JCVD
JCVD
JCVD
Originaltitel: J.C.V.D.
Herstellungsland: Belgien / Frankreich / Luxemburg
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Mabrouk El Mechri
Darsteller: Jean Claude Van Damme, François Damiens, Zinedine Soualem, Karim Belkhadra, Jean-François Wolff, Anne Paulicevich, Kim Hermans u.a.
Der letzte Film den ich mir angesehen habe, ist ein Werk was ich so nicht auf dem Fantasy Filmfest vermutet hätte. Eine Thriller-Komödie mit Jean Claude van Damme in der er sich selber spielt. Ich hatte auch vor einiger Zeit mal einen Trailer dazu gesehen und war direkt schwer angetan. Van Damme, der wie seine Kollegen Steven Seagal oder Dolph Lundgren in den letzten Jahren eher durch Bulgarische-C-Action auffiel, in einem selbstironischen Film in dem er sich auch noch selber spielt. Das hat Potential. Der Film lief im französischen Originalton mit englischen Untertiteln. Der Inhalt:
Jean Claude van Damme hat gerade den kostspieligen Sorgerechtsstreit um seine Tochter verloren und hat momentan Ebbe in der Kasse. Sein Anwalt benötigt aber eine neue Gehaltsspritze um den Prozess erneut anzuheizen, doch der letzte Scheck ist geplatzt. Jean Claude ist gerade in Brüssel, seiner Heimatstadt, und will sogleich eine Bank aufsuchen um das mit dem geplatzten Scheck zu regeln. Doch wie es der Zufall will, gerät er in einen Bankraub mit Geiselnahme. Schnell wird die Polizei aufmerksam und umstellt die Bank und auch ein Sonderkommando ist zur Stelle. Doch da ein Kind unter den Geiseln ist, wird von einer Stürmung erstmal abgesehen. Die Gangster haben einen perfiden Plan. Da die Polizei denkt, dass van Damme der Bankräuber ist, spielen sie das Spielchen einfach mit und lassen Jean Claude die Verhandlungen mit der Polizei führen. Vor der Bank versammeln sich derweil in kürzester Zeit Menschenmassen mit van Damme Sprechchören die ihrem Staatsidol zujubeln. Eine unglaublich verzwickte Situation entbrennt, aus der van Damme einmal nicht so herauskommt wie in seinen typischen Prügel-Streifen…
J.C.V.D. hat ein sehr interessantes Konzept. Der Ex-Hollywood-Star „The Muscles from Brussels” einmal nicht als prügelnder Action-Hero der allen auf die Mütze haut, sondern als verletzlicher und vom Leben arg gebeutelter „normaler“ Mensch. Man könnt zwar denken, dass van Damme selbst in dieser Charakter-Rolle versagt, doch an der ganzen Story scheint mehr dran zu sein als es den Anschein hat, denn Van Damme ist mit viel Herzblut bei der Sache und spielt sich hervorragend selber.
Der Film beginnt klassisch. Man sieht van Damme in einem Kriegsgebiet, prügelnd und ballernd. Dazu setzen die Anfangs-Credits ein. Die ganze Sequenz geht gute 3 Minuten in der sich van Damme durch eine recht große Straßen-Kulisse bewegt und immer wieder in Kämpfe verwickelt wird. Das besondere, die Szene ist in einem Guss entstanden, ohne Schnitte. Sehr schön und definitiv schon eines der Highlights des Films! Doch von denen gibt’s es natürlich noch mehr. Der Film vermischt schön tragische Momente der Geiselnahme mit witzigen, ironischen Dialogen und Szenen. Gelungen ist z.B. wenn sich einer der Geiselnehmer mit van Damme darüber unterhält das er (van Damme) John Woo nach Hollywood geholt hätte. Ohne van Damme würde Woo wohl weiterhin in Hong Kong irgendwelche Filme mit Tauben drehen. Im weiteren Verlauf, soll van Damme dann sogar noch seine Kampkünste präsentieren und es kommt heraus das Steven Seagal van Damme die letzte Filmrolle weggeschnappt hat. Der Grund: Seagal hätte versprochen sich den Pferdeschwanz abzuschneiden!
Aber wie gesagt, der Film hat auch seine tragischen Elemente was in einem recht langen Monolog von van Damme gipfelt, in dem er einmal erzählt was alles so schief laufen kann im Leben bzw. eben in seinem. Was davon nun alles der Wirklichkeit entspricht kann man nur mutmaßen, aber überzeugend ist es allemal.
Kein wirklicher Kritikpunkt aber doch erwähnenswert ist, dass der Film zur Erzählung der Geschichte verschiedene Abschnitte vermischt. Es erfolgt also erst die Geiselnahme und später erfährt man dann erst wie es überhaupt dazu kam, dass van Damme darin verwickelt wurde. Ist natürlich ein ganz nettes Stilmittel, aber in letzter Zeit, bzw. seit Tarantino, zu häufig eingesetzt und hier auch nicht unbedingt nötig.
Van Damme spielt genial und authentisch und kann voll und ganz überzeugen. Der restliche Cast wird kaum gefordert. Die Geiselnehmer spielen routiniert und der zuständige Polizist vor der Bank ist ebenfalls überzeugend in seiner Rolle.
Insgesamt ist J.C.V.D. ein sehr unterhaltsamer und auch ein wenig nachdenklicher Film geworden. Van Damme strampelt sich hiermit aus dem Film-Sumpf der letzten Jahre frei, was ich ihm auch gönne. Sein Privatleben in einem Film, zumindest in Teilen zu offenbaren, da gehört schon was dazu. J.C.V.D. sollte man sich auf jeden Fall einmal ansehen, auch wenn man kein van Damme Fan ist, wird man zufrieden sein.
