Filmtagebuch: Vince
Moderator: SFI
Ich bin beim Steve inzwischen noch bei nem Punkt weniger, die Schlusssequenz geht mir einfach zu sehr auf den Sack. Ansonsten wird die Wertung vielleicht etwas schlüssiger, wenn ich sage, dass Steve von einer niedrigeren Stufe mühsam hochklettern musste, während sich Stichtag von einer der oberen Leitersprossen hat runterplumpsen lassen. Klar operieren die Filme von verschiedenen Niveaustandpunkten aus, aber imo hat Steve aus dem, was er ist, einfach mehr gemacht als Stichtag.
@John: Vor Ewigkeiten vielleicht mal gesehen... keine Ahnung...
@John: Vor Ewigkeiten vielleicht mal gesehen... keine Ahnung...
Eat Drink Man Woman
Unverkennbar ein Ang Lee: Die Zubereitung von Speisen als öffentliche Tauschplattform tief verborgener familiärer Gefühle. Die Subtilität, mit der hier der Kampf des Individuums im familiären Kollektiv dargestellt wird, eingebettet in die gesellschaftlichen Regeln, ist einfach unverwechselbar. Darüber hinaus unbedingt ein Film, den man Feinschmeckern empfehlen muss: ich selbst würde das meiste, was hier zubereitet wird, eher nicht essen, aber die Art und Weise, wie es zubereitet wird, ist nicht nur faszinierend, sondern auch Appetit anregend.
Lawrence von Arabien
Zeitloser, schlichtweg perfekter Monumentalschinken, gegen den selbst "Ben Hur" klein dasteht. Filme wie dieser erinnern daran, wieso man eigentlich ins Kino geht. Das langsame Tempo, das jede Bewegung auskostet und jede Sanddüne angemessen in Szene setzt, kann man als langatmig einstufen - mir dagegen hat er wieder neue Motivation gegeben. Nach einer "was soll ich denn heute wieder gucken"-Flaute habe ich mir ausgerechnet diesen Dreieinhalbstünder aufgezwungen; anschließend hatte ich auf Filme so viel Lust wie schon lange nicht mehr.
Selbst ist die Braut
Ätzend verkrampftes Komödchen, das schon an einer witzlosen Grundidee zu knabbern hat und dann auch noch allerhand auf Kult konstruierte Figuren installieren möchte. Bullocks schwerst unsympathische Figur - anfangs gewollt, später ungewollt - geht extrem auf den Senkel und welche Motivation Reynolds' Figur hat, bei dem Spiel mitzuspielen, ist auch nicht so ganz klar. Alles nur der Karriere wegen?
Unverkennbar ein Ang Lee: Die Zubereitung von Speisen als öffentliche Tauschplattform tief verborgener familiärer Gefühle. Die Subtilität, mit der hier der Kampf des Individuums im familiären Kollektiv dargestellt wird, eingebettet in die gesellschaftlichen Regeln, ist einfach unverwechselbar. Darüber hinaus unbedingt ein Film, den man Feinschmeckern empfehlen muss: ich selbst würde das meiste, was hier zubereitet wird, eher nicht essen, aber die Art und Weise, wie es zubereitet wird, ist nicht nur faszinierend, sondern auch Appetit anregend.
Lawrence von Arabien
Zeitloser, schlichtweg perfekter Monumentalschinken, gegen den selbst "Ben Hur" klein dasteht. Filme wie dieser erinnern daran, wieso man eigentlich ins Kino geht. Das langsame Tempo, das jede Bewegung auskostet und jede Sanddüne angemessen in Szene setzt, kann man als langatmig einstufen - mir dagegen hat er wieder neue Motivation gegeben. Nach einer "was soll ich denn heute wieder gucken"-Flaute habe ich mir ausgerechnet diesen Dreieinhalbstünder aufgezwungen; anschließend hatte ich auf Filme so viel Lust wie schon lange nicht mehr.
Selbst ist die Braut
Ätzend verkrampftes Komödchen, das schon an einer witzlosen Grundidee zu knabbern hat und dann auch noch allerhand auf Kult konstruierte Figuren installieren möchte. Bullocks schwerst unsympathische Figur - anfangs gewollt, später ungewollt - geht extrem auf den Senkel und welche Motivation Reynolds' Figur hat, bei dem Spiel mitzuspielen, ist auch nicht so ganz klar. Alles nur der Karriere wegen?
Und alles nur, um dich zu ärgern. ;)
Also der Brautfilm ist so einer, wo unverständlicherweise von allen Seiten darauf rumgepocht wird, dass solche RomComs immer gleich ablaufen und man das ja mal akzeptieren muss - etwas, wo bei vielen anderen Filmen der Sorte drauf rumgeprügelt wird. Was dabei vergessen wird ist, dass der Brautfilm vielleicht gut kaschiert, dass er auch nur nach Schema F läuft, darüber hinaus aber auch nix Originelles aufzubauen weiß. Und der Humor war IMO unglaublich verkrampft... aber Humor ist halt so ne Sache...
Also der Brautfilm ist so einer, wo unverständlicherweise von allen Seiten darauf rumgepocht wird, dass solche RomComs immer gleich ablaufen und man das ja mal akzeptieren muss - etwas, wo bei vielen anderen Filmen der Sorte drauf rumgeprügelt wird. Was dabei vergessen wird ist, dass der Brautfilm vielleicht gut kaschiert, dass er auch nur nach Schema F läuft, darüber hinaus aber auch nix Originelles aufzubauen weiß. Und der Humor war IMO unglaublich verkrampft... aber Humor ist halt so ne Sache...
So siehts dann wohl aus ... ich hab im Übrigen auch aufm RomCom Schema rumgepocht, da kenn ich nix ... wenigstens hatte der im Vergleich zum Steve aber wenigstens nen Schema ;-)
Übrigens freuen sich Selbst ist die Braut und Verrückt nach Steve über deine erfrischenden Ansichten ;-)
In diesem Sinne:
freeman
Huh, wusste gar nicht, dass die alle zwei hier als Review stehen. Was sind wir für ne Pussycommunity. Ok, stell ich ein.
Derweil:
Auftrag Rache
Ich mag ja den Mel und will ihn auch wieder gerne öfter auf der Leinwand sehen. Er war deswegen auch der zentrale Grund, "Auftrag Rache" zu sehen, da der Film selbst kaum mehr hergibt als einen weiteren Rachethriller. Campbell inszeniert weitestgehend stilsicher, schafft es aber nicht, die nötige Portion Logik in die etwas wirre Verschwörungsgeschichte zu bringen. Das beißt sich mit dem Rachemotiv, das so extrem durch die brutale Hinrichtung zu Beginn aufgebaut und dann einfach fallen gelassen wird. Zwischendrin ein paar überraschende Wendungen und auch Szenen, die man in ihrer Konstellation so noch nicht oft gesehen hat (die Szene mit dem jungen Polizisten am Ende - so hatten wohl die wenigsten gewettet). Insgesamt aber zu viel drin. Um den ruhigen Bildern zu entsprechen, hätte die Handlung deutlich simplifiziert werden müssen. Trotzdem einmalig gut wegguckbar.
