schizzonote, aus der Aronofsky imo im letzten Drittel sogar zu wenig macht. Sehr anstrengend fand ich die Kameraführung (wobei sich das aufm TV relativieren wird), da ich diese Third Person Kameraperspektive absolut net mag (also hinter Leuten herrennen), weil sie meines Erachtens nicht der Realität entspricht. Wenn ich jemanden hinterherlaufe, fixiere ich ihn, der springt dann in meinem Gesichtsfeld net auf und ab ... DAFÜR fand ich diese Kameraführung in den Ballettszenen genialst! Man hat zwar null Choreo gesehen, aber die Gänsehaut kam im Sekundentakt. Enttäuscht war ich von Clint Mansell, den man nur einmal heraushört. Die Spielereien mit den ganzen Spiegeln nahmen mir etwas Rätselspaß, weil die einen recht früh darauf stießen, was passieren wird. Portman fand ich stark, Cassel hätte ich mir präsenter gewünscht, Kunis find ich langweilig, dafür war Barbara Hershey als Mutter schlichtweg genial! Insgesamt solide, würde ich sagen. Bei mir steht die 7/10 ... mit Tendenz nach unten.
In diesem Sinne:
freeman
"Black Swan" ist wirklich ein Phänomen - ich meine es geht um Ballett & er ist von Aronofsky - beides zusammen ist nun wirklich nicht das was man der breite Masse zutraut.
Wenn ich dann aber sehe wie in meinem Bekanntenkreis Leute ins Kino gehen die sonst eher in so Sachen wie "Kokowäh" gehen dann beginne ich nachzudenken - der Film muß einfach eine geniale Werbekampanie gehabt haben oder er muß irgndwas haben was die Leute (vornehmlich Weiblich) anzieht.
Ach so - die meisten die ich kenne finden "Black Swan" Scheiße , was aber auch nicht verwunderlich ist
Wenn ich dann aber sehe wie in meinem Bekanntenkreis Leute ins Kino gehen die sonst eher in so Sachen wie "Kokowäh" gehen dann beginne ich nachzudenken - der Film muß einfach eine geniale Werbekampanie gehabt haben oder er muß irgndwas haben was die Leute (vornehmlich Weiblich) anzieht.
Ach so - die meisten die ich kenne finden "Black Swan" Scheiße , was aber auch nicht verwunderlich ist
- MasonStorm
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- Registriert: 10.01.2011, 12:29
- Wohnort: Bochum
freeman, hast du gehört, ob die den geschnappt haben oder könnte der Typ jetzt womöglich unbeobachtet durch irgendwelche Filmforen laufen?StS hat geschrieben:Das ist aber auch nerviges Gesocks, die verdammten Raschler und Kunstverächter. 8-)freeman hat geschrieben:in Riga hat ein Lette irgendwann sogar einen Popcornraschler erschossen, so ging ihm der Nichtarthousler auf den Sack - ging vorgestern über den Yahooticker
Btw. ne Black Swan Kritk ist in Arbeit... endlich noch mal ne Filmkritik, jippieh!
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