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Freeman kickert das:
JCVD
Am Ende seines großartigen Monologs, in dem Jean Claude van Damme nach etwa 70 Minuten des Filmes JCVD über sein Leben sinniert und selbst unfeine Kapitel nicht auslässt, fragt er den Zuschauer, was er der Welt hinterlassen habe. Er kommt zu keinem wirklich positiven Ende. Doch das ist alles andere als wahr. Denn als echter Actionfan und Jean Claude Anhänger war ich seinerzeit dabei, wie der Mime anlässlich seiner Promotionstour zu dem Fremdenlegionärsfilm „Der Legionär“ Leipzig aufsuchte. Schon zwei Wochen vor diesem Event – einer der letzten Premieren eines van Damme Filmes auf deutschen Leinwänden – hatte ich meine Karte gesichert und nichts anderes war vor dem Event zwischen meinen Kumpels (die auch mitkamen und Fans waren!) und mir Thema. Als es soweit war, erlebten wir einen locker gelösten, sehr kleinen, eloquenten Actionstar, der sich von Herzen bei uns – seinen Fans – bedankte, ein paar coole Elvisposen abfeuerte, einige Witze riss und uns viel Spaß für den Abend wünschte. Der Film war fraglos in Ordnung, aber die Begegnung mit dem Idol letztlich sehr kurz. Dennoch beherrschte sie noch Wochen später unseren Erlebnishorizont in Form von: „Weißt du noch“ Erzählungen. Heute bin aus meinem Freundeskreis nur noch ich dem van Damme geblieben, aber ich weiß noch heute, was wir damals alle wussten: Der van Damme hat zumindest für UNSERE Welt einiges geleistet. Wir haben mit ihm Dolph Lundgren in Universal Soldier vermöbelt, übten jahrelang seinen Spagat, ohne ihn hinzubekommen, und freuten uns bereits Wochen vor dem Kinostart eines neuen Van Damme Filmes auf dieses Ereignis. Und egal wie schlecht oder gut der Film auch war, wir konnten noch lange danach darüber diskutieren. Keine Ahnung, ob derartig subjektiv gefärbte Berichte dem Jean Claude etwas bringen und ihn ein positiveres Fazit in Hinblick auf seine Leistungen ziehen lassen würden. Was ich aber weiß, ist, dass er zumindest mit seinem Streifen JCVD etwas Besonderes für die Welt geschaffen hat. Einen Film, der beweist, dass sich der immer als etwas arg exzentrisch verschriene Star bei Weitem selbst nicht so ernst nimmt, wie man es ihm immer vorwarf und der den Menschen Jean Claude van Damme durchaus ein wenig greifbarer werden lässt, ohne zu heillosem Stargefeier oder kitschigem Schwulst zu verkommen. Und ganz nebenbei ist auch noch eine großartige Räuberpistole herausgekommen, die auch ohne Kenntnis des Jean Claude van Damme Starlebens enorm gut zu unterhalten vermag.
Dabei geht es eben um Jean Claude van Damme, der sich gerade am Tiefpunkt seiner Karriere befindet. Die Exfrau fordert das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter ein und der gegnerische Anwalt macht van Damme aufgrund der in seinen Filmen transportierten Gewalttätigkeiten fertig. Den eigenen Anwalt kann Jean Claude auch nicht mehr bezahlen. Um dem Stress zu entkommen, will er eine Art Urlaub in seiner Heimat bei seiner Familie abhalten. Also bricht er gen Belgien auf und will für seinen Aufenthalt auf einer Post etwas Geld abheben. Da schlittert er in einen gerade laufenden Überfall, in dessen Verlauf irgendwann Jean Claude von der herbeieilenden Polizei für den Überfallinitiator gehalten wird. Und während vor der Post Jean Claudes Leben immer weiter demontiert wird, versucht er in der Post die eigentlichen Räuber zu beruhigen und die Situation zu retten.
Dabei heraus kommt ein Film, der zum einen sehr intelligent vertrackt erzählt ist und häufig in der Erzählzeit hin und her springt, um verschiedene Perspektiven auf die Ereignisse zu beleuchten. Dabei muss man zugeben, dass die Trailer im Umfeld von JCVD einen leicht falschen Eindruck in Bezug auf den Film weckten. Denn diese schienen einen Streifen zu versprechen, der sich vor allem auf das „Jean Claude spielt van Damme in einem Film über van Damme“ Element zu verlassen und daraus viel selbstreflexiven Humor zu der Medienpersönlichkeit seines Stars zu schöpfen schien. Nebenbei versprachen sie auch eine Art Karikatur aller einstigen Actionhelden. Doch der fertige Film bedient sich dieser Elemente nur sehr verhalten. Natürlich darf van Damme auch mal selbstironisch über sich und seine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit herziehen, letztlich sind diese Elmente aber so stringent in den Film und dessen zunehmend mehr und mehr eskalierende Handlung integriert, dass einem das Lachen eher im Halse stecken bleibt, als zum handlungsantreibenden Moment zu mutieren. Und das ist keineswegs negativ gemeint und soll auch keine Enttäuschung meinerseits transportieren. Es soll nur ausdrücken, dass dieser Film sich absolut mit Respekt auf seine Hauptfigur einlässt, sie nicht der Lächerlichkeit preisgibt, gleichzeitig dunkle Momente aus JCVDs Karriere nicht ausblendet und auch keine einfachen Entschuldigungen liefert. Und das macht diesen Film rundum sympathisch und van Damme gleich mit.