George A. Romeros Survival Of The Dead
Und weiter sägt der gute Mann beharrlich an seinem guten Ruf. "Survival Of The Dead" ist eine optisch krude und inhaltlich arme Flucht des Regisseurs ins abgesteckte Revier. Die Mischung aus Inselhorror und Westernmotiven bringt's nicht, dazu noch unpassende Comedy-Momente an der Grenze zur Unfreiwilligkeit. Die sozialkritischen Momente sind etwas in den Hintergrund gedrängt worden, haben aber, wenn sie mal auftauchen, nichts von ihrer Plakativität verloren. Splatter- und Suspensetechnisch fehlen die Schauwerte ebenso. Zombies als WItzfiguren - das funktioniert weder spannungstechnisch noch sozialkritisch. Dann doch lieber "Fido" gucken, der ist in dem Fach angesiedelt, in dem so ein Stoff laufen sollte: in der Komödie.
The Social Network
Wie soll man in einem Film über Facebook einen Sinn finden? Das war so die Frage, die die ganze Zeit über in meinem Kopf schwirrte. Das kann doch nicht mal David Fincher.
Seinen Sinn wird dieser Film in der Zukunft finden, wo ihm vermutlich eine immer größere Bedeutung zuteil werden wird. In seiner typischen Schriftart, ohne sich jedoch in den Vordergrund zu drängen, setzt Fincher den Augenblick des Moments in Szene. In einer Zeit, in der man erst noch auf der Suche sein muss, wodurch das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends geprägt war, wird gleich ein zeitgenössisches Dokument für die nachfolgenden Generationen mitgeliefert. Zuckerberg selbst interessiert da weniger, vielmehr interessiert, wie es ihm gelingt, gesellschaftliche Fäden so zu ziehen, dass die Marionette ihn zum reichsten jüngsten Milliardär der Welt macht. Da steckt so viel Entlarvendes über unsere Gesellschaft drin, dass unsere Nachfahren viel zu Schmunzeln haben. Und zu Lauschen, denn Trent Reznors Soundtrack ist mal wieder ein Ohr wert.
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King Of Thorn
Gelungene Cyberpunk-Variante von "Dornröschen", die zwar etwas zu offensichtlich auf computergerenderte Objekte und Kameraschwenks setzt und auch sonst technisch nicht state-of-art ist, allerdings eine spannende Handlung mit coolen Monster- und Setdesigns verknüpft. Die Vorlage soll zwar wesentlich besser sein, aber Unwissenden bietet sich eine spannende Geschichte.
Der Stille Amerikaner
Fängt den Ton des Romans adäquat ein, setzt den Fokus höchstens noch etwas deutlicher auf die Umstände, unter denen die Dreiecksgeschichte zwischen dem Engländer, dem Amerikaner und der Vietnamesin ihren Lauf nahm. Die Erzählung ist ähnlich neutral wie die Figur, die Michael Caine so überzeugend spielt und entsprechend die einzige Alternative gegenüber der propagandistischen zeitgenössischen Verfilmung aus den Fünfziger Jahren.
Derweil:
Auftrag Rache
Ich mag ja den Mel und will ihn auch wieder gerne öfter auf der Leinwand sehen. Er war deswegen auch der zentrale Grund, "Auftrag Rache" zu sehen, da der Film selbst kaum mehr hergibt als einen weiteren Rachethriller. Campbell inszeniert weitestgehend stilsicher, schafft es aber nicht, die nötige Portion Logik in die etwas wirre Verschwörungsgeschichte zu bringen. Das beißt sich mit dem Rachemotiv, das so extrem durch die brutale Hinrichtung zu Beginn aufgebaut und dann einfach fallen gelassen wird. Zwischendrin ein paar überraschende Wendungen und auch Szenen, die man in ihrer Konstellation so noch nicht oft gesehen hat (die Szene mit dem jungen Polizisten am Ende - so hatten wohl die wenigsten gewettet). Insgesamt aber zu viel drin. Um den ruhigen Bildern zu entsprechen, hätte die Handlung deutlich simplifiziert werden müssen. Trotzdem einmalig gut wegguckbar.
George A. Romeros Survival Of The Dead
Und weiter sägt der gute Mann beharrlich an seinem guten Ruf. "Survival Of The Dead" ist eine optisch krude und inhaltlich arme Flucht des Regisseurs ins abgesteckte Revier. Die Mischung aus Inselhorror und Westernmotiven bringt's nicht, dazu noch unpassende Comedy-Momente an der Grenze zur Unfreiwilligkeit. Die sozialkritischen Momente sind etwas in den Hintergrund gedrängt worden, haben aber, wenn sie mal auftauchen, nichts von ihrer Plakativität verloren. Splatter- und Suspensetechnisch fehlen die Schauwerte ebenso. Zombies als WItzfiguren - das funktioniert weder spannungstechnisch noch sozialkritisch. Dann doch lieber "Fido" gucken, der ist in dem Fach angesiedelt, in dem so ein Stoff laufen sollte: in der Komödie.
The Social Network
Wie soll man in einem Film über Facebook einen Sinn finden? Das war so die Frage, die die ganze Zeit über in meinem Kopf schwirrte. Das kann doch nicht mal David Fincher.
Seinen Sinn wird dieser Film in der Zukunft finden, wo ihm vermutlich eine immer größere Bedeutung zuteil werden wird. In seiner typischen Schriftart, ohne sich jedoch in den Vordergrund zu drängen, setzt Fincher den Augenblick des Moments in Szene. In einer Zeit, in der man erst noch auf der Suche sein muss, wodurch das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends geprägt war, wird gleich ein zeitgenössisches Dokument für die nachfolgenden Generationen mitgeliefert. Zuckerberg selbst interessiert da weniger, vielmehr interessiert, wie es ihm gelingt, gesellschaftliche Fäden so zu ziehen, dass die Marionette ihn zum reichsten jüngsten Milliardär der Welt macht. Da steckt so viel Entlarvendes über unsere Gesellschaft drin, dass unsere Nachfahren viel zu Schmunzeln haben. Und zu Lauschen, denn Trent Reznors Soundtrack ist mal wieder ein Ohr wert.
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King Of Thorn
Gelungene Cyberpunk-Variante von "Dornröschen", die zwar etwas zu offensichtlich auf computergerenderte Objekte und Kameraschwenks setzt und auch sonst technisch nicht state-of-art ist, allerdings eine spannende Handlung mit coolen Monster- und Setdesigns verknüpft. Die Vorlage soll zwar wesentlich besser sein, aber Unwissenden bietet sich eine spannende Geschichte.