Das Hauptaugenmerk liegt dennoch immer auf dem Banküberfall und wie sich bei selbigem die Situation immer weiter verschärft. Van Damme selbst ist dabei eben eher eine Art zufälliges Element. Es hätte auch ein Nobody in die Bank stolpern können, die Geschichte würde dennoch durchaus noch funktionieren, was an der gewitzten Regie des jungen Mabrouk El Mechri liegt, der mit viel Verve eine Guy Ritchie’eske Räuberpistole aufspannt und mit viel Tempo und eigenwilligem Stil am Laufen hält, auch wenn ihr zum Ende hin etwas die Puste ausgeht. Damit ist el Mechri die erste große Entdeckung des Filmes, die zweite ist das Schauspieltalent von Jean Claude. Ok, er muss nur sich selbst spielen, wie er das macht, hat aber absolut Klasse und war so wohl niemals zu erwarten. Zwar ließ er in seine neueren Projekte a la Wake of Death und Until Death immer mal wieder kleinere schauspielerische Glanzlichter einfließen, was er hier aber abbrennt, hätte ihm wohl niemand jemals zugetraut. Alleine sein eingangs erwähnter Monolog dürfte ihm, so sich denn van Damme Neulinge oder Hasser an diesen Film herantrauen, so manchen neuen Fan bescheren bzw. Zweifler bekehren, denn so offen und ehrlich hat wohl bisher noch niemand in einem Film die Hosen heruntergelassen. Als Actionfan musste ich freilich am meisten schmunzeln, wenn er über das Business herzieht: Da ist John Woo schon einmal eine Lusche, Seagal wird verlacht und auch die billigen Ostblockactionfilme, die derzeit dem Genre mehr schaden, als ihm zu nützen und die leider auch van Damme bedienen MUSS, bekommen ordentlich ihr Fett weg. Oder wenn van Damme sich selbst am Ende ein Heldenende erträumt, nur um dann gleich wieder stande pede von der Wirklichkeit eingeholt zu werden. Hier jagt ein großer Moment den nächsten.
Und selbst eine nette Actionszene gibt es im Film zu bestaunen. Nämlich dann, wenn van Damme zu Beginn in einer minutenlangen Plansequenz diverse Halunken vermöbelt, nur um sich danach mit einem jungen, blasierten Hongkongschnöselregisseur zu streiten, der dem keuchenden und hilflosen Exstar mit bloßer Verachtung entgegentritt. Eine tolle Eröffnung für einen tollen Film ... der weniger Karikatur eines Helden ist, als es zu Beginn den Anschein gehabt hatte. Stattdessen gibt es einen durchweg gelungenen Streifen, der sich seinem Helden respektvoll annähert, ihm großartige Momente zuschustert, ohne in Schleimspuren auszurutschen, und dabei niemals seine eigentliche Geschichte aus den Augen verliert. Diese wird in coole, braunstichige Bilder gewandet, mit Schwung erzählt, hat einen lässig groovenden Funksoundtrack an Bord und präsentiert einen jungen, fraglos talentierten Regisseur, dem auch ohne Jean Claude eine große Karriere bevorstehen dürfte.
Die deutsche DVD von KochMedia ist mit einer FSK 16 uncut und kommt als Kaufversion mit einer ordentlichen Ladung an Extras.
In diesem Sinne:
freeman
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John_Clark van dammed mit!
Jean-Claude Van Dammes neustes Werk ist unüblicherweise keine Prügel- und Ballerorgie der billigeren Sorte, sondern ein äusserst faszinierendes Werk.
Inhalt:
Der nicht mehr ganz frische Actiondarsteller Jean-Claude Van Damme kehrt aus den USA zurück nach Belgien. Soeben verlor er den Sorgerechtsstreit um seine Tochter und dreht billigste Actionfilme, welche von der Stange in Osteuropa produziert werden. Sein Anwalt droht ihm das Mandat niederzulgegen, da JCVDs letzter Scheck nun geplatzt ist. Van Damme steuert das nächstge Postamt an um dort die Überweisung neu zu tätigen. Doch unglücklicherweise läuft der Darsteller direkt in einen Banküberfall, wird fortan als Geisel gehalten und von der Polizei versehentlich als Drahtzieher des Ganzen gehalten...
Ein wahrlich spezieller Film liefert uns Jean-Claude Van Damme hier ab. JCVD hat dem Kenner schon in seinen letzten Filmen langsam bewiesen, dass er ein wenig mehr als nur den Spagat auf dem Kasten hat. Erste richtige Schauspielszenen gab es in "In Hell" zu bewundern, im starken "Wake of Death" konnte Van Damme wiederum überzeugen und mit "Until Death" lieferte Van Damme die bis Dato beste Leistung seiner Karriere ab. JCVD wird den Prügelfreund enttäuschen, den Van Damme-Fan jedoch vielleicht positiv überraschen, denn der harte Muskelprotz aus Brüssel öffnet sein Herz dem Zuschauer in einem wirklich ambitionierten Werk.
Als erstes muss sich Van Damme jedoch bei Regisseur und Ideengeber Mabrouk El Mechri bedanken. Der wusste JC perfekt in Szene zu setzen, animierte den Belgier dazu, ein wahrlich neues Schauspiellevel zu erreichen. Keine Frage, ein richtiger Charakterdarsteller wird Van Damme wohl nicht mehr. Aber die ruhigen Szenen des Films, die nachdenklichen Dialoge und die emotionalen Momenten nimmt man dem Star sofort ab. Speziell der plötzliche freigesprochene Monolog anfang des letzten Drittel des Films ist einer der grossen Höhepunkte. Toll gemacht JCVD! Hut ab.
Die Story rund um den Banküberfall wirkt zudem recht cool, der Obergangster ist ein fieser Typ, der auch optisch wunderbar in diese Rolle passt. Sein Stellvertreter (oder was immer der grosse Bärtige genau war) wirkte ein wenig sehr blass, dafür konnte der Dritte im Bunde als grosser Fan des JCVD richtig gut überzeugen. Die Szenen ausserhalb der Bank rund um den Negotiator und seine Polizeitruppe interessierte mich nur bedingt, störte jedoch kaum.
Der Film hatte jedoch auch seine spassigen Momente. Seitenhiebe auf John Woo und Steven Seagal ("Der Steven hat sich den Schwanz abgeschnitten") brachten ein Schmunzeln auf meine Lippen. Zudem wurde auch auf die momentane Situation mit den Ostblock-Actionfilmen eingegangen. Auch wurden viele Van Damme-Filme von diversen Charakteren erwähnt und kurz besprochen. Der Van Damme-Fan wird sich hier wohl wirklich puddelwohl fühlen.
Überzeugen kann jedoch auch die Bonusdisc. Das Making Of gehört definitiv zu den besseren in meiner Sammlung. Das Feature "Ein Tag im Leben von JCVD" ist dann ein ganz persönlicher Trip zusammen mit Van Damme durch seine Heimatstadt, wo er offen über seine Kindheit, seine Jugend und seine Filmvergangenheit spricht und dabei noch sehr symphatisch dabei wegkommt.
Fazit: JCVD würde ich jedem empfehlen, der den Prügelmann von einer anderen Seite kennenlernen möchte. Bleibt jedoch zu hoffen, dass Van Damme sich auch weiterhin durch diverse Filme kicken wird und nebenbei doch immer mal wieder sein Nicht-Kick-Talent aufleuchten lassen kann.
Originaltitel: J.C.V.D.
Herstellungsland: Belgien / Frankreich / Luxemburg
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Mabrouk El Mechri
Darsteller: Jean Claude Van Damme, François Damiens, Zinedine Soualem, Karim Belkhadra, Jean-François Wolff, Anne Paulicevich, Kim Hermans u.a.
Der letzte Film den ich mir angesehen habe, ist ein Werk was ich so nicht auf dem Fantasy Filmfest vermutet hätte. Eine Thriller-Komödie mit Jean Claude van Damme in der er sich selber spielt. Ich hatte auch vor einiger Zeit mal einen Trailer dazu gesehen und war direkt schwer angetan. Van Damme, der wie seine Kollegen Steven Seagal oder Dolph Lundgren in den letzten Jahren eher durch Bulgarische-C-Action auffiel, in einem selbstironischen Film in dem er sich auch noch selber spielt. Das hat Potential. Der Film lief im französischen Originalton mit englischen Untertiteln. Der Inhalt:
Jean Claude van Damme hat gerade den kostspieligen Sorgerechtsstreit um seine Tochter verloren und hat momentan Ebbe in der Kasse. Sein Anwalt benötigt aber eine neue Gehaltsspritze um den Prozess erneut anzuheizen, doch der letzte Scheck ist geplatzt. Jean Claude ist gerade in Brüssel, seiner Heimatstadt, und will sogleich eine Bank aufsuchen um das mit dem geplatzten Scheck zu regeln. Doch wie es der Zufall will, gerät er in einen Bankraub mit Geiselnahme. Schnell wird die Polizei aufmerksam und umstellt die Bank und auch ein Sonderkommando ist zur Stelle. Doch da ein Kind unter den Geiseln ist, wird von einer Stürmung erstmal abgesehen. Die Gangster haben einen perfiden Plan. Da die Polizei denkt, dass van Damme der Bankräuber ist, spielen sie das Spielchen einfach mit und lassen Jean Claude die Verhandlungen mit der Polizei führen. Vor der Bank versammeln sich derweil in kürzester Zeit Menschenmassen mit van Damme Sprechchören die ihrem Staatsidol zujubeln. Eine unglaublich verzwickte Situation entbrennt, aus der van Damme einmal nicht so herauskommt wie in seinen typischen Prügel-Streifen…
J.C.V.D. hat ein sehr interessantes Konzept. Der Ex-Hollywood-Star „The Muscles from Brussels” einmal nicht als prügelnder Action-Hero der allen auf die Mütze haut, sondern als verletzlicher und vom Leben arg gebeutelter „normaler“ Mensch. Man könnt zwar denken, dass van Damme selbst in dieser Charakter-Rolle versagt, doch an der ganzen Story scheint mehr dran zu sein als es den Anschein hat, denn Van Damme ist mit viel Herzblut bei der Sache und spielt sich hervorragend selber.
Der Film beginnt klassisch. Man sieht van Damme in einem Kriegsgebiet, prügelnd und ballernd. Dazu setzen die Anfangs-Credits ein. Die ganze Sequenz geht gute 3 Minuten in der sich van Damme durch eine recht große Straßen-Kulisse bewegt und immer wieder in Kämpfe verwickelt wird. Das besondere, die Szene ist in einem Guss entstanden, ohne Schnitte. Sehr schön und definitiv schon eines der Highlights des Films! Doch von denen gibt’s es natürlich noch mehr. Der Film vermischt schön tragische Momente der Geiselnahme mit witzigen, ironischen Dialogen und Szenen. Gelungen ist z.B. wenn sich einer der Geiselnehmer mit van Damme darüber unterhält das er (van Damme) John Woo nach Hollywood geholt hätte. Ohne van Damme würde Woo wohl weiterhin in Hong Kong irgendwelche Filme mit Tauben drehen. Im weiteren Verlauf, soll van Damme dann sogar noch seine Kampkünste präsentieren und es kommt heraus das Steven Seagal van Damme die letzte Filmrolle weggeschnappt hat. Der Grund: Seagal hätte versprochen sich den Pferdeschwanz abzuschneiden!