Der Stille Amerikaner
Fängt den Ton des Romans adäquat ein, setzt den Fokus höchstens noch etwas deutlicher auf die Umstände, unter denen die Dreiecksgeschichte zwischen dem Engländer, dem Amerikaner und der Vietnamesin ihren Lauf nahm. Die Erzählung ist ähnlich neutral wie die Figur, die Michael Caine so überzeugend spielt und entsprechend die einzige Alternative gegenüber der propagandistischen zeitgenössischen Verfilmung aus den Fünfziger Jahren.
Aber sowas von!Was sind wir für ne Pussycommunity.
Haste vom stillen Amerikaner die Edition mitm Soundtrack? Falls ja, der lohnt mehr als nur einen Durchgang ... für mich durchbrach genau der auch den neutralen Grundton des Filmes ...
Zum Romero muss ich sagen, dass ich den Streifen deutlich besser fand, als seine letzten Zombiergüsse, genau weil der krude Humor DIESMAL genau meine Kragenweite war ... Über deutlich mehr als :lquid4: komm ich aber dennoch auch net, da mir Romeros Inszenierungsstil zu 70s mäßig ist, was Tempo und Co angeht.
In diesem Sinne:
freeman
Also ich finde den ja gerade technisch und überhaupt visuell herausragend. Die Dramaturgie hing dagegen immer mal etwas durch. Würde mich aber auch auf 7 Punkte einschießen.Vince hat geschrieben: King Of Thorn
Gelungene Cyberpunk-Variante von "Dornröschen", die zwar etwas zu offensichtlich auf computergerenderte Objekte und Kameraschwenks setzt und auch sonst technisch nicht state-of-art ist, allerdings eine spannende Handlung mit coolen Monster- und Setdesigns verknüpft. Die Vorlage soll zwar wesentlich besser sein, aber Unwissenden bietet sich eine spannende Geschichte.
@freeman: nee, hab die dicke Edition mit dem Buch noch drin. Sehr schick, hatte ich damals für sehr günstiges Geld (glaub 6 Euro oder so) bei Amazon erstanden.
@kami: Naja ich würd's mal so ausdrücken, er ist visuell und technisch sehr auffällig. Herausragend würd ich's nun wirklich nicht nennen, dazu sahen einige Einstellungen (das Gerenne den Turm rauf) und Figuren (das Monstervieh) viel zu computeranimiert aus. Aber attraktiv bebildert war er in jedem Fall. Die Dramaturgie fand ich auch etwas holprig, die Story hat aber gefesselt.
@kami: Naja ich würd's mal so ausdrücken, er ist visuell und technisch sehr auffällig. Herausragend würd ich's nun wirklich nicht nennen, dazu sahen einige Einstellungen (das Gerenne den Turm rauf) und Figuren (das Monstervieh) viel zu computeranimiert aus. Aber attraktiv bebildert war er in jedem Fall. Die Dramaturgie fand ich auch etwas holprig, die Story hat aber gefesselt.
Also ich weiß nicht... ist "Appleseed" so ne ähnliche Nummer wie "Appleseed 2"? Selbst da würd ich eher verneinen... stell's dir halt wirklich als Mischung aus Cyber-Tech-Plot mit Märchengrundelementen vor. Ein altmodisches Schloss im Zentrum, gefüllt mit allerhand Computern und Kabeln, die sich mit Dornenranken verflechten.Sir Jay hat geschrieben:ist king of thorn sone ähnliche Nummer wie "Appleseed" ?
The Town (Extended Cut)
Sehr direkter Großstadtthriller, der mit seiner Mischung aus Neo-Realismus und Western-Archetypen in die Tradition von "Heat" fällt, sich diesem auch enorm annähert, ohne allerdings kopiert zu wirken - was wohl daran liegt, dass nicht etwa "Heat", sondern das im Film portraitierte Viertel als Inspiration dient. Die dadurch freigesetzte Authentizität ist der große Trumpf von Afflecks Regiearbeit, der hier nicht gerade eine besondere Errungenschaft im intellektuellen / metastrukturellen Sinn abliefert, sondern ein ehrliches Stück Arbeit mit einigen dramaturgischen Mängeln, aber noch viel mehr Qualitäten in allen anderen Belangen: Schauspielerführung, Kamera / Schnitt und vor allem die Art und Weise, wie das Viertel in Szene gesetzt wird.
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Männer, die auf Ziegen starren
Amüsante Kuriosität, die eindeutig vom Darstellerensemble lebt, das sich mal so richtig dabei austoben darf, absurde Behauptungen als Tatsachen in die Welt zu setzen - wie etwa die, dass man ein Jediritter sei, dass man durch Wände laufen und Tiere mit der reinen Kraft von Gedanken töten könne. Dass sich alles innerhalb der strengen Konventionen des Militärs abspielt, sorgt für manche absurde Szene (gestandene Soldaten beim Tanzen zu beobachten, das hat schon was). Ansonsten etwas inhaltsarm und mit der Gefahr, das Esoterische nicht nur zu verarschen, sondern sich ihm selbst gefährlich anzunähern.
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There Will Be Blood
Wie nicht anders erwartet, eine epochale Geschichte voller Bildgewalt, voller menschlicher Abgründe. Das Portrait des Menschen kurz nach der industriellen Revolution, noch fest gekoppelt mit der Erde, das Öl noch verstanden als Blut der Erde anstatt als abstrakte Währung. Gigantisch die Bohrungsszenen, ein Faszinosum wiederum Daniel-Day Lewis (dem Mann sollte man den Rasierer wegnehmen). Brillant der Soundtrack (endlich mal weg vom orchestralen Einerlei), etwas überfordert Paul Dano als Lewis' Kontrapunkt, obwohl die Szenen mit ihm und Lewis zu den besten gehören.
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Enter The Void
Rein technisch eines der spektakulärsten und wichtigsten Must Sees der letzten Jahre (selbst die Egokamera aus Kathryn Bigelows "Strange Days" ist ein Witz gegen diesen Irrwitz), versaut sich Avantgardist Gaspar Noe seinen ambitionierten Headtrip mit allzu esoterischen Intentionen. Warum am Ende unbedingt auf billigste Art und Weise Reinkarnationssymbolik rein musste, erschließt sich nicht, da der Schwebeflug über Tokio an sich schon massig existenzielle Fragen aufwirft. Darüber hinaus einen Tick zu lang, einen Tick zu gewollt auch; trotzdem schaffen es nur wenige Filme, derart bleibende Eindrücke zu hinterlassen.
Synecdoche New York
Dieser Film entlarvt "Adaption"-Regisseur Spike Jonze praktisch als bloßen Beauftragten. "Synecdoche New York" ist das Regiedebüt des genialen Drehbuchautors Charlie Kaufman und steht den Filmen, die bislang auf seinen Ideen basieren, in Sachen Absurdität in nichts nach. Herausragendes Metaspiel über die Stadt New York und das Theater. Eine über Jahrzehnte hinwegdauernde Tour de Force für Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman, der in einer absurden Realität zum alten Mann greist.