Aber wie gesagt, der Film hat auch seine tragischen Elemente was in einem recht langen Monolog von van Damme gipfelt, in dem er einmal erzählt was alles so schief laufen kann im Leben bzw. eben in seinem. Was davon nun alles der Wirklichkeit entspricht kann man nur mutmaßen, aber überzeugend ist es allemal.
Kein wirklicher Kritikpunkt aber doch erwähnenswert ist, dass der Film zur Erzählung der Geschichte verschiedene Abschnitte vermischt. Es erfolgt also erst die Geiselnahme und später erfährt man dann erst wie es überhaupt dazu kam, dass van Damme darin verwickelt wurde. Ist natürlich ein ganz nettes Stilmittel, aber in letzter Zeit, bzw. seit Tarantino, zu häufig eingesetzt und hier auch nicht unbedingt nötig.
Van Damme spielt genial und authentisch und kann voll und ganz überzeugen. Der restliche Cast wird kaum gefordert. Die Geiselnehmer spielen routiniert und der zuständige Polizist vor der Bank ist ebenfalls überzeugend in seiner Rolle.
Insgesamt ist J.C.V.D. ein sehr unterhaltsamer und auch ein wenig nachdenklicher Film geworden. Van Damme strampelt sich hiermit aus dem Film-Sumpf der letzten Jahre frei, was ich ihm auch gönne. Sein Privatleben in einem Film, zumindest in Teilen zu offenbaren, da gehört schon was dazu. J.C.V.D. sollte man sich auf jeden Fall einmal ansehen, auch wenn man kein van Damme Fan ist, wird man zufrieden sein.
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Freeman kickert das:
JCVD
Am Ende seines großartigen Monologs, in dem Jean Claude van Damme nach etwa 70 Minuten des Filmes JCVD über sein Leben sinniert und selbst unfeine Kapitel nicht auslässt, fragt er den Zuschauer, was er der Welt hinterlassen habe. Er kommt zu keinem wirklich positiven Ende. Doch das ist alles andere als wahr. Denn als echter Actionfan und Jean Claude Anhänger war ich seinerzeit dabei, wie der Mime anlässlich seiner Promotionstour zu dem Fremdenlegionärsfilm „Der Legionär“ Leipzig aufsuchte. Schon zwei Wochen vor diesem Event – einer der letzten Premieren eines van Damme Filmes auf deutschen Leinwänden – hatte ich meine Karte gesichert und nichts anderes war vor dem Event zwischen meinen Kumpels (die auch mitkamen und Fans waren!) und mir Thema. Als es soweit war, erlebten wir einen locker gelösten, sehr kleinen, eloquenten Actionstar, der sich von Herzen bei uns – seinen Fans – bedankte, ein paar coole Elvisposen abfeuerte, einige Witze riss und uns viel Spaß für den Abend wünschte. Der Film war fraglos in Ordnung, aber die Begegnung mit dem Idol letztlich sehr kurz. Dennoch beherrschte sie noch Wochen später unseren Erlebnishorizont in Form von: „Weißt du noch“ Erzählungen. Heute bin aus meinem Freundeskreis nur noch ich dem van Damme geblieben, aber ich weiß noch heute, was wir damals alle wussten: Der van Damme hat zumindest für UNSERE Welt einiges geleistet. Wir haben mit ihm Dolph Lundgren in Universal Soldier vermöbelt, übten jahrelang seinen Spagat, ohne ihn hinzubekommen, und freuten uns bereits Wochen vor dem Kinostart eines neuen Van Damme Filmes auf dieses Ereignis. Und egal wie schlecht oder gut der Film auch war, wir konnten noch lange danach darüber diskutieren. Keine Ahnung, ob derartig subjektiv gefärbte Berichte dem Jean Claude etwas bringen und ihn ein positiveres Fazit in Hinblick auf seine Leistungen ziehen lassen würden. Was ich aber weiß, ist, dass er zumindest mit seinem Streifen JCVD etwas Besonderes für die Welt geschaffen hat. Einen Film, der beweist, dass sich der immer als etwas arg exzentrisch verschriene Star bei Weitem selbst nicht so ernst nimmt, wie man es ihm immer vorwarf und der den Menschen Jean Claude van Damme durchaus ein wenig greifbarer werden lässt, ohne zu heillosem Stargefeier oder kitschigem Schwulst zu verkommen. Und ganz nebenbei ist auch noch eine großartige Räuberpistole herausgekommen, die auch ohne Kenntnis des Jean Claude van Damme Starlebens enorm gut zu unterhalten vermag.
Dabei geht es eben um Jean Claude van Damme, der sich gerade am Tiefpunkt seiner Karriere befindet. Die Exfrau fordert das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter ein und der gegnerische Anwalt macht van Damme aufgrund der in seinen Filmen transportierten Gewalttätigkeiten fertig. Den eigenen Anwalt kann Jean Claude auch nicht mehr bezahlen. Um dem Stress zu entkommen, will er eine Art Urlaub in seiner Heimat bei seiner Familie abhalten. Also bricht er gen Belgien auf und will für seinen Aufenthalt auf einer Post etwas Geld abheben. Da schlittert er in einen gerade laufenden Überfall, in dessen Verlauf irgendwann Jean Claude von der herbeieilenden Polizei für den Überfallinitiator gehalten wird. Und während vor der Post Jean Claudes Leben immer weiter demontiert wird, versucht er in der Post die eigentlichen Räuber zu beruhigen und die Situation zu retten.