Krabat
Kläglicher deutscher Versuch, endlich mal den zu lange ignorierten Bereich der Phantastik zu erkunden. Dabei entstand ein kaum funktionierender Bastard zwischen urig deutschem Kammerspieldrama und US-inspiriertem Blockbustertum nach Potter-Art, der in jeder Sekunde unausgegoren wirkt. Die stets präsente Erzählerstimme aus dem Off ist dann die endgültige kreative Bankrotterklärung, auch wenn sie solide umgesetzt ist.
Rein technisch eines der spektakulärsten und wichtigsten Must Sees der letzten Jahre (selbst die Egokamera aus Kathryn Bigelows "Strange Days" ist ein Witz gegen diesen Irrwitz), versaut sich Avantgardist Gaspar Noe seinen ambitionierten Headtrip mit allzu esoterischen Intentionen. Warum am Ende unbedingt auf billigste Art und Weise Reinkarnationssymbolik rein musste, erschließt sich nicht, da der Schwebeflug über Tokio an sich schon massig existenzielle Fragen aufwirft. Darüber hinaus einen Tick zu lang, einen Tick zu gewollt auch; trotzdem schaffen es nur wenige Filme, derart bleibende Eindrücke zu hinterlassen.
Synecdoche New York
Dieser Film entlarvt "Adaption"-Regisseur Spike Jonze praktisch als bloßen Beauftragten. "Synecdoche New York" ist das Regiedebüt des genialen Drehbuchautors Charlie Kaufman und steht den Filmen, die bislang auf seinen Ideen basieren, in Sachen Absurdität in nichts nach. Herausragendes Metaspiel über die Stadt New York und das Theater. Eine über Jahrzehnte hinwegdauernde Tour de Force für Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman, der in einer absurden Realität zum alten Mann greist.
Krabat
Kläglicher deutscher Versuch, endlich mal den zu lange ignorierten Bereich der Phantastik zu erkunden. Dabei entstand ein kaum funktionierender Bastard zwischen urig deutschem Kammerspieldrama und US-inspiriertem Blockbustertum nach Potter-Art, der in jeder Sekunde unausgegoren wirkt. Die stets präsente Erzählerstimme aus dem Off ist dann die endgültige kreative Bankrotterklärung, auch wenn sie solide umgesetzt ist.
Heroes Of War - Assembly
Beginnt anlehnend an "Der Soldat James Ryan" sehr narrativ, als er unter großem Aufwand an Schussfeuer und Effekten in hochgradigem Realismus eine fatale Besetzung nacherzählt, die einzig auf Grundlage eines ausgebliebenen Signalhorns stattfand, verlässt dann aber regelmäßig die Kampfperspektive und beleuchtet den Rahmen von außen im komplexen Zusammenhang, der hier und da aber auch mal pathetisch wird und ins Klischee abzufallen droht.
House Of Fears
Zwar ist der Rahmen B-Horror der übelsten Sorte - miese Schauspieler, noch miesere Dialoge ("Orte wie diese beunruhigen mich" - ein Mädel über das Gruselhaus), ein offensichtlicher MacGuffin als Aufhänger und in diesem Fall nicht einmal On-Screen-Kills. Zum einen aber wirkt die Grundidee frisch, zum anderen stimmen die Kulissen. Das "House Of Fears" hat ein paar echt nette Räumlichkeiten zu bieten (zumal die Doppelbödigkeit von Spiel und Ernst auch auf die Locations übertragen wird, die sowohl pärparierte Räume als auch die Gänge dahinter für die Mitarbeiter beinhalten) und auch das Monsterdesign kann sich sehen lassen. Konnte man echt gut gucken.
Kopfgeld - Perrier's Bounty
Nette kleine Gangsterballade mit dem auch durch Brendan Gleeson eingetragenen "Brügge"-Flair (ohne allerdings dessen Postkartenansichten), kurz und knackig zum Wegsnacken zwischendurch.
The Road
Hervorragender Endzeitfilm, der durch das Aussparen von Informationen über die Katastrophe und das Ausbleiben von Menschen um so mehr Suspense erzeugt. Jedes Frame ist für sich eine Aussage, da muss man einfach nur noch zwischen den Zeilen ablesen. Ziehe ich einer B-lastigeren Anlage wie bei "Book Of Eli" jederzeit vor.
Beginnt anlehnend an "Der Soldat James Ryan" sehr narrativ, als er unter großem Aufwand an Schussfeuer und Effekten in hochgradigem Realismus eine fatale Besetzung nacherzählt, die einzig auf Grundlage eines ausgebliebenen Signalhorns stattfand, verlässt dann aber regelmäßig die Kampfperspektive und beleuchtet den Rahmen von außen im komplexen Zusammenhang, der hier und da aber auch mal pathetisch wird und ins Klischee abzufallen droht.
House Of Fears
Zwar ist der Rahmen B-Horror der übelsten Sorte - miese Schauspieler, noch miesere Dialoge ("Orte wie diese beunruhigen mich" - ein Mädel über das Gruselhaus), ein offensichtlicher MacGuffin als Aufhänger und in diesem Fall nicht einmal On-Screen-Kills. Zum einen aber wirkt die Grundidee frisch, zum anderen stimmen die Kulissen. Das "House Of Fears" hat ein paar echt nette Räumlichkeiten zu bieten (zumal die Doppelbödigkeit von Spiel und Ernst auch auf die Locations übertragen wird, die sowohl pärparierte Räume als auch die Gänge dahinter für die Mitarbeiter beinhalten) und auch das Monsterdesign kann sich sehen lassen. Konnte man echt gut gucken.
Kopfgeld - Perrier's Bounty
Nette kleine Gangsterballade mit dem auch durch Brendan Gleeson eingetragenen "Brügge"-Flair (ohne allerdings dessen Postkartenansichten), kurz und knackig zum Wegsnacken zwischendurch.
The Road
Hervorragender Endzeitfilm, der durch das Aussparen von Informationen über die Katastrophe und das Ausbleiben von Menschen um so mehr Suspense erzeugt. Jedes Frame ist für sich eine Aussage, da muss man einfach nur noch zwischen den Zeilen ablesen. Ziehe ich einer B-lastigeren Anlage wie bei "Book Of Eli" jederzeit vor.
die Effekte fand ich soweit auch ganz ok. Aber halt Problem immer wieder bei uns. Keinen jungen Hauptdarsteller der richtig überzeugen kann. Weswegen ich mir "Das Blut der Tempelritter" mir nicht mehr anschauen kann weil der Hauptdarsteller mir zu lächerlich wirkt als Schwertkämpfer.
"Rourke vor Gericht bringen? Ja sicher...und wenn ich dieses Wunder vollbracht hab schlage ich Gott K.O."
Battlestar Galactica - Season 4
Das war mal eine echt tolle Serie. Durchkomponiert von vorne bis hinten, zum Ende hin mit ein paar Längen zwar, aber dafür mit einem runden Ende. Stilprägend authentisch, charakterstark, tiefgründig, so hat sich "Battlestar Galactica" über drei Staffeln präsentiert und so geht es auch in der vierten zu Ende. Über selbiges kann man geteilter Meinung sein, allerdings bietet es einen guten Kompromiss zwischen Abgeschlossenheit und Interpretationsspielraum.
Battlestar Galactica - The Plan
Der Nachschlag zur Serie im Filmformat startet furios mit apokalyptischen Szenen, die deutlich teurer aussehen als sämtliche Effekte aus der Serie selbst (obwohl es ein paar kurze Sequenzen gibt, die schlecht zusammengerendert wirken). Noch dazu wird direkt am Finale angeknüpft und ein philosophisches Fass aufgemacht, das durch doppelte Böden führt. Unverständlich, dass der Film kurz darauf zur Best-Of-Show der ersten Staffel mutiert, als unmotiviert Sequenzen aus Staffel 1 wiederbelebt und neu aufgearbeitet werden. Das ist langweilig und gehaltlos.
How I Met Your Mother - Season 3
Nach wie vor ausgezeichnet funktionierende Wohlfühlsitcom, die zwar mitunter humortechnisch etwas konservativ daherkommt (was gerade bei der vermeintlichen Identifikationsfigur Ted verheerend ist, die mit ihrer Neigung zum "Manmussmichliebenismus" leider nicht so sympathisch ist, wie sie auf dem Papier steht), dafür aber richtige Unikate an Bord hat (Barney halt) und diese mit Gags füttert und füttert und füttert. Erste Abnutzungserscheinungen machen sich allerdings schon bemerkbar: So witzig beispielsweise das "Let's Go To The Mall"-Video von Robin, dem kanadischen Teeniestar war, ein zweites Mal funktioniert das hier nicht so richtig. Bei den Gaststars avanciert Britney Spears als Rezeptionsblödchen zum Highlight und verweist James van der Beek (allerdings auch ganz witzig) und Heidi Klum (würg, sowas Künstliches, passt hervorrangend in ihre "Germany's Next Top Model"-Auftritte) auf die hinteren Plätze.
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Django, der Rächer
Franco Nero im Sparmodus. Der im gleichen Jahr wie "Django" abgedrehte und mit diesem nichts zu tun habende Italowestern bedient munter Klischees und erledigt das recht farblos. Ein Handlungsgerüst, das so trist und trüb ist wie das staubige Wüstenkaff, in dem Nero seinen stählernen Blick diesmal schweifen lassen darf: relativ verzichtbar.
Das war mal eine echt tolle Serie. Durchkomponiert von vorne bis hinten, zum Ende hin mit ein paar Längen zwar, aber dafür mit einem runden Ende. Stilprägend authentisch, charakterstark, tiefgründig, so hat sich "Battlestar Galactica" über drei Staffeln präsentiert und so geht es auch in der vierten zu Ende. Über selbiges kann man geteilter Meinung sein, allerdings bietet es einen guten Kompromiss zwischen Abgeschlossenheit und Interpretationsspielraum.
Battlestar Galactica - The Plan
Der Nachschlag zur Serie im Filmformat startet furios mit apokalyptischen Szenen, die deutlich teurer aussehen als sämtliche Effekte aus der Serie selbst (obwohl es ein paar kurze Sequenzen gibt, die schlecht zusammengerendert wirken). Noch dazu wird direkt am Finale angeknüpft und ein philosophisches Fass aufgemacht, das durch doppelte Böden führt. Unverständlich, dass der Film kurz darauf zur Best-Of-Show der ersten Staffel mutiert, als unmotiviert Sequenzen aus Staffel 1 wiederbelebt und neu aufgearbeitet werden. Das ist langweilig und gehaltlos.
How I Met Your Mother - Season 3
Nach wie vor ausgezeichnet funktionierende Wohlfühlsitcom, die zwar mitunter humortechnisch etwas konservativ daherkommt (was gerade bei der vermeintlichen Identifikationsfigur Ted verheerend ist, die mit ihrer Neigung zum "Manmussmichliebenismus" leider nicht so sympathisch ist, wie sie auf dem Papier steht), dafür aber richtige Unikate an Bord hat (Barney halt) und diese mit Gags füttert und füttert und füttert. Erste Abnutzungserscheinungen machen sich allerdings schon bemerkbar: So witzig beispielsweise das "Let's Go To The Mall"-Video von Robin, dem kanadischen Teeniestar war, ein zweites Mal funktioniert das hier nicht so richtig. Bei den Gaststars avanciert Britney Spears als Rezeptionsblödchen zum Highlight und verweist James van der Beek (allerdings auch ganz witzig) und Heidi Klum (würg, sowas Künstliches, passt hervorrangend in ihre "Germany's Next Top Model"-Auftritte) auf die hinteren Plätze.
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Django, der Rächer
Franco Nero im Sparmodus. Der im gleichen Jahr wie "Django" abgedrehte und mit diesem nichts zu tun habende Italowestern bedient munter Klischees und erledigt das recht farblos. Ein Handlungsgerüst, das so trist und trüb ist wie das staubige Wüstenkaff, in dem Nero seinen stählernen Blick diesmal schweifen lassen darf: relativ verzichtbar.
How I Met Your Mother - Season 4
So sympathisch da anfangs auch alle wirkten - nach und nach bekommt man das Gefühl, dass der einzige sympathische Charakter der Serie ausgerechnet der Unsympath ist: Barney. Alle anderen werden schon immer nerviger mit ihren komischen Marotten und das zieht die Serie als Gesamtes etwas runter. Auch fehlen inzwischen die dramatischen Wendungen, die noch die ersten beiden Staffeln ausgemacht haben. Davon abgesehen bleibt's qualitativ auf dem bisherigen Niveau.
Kill Bobby Z
Nette Gaunerverwechslungschose, die gerade zu Beginn ordentlich Tempo aufzieht und regietechnisch immer dynamisch und interessant bleibt, der allerdings inhaltlich auf halber Strecke die Luft ausgeht. Trotzdem gute Sonntagnachmittagsunterhaltung, die zumindest einmal gut durchflutscht. Etwas unpassend allerdings war der Erzählrahmen im Stil von "The Big Lebowski".
Delta Farce
So spaßig die Prämisse auch sein mag, der Film ist einfach mal arschlangweilig, insbesondere im sich wie Kaugummi ziehenden Mittelteil. Mag auch daher rühren, dass Larry The Cable Guy ein selten nerviger Comedian ist, der kaum witzige Momente an der Hand hat, und der spindeldürre DJ Qualls funktioniert auch nur in einer dynamischen Gruppe wie in "Road Trip". Nur Danny Trejo macht mal wieder Laune.