Dabei heraus kommt ein Film, der zum einen sehr intelligent vertrackt erzählt ist und häufig in der Erzählzeit hin und her springt, um verschiedene Perspektiven auf die Ereignisse zu beleuchten. Dabei muss man zugeben, dass die Trailer im Umfeld von JCVD einen leicht falschen Eindruck in Bezug auf den Film weckten. Denn diese schienen einen Streifen zu versprechen, der sich vor allem auf das „Jean Claude spielt van Damme in einem Film über van Damme“ Element zu verlassen und daraus viel selbstreflexiven Humor zu der Medienpersönlichkeit seines Stars zu schöpfen schien. Nebenbei versprachen sie auch eine Art Karikatur aller einstigen Actionhelden. Doch der fertige Film bedient sich dieser Elemente nur sehr verhalten. Natürlich darf van Damme auch mal selbstironisch über sich und seine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit herziehen, letztlich sind diese Elmente aber so stringent in den Film und dessen zunehmend mehr und mehr eskalierende Handlung integriert, dass einem das Lachen eher im Halse stecken bleibt, als zum handlungsantreibenden Moment zu mutieren. Und das ist keineswegs negativ gemeint und soll auch keine Enttäuschung meinerseits transportieren. Es soll nur ausdrücken, dass dieser Film sich absolut mit Respekt auf seine Hauptfigur einlässt, sie nicht der Lächerlichkeit preisgibt, gleichzeitig dunkle Momente aus JCVDs Karriere nicht ausblendet und auch keine einfachen Entschuldigungen liefert. Und das macht diesen Film rundum sympathisch und van Damme gleich mit.
Das Hauptaugenmerk liegt dennoch immer auf dem Banküberfall und wie sich bei selbigem die Situation immer weiter verschärft. Van Damme selbst ist dabei eben eher eine Art zufälliges Element. Es hätte auch ein Nobody in die Bank stolpern können, die Geschichte würde dennoch durchaus noch funktionieren, was an der gewitzten Regie des jungen Mabrouk El Mechri liegt, der mit viel Verve eine Guy Ritchie’eske Räuberpistole aufspannt und mit viel Tempo und eigenwilligem Stil am Laufen hält, auch wenn ihr zum Ende hin etwas die Puste ausgeht. Damit ist el Mechri die erste große Entdeckung des Filmes, die zweite ist das Schauspieltalent von Jean Claude. Ok, er muss nur sich selbst spielen, wie er das macht, hat aber absolut Klasse und war so wohl niemals zu erwarten. Zwar ließ er in seine neueren Projekte a la Wake of Death und Until Death immer mal wieder kleinere schauspielerische Glanzlichter einfließen, was er hier aber abbrennt, hätte ihm wohl niemand jemals zugetraut. Alleine sein eingangs erwähnter Monolog dürfte ihm, so sich denn van Damme Neulinge oder Hasser an diesen Film herantrauen, so manchen neuen Fan bescheren bzw. Zweifler bekehren, denn so offen und ehrlich hat wohl bisher noch niemand in einem Film die Hosen heruntergelassen. Als Actionfan musste ich freilich am meisten schmunzeln, wenn er über das Business herzieht: Da ist John Woo schon einmal eine Lusche, Seagal wird verlacht und auch die billigen Ostblockactionfilme, die derzeit dem Genre mehr schaden, als ihm zu nützen und die leider auch van Damme bedienen MUSS, bekommen ordentlich ihr Fett weg. Oder wenn van Damme sich selbst am Ende ein Heldenende erträumt, nur um dann gleich wieder stande pede von der Wirklichkeit eingeholt zu werden. Hier jagt ein großer Moment den nächsten.
Und selbst eine nette Actionszene gibt es im Film zu bestaunen. Nämlich dann, wenn van Damme zu Beginn in einer minutenlangen Plansequenz diverse Halunken vermöbelt, nur um sich danach mit einem jungen, blasierten Hongkongschnöselregisseur zu streiten, der dem keuchenden und hilflosen Exstar mit bloßer Verachtung entgegentritt. Eine tolle Eröffnung für einen tollen Film ... der weniger Karikatur eines Helden ist, als es zu Beginn den Anschein gehabt hatte. Stattdessen gibt es einen durchweg gelungenen Streifen, der sich seinem Helden respektvoll annähert, ihm großartige Momente zuschustert, ohne in Schleimspuren auszurutschen, und dabei niemals seine eigentliche Geschichte aus den Augen verliert. Diese wird in coole, braunstichige Bilder gewandet, mit Schwung erzählt, hat einen lässig groovenden Funksoundtrack an Bord und präsentiert einen jungen, fraglos talentierten Regisseur, dem auch ohne Jean Claude eine große Karriere bevorstehen dürfte.
Die deutsche DVD von KochMedia ist mit einer FSK 16 uncut und kommt als Kaufversion mit einer ordentlichen Ladung an Extras.
In diesem Sinne:
freeman
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John_Clark van dammed mit!
Jean-Claude Van Dammes neustes Werk ist unüblicherweise keine Prügel- und Ballerorgie der billigeren Sorte, sondern ein äusserst faszinierendes Werk.
Inhalt:
Der nicht mehr ganz frische Actiondarsteller Jean-Claude Van Damme kehrt aus den USA zurück nach Belgien. Soeben verlor er den Sorgerechtsstreit um seine Tochter und dreht billigste Actionfilme, welche von der Stange in Osteuropa produziert werden. Sein Anwalt droht ihm das Mandat niederzulgegen, da JCVDs letzter Scheck nun geplatzt ist. Van Damme steuert das nächstge Postamt an um dort die Überweisung neu zu tätigen. Doch unglücklicherweise läuft der Darsteller direkt in einen Banküberfall, wird fortan als Geisel gehalten und von der Polizei versehentlich als Drahtzieher des Ganzen gehalten...