Family Guy - Season 7
Der übliche Schmu eben: zumindest auf Englisch perfekte Unterhaltung für den zynischen Senilen, denn ob man nun Alzheimer hat oder nicht, vergessen sind die Gags eh nach ein paar Sekunden. In seiner Hilflosigkeit versucht Seth MacFarlanes Team sich jetzt in der Spirale nach oben zu drehen, indem beispielsweise eine Lois tötet Stewie und Stewie tötet Lois Doppelfolge lanciert wird, aber schockieren kann die Serie längst nicht mehr. Zum zwischendrin wegsnacken eben.
Django Strikes Again
Dezent trashige, viel zu späte Fortsetzung des zu diesem Zeitpunkt schon jahrzehntealten Originals, das verkrampft darauf ausgelegt ist, aus der Titelfigur ein Kultobjekt zu machen. Natürlich werden dabei auch wieder alte Markenzeichen wie die Minigun herausgekramt. Dabei ist die Chose erzählerisch ein Ärgernis ohnegleichen, langweilig und schlecht gemacht. Selbst die Pseudo-Fortsetzung aus der Django-Box ist da trotz fehlender Miniguns spannender.
So sympathisch da anfangs auch alle wirkten - nach und nach bekommt man das Gefühl, dass der einzige sympathische Charakter der Serie ausgerechnet der Unsympath ist: Barney. Alle anderen werden schon immer nerviger mit ihren komischen Marotten und das zieht die Serie als Gesamtes etwas runter. Auch fehlen inzwischen die dramatischen Wendungen, die noch die ersten beiden Staffeln ausgemacht haben. Davon abgesehen bleibt's qualitativ auf dem bisherigen Niveau.
Kill Bobby Z
Nette Gaunerverwechslungschose, die gerade zu Beginn ordentlich Tempo aufzieht und regietechnisch immer dynamisch und interessant bleibt, der allerdings inhaltlich auf halber Strecke die Luft ausgeht. Trotzdem gute Sonntagnachmittagsunterhaltung, die zumindest einmal gut durchflutscht. Etwas unpassend allerdings war der Erzählrahmen im Stil von "The Big Lebowski".
Delta Farce
So spaßig die Prämisse auch sein mag, der Film ist einfach mal arschlangweilig, insbesondere im sich wie Kaugummi ziehenden Mittelteil. Mag auch daher rühren, dass Larry The Cable Guy ein selten nerviger Comedian ist, der kaum witzige Momente an der Hand hat, und der spindeldürre DJ Qualls funktioniert auch nur in einer dynamischen Gruppe wie in "Road Trip". Nur Danny Trejo macht mal wieder Laune.
Family Guy - Season 7
Der übliche Schmu eben: zumindest auf Englisch perfekte Unterhaltung für den zynischen Senilen, denn ob man nun Alzheimer hat oder nicht, vergessen sind die Gags eh nach ein paar Sekunden. In seiner Hilflosigkeit versucht Seth MacFarlanes Team sich jetzt in der Spirale nach oben zu drehen, indem beispielsweise eine Lois tötet Stewie und Stewie tötet Lois Doppelfolge lanciert wird, aber schockieren kann die Serie längst nicht mehr. Zum zwischendrin wegsnacken eben.
Django Strikes Again
Dezent trashige, viel zu späte Fortsetzung des zu diesem Zeitpunkt schon jahrzehntealten Originals, das verkrampft darauf ausgelegt ist, aus der Titelfigur ein Kultobjekt zu machen. Natürlich werden dabei auch wieder alte Markenzeichen wie die Minigun herausgekramt. Dabei ist die Chose erzählerisch ein Ärgernis ohnegleichen, langweilig und schlecht gemacht. Selbst die Pseudo-Fortsetzung aus der Django-Box ist da trotz fehlender Miniguns spannender.
Das Schloss im Himmel
Fantasiereiches Märchen, das seine absurden Gedankenspiele aus dem Schlichten schöpft und, verdeckt durch die eher einfachen Animationen, nur langsam die Artenvielfalt ausströmt, die charakteristisch für den Gibli-Gründervater ist. Grundsätzlich als Kinderfilm eine absolute Empfehlung, für den Erwachsenen hat Miyazaki allerdings geeignetere Filme in der Hosentasche.
Krull
Unterhaltsames Fantasy-B-Movie mit dem für die 80er Jahre typischen Eskapismus ins knallig Bunte. Einige Sets versprühen auch heute noch Charme, anderen wiederum merkt man an, wie sehr sie aus Pappmaché bestehen.
Die bösartige Antagonistengestalt wird immer nur schemenhaft gezeigt, wodurch sich der Eindruck eines fiesen Feiglings verfestigt - insbesondere in Kombination mit der Festung des Ungetüms, einem Schloss, das ständig den Ort wechselt. Um so heroischer steht der Gute der Geschichte in seinen knallengen Glamrockerleggins da, das zwangsläufig vom fehlenden Talent ablenkt. In Nebenrollen sind Robie Coltrane und Liam Neeson zu entdecken.
Crazy Heart
Schon wieder eine Musikerbio, die ein Problem hat, für das sie im Grunde gar nichts kann: der Plot wiederholt sich. "Crazy Heart" bietet keine neuen Erkenntnisse, weder in Bezug auf den Blues noch auf Rockstars oder Musik an sich. Dass er überhaupt gedreht wurde, ist aber auch das Einzige, was man ihm vorwerfen kann; wie er gedreht wurde, daran ist nichts zu mäkeln. Jeff-Bridges-Anhängern offenbart sich eine meisterhafte One-Man-Show, die wieder zeigt, wie gut der Kerl eigentlich ist. Potenziell klischeehafte Rollen, etwa die von Colin Farrell, werden angenehm vielschichtig inszeniert, so dass Gut-Böse-Kontraste da bleiben, wo sie hingehören: jedenfalls nicht in eine Biografie.
Der fantastische Mr. Fox
Meisterhafte, wunderbar analoge Heist-Geschichte mit dem vom Computer unnachahmlichen Stop-Motion-Flair. Der Regisseur zeigt sich in der unkonventionellen Erzählweise, mit der er einen Großteil der unreflektierten Knuddel-Animationsfilme in die Tasche steckt. Großartig.
Fantasiereiches Märchen, das seine absurden Gedankenspiele aus dem Schlichten schöpft und, verdeckt durch die eher einfachen Animationen, nur langsam die Artenvielfalt ausströmt, die charakteristisch für den Gibli-Gründervater ist. Grundsätzlich als Kinderfilm eine absolute Empfehlung, für den Erwachsenen hat Miyazaki allerdings geeignetere Filme in der Hosentasche.
Krull
Unterhaltsames Fantasy-B-Movie mit dem für die 80er Jahre typischen Eskapismus ins knallig Bunte. Einige Sets versprühen auch heute noch Charme, anderen wiederum merkt man an, wie sehr sie aus Pappmaché bestehen.
Die bösartige Antagonistengestalt wird immer nur schemenhaft gezeigt, wodurch sich der Eindruck eines fiesen Feiglings verfestigt - insbesondere in Kombination mit der Festung des Ungetüms, einem Schloss, das ständig den Ort wechselt. Um so heroischer steht der Gute der Geschichte in seinen knallengen Glamrockerleggins da, das zwangsläufig vom fehlenden Talent ablenkt. In Nebenrollen sind Robie Coltrane und Liam Neeson zu entdecken.
Crazy Heart
Schon wieder eine Musikerbio, die ein Problem hat, für das sie im Grunde gar nichts kann: der Plot wiederholt sich. "Crazy Heart" bietet keine neuen Erkenntnisse, weder in Bezug auf den Blues noch auf Rockstars oder Musik an sich. Dass er überhaupt gedreht wurde, ist aber auch das Einzige, was man ihm vorwerfen kann; wie er gedreht wurde, daran ist nichts zu mäkeln. Jeff-Bridges-Anhängern offenbart sich eine meisterhafte One-Man-Show, die wieder zeigt, wie gut der Kerl eigentlich ist. Potenziell klischeehafte Rollen, etwa die von Colin Farrell, werden angenehm vielschichtig inszeniert, so dass Gut-Böse-Kontraste da bleiben, wo sie hingehören: jedenfalls nicht in eine Biografie.
Der fantastische Mr. Fox
Meisterhafte, wunderbar analoge Heist-Geschichte mit dem vom Computer unnachahmlichen Stop-Motion-Flair. Der Regisseur zeigt sich in der unkonventionellen Erzählweise, mit der er einen Großteil der unreflektierten Knuddel-Animationsfilme in die Tasche steckt. Großartig.
Pom Poko
Animatorisch ausgesprochen fantasiereiches Abenteuer, das allerdings im Abgang mit seiner überpräsenten Umweltkritik etwas zu moralinsauer wird. Dafür waren nur wenige Ghibli-Filme so verspielt wie dieser, weil noch selten so viel mit Transformation und Abstraktion gespielt wurde. Der Geisterumzug ist vom ideenreichtum schlichtweg herausragend. Etwas gewöhnungsbedürftig die anthropomorphe Darstellung der Tiere, bei der jeweils die Eier zu sehen sind - ist aber auch mal was anderes als die geschlechtslosen Knuddelviecher der amerikanischen Konkurrenz. ;) Auch mit der omnipräsenten Off-Kommentar-Stimme muss man erstmal klar kommen.
Mein Nachbar Totoro
Detailverliebter Film, sehr märchenhaft und nostalgisch angelegt, verwurzelt klar im Surreal-Verklärten der Perspektive eines Kindes. Überzeugend zum einen dadurch, dass er sich für vermeintliche Nichtigkeiten sehr viel zeit nimmt, zum anderen vor allem durch die kleinen animatorischen Gesten, die Wohlfühlstille der Sets und die Geheimnisumwobenheit der Tiere, die an amerikanische Kinderfilme der 80er Jahre erinnern.
Apocalypse Now - Redux
Da fällt einer der letzten großen Klassiker, die mir bisher noch verwehrt geblieben sind. Und ich habe ihn in der derzeit bestmöglichen Variante sehen dürfen. Eine fantastische Blu Ray, die den Eindruck nahelegt, ich würde hier einen gerade abgedrehten Film sehen.
Möglich ist das aber auch nur wegen der Zeitlosigkeit des Films selbst, dem eindeutig besten Film mit dem Thema Krieg, den ich in all den Jahren gesehen habe. Keiner hat mich so tief in den Schlund der Hölle geführt wie dieser, keiner hatte so eine latente Abseitigkeit wie dieser. Begonnen bei der Feuerexplosion des Dschungels aus der Postkartenstrandperspektive, hat mich der Film in den 200 Minuten nicht eine Sekunde mehr aus den Fingern gelassen. Groß.
,5
Bei mir liegst du richtig
Etwas gewöhnungsbedürftige 70s-Slapstick-Comedy, die sehr gemäßigt beginnt und mit zunehmender Laufzeit immer weiter austickt. Ausgehend von einem vermeintlich profitablen Geschäft mit Schweinehälften hilft Streisand ihrem klammen Freund mit Geld aus der Patsche, das sie selbst gar nicht hat, und verfängt sich so in ein Netz aus immer absurderen Aufträgen, die sie ausführen muss, um sich aus der Bredouille zu bringen. Dass da auch mal Prostitution dabei ist, kann man ggf. als ziemliche Geschmacksverirrung auslegen; mit der Zeit werden die Aufträge allerdings so Banane, dass man da eh nichts mehr ernst nehmen kann und einfach der Dinge frönt, die da kommen. Und während sich die anfängliche Harmlosigkeit langsam in ein Desaster erster Güte verwandelt, häufen sich Gags, die oft bemüht und gekünstelt wirken, in der Ereigniswut aber manchmal dann doch auf unfreiwillige Art zünden. Das macht dann am Ende auch den Unterhaltungswert aus.
Animatorisch ausgesprochen fantasiereiches Abenteuer, das allerdings im Abgang mit seiner überpräsenten Umweltkritik etwas zu moralinsauer wird. Dafür waren nur wenige Ghibli-Filme so verspielt wie dieser, weil noch selten so viel mit Transformation und Abstraktion gespielt wurde. Der Geisterumzug ist vom ideenreichtum schlichtweg herausragend. Etwas gewöhnungsbedürftig die anthropomorphe Darstellung der Tiere, bei der jeweils die Eier zu sehen sind - ist aber auch mal was anderes als die geschlechtslosen Knuddelviecher der amerikanischen Konkurrenz. ;) Auch mit der omnipräsenten Off-Kommentar-Stimme muss man erstmal klar kommen.
Mein Nachbar Totoro
Detailverliebter Film, sehr märchenhaft und nostalgisch angelegt, verwurzelt klar im Surreal-Verklärten der Perspektive eines Kindes. Überzeugend zum einen dadurch, dass er sich für vermeintliche Nichtigkeiten sehr viel zeit nimmt, zum anderen vor allem durch die kleinen animatorischen Gesten, die Wohlfühlstille der Sets und die Geheimnisumwobenheit der Tiere, die an amerikanische Kinderfilme der 80er Jahre erinnern.
Apocalypse Now - Redux
Da fällt einer der letzten großen Klassiker, die mir bisher noch verwehrt geblieben sind. Und ich habe ihn in der derzeit bestmöglichen Variante sehen dürfen. Eine fantastische Blu Ray, die den Eindruck nahelegt, ich würde hier einen gerade abgedrehten Film sehen.