Ein wahrlich spezieller Film liefert uns Jean-Claude Van Damme hier ab. JCVD hat dem Kenner schon in seinen letzten Filmen langsam bewiesen, dass er ein wenig mehr als nur den Spagat auf dem Kasten hat. Erste richtige Schauspielszenen gab es in "In Hell" zu bewundern, im starken "Wake of Death" konnte Van Damme wiederum überzeugen und mit "Until Death" lieferte Van Damme die bis Dato beste Leistung seiner Karriere ab. JCVD wird den Prügelfreund enttäuschen, den Van Damme-Fan jedoch vielleicht positiv überraschen, denn der harte Muskelprotz aus Brüssel öffnet sein Herz dem Zuschauer in einem wirklich ambitionierten Werk.
Als erstes muss sich Van Damme jedoch bei Regisseur und Ideengeber Mabrouk El Mechri bedanken. Der wusste JC perfekt in Szene zu setzen, animierte den Belgier dazu, ein wahrlich neues Schauspiellevel zu erreichen. Keine Frage, ein richtiger Charakterdarsteller wird Van Damme wohl nicht mehr. Aber die ruhigen Szenen des Films, die nachdenklichen Dialoge und die emotionalen Momenten nimmt man dem Star sofort ab. Speziell der plötzliche freigesprochene Monolog anfang des letzten Drittel des Films ist einer der grossen Höhepunkte. Toll gemacht JCVD! Hut ab.
Die Story rund um den Banküberfall wirkt zudem recht cool, der Obergangster ist ein fieser Typ, der auch optisch wunderbar in diese Rolle passt. Sein Stellvertreter (oder was immer der grosse Bärtige genau war) wirkte ein wenig sehr blass, dafür konnte der Dritte im Bunde als grosser Fan des JCVD richtig gut überzeugen. Die Szenen ausserhalb der Bank rund um den Negotiator und seine Polizeitruppe interessierte mich nur bedingt, störte jedoch kaum.
Der Film hatte jedoch auch seine spassigen Momente. Seitenhiebe auf John Woo und Steven Seagal ("Der Steven hat sich den Schwanz abgeschnitten") brachten ein Schmunzeln auf meine Lippen. Zudem wurde auch auf die momentane Situation mit den Ostblock-Actionfilmen eingegangen. Auch wurden viele Van Damme-Filme von diversen Charakteren erwähnt und kurz besprochen. Der Van Damme-Fan wird sich hier wohl wirklich puddelwohl fühlen.
Überzeugen kann jedoch auch die Bonusdisc. Das Making Of gehört definitiv zu den besseren in meiner Sammlung. Das Feature "Ein Tag im Leben von JCVD" ist dann ein ganz persönlicher Trip zusammen mit Van Damme durch seine Heimatstadt, wo er offen über seine Kindheit, seine Jugend und seine Filmvergangenheit spricht und dabei noch sehr symphatisch dabei wegkommt.
Fazit: JCVD würde ich jedem empfehlen, der den Prügelmann von einer anderen Seite kennenlernen möchte. Bleibt jedoch zu hoffen, dass Van Damme sich auch weiterhin durch diverse Filme kicken wird und nebenbei doch immer mal wieder sein Nicht-Kick-Talent aufleuchten lassen kann.
Danke fürs Review, freu mich drauf! Jay, der kommt nächste Woche schon in den Verleih. 8-)
Edit:
Gelungene Selbstreflektion über die Tiefen des JVCD in einer recht sehenswerten Dramödie. Sehr funny als sich herausstellt, dass einer der Bankräuber JCVD Fan ist und übelst John Woo basht. Trotzdem wurde einiges an Potential verschenkt, da der Streifen eigentlich keine echten Highlights zu bieten hat und nur so vor sich hin plätschert. Immer lustig wird es aber wieder dann, wenn es Hints zu unseren Helden gibt ( ... Delta Force läuft im TV ...) oder ironische Bemerkungen über Seagal kommen. Wie dem auch sei, JCVD hat im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen einen Film geschaffen, auf den er wirklich stolz sein kann.
Edit:
Gelungene Selbstreflektion über die Tiefen des JVCD in einer recht sehenswerten Dramödie. Sehr funny als sich herausstellt, dass einer der Bankräuber JCVD Fan ist und übelst John Woo basht. Trotzdem wurde einiges an Potential verschenkt, da der Streifen eigentlich keine echten Highlights zu bieten hat und nur so vor sich hin plätschert. Immer lustig wird es aber wieder dann, wenn es Hints zu unseren Helden gibt ( ... Delta Force läuft im TV ...) oder ironische Bemerkungen über Seagal kommen. Wie dem auch sei, JCVD hat im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen einen Film geschaffen, auf den er wirklich stolz sein kann.
Alles in allem (angesichts der Erwartungen) ein wenig enttäuschend - aber im Prinzip der einzige Film in Jean-Claude´s Karriere, auf den er echt stolz sein kann, in erster Linie weil man ihm das im Prinzip nie so nicht zugetraut hätte (ein solches Projekt und eine solch gute Leistung). Leider ist das Werk nicht so selbstironisch und witzig wie der Trailer versprach - das John Woo Bashing war allerdings funny. Wie schon allgemein mehrfach erwähnt: Die Idee reicht einfach nicht für eine knapp über 90-minütige Laufzeit. Schade. Der Einstieg, improvisierte Monolog am Anfang des letzten Akts und das "Traum-Helden-Finale" waren allerdings jeweils spitze!
Genau die drei Szenen fand ich auch herausragend, bei dem Heldentraum gab es auf dem FFF auch derbe Szenenapplaus. Ansonsten geht es mir auch so wie Stefan, der Film ist ganz nett, JCVD spielt echt gut, aber nach ner Weile plätschert das Ganze nur so vor sich hin und schwankt dann sehr zwischen Ernst und Komödie hin und her. Aber schön, dass Van Damme noch soviel Selbstironie beherrscht.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
- John_Clark
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...es hat sich ausgegeistert, ich habe zugeschlagen und bin zufrieden.