Möglich ist das aber auch nur wegen der Zeitlosigkeit des Films selbst, dem eindeutig besten Film mit dem Thema Krieg, den ich in all den Jahren gesehen habe. Keiner hat mich so tief in den Schlund der Hölle geführt wie dieser, keiner hatte so eine latente Abseitigkeit wie dieser. Begonnen bei der Feuerexplosion des Dschungels aus der Postkartenstrandperspektive, hat mich der Film in den 200 Minuten nicht eine Sekunde mehr aus den Fingern gelassen. Groß.
,5
Bei mir liegst du richtig
Etwas gewöhnungsbedürftige 70s-Slapstick-Comedy, die sehr gemäßigt beginnt und mit zunehmender Laufzeit immer weiter austickt. Ausgehend von einem vermeintlich profitablen Geschäft mit Schweinehälften hilft Streisand ihrem klammen Freund mit Geld aus der Patsche, das sie selbst gar nicht hat, und verfängt sich so in ein Netz aus immer absurderen Aufträgen, die sie ausführen muss, um sich aus der Bredouille zu bringen. Dass da auch mal Prostitution dabei ist, kann man ggf. als ziemliche Geschmacksverirrung auslegen; mit der Zeit werden die Aufträge allerdings so Banane, dass man da eh nichts mehr ernst nehmen kann und einfach der Dinge frönt, die da kommen. Und während sich die anfängliche Harmlosigkeit langsam in ein Desaster erster Güte verwandelt, häufen sich Gags, die oft bemüht und gekünstelt wirken, in der Ereigniswut aber manchmal dann doch auf unfreiwillige Art zünden. Das macht dann am Ende auch den Unterhaltungswert aus.
The Unborn
Typischer moderner Hochglanzhorrorfilm mit Surprise-Effekten vom Fließband, einer wie üblich hanebüchenen Toter-Zwilling--Hintergrundgeschichte und einer rattigen Megan-Fox-Replika in Unterwäsche und Feinripp, sprich: mit allerhand Schauwerten, ohne tiefergehende Identität allerdings. Die Schockerszenen, deutlich inspiriert vom gängigen Japan-Horrorkino, werden präpariert wie ganz eigene Welten und sind nur wenig feinsinnig in den Plot integriert, haben für sich genommen aber immerhin Schauwerte zu verbuchen. Schön für den Film, dass sogar Gary Oldman dabei ist; weniger schön für Gary Oldman.
Oxford Murders
Wunderbar verwachsene altenglische Atmosphäre in stechenden Blau- und Grüntönen, in dessen Ambiente die ohnehin markanten Hauptdarsteller John Hurt und Elijah Wood hervorragend harmonieren, etwas krude allerdings der Versuch, philosophische Theorien mit einer Mordserie zu verknüpfen. Einzelne Szenen spielen alle Stärken aus, am Stück genommen wirkt "Oxford Murders" aber extrem unausgegoren. Trotzdem sehenswert.
Arsène Lupin
Träges und langatmiges Gaunerstück, dem vor allem optisch jeglicher Reiz fehlt, der vielleicht noch "Pakt der Wölfe" oder "Vidoq", die beide ungerechtfertigt als Referenz genannt werden, ausgezeichnet hat. Der Hauptdarsteller mag einen gewissen Charme haben, der allerdings allemal gewöhnungsbedürftig ist. Die Tricksereien des Schmuckdiebes locken heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Dazu spröde Settings - kann man sich getrost schenken.
Im Zeichen des Bösen
Einmaliger Film-Noir-Klassiker, dessen nächtliche Setpieces diese ganz besondere Aura versprühen, über die nur wenige Filme verfügen. Alleine die Eröffnungsszene rund um die Autoexplosion auf der belebten Straße ist ein inszenatorisches Meisterwerk. Und Orson Welles dürfte in seiner Rolle die Macher von "Heavy Rain" maßgeblich beeinflusst haben.
,5
Westworld
Da sieht die "Terminator"-Franchise plötzlich ganz alt aus. Der Film nutzt das Spiel mit dem Spiel gekonnt aus und entwirft ein bedrohliches Szenario aus einer Vorgaukelung von Gefahr heraus, die sich plötzlich wirklich in Gefahr verwandelt. Gemeinsam mit der beängstigenden Darstellung Yul Brynners entsteht daraus ein zutiefst erschreckender Film, der den Kontrollverlust zur Gesellschaftskritik macht.
Typischer moderner Hochglanzhorrorfilm mit Surprise-Effekten vom Fließband, einer wie üblich hanebüchenen Toter-Zwilling--Hintergrundgeschichte und einer rattigen Megan-Fox-Replika in Unterwäsche und Feinripp, sprich: mit allerhand Schauwerten, ohne tiefergehende Identität allerdings. Die Schockerszenen, deutlich inspiriert vom gängigen Japan-Horrorkino, werden präpariert wie ganz eigene Welten und sind nur wenig feinsinnig in den Plot integriert, haben für sich genommen aber immerhin Schauwerte zu verbuchen. Schön für den Film, dass sogar Gary Oldman dabei ist; weniger schön für Gary Oldman.
Oxford Murders
Wunderbar verwachsene altenglische Atmosphäre in stechenden Blau- und Grüntönen, in dessen Ambiente die ohnehin markanten Hauptdarsteller John Hurt und Elijah Wood hervorragend harmonieren, etwas krude allerdings der Versuch, philosophische Theorien mit einer Mordserie zu verknüpfen. Einzelne Szenen spielen alle Stärken aus, am Stück genommen wirkt "Oxford Murders" aber extrem unausgegoren. Trotzdem sehenswert.
Arsène Lupin
Träges und langatmiges Gaunerstück, dem vor allem optisch jeglicher Reiz fehlt, der vielleicht noch "Pakt der Wölfe" oder "Vidoq", die beide ungerechtfertigt als Referenz genannt werden, ausgezeichnet hat. Der Hauptdarsteller mag einen gewissen Charme haben, der allerdings allemal gewöhnungsbedürftig ist. Die Tricksereien des Schmuckdiebes locken heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Dazu spröde Settings - kann man sich getrost schenken.
Im Zeichen des Bösen
Einmaliger Film-Noir-Klassiker, dessen nächtliche Setpieces diese ganz besondere Aura versprühen, über die nur wenige Filme verfügen. Alleine die Eröffnungsszene rund um die Autoexplosion auf der belebten Straße ist ein inszenatorisches Meisterwerk. Und Orson Welles dürfte in seiner Rolle die Macher von "Heavy Rain" maßgeblich beeinflusst haben.
,5
Westworld
Da sieht die "Terminator"-Franchise plötzlich ganz alt aus. Der Film nutzt das Spiel mit dem Spiel gekonnt aus und entwirft ein bedrohliches Szenario aus einer Vorgaukelung von Gefahr heraus, die sich plötzlich wirklich in Gefahr verwandelt. Gemeinsam mit der beängstigenden Darstellung Yul Brynners entsteht daraus ein zutiefst erschreckender Film, der den Kontrollverlust zur Gesellschaftskritik macht.
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