"JCVD" hat mich gerade dadurch überzeugt, dass eben nicht der überstiegene Comedy-Ansatz eines gewöhnlichen selbstironischen Filmstar-Films beschritten wird, sondern das Genre auch Drama und Thriller überkreuzt. Erst durch diese Mischung besteht der in diesem Thread schon mehrfach herausgehobene selbstreflexive Monolog mit Bravour. Die Mischung aus Comedy, Drama und Action ist einfach optimal. Dazu passt auch die "Traum-Helden-Szene", deren mitleidsvoller Unterton den Kern der Sache trifft. Das ist alles so viel ehrlicher als die meisten Unternehmen anderer Stars, das eigene Image mit einem Augenzwinkern zu versehen.
Allerdings herrscht auch viel Leerlauf dadurch, dass die Überfall-Geschichte viel zu selten mit der Person Van Damme in Verbindung gebracht wird. Dass der Plot auch ohne den Belgier funktioniert hätte, sehe ich in diesem Zusammenhang als klaren Negativpunkt, denn wozu dann in einem Film wie "JCVD" eine solche Geschichte erzählen? Als Parodie auf seine B-Movies jedenfalls funktioniert das nicht. Dafür wiederum funktionieren die Anekdoten über Seagal, Woo & Co., die man da beiläufig immer wieder aufschnappt.
Optisch war mir das auch zu überdreht, zu gelbstichig und überbelichtet, auch wenn das in einigen Szenen die Aussagen unterstrich.
Kurz: Zu weite Strecken empfand ich zu sehr als "normalen Film", was den Verdacht nahelegt, dass die VanDamme'sche Selbstironie in einem Kurzfilm besser aufgehoben gewesen wäre. Trotzdem einen Blick wert.
Gute
"JCVD" hat mich gerade dadurch überzeugt, dass eben nicht der überstiegene Comedy-Ansatz eines gewöhnlichen selbstironischen Filmstar-Films beschritten wird, sondern das Genre auch Drama und Thriller überkreuzt. Erst durch diese Mischung besteht der in diesem Thread schon mehrfach herausgehobene selbstreflexive Monolog mit Bravour. Die Mischung aus Comedy, Drama und Action ist einfach optimal. Dazu passt auch die "Traum-Helden-Szene", deren mitleidsvoller Unterton den Kern der Sache trifft. Das ist alles so viel ehrlicher als die meisten Unternehmen anderer Stars, das eigene Image mit einem Augenzwinkern zu versehen.
Allerdings herrscht auch viel Leerlauf dadurch, dass die Überfall-Geschichte viel zu selten mit der Person Van Damme in Verbindung gebracht wird. Dass der Plot auch ohne den Belgier funktioniert hätte, sehe ich in diesem Zusammenhang als klaren Negativpunkt, denn wozu dann in einem Film wie "JCVD" eine solche Geschichte erzählen? Als Parodie auf seine B-Movies jedenfalls funktioniert das nicht. Dafür wiederum funktionieren die Anekdoten über Seagal, Woo & Co., die man da beiläufig immer wieder aufschnappt.
Optisch war mir das auch zu überdreht, zu gelbstichig und überbelichtet, auch wenn das in einigen Szenen die Aussagen unterstrich.
Kurz: Zu weite Strecken empfand ich zu sehr als "normalen Film", was den Verdacht nahelegt, dass die VanDamme'sche Selbstironie in einem Kurzfilm besser aufgehoben gewesen wäre. Trotzdem einen Blick wert.
Gute
Endlich bekommen und gesehen.
Die Anfangssequenz ist echt klasse, den Film würde ich glatt gerne mal sehen, aber bitte von einem motivierteren Regisseur ;)
Wie es danach weitergeht weiß auch zu gefallen. Einfach nur klasse, wie hier der Mensch hinter dem Star gezeigt wird. Besonders gefallen hat mir die Taxi-Fahrerin, die zuerst sehr abweisen wirkt, deren Motive später aber aufgeklärt werden. Ein schöner Einblick in die Situation, die sich ergibt, wenn sich Fans ihrem Star aufdrängen, obwohl dieser gerade keine sonderlich große Lust hat bzw. andere Sorgen hat. Klar, die Situation, würde auch mit einem Niemand in der Post funktionieren. Aber wen würde ein Monolog oder das eingebildete Heldenende eines solchen Niemands schon interessieren?
Für Fans ein Muss, aber auch Ausenstehende dürfen gerne einen Blick riskieren und dürften positiv überrascht werden.
Die Anfangssequenz ist echt klasse, den Film würde ich glatt gerne mal sehen, aber bitte von einem motivierteren Regisseur ;)
Wie es danach weitergeht weiß auch zu gefallen. Einfach nur klasse, wie hier der Mensch hinter dem Star gezeigt wird. Besonders gefallen hat mir die Taxi-Fahrerin, die zuerst sehr abweisen wirkt, deren Motive später aber aufgeklärt werden. Ein schöner Einblick in die Situation, die sich ergibt, wenn sich Fans ihrem Star aufdrängen, obwohl dieser gerade keine sonderlich große Lust hat bzw. andere Sorgen hat. Klar, die Situation, würde auch mit einem Niemand in der Post funktionieren. Aber wen würde ein Monolog oder das eingebildete Heldenende eines solchen Niemands schon interessieren?
Für Fans ein Muss, aber auch Ausenstehende dürfen gerne einen Blick riskieren und dürften positiv überrascht werden.
Jason Stathams bruudale Mördertitten figgen gelini71´ Papagei, der sich ne Lederkluft umgeschwungen hat weil er auf anale Liebe steht. Die Backstreet Boys sind auch dabei und machen bruutalen Analsex mit ihren erregierten Analwürmern.